[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur Aufnahme eines mehradrigen Kabels.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene RJ45-Stecker für verschiedene Übertragungskategorien
bekannt. Für den Standard Cat5e ist eine Schirmung der Aderpaare untereinander nicht
unbedingt erforderlich. Wenn diese Stecker geschirmt sind, findet die Schirmung durch
ein meist außen angebrachtes Blechteil statt.
[0003] Der neue Übertragungsstandart Cat6A stellt deutlich höhere Anforderungen sowohl an
die Schirmung als auch die Leiterführung innerhalb eines Steckers.
[0004] Dies erfordert eine große Sorgfalt beim Anschluss eines Kabels an den Stecker.
[0005] Weiterhin ist ein weiteres Erfordernis, dass die Stecker einfach im Feld konfektionierbar
sind, d.h. ein einfaches Handling erlauben.
[0006] Sowohl die Anforderung nach einer sicheren Erreichung von Anschlüssen, die Cat6A
erfüllen können, als auch einfach im Feld konfektionierbar zu sein, gleichzeitig zu
erfüllen, war im der Anmelderin bekannten Stand der Technik nicht gegeben.
[0007] Die Anmelderin hat erkannt, dass eine wesentliche Maßnahme zur Erreichung von Cat6A
eine Schirmung von Aderpaaren untereinander ist, wobei gleichzeitig das Nahnebensprechen
auch der Anschlussstellen minimiert wird.
[0008] Die Erfindung löst vorbezeichnete Probleme in dem sie einen Steckverbinder zur Aufnahme
eines mehradrigen Kabels bereitstellt, wobei die Adern in Klemmschneidtechnik anschließbar
sind. Der Steckverbinder weist ein Substrat und eine Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen
auf.
[0009] Die Klemmschneideinrichtungen sind auf dem Substrat angeordnet, und zur Aufnahme
von jeweils einer Ader geeignet.
[0010] Eine erste Teilmenge der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen ist oberhalb des
Substrates angeordnet, und eine zweite Teilmenge der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen
ist unterhalb des Substrates angeordnet.
[0011] Der Steckverbinder weist weiter Beschaltungsklappen auf, welche dazu geeignet sind
Adern in Klemmschneideinrichtungen klappbar einzuführen.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist die Anzahl der ersten Teilmenge von Klemmschneideinrichtungen
mit der Anzahl der zweiten Teilmenge von Klemmschneideinrichtungen identisch.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform weist die Beschaltungsklappe isolierende Einsätze
auf, welche geeignet sind Adern in jeweilige Klemmschneideinrichtungen klappbar einzuführen.
[0014] In noch einer weiteren Ausführungsform weisen die Beschaltungsklappen im eingeklappten
Zustand mindestens einen elektrisch leitenden Steg zur hochfrequenten Trennung von
Adern auf.
[0015] In noch einer weiteren Ausführungsform weist der Steckverbinder einen Grundkörper
auf, an dem die Beschaltungsklappen klappbar angeordnet sind , wobei sich das Drehgelenk
der Beschaltungsklappen an der Zuführungsseite der Adern befindet.
[0016] In noch einer weiteren Ausführungsform sind Adern, die Teil eines Aderpaares sind,
genau einer Teilmenge zugeordnet.
[0017] In noch einer weiteren Ausführungsform weisen die Beschaltungsklappen leitendes Material
auf.
[0018] In noch einer weiteren Ausführungsform sind Klemmschneideinrichtungen der ersten
Teilmenge auf dem Substrat versetzt zueinander angeordnet, so dass Adern, die Teil
eines Aderpaares sind, räumlich entfernt voneinander angeschlossen werden.
[0019] In noch einer weiteren Ausführungsform ist der Steckverbinder ein RJ45-Steckverbinder.
[0020] In noch einer weiteren Ausführungsform ist der Steckverbinder Cat6A geeignet.
[0021] Mit Hilfe der nachfolgend aufgeführten Zeichnungen wird die Erfindung eingehender
erläutert. Es zeigt:
- Figur 1 eine schematische Zeichnung zur exemplarischen Erläuterung der Erfindung,
- Figur 2 eine Beschaltungsklappe und zwei Einsätze hierfür im unverbauten Zustand,
- Figur 3 eine Beschaltungsklappe und zwei Einsätze hierfür im verbauten Zustand,
- Figur 4 zwei Perspektiven eines Substrates mit Klemmschneideinrichtungen,
- Figur 5 einen Querschnitt durch eine Beschaltungsklappe und zwei Einsätze hierfür
im verbauten Zustand mit Klemmschneideinrichtungen.
[0022] In Figur 1 ist eine schematische Zeichnung zur exemplarischen Erläuterung der Erfindung
gezeigt.
[0023] Der Steckverbinder 1 ist geeignet zur Aufnahme eines mehradrigen Kabels. Die Adern
sind in Klemmschneidtechnik mittels einer Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen 3a
bis 3h anschließbar. Die Klemmschneideinrichtungen 3a bis 3h sind auf einem Substrat
2 angeordnet.
[0024] Eine erste Teilmenge der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d ist
oberhalb des Substrates 2 und eine zweite Teilmenge der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen
3e, 3f, 3g, 3h ist unterhalb des Substrates angeordnet.
[0025] Weiterhin weist der Steckverbinder 1 Beschaltungsklappen 4a und 4b auf, welche geeignet
sind Adern in Klemmschneideinrichtungen 3a bis 3h klappbar einzuführen. Hierzu weisen
die Beschaltungsklappen 4a, 4b entsprechende Bohrungen auf, welche geeignet sind Adern
eines Kabels aufzunehmen.
[0026] In der gezeigten Ausführungsform ist die Anzahl der ersten Teilmenge der Mehrzahl
von Klemmschneideinrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d mit der Anzahl der zweiten Teilmenge
der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen 3e, 3f, 3g, 3h identisch.
[0027] Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine gleiche Anzahl beschränkt.
[0028] Weiterhin bevorzugt ist, dass die Beschaltungsklappen 4a und 4b identisch ausgeführt
sind, so dass nur ein Herstellungswerkzeug nötig ist.
[0029] Weiterhin kann die Ausführungsform der Erfindung wie dargestellt in den Beschaltungsklappen
4a, 4b einen oder mehrere Einsätze 5a, 5b, 5c, 5d aufweisen, welche geeignet sind
Adern in Klemmschneideinrichtungen 3a bis 3h klappbar einzuführen.
[0030] Auch die Einsätze 5a, 5b, 5c, 5d weisen entsprechende Bohrungen auf, welche geeignet
sind Ader eines Kabels aufzunehmen. Diese Bohrungen entsprechen in etwa denen der
Beschaltungsklappen 4a, 4b, siehe Figur 5.
[0031] Die Einsätze sind bevorzugt aus einem isolierenden Material hergestellt, beispielsweise
aus einem Kunststoff in Spritzgusstechnik. Andere geeignete Materialien können auch
keramischer Natur sein.
[0032] Hierdurch wird erreicht, dass bei Verwendung metallischer Beschaltungsklappen 4a,
4b Kurzschlüsse zu den Adern im Bereich der Klemmschneideinrichtungen 3a bis 3h sicher
vermieden werden.
[0033] Weiterhin bevorzugt ist, dass die Einsätze 5a, 5b, 5c, 5d identisch ausgeführt sind,
so dass nur ein Herstellungswerkzeug nötig ist.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Beschaltungsklappen 4a, 4b im eingeklappten
Zustand mindestens einen elektrisch leitenden Steg 6 zur hochfrequenten Trennung von
Adern auf. In noch einer weiter bevorzugten Ausführungsform sind die Beschaltungsklappen
4a, 4b selbst aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt und bilden damit
selbst jeweils einen elektrisch leitenden Steg 6.
[0035] Dieser in Figuren 2, 3 und 5 dargestellte elektrische Steg 6 trennt die Adern eines
ersten Aderpaares welches mittels der Klemmschneideinrichtungen 3a und 3b kontaktiert
wird von den Adern eines zweiten Aderpaares welches mittels der Klemmschneideinrichtungen
3c und 3d kontaktiert wird.
[0036] Hierdurch wird das Nahnebensprechen zwischen den benachbarten Aderpaaren weiter reduziert.
[0037] Der Steckverbinder 1 weist weiterhin einen Grundkörper 7 auf, an dem die Beschaltungsklappen
4a, 4b klappbar angeordnet sind. Das Drehgelenk der Beschaltungsklappen (4a, 4b) befindet
sich an der Zuführungsseite der Adern, siehe Figur 1.
[0038] Der Grundkörper 7 kann selbst aus Kunststoff ausgeführt sein und eine metallische
Ummantelung aufweisen, um eine bessere Abschirmung gegenüber elektro-magnetischer
Einstrahlung von außerhalb zu bieten.
[0039] Hierbei sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Adern, die Teil eines Aderpaares
sind, genau einer Teilmenge zugeordnet. D.h. ein Aderpaar wird entweder auf der Oberseite
oder auf der Unterseite geführt, es ist aber aufgrund des möglichen Nahnebensprechens
nicht erwünscht eine Ader eines Aderpaares auf eine Klemmschneideinrichtung der Oberseite
und die andere Ader des Aderpaares auf eine Klemmschneideinrichtung der Unterseite
zu führen.
[0040] Wie bereits angedeutet können die Beschaltungsklappen 4a, 4b leitendes Material aufweisen.
D.h. die Beschaltungsklappen 4a, 4b selbst können aus Metall gefertigt sein oder aber
aus einem elektrisch leitenden Polymer geformt sein. Hierdurch wird eine Abschirmung
der Aderpaare untereinander als auch gegenüber elektro-magnetischer Einstrahlung von
außerhalb geschützt.
[0041] Weiterhin können die Klemmschneideinrichtungen der ersten Teilmenge 3a, 3b, 3c, 3d
auf dem Substrat 2 versetzt zueinander angeordnet sein, so dass Adern, die Teil eines
Aderpaares sind, räumlich entfernt voneinander angeschlossen werden. Diese Vorgehensweise
kann am besten in Zusammenhang mit den Perspektiven der Figur 4 gezeigt werden.
[0042] Dort ist zu erkennen, dass die Klemmschneideinrichtungen so angeordnet sind, dass
jeweils nur eine Klemmschneideinrichtungin einer Ebene pro Zeile und Spalte vorhanden
ist. Zur Verdeutlichung wird dieser Zusammenhang nochmals in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt.

[0043] Dort befindet sich also in jeder Spalte und in jeder Reihe jeweils nur eine Klemmschneideinrichtung.
[0044] Hierdurch ergibt sich jeweils ein vergrößerter Abstand der Klemmschneideinrichtungen
innerhalb eines Aderpaares, z.B. 3a und 3b, als auch zwischen den Klemmschneideinrichtungen
verschiedener Aderpaare, z.B. Klemmschneideinrichtung 3c aus einem ersten Aderpaar
ist entfernt von Klemmschneideinrichtung 3b aus einem anderen Aderpaar.
[0045] Steckverbinder 1 gemäß der Erfindung können insbesondere RJ45-Steckverbinder sein,
die in typischen Netzwerk- oder Telekommunikations- Installationen Verwendung finden.
[0046] Insbesondere die Anordnung der Klemmschneideinrichtungen als auch die Berücksichtigung
eines elektrisch leitenden Steges 6 erlaubt es, Steckverbinder 1 zur Verfügung zu
stellen, die Cat6A geeignet sind.
[0047] Durch die Wahl von Klemmschneideinrichtungen sowohl auf der Oberseite als auch auf
der Unterseite eines Substrates 2 werden zudem Kabelzugkräfte auf zwei Seiten des
Substrates 2 verteilt und somit bezogen auf eine Teilmenge von Klemmschneideinrichtungen
reduziert, beispielsweise bei zwei Teilmengen mit jeweils gleicher Anzahl von Klemmschneideinrichtungen
halbiert. Durch diese konstruktive Maßnahme wird sowohl eine geeignete Zugentlastung
als auch eine besonders einfache Montage einer Zugentlastung ermöglicht.
[0048] Ohne hierauf näher einzugehen kann das Substrat 2 auch Ausgleichskapazitäten enthalten,
so dass die Hochfrequenzeigenschaft des Steckverbinders 1 in weiten Bereichen angepasst
werden kann.
[0049] Weiterhin können die Beschaltungsklappen 4a, 4b weiter so gestaltet sein, dass sie
einen elektrisch leitenden Kontakt zum Grundkörper 7 oder zu einer elektrisch leitenden
Beschichtung oder elektrisch leitenden Auflage auf dem Grundkörper 7 herstellen, so
dass eine Schirmung um den gesamten Klemmschneideinrichtungsbereich und das Substrat
bis hin zum eigentlichen Steckbereich, der den Kontakt zu einer entsprechenden Buchse
herstellen kann, zur Verfügung gestellt werden kann. Hierdurch lassen sich die HF-Eigenschaften
weiter verbessern.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Steckverbinder
- 2
- Substrat
- 3a bis 3h
- Klemmschneideinrichtung
- 4a, 4b
- Beschaltungsklappen
- 5a bis 5d
- Einsätze
- 6
- Elektrisch leitender Steg
- 7
- Grundkörper
1. Steckverbinder (1) zur Aufnahme eines mehradrigen Kabels, wobei der Steckverbinder
(1) die Adern in Klemmschneidtechnik anschließbar sind, aufweisend
• ein Substrat (2),
• eine Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen (3a bis 3h), welche auf dem Substrat
(2) angeordnet sind, geeignet zur Aufnahme von Adern,
• wobei eine erste Teilmenge (3a bis 3d) der Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen
(3a bis 3h) oberhalb des Substrates (2) und eine zweite Teilmenge (3e bis 3h) der
Mehrzahl von Klemmschneideinrichtungen (3a bis 3h) unterhalb des Substrates (2) angeordnet
ist, und
• wobei der Steckverbinder (1) weiter Beschaltungsklappen (4a, 4b) aufweist, welche
geeignet sind Adern in Klemmschneideinrichtungen (3a bis 3h) klappbar einzuführen.
2. Steckverbinder (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der ersten Teilmengen (3a bis 3d) mit der Anzahl der zweiten Teilmenge
(3e bis 3h) identisch ist.
3. Steckverbinder (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschaltungsklappen (4a, 4b) isolierende Einsätze (5a bis 5d) aufweist, welche
geeignet sind Adern in Klemmschneideinrichtungen (3a bis 3h) klappbar einzuführen.
4. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschaltungsklappen (4a, 4b) mindestens einen elektrisch leitenden Steg (6) zur
hochfrequenten Trennung von Adern aufweist.
5. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder (1) weiterhin einen Grundkörper (7) aufweist, an dem die Beschaltungsklappen
(4a, 4b) klappbar angeordnet sind, wobei sich das Drehgelenk der Beschaltungsklappen
(4a, 4b) an der Zuführungsseite der Adern befindet.
6. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Adern, die Teil eines Aderpaares sind, genau einer Teilmenge zugeordnet sind.
7. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschaltungsklappen (4a, 4b) leitendes Material aufweisen.
8. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Klemmschneideinrichtungen der ersten Teilmenge (3a bis 3d) auf dem Substrat (2) versetzt
zueinander angeordnet sind, so dass Adern, die Teil eines Aderpaares sind, räumlich
entfernt voneinander angeschlossen werden.
9. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder (1) ein RJ45-Steckverbinder ist.
10. Steckverbinder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder (1) Cat6A geeignet ist.