[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leistungsschalter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, dass ein Leistungsschalter Antriebsmittel aufweist, um den Leistungsschalter
zu einer Stromübertragung zu schließen und den Leistungsschalter zu einer Stromunterbrechung
zu öffnen. Des Weiteren sind Feststellmittel bekannt, die den Leistungsschalter in
einer definierten Öffnungs- und/oder Schließposition halten.
[0003] Aus der
DE 199 55 217 A1 ist ein Leistungsschalter mit einem Isolierkörper aus Keramik bekannt. Beide Enden
des Leistungsschalters sind jeweils mittels eines Deckels vakuumdicht verschlossen.
Ein beweglicher Kontaktstängel ist mittels einer Kontaktdruckfeder federnd in Einschaltrichtung
beaufschlagt. An dem beweglichen Kontaktstängel ist eine Rückholfeder angeformt, die
beim Ausschaltvorgang eine Ausschaltkraft auf den beweglichen Kontaktstängel ausübt.
Des Weiteren weist der Leistungsschalter einen Faltenbalg auf, der zwischen einem
der Deckel und dem beweglichen Kontaktstängel angeordnet ist.
[0004] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, die Antriebs-und Feststellmittel eines elektrischen Leistungsschalters
derart auszugestalten, dass eine geringe Anzahl an Bauteilen benötigt wird und eine
Ein- und/oder Ausschaltposition exakt erreicht und gehalten wird. Die Aufgabe wird
durch einen elektrischen Leistungsschalter nach dem Anspruch 1 gelöst.
[0005] Durch den erfindungsgemäßen Leistungsschalter wird es ermöglicht, dass die bewegliche
Stange durch das Federelement zumindest auf einem Teil des Schaltwegs, den die bewegliche
Stange zu einem Öffnen oder Schließen des Leistungsschalters überwinden muss, angetrieben
wird. Dadurch kann vorteilhaft der Antrieb des Leistungsschalters klein ausgeführt
werden.
[0006] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Federelement dazu vorgesehen, die
bewegliche Stange in einer stabilen Endlage zu halten. Die feste Position entsprechend
der stabilen Endlage kann vorteilhaft nach jedem Schaltvorgang wieder erreicht werden.
Damit übernimmt das Federelement die Funktion einer Feststelleinrichtung zusätzlich
zu der vorstehend genannten Funktion eines Antriebs. Durch diese Funktionszusammenführung
kann der Antrieb entsprechend klein ausgeführt werden und eine separate Feststell-
oder Anpresseinrichtung wird nicht benötigt. Insgesamt entstehen somit geringere Kosten.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform des
Leistungsschalters ist das Federelement derart ausgebildet, dass die bewegliche Stange
in einer weiteren stabilen Endlage gehalten werden kann. Des Weiteren weist die bewegliche
Stange des Leistungsschalters labile Zwischenzustände auf. Damit kann dem geschlossenen
Zustand wie auch dem geöffneten Zustand des Leistungshalbleiters vorteilhaft eine
feste Position zugewiesen werden, die aus jeder anderen Position der beweglichen Stange
durch das Federelement erzwungen wird. Des Weiteren wird vorteilhaft beim Öffnen wie
auch beim Schließen des Leistungsschalters die bewegliche Stange auf einem Teil ihres
Schaltweges angetrieben.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Leistungsschalters ist das Federelement
zwischen dem Inneren des Gehäuses und dem Äußeren des Gehäuses des Leistungsschalters
angeordnet und verschließt das Gehäuse hermetisch. Das Federelement übernimmt somit
vorteilhaft die Funktion des sonst üblichen Faltenbalgs, einer Feststelleinrichtung
für die bewegliche Stange sowie die Funktion eines Antriebs. Vorteilhaft benötigt
der Leistungsschalter somit keinen Faltenbalg oder äquivalente Mittel und weist damit
Vorteile bei der Herstellung, der Wartung und damit bezüglich der Kosten auf.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Leistungsschalters ist die Bewegung
der beweglichen Stange durch einen Anschlag begrenzt. Da das Federelement die bewegliche
Stange über einen gesamten Schaltweg mit einer Kraft beaufschlagt, wird auch der Anschlag
bei einem Auftreffen mit einer Kraft ausgehend von dem Federelement beaufschlagt.
Vorteilhaft wird damit das Erreichen und Fixieren einer festen Position ermöglicht.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des Leistungsschalters sieht eine stoßartige
Anregung der Bewegung der beweglichen Stange durch einen Antrieb vor. Im Gegensatz
zu einer gleichmäßigen Anregung zu einer Bewegung der beweglichen Stange ist die stoßartige
Anregung durch einen Antrieb einfacher zu realisieren. Vorteilhaft kann somit der
Antrieb klein dimensioniert werden. Weitere Vorteile ergeben sich für den Antrieb
bei der Energiezuführung sowie der Energiespeicherung.
[0011] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
Es werden für funktionsäquivalente Größen in allen Figuren auch bei unterschiedlichen
Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0012] In der Zeichnung zeigen
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Leistungsschalters;
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Leistungsschalters; und
- Figur 3
- ein Beispiel eines Kraft-Weg-Diagramms.
[0013] Figur 1 zeigt einen ersten Leistungsschalter 2 in einem geöffneten Zustand 6 und
einem geschlossenen Zustand 8. Aus zeichnerischen Gründen ist jeweils nur eine Hälfte
des Leistungsschalters für die Zustände 6 und 8 dargestellt. Als dreidimensionales
Objekt ist der Leistungsschalter 2 im Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Symmetrieachse
III-III ausgebildet.
[0014] Der Leistungsschalter 2 umfasst eine feststehende Stange 12, die fest mit einem Abschlussdeckel
22 verbunden ist. Die feststehende Stange 12 ist mit einem Kontaktkörper 14 verbunden,
der ebenfalls feststehend ist.
[0015] Der Abschlussdeckel 22 bildet gemeinsam mit einem Keramikisolator 24 und ein Federelement
40 die wesentlichen Bestandteile eines Gehäuses des Leistungsschalters 2. Der Kontaktkörper
14 befindet sich innerhalb dieses Gehäuses.
[0016] Das Federelement 40 ist im Wesentlichen
rotationssymmetrisch um die Symmetrieachse III-III ausgebildet, insbesondere in der
Form eines Kreisringes. Das bedeutet, dass das Federelement 40 einen kreisförmigen
Innenumfang radial innen, d.h. zu der Symmetrieachse III-III hin, und einen kreisförmigen
Außenumfang radial außen, d.h. von der Symmetrieachse III-III weg, besitzt. Das Federelement
40 ist an dem Innenumfang und an dem Außenumfang an den jeweils angrenzenden Bauteilen
befestigt. Das Federelement 40 besteht aus einem flexiblen Material. Beispielsweise
kann das Federelement 40 aus einem Federstahl oder dergleichen hergestellt sein.
[0017] Eine andere Bezeichnung für das Federelement 40 ist "buckled lid".
[0018] Die Funktion des Federelements 40 besteht darin, die beiden angrenzenden Bauteile
in zwei unterschiedlichen stabilen Endpositionen zueinander zu halten. Diese stabilen
Endpositionen sind durch eine Distanz entlang der y-Achse eines kartesischen Koordinatensystems
36 voneinander getrennt. Für einen Übergang von einer der stabilen Endpositionen in
die jeweils andere muss das Federelement 40 zuerst von außen so weit "angeregt" bzw.
"bewegt" werden, dass ein gewisser Weg der Distanz zwischen den beiden Endpositionen
überwunden wird. Danach kann das Federelement 40 den restlichen Teil der Distanz ohne
eine Einwirkung von außen aufgrund seiner eigenen Flexibilität bzw. Federkraft zurücklegen.
Zwischen den beiden Endpositionen weist das Federelement 40 nur labile Zwischenlagen
auf. Eine labile Zwischenlage ist dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement 40
ausgehend von einer derartigen Zwischenlage sich immer in eine der beiden stabilen
Endpositionen begibt.
[0019] Das Federelement 40 ist an seinem Innenumfang fest und dicht mit einer beweglichen
Stange 16 und an dem Außenumfang fest und dicht mit dem Keramikisolator 24 verbunden.
Das Federelement 40 ist damit zwischen einem Inneren des Gehäuses des Leistungsschalters
2 und einem Äußeren des Gehäuses angeordnet. Das Federelement 40 verschließt das Gehäuse
des Leistungshalbleiters 2 hermetisch.
[0020] Die bewegliche Stange 16 ist mit einem Kontaktkörper 18 verbunden, der damit ebenfalls
beweglich ist. Die bewegliche Stange 16 ist im Wesentlichen koaxial zu der Symmetrieachse
III-III und damit zu der y-Achse des kartesischen Koordinatensystems 36 bewegbar.
Der Kontaktkörper 18 befindet sich innerhalb des Gehäuses des Leistungsschalters 2.
[0021] Innerhalb dieses Gehäuses ist im Bereich der Kontaktkörper 14 und 18 eine Abschirmung
26 angeordnet. Die Abschirmung 26 ist durch ein Befestigungsmittel 28 an dem Keramikisolator
24 angebracht. Innerhalb des Gehäuses des Leistungsschalters 2 herrscht ein Vakuum
32.
[0022] In dem geöffneten Zustand 6 des Leistungsschalters 2 sind die Kontaktkörper 14 und
18 derart beabstandet, dass kein elektrischer Strom zwischen der feststehenden Stange
12 und der beweglichen Stange 16 fließen kann. Das Federelement 40 bewirkt, dass sich
die bewegliche Stange 16 in dem geöffneten Zustand 6 des Leistungsschalters 2 in einer
ersten stabilen Endlage befindet. Aus der ersten stabilen Endlage des geöffneten Zustands
6 heraus lässt sich die bewegliche Stange 16 nur unter einem Kraftaufwand mit einer
Kraft in positiver Richtung der y-Achse lösen.
[0023] Die erste stabile Endlage in dem geöffneten Zustand 6 des Leistungsschalters 2 wird
durch das Federelement 40 verursacht. Auch ist es möglich, einen nicht dargestellten
Anschlag vorzusehen, der die Bewegung der beweglichen Stange 16 in negativer Richtung
der y-Achse begrenzt. Das Federelement 40 beaufschlagt die bewegliche Stange 16 mit
einer Kraft in negativer Richtung der y-Achse und hält mit dem entgegenstehenden,
nicht gezeigten Anschlag die bewegliche Stange 16 in der ersten stabilen Endlage des
geöffneten Zustands 6.
[0024] In dem geschlossenen Zustand 8 des Leistungsschalters 2 sind die Kontaktkörper 14
und 18 derart kontaktiert, dass zwischen der feststehenden Stange 12 und der beweglichen
Stange 16 ein elektrischer Strom fließen kann. Hierzu wirkt auf den Kontaktkörper
18 bzw. auf die bewegliche Stange 16 eine Mindestanpresskraft in positiver Richtung
der y-Achse. Das Federelement 40 verursacht, dass sich die bewegliche Stange 16 in
einer zweiten stabilen Endlage befindet. Die zweite stabile Endlage in dem geschlossenen
Zustand 8 umfasst den Kontakt zwischen den beiden Kontaktkörpern 14 und 18. Aus der
zweiten stabilen Endlage in dem geschlossenen Zustand 8 heraus lässt sich die bewegliche
Stange 16 nur unter einem Kraftaufwand mit einer Kraft in negativer Richtung der y-Achse
lösen.
[0025] Für einen Übergang von dem geöffneten Zustand 6 in den geschlossenen Zustand 8 bzw.
von dem geschlossenen Zustand 8 in den geöffneten Zustand 6 muss ein Schaltweg 34
parallel zur y-Achse überwunden werden. Ein Wegpunkt y
6 ist der ersten stabilen Endlage in dem geöffneten Zustand 6 zugeordnet. Ein Wegpunkt
y
8 ist der zweiten stabilen Endlage in dem geschlossenen Zustand 8 zugeordnet.
[0026] Neben den beiden stabilen Endlagen der beweglichen Stange 16, die durch das Federelement
40 verursacht werden, bewirkt das Federelement 40 darüber hinaus, dass die bewegliche
Stange 16 außerhalb der beiden stabilen Endlagen im Wesentlichen labile Zwischenlagen
aufweist. Eine labile Zwischenlage ist dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement
40 die bewegliche Stange 16 derart mit einer Kraft beaufschlagt, dass sich die bewegliche
Stange 16 entweder in Richtung der ersten stabilen Endlage oder in Richtung der zweiten
stabilen Endlage bewegt.
[0027] Die erste und zweite stabile Endlage sowie die Zwischenlagen bezeichnen zwar im Wesentlichen
einen Ort, an dem sich die bewegliche Stange befindet, umfassen jedoch zusätzlich
jeweils eine dem Ort zugeordnete Kraft.
[0028] Damit die bewegliche Stange 16 entlang des Schaltwegs 34 zwischen den beiden stabilen
Endlagen bewegt werden kann, ist ein nicht dargestellter Antrieb vorgesehen. Die Kraft
des Antriebs wird auf die bewegliche Stange 16 zu einer Bewegung entlang der Symmetrieachse
III-III übertragen. Der Antrieb ist beispielsweise elektrisch ausgebildet, zum Beispiel
als Elektromotor. Auch ein mechanischer Antrieb, beispielsweise ein Federantrieb oder
ein Antrieb mit Tellerfedern kann vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, sogenannte
Thomson Coils oder andere elektromagentische Aktuatoren mit einer rotatorischen oder
linearen Bewegungscharakteristik zu verwenden.
[0029] Um von einer der beiden stabilen Endlagen in die jeweils andere der stabilen Endlagen
zu wechseln, muss eine gewisse labile Zwischenlage, die als Nulllage bezeichnet wird,
überschritten werden. Durch das Überschreiten der Nulllage wird erreicht, dass das
Federelement 40 allein die nötige Kraft aufbringt, um in die zu erreichende stabile
Endlage zu kommen. Dementsprechend muss der Antrieb nur die Kraft aufbringen, die
die bewegliche Stange 16 über die Nulllage hinaus bewegt. Dazu ist der Antrieb zu
einer impulsartigen Anregung der Bewegung der beweglichen Stange 16 ausgebildet. Ein
elektrischer Motor als Antrieb wird hierzu beispielsweise mit einem hohen Stromimpuls
beaufschlagt.
[0030] Figur 2 zeigt einen zweiten Leistungsschalter 4. Die Erläuterungen zu dem Leistungsschalter
2 in der Figur 1 lassen sich im Wesentlichen auf den Leistungsschalter 4 der Figur
2 übertragen. Die Unterschiede werden im Folgenden erläutert.
[0031] In der Figur 2 tritt an die Stelle des Federelements 40 in der Figur 1 ein Federelement
50 sowie ein Abschlussdeckel 52. Der Abschlussdeckel 52 ist im Wesentlichen ringförmig
und radial nach außen, von der Achse III-III weg, mit dem Keramikisolator 24 sowie
radial nach innen, zur Symmetrieachse III-III hin, mit dem Federelement 50 fest verbunden.
Das Federelement 50 wiederum ist radial nach innen, zur Symmetrieachse III-III hin,
mit der beweglichen Stange 16 fest verbunden. Das Federelement 50 weist einen zu dem
Federelement 40 aus Figur 1 äquivalenten Aufbau und entsprechend eine äquivalente
Funktion auf.
[0032] Figur 3 zeigt ein Kraft-Weg-Diagramm 60 mit einer y-Achse und einer F-Achse. Die
y-Achse des Kraft-Weg-Diagramms 60 entspricht der y-Achse des kartesischen Koordinatensystems
36 der Figuren 1 und 2. Ebenso entsprechen die aufgetragenen Wegpunkte y
6 und y
8 den Wegpunkten in den Figuren 1 und 2. Auf der F-Achse ist die Kraft aufgetragen,
die auf die bewegliche Stange 16 der Figuren 1 und 2 wirkt. Eine aufgetragene Kraft
F
6 entspricht der auf die bewegliche Stange 16 wirkenden Kraft in der ersten stabilen
Endlage 66 des geöffneten Zustands 6 an dem Wegpunkt y
6. Eine aufgetragene Kraft F
8 entspricht der auf die bewegliche Stange 16 wirkenden Kraft in der zweiten stabilen
Endlage 72 des geschlossenen Zustandes 8 bei dem Wegpunkt y
8.
[0033] Eine Kennlinie 62 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Schaltweg 34 in positiver Richtung
der y-Achse und der der beweglichen Stange 16 beaufschlagten Kraft F beim Schließen
des Leistungsschalters 2 bzw. 4. Eine Kennlinie 64 zeigt den Zusammenhang zwischen
dem Schaltweg 34 in negativer Richtung der y-Achse und der der beweglichen Stange
16 beaufschlagten Kraft F beim Öffnen des Leistungsschalters 2 bzw. 4.
[0034] Soll der Leistungsschalter 2 bzw. 4 von dem geöffneten Zustand 6 in den geschlossenen
Zustand 8 überführt werden, so muss ausgehend von der ersten stabilen Endlage 66 entsprechend
der Kennlinie 62 die bewegliche Stange 16 von dem Antrieb mit einer Kraft in positiver
Richtung der F-Achse beaufschlagt werden, so dass sich die bewegliche Stange über
eine Nulllage 68 hinaus bewegt. Ist die Nulllage 68 in Richtung der stabilen Endlage
72 überschritten, so beaufschlagt das Federelement 40 bzw. 50 die bewegliche Stange
16 mit einer Kraft in positiver Richtung der F-Achse, um zu der zweiten stabilen Endlage
72 zu gelangen.
[0035] Soll der Leistungsschalter 2 bzw. 4 also geschlossen werden, so sorgt der Antrieb
dafür, dass die bewegliche Stange 16 von dem Wegpunkt y
6 bis über die Nulllage 68 hinaus bewegt wird. Ab der Nulllage 68 wird die bewegliche
Stange 16 bis zum Wegpunkt y
8 von dem Federelement 40 bzw. 50 bewegt.
[0036] Soll der Leistungsschalter 2 bzw. 4 von dem geschlossenen Zustand 8 in den geöffneten
Zustand 6 überführt werden, so muss ausgehend von der zweiten stabilen Endlage 72
entsprechend der Kennlinie 64 die bewegliche Stange 16 von dem Antrieb mit einer Kraft
in negativer Richtung der F-Achse beaufschlagt werden, so dass sich die bewegliche
Stange 16 über eine Nulllage 74 hinaus bewegt. Ist die Nulllage 74 in Richtung der
ersten stabilen Endlage 66 überschritten, so beaufschlagt das Federelement 40 bzw.
50 die bewegliche Stange 16 mit einer Kraft in negativer Richtung der F-Achse, um
zu der ersten stabilen Endlage 66 zu gelangen.
[0037] Soll der Leistungsschalter 2 bzw. 4 also geöffnet werden, so sorgt der Antrieb dafür,
dass die bewegliche Stange 16 von dem Wegpunkt y
8 bis über die Nulllage 74 hinaus bewegt wird. Ab der Nulllage 74 wird die bewegliche
Stange 16 bis zum Wegpunkt y
6 von dem Federelement 40 bzw. 50 bewegt.
[0038] Das Federelement 40 bzw. 50 würde ohne ein Vakuum an sich nur eine einzige symmetrische
Kennlinie im Kraft-Weg-Diagramm 60 aufweisen. Dies bedeutet, dass für eine Überführung
von der ersten stabilen Endlage 66 in die zweite stabile Endlage 72 und umgekehrt
an sich nur diese einzige Kennlinie existieren würde.
[0039] Ausgehend von dem geschlossenen Zustand 8 wird beim Öffnen des Leistungsschalters
2 bzw. 4 jedoch das Volumen innerhalb des Gehäuses vergrößert. Durch ein unterschiedlich
großes Volumen in und zwischen den beiden stabilen Endlagen 66 und 72 bilden sich
zwei unterschiedliche Kennlinien 62 und 64 und damit eine Hysterese aus.
[0040] Die Kennlinien 62 und 64 stellen idealisierte Kennlinien dar, die das Funktionsprinzip
des Federelements 40 bzw. 50 des Leistungsschalters 2 bzw. 4 darstellen sollen. Abhängig
von der Ausführungsform des Federelements 40 bzw. 50, des Antriebs sowie weiterer
Komponenten, die die bewegliche Stange 16 mit einer Kraft beaufschlagen können, können
sich auch Abweichungen von den Kennlinien 62 und 64 ergeben.
1. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) mit einem Gehäuse, einer zum Gehäuse feststehenden
Stange (12) und einer zum Gehäuse beweglichen Stange (16), wobei die bewegliche Stange
(16) dazu ausgebildet ist, einen Schaltweg (34) zurückzulegen, um den Leistungsschalter
(2; 4) für eine Stromübertragung zu schließen oder für eine Stromunterbrechung zu
öffnen, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (2; 4) ein Federelement (40; 50) aufweist, dass das Federelement
(40; 50) mit der beweglichen Stange (16) gekoppelt ist, und dass das Federelement
(40; 50) dazu vorgesehen ist, die bewegliche Stange (16) auf einem Teil ihres Schaltwegs
(34) anzutreiben.
2. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach Anspruch 1, wobei das Federelement (40;
50) dazu vorgesehen ist, die bewegliche Stange (16) in einer stabilen Endlage (72;
66) zu halten.
3. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Federelement
(40; 50) dazu vorgesehen ist, die bewegliche Stange (16) in einer weiteren stabilen
Endlage (66; 72) zu halten, wobei zwischen den beiden Endlagen (72; 66) nur labile
Zwischenlagen vorhanden sind.
4. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Federelement (40; 50) zwischen einem Inneren des Gehäuses des Leistungsschalters
(2; 4) und einem Äußeren des Gehäuses des Leistungsschalters (2; 4) angeordnet ist,
und wobei das Federelement (40; 50) das Gehäuse hermetisch verschließt.
5. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Bewegung der beweglichen Stange (16) durch einen Anschlag begrenzt ist.
6. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
der Antrieb dazu ausgebildet ist, eine stoßartige Anregung der Bewegung der beweglichen
Stange (16) auszuführen.
7. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach dem Anspruch 6, wobei der Antrieb ein Elektromotor
ist.
8. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach dem Anspruch 6, wobei der Antrieb eine
sogenannte Thomson Coil oder ein anderer elektromagnetischer Aktuator ist.
9. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach dem Anspruch 6, wobei der Antrieb ein Federantrieb
ist.
10. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Federelement (40; 50) radial außerhalb an einem Keramikisolator (24) des Gehäuses
des Leistungsschalters (2, 4) befestigt ist.
11. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Federelement (40; 50) radial außerhalb an einem Abschlussdeckel (52) des Gehäuses
des Leistungsschalters (2, 4) befestigt ist.
12. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Federelement (40; 50) aus Stahl oder Federstahl ist.
13. Elektrischer Leistungsschalter (2; 4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
der Leistungsschalter ein Vakuumschalter ist.