[0001] Die Erfindung betrifft ein Sanitärmodul und ein Verfahren zur automatischen Reinigung
der Sanitärbecken für Sanitärzellen, wie beispielsweise öffentliche Toiletten, insbesondere
bei automatisch betriebenen, selbstreinigenden Toiletten, wahlweise für Festinstallation
oder als Containerinstallation nach den Oberbegriffen der beiden Hauptansprüche.
[0002] Ein besonderes Problem bei üblichen öffentlichen Toiletten an verschiedensten Einsatzorten
ist die Sauberkeit der Sanitärbecken. Zunehmend wird in öffentlichen Anlagen aus Sicherheits-
und Hygienegründen eine zusätzliche Reinigung und meist auch eine Desinfizierung gewünscht.
In der Regel ist es deshalb zwingend erforderlich solcherart Reinigung manuell durch
eine Reinigungsperson durchführen zu lassen. Das kann durch Personen nicht immer an
allen Orten regelmäßig erfolgen und wird deshalb bislang maximal einmal pro oder auch
mehrmals pro Tag durchgeführt. Zudem ist eine oftmalige manuelle Reinigung ein nicht
mehr zu vernachlässigender Kostenfaktor. Ein vollautomatischer Reinigungsprozess mit
eingeschlossener Desinfizierung in geringeren Zeitabständen ist deshalb mittlerweile
dringend wünschenswert. Außerdem ist es erforderlich nicht nur das eigentlich benutzte
Toilettenbecken, sondern zunehmend den gesamten Innenraum der betreffenden Toilette
voll automatisch reinigen und desinfizieren zu können.
[0003] Es sind eine Reihe von unterschiedlichen Anordnungen und Verfahren für Sanitäranlagen
mit automatisierter Reinigung von öffentlichen Toiletten bekannt. So ist aus der
DE 30 27 207 C2 eine öffentliche Toilette bekannt, bei der bereits neben einer kompletten Überwachung
aller Vorgänge in der Toilette auch eine automatisierte Toilettenreinigung erfolgt.
Zur umfassenden Toilettenreinigung wird die Toilette dabei bereits in einen zusätzlichen
extra angeordneten Reinigungsraum geschwenkt.
[0004] Bei anderen automatisch betriebenen, selbstreinigenden Toiletten zur öffentlichen
Benutzung sind auch noch weitere Lösungen zum Reinigen, insbesondere von den schnell
verschmutzenden Toilettenbecken bekannt. So ist in der
DE 102 21 291 A1 ein Toilettenbecken beschrieben, bei dem auf dem aufliegenden brillenartigen Toilettensitz,
d. h. auf der Sitzfläche, eine haubenartige Reinigungseinrichtung zum Einsatz kommt.
Diese haubenartige Reinigungseinrichtung wird mit Hilfe einer zwischengeschalteten
umlaufenden Dichtung, die mittels eines Druckfluids aufgebläht wird, in die eigentliche
Reinigungsstellung gebracht. Mittels der haubenartigen Reinigungseinrichtung wird
unmittelbar auf dem Toilettensitz eine Reinigungsflüssigkeit aufgesprüht und anschließend
Luft zum Trocknen aufgebracht und dadurch eine Reinigung erzielt. Diese Lösung ist
zwar sehr platzsparend, aber damit lässt sich nur die Toilettenbrille und der Innenraum
eines verschmutzten Toilettenbeckens reinigen. Eine Außenreinigung des Sanitärbeckens
ist hierbei nicht möglich.
[0005] Die heute üblichen Hygienestandards erfordern aber eine Reinigung sowohl der Toilettenbrille
und des Innenraums des Toilettenbeckens als auch der äußeren Hülle des gesamten Toilettenbeckens
bzw. eines anderen Sanitärbeckens. Deshalb wurden Lösungen entwickelt, die mit zwei
verschwenkbaren Toilettenbecken arbeiten. In der Regel wird dabei das jeweils zu reinigende
Toilettenbecken einschließlich der darauf montierten Toilettenbrille in einen gesonderten
Reinigungsraum geschwenkt, wo eine intensiver Reinigung, z. B. auch mit Hochdruck
erfolgen kann. Je nach Ausführung können die Reinigungsräume seitlich, hinter oder
unter dem Toilettenhauptraum angeordnet sein. Solch eine Lösung ist zum Beispiel in
der
DE 10 2006 004 O55 A1 beschrieben, wobei die Toilette aus dem Sanitärraum in einen gesonderten Reinigungsraum
geschwenkt wird und die beiden Räume durch eine Trennwand getrennt sind. Dabei wird
die Toilette um eine horizontale Achse durch eine in der Trennwand vorgesehene separate
Öffnung hindurch von der Betriebsstellung im Sanitärraum in eine Reinigungsstellung
im Reinigungsraum geschwenkt.
[0006] Aus der
EP 0199 682 A1 ist eine konstruktiv sehr aufwendige, sich automatisch reinigende Toilettenanlage
bekannt, bei der neben dem Toilettenbecken auch die Rückwand an der das Toilettenbecken
befestigt ist, mit in den Reinigungsraum verschwenkt und anschließend gereinigt wird.
Hierbei sind zwei Toilettenbecken praktisch spiegelbildlich angeordnet. Allerdings
lässt sich hierbei ebenfalls nicht der Außenfläche des Toilettenbeckens automatisch
reinigen.
[0007] Des Weiteren ist in der
DE 44 27 735 A1 eine Sanitärzelle mit automatischer Reinigungsvorrichtung für einen Toilettenraum
beschrieben, bei der der gesamte Benutzerraum, d. h. sowohl das Toilettenbecken mit
Toilettenbrille als auch der Fußboden und die Wände des Toilettenraumes mittels eines
schwenkbaren und verfahrbaren Reinigungsbügels gereinigt werden können. Diese technische
Lösung ist nur für kleine Toilettenanlagen ohne zusätzliche Sanitärgeräte wie z. B.
ein Waschbecken, Seifenspender usw. geeignet. Diese Sanitärzelle mit Gesamtreinigungseinrichtung
entspricht zudem nur bedingt den heutigen Sicherheitsanforderungen. Zur Personenüberwachung
ist lediglich eine Sicherheitsmatte auf dem Fußboden und vermutlich eine einfache
Raumüberwachung mittels Bewegungsmelder angeordnet. Ruhende Gegenstände, z. B. insbesondere
ein auf dem Toilettenbecken abgestellter Gegenstand, können bei derart geringer Raumüberwachung
nicht lokalisiert werden. Diese würden bei einem automatisch einsetzenden Reinigungsprozess
beschädigt oder mittels des Reinigungsbügels über den sich nach unten öffnenden Fußboden
in die Anlage gelangen und die Reinigungsvorrichtung zu mindestens außer Betriebsetzen,
wenn nicht sogar dauerhaft beschädigen können.
[0008] Eine andere Lösung zur Reinigung von Toilettenbecken wird in der
DE 10 2005 047 017 vorgeschlagen, bei der zwei Toilettenbecken zur Reinigung horizontal vom Betriebsraum
in einen separaten Reinigungsraum verfahren werden können. Ein Toilettenbecken befindet
sich dabei jeweils in dem Nutzungsraum, während das andere hinter einer flüssigkeitsdichten
Trennwand in einer Reinigungsposition befindet. Dieses Toilettenreinigungssystem bedarf
allerdings einen sehr großen Platzbedarf und ist konstruktiv aufwendig.
[0009] In der
DE 10 2006 004 508 A1 wird eine andere Sanitäranlage mit einem Fußbodenreinigungssystem beschrieben, bei
dem der Fußboden automatisch gereinigt werden soll, indem das Reinigungssystem (Bürstenreinigungssystem),
welches mittels eines Reinigungsträgers, der verfahren wird, in Eingriff gebracht
wird und der Fußboden zueinander eine Relativbewegung ausführen soll. Dieses System,
dessen Anordnung zwangsläufig funktional bedingt ist, ist konstruktiv relativ aufwendig
und bedarf eines erheblichen Platzbedarfes und einer umfangreichen Installation um
eine Reinigung des gesamten Fußbodens durchführen zu können.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges Sanitärmodul und ein neues Verfahren
zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen zu schaffen, welches
den mittlerweile erhöhten Sicherheitsanforderungen im öffentlichen Raum entsprechend,
einen sehr hohen Reinigungs- und zudem Hygienestandard gewährleistet und außerdem
konstruktiv sehr kompakt bauend, platzsparend, leicht transportierbar und universell
einbaubar ausgebildet ist.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der beiden Hauptansprüche gelöst.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren rückbezüglichen
Unteransprüche. Am erfindungsgemäßen Sanitärmodul 1 für Sanitärzellen sind entweder
ein, oder zwei oder mehrere Sanitärbecken an einem Trennelement 2 angeordnet. Das
Sanitärmodul 1 besitzt eine automatische Reinigungseinrichtung 10 mit entsprechenden
Wasser-, Abwasser- und Energieanschlüssen und-führungen, wobei diese in einem abgetrennten
Reinigungsraum 11 einschließlich einer Steuerungs- und Überwachungselektronik angeordnet
sind. Des Weiteren ist das Sanitärmodul mit mindestens einer Absaugeinrichtung 12
und/oder einem konventionellen Abwasseranschluss und einem Antrieb 13 versehen und
wird wie üblich auf einem Fußboden 20 einer Sanitärzelle aufgestellt.
[0012] Im Gegensatz zu den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Sanitärmodulen ist
ein neuartiges abschwenkbares oder aufrollbares oder verfahrbares oder aufklappbares
Wandelement 15 an einem Modulrahmen 3 angeordnet. Hinter dem Wandelement 15 ist eine
Durchgangsöffnung im Modulrahmen 3 freigelassen. Hinter diesem Wandelement 15 wird
oberhalb des Sanitärbeckens ein verschließbarer Durchgang geschaffen, durch den das
bzw. die darunter an einem Trennelement 2 angeordneten Sanitärbecken geschwenkt werden
können. An einem Trennelement 2 sind entweder ein, zwei oder mehr Sanitärbecken befestigt.
Ebenfalls können in einem Sanitärmodul auch mehrere Sanitärbecken nebeneinander angeordnet
sein. Mittels der erfindungsgemäß vertikal verfahrbaren und geführten Trennelemente
2 können die daran befestigten Sanitärbecken in völlig neuartiger Weise innerhalb
des zur Verfügung stehenden Bauraumes des Modulrahmens 3 mittels eines höhenverfahrbaren
Trennelements 2 in dem Modulrahmen 3 drehsymmetrisch oder kurvensymmetrisch geschwenkt
werden.
[0013] Dazu ist jedes derhöhenverfahrbaren Trennelemente 2 drehbar um eine horizontale Achse
oder auf einer Kurvenbahn schwenkbar im Modulrahmen 3 gelagert und geführt. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen in einem
abgetrennten Reinigungsraum 11 eines Sanitärmoduls mittels eines Reinigungsfluides
oder Reinigungsdampfes, werden ein, zwei oder mehrere an höhenverfahrbaren Trennelementen
2 angeordnete Sanitärbecken aus einer unteren Nutzungsposition 7 nach oben in eine
Schwenkposition 8 verfahren. Diese werden dann in einer Schwenkposition 9 um einen
Winkel von 90 bis 180 Grad geschwenkt und anschließend wieder nach unten in die Nutzungsposition
7oder in die Reinigungsposition 9 verfahren, wobei das im Reinigungsraum 11 befindliche
Sanitärbecken automatisch gereinigt wird.
[0014] Ist zum Beispiel nur ein einziges Sanitärbecken 4 am höhenverfahrbaren Trennelement
2 angeordnet, wird das Sanitärbecken 4 aus der Nutzungsposition 7 nach oben verfahren,
indem das höneverfahrbare Trennelement 2, welches im Modulrahmen 3 seitlich geführt
ist, nach oben in eine Schwenkposition 8 bewegt wird. Anschließend wird das Sanitärbecken
4 durch das geöffnete Wandelement 15 mittels des Trennelements 2 um eine Symmetrieachse
oder auf einer Kurvenbahn geschwenkt. Es befindet sich nun im Reinigungsraum 11. Das
Sanitärbecken 4 wird nun nach unten verfahren, indem das Trennelement 2 nach unten
im Modulrahmen 3 bewegt wird. Dann verschließt das Wandelement 15 den Durchgang wieder,
so dass der Reinigungsraum abgetrennt ist. Bevorzugt dichtet das Wandelement 15 und
das höhenverfahrbare Trennelement 2 den Reinigungsraum 11 nicht nur flüssigkeits-
sondern auch geruchsdicht vom Sanitärraum ab. Nachdem sich nunmehr das Sanitärbecken
4 in der Reinigungsposition 9 befindet, kann es sowohl innen als auch außen umfassend
automatisch mittels der Reinigungseinrichtung 6 gereinigt werden. Dann erfolgt der
umgekehrte Vorgang und das gereinigte Sanitärbecken 4 wird wieder in die Nutzungsposition
7 bewegt. Danach steht es wieder zur erneuten Benutzung in der Nutzugsposition 7 bereit.
[0015] Sinnvollerweise sind allerdings am höhenverfahrbaren Trennelement 2 drehsymmetrisch
gleichzeitig zwei Sanitärbecken 4 und 5 angeordnet. Damit befindet sich immer jeweils
ein Sanitärbecken 4 in Nutzungsposition 7, während sich das andere Sanitärbecken 5
gerade in der Reinigungsposition 9 befindet. Ist das Sanitärbecken 4, das sich in
der Nutzungsposition 7 befindet verschmutzt, wird das Wandelement 15 so weit bewegt,
dass sich der Durchgang zwischen dem Sanitärraum und dem abgetrennten Reinigungsraum
11 öffnet. Nunmehr wird das höhenverfahrbare Trennelement 2, welches im Modulrahmen
höhenverfahrbar seitlich geführt ist, so weit nach oben verfahren, dass die beiden
Sanitärbecken 4 und 5 mittels des höhenverfahrbaren Trennelements 2 um eine horizontale
Drehachse oder auf einer Kurvenführung um eine Kurvenbahn geschwenkt werden können,
ohne zum Beispiel den Fußboden oder die Decke des Sanitärraumes zu berühren. Nachdem
das Schwenken in der sich oben befindenden Schwenkposition 8 erfolgt ist, wird das
Trennelement 2 wieder so weit nach unten bewegt, dass sich nun das Sanitärbecken 4
in Reinigungsposition 9 und das Sanitärbecken 5 in der Nutzungsposition 7 befindet.
Danach wird der Durchgang wieder mittels des Wandelements 15 geschlossen. Jetzt kann
das Sanitärbecken 4 im abgetrenntem Reinigungsraum 11 mittels der Reinigungseinrichtung
automatisch gereinigt werden ohne dass der Sanitärraum in Mitleidenschaft gezogen
wird.
[0016] Anstelle zweier gegenüberliegender Sanitärbecken können in einem entsprechend breiter
ausgebildeten Sanitärmodul mit breiteren höhenverfahrbaren Trennelement (2) auch mehrere
gleiche oder unterschiedliche Sanitärbecken nebeneinander (beispielsweise zwei drei
oder auch mehr Urinale) an einem Trennelement 2 befestigt werden. Realisierbar sind
hier zum Beispiel die Anordnungen von einem Toilettenbecken neben einem Bidet und/oder
einem Handwaschbecken oder auch die Mehrfachnebeneinanderanordnung von Urinalen oder
Waschbecken in einer Reihe. Bei der Ausführung für Handwaschbecken kann auch gegebenenfalls
auf die Höhenverfahrbarkeit verzichtet werden, welche dann allerdings komplett zusammen
geschwenkt und automatisch gereinigt werden müssen. Gleichfalls können auch mehrere
Sanitärmodule mit gleichen oder unterschiedlichen Sanitärbecken nebeneinander in einer
Reihenanordnung installiert werden. Diese Mehrfachanordnungen der Sanitärbecken bzw.
von Sanitärmodulen können sich dann die Wasser-, Abwasser- und Energieanschlüsse und
-führungen, die Steuerungs- und Überwachungselektronik, die Absaugeinrichtung (12)
und/oder den konventionellen Abwasseranschluss und den Wärmetauscher 18 teilen aber
dennoch einzeln, unabhängig voneinander betrieben werden.
[0017] Der wesentliche Vorteil dieses neuartigen Sanitärmoduls und des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur automatischen Reinigung der Sanitärbecken für Sanitärzellen besteht
darin, das damit ein Schwenken des bzw. der Sanitärbecken (s) auf sehr kleinem Raum
ermöglicht wird. Erstmals kann ein Sanitärmodul mit vollautomatischer Reinigung geschaffen
werden, welches als komplettes Modul industriell vorgefertigt werden kann und vor
Ort im Sanitärraum nur durch Anschluss an Elektroenergie, Wasserzuführung und Abwasseranschluss
in Betrieb zu setzen ist. Es kann sogar so kleinbauend hergestellt werden, das es
zum Beispiel als verfahrbares, leicht transportables Sanitärmodul in Fertigbauweise
sogar durch genormte Türöffnungen transportiert und eingebaut und mit wenigen Handgriffen
im zur Verfügung stehenden Sanitärraum installiert werden kann, ohne das der am Sanitärraum
bauliche Veränderungen erforderlich sind.
[0018] In einer bevorzugten konstruktiv einfacheren und optimierten Ausführung des erfindungsgemäßen
Sanitärmoduls 1 mit Sanitärbecken für Sanitärzellen sind zwei Sanitärbecken 4, 5 mittels
des höhenverfahrbaren Trennelements 2 in einem Modulrahmen 3 drehsymmetrisch angeordnet,
wobei das höhenverfahrbare Trennelement 2 um 180 Grad drehbar um eine horizontale
Achse im Modulrahmen 3 gelagert ist, so dass ein Sanitärbecken 4 in einer bestimmten
Nutzungsposition 7 und ein Sanitärbecken 5 in einer definierten Reinigungsposition
9 arretierbar angeordnet sind.
[0019] Das erfindungsgemäße Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken für Sanitärzellen ist auch
so ausführbar, dass die drehsymmetrisch angeordneten Sanitärbecken 4, 5 als zwei gegenüber
angeordnete und befestigte Toilettenbecken, oder als zwei gegenüber liegend angeordnete
Bidets, oder als zwei Urinale oder auch als zwei Waschbecken ausgebildet sind. Gleichfalls
ist es möglich, dass ein Toilettenbecken und ein Bidet, oder ein Toilettenbecken und
ein Urinal, oder ein Toilettenbecken und ein Waschbecken, oder ein Bidet und ein Urinal,
oder ein Bidet und ein Waschbecken, oder ein Urinal und ein Waschbecken als Sanitärbecken
am höhenverfahrbaren Trennelement 2 befestigt sind. Damit ist eine den jeweiligen
Einsatzfall angepasste beliebige Kombination von Sanitärbecken ausführbar.
[0020] Als eine weitere vorteilhafte Ausführung des Sanitärmoduls 1 mit Sanitärbecken für
Sanitärzellen kann am oder im Wandelement 15 oder im Trennelement 2 auch ein zusätzlich
aufklappbarer oder ausfahrbarer Wickeltisch angeordnet sein, beispielsweise als Gegenstück
zu einem Handwaschbecken. Damit lässt sich das universell einsetzbare Sanitärmodul
durch den Nutzer so gestalten, dass der Sanitärraum des Weiteren auch zur Versorgung
von Kleinkindern nutzbar ist, ohne wie bislang üblich einen gesonderten Raum als Wickelraum
dafür vorhalten zu müssen.
[0021] Bei einem konstruktiv aufwändigerem breiter ausgeführten Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken
für Sanitärzellen können die drehsymmetrisch oder kurvensymmetrisch angeordneten Sanitärbecken
4, 5 auch mehrfach nebeneinander in einem Sanitärraum in einer anderen Bauweise angeordnet
sein. Das höhenverfahrbare Trennelement 2 ist dann vorteilhaft wahlweise geteilt oder
mehrfach einzeln nebeneinander gelagert und ausgeführt, d. h. pro Trennelementteil
bzw. pro einzelnes Trennelement 2 sind jeweils nur ein oder gegenüberliegend zwei
Sanitärbecken angeordnet, welche dann bevorzug auch einzeln unabhängig voneinander
schwenkbar ausgebildet sind. Damit lassen sich die einzelnen nebeneinander angeordneten
Sanitärbecken oder Sanitärbeckenkombinationen je nach Verschmutzungsgrad oder auf
Wunsch des Nutzers individuell reinigen.
[0022] Um eine komplette automatische Reinigung erzielen zu können, ist beim erfindungsgemäßen
Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken für Sanitärzellen der Fußboden 20 der Sanitärzelle
bevorzugt aus dielenartigen Einzelelementen oder aus einem Endlosband aufgebaut, welche
verfahrbar und/oder rollbar und/oder aufwickelbar ausgebildet sind. Dieser Fußboden
20 ist als zusätzliches Anbauteil oder Installationsteil an das Sanitärmodul 1 ausgeführt
und kann sowohl durch den Antrieb 13 des Sanitärmoduls angetrieben werden oder kann
auch einen extra Antrieb besitzen.
[0023] Sinnvollerweise ist im vorliegenden Fall am Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken für
Sanitärzellen im Bereich des Fußbodens 20 unmittelbar über den dielenartigen Einzelelementen
zwischen dem Modulrahmen 3 und dem Fußboden 20 ein Abstreifer in der Art eines elastischen
Querbalkens angeordnet. Unter dem elastischen Querbalken ist ein Sammelbehälter angeordnet,
in dem Abfall und Schmutz aufgefangen werden können. Damit kann eine vollautomatische
Reinigung aller leicht verschmutzenden Teile sichergestellt werden.
[0024] Des Weiteren ist es auch möglich, dass beim Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken für
Sanitärzellen das höhenverfahrbare Trennelement 2 flächig geteilt ausgeführt ist.
Dabei ist diese Teilung des höhenverfahrbaren Trennelements 2 so ausgeführt, dass
praktisch eine Art Vorderwand, welche sich im Sanitärrum befindet und eine Art Hinterwand,
welche sich im abgetrenntem Reinigungsraum 11 befindet entsteht. Diese so ausgebildeten
Trennelementteile sind einzeln und unabhängig voneinander vertikal verfahrbar und/oder
schwenkbar ausgebildet. Dies ist zwar konstruktiv aufwändiger, verbessert aber die
Dichtigkeit und die Geräuschdämmung der Konstruktion und kann für bestimmte Nutzungsvarianten,
d. h. bei unterschiedlich Art der angeordneten Sanitärbecken von erheblichem Vorteil
für den Dauerbetrieb und die Zuverlässigkeit bei den zwangsläufig verschiedenartigen
Reinigungsprogrammen der unterschiedlichen Sanitärbecken sein. Damit sind bei zwei
angeordneten Sanitärbecken diese unabhängig voneinander in der Höhe verfahrbar und
einstellbar. Dabei kann das Sanitärbecken, dass sich in der Nutzungsposition 7 befindet
bei Bedarf an eine vom Nutzrer frei wählbaren Abstand zum Fußboden eingestellt werden,
während das andere auf der Gegenseite in definierter Reinigungsposition 9 gereinigt
wird. Damit verbessert sich die Benutzung auch für körperlich beeinträchtigte oder
von der durchschnittlichen Körpergröße her stark abweichende Menschen.
[0025] Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Sanitärmodul 1 mit Sanitärbecken für Sanitärzellen
mit flächig geteilten höhenverfahrbaren Trennelement 2 auch so weitergebildet werden,
dass die beiden Trennelementteile einzeln um eine Mittelachse rotierbar ausgebildet
sind. Dies hat den Vorteil, dass zum Beispiel das Sanitärbecken, welches sich gerade
im abgetrennten Reinigungsraum 11 in der Reinigungsposition 9 befindet, um eine Mittelachse
(diese steht senkrecht auf dem Trennelement 2) rotieren kann. Dies bewirkt, dass damit
mit nur einer einzigen Reinigungseinrichtung 6 sowohl außen als auch innen eine vollständige
automatische Reinigung erzielt wird.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken funktioniert
bevorzugt so, dass am höhenverfahrbaren Trennelement 2 zwei drehsymmetrisch angeordnete
Sanitärbecken 4 und 5 angeordnet sind, diese dann aus einer Nutzungsposition 7 bzw.
Reinigungsposition 9 nach oben in eine Schwenkposition 8 verfahren werden, in einer
Schwenkposition 9 um einen Winkel von bis zu 180 Grad geschwenkt werden und wieder
nach unten in die Nutzungsposition 7 bzw. Reinigungsposition 9 verfahren werden. Dabei
wird das sich nunmehr im abgetrenntem Reinigungsraum 11 befindliche Sanitärbecken
4 in einem Reinigungsprogramm mittels der Reinigungseinrichtung 6 automatisch gereinigt.
Die beiden Sanitärbecken 4 und 5 werden also immer wechselweise mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens von der Nutzungsposition 7 in die Reinigungsposition 9 bzw. umgekehrt geschwenkt.
Dabei sind als eigentliche Schwenkbewegung sowohl die Variante, dass nur um bis zu
180 Grad geschwenkt wird und anschließend wieder ein Rückschwenken in andere Richtung
erfolgt, als auch die Verfahrensvariante, dass nach dem ersten Schwenken um ca. 180
Grad nach dem Reinigen ein Weiterschwenken in die gleiche Richtung (d. h. die Sanitärbecken
werden in einem Vollkreis bewegt) ausführbar. Mit Hilfe dieses neuen Verfahrens wird
es möglich einen sehr kleinen kompakten Bauraum für ein komplettes Sanitärmodul zu
schaffen, so dass das komplette Sanitärmodul sogar als ein einziges fertig installiertes
Modul auch in kleinste Sanitärräume eingebaut werden kann.
[0027] In einer besonderen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur automatischen
Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen erfolgt die Steuerung beim Sanitärmodul
1 so, dass die Sitzfläche 21 eines Sanitärbeckens 4 in Nutzungsposition 7 vor oder
während des nach oben Verfahrens durch ein abschwenkbares oder aufrollbares oder verfahrbares
oder aufklappbares Wandelement 15 abgestreift wird. Somit ist gewährleistet, dass
zum Beispiel auf der Sitzfläche abgestellte und vergessene Fremdkörper, wie z. B.
eine Tasche nicht während des Schwenkvorganges in den Reinigungsraum gelangen kann
und damit zu Störungen des Betriebsablaufes führen kann, bzw. die Tasche nicht während
der Durchführung des Reinigungsprogramms durchnässt oder anderweitig beschädigt wird.
[0028] Das Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen ist
auch so qualifizierbar, dass im abgetrennten Reinigungsraum 11 der Raum unterhalb
des zu reinigenden Sanitärbeckens 5 auf Fremdkörper mittels Sensortechnik überwacht
wird, bevor ein Reinigungsprogramm zur Reinigung des Toilettenbeckens gestartet wird.
Befindet sich irgend ein Fremdkörper im abgetrenntem Reinigungsraum 11 wird das Reinigungsprogramm
nicht gestartet und es ergeht eine Fehlermeldung, so dass die Störung schnell behoben
werden kann.
[0029] In einer Fortführung dieser speziellen Verfahrensausbildung zur automatischen Reinigung
von Sanitärbecken für Sanitärzellen ist es sinnvoll, wenn ein automatischer Greifer
die mittels Überwachungssensortechnik im abgetrenntem Reinigungsraum 11 erkannten
Fremdkörper automatisch greift und in eine Bevorratungsbox evakuiert, bevor das automatische
Reinigungsprogramm gestartet wird. Damit wird eine Beschädigung dieser Fremdkörper,
wie z. B. insbesondere Taschen, Beutel oder Päckchen zuverlässig vermieden.
[0030] Beim Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen ist
es vorteilhaft, wenn die automatische Reinigung der Sanitärbecken im abgetrenntem
Reinigungsraum 11 innen und außen mittels fester und/oder ausfahrbaren Reinigungsdüsen
und/oder Bürstenanordnungen, welche translatorisch oder rotatorisch bewegbar ausgebildet
sind, durchgeführt wird.
[0031] Zusätzlich ist es beim Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für
Sanitärzellen möglich die Nutzungshöhe des sich jeweils in Nutzungsposition 7 befindlichen
Sanitärbeckens 4 einzustellen. Dies kann erfolgen indem das höhenverfahrbare Trennelement
2 stufig oder stufenlos in unterschiedlichem Abstand zum Fußboden einstellbar ausgebildet
und arretierbar ist. So ist es möglich, wenn es sich beim Sanitärbecken 1 zum Beispiel
um ein Toilettenbecken handelt, individuell die Sitzhöhe der jeweiligen Körpergröße
des Nutzers anzupassen.
[0032] Von erheblichem Vorteil ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren zur automatischen
Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen, wenn die Höhenverfahrbarkeit gleichzeitig
zum Andocken und Abdichten an die Wasserversorgung und an die Absaugeinrichtung 12
oder an einen konventionellen Abwasseranschluss benutzt wird. Dies erfolgt mittels
geeigneter Anschlussstutzen unter Einbeziehung von speziell ausgebildeten Dichtungen.
[0033] Die Erfindung soll nachstehend an Hand der Figuren 1 bis 5 in einem Ausfiihrungsbeispiel
näher erläutert werden.
Figur 1 zeigt eine Schrägdarstellung und eine Schnittdarstellung mit zwei Sanitärbecken
in der Nutzungsposition 7
Figur 2 zeigt eine Schrägdarstellung und eine Schnittdarstellung mit zwei Sanitärbecken
beim Verfahren nach oben
Figur 3 zeigt eine Schrägdarstellung und eine Schnittdarstellung mit zwei Sanitärbecken
während eines Schwenkvorganges
Figur 4 zeigt eine Schrägdarstellung und eine Schnittdarstellung mit zwei Sanitärbecken
nach dem Absenken in erneuter Nutzungsposition 7
Figur 5 zeigt je eine Seitenansicht (linke und rechte) und eine Vorderansicht mit
zwei Sanitärbecken nach dem Absenken in erneuter Nutzungsposition 7
[0034] Wie aus den Figuren eins bis fünfersichtlich, entsteht mittels des neuartigen Sanitärmoduls
und unter der Nutzung des neuartigen Verfahrens zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken
eine sehr raumsparende Ausführung des erfindungsgemäßen Sanitärmoduls 1, welches auch
in raummäßig sehr kleine vorhandene Sanitärzellen durch einfaches Aufstellen auf dem
Fußboden 20 neu oder nachträglich eingebaut werden kann. Im Sanitärraum einer Sanitärzelle
müssen als Vorraussetzung zur Installation und zum Einbau lediglich Wasser-, Abwasser-
und Energieanschlüsse und-führungen vorhanden sein. Hier im Ausführungsbeispiel sind
als Sanitärbecken 4 und 5 zwei Toilettenbecken drehsymmetrisch an dem höhenverfahrbaren
Trennelement 2 m schwenkbar an dem Modulrahmen 3 gelagert und geführt. Der Modulrahmen
3 wird aus lediglich vier Winkelprofilen gebildet, welche mittels Flachverstrebungen
zu einem stabilen Modulrahmen 3 zusammengebaut sind. Im vom Modulrahmen 3 umschlossenen
kompakten Raum sind die Reinigungseinrichtung 6 zur Außenreinigung und die Reinigungseinrichtung
10 im Fußbodenbereich zur Innenreinigung des sich in der Reinigungsposition befindlichen
Sanitärbeckens 5 und die Absaugeinrichtung 12 und/oder ein konventioneller Abwasseranschluss
angeordnet. Der Antrieb 13 für die Höhenverfahrung und die Schwenkbewegung der Sanitärbecken
4 und 5, die Heißwasser- und /oder Dampfversorgung 17 und der Wärmetauscher 18 sind
ebenfalls im Modulrahmen 3 an geeigneten Stellen fest angeordnet. Die Steuerungs-
und Überwachungselektronik ist in einem gesonderten Schaltkasten (in den Figuren nicht
beziffert) oberhalb des Modulrahmens 3 so befestigt, dass dieser leicht zugänglich
ist. Im Inneren des Modulrahmens an zentraler Stelle ist der abgetrennte duft- und
wasserdicht ausgeführte Reinigungsraum 11 angeordnet. Er wird von einer Reinigungsraumumhausung
14 umschlossen. Diese vorstehend aufgeführten Einzelelemente können aber auch an anderen
Stellen, als an den aus den Figuren ersichtlichen, angeordnet, befestigt und betrieben
werden. Durch die sehr kompakte Bauweise ist es möglich die horizontale und vertikale
Ausrichtung und Höheneinstellung lediglich mittels an den unteren Enden des Modulrahmens
3 angeordneten vier verstellbaren Höhenjustierungen 19 vorzunehmen. Das Sanitärbecken
4 befindet sich in der Grundstellung in der Nutzungsposition 7, während das drehsymmetrisch
angeordnete Sanitärbecken 5 sich in der Reinigungsposition 9 befindet, d. h. die Sitzfläche
des Sanitärbeckens, hier des Toilettenbeckens zeigt nach unten. Mittels der bevorzugt
zwei angeordneten Reinigungseinrichtungen 6 und 10 wird die gesamte Oberfläche innen
und außen einschließlich der Sitzfläche von dem sich innerhalb der Reinigungsumhausung
14 im abgetrenntem Reinigungsraum 11 befindlichen Sanitärbeckens 5 zuverlässig vollautomatisch
hygienisch gereinigt. Nach vorn, d. h. in Richtung des Nutzungsraumes der Sanitärzelle
ist am Modulrahmen 3 im oberen Bereich als Sichtblende eine obere Wandverkleidung
16 angeordnet. In diese obere Wandverkleidung 16 kann sowohl eine Beleuchtungseinrichtung
als auch eine Anzeigeeinrichtung zur Betriebsweise oder zur Anzeige verschiedener
Daten oder Informationen integriert sein. Gleichfalls kann sich dahinter eine Luftreinigungseinheit
zur Reinigung der Luft im Nutzungsraum der Sanitärzelle befinden. Des Weiteren ist
unten im Schwenkbereich der Sanitärbecken 4 und 5 hier ein abschwenkbar ausgebildetes
Wandelement 15 als Sanitärmodulabdeckung und als Sichtblende angeordnet. Die zugehörige
Betätigungseinrichtung befinden sich im oberen Teil zwischen den Modulrahmen 3 (in
den Zeichnungen nicht beziffert). Hier können aber auch andere Ausführungen des Wandelements,
wie zum Beispiel ein seitlich aufklappbares oder geteilt seitlich aufklappbares oder
aufrollbares Wandelement angeordnet werden.
[0035] Die Figur 2 zeigt eine Schrägdarstellung und eine Seitenansicht mit zwei Sanitärbecken
beim verfahren der beiden drehsymmetrisch angeordneten Sanitärbecken 4 und 5 nach
oben. Vor dem Beginn des Verfahrens nach oben wird das abschwenkbare Wandelement 15
nach vom in den Nutzungsraum so weit geschwenkt, dass die Höhenbewegung und die Schwenkbewegung
der Sanitärbecken 4 und 5 barrierefrei erfolgen kann. Dazu ist das Wandelement oben
drehbar gelagert. Dabei wird der im Modulrahmen 3 zwischen den beiden vorderen Rahmenteilen
frei gelassene Durchgang geöffnet, so dass die beiden drehsymmetrisch angeordneten
Sanitärbecken 4 und 5 eine Schwenkbewegung (Drehen um 180 Grad) ausführen können.
Dann werden die beiden Sanitärbecken 4 und 5 mittels des höhenverfahrbaren Trennelements
2 nach oben bis in eine definierte Schwenkposition 8 verfahren. Die Schwenkposition
8 ist dabei abhängig von den Abmessungen der jeweils sich im Einsatz befindlichen
Sanitärbecken 4 und 5. Sie kann je nach Art der Sanitärbecken beliebig eingestellt
werden. Haben die beiden Sanitärbecken 4 und 5 mit dem Trennelement 2 die Schwenkposition
8 erreicht, erfolgt das Schwenken um eine horizontale Achse genau um 180 Grad, indem
das Trennelement 2 einfach in seiner Lagerung um 180 Grad gedreht wird, wie aus Figur
3 ersichtlich. Durch die drehsymmetrische Befestigung, Lagerung und Führung tauschen
die beiden Sanitärbecken ihre Position aus. Danach werden die beiden Sanitärbecken
4 und 5 wieder nach unten verfahren, indem das hönenverfahrbare Trennelement 2 so
weit abgesenkt wird, bis es seine vorherige Ausgangsposition erreicht hat. Nunmehr
befindet sich das Sanitärbecken 4 in der Reinigungsposition 9 und das andere Sanitärbecken
5 in der Nutzungsposition 7, wie in Figur 4 dargestellt. Indem die beiden Sanitärbecken
4 und 5,
hier zwei drehsymmetrisch am Trennelement 2 befestigte, baugleiche Toilettenbecken
genau die vorherige Position wieder anfahren, einnehmen und dann an dieser Stelle
arretiert werden, wird ein flüssigkeitsdichtes Ankuppeln bzw. Andocken an die Anschlüsse
für die Wasserzuführung und Abwasserabführung für das sich in Nutzungsposition 7 befindliche
Sanitärbecken 4 erreicht.
[0036] Figur 5 zeigt je eine Seitenansicht (linke Seitenansicht und rechte Seitenansicht)
und eine Draufsicht mit zwei Sanitärbecken nach dem Absenken in Nutzungsposition.
Hier wird nochmals die besonders geringe Einbautiefe, die kompakte Bauweise und die
bevorzugte Anordnung der einzelnen Teile des erfindungsgemäßen Sanitärmoduls 1 ersichtlich.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken
für Sanitärzellen in einem abgetrennten Reinigungsraum 11 eines Sanitärmoduls mittels
eines Reinigungsfluides oder Reinigungsdampfes ist es möglich innerhalb sehr kurzer
Zeit und vollautomatisch ein verschmutztes Sanitärbecken 4 aus der Nutzungsposition
7 in die Reinigungsposition 9 zu verfahren. Durch dass Verfahren der wahlweise ein,
zwei oder mehreren an einem höhenverfahrbaren Trennelement 2 angeordnete Sanitärbecken
aus der Nutzungsposition 7 nach oben in eine Schwenkposition 8, das Schwenken in der
Schwenkposition 9 um einen Winkel von 90 bis 180 Grad und das Verfahren wieder nach
unten in die Nutzungsposition 7 und wobei das sich im abgetrenntem Reinigungsraum
11 befindliche Sanitärbecken 5 mittels der Reinigungseinrichtung 6 automatisch gereinigt
wird, entstet eine technische Lösung die konstruktiv einfach aufgebaut ist, wenig
Betätigungselemente erfordert die energetisch optimiert ist und die vor allem den
heutigen sehr hohen Sicherheits- und Hygieneanforderungen im öffentlichem Raum in
vollem Umfang gerecht wird. Auf Grund der äußerst reduzierten jeweils zum Einbau benötigten
Raumkapazität, kann das erfindungsgemäße Sanitärmodul 1 auch anstelle bisheriger Toiletten
problemlos ohne große Umbauten nachgerüstet werden, da das zudem noch leichte Fertigmodul
durch genormte Türöffnungen transportierbar ist. Gleichfalls sind vor Ort nur wenig
Installationsarbeiten notwendig. Das neuartige Sanitärmodul 1 ist sowohl im Bereich
öffentlicher Sanitär- bzw. Toilettenanlagen, d. h. in Klein oder Großanlagen als auch
im privaten Bereich in Wohnungen und Einfamilienhäusern als Neuanlage oder als Nachrüstanlage
einsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Sanitärmodul
- 2
- Trennelement
- 3
- Modulrahmen
- 4
- Sanitärbecken (in Nutzungsposition)
- 5
- Sanitärbecken (in Reinigungsposition)
- 6
- Reinigungseinrichtung
- 7
- Nutzungsposition
- 8
- Schwenkposition
- 9
- Reinigungsposition
- 10
- Reinigungseinrichtung
- 11
- abgetrennter Reinigungsraum
- 12
- Absaugeinrichtung
- 13
- Antrieb
- 14
- Reinigungsraumumhausung
- 15
- Wandelement
- 16
- obere Wandverkleidung
- 17
- Heißwasser- und/oder Dampfversorgung
- 18
- Wärmetauscher
- 19
- Höhenjustierung
- 20
- Fußboden der Sanitärzelle
- 21
- Sitzfläche des Sanitärbeckens in Nutzungsposition
1. Sanitärmodul (1) für Sanitärzellen bestehend aus einem, zwei oder mehreren an einem
Trennelement (2) angeordneten Sanitärbecken mit einer automatischen Reinigungseinrichtung
(10) mit Wasser-, Abwasser- und Energieanschlüssen und -führungen und einem abgetrennten
Reinigungsraum (11), Steuerungs- und Überwachungselektronik, mindestens einer Absaugeinrichtung
(12) und/oder einem konventionellen Abwasseranschluss und einem Antrieb (13) zum Aufstellen
auf einem Fußboden (20)
dadurch gekennzeichnet,
dass ein abschwenkbares oder aufrollbares oder verfahrbares oder aufklappbares Wandelement
(15) an einem Modulrahmen (3) angeordnet ist,
ein Sanitärbecken (4) oder zwei Sanitärbecken (4, 5) oder mehrere Sanitärbecken mittels
eines höhenverfahrbaren Trennelements (2) in einem Modulrahmen (3) drehsymmetrisch
oder kurvensymmetrisch schwenkbar angeordnet sind,
dass das höhenverfahrbare Trennelement (2) drehbar um eine horizontale Achse oder auf
einer Kurvenbahn schwenkbar gelagert ist.
2. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Sanitärbecken(4, 5) mittels des höhenverfahrbaren Trennelements (2) in einem
Modulrahmen drehsymmetrisch angeordnet sind,
wobei das höhenverfahrbare Trennelement (2) drehbar um eine horizontale Achse gelagert
ist und ein Sanitärbecken (4) in einer bestimmten Nutzungsposition (7) und ein Sanitärbecken
in einer Reinigungsposition (9) arretierbar angeordnet sind.
3. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die drehsymmetrisch angeordneten Sanitärbecken (4, 5) als zwei Toilettenbecken, zwei
Bidets, zwei Urinale oder zwei Waschbecken ausgebildet sind oder
dass ein Toilettenbecken und/oder ein Bidet und/oder ein Urinal und/oder ein Waschbecken
als Sanitärbecken am Trennelement (2) befestigt sind.
4. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am oder im Wandelement (15) ein aufklappbarer oder ausfahrbarer Wickeltisch angeordnet
ist.
5. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die drehsymmetrisch angeordneten Sanitärbecken (4, 5) mehrfach nebeneinander in einer
Sanitärzelle an einem Trennelement (2) angeordnet sind.
6. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fußboden (20) der Sanitärzelle aus dielenartigen Einzelelementen oder einem Endlosband
besteht, welche verfahrbar und/oder rollbar und/oder aufwickelbar ausgebildet sind.
7. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Fußbodens (20)unmittelbar über den dielenartigen Einzelelementen zwischen
dem Modulrahmen (3) und dem Fußboden (20) ein Abstreifer in der Art eines elastischen
Querbalkens angeordnet ist und unter dem elastischen Querbalken ein Sammelbehälter
angeordnet ist.
8. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das höhenverfahrbare Trennelement (2) geteilt ausgeführt ist oder mehrere Trennelemente
(2) nebeneinander angeordnet ist, wobei die Trennelementteile oder Trennelemente (2)
einzeln, unabhängig voneinander verfahrbar und/oder schwenkbar ausgebildet sind.
9. Sanitärmodul (1) mit Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
dass das höhenverfahrbare Trennelement (2) flächig geteilt ausgeführt ist,
wobei die Trennelementteile einzeln unabhängig voneinander um eine Mittelachse rotierbar
ausgebildet sind.
10. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen in einem
abgetrennten Reinigungsraum (11) eines Sanitärmoduls mittels eines Reinigungsfluides
oder Reinigungsdampfes,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein, zwei oder mehrere an einem höhenverfahrbaren Trennelement (2) angeordnete Sanitärbecken
aus einer Nutzungsposition (7) nach oben in eine Schwenkposition (8) verfahren werden,
in einer Schwenkposition (9) um einen Winkel von 90 bis 180 Grad geschwenkt werden
und wieder nach unten in die Nutzungsposition (7) verfahren werden,
wobei ein im abgetrenntem Reinigungsraum (11) befindliches Sanitärbecken (5) mittels
der Reinigungseinrichtung 6 automatisch gereinigt wird.
11. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei am höhenverfahrbaren Trennelement (2) drehsymmetrisch angeordnete Sanitärbecken
(4, 5) aus einer Nutzungsposition (7) nach oben in eine Schwenkposition (8) verfahren
werden,
in einer Schwenkposition (9) um einen Winkel von 180 Grad geschwenkt werden und wieder
nach unten in die Nutzungsposition (7) verfahren werden,
wobei das sich im abgetrenntem Reinigungsraum (11) befindliches Sanitärbecken (5)
mittels der Reinigungseinrichtung 6 automatisch gereinigt wird.
12. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch
10
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzfläche (21) eines Sanitärbeckens (4) in Nutzungsposition (7) vor oder während
des nach oben Verfahrens durch ein abschwenkbares oder aufrollbares oder verfahrbares
oder aufklappbares Wandelement (15) abgestreift wird.
13. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch
10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass im abgetrennten Reinigungsraum (11) der Raum unterhalb des zu reinigenden Sanitärbeckens
(5) auf Fremdkörper mittels Sensortechnik überwacht wird, bevor ein Reinigungsprogramm
zur Reinigung des Sanitärbeckens (5) gestartet wird.
14. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach Anspruch
10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein automatischer Greifer im abgetrenntem Reinigungsraum (11) Fremdkörper in eine
Bevorratungsbox evakuiert, bevor automatisch mittels eines Reinigungsprogramms gereinigt
wird.
15. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem
der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die automatische Reinigung der Sanitärbecken im abgetrenntem Reinigungsraum (11)
innen und außen mittels fester oder ausfahrbaren Reinigungsdüsen und/oder Bürstenanordnungen,
welche translatorisch oder rotatorisch bewegbar ausgebildet sind, gereinigt wird.
16. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem
der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das höhenverfahrbare Trennelement (2) stufig oder stufenlos in unterschiedlichem
Abstand zum Fußboden (20) einstellbar ausgebildet ist.
17. Verfahren zur automatischen Reinigung von Sanitärbecken für Sanitärzellen nach einem
der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhenverfahrbarkeit gleichzeitig zum Andocken und Abdichten an die Wasserversorgung
und an die Absaugeinrichtung (12) oder an einen konventionellen Abwasseranschluss
benutzt wird.