[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor mit einer hydraulischen Kopplereinheit
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus
DE 103 22 672 A1 ist ein Kraftstoffinjektor bekannt, bei welchem in einem Injektorgehäuse unter anderem
eine hydraulische Kopplereinheit angeordnet ist. Die hydraulische Kopplereinheit umfasst
einen Kopplerkörper, in welchem ein Kopplerkolben und ein Ventilkolben jeweils axial
verschiebbar geführt sind, wobei beide Bauteile zwischen sich einen mit Kraftstoff
gefüllten Druckraum definieren, welcher ein sogenanntes Kopplerspaltvolumen bildet.
Der Kopplerkolben steht dabei mit einem Aktorelement in Verbindung, dessen Betätigung
eine translatorische Bewegung des Kopplerkolbens in Richtung des Druckraums entgegen
einer Vorspannfeder hervorruft, die koaxial außerhalb des Kopplerkörpers angeordnet
ist und zum Einen eine Rückstellbewegung des Kopplerkolbens nach erfolgter Betätigung
und zum Anderen eine nötige Vorspannung der Aktoreinheit gewährleistet. Die Baulänge
der hydraulischen Kopplereinheit wird im Wesentlichen durch die Summe der Längen von
Ventilkolben und Kopplerkolben bestimmt, d. h. aus den Längen der im Kopplerkörper
geführten Kolben. Weiterhin tritt bei Druckbeaufschlagung des Kopplerspaltes eine
Aufweitung des Führungsspiels bzw. des Führungsspaltes sowohl am Kopplerkolben als
auch am Ventilkolben auf.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Der Kraftstoffinjektor mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den
Vorteil, dass die hydraulische Kopplereinheit bei grundsätzlich der gleichen Funktion
mit einer erheblich geringeren Baulänge ausgeführt werden kann. Darüber hinaus kann
aufgrund der Führung des Ventilkolbens an der inneren Umfangsfläche des Kopplerkörpers
und aufgrund der Führung des Kopplerkolbens an der äußeren Umfangsfläche des Kopperkörpers
bei Druckbeaufschlagung des Kopplerspaltes nur noch eine Aufweitung des Führungsspiels
des Kopplerkolbens auftreten. Eine Aufweitung des Führungsspiels am Ventilkolben tritt
nicht auf, weil der Kopplerkörper sowohl von innen als auch von außen mit dem Druck
im Führungsspalt beaufschlagt ist. Durch die geringere Aufweitung des Führungsspaltes
sinkt das Leckagevolumen, welches während des Arbeitstaktes über die Führungsspalte
aus dem Kopplerspaltvolumen verdrängt wird.
[0004] Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Maßnahmen der Unteransprüche möglich.
[0005] Eine besonders kompakte Ausführung der Kopplereinheit wird erreicht, indem der topfförmige
Kopplerkolben eine zylindrische Umfangswand mit einer daran ausgebildeten inneren
Umfangsfläche und der Ventilkolben eine zylindrische Kolbenfläche aufweist, wobei
der topfförmige Kopplerkolben mit der inneren Umfangsfläche an der äußeren Umfangsfläche
des Kopplerkörpers und der Ventilkolben mit der äußeren Kolbenfläche an der inneren
Umfangsfläche des Kopplerkörpers axial verschiebbar geführt ist.
[0006] Durch den direkt an den Führungsdurchmesser des Kopplerkolbens angrenzenden massiven,
deckelförmigen Abschluss mit der inneren Stirnwand wird darüber hinaus zusätzlich
die Aufweitung des Führungsspiels des Kopplerkolbens an der Kopplerspaltseite reduziert,
wodurch sich die Leckageverluste im Kopplerspaltvolumen zusätzlich verringern.
[0007] Zur Abstützung der Vorspannfeder weist der topfförmige Kopplerkolben einen radial
nach außen weisenden Bund und der hülsenförmige Kopplerkörper einen weiteren radial
nach außen weisenden Bund auf, an denen jeweils die Vorspannfeder unter Vorspannung
angreift.
Ausführungsbeispiel
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung durch einen kopplermodulseitigen Teil eines Kraftstoffinjektors
nach dem Stand der Technik und
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung einer Kopplereinheit gemäß der Erfindung.
[0010] Der in Figur 1 dargestellte Ausschnitt eines Kraftstoffinjektors zeigt ein erstes
Gehäuseteil 11, ein zweites Gehäuseteil 12 und eine dazwischen angeordnete Ventilplatte
13, welche mittels einer Spannmutter 14 hydraulisch dicht verspannt sind. Im Gehäuseteil
11 ist eine Aktoreinheit 15 mit beispielsweise einem Piezo-Aktorelement 16 und eine
Kopplereinheit 20 angeordnet. In der Ventilplatte 13 befindet sich ein Ventilelement
17 mit einem Ventilbolzen 18, welcher bei einer translatorischen Bewegung von einem
Ventilsitz 19 weggedrückt wird, wodurch ein nicht dargestellter Steuerraum, dem eine
nicht dargestellte Düsennadel mit einer Steuerfläche ausgesetzt ist, über eine Rucklaufdrossel
mit einem Niederdruck-/Rücklaufsystem verbunden wird. Dadurch wird die Düsennadel
von einem Düsennadelsitz abgehoben und Kraftstoff in den Brennraum einer Brennkraftmaschine
eingespritzt.
[0011] Die in den Figuren 1 dargestellte Kopplereinheit 20 des Standes der Technik umfasst
einen Kopplerkörper 21, in dem in der Zeichnungsebene oben ein Kopplerkolben 22 und
in der Zeichnungsebene unten ein Ventilkolben 23 geführt sind. Zwischen dem Kopplerkolben
22 und dem Ventilkolben 23 ist ein Druckraum 25 angeordnet, welcher ein Kopplerspaltvolumen
bildet, welches radial außen von einem Abschnitt des Kopplerkörpers 21 begrenzt ist.
[0012] Der Kopplerkörper 21 ist mit einem umlaufenden Bund 26 ausgeführt. Der Kopplerkolben
22 weist ebenfalls einen umlaufenden Bund 28 auf, an dem sich eine Einstellscheibe
29 abstützt. An seinem unteren Abschnitt weist der Kopplerkörper 21 eine stirnseitig
offene Aussparung 31 auf, in der eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Feder 32
angeordnet ist, die sich mit ihrem axialen unteren Ende an einer Ringschulter einer
am Ventilkolben 23 befestigten Hülse 33 abstützt. Durch die Feder 32 wird der Ventilkolben
23 auf den Ventilbolzen 18 des Ventilelements 17 gedrückt.
[0013] Die Kopplereinheit 20 weist weiterhin radial außerhalb des Kopplerkörpers 21 eine
Vorspannfeder 40 auf, welche sich mit dem in der Zeichnungsebene unteren Ende am Bundes
26 des Kopplerkörpers 21 und mit dem gegenüberliegenden, in der Zeichnungsfläche oberen
Ende an der Einstellscheibe 29 abstützt. Die Vorspannfeder 40 drückt den Kopplerkolben
22 über die Einstellscheibe 29 und den Bund 28 gegen ein Einstellstück 35, an welchem
ein Übertragungselement 36 der Aktoreinheit 15 angreift. Die Vorspannfeder 40 sorgt
dadurch zum Einen für eine Vorspannung des Kopplerkolbens 21 gegen die Aktoreinheit
15 und bewirkt zum Anderen mittelbar über die Einstellscheibe 29 und das Einstellstück
35 eine für eine Funktionsfähigkeit des Systems notwendige Vorspannung der Aktoreinheit
15.
[0014] Bei Betätigung des Aktorelements 16 wird der Kopplerkolben 22 über das Einstellstück
35 und entgegen der Vorspannkraft der Vorspannfeder 40 translatorisch in Richtung
des Ventilbolzens 18 bewegt. Diese Bewegung wird durch den im Druckraum 25 befindlichen
Kraftstoff auf das kopplereinheitseitige Ende des Ventilkolbens 23 hydraulisch übertragen,
wobei die axiale Bewegung des Kopplerkolbens 22 entsprechend eines Durchmesserverhältnisses
von Ventilkolben 23 und Kopplerkolben 22 in eine axiale Bewegung des Ventilkolbens
23 übersetzt wird. Die durch die Aktoreinheit 15 zur Verfügung gestellte Kraft wird
dementsprechend durch die Kopplereinheit 20 hydraulisch übersetzt und auf den Ventilbolzen
18 übertragen.
[0015] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Kopplereinheit 50, bei der gleiche Bauteile mit
den gleichen Bezugszeichen wie bei der Kopplereinheit 20 des Standes der Technik gekennzeichnet
sind. Die erfindungsgemäße Kopplereinheit 50 weist einen topfförmigen Kopplerkolben
51, einen hülsenförmigen Kopplerkörper 52 und einen Ventilkolben 53 auf.
[0016] Der topfförmige Kopplerkolben 51 ist mit einer zylindrischen Umfangswand 54 und einem
massiven, stirnseitigen Abschluss 55 mit einer inneren Stirnwand 61 ausgeführt, wobei
die zylindrische Umfangswand 54 eine innere Umfangsfläche 59 ausbildet. Der hülsenförmige
Kopplerkörper 52 weist eine äußere Umfangsfläche 56, eine innere Umfangsfläche 57
und eine innere ringförmigen Stirnseite 63 auf. Der Kopplerkolben 51 ist mit der inneren
Umfangsfläche 59 an der äußeren Umfangsfläche 56 des Kopplerkörpers 52 axial geführt.
An der inneren Umfangsfläche 57 des Kopplerkörpers 52 ist der Ventilkolben 53 mit
einer zylindrischen Kolbenfläche 58 geführt.
[0017] Der das Kopplerspaltvolumen ausbildende Druckraum 25 wird von der inneren Stirnwand
61 des deckelförmigen Abschlusses 55 des Kopplerkolbens 51, der ringförmigen Stirnseite
63 des Kopplerkörpers 52 und von einer inneren Stirnfläche 62 des Ventilkolbens 53
begrenzt.
[0018] Am topfförmigen Kopplerkolben 51 ist im Bereich des stirnseitigen Abschlusses 55
ein radial nach außen gerichteter Bund 65 ausgebildet. Ein weiterer radial nach außen
weisender Bund 66 befindet sich am Kopplerkörper 52.
[0019] Zwischen dem kopplerkolbenseitigen Bund 65 und dem kopplerkörperseitigen Bund 66
ist die Vorspannfeder 40 unter Vorspannung angeordnet. Zur Einstellung der Vorspannung
befindet sich zwischen der Vorspannfeder 40 und dem kopplerseitigen Bund 65 die Einstellscheibe
29.
1. Kraftstoffinjektor mit einer hydraulischen Kopplereinheit, welche einen Kopplerkolben
und einen Ventilkolben umfasst, die gemeinsam an einem Kopplerkörper axiale verschiebbar
geführt sind und zwischen sich einen in radialer Richtung durch den Kopplerkörper
begrenzten Druckraum (25) als Kopplerspaltvolumen definieren, welcher mit Kraftstoff
gefüllt ist, um eine axiale Bewegung des Kopplerkolbens entsprechend eines Durchmesserverhältnisses
von Ventilkolben zu Kopplerkolben in eine axiale Bewegung des Ventilkolbens umzusetzen,
und wobei der Kopplerkolben mittels einer Vorspannfeder (40) vom Kopplerspaltvolumen
nach außen weisend gegen ein Aktorelement (16) vorgespannt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein topfförmiger Kopplerkolben (51) und ein hülsenförmiger Kopperkörper (52) mit
einer äußeren Umfangsfläche (56) und einer inneren Umfangsfläche (57) vorgesehen sind,
und dass der topfförmige Kopplerkolben (51) an der äußeren Umfangsfläche (56) des
Kopplerkörpers (52) und der Ventilkolben (53) an der inneren Umfangsfläche (57) des
Kopplerkörpers (52) axial verschiebbar geführt ist.
2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der topfförmige Kopplerkolben (51) einen stirnseitigen Abschluss (55) und eine sich
daran axial erstreckende zylindrische Umfangswand (54) umfasst.
3. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Umfangswand (54) eine daran ausgebildeten inneren Umfangsfläche
(59) und der Ventilkolben (53) eine Kolbenfläche (58) aufweist, und dass der topfförmige
Kopplerkolben (51) mit der inneren Umfangsfläche (59) an der äußeren Umfangsfläche
(56) des Kopplerkörpers (52) und der Ventilkolben (53) mit der Kolbenfläche (58) an
der inneren Umfangsfläche (57) des Kopplerkörpers (52) axial verschiebbar geführt
ist.
4. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplerspaltvolumen (25) von einer inneren Stirnwand (61) des topfförmigen Kopplerkolbens
(51), einer inneren Stirnfläche (62) des Ventilkolbens (53) und einer inneren Ringfläche
(63) des hülsenförmigen Kopplerkörpers (54) begrenzt ist.
5. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Stirnwand (61) am stirnseitigen Abschluss (55) des topfförmigen Kopplerkolbens
(51) ausgebildet ist.
6. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der topfförmige Kopplerkolben (51) einen radial nach außen weisenden Bund (65) und
der hülsenförmige Kopplerkörper (52) einen weiteren radial nach außen weisenden Bund
(66) aufweist, an denen jeweils die Vorspannfeder (40) unter Vorspannung angreift.
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