[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffverteilrohr für ein Kraftfahrzeug, mit einem
Rohrkörper, welcher an wenigstens einem stirnseitigen Ende ein Verschlussteil zum
für Kraftstoff dichten Abdichten des Rohrkörpers aufweist. Des Weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Anordnen eines solchen Kraftstoffverteilrohrs an einem
Bauteil eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Die
EP 1 512 867 B1 beschreibt ein Kraftstoffverteilrohr, welches aus vier Teilen gebildet ist. Ein Oberteil
ist mit einem Unterteil durch Schweißen oder Löten verbunden. Das Unterteil umfasst
Zylinder, auf welche jeweilige Injektoren aufgesteckt werden. Diese Zylinder sind
einstückig mit dem Unterteil ausgebildet und somit besonders stabil an dieses angebunden.
Zum seitlichen Abdichten des Kraftstoffverteilrohrs an seinen stirnseitigen Enden
sind zwei Verschlussteile vorgesehen, welche an die Enden durch Schweißen angebunden
sind.
[0003] Zum Anordnen eines solchen Kraftstoffverteilrohrs an einem Bauteil des Kraftfahrzeugs
sind üblicherweise Halter vorgesehen. Derartige Halter beanspruchen Bauraum, und dies
insbesondere in Bereichen, in welchen auch andere Bauteile des Kraftfahrzeugs untergebracht
werden sollen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kraftstoffverteilrohr der eingangs
genannten Gattung und ein Verfahren zum Anordnen eines Kraftstoffverteilrohrs zu schaffen,
welches zu einer Entspannung der Bauraumsituation beiträgt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Kraftstoffverteilrohr mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffverteilrohr ist das Verschlussteil als Halteteil
ausgebildet, mittels welchem das Kraftstoffverteilrohr an einem weiteren Bauteil festlegbar
ist. Dadurch, dass das Verschlussteil zwei Funktionen in sich vereint, nämlich einerseits
die Funktion des für Kraftstoff dichten Abdichtens des Rohrkörpers und andererseits
die Funktion des Halteteils, beansprucht das Kraftstoffverteilrohr besonders wenig
Bauraum. Zudem ist ein solches Kraftstoffverteilrohr besonders einfach und kostengünstig
zu montieren, da nicht nach dem Verschließen des Rohrkörpers noch Halter an dem Rohrkörper
angebracht zu werden brauchen.
[0007] Dadurch, dass das Halteteil am stirnseitigen Ende des Rohrkörpers angeordnet ist,
ist in radialer Richtung um den Rohrkörper noch Bauraum vorhanden, welcher für andere
Bauteile des Kraftfahrzeugs zur Verfügung steht. Das Kraftstoffverteilrohr kann aus
vergleichsweise wenigen Einzelteilen und somit rasch und kostengünstig gefertigt werden.
Zudem sind nur vergleichsweise wenige Anbindungsbereiche vorzusehen, in welchen die
Einzelteile aneinander angebunden sind.
[0008] Bevorzugt umfasst das Verschlussteil wenigstens eine Aufnahme für ein Befestigungsmittel.
Dadurch kann eine besonders belastbare Befestigung des Kraftstoffverteilrohrs an dem
weiteren Bauteil erreicht werden.
[0009] Wenn die Aufnahme gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gewindelos
ausgebildet ist, lässt sie sich besonders einfach herstellen. Das Aufbringen von Haltekräften
kann dann durch das Einbringen des Befestigungsmittels in ein an dem weiteren Bauteil
bereitgestelltes Gewinde erfolgen.
[0010] Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Verschlussteil eine Aussparung
aufweist, in welche ein Endbereich des Befestigungsmittels zumindest teilweise versenkbar
ist. Insbesondere wenn der Endbereich des Befestigungsmittels vollständig in die Aussparung
versenkt ist, stört er besonders wenig.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Länge des Verschlussteils
größer als ein Außendurchmesser des Rohrkörpers. Dadurch kann dem Verschlussteil eine
besonders große Stabilität verliehen werden. Insbesondere wenn das Verschlussteil
wenigstens eine Aufnahme für ein Befestigungsmittel umfasst, kann so des Weiteren
die Aufnahme eine besonders gute Führung für das Befestigungsmittel bereitstellen.
[0012] Von Vorteil ist es weiterhin, wenn das Verschlussteil einen Anschlussstutzen aufweist,
welcher den Rohrkörper außenumfangsseitig umgreift. Dadurch ist ein besonders wirkungsvolles
Abdichten des Rohrkörpers mittels des Verschlussteils erreichbar.
[0013] Das Verschlussteil kann eine glatte Anlagefläche für den Rohrkörper aufweisen und
so ein Anbinden an den Rohrkörper erleichtern. Alternativ oder zusätzlich kann das
Verschlussteil eine glatte Anlagefläche für das weitere Bauteil aufweisen, so dass
ein besonders gutes Abstützen in dem weiteren Bauteil über diese zweite Anlagefläche
erreichbar ist.
[0014] Bevorzugt ist das Verschlussteil aus einem Stahl gebildet, welcher einem im Rohrkörper
herrschenden Druck des Kraftstoffs besonders gut Stand hält. Ein besonders günstiges
Verschlussteil ist bereitstellbar, wenn dieses aus einem Schmiedestahl gebildet ist
und als Schmiedeteil ausgebildet ist. Im Gegensatz zum Herstellen des Verschlussteils
durch Zusammenlöten oder Zusammenschweißen von Einzelteilen oder durch spanendes Bearbeiten,
insbesondere Fräsen, oder auch im Gegensatz zu einem Ausbilden des Verschlussteils
als Gussteil ist das Schmiedeteil besonders einfach, kostengünstig und dennoch ausreichend
präzise herstellbar.
[0015] Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Verschlussteil stoffschlüssig
an dem stirnseitigen Ende des Rohrkörpers festgelegt ist. Das stoffschlüssige Verbinden
kann insbesondere durch Löten oder Schweißen erfolgen. Eine solche Verbindung sorgt
für ein besonders gutes Abdichten des Rohrkörpers mittels des als Halteteil ausgebildeten
Verschlussteils.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anordnen eines Kraftstoffverteilrohrs an
einem Bauteil eines Kraftfahrzeugs wird an wenigstens einem stirnseitigen Ende des
Rohrkörpers ein Verschlussteil zum für Kraftstoff dichten Abdichten des Rohrkörpers
angeordnet. Das Kraftstoffverteilrohr wird mittels des als Halteteil ausgebildeten
Verschlussteil an dem Bauteil festgelegt. Das Verschlussteil sorgt also einerseits
für das Abdichten des Rohrkörpers und dient andererseits dem Festlegen des Kraftstoffverteilrohrs
an dem Bauteil.
[0017] Die für das erfindungsgemäße Kraftstoffverteilrohr beschriebenen Vorteile und bevorzugten
Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0018] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung,
in der die einzige Figur teilweise geschnitten ein Kraftstoffverteilrohr für ein Kraftfahrzeug
zeigt.
[0020] Ein Kraftstoffverteilrohr 10 für ein Kraftfahrzeug umfasst einen Rohrkörper 12, welcher
auf einer in Einbaulage unteren Seite Öffnungen aufweist. In diese unterseitigen Öffnungen
sind so genannten Tassen 14 eingesetzt, welcher der Halterung von (nicht gezeigten)
Injektoren dienen. Über die Injektoren wird Kraftstoff, welcher in dem Rohrkörper
12 mit einem Druck von bis zu 150 bar vorliegt, in einen jeweiligen Brennraum eines
Zylinders des Kraftfahrzeugmotors eingebracht.
[0021] An seinen beiden stirnseitigen Enden weist der Rohrkörper 12 Verschlussteile 16 auf,
von denen eines geschnitten gezeigt ist. Die Verschlussteile 16 dienen dem für Kraftstoff
dichten Abdichten des Rohrkörpers 12. Gleichzeitig sind die beiden Verschlussteile
16 als Halteteile ausgebildet, über welche das Kraftstoffverteilrohr 10 an einem (nicht
gezeigten) Zylinderkopf des Motors festlegbar ist. In alternativen Ausführungsformen
kann das Kraftstoffverteilrohr 10 mit einem anderen Bauteil als dem Zylinderkopf des
Motors verbunden sein, insbesondere durch Verschrauben.
[0022] Die Verschlussteile 16 weisen jeweilige Durchgangslöcher 20 auf, in welchen Schrauben
22 aufgenommen sind. Die Durchgangslöcher 20 sind gewindelos, und die Schrauben 22
greifen zum Festlegen des Kraftstoffverteilrohrs 10 am Zylinderkopf in entsprechende
(nicht gezeigte) Gewindebohrungen ein. Ein Kopf 24 der Schraube 22 ist in einer Aussparung
des Verschlussteils 16 versenkt. Das Durchgangsloch 20 für die Schraube 22 weist eine
Länge auf, welche größer ist als der Außendurchmesser des Rohrkörpers 12.
[0023] Das Verschlussteil 16 weist einen Anschlussstutzen 26 auf, welcher den Rohrkörper
12 außenumfangsseitig umgreift. In einem Anlagebereich des Verschlussteils 16 an den
Rohrkörper 12 ist das Verschlussteil 16 nachbearbeitet, sodass es eine glatte Anlagefläche
für den Rohrkörper 12 aufweist. Ebenso ist eine Unterseite 28 des Verschlussteils
16 nachbearbeitet, sodass die Unterseite 28 flächig im Bereich der Gewindebohrungen
mit dem Zylinderkopf in Anlage gebracht werden kann.
[0024] Das Verschlussteil 16 ist vorliegend als Schmiedeteil ausgebildet, welches aus einem
Schmiedestahl gefertigt und mit dem Rohrkörper 12 durch Löten oder Schweißen verbunden
ist.
1. Kraftstoffverteilrohr für ein Kraftfahrzeug, mit einem Rohrkörper (12), welcher an
wenigstens einer Stirnseite ein Verschlussteil (16) zum für Kraftstoff dichten Abdichten
des Rohrkörpers (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) als Halteteil ausgebildet ist, mittels welchem das Kraftstoffverteilrohr
(10) an einem weiteren Bauteil festlegbar ist.
2. Kraftstoffverteilrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) wenigstens eine Aufnahme (20) für ein Befestigungsmittel (22)
umfasst.
3. Kraftstoffverteilrohr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (20) gewindelos ausgebildet ist.
4. Kraftstoffverteilrohr nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) eine Aussparung aufweist, in welche ein Endbereich (24) des
Befestigungsmittels (22) zumindest teilweise versenkbar ist.
5. Kraftstoffverteilrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Länge des Verschlussteils (16) größer ist als ein Außendurchmesser des Rohrkörpers
(12).
6. Kraftstoffverteilrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) einen Anschlussstutzen (26) aufweist, welcher den Rohrkörper
(12) außenumfangsseitig umgreift.
7. Kraftstoffverteilrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) wenigstens eine glatte Anlagefläche (26, 28) für den Rohrkörper
(12) und/oder für das weitere Bauteil aufweist.
8. Kraftstoffverteilrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das vorzugsweise als Schmiedeteil ausgebildete Verschlussteil (16) aus einem Stahl
gebildet ist.
9. Kraftstoffverteilrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussteil (16) stoffschlüssig an der Stirnseite des Rohrkörpers (12) festgelegt
ist.
10. Verfahren zum Anordnen eines Kraftstoffverteilrohrs (10) an einem Bauteil eines Kraftfahrzeugs,
bei welchem an wenigstens einer Stirnseite eines Rohrkörpers (12) ein Verschlussteil
(16) zum für Kraftstoff dichten Abdichten des Rohrkörpers (12) angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kraftstoffverteilrohr (10) mittels des als Halteteil ausgebildeten Verschlussteils
(16) an dem Bauteil festgelegt wird.