[0001] Die Erfindung betrifft eine Anputzleiste nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine
solche Anputzleiste weist einen Profilkörper, einen Führungsfuß und eine Basisfläche
an dem Führungsfuß zum Anlegen der Anputzleiste an ein Gebäudeelement, insbesondere
einen Tür- oder Fensterstock, auf.
[0002] Eine gattungsgemäße Anputzleiste ist beispielsweise aus der
DE 20 2008 006 053 U1 bekannt. Die bekannte Anputzleiste umfasst ein in Längsrichtung der Anputzleiste
verschiebbares Befestigungsteil. Durch das verschiebbar angeordnete Befestigungsteil
wird eine Beweglichkeit der Anputzleiste in Längsrichtung ermöglicht.
[0003] Die Verwendung einer Anputzleiste erfolgt üblicherweise folgendermaßen: Die Anputzleiste
wird zunächst mittels einer Klebeschicht in einem Eckbereich zwischen dem Tür- oder
Fensterstock und einem angrenzenden Wandabschnitt auf den Tür-oder Fensterstock aufgeklebt.
Anschließend erfolgt der Auftrag einer oder mehrerer Putzschichten auf den Wandabschnitt.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Anputzleiste der angegebenen Art so zu verbessern, dass diese einen
möglichst zuverlässigen und sauberen Abschluss einer Putzschicht ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Anputzleiste mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie
den Figuren angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Anputzleiste ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Abdichten
eines Zwischenraumes zwischen dem Führungsfuß und dem Profilkörper ein Dichtelement
vorgesehen ist, welches mit dem Profilkörper und/oder dem Führungsfuß verbunden ist.
[0007] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Profilkörper gegenüber dem Führungsfuß
abzudichten, um ein Eindringen von Feuchtigkeit, insbesondere in Form von Starkregen,
in einen Spalt zwischen dem Profilkörper und dem Führungsfuß möglichst zu verhindern.
Hierdurch wird zugleich verhindert, dass Feuchtigkeit durch den Zwischenraum zwischen
Führungsfuß und Profilkörper hinter die Anputzleiste gelangen und so den Putz beschädigen
kann.
[0008] Das Dichtelement ist dabei vorzugsweise so gestaltet und angeordnet, dass ein Spalt
zwischen Führungsfuß und Profilkörper von außen abgedeckt wird. Hierdurch wird zum
einen eine gute Abdichtung und zum anderen ein optisch ansprechender Abschluss der
Putzschicht erzielt. Das Dichtelement weist vorzugsweise eine äußere weitgehend glatte,
also nicht gewellte oder gefaltete, Oberfläche auf, durch welche eine Anlagerung von
Feuchtigkeit weitgehend unterbunden werden kann.
[0009] Der Profilkörper ist insbesondere in einer Längsrichtung der Anputzleiste entlang
des Führungsfußes verschiebbar. Hierdurch wird eine Bewegung des Profilkörpers gegenüber
dem Gebäudeelement, insbesondere parallel zu einer Gebäudeoberfläche, möglich. Somit
können Verschiebungen beispielsweise zwischen einem Tür- oder Fensterstock und einem
angrenzenden Wandabschnitt, wie sie beispielsweise durch Temperaturschwankungen, Windlasten
oder Stoßbelastungen, wie durch Fensterzuschlagen, hervorgerufen werden können, ausgeglichen
werden.
[0010] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass das Dichtelement eine
Abdichtung auch bei einer Bewegung des Profilkörpers gegenüber dem Führungsfuß, insbesondere
einer Längsverschiebung gegenüber dem Führungsfuß, gewährleistet. Hierzu ist es vorteilhaft,
wenn das Dichtelement gegenüber dem Führungsfuß und/oder dem Profilkörper bewegbar
ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Dichtelement fest mit dem Profilkörper oder
dem Führungsfuß verbunden ist und gegenüber oder entlang dem jeweils anderen Element
bewegbar oder verschiebbar ist.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gegeben, dass das Dichtelement stoffschlüssig,
insbesondere durch Koextrusion, an dem Führungsfuß und/oder dem Profilkörper befestigt
ist Das Dichtelement kann aus einem anderen Material hergestellt sein als der Führungsfuß
und/oder der Profilkörper. Durch die Koextrusion ist das Dichtelement fest und dicht
mit dem Führungsfuß und/oder dem Profilkörper verbunden sein. Die Koextrusion stellt
ein besonders wirtschaftliches Verfahren dar.
[0012] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Dichtelement unter Vorspannung an dem Führungsfuß
und/oder dem Profilkörper anliegt. Das Dichtelement ist vorzugsweise gegenüber dem
Führungsfuß und/oder dem Profilkörper bewegbar, so dass im Zusammenspiel mit der Vorspannung
eine gute Dichtwirkung selbst bei einer Bewegung des Profilkörpers gegenüber dem Führungsfuß
erzielt werden kann.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass das Dichtelement stoffschlüssig
mit dem Führungsfuß verbunden ist und unter Vorspannung an dem Profilkörper anliegt.
Das Dichtelement, welches auch als Dichtlippe bezeichnet werden kann, ist an dem Führungsfuß
stoffschlüssig durch Koextrusion befestigt. Die Dichtlippe ist dabei so anextrudiert,
dass sie im mit dem Profilkörper verbundenen Zustand unter Vorspannung an dem Profilkörper
anliegt.
[0014] Grundsätzlich kann das Dichtelement aber auch mit dem Profilkörper stoffschlüssig
verbunden sein und unter Vorspannung an dem Führungsfuß anliegen.
[0015] Neben der Abdichtung des Profilkörpers gegenüber dem Führungsfuß dient das Dichtelement
im Montagezustand vorzugsweise auch der Abdichtung des Führungsfußes gegenüber einer
Anlagefläche des Gebäudeelements, an welche die Anputzleiste mit ihrer Basisfläche
angelegt werden kann. Hierzu weist das Dichtelement eine Kontaktfläche auf, welche
in Verlängerung der Basisfläche des Führungsfußes angeordnet ist. Das Dichtelement
kann demnach so gestaltet sein, dass es im Montagezustand an der Anlagefläche anliegt.
Vorzugsweise liegt das Dichtelement dabei im Wesentlichen flächig an der Anlagefläche
an.
[0016] Eine Außenkontur des Dichtelements kann konkav geformt sein, so dass ein im Wesentlichen
kontinuierlicher Übergang von der Anlagefläche zu einer Außenfläche eines äußeren
Einputzsteges, ähnlich einer bekannten Silikonfuge, bereitgestellt werden kann. Vorzugsweise
ist das Dichtelement so gestaltet, dass es im Montagezustand unter Vorspannung an
der Anlagefläche anliegt.
[0017] Das Dichtelement kann zumindest bereichsweise lamellen- und/oder bogenförmig gestaltet
sein. Hierdurch kann auf zweckmäßige Weise eine Dichtlippe bereitgestellt werden,
die unter Vorspannung an dem Führungsfuß und/oder dem Profilkörper anliegen kann.
Gleichzeitig wird eine ansprechende Form des Dichtelements bereitgestellt.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass eine Dicke des Dichtelements
in Richtung des Führungsfußes hin zunimmt. Hierdurch kann das Dichtelement in einem
unteren Bereich in Form einer üblichen Silikonfuge gestaltet sein und damit einen
besonders ansprechenden optischen Abschluss bereitstellen. Als unterer Bereich wird
hierbei insbesondere ein Bereich verstanden, der an eine Ebene der Basisfläche angrenzt.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Profilkörper ein elastisches Element
und ein Schiebeelement auf. Das Schiebelement ist entlang des Führungsfußes, welcher
auch als Führungsschuh bezeichnet werden kann, verschiebbar gelagert. Das elastische
Element ist zwischen dem Schiebeelement und einem Basissteg des Profilkörpers angeordnet.
Das elastische Element kann grundsätzlich so gestaltet sein, dass es Bewegungen oder
Translationen des Profilkörpers gegenüber dem Führungsfuß beziehungsweise dem Schiebeelement
in alle Raumrichtungen ermöglicht.
[0020] Insbesondere ist vorgesehen, dass durch das elastische Element zusätzlich zu der
durch den Führungsfuß und das Schiebeelement bereitgestellten Längsverschiebbarkeit
des Profilkörpers eine Bewegung des Profilkörpers quer zur Längsachse ermöglicht wird.
Durch das Schiebeelement und das elastische Element wird dann insgesamt eine Bewegung
des Profilkörpers gegenüber dem Führungsfuß in alle Raumrichtungen ermöglicht, wodurch
ein besonders guter Ausgleich von Kräften erzielt werden kann. Die Anputzleiste kann
insbesondere in einer Normalen zu der Anlagefläche, also einem Baukörper beziehungsweise
dem Fenster- oder Türrahmen, sowohl Druck- als auch Zugkräfte aufnehmen und ermöglicht
weiterhin eine seitliche Verschiebung entlang des Baukörpers.
[0021] Das elastische Element ist vorzugsweise schlauchförmig ausgebildet. Es ermöglicht
damit insbesondere Translationen in der Normalen zum Baukörper und in einer zum Baukörper
parallelen Ebene quer zur Längsachse des Profilkörpers, üblicherweise in Richtung
eines Fensters beziehungsweise einer Tür.
[0022] Zur Beweglichkeit entlang einer dritten Raumrichtung, der Längsrichtung der Anputzleiste,
ist insbesondere die verschiebbare Führung entlang des Führungsfußes vorgesehen.
[0023] Insbesondere zur weiteren Abdichtung ist es bevorzugt, dass das Dichtelement mindestens
ein Dichtmittel zwischen dem Führungsfuß und einem Schiebeelement des Profilkörpers
aufweist. Grundsätzlich kann das Dichtmittel auch anstelle des Dichtelements vorgesehen
sein.
[0024] Vorzugsweise ist das Dichtmittel in einer rinnenförmigen Aussparung in dem Führungsfuß
angeordnet. Dies ermöglicht eine besonders gute Abdichtung und zugleich eine gute
Bewegbarkeit des Schiebeelements entlang des Führungsfußes.
[0025] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass an zwei gegenüberliegenden Seiten des
Schiebeelements jeweils mindestens ein Dichtmittel angeordnet ist. Die Dichtmittel
sind vorzugsweise so ausgeführt, dass ebenfalls eine gute Bewegbarkeit des Schiebeelements
erzielt wird. Hierzu sind die Dichtmittel an Längsseiten, insbesondere schmalen, des
Schiebelements angeordnet.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen weiter
erläutert. In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Anputzleiste;
- Fig. 2
- eine Detailansicht einer ersten Ausführungsform des Führungsfußes;
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer zweiten Ausführungsform des Führungsfußes;
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer dritten Ausführungsform des Führungsfußes;
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer vierten Ausführungsform des Führungsfußes.
[0027] Fig. 1 ist eine schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Anputzleiste 10. Die Anputzleiste 10 weist eine längliche Gestalt auf, wobei
sich die Längsachse quer zur Zeichnungsebene erstreckt. Ein Querschnitt der Anputzleiste
10 ist entlang der Länge der Anputzleiste 10 im Wesentlichen gleichbleibend. Die Anputzleiste
10 enthält vorzugsweise mindestens ein Kunststoffmaterial.
[0028] Die Anputzleiste 10 weist eine Basisfläche 12 auf, entlang welcher die Anputzleiste
10 an ein Gebäudeelement, insbesondere an einen Tür- oder Fensterstock oder eine Rolloschiene,
angelegt werden kann. Die entsprechende Fläche des Gebäudeelements, an welche die
Anputzleiste 10 in einem Montagezustand angelegt ist, wird im Folgenden als Anlagefläche
bezeichnet. Bei der Anlagefläche handelt es sich vorzugsweise um eine ebene, im Montagezustand
der Anputzleiste 10 zur Basisfläche 12 parallele Fläche. Insbesondere ist hierunter
eine Fläche zu verstehen, die in einer Ebene mit der Basisfläche 12 der Anputzleiste
10 verläuft.
[0029] Die Anputzleiste 10 wird im Montagezustand vorzugsweise an der Anlagefläche befestigt.
Hierzu weist die Basisfläche 12 eine Klebeschicht 14 auf, so dass die Anputzleiste
10 an die Anlagefläche angeklebt werden kann. Die Klebeschicht 14 kann beispielsweise
ein doppelseitiges Klebeband sein, welches an einer Grundfläche 11 der Anputzleiste
10 angeklebt ist. Grundsätzlich können auch mehrere Klebeschichten 14 oder Klebeelemente
vorgesehen sein.
[0030] Die Anputzleiste 10 weist ferner einen Basissteg 22 auf. Der Basissteg 22 weist eine
Längsachse auf, die sich in Längsrichtung der Anputzleiste 10 erstreckt. Eine Ebene
des Basisstegs 22 ist im Wesentlichen parallel zur Basisfläche 12 und/oder zur Grundfläche
11 ausgerichtet.
[0031] Die Anputzleiste 10 umfasst ferner drei Einputzstege 24, 26, 30, welche sich im Wesentlichen
quer zu dem Basissteg 22 erstrecken. Die Einputzstege 24, 26, 30 weisen ebenfalls
eine Längsachse auf, die parallel zu einer Längsachse der Anputzleiste 10 verläuft.
Vorzugsweise sind an der Anputzleiste 10 mehrere Einputzstege 24, 26, 30, insbesondere
zwei oder drei Einputzstege 24, 26, 30, vorgesehen. Verallgemeinert weißt die Anputzleiste
10 mindestens einen Einputzsteg 24, 26, 30 auf. Der Basissteg 22 und der oder die
Einputzstege 24, 26, 30 bilden einen Profilrahmen des Profilkörpers 20.
[0032] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Anputzleiste 10 umfasst drei
Einputzstege 24, 26, 30. Die Einputzstege 24, 26, 30 erstrecken sich im Wesentlichen
senkrecht zu dem Basissteg 22. Ein innerer Einputzsteg 24 und ein äußerer Einputzsteg
30 sind so mit dem Basissteg 22 verbunden, dass der innere Einputzsteg 24, der Basissteg
22 und der äußere Einputzsteg 30 im Wesentlichen ein U-förmiges Profil ergeben. Ein
mittlerer Einputzsteg 26 erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu dem inneren Einputzsteg
24 und dem äußeren Einputzsteg 30, zwischen diesen. Der mittlere Einputzsteg 26 weist
vorzugsweise eine größere Breite bzw. Höhe auf als der innere Einputzsteg 24 und/oder
der äußere Einputzsteg 30.
[0033] Der äußere Einputzsteg 30 ist nach Fertigstellung der Putzarbeiten üblicherweise
im Wesentlichen entlang einer äußeren Oberfläche einer Putzschicht angeordnet. Der
innere Einputzsteg 24 ist insbesondere dazu vorgesehen, die Anputzleiste 10 an eine
Gebäudefläche, insbesondere eine zu einer Tür- oder Fensterfläche quer angeordnete
Gebäudefläche, anzulegen. Er kann dementsprechend auch als Anlagesteg bezeichnet werden.
Der äußere Einputzsteg 20 weist eine größere Breite auf als der innere Einputzsteg
24.
[0034] Der mittlere Einputzsteg 26 ist zwischen dem inneren Einputzsteg 24 und dem äußeren
Einputzsteg 30 angeordnet und dient dazu, eine Abzugsfläche für eine erste, innere
Putz- oder Spachtelschicht bereitzustellen. Hierzu ist an dem mittleren Einputzsteg
26 vorzugsweise ein Vorsprung 27 vorgesehen, der eine Abzugskante 28 bildet. Der Vorsprung
27 erstreckt sich in Richtung des äußeren Einsputzsteges 30, so dass zwischen dem
mittleren Einputzsteg 26 und dem äußeren Einputzsteg 30 eine Hinterschneidung 29 gebildet
ist. Grundsätzlich kann auch mindestens einer der Einputzstege 24, 26, 30 weggelassen
oder ein weiterer Einputzsteg hinzugefügt werden.
[0035] An einem der Einputzstege, insbesondere dem mittleren Einputzsteg 26, kann ein Gewebe
32, Gewirk oder Ähnliches befestigt sein. Eine bevorzugte Art der Befestigung eines
solchen Gewebes 32 oder Ähnlichem mit dem Profilkörper 20 beziehungsweise dem Profilrahmen
besteht darin, einen zwischen zwei Einputzstegen, insbesondere dem inneren Einputzsteg
24 und dem mittleren Einputzsteg 26, gebildeten Bereich mit einem Füllelement 34 oder
Füllmaterial auszufüllen. Dieser Bereich ist üblicherweise kanal- oder rinnenförmig
gestaltet. Das Füllelement 34 fixiert das Gewebe 32 an einem der Einputzstege, insbesondere
dem inneren Einputzsteg 24 oder dem mittleren Einputzsteg 26. Vorzugsweise wird das
Füllelement 34 mit dem Profilkörper 20 koextrudiert.
[0036] Das Gewebe 32, welches auch als Armierungsgewebe bezeichnet werden kann, kann in
bekannter Weise Durchbrechungen in Form eines Lochprofils aufweisen. Der Putz durchdringt
das Gewebe 32 durch das Lochprofil, wodurch eine gute Verbindung mit der Gebäudewand
hergestellt wird.
[0037] An dem Profilkörper 20 ist weiterhin eine Schutzlasche 38 angeordnet. Die Schutzlasche
erstreckt sich im Montagezustand in Richtung der Tür- oder Fensterfläche. Die Schutzlasche
38 ist so mit dem Profilkörper 20 verbunden, dass die Schutzlasche 38 definiert von
dem Profilkörper 20 abtrennbar ist. Nach Beendigung der Verputzarbeiten kann die Schutzlasche
38, vorzugsweise zusammen mit einer daran befestigten Schutzfolie, von dem Profilkörper
20 abgetrennt werden. Hierzu ist beispielsweise zwischen dem Profilkörper 20 und der
Schutzlasche 38 eine Sollbruchstelle, insbesondere in Form einer Materialschwächung,
vorgesehen. Dies kann beispielsweise durch eine Materialverdünnung am Übergang zwischen
Profilkörper 20 und Schutzlasche 38 erfolgen. Die Schutzlasche 38 ist vorzugsweise
an einem Einputzsteg, insbesondere dem äußeren Einputzsteg 30, des Profilkörpers 20
befestigt. Die Schutzlasche 38 kann an der Sollbruchstelle elastisch mit dem Profilkörper
20, insbesondere dem Einputzsteg 30, verbunden sein. Die Schutzlasche 38 kann auch
als Abreißlasche bezeichnet werden. Die Seite des Profilkörpers 20, an welcher die
Schutzlasche 38 angeordnet ist, wird auch als äußere Seite des Profilkörpers 20 bezeichnet.
[0038] An der Schutzlasche kann eine Schutzfolie zum Schutz der Tür- oder Fensterfläche
angebracht werden. Die Schutzlasche 38 weist hierzu ein Klebeelement 48 oder eine
Klebeschicht auf. Das Klebeelement 48 kann beispielsweise ein Klebeband, insbesondere
ein doppelseitiges Klebeband, sein. Das Klebeelement 48 beziehungsweise die Klebeschicht
ist auf einer Seite der Schutzlasche 38 vorgesehen, die im Montagezustand der Anputzleiste
10 der Anlagefläche des Gebäudeelements abgewandt ist.
[0039] Die Schutzlasche 38 weist eine im Wesentlichen gerade Form auf und ist etwa parallel
zur Basisfläche 12 ausgerichtet. Die Schutzlasche 38 weist vorzugsweise eine im Wesentlichen
gleichbleibende Dicke oder Stärke auf.
[0040] Die Anputzleiste 10 weist einen Führungsfuß 50 und ein plattenförmiges Schiebeelement
56 auf, welches an dem Führungsfuß 50 entlang einer Längsachse der Anputzleiste 10
verschiebbar geführt ist. Der Profilkörper 20 beziehungsweise der Profilrahmen ist
mit dem Schiebeelement 56 verbunden und so über das Schiebeelement 56 gegenüber oder
entlang des Führungsfußes 50 verschiebbar gelagert. Durch die verschiebbare Lagerung
des Profilkörpers 20 können Kräfte in einer Längsrichtung der Anputzleiste 10 kompensiert
werden.
[0041] Die Basisfläche 12 und die Klebeschicht 14 sind an dem Führungsfuß 50 der Anputzleiste
10 angeordnet. Der Führungsfuß 50 kann als steg- oder plattenförmiges Element ausgebildet
sein, welches sich parallel zu dem Basissteg 22 des Profilkörpers 20 erstreckt. Zur
Führung des Schiebeelementes 56 beziehungsweise des Profilkörpers 20 entlang des Führungsfußes
50 weist der Führungsfuß seitliche Führungsschienen 58 auf. Die Führungsschienen 58
weisen jeweils einen Vorsprung 57 auf, welcher das Schiebelement 56 umgreift.
[0042] Um auch Kräfte quer beziehungsweise in der Normalen zur Basisfläche 12 kompensieren
zu können, ist ein elastisches Element 36 vorgesehen. Das elastische Element 36 ist
zwischen dem Schiebeelement 56 und dem Profilkörper 20, insbesondere dem Basissteg
22, angeordnet. Der Profilkörper 20 beziehungsweise der Profilrahmen ist über das
elastische Element 36 mit dem Schiebeelement 56 verbunden.
[0043] Das elastische Element 36 ist vorzugsweise aus einem weich-elastischen oder flexiblen
Material, insbesondere einem weichen Kunststoff, gebildet und dient dazu, den Profilkörper
20 beziehungsweise den Profilrahmen gegenüber dem Schiebeelement 56 elastisch bewegbar
zu lagern. Damit wird der Profilkörper 20 auch gegenüber dem Führungsfuß 50 beziehungsweise
der Anlagefläche des Gebäudeelements bewegbar gelagert. Das elastische Element 36
beinhaltet vorzugsweise ein anderes Material als der Profilkörper 20 und/oder das
Schiebeelement 56 und kann mit dem Profilkörper 20 und/oder dem Schiebeelement 56
koextrudiert sein. Der Profilkörper 20 ist vorzugsweise aus einem harten Material,
insbesondere Kunststoff, gebildet.
[0044] Zusammen mit dem elastischen Element 36 kann die Anputzleiste 10 so Kräfte in allen
drei Dimensionen kompensieren. Die Basisfläche 12 zum Anlegen der Anputzleiste 10
an das Gebäudeelement ist vorzugsweise an dem Führungsfuß 50 vorgesehen. Zum Festkleben
der Anputzleiste 10 an der Anlagefläche eines Gebäudeelements weist die Basisfläche
12 eine Klebeschicht 14 auf.
[0045] Das elastische Element 36 ist vorzugsweise etwa schlauch- oder schlaufenförmig geformt.
Es weist beispielsweise einen kreisförmigen, ovalen und/oder ellipsenförmigen Querschnitt
auf. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine abrollartige Bewegung des Profilkörpers gegenüber
dem Befestigungselement 16. Grundsätzlich sind aber auch andere Formen eines elastischen
Elements 36 möglich. Auch können mehrere elastische Elemente 36 vorgesehen sein.
[0046] Zum Abdichten eines Zwischenraumes zwischen dem Führungsfuß 50 und dem Profilkörper
20 ist ein Dichtelement 60 vorgesehen. Das Dichtelement 60 kann die Form einer Dichtlippe
aufweisen. Vorzugsweise ist das Dichtelement 60 mit dem Führungsfuß 50 stoffschlüssig
verbunden. Hierzu kann das Dichtelement 60 an den Führungsfuß 50 anextrudiert sein,
was vorzugsweise durch Koextrusion erfolgt. Das Dichtelement 60 enthält ein elastisches
Material, insbesondere einen weichen Kunststoff.
[0047] Eine äußere Oberfläche des Dichtelements 60 weist eine gebogene, insbesondere eine
konkave Form auf. Das Dichtelement 60 ist so gestaltet, dass es nicht nur einen Zwischenraum
zwischen dem Führungsfuß 50 und dem Profilkörper 20, sondern im Montagezustand der
Anputzleiste 10 auch den Führungsfuß 50 gegenüber der Anlagefläche abdichtet. Hierzu
weist das Dichtelement 60 einen ersten Bereich auf, der an der Anlagefläche anlegbar
ist. In der dargestellten Ausführungsform weist das Dichtelement hierzu eine Kontaktfläche
62 auf, die im Wesentlichen parallel zur Basisfläche 12 verläuft, so dass das Dichtelement
60 im Wesentlichen flächig an der Anlagefläche anlegbar ist.
[0048] Ein zweiter Bereich des Dichtelements 60 liegt an dem Profilkörper 20, insbesondere
dem äußeren Einputzsteg 30, an. Das Dichtelement 60 liegt vorzugsweise sowohl an dem
Profilkörper 20 als auch im Montagezustand an der Anlagefläche unter Vorspannung an.
Das Dichtelement 60 kann verhindern, dass Feuchtigkeit, insbesondere durch Schlagregen,
hinter die Anputzleiste 10 dringt und den Putz beschädigt.
[0049] Eine besonders dichte Abdichtung des Führungsfußes 50 gegenüber dem Profilkörper
20 kann dadurch erreicht werden, dass zusätzlich oder alternativ zu dem Dichtelement
60 zwischen dem Schiebeelement 56 und dem Führungsfuß 50 mindestens ein weiteres Dichtmittel
70 (Figuren 2 bis 5) vorgesehen ist. Das Dichtmittel 70 kann mit dem Führungsfuß 50
fest und mit dem Schiebeelement 56 bewegbar verbunden sein oder umgekehrt.
[0050] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass das Dichtmittel 70 in einer Aussparung
72 des Führungsfußes 50 angeordnet ist, wie in Figuren 2 und 3 dargestellt. Das Dichtmittel
70 kann Aussparungen oder Vorsprünge aufweisen, die mit korrespondierenden Vorsprüngen
oder Aussparungen des Schiebelements 56 in Eingriff sind, um die Dichtwirkung zu erhöhen.
[0051] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, in welcher das Dichtmittel 70 eine plattenförmige
Gestalt aufweist. Das Dichtmittel 70 ist parallel zu dem plattenförmigen Schiebeelement
56 angeordnet. Insbesondere befindet sich das Dichtmittel 70 auf einer dem elastischen
Element 36 gegenüberliegen Seite des Schiebeelements 56. Das Dichtmittel 70 ist mit
dem Führungsfuß 50 verschiebefest verbunden. Das Schiebeelement 56 ist entlang des
Dichtmittels 70 verschiebbar gelagert. Schienenartige Vorsprünge des Schiebeelements
56 greifen in korrespondierende Aussparungen oder Rinnen des Dichtmittels 70 ein.
[0052] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Dichtmittels 70. Im Unterschied zu
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist das Dichtmittel 70 mindestens ein vorstehendes
Dichtteil auf, welches in eine korrespondierende nut- oder rinnenartige Vertiefung
des Schiebeelements 56 eingreift. In der dargestellten Ausführungsform sind drei vorstehende
Dichtteile vorgesehen.
[0053] Figuren 4 und 5 zeigen weitere Ausführungsformen von Dichtmitteln 70. In Fig. 4 sind
zwei Dichtmittel 70 vorgesehen, die jeweils in einem Zwischenraum zwischen dem Führungsfuß
50 und dem Schiebeelement 56 angeordnet sind. Die Dichtmittel 70 sind seitlich des
plattenförmigen Schiebelements 56 einander gegenüberliegend angeordnet und jeweils
an dem Führungsfuß 50 befestigt. Das Schiebeelement 56 ist entlang der Dichtmittel
70 gleitbar geführt. Die Dichtmittel 70 weisen eine im Wesentlichen halbkreisförmige
Form auf.
[0054] Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemäß Fig. 4 dadurch, dass die Dichtmittel 70 an Längskanten des Schiebeelements 56
befestigt sind. Das Schiebeelement ist über die Dichtmittel 70 entlang des Führungsfußes
50 verschiebbar oder gleitbar gelagert.
[0055] Mit der Erfindung wird eine Anputzleiste bereitgestellt, die einen zuverlässigen
und sauberen Abschluss einer Putzschicht ermöglicht und zudem einen ansprechenden
Abschluss einer Putzschicht bereitstellt.
1. Anputzleiste mit
- einem Profilkörper (20),
- einem Führungsfuß (50) und
- einer Basisfläche (12) an dem Führungsfuß (50) zum Anlegen der Anputzleiste (10)
an ein Gebäudeelement, insbesondere einen Tür- oder Fensterstock,
wobei der Profilkörper (20) gegenüber dem Führungsfuß (50) verschiebbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Abdichten eines Zwischenraumes zwischen dem Führungsfuß (50) und dem Profilkörper
(20) ein Dichtelement (60, 70) vorgesehen ist, welches mit dem Profilkörper (20) und/oder
dem Führungsfuß (50) verbunden ist.
2. Anputzleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (60, 70) stoffschlüssig, insbesondere durch Koextrusion, an dem
Führungsfuß (50) und/oder dem Profilkörper (20) befestigt ist.
3. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (60, 70) unter Vorspannung an dem Führungsfuß (50) und/oder dem
Profilkörper (20) anliegt.
4. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (60, 70) eine Kontaktfläche (62) aufweist, welche in Verlängerung
der Basisfläche (12) des Führungsfußes (50) angeordnet ist.
5. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (60, 70) zumindest bereichsweise lamellen- und/oder bogenförmig
gestaltet ist.
6. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dicke des Dichtelements (60, 70) in Richtung des Führungsfußes (50) hin zunimmt.
7. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilkörper (20) ein elastisches Element (36) und ein Schiebeelement (56) aufweist.
8. Anputzleiste nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Element (36) schlauchförmig ausgebildet ist.
9. Anputzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (50, 70) mindestens ein Dichtmittel (70) zwischen dem Führungsfuß
(50) und einem Schiebeelement (56) des Profilkörpers (20) aufweist.
10. Anputzleiste nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtmittel (70) in einer rinnenförmigen Aussparung (72) in dem Führungsfuß (50)
angeordnet ist.
11. Anputzleiste nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zwei gegenüberliegenden Seiten des Schiebeelements (56) jeweils mindestens ein
Dichtmittel (70) angeordnet ist.