[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlusseinrichtung für eine Tür, insbesondere für
eine Abschirmtür oder eine gasdichte Tür eine Verschlusszunge sowie eine Verschlusseinrichtung
für eine Tür, insbesondere für eine Abschirmtür oder eine gasdichte Tür.
[0002] In der
DE 42 30 971 ist eine Verschlusseinrichtung für Türen mit mehreren auf einer Welle angeordnete
Scheiben, einer federnd vorgespannten Einrichtung zur Arretierung zweier zueinander
benachbarter Scheiben und einer durch die Welle gesteuerten Verriegelungseinrichtung
beschrieben. Eine erste Scheibe ist dabei fest auf der Welle angeordnet und mit einem
Betätigungsorgan versehen, welches eine Arretierungseinrichtung enthält, die durch
eine an der ersten Scheibe angebrachte Verschließeinrichtung parallel zur Welle verlagerbar
und in einer Ausnehmung einrastbar ist, die in einer fest an der Tür angebrachten
und die Welle drehfähig lagernden zweiten Scheibe ausgebildet ist. Dabei erhöht die
Verschließeinrichtung die Federvorspannung der Arretierungseinrichtung ohne Verstellung
der Arretierungseinrichtung, wenn durch entsprechende Relativlage zwischen der ersten
und der zweiten Scheibe die Arretierungseinrichtung nicht mit der Ausnehmung in der
zweiten Scheibe fluchtet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschlusseinrichtung der eingangs
genannten Art derart auszubilden, dass die Verschlusseinrichtung im verriegelten Zustand
bei einem vorbestimmten Lastfall, wie z.B. einem hohen Überdruck.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verschlusseinrichtung für eine
Tür, insbesondere für eine Abschirmtür oder gasdichte Tür mit einer Steckachse, mit
einer Hebelscheibe, die drehfest auf einer Seite der Tür auf der Steckachse angeordnet
und mit einer Betätigungseinrichtung versehen ist, mit einer Riegelscheibe, die drehbar
auf einer anderen Seite der Tür auf der Steckachse angeordnet und mit einer weiteren
Betätigungseinrichtung und einer Verschlusszunge versehen ist, mit einer Mitnehmerscheibe,
die drehfest auf der anderen Seite der Tür auf der Steckachse angeordnet und mit der
Riegelscheibe formschlüssig verbunden ist, wobei mittels einem Betätigen einer der
Betätigungseinrichtungen die Verschlusszunge derart mit einer Schließzungenaufnahme
in Eingriff bringbar ist, dass die Tür von einem unverriegelten in einen verriegelten
Zustand überführbar ist, wobei die Verschlusszunge aus einem ersten und einem zweiten
Verschlusszungenabschnitt besteht, von welchem der zweite Abschnitt gegenüber dem
ersten Abschnitt über eine Gelenkeinrichtung verschwenkbar vorgesehen ist, wobei der
zweite Abschnitt durch eine Sperreinrichtung arretiert ist und eine zum ersten Abschnitt
fluchtende Position einnimmt.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Verschlusseinrichtung und der Verschlusszunge ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung schafft eine Verschlusseinrichtung für eine Tür und eine Verschlusszunge
für eine Tür, insbesondere für eine Abschirmtür oder eine gasdichte Tür, bei der die
Verschlusszunge derart ausgebildet ist, dass zumindest ein Zungenabschnitt der Verschlusszunge
beim Auftreten einer Lastkraft oberhalb eines vorbestimmten Schwellwertes parallel
zu einer Scharnierachse der Tür um eine vorbestimmte Drehachse verschwenkt. Mit der
erfindungsgemäßen Verschlusszunge bzw. mit der erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung
wird damit sichergestellt, dass beim Auftreten einer Lastkraft oberhalb eines vorbestimmten
Schwellwertes, beispielsweise beim Wirken eines Überdrucks auf die Tür, die Verschlusszunge
derart verschwenkt, dass sich die Tür selbsttätig aufgrund der wirkenden Lastkraft
öffnet oder öffnen lässt.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sperreinrichtung
durch eine Abschereinrichtung gebildet ist, die bei Auftreten einer vorgegebenen Lastkraft
abschert und ein Verschwenken des zweiten Verschlusszungenabschnitts gegenüber dem
ersten Verschlusszungenabschnitt zulässt.
[0008] Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Verschlusseinrichtung zwischen den Betätigungseinrichtungen
eine die Steckachse umgebende gasdichte Dichtungseinrichtung auf.
[0009] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verschlusszunge im Sperrzustand
einer zargenseitig ausgebildeten Falle bzw. Schließzungenaufnahme zugeordnet ist und
die Schließzunge zusammen mit einer Riegelscheibe um die Achse der Riegelscheibe zum
Öffnen der Tür verlagerbar angeordnet ist.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Verschlusseinrichtung dadurch
gekennzeichnet, dass die Hebelscheibe eine Arretierungseinrichtung aufweist, welche
durch eine an der Hebelscheibe angebrachte Verschließeinrichtung parallel zu der Steckachse
verlagerbar und in einer Ausnehmung einrastbar ist, die in einer fest an der Tür angebrachten
und die Steckachse drehbar lagernden Lagerscheibe ausgebildet ist, wobei die Verschließeinrichtung
eine Federvorspannung der Arretierungseinrichtung ohne ein Verstellen der Arretierungseinrichtung
erhöht, wenn durch eine entsprechende Relativlage zwischen der Hebelscheibe und der
Lagerscheibe die Arretierungseinrichtung nicht mit der Ausnehmung in der Lagerscheibe
fluchtet.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Verschlusseinrichtung eine Arretierungseinrichtung
auf, die aus mindestens zwei koaxial zueinander verstellbaren Elementen besteht, zwischen
welchen mindestens eine eine Vorspannung erzeugende Feder angeordnet ist.
[0012] Eine Verschlusszunge gemäß der Erfindung ist vorteilhafterweise dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusszunge aus einem ersten Verschlusszungenabschnitt und einem zweiten
Verschlusszungenabschnitt besteht, von welchem der erste Verschlusszungenabschnitt
fest an der Riegelscheibe angeordnet ist und der zweite Verschlusszungenabschnitt
gelenkig an dem ersten Verschlusszungenabschnitt angeordnet ist, wobei zwischen dem
ersten und zweiten Verschlusszungenabschnitt eine Sperreinrichtung vorgesehen ist,
die den zweiten Verschlusszungenabschnitt in Verlängerung zum ersten Verschlusszungenabschnitt
hält und bei Auftreten einer vorbestimmten Last ein Verschwenken des zweiten Verschlusszungenabschnitts
gegenüber dem ersten Verschlusszungenabschnitt zulässt.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verschlusszunge dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Verschlusszungenabschnitt mittels einer Gelenkeinrichtung gegenüber
dem ersten Verschlusszungenabschnitts gelagert ist.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich die Verschlusszunge
dadurch aus, dass die Verschlusszunge zwei Verschlusszungenabschnitte aufweist, welche
zum Verschwenken um die vorbestimmte Drehachse mittels einer Gelenkeinrichtung miteinander
verbunden sind.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind bei der Verschlusszunge die zwei Verschlusszungenabschnitte
weiterhin mittels einer parallel und beabstandet von der Gelenkeinrichtung angeordneten
Abschereinrichtung verbunden sind, wobei die Abschereinrichtung das Verschwenken der
Verschlusszungenabschnitte um die vorbestimmte Drehachse blockiert.
[0016] Weiterhin ist vorgesehen, dass bei der Verschlusszunge die Abschereinrichtung derart
ausgebildet ist, dass diese beim Auftreten einer auf die Verschlusszunge oberhalb
eines vorbestimmten Schwellwertes wirkenden Lastkraft abschert und das Verschwenken
der Verschlusszungenabschnitte zueinander um die vorbestimmte Drehachse freigibt.
[0017] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verschlusszunge
und der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Erläuterung weiterer Vorteile und Merkmale
anhand der Zeichnungen erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Teilquerschnittsansicht durch eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verschlusseinrichtung;
- Fig. 1b
- eine Teilquerschnittansicht entsprechend Fig. 1a mit Details einer Verschlusszunge;
- Fig. 2
- eine Teilquerschnittsansicht eines Details der bevorzugten Ausfiihrungsform der erfindungsgemäßen
Verschlusseinrichtung gemäß der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht einer Verriegelungseinrichtung der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung gemäß der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Teilquerschnittsansicht eines weiteren Details der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung gemäß der Fig. 1, und
- Fig. 5
- eine Teilquerschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verschlusszunge.
[0019] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten,
soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
[0020] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
anhand gleichzeitiger Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 erläutert.
[0021] Die Fig. 1a und 1b zeigen eine Teilschnittansicht durch eine Tür 1, insbesondere
durch eine schwere Abschirmtür oder eine gasdichte Stahltür mit einer Verschlusseinrichtung
2. Die Tür 1 weist ein Türblatt 3 und ein in Fig. 1 nicht dargestelltes Band auf,
um welches das Türblatt 3 verschwenkbar gelagert ist. Das Türblatt 3 weist eine Schließseite
4 und eine zu dieser parallel beabstandet angeordnete Öffnungsseite 5 auf. Die Öffnungsseite
5 ist bei dieser Ausführungsform dem Band der Tür 1 zugeordnet, daher wird diese auch
als Bandseite 5 bezeichnet. Das Türblatt 3 ist mit einer das Türblatt 3 durchdringende
Ausnehmung 6, beispielsweise eine Bohrung bzw. Öffnung 6 versehen. Der Tür 1 ist eine
Türzarge 7 zugeordnet, in der das Türblatt 3 beweglich angeordnet ist.
[0022] Die Türzarge 7 bildet eine Einfassung des Türblattes 3 in einem Türausbruch 8 einer
Wand 9. Die Tür 1 dient zum Verschließen des Türausbruchs 8.
[0023] Um ein gasdichtes Verschließen des Türausbruchs 8 zu ermöglichen, kann zwischen der
Türzarge 7 und dem Türblatt 3 eine Dichteinrichtung vorgesehen sein. Die Türzarge
7 weist eine der Tür 1 zugeordnete Schließzungenaufnahme 10 auf, die im Schnitt im
Wesentlichen eine U-Form besitzt, wobei die U-Form zum Türblatt 3 hin geöffnet ist.
Die Schließzungenaufnahme 10 wird an einer Seite von der Wand 9, beispielsweise der
Türzarge, begrenzt und auf einer der Wand 9 gegenüberliegenden Seite durch ein Schließzungenblech
11, welches auf der Türzarge 7 aufliegt und mit dieser beispielsweise verschweißt,
vernietet oder verschraubt ist. Der Quersteg der U-Form der Schließzungenaufnahme
10 wird durch ein Bodenblech 12 gebildet, welches eine vertikale Verbindung zwischen
der Wand 9 und der Türzarge 7 darstellt.
[0024] Die Verschlusseinrichtung 2 ist mit einer Steckachse 13 versehen, die drehbar durch
die Bohrung bzw. Öffnung 6 des Türblatts 3 geführt ist. Die Durchmesser der Bohrung
bzw. Öffnung 6 und der Steckachse 13 sind dabei bevorzugt derart gewählt, dass zwischen
dem Türblatt 3 und der Steckachse 13 geringe Reibung besteht. Auf der Bandseite 5
des Türblatts 3 ist eine erste Lagerscheibe 14 zur drehbaren Lagerung der Steckachse
13 vorgesehen. Die Lagerscheibe 14 weist im Wesentlichen eine flache zylindrische
Form auf, wobei mittig in der Lagerscheibe 14 ein stufenförmiger Durchbruch 15 (Fig.
2) zur Aufnahme eines Gleitlagers 16 vorgesehen ist. Das Gleitlager 16 ist als Hohlzylinder
ausgebildet, wobei eine Wandung dieses Hohlzylinders im Schnitt eine L-Form besitzt.
Der kurze Schenkel der L-Form liegt bevorzugt an der Bandseite 5 des Türblattes 3
an. Durch das Gleitlager 16 und die Lagerscheibe 14 ist die Steckachse 13 geführt,
wobei die Steckachse 13 in dem Gleitlager 16 drehbar gelagert ist. Das Gleitlager
16 ist bevorzugt derart ausgebildet, dass es eine gasdichte Abdichtung zu der Steckachse
13 und der Lagerscheibe 14 bildet. Alternativ dazu kann zur gasdichten Abdichtung
in der Lagerscheibe 14 eine Ringnut zur Aufnahme eines die Steckachse 14 umgreifenden
Dichtrings vorgesehen sein. Die Lagerscheibe 14 ist mit dem Türblatt 3 fest verbunden,
beispielsweise mittels einer Verschraubung. Dabei ist zur gasdichten Abdichtung bevorzugt
zwischen der Lagerscheibe 14 und der Bandseite 5 des Türblatts 3 eine weitere Dichteinrichtung
vorgesehen.
[0025] Die Steckachse 13 weist gemäß Fig. 2 einen ersten Absatz 18 auf, mit dem ein Grunddurchmesser
d1 der Steckachse 13 auf einen ersten Absatzdurchmesser d2 verringert wird. Der Absatz
18 beginnt an einer der Bandseite 5 des Türblatts 3 abgewandten Vorderkante der Lagerscheibe
14. Eine Hebelscheibe 17 ist auf dem Absatz 18 befestigt. Die Hebelscheibe 17 ist
mittels einer Passfeder 19 verdrehfest auf der Steckachse 13 montiert. Zur Aufnahme
der Passfeder 19 ist an dem Absatz 18 eine entsprechende Ausnehmung vorgesehen. Die
Hebelscheibe 17 weist im Wesentlichen eine flache zylinderförmige Grundform auf, wobei
mittig in der Hebelscheibe 17 ein zylinderförmiger Durchbruch 20 zur Aufnahme des
Absatzes 18 der Steckachse 13 vorgesehen ist. Die Ausnehmung 20 weist eine Längsnut
zur Aufnahme der Passfeder 19 auf. Von einer Außenfläche der Hebelscheibe 17 erstreckt
sich eine erste Betätigungseinrichtung 21. Die erste Betätigungseinrichtung 21 ist
bevorzugt als Druckhebel 21 in Form einer Türklinke oder eines Handgriffs ausgebildet.
Zwischen der Lagerscheibe 14 und der Hebelscheibe 17 ist ein geringfügiger Luftspalt
vorgesehen, um eine freie Beweglichkeit der Hebelscheibe 17 gegenüber der Lagerscheibe
14 zu gewährleisten. In einer axialen Richtung der Steckachse 13 ist die Hebelscheibe
17 mittels zweier Wellenmuttern 22, 23 festgelegt. Hierzu weist die Steckachse 13
eine sich an den ersten Absatz 18 anschließenden zweiten Absatz 24 auf, der mit einem
Außengewinde versehen ist. Mit der Hebelscheibe 17 fest verbunden ist eine Abschlussscheibe
25. Die Abschlussscheibe 25 weist im Wesentlichen ebenfalls eine zylinderförmige Grundform
auf mit einer Ausnehmung 26 zur Aufnahme der Wellenmuttern 22, 23 und eines über die
Wellenmuttern 22, 23 hinausragenden Endabschnitts der Steckachse 13. Die Abschlussscheibe
25 ist bevorzugt mit der Hebelscheibe 17 verschraubt, wobei die Verschraubungselemente
bevorzugt von einer der Bandseite 5 des Türblattes 3 zugeordneten Stirnfläche der
Hebelscheibe 17 montiert sind. Die Scheiben 14, 17, 25 weisen bevorzugt gleiche Außendurchmesser
auf.
[0026] Gemäß Fig. 3 ist in der Hebelscheibe 17 weiterhin in einer parallel zu dem Durchbruch
20 angeordneten Ausnehmung 84 eine Arretierungseinrichtung 82 aufgenommen, die durch
eine in der Abschlussscheibe 25 angeordnete Verschließeinrichtung 83 beaufschlagbar
ist. Die Arretierungseinrichtung 82 ist in einer zur Steckachse 13 parallelen Richtung
in Bezug auf die Lagerscheibe 14 verlagerbar. Der Arretierungseinrichtung 82 ist weiterhin
eine in der Lagerscheibe 14 vorgesehene Ausnehmung 85 zugeordnet. Bei einer entsprechenden
Lage der Scheiben 14, 17 zueinander, derart, dass die Arretierungseinrichtung 82 mit
der Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14 fluchtet, kann die Arretierungseinrichtung 82
zumindest abschnittsweise in die Ausnehmung 85 hinein verlagert werden und dadurch
ist die Hebelscheibe 17 gegenüber der Lagerscheibe 14 arretierbar.
[0027] Die Arretierungseinrichtung 82 ist bevorzugt nach Art einer Teleskopeinrichtung komprimierbar
ausgestaltet, um den Weg eines Schließorgans der Verschließeinrichtung 83 im Falle
eines Absperrens auch dann aufnehmen zu können, wenn die Arretierungseinrichtung 82
nicht mit der Ausnehmung bzw. Falle 85 der Lagerscheibe 14 fluchtet. Die senkrecht
zur Steckachse 13 in der Abschlussscheibe 25 aufgenommene und mit dieser bevorzugt
verschraubte Verschließeinrichtung 83 weist beispielsweise einen Schließzylinder oder
einen durch einen Elektromagneten betätigbaren Druckzylinder auf. Durch Betätigung
der Verschließeinrichtung 83 wird ein Teil der Verschließeinrichtung 83 parallel zu
der Steckachse 13 in die Ausnehmung 84 der Hebelscheibe 17 hinein um einen vorbestimmten
Weg verlagert, wobei der in den Figuren nicht dargestellte verlagerbare Teil der Verschließeinrichtung
83 parallel zu der Steckachse 13 auf eine bevorzugt münzenförmige Druckplatte 86 der
Arretierungseinrichtung 82 drückt. Ein erstes Element 87 der Arretierungseinrichtung
82 ist beispielsweise mittig an der bevorzugt münzenförmigen Druckplatte 86 montiert.
Das erste Element 87 ist bevorzugt als Führungsdorn 87, in Form eines Bolzens, eines
Stifts oder einer Hülse ausgebildet. Der Führungsdorn 87 ist in einem den Führungsdorn
87 zumindest abschnittsweise umschließenden zweiten Element 88 der Arretierungseinrichtung
82 geführt. Das zweite Element 88 ist bevorzugt als Führungshülse 88 mit einer geschlossenen
Stirnfläche 89 ausgebildet. Die Stirnfläche 89 schließt die Führungshülse 88 an ihrem
der Lagerscheibe 14 zugeordneten Ende ab. Zwischen dem Führungsdorn 87 und in der
Führungshülse 88 ist eine Feder 90, bevorzugt eine Druckfeder 90 in Form einer Spiralfeder
90 vorgesehen. Die Druckfeder 90 ist beispielsweise in der Führungshülse 88 aufgenommen.
Die Druckfeder 90 kann eine Verlagerung der Verschließeinrichtung 83 während des Absperrens
aufnehmen, wobei eine Verlagerung des Führungsdorns 87 in die Führungshülse 88 hinein
gegen eine Federkraft der Druckfeder 90 möglich ist, während die Führungshülse 88
mit ihrer in Richtung auf die Lagerscheibe 14 weisenden Stirnfläche 89 in Gleitkontakt
mit der Lagerscheibe 14 stehen kann. Wird nach dem Absperren der Verschließeinrichtung
83 die Hebelscheibe 17 so weit gedreht, dass die Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14
mit der vorgespannten Arretierungseinrichtung 82 fluchtet, so gleitet die Führungshülse
88 parallel zur Steckachse 13 in die Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14, wodurch die
Hebelscheibe 17 drehfest gegenüber der stationären Lagerscheibe 14 arretiert wird.
Zur gleitfähigen Lagerung der Führungshülse 88 in der Ausnehmung 84 der Hebelscheibe
17 ist in der Ausnehmung 84 beispielsweise ein Gleitlager 93 vorgesehen.
[0028] Zusätzlich zu der Feder 90 kann eine weitere bevorzugt konzentrisch zur Feder 90
angeordnete Feder 91 vorgesehen sein. Die ebenfalls bevorzugt als Druckfeder 91, beispielsweise
in Form einer Spiralfeder 91, ausgebildete Feder 91 umgibt beispielsweise den Führungsdorn
88 und ist zwischen der Druckplatte 86 und einer der Stirnfläche 89 abgewandten Ringfläche
92 der Führungshülse 88 angeordnet. Eine axiale Länge der Führungshülse 88 ist bevorzugt
geringfügig kleiner als eine Dicke der Hebelscheibe 17 gewählt, wodurch bei nicht
fluchtender Anordnung der Arretierungseinrichtung 82 und der Ausnehmung 85 der Lagerscheibe
14 die Arretierungseinrichtung 82 innerhalb der Hebelscheibe 17 unter Komprimierung
der Federn 90, 91 so lange verbleibt bis die Scheiben 14, 17 derart zueinander positioniert
sind, dass die Arretierungseinrichtung 82 und die Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14
fluchten. Der Führungsdorn 87 weist bevorzugt eine geringere Länge als die Führungshülse
88 auf, so dass die Führungshülse 88 den Führungsdorn und die Druckfeder 90 aufzunehmen
imstande ist. Die Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14 hat vorzugsweise die Form einer
radial verlaufenden kurzen Nut, wobei eine Länge der Nut geringfügig größer ist als
ein Außendurchmesser der Führungshülse 88. Hierdurch ist ein sicheres Einrasten der
Arretierungseinrichtung 82 in der Ausnehmung 85 gewährleistet.
[0029] Entsprechend Fig. 1b ist auf der Schließseite 4 des Türblatts 3 die Verschlusseinrichtung
2 mit einer zweiten Lagerscheibe 27 versehen, die mit dem Türblatt 3, beispielsweise
über eine Verschraubung fest verbunden ist. Zwischen der zweiten Lagerscheibe 27 und
dem Türblatt 3 ist bevorzugt eine gasdichte Dichtungsvorrichtung 99 vorgesehen. Die
zweite Lagerscheibe 27 weist gemäß Fig. 4 im Wesentlichen eine zylinderförmige Grundform
mit einem mittig angeordneten stufenförmigen Durchbruch 28 auf. In dem Durchbruch
28 ist ein Gleitlager 29 zur drehbaren Lagerung der Steckachse 13 vorgesehen. Das
Gleitlager 29 besitzt eine buchsenförmige Grundform, wobei eine Wandung des Gleitlagers
29 im Schnitt beispielsweise eine L-Form aufweist. Der kurze Schenkel der L-Form liegt
bevorzugt auf der Schließseite 4 des Türblatts 3 auf. Das Gleitlager 29 ist bevorzugt
derart ausgebildet, dass es eine gasdichte Abdichtung zwischen der Steckachse 13 und
dem Durchbruch 28 der zweiten Lagerscheibe 27 darstellt. Alternativ dazu kann die
zweite Lagerscheibe 27 eine Ringnut zur Aufnahme eines Dichtungsmittels, beispielsweise
eines die Steckachse 13 umfassenden O-Rings aufweisen.
[0030] Im Bereich einer der Schließseite 4 des Türblatts abgewandten Stirnfläche der zweiten
Lagerscheibe 27 ist ein dritter Absatz 31 der Steckachse 13 vorgesehen. Der Grunddurchmesser
d1 der Steckachse 13 ist im Bereich des dritten Absatzes 31 auf einen dritten Absatzdurchmesser
d3 reduziert. Auf dem dritten Absatz 31 ist drehbar eine Riegelscheibe 30 montiert.
Der dritte Absatz 31 ist in einer axialen Richtung der Steckachse 13 dabei derart
angeordnet, dass die Riegelscheibe 30 die zweite Lagerscheibe 27 bevorzugt nicht berührt.
Hierzu ist ein schmaler Luftspalt zwischen den Scheiben 27 und 30 vorgesehen. Die
Riegelscheibe 30 weist eine flache zylinderförmige Grundform auf, mit einem mittig
angeordneten zylinderförmigen Durchbruch 32, der den dritten Absatz 31 der Steckwelle
13 aufnimmt. Der Riegelscheibe 30 ist eine Achse 100 zugeordnet. In dem Durchbruch
32 ist zur gleitenden Lagerung der Steckachse 13 ein hülsenförmiges Gleitlager 33
angeordnet. Von einer Außenfläche der Riegelscheibe 30 erstreckt sich eine zweite
Betätigungseinrichtung 34 in Form eines zweiten Druckhebels 34. Der Druckhebel 34
ist beispielsweise als Türklinke oder Handgriff ausgebildet. In etwa um 145° auf der
Außenfläche der Riegelscheibe 30 versetzt ist eine Verschlusszunge 35 vorgesehen.
Um eine Rotationsbewegung der Riegelscheibe 30 auf der Steckwelle 13 zu begrenzen
kann an der Riegelscheibe 30 in einer Ausnehmung 95 beispielsweise ein Bolzen 96 montiert
sein, der sich in eine bogenförmige Ausnehmung 97 in der zweiten Lagerscheibe 27 erstreckt.
Die bogenförmige Ausnehmung 97 in der zweiten Lagerscheibe 27 begrenzt dann die Drehbewegung
der Riegelscheibe 30.
[0031] Die Verschlusszunge 35 weist bei der dargestellten Ausführungsform vorzugsweise eine
in etwa quaderförmige Grundform auf, die sich aus der Außenfläche der Riegelscheibe
30 hinaus erstreckt. Die Verschlusszunge 35 beinhaltet einen ersten Verschlusszungenabschnitt
36, der bevorzugt als integraler Bestandteil der Riegelscheibe 30 ausgebildet ist.
Der erste Verschlusszungenabschnitt 36 erstreckt sich aus der Außenfläche der Riegelscheibe
30 mit zwei Schmalseiten 37, 38 heraus, die bevorzugt beabstandet voneinander und
in gleichem Abstand zu einer Symmetrieebene 39 der Riegelscheibe 30 parallel verlaufen.
In einem Abstand 11 von der Mittelachse 40 der Riegelscheibe 30 in Richtung der Verschlusszunge
35 ist beidseitig an den Schmalseiten 37,38 jeweils eine Abflachung 41, 42 vorgesehen.
Die Abflachungen 41, 42 sind bevorzugt als symmetrisch zu der Symmetrieebene 39 ausgebildete
Abfräsungen vorgesehen. Der Abstand 11 ist dabei bevorzugt größer als ein Grunddurchmesser
d4 der Riegelscheibe 30.
[0032] An einer Stirnseite 43 weist der erste Verschlusszungenabschnitt 36 bevorzugt Anfasungen
47, 48 auf. Die Verschlusszunge 35 weist weiterhin einen zweiten Verschlusszungenabschnitt
44 auf, der vorzugsweise im Wesentlichen eine in Fig. 5 gezeigte U-förmige Grundform
hat. Zwei Schenkel 45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 umgreifen den
ersten Verschlusszungenabschnitt 36 zumindest abschnittsweise im Bereich der Abflachungen
41, 42. Zwischen den Schenkeln 45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 und
den Abflachungen 41, 42 des ersten Verschlusszungenabschnitts 36 ist bevorzugt ein
Luftspalt vorgesehen. Die Schenkel 45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts und
der erste Verschlusszungenabschnitt 36 weisen fluchtend angeordnete Durchbrüche 49
bis 51 auf, durch welche eine Gelenkeinrichtung 52, bevorzugt in Form eines Gelenkbolzens
52 geführt ist. Die Durchbrüche 49 bis 51 sind senkrecht zu der Mittelachse 40 vorgesehen.
Der Gelenkbolzen 52 weist einen Kopfabschnitt 53 auf, der zumindest abschnittsweise
auf einem der Schenkel 45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 aufliegt.
Der Gelenkbolzen 52 ist beispielsweise entweder in dem ersten Verschlusszungenabschnitt
36 oder in dem zweiten Verschlusszungenabschnitt 44 drehbar gelagert. Der Gelenkbolzen
52 ist gegen ein axiales Verrutschen vorzugsweise mittels einer auf einem der Schenkel
45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 aufliegenden Scheibe 54 und einem
in einer quer zu einer Längsrichtung des Gelenkbolzens 52 vorgesehenen Bohrung angeordneten
Splint 55 gesichert. Bei dieser Ausführungsform ist die Bohrung zur Aufnahme des Splints
55 in einem dem Kopfabschnitt 53 abgewandten Endabschnitt des Gelenkbolzens 52, der
aus dem zweiten Verschlusszungenabschnitt 44 herausragt, angeordnet.
[0033] Der Gelenkbolzen 52 definiert eine vorbestimmte Drehachse 81 der Verschlusszungenabschnitte
36, 44 zueinander dar. Bezüglich der Mittelachse 40 der Riegelscheibe 30 weiter beabstandet
als der Gelenkbolzen 52 ist eine Sperreinrichtung, vorzugsweise in Form einer Abschereinrichtung
56 bzw. in Form eines Abscherbolzens 56. Der Abscherbolzen 56 ist durch Ausnehmungen
57, 59 in den Schenkeln 45, 46 des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 und durch
eine Ausnehmung 58 des ersten Verschlusszungenabschnitts 36 geführt. Der Abscherbolzen
56 ist in den Ausnehmungen 57 bis 59 bevorzugt mittels einer Presspassung gegen Verrutschen
gesichert. Die Ausnehmung 57 in dem Schenkel 45 des zweiten Verschlusszungenabschnitts
44 weist bevorzugt eine Ansenkung zur Aufnahme eines Kopfabschnitts 60 des Abscherbolzens
56 auf. Der Gelenkbolzen 52 ermöglicht eine Verschwenkbarkeit des zweiten Verschlusszungenabschnitts
44 relativ zu dem ersten Verschlusszungenabschnitt 36 um die vorbestimmte Drehachse
81 (Fig. 5). Diese Verschwenkbarkeit wird jedoch mittels des Abscherbolzens 56 unterbunden.
Ein Bolzendurchmesser d5 des Abscherbolzens 56 ist bevorzugt derart ausgelegt, dass
dieser bei einer Lastkraft, die in Richtung eines Pfeils 61 (Fig. 4) wirkt und die
größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist, abschert und so eine Drehbewegung des
zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 um den ersten Verschlusszungenabschnitt 36 um
die vorbestimmte Drehachse 81 ermöglicht.
[0034] Die den Abscherbolzen aufnehmenden Ausnehmungen 57 bis 59 sind bei der dargestellten
Ausführungsform entlang einer Achse vorgesehen, die parallel zur Drehachse 81 und
dieser gegenüber beabstandet vorgesehen ist.
[0035] Die Riegelscheibe 30 ist weiterhin mit einer beabstandet von dem Durchbruch 33 und
parallel zu der Steckachse 13 angeordneten bevorzugt zylinderförmige Ausnehmung 62
versehen.
[0036] Anschließend an die Riegelscheibe 30 ist gemäß Fig. 4 auf der Steckwelle 13 drehfest
eine Mitnehmerscheibe 63 montiert. Die Mitnehmerscheibe 63 weist eine zylinderförmige
Grundform auf mit einem mittig angeordneten stufenförmigen Durchbruch 64. Der stufenförmige
Durchbruch 64 liegt auf einem vierten Absatz 65 der Steckwelle 13 derart auf, dass
die Mitnehmerscheibe 63 in axialer Richtung der Steckachse 13 durch einen geringfügigen
Luftspalt von der Riegelscheibe 30 beabstandet ist. Der vierte Absatz 65 weist weiterhin
ein Außengewinde zur Aufnahme zweier Wellenmuttern 66, 67 auf. Die Wellenmuttern 66,
67 dienen der axialen Festlegung der Mitnehmerscheibe 63 auf der Steckachse 13. Die
Mitnehmerscheibe 63 ist auf der Steckachse 13 mittels einer Passfeder 68 gegen ein
Verdrehen gesichert. Zur Aufnahme der Passfeder 68 ist in der Steckachse 13 eine entsprechende
Ausnehmung und in dem stufenförmigen Durchbruch 64 der Mitnehmerscheibe 63 eine entsprechende
Nut vorgesehen. Die Mitnehmerscheibe 63 weist weiterhin eine kollinear zu der Ausnehmung
62 der Riegelscheibe 30 angeordnete Ausnehmung 69 auf.
[0037] Der Verschlusseinrichtung 2 ist weiterhin eine scheibenförmige Panikeinrichtung 70
zugeordnet. Die Panikeinrichtung 70 weist eine zylinderförmige Grundform mit einem
mittigen Durchbruch 71 auf und ist mit einem Handgriff 72 versehen. Im Bereich des
Durchbruchs 71 der Panikeinrichtung 70 weist die Steckachse 13 einen fünften Absatz
73 auf. Ein erster Abschnitt 74 des Durchbruchs 71 ist derart ausgebildet, dass eine
bezüglich der Steckachse 13 axiale Bewegung der Panikeinrichtung 70 entlang dem fünften
Absatz 73 der Steckachse 13 ermöglicht ist. Hierzu ist beispielsweise zwischen dem
ersten Abschnitt 74 des Durchbruchs 71 und dem fünften Absatz 73 der Steckachse 13
eine Gleitlagerung vorgesehen. An den ersten Abschnitt 74 des Durchbruchs 71 schließt
sich ein zweiter Abschnitt 75 des Durchbruchs 71 an, der einen größeren Innendurchmesser
als der erste Abschnitt 74 aufweist. In dem zweiten Abschnitt 75 ist eine Federeinrichtung
76, insbesondere eine Druckfeder 76 in Form einer Spiralfeder 76 angeordnet. Die Federeinrichtung
76 ist mittels einer Abdeckplatte 77, die ebenfalls in dem zweiten Abschnitt 75 des
Durchbruchs 71 angeordnet ist und die mit der Steckachse 13 fest verbunden ist, beispielsweise
über eine Verschraubung, in dem zweiten Abschnitt 75 des Durchbruchs 71 derart vorgespannt,
dass die Panikeinrichtung 70 gegen die Mitnehmerscheibe 63 gepresst und somit gegen
diese federvorgespannt ist. Der Durchbruch 71 der Panikeinrichtung 70 weist weiterhin
einen dritten Abschnitt 78 zur Aufnahme der Wellenmuttern 66, 67 auf. Weiterhin ist
in der Panikeinrichtung eine kollinear zu den Ausnehmungen 69 und 62 der Mitnehmerscheibe
63 und der Riegelscheibe 30 angeordnete Ausnehmung 79 vorgesehen. In den Ausnehmungen
79, 69 und 62 ist ein Bolzen 80 oder Mitnehmerzapfen 80 angeordnet. Der Bolzen 80
oder der Mitnehmerzapfen 80 ist in der Ausnehmung 79 der Panikeinrichtung 70 festgelegt,
beispielsweise mittels einer Verschraubung oder eines Presssitzes. Der Bolzen 80 ist
weiterhin in den Ausnehmungen 69 und 62 verschieblich gelagert. Die Scheiben 27, 30,
63, 70 weisen bevorzugt in etwa gleiche Außendurchmesser auf.
[0038] Die Funktionsweise der Verschlusseinrichtung 2 und der Verschlusszunge 35 wird im
Folgenden erläutert. Bei Betätigung eines der beiden Druckhebel 21, 34 von einer Offen-
in eine Geschlossen-Stellung oder umgekehrt wird die Steckachse 13 entsprechend gedreht,
um die Riegelscheibe 30 zwischen einer Offen- und einer Geschlossen-Stellung zu bewegen.
Die Geschlossen-Stellung des Druckhebels 34 ist in der Fig. 5 durch das Bezugszeichen
34 dargestellt und die Offen-Stellung durch das Bezugszeichen 34'. In der Geschlossen-Stellung
der Riegelscheibe 30 und bei einer Geschlossen-Stellung der Tür 1 greift die Verschlusszunge
35 in die Schließzungenaufnahme 10 der Türzarge 7 ein und die Tür 1 ist verriegelt.
Zum Öffnen der Tür 1 wird die Verschlusszunge 35 durch Verdrehen der Riegelscheibe
30 mittels einem der Druckhebel 21, 34 außer Eingriff mit der Schließzungenaufnahme
10 gebracht.
[0039] Um den Druckhebel 34 betätigen zu können, ist die Panikeinrichtung 70 zu aktivieren,
d. h. der Handgriff 72 ist in Richtung des Pfeiles 94 zu ziehen, wonach dann der Druckhebel
34 zum Öffnen der Tür betätigt werden kann. Sowohl bei Betätigung des Druckhebels
34 als auch bei Betätigung des Druckhebels 21 wird im Normalfall die Verschlusszunge
35 in Figur 4 in einer zum Pfeil 61 senkrechten Richtung verlagert, zusammen mit der
Riegelscheibe 30, um außer Eingriff mit der Schließzungenaufnahme 10 zu gelangen.
Im verschlossenen Zustand, wie er in Figur 4 ausgezeichnet dargestellt ist, kann hingegen
die Verschlusszunge 10 bei Auftreten einer Drucklast als Folge eines Abscherens des
Abscherbolzens 56 um die Drehachse 81 derart verlagert werden, dass der zweite Verschlusszungenabschnitt
44 gegenüber der Drehachse 81 verschwenkt und dadurch die gesamte Verschlusszunge
35 gegenüber der Schließzungenaufnahme 10 entsperrt wird bzw. außer Eingriff gelangt.
[0040] In der Hebelscheibe 17 ist die Arretierungseinrichtung 82 gelagert, die durch die
Verschließeinrichtung 83 wie zuvor ausgeführt, beaufschlagbar ist. Bei einer entsprechenden
Relativlage der Scheiben 17, 14 zueinander fluchtet die Arretierungseinrichtung 82
mit der entsprechenden Ausnehmung 85 in der Lagerscheibe 14 und die Arretierungseinrichtung
82 wird zumindest abschnittsweise in die Ausnehmung 85 hinein verlagert, wodurch die
Hebelscheibe 17 gegenüber der Lagerscheibe 14 arretiert wird. Da die Arretierungseinrichtung
82 bevorzugt die zueinander federvorgespannten Elemente 87, 88 aufweist, ist eine
Aktivierung der Verschließeinrichtung 83 bereits vor einem Erreichen der Geschlossen-Stellung
der Druckhebel 21, 34 möglich. Sobald die Arretierungseinrichtung 82 und die Ausnehmung
85 der Lagerscheibe 14 fluchten, schnappt die federvorgespannte Arretierungseinrichtung
82 in die Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14 ein und die Hebelscheibe 17 ist bezüglich
der Lagerscheibe 14 festgelegt. Hierdurch ist ein Verschließen der Verschlusseinrichtung
2 durch ein Betätigen der Verschließeinrichtung 83 möglich, ohne dass die Arretierungseinrichtung
82 mit der entsprechenden Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14 fluchtet.
[0041] Die Riegelscheibe 30 lässt sich mittels der Panikeinrichtung 70 vorteilhaft von der
Schließseite 4 der Tür 1 aus von der Geschlossen-Stellung in die Offen-Stellung bringen,
ohne dass die Festlegung zwischen der Hebelscheibe 17 und der Lagerscheibe 14 mittels
des Arretiermittels 82 aufzuheben ist. Durch axiales Verlagern der Panikeinrichtung
70 bezüglich der Steckachse 13 durch ein Ziehen an dem Handgriff 72 in Richtung des
Pfeils 94 wird der Bolzen 80 der Panikeinrichtung 70 aus der Ausnehmung 62 der Riegelscheibe
30 herausgezogen. Die Riegelscheibe 30 ist dann auf der Steckachse 13 frei rotierbar.
Durch eine Rotation der Riegelscheibe 30 von der Geschlossen- in die Offen-Stellung
wird die Verschlusszunge 35 aus der Schließzungenaufnahme 10 herausgeschwenkt und
die Tür 1 kann von der Schließseite 4 her geöffnet werden, ohne dass die Verriegelungseinrichtung
82 deaktiviert werden muss.
[0042] Dadurch, dass die Verschlusszunge 35 den zweiten Verschlusszungenabschnitt 44, der
um den ersten Verschlusszungenabschnitt 36 verschwenkbar ist, aufweist, ist es bei
entsprechender Auslegung des Durchmessers d5 des Abscherbolzens 56 möglich, ein selbsttätiges
Öffnen der Tür 1, beispielsweise aufgrund eines hohen Überdrucks auf der Schließseite
4 zu ermöglichen. Ein zu hoher Überdruck auf der Schließseite 4 der Tür 1 kann z.B.
auf grund von geborstenen Wasserleitungen auftreten. Der Abscherbolzen 56 wird dabei
derart ausgelegt, dass der normal herrschende Druck und beispielsweise Erdbebenbelastungen
voll übertragen werden und dass dieser jedoch beim Einwirken eines höheren Überdrucks
abschert. Der Abscherbolzen 56 wird so dimensioniert, dass dieser bei einer Lastkraft
oberhalb eines vorbestimmten Schwellwertes abschert und so der zweite Verschlusszungenabschnitt
44 um den ersten Verschlusszungenabschnitt 36 in Richtung des Pfeils 98 verschwenkt.
Die verschwenkte Position des zweiten Verschlusszungenabschnitts 44 ist in Fig. 4
mit dem Bezugszeichen 44' versehen.
[0043] Mit der Verschlusseinrichtung 2 und der Verschlusszunge 35 ist es damit möglich,
in der Offen-Stellung der Tür 1 die Verschließeinrichtung 83 derart zu betätigen,
dass sich die Tür 1 schließen lässt und dann erst die Riegelscheibe 30 in die Geschlossen-Stellung
gebracht wird. Sobald die Geschlossen-Stellung der Hebelscheibe 17 erreicht wird,
verlagert sich die Arretierungseinrichtung 82 zumindest abschnittsweise in die zugehörige
Ausnehmung 85 der Lagerscheibe 14 hinein und die Tür 1 lässt sich von der Öffnungsseite
5 nur durch ein Deaktivieren der Verriegelungseinrichtung 82 wieder öffnen. Mittels
der Panikeinrichtung 70 lässt sich jedoch die Riegelscheibe 30 von der Steckwelle
13 abkoppeln und die Verschlusszunge 35 aus dem Eingriff mit der Schließzungenaufnahme
10 bringen. Die Tür 1 ist somit von der Schließseite 4 her immer zu öffnen. Die Verschlusszunge
35 ermöglicht ein selbsttätiges Öffnen der Tür 1 mittels eines Abscherens des Abscherbolzens
56 bei einem starken Überdruck von der Schließseite 4 der Tür 1 her.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Tür
- 2
- Verschlusseinrichtung
- 3
- Türblatt
- 4
- Schließseite
- 5
- Öffnungsseite/Bandseite
- 6
- Ausnehmung/Bohrung
- 7
- Türzarge
- 8
- Türausbruch
- 9
- Wand
- 10
- Schließzungenaufnahme
- 11
- Schließzungenblech
- 12
- Bodenblech
- 13
- Steckachse
- 14
- Erste Lagerscheibe
- 15
- Durchbruch
- 16
- Gleitlager
- 17
- Hebelscheibe
- 18
- Erster Absatz
- 19
- Passfeder
- 20
- Durchbruch
- 21
- Erste Betätigungseinrichtung/Erster Druckhebel
- 22
- Wellenmutter
- 23
- Wellenmutter
- 24
- Zweiter Absatz
- 25
- Abschlussscheibe
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Zweite Lagerscheibe
- 28
- Durchbruch
- 29
- Gleitlager
- 30
- Riegelscheibe
- 31
- Dritter Absatz
- 32
- Durchbruch
- 33
- Gleitlager
- 34
- Zweite Betätigungseinrichtung/Zweiter Druckhebel
- 35
- Verschlusszunge
- 36
- Erster Verschlusszungenabschnitt
- 37
- Schmalseite
- 38
- Schmalseite
- 39
- Symmetrieebene
- 40
- Mittelachse
- 41
- Abflachung
- 42
- Abflachung
- 43
- Stirnseite
- 44
- Zweiter Verschlusszungenabschnitt
- 45
- Schenkel
- 46
- Schenkel
- 47
- Anfasung
- 48
- Anfasung
- 49
- Durchbruch
- 50
- Durchbruch
- 51
- Durchbruch
- 52
- Gelenkeinrichtung/Gelenkbolzen
- 53
- Kopfabschnitt
- 54
- Scheibe
- 55
- Splint
- 56
- Abschereinrichtung/Abscherbolzen
- 57
- Ausnehmung
- 58
- Ausnehmung
- 59
- Ausnehmung
- 60
- Kopfabschnitt
- 61
- Pfeil
- 62
- Ausnehmung
- 63
- Mitnehmerscheibe
- 64
- Durchbruch
- 65
- Vierter Absatz
- 66
- Wellenmutter
- 67
- Wellenmutter
- 68
- Passfeder
- 69
- Ausnehmung
- 70
- Panikeinrichtung
- 71
- Durchbruch
- 72
- Handgriff
- 73
- Fünfter Absatz
- 74
- Erster Abschnitt
- 75
- Zweiter Abschnitt
- 76
- Federeinrichtung/Spiralfeder
- 77
- Abdeckplatte
- 78
- Dritter Abschnitt
- 79
- Ausnehmung
- 80
- Bolzen/Mitnehmerzapfen
- 81
- Drehachse
- 82
- Arretierungseinrichtung
- 83
- Verschließeinrichtung
- 84
- Ausnehmung
- 85
- Ausnehmung
- 86
- Druckplatte
- 87
- Erstes Element/Führungsdorn
- 88
- Zweites Element/Führungshülse
- 89
- Stirnfläche
- 90
- Feder
- 91
- Feder
- 92
- Ringfläche
- 93
- Gleitlager
- 94
- Pfeil
- 95
- Ausnehmung
- 96
- Bolzen
- 97
- Ausnehmung
- 98
- Pfeil
- 99
- Dichtungsvorrichtung
- 100
- Achse
- d1
- Grunddurchmesser der Steckachse
- d2
- Erster Absatzdurchmesser der Steckachse
- d3
- Dritter Absatzdurchmesser der Steckachse
- d4
- Grunddurchmesser der Riegelscheibe
- d5
- Bolzendurchmesser des Abscherbolzens
- 11
- Abstand
1. Verschlusseinrichtung (2) für eine Tür (1), insbesondere für eine Abschirmtür oder
eine gasdichte Tür,
mit einer Steckachse (13),
mit einer Hebelscheibe (17), die drehfest auf einer Seite (5) der Tür (1) auf der
Steckachse (13) angeordnet und mit einer Betätigungseinrichtung (21) versehen ist,
mit einer Riegelscheibe (30), die drehbar auf einer anderen Seite (4) der Tür (1)
auf der Steckachse (13) angeordnet und mit einer weiteren Betätigungseinrichtung (34)
und einer Verschlusszunge (35) versehen ist,
mit einer Mitnehmerscheibe (63), die drehfest auf der anderen Seite (4) der Tür (1)
auf der Steckachse (13) angeordnet und mit der Riegelscheibe (30) formschlüssig verbunden
ist, wobei mittels einem Betätigen einer der Betätigungseinrichtungen (21, 34) die
Verschlusszunge derart mit einer Schließzungenaufnahme (10) in Eingriff bringbar ist,
dass die Tür (1) von einem unverriegelten in einen verriegelten Zustand überführbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusszunge (35) aus einem ersten und einem zweiten Verschlusszungenabschnitt
(36, 44) besteht, von welchem der zweite Abschnitt (44) gegenüber dem ersten Abschnitt
über eine Gelenkeinrichtung (52) verschwenkbar vorgesehen ist, wobei der zweite Abschnitt
(44) durch eine Sperreinrichtung (56) arretiert ist und eine zum ersten Abschnitt
(36) fluchtende Position einnimmt.
2. Verschlusseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperreinrichtung (56) durch eine Abschereinrichtung gebildet ist, die bei Auftreten
einer vorgegebenen Lastkraft abschert und ein Verschwenken des zweiten Verschlusszungenabschnitts
(44) gegenüber dem ersten Verschlusszungenabschnitt (36) zulässt.
3. Verschlusseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Betätigungseinrichtungen (21, 34) eine die Steckachse (13) umgebende
gasdichte Dichtungseinrichtung (99) vorgesehen sind.
4. Verschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusszunge (39) im Sperrzustand einer zargenseitig ausgebildeten Falle (10)
bzw. Schließzungenaufnahme (10) zugeordnet ist und die Schließzunge (35) zusammen
mit einer Riegelscheibe (30) um die Achse (100) der Riegelscheibe (30) zum Öffnen
der Tür (1) verlagerbar angeordnet ist.
5. Verschlusseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hebelscheibe (30) eine Arretierungseinrichtung (82) aufweist, welche durch eine
an der Hebelscheibe (17) angebrachte Verschließeinrichtung (83) parallel zu der Steckachse
(13) verlagerbar und in einer Ausnehmung (85) einrastbar ist, die in einer fest an
der Tür (1) angebrachten und die Steckachse (13) drehbar lagernden Lagerscheibe (14)
ausgebildet ist, wobei die Verschließeinrichtung (83) eine Federvorspannung der Arretierungseinrichtung
(82) ohne ein Verstellen der Arretierungseinrichtung (82) erhöht, wenn durch eine
entsprechende Relativlage zwischen der Hebelscheibe (17) und der Lagerscheibe (14)
die Arretierungseinrichtung (82) nicht mit der Ausnehmung (85) in der Lagerscheibe
(14) fluchtet.
6. Verschlusseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretierungseinrichtung (82) aus mindestens zwei koaxial zueinander verstellbaren
Elementen (87, 88) besteht, zwischen welchen mindestens eine eine Vorspannung erzeugende
Feder (90) angeordnet ist.
7. Verschlusszunge (35) für eine Verschlusseinrichtung (2) einer Tür (1), insbesondere
einer Abschirmtür oder einer gasdichten Tür, wobei die Verschlusszunge an einer Riegelscheibe
(30) oder dergleichen vorgesehen ist und zusammen mit der Riegelscheibe um die Achse
der Riegelscheibe (30) zum Öffnen bzw. Schließen der Tür verdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusszunge (35) aus einem ersten Verschlusszungenabschnitt (36) und einem
zweiten Verschlusszungenabschnitt (44) besteht, von welchem der erste Verschlusszungenabschnitt
(36) fest an der Riegelscheibe (30) angeordnet ist und der zweite Verschlusszungenabschnitt
(44) gelenkig an dem ersten Verschlusszungenabschnitt (36) angeordnet ist, wobei zwischen
dem ersten und zweiten Verschlusszungenabschnitt (36, 44) eine Sperreinrichtung (56)
vorgesehen ist, die den zweiten Verschlusszungenabschnitt (44) in Verlängerung zum
ersten Verschlusszungenabschnitt (36) hält und bei Auftreten einer vorbestimmten Last
ein Verschwenken des zweiten Verschlusszungenabschnitts (44) gegenüber dem ersten
Verschlusszungenabschnitt (35) zulässt.
8. Verschlusszunge nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Verschlusszungenabschnitt (44) mittels einer Gelenkeinrichtung (52) gegenüber
dem ersten Verschlusszungenabschnitts (36) gelagert ist.
9. Verschlusszunge nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusszunge (35) zwei Verschlusszungenabschnitte (36, 44) aufweist, welche
zum Verschwenken um die vorbestimmte Drehachse (81) mittels einer Gelenkeinrichtung
(52) miteinander verbunden sind.
10. Verschlusszunge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei Verschlusszungenabschnitte (36, 44) weiterhin mittels einer parallel und
beabstandet von der Gelenkeinrichtung (52) angeordneten Abschereinrichtung (56) verbunden
sind, wobei die Abschereinrichtung (56) das Verschwenken der Verschlusszungenabschnitte
(36, 44) um die vorbestimmte Drehachse (81) blockiert.
11. Verschlusszunge nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschereinrichtung (56) derart ausgebildet ist, dass diese beim Auftreten einer
auf die Verschlusszunge (35) oberhalb eines vorbestimmten Schwellwertes wirkenden
Lastkraft abschert und das Verschwenken der Verschlusszungenabschnitte (36, 44) zueinander
um die vorbestimmte Drehachse (81) freigibt.