[0001] Kühlkreislauf für eine Brennkraftmaschine, insbesondere für eine Brennkraftmaschine
mit getrennter Durchströmung von Zylinderkopf und Zylinderkurbelgehäuse, und einem
Wärmetauscher zur Kühlung von Betriebsstoffen der Brennkraftmaschine.
[0002] Derartige Kühlkreisläufe werden im Kraftfahrzeugbau zur Wärmeabfuhr von der Brennkraftmaschine
und zur Kühlung von Betriebsstoffen der Brennkraftmaschine, wie beispielsweise Abgas,
Frischgas oder Schmiermittel genutzt, wodurch sich der Wirkungsgrad und/oder die Abgaszusammensetzung
der Brennkraftmaschine beeinflussen lässt.
[0003] Die
DE 10 2004 052 137 A1 zeigt eine Zweikreiskühlung für eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse und
einem Zylinderkopf. Das Kurbelgehäuse ist in einen Kurbelgehäuse-Kühlmittelkreislauf
eingebunden, während der Zylinderkopf in einen separaten Zylinderkopf-Kühlmittelkreislauf
eingebunden ist. Beide Kühlmittelkreisläufe werden von einer gemeinsamen Kühlmittelpumpe
gespeist. Der Kurbelgehäuse-Kühlmittelkreislauf kann durch ein Stellelement verschlossen
werden, wodurch sich das Kurbelgehäuse nach einem Kaltstart schneller erwärmt. Weiterhin
ist es möglich die beiden Kühlmittelkreisläufe auf unterschiedlichen Temperaturniveaus
zu betreiben.
[0004] Die
DE 103 32 947 A1 beschreibt ebenfalls eine Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug mit einer Zweikreiskühlung,
bei der Zylinderkopf und Zylinderkurbelgehäuse über separate Kühlmittelzweige verfügen,
die über einen gemeinsamen Zulauf von einer Kühlmittelpumpe gespeist werden. Das Kühlmittel
auf dem Zylinderkopf und dem Zylinderkurbelgehäuse wird nach dem Austritt aus den
entsprechenden Bauteilen wieder zusammengeführt und zur Kühlmittelpumpe rezirkuliert.
Dabei kann das Kühlmittel wahlweise über einen Zweig mit Abgaskühler, Heizungswärmetauscher
und Ölkühler zur Kühlmittelpumpe geführt werden oder aber über einen zweiten Zweig
wahlweise zum Hauptwärmetauscher oder unter Umgehung des Hauptwärmetauschers direkt
zur Kühlmittelpumpe geleitet werden.
[0005] Nachteilig ist jedoch, dass der Abgaskühler bei dem gezeigten Kühlmittelkreislauf
nur mit solchem Kühlmittel beaufschlagt werden kann, welches bereits den gesamten
Motor, also sowohl den Zylinderkopf, als auch das Zylinderkurbelgehäuse, durchströmt
hat und dementsprechend erwärmt ist. Dadurch ergeben sich Wirkungsgradverluste bei
der Kühlung des Abgases. Zudem benötigt die Integration von zwei verschiedenen Zweigen
zur Rückführung des Kühlmittels zur Kühlmittelpumpe einen großen Bauraum.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Kühlkreislauf für eine Brennkraftmaschine
bereitzustellen, in dem ein Wärmetauscher zur Kühlung von Betriebsstoffen der Brennkraftmaschine
mit geringem Bauraumbedarf angeordnet und möglichst effizient betrieben werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Ein Kühlkreislauf für eine Brennkraftmaschine, aufweisend eine Brennkraftmaschine
mit mindestens einem Zylinderkopf und einem Kurbelgehäuse, eine Kühlmittelpumpe, einen
Hauptwärmetauscher und einen Wärmetauscher für einen Betriebsstoff der Brennkraftmaschine,
wobei sich der Kühlkreislauf stromab der Kühlmittelpumpe zwischen einer Verzweigungsstelle
und einer Verbindungsstelle aufteilt, so dass der mindestens eine Zylinderkopf in
einem Zylinderkopf-Zweigkreislauf und das Kurbelgehäuse in einem Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf
eingebunden ist und wobei der Wärmetauscher für einen Betriebsstoff im Zylinderkopf-Zweigkreislauf
stromab des mindestens einen Zylinderkopfes angeordnet ist.
[0009] Indem der Wärmetauscher für einen Betriebsstoff der Brennkraftmaschine stromab des
Zylinderkopfes und stromauf der Verbindungsstelle in den Zylinderkopf-Zweigkreislauf
eingebunden ist, wird dieser von dem im Vergleich zum Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf
kühleren Kühlmittel des Zylinderkopf-Zweigkreislaufs durchströmt. Dadurch kann der
Betriebsstoff in dem entsprechenden Wärmetauscher besser gekühlt werden, was sich
positiv auf den Wirkungsgrad und/oder die Abgaszusammensetzung der Brennkraftmaschine
auswirkt. Natürlich können neben den genannten Bestandteilen des Kühlkreislaufs auch
noch weitere Elemente, wie ein Heizungswärmetauscher, je nach Bedarf integriert werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung ist ein Absperrventil im Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf
stromab des Kurbelgehäuses angeordnet. Durch das Absperrventil kann der Kühlmittelvolumenstrom
im Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf reguliert werden. So kann durch eine Absperrung des
Kurbelgehäuse-Zweigkreislaufs vorzugsweise nach dem Start der Brennkraftmaschine eine
schnellere Erwärmung derselben erzielt werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführung ist der Hauptwärmetauscher stromab der Verbindungsstelle
angeordnet. Der Hauptwärmetauscher hat die größte Kühlkapazität und kann mit Kühlmittel
aus dem Zylinderkopf und dem Kurbelgehäuse beaufschlagt werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung ist ein Steuerventil zwischen Kühlmittelpumpe und
Hauptwärmetauscher angeordnet. Das Steuerventil reguliert den der Kühlmittelpumpe
zuzuführenden Kühlmittelvolumenstrom.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung zweigt zwischen Hauptwasserkühler und Verbindungsstelle
eine Bypassleitung ab, die an dem Steuerventil angebunden ist. Die Bypassleitung dient
der bedarfsweisen Umgehung des Hauptwärmetauschers, indem das Kühlmittel aus dem Zylinderkopf
und dem Kurbelgehäuse stromab der Verbindungsstelle abgezweigt wird und dem Steuerventil
zugeführt wird. Das Steuerventil kann temperaturabhängig zwischen der Durchströmung
der Bypassleitung oder des Hauptwärmetauschers umschalten. Dazu ist das Steuerventil
bevorzugt als ein Kennfeldthermostat ausgebildet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung werden zwei oder mehr Zylinderköpfe im Zylinderkopf-Zweigkreislauf
parallel durchströmt und der Wärmetauscher für den Betriebsstoff ist stromab der Zylinderköpfe
angeordnet. Bei Brennkraftmaschinen mit Zylinderbänken in V- oder W-Anordnung finden
sich mehrere Zylinderköpfe. Diese sind parallel in den Zylinderkopf-Zweigkreislauf
eingebunden, wobei das Kühlmittel aus den Zylinderköpfen vor der Zuführung in den
Wärmetauscher des Betriebsstoffes wieder gesammelt wird.
[0015] In einer bevorzugten Ausführung ist der Wärmetauscher für einen Betriebsstoff als
Ladeluftkühler ausgebildet. Ein Ladeluftkühler dient der Abkühlung von durch einen
Lader verdichteter Frischluft, wodurch sich Wirkungsgradgewinne erzielen lassen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung ist der Wärmetauscher für einen Betriebsstoff als
Abgaskühler ausgebildet. In einem Abgaskühler wird zumindest ein Teil des aus der
Brennkraftmaschine austretenden Abgases gekühlt, um es als Inertgas dem Verbrennungsprozess
in der Brennkraftmaschine zuzuführen (Abgasrückführung). Die daraus resultierende
Verringerung der Verbrennungstemperatur reduziert den Anteil an Stickoxiden im Abgas.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0018] Darin zeigt die
Figur eine schematische Ansicht des Kühlkreislaufs einer Brennkraftmaschine.
[0019] Gemäß der
Figur hat eine Brennkraftmaschine 2 ein Kurbelgehäuse 4, welches Zylinder in einzelnen
Brennräumen beinhaltet, und einen Zylinderkopf 3, der die für den Gaswechsel der Brennräume
benötigten Vorrichtungen enthält. Die Brennkraftmaschine 2 setzt bei ihrem Betrieb
chemische Energie in mechanische und thermische Energie um, weshalb diese in einen
Kühlkreislauf 1 zur Wärmeabfuhr eingebunden ist. Bei der dargestellten Zweikreiskühlung
fördert die Kühlmittelpumpe 5 Kühlmittel zur Brennkraftmaschine 2, wobei der Kühlmittelstrom
sich an einer Verzweigungsstelle A in zwei parallele Zweigkreisläufe 8 und 9 aufteilt.
Der Zylinderkopf 3 ist in einen Zylinderkopf-Zweigkreislauf 8 und das Kurbelgehäuse
4 in einen Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf 9 eingebunden. Durch die in den Brennräumen
des Kurbelgehäuses 4 hauptsächlich stattfindende Umsetzung der Energie, erwärmt sich
das Kurbelgehäuse 4 beim Betrieb der Brennkraftmaschine 2 schneller und stärker als
der Zylinderkopf 3. Die Zweigkreisläufe 8 und 9 werden stromab des Zylinderkopfes
3 beziehungsweise des Kurbelgehäuses 4 an einer Verbindungsstelle B wieder zusammengeführt.
Im Zylinderkopf-Zweigkreislauf 8 ist zwischen Zylinderkopf 3 und Verbindungsstelle
B ein Wärmetauscher 7 für ein Betriebsstoff der Brennkraftmaschine 2 angeordnet. Betriebsstoffe
sind in diesem Zusammenhang Gase oder Flüssigkeiten, die für die Funktion der Brennkraftmaschine
2 benötigt werden, wie beispielsweise Abgas, Frischgas oder Schmiermittel. Im Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf
9 zwischen Kurbelgehäuse 4 und Verbindungsstelle B ist ein Absperrventil 10 angeordnet,
wodurch der Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf 9 zum Zwecke einer schnelleren Erwärmung
der Brennkraftmaschine 2, insbesondere des Kurbelgehäuses 4, bedarfsweise abgesperrt
werden kann. Das Absperrventil 10 ist vorzugsweise als ein unterdruckbetätigtes Drehventil
auszuführen. Von der Verbindungsstelle B gelangt das Kühlmittel zu einem Hauptwärmetauscher
6 und von diesem zu einem Steuerventil 11. Der Ausgang des Steuerventils 11 ist mit
der Ansaugseite 5 der Kühlmittelpumpe 5 verbunden. Zwischen der Verbindungsstelle
B und dem Hauptwärmetauscher 6 zweigt an einem Bypassabzweig C eine Bypassleitung
12 ab, durch die Kühlmittel aus der Brennkraftmaschine 2 unter Umgehung des Hauptwasserkühlers
6 zum Steuerventil 11 und somit zur Kühlmittelpumpe 5 gelangen kann. Das Steuerventil
11 ist zu diesem Zweck vorzugsweise als ein Kennfeldthermostat oder ein Drehschieber
mit zwei Zuläufen und einem Ausgang auszuführen. Natürlich beschränkt sich der erfindungsgemäße
Kühlkreislauf 1 nicht auf die dargestellten Elemente. Vielmehr können zusätzliche
Heizungswärmetauscher, Ölkühler, Wasserkühler, etc. in den Kühlkreislauf 1 oder einen
Teilkreislauf davon integriert werden.
[0020] Liste der Bezugszeichen:
- A
- Verzweigungsstelle
- B
- Verbindungsstelle
- C
- Bypassabzweig
- 1
- Kühlkreislauf
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Zylinderkopf
- 4
- Kurbelgehäuse
- 5
- Kühlmittelpumpe
- 6
- Hauptwärmetauscher
- 7
- Wärmetauscher für ein Betriebsstoff
- 8
- Zylinderkopf-Zweigkreislauf
- 9
- Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf
- 10
- Absperrventil
- 11
- Steuerventil
1. Kühlkreislauf (1) für eine Brennkraftmaschine (2), aufweisend eine Brennkraftmaschine
(2) mit mindestens einem Zylinderkopf (3) und einem Kurbelgehäuse (4), eine Kühlmittelpumpe
(5), einen Hauptwärmetauscher (6) und einen Wärmetauscher (7) für einen Betriebsstoff
der Brennkraftmaschine (2), wobei sich der Kühlkreislauf (1) stromab der Kühlmittelpumpe
(5) zwischen einer Verzweigungsstelle (A) und einer Verbindungsstelle (B) aufteilt,
so dass der mindestens eine Zylinderkopf (3) in einem Zylinderkopf-Zweigkreislauf
(8) und das Kurbelgehäuse (4) in einem Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf (9) eingebunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (7) für einen Betriebsstoff im Zylinderkopf-Zweigkreislauf (8)
stromab des mindestens einen Zylinderkopfes (3) angeordnet ist.
2. Kühlkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Absperrventil (10) im Kurbelgehäuse-Zweigkreislauf (9) stromab des Kurbelgehäuses
(4) angeordnet ist.
3. Kühlkreislauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptwärmetauscher (6) stromab der Verbindungsstelle (B) angeordnet ist.
4. Kühlkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerventil (11) zwischen Kühlmittelpumpe (5) und Hauptwärmetauscher (6) angeordnet
ist.
5. Kühlkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Hauptwasserkühler (6) und Verbindungsstelle (B) eine Bypassleitung (12)
abzweigt, die an dem Steuerventil (11) angebunden ist.
6. Kühlkreislauf nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (11) als Kennfeldthermostat ausgebildet ist.
7. Kühlkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Zylinderköpfe (3) im Zylinderkopf-Zweigkreislauf (8) parallel durchströmt
werden und der Wärmetauscher (7) für einen Betriebsstoff stromab der Zylinderköpfe
(3) angeordnet ist.
8. Kühlkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (7) für einen Betriebsstoff als Ladeluftkühler ausgebildet ist.
9. Kühlkreislauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (7) für ein Betriebsstoff als Abgaskühler ausgebildet ist.