[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ausgleichsbehälter für Kühlkreisläufe.
[0002] In Kühlkreisläufen, insbesondere von Verbrennungsmotoren kann es zur Blasenbildung
kommen. Diese Blasen verschlechtern den Wärmeübergang und können aufgrund der Kavitation
zu einer Materialermüdung führen.
[0003] Ferner unterliegt der Kühlkreislauf großen Temperaturschwankungen, so dass es auch
zu Volumenänderungen des Kühlmittels kommt.
[0004] Deshalb sind in derartigen Kühlkreisläufen Ausgleichsbehälter zumeist parallel zu
dem Kühler des Motors angeordnet. An der warmen Seite des Kühlers ist zumeist ein
Entlüftungsventil angebracht. Von diesem führt eine Entlüftungsleitung meistens oben
in das Volumen des Ausgleichsbehälters. Im Ausgleichbehälter sammelt sich unten Wasser
an, während oben Luft steht. Unten führt eine Füllleitung vom Ausgleichsbehälter an
die kalte Seite des Kühlers.
[0005] Bei Erwärmung im Kühlkreislauf dehnt sich das Kühlmittel aus. Über die Füllleitung
kann sich das Kühlmittel in den Ausgleichsbehälter ausdehnen. Die Luft im Ausgleichsbehälter
wird daraufhin komprimiert. Bei Kraftfahrzeugmotoren herrscht hierbei ein Druck von
1200 bis 1500 hPa Übersteigt der Druck ein vorgegebenes Maximum, so wird über ein
Sicherheitsventil (feuchte) Luft abgeblasen. Sinkt die Temperatur, so strömt aus dem
Ausgleichsbehälter Kühlmittel in den Kühlkreislauf; der Druck im Ausgleichsbehälter
sinkt. Wird ein bestimmter Druck unterschritten, so öffnet das Sicherheitsventil und
Luft kann von außen in den Ausgleichsbehälter strömen.
[0006] Hieraus ergibt sich das Problem, dass mit jedem Abblasen feuchte Luft entweicht,
während bei dem Einströmen trockenere Luft nachströmt. Es kommt somit im Laufe der
Zeit zu einem Kühlmittelverlust im Kühlkreislauf. Bei Motoren von Blockheizkraftwerken
wird deshalb der Druck im Kühlkreislauf auf etwa 300 hPa reduziert, so dass es in
der Regel zu keinem Austritt von Kühlmittel durch das Sicherheitsventil kommt. Die
deutlichen höheren Laufzeiten von Blockheizkraftwerksmotoren im Vergleich zu Kfz-Motoren
bedingt, dass ein hoher Kühlflüssigkeitsaustritt zu vermeiden ist. Zudem fällt mit
dem Druck auch die Fugazität.
[0007] Ferner besteht bei Ausgleichsbehältern gemäß dem Stand der Technik das Problem, dass
die Kühlflüssigkeit sich im Ausgleichsbehälter durch die Befüllung via Entlüftungsleitung
im oberen Bereich in einem Kreislauf befindet und somit auch mit Kühlkreislauftemperatur
in den Ausgleichsbehälter einströmt. Da der Ausgleichsbehälter in der Regel nicht
wärmegedämmt ist, kommt es zu Wärmeverlusten an die Umgebung.
[0008] Während dies bei Kraftfahrzeugen kein Problem darstellt, da deren Motoren sowieso
gekühlt werden müssen und der Ausgleichsbehälter somit auch eine Kühlerfunktion übernimmt,
sind bei Blockheizkraftwerken derartige Wärmeverluste in der Größenordnung von etwa
100 W zu vermeiden, da hierdurch der thermische Wirkungsgrad reduziert wird. Blockheizkraftwerke
produzieren elektrische Energie, wobei die Abwärme der Aggregate zu Heizzwecken genutzt
wird. In Blockheizkraftwerken können sehr unterschiedliche Aggregate zum Einsatz kommen,
zum Beispiel Verbrennungsmotoren (Otto, Diesel, Stirling), Dampfturbinen oder Brennstoffzellen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Ausgleichsbehälter derartig
zu gestalten, dass er ein sicheres Abscheiden der Luft bei geringeren Wärmeverlusten
und Druckschwankungen ermöglicht.
[0010] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gewährleistet.
[0011] Bei einem Ausgleichsbehälter für Kühlkreisläufe mit einer Entlüftungsleitung und
einer Füllleitung, die nach unten von dem Ausgleichsbehälter wegführt, verfügt die
Füllleitung im Bereich des Anschlusses an den Ausgleichsbehälter über eine Beruhigungsstrecke
mit vergrößertem Durchmesser und ferner unmittelbar unterhalb der Beruhigungsstrecke
über ein Beruhigungsvolumen mit abermals vergrößertem Durchmesser. Die Entlüftungsleitung
mündet unterhalb des Ausgleichsbehälters in das Beruhigungsvolumen der Füllleitung.
Hierdurch wird erreicht, dass Kühlmittel aus der Entlüftungsleitung im Beruhigungsvolumen
deutlich verzögert wird und die Luftblasen aus dem Kühlmittel durch die breite Beruhigungsstrecke
nach oben in den Ausgleichsbehälter strömen können, da sie bei der geringen Geschwindigkeit
nicht mit dem Kühlmittel mitgerissen werden. Eine maximale Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmittels im Beruhigungsvolumen von kleiner 0,01 m/s wird angestrebt. Eine kontinuierliche
Durchströmung des Ausgleichsbehälters mit Kühlmittel findet somit nicht statt. Die
Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter dient somit nur zum Ausgleich des temperaturbedingten
Volumenausgleichs und wird nicht auf Kühlkreislauftemperatur erwärmt, sie befindet
sich auf einem Niveau deutlich unterhalb der Vorlauftemperatur, wodurch die Wärmeverluste
massiv reduziert werden. Durch das geringere Temperaturniveau reduzieren sich zudem
die Druckschwankungen im Ausgleichsbehälter. Auf einen mechanischen Luftabscheider
kann verzichtet werden.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
[0013] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen detailliert erläutert.
[0014] Figur 1 zeigt einen Ausgleichsbehälter 1 für Kühlkreisläufe, an dem unten eine Füllleitung
3 wegführt. Die Füllleitung 3 beginnt mit einer Beruhigungsstrecke 5 und führt über
ein Beruhigungsvolumen 4 in ihren weiteren Verlauf, der einen deutlich geringeren
Durchmesser aufweist als die Beruhigungsstrecke 5. Das Beruhigungsvolumen 4 hat wiederum
einen deutlich größeren Querschnitt als die Beruhigungsstrecke 5. Waagrecht mündet
eine Entlüftungsleitung 2 in das Beruhigungsvolumen 4.
[0015] Üblicherweise verfügt ein derartiger Ausgleichsbehälter über ein Volumen von rund
5 Litern, wobei er maximal anderthalb Liter Kühlflüssigkeit aufnehmen sollte, damit
das restliche Volumen Luft enthält und Druckschwankungen aufnehmen kann.
[0016] Die Entlüftungsleitung 2 hat üblicherweise einen Durchmesser von 2,5 bis 4 mm, während
das Beruhigungsvolumen 4 eine Höhe und einen Durchmesser von etwa 30 mm aufweist.
Die Beruhigungsstrecke 5 ist 40 bis 70 mm lang und hat dabei einen Durchmesser von
10 bis 16 mm. Der Durchmesser der Beruhigungsstrecke 5 sollte etwa das Vierfache des
Durchmessers der Entlüftungsleitung 2 betragen. Die Entlüftungsleitung 2 sollte bevorzugt
mittig oder gar etwas darüber in das Beruhigungsvolumen 4 eintreten.
[0017] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Ausgleichsbehälter 1 in Verbindung mit einem
Motor 6 eines Blockheizkraftwerks. Der Motor 6 ist über eine Vor- 10 und Rücklaufleitung
9 eines Kreislaufs hydraulisch mit einem Wärmeübertrager 7 verbunden. In der Rücklaufleitung
9 ist eine Umwälzpumpe 8 angeordnet. Der Wärmeübertrager 7 ist ferner mit mindestens
einem nicht dargestellten Wärmeverbraucher, in der Regel ein Warmwasserspeicher und
/ oder ein Heizkörper, verbunden. Die Vorlaufleitung 10 ist mit der Entlüftungsleitung
2 verbunden, die Rücklaufleitung 9 mit der Füllleitung 3. Am Ausgleichsbehälter 1
ist ferner ein Sicherheitsventil 11 angeordnet.
[0018] Bei Blockheizkraftwerken wird der Motor 6 mit dem Wärmeverbraucher häufig über Hydraulikboxen
verbunden. Diese Hydraulikboxen beinhalten den Wärmeübertrager 7, das Ausgleichsgemäß
1, die Umwälzpumpe 8 sowie die entsprechende Verrohrung.
[0019] Beim Betrieb der Umwälzpumpe 8 ergibt sich eine Aufteilung der beiden Volumenströme
über den Wärmeübertrager 7 und das Beruhigungsvolumen 4 gemäß den Druckverlusten der
beiden Strömungswege. Es wird ein Volumenstrom über das Beruhigungsvolumen 4 von etwa
10 l/h angestrebt. Die Luft im Kühlmittel strömt über die Beruhigungsstrecke 5 in
den Ausgleichsbehälter 1, während die Kühlflüssigkeit zusammen mit dem Kühlwasserstrom,
der im Wärmeübertrager 7 abgekühlt wurde, von der Umwälzpumpe 8 angesaugt wird und
zum Motor 6 über die Rücklaufleitung 9 gelangt. Dort nimmt das Kühlmittel die Abwärme
des Motors 6 auf und strömt mit einer Temperatur zwischen 75 und 90°C aus dem Motor
6 über die Vorlaufleitung 10, um dann wieder zum Wärmeübertrager 7 und zur Entlüftungsleitung
aufgeteilt zu werden.
1. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe mit einer Entlüftungsleitung (2) und einer
Füllleitung (3), die nach unten von dem Ausgleichsbehälter (1) wegführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllleitung (3) im Bereich des Anschlusses an den Ausgleichsbehälter (1) über
eine Beruhigungsstrecke (5) mit vergrößertem Durchmesser verfügt und ferner unmittelbar
unterhalb der Beruhigungsstrecke (5) ein Beruhigungsvolumen (4) mit abermals vergrößertem
Durchmesser angeordnet ist, und die Entlüftungsleitung (2) unterhalb des Ausgleichsbehälters
(1) in das Beruhigungsvolumen (4) der Füllleitung (3) mündet.
2. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsbehälter (1) über ein Volumen von rund 5 Litern verfügt.
3. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsleitung (2) einen Durchmesser von 2 bis 5 mm hat und / oder das Beruhigungsvolumen
(4) eine Höhe und einen Durchmesser von 20 bis 40, vorzugsweise 30 mm aufweist.
4. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beruhigungsstrecke (5) ist 30 bis 70 mm, vorzugsweise 40 mm lang ist und einen
Durchmesser von 10 bis 16 mm hat.
5. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Beruhigungsstrecke 5 das 3-bis 5-fache, vorzugsweise etwa das
Vierfache des Durchmessers der Entlüftungsleitung 2 beträgt.
6. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsleitung (2) mittig oder etwas darüber in das Beruhigungsvolumen (4)
eintritt.
7. Ausgleichsbehälter (1) für Kühlkreisläufe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsbehälter (1) in einer Hydraulikbox, die zumindest noch einen Wärmeübertrager
(7), eine Umwälzpumpe (8), eine entsprechende Verrohrung sowie Anschlüsse zum Verbinden
mit einem Wärmeverbraucher sowie einem Blockheizkraftwerks-Aggregat enthält, integriert
ist.