[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern mindestens einer Lichtquelle
zum Erzielen einer Beleuchtung mit einer gewünschten Farbe bzw. Farbtemperatur. Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Lichtsteuersystem zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Die fortschreitende Entwicklung von Lichtquellen führt dazu, dass immer mehr Möglichkeiten
bestehen, die Beleuchtung eines Bereichs oder einer Fläche in verschiedenster Art
und Weise zu beeinflussen. Während früher in erster Linie eine Veränderung der Helligkeit
durchgeführt wurde, besteht nunmehr auch die Möglichkeit, Einfluss auf die Farbe der
Beleuchtung zu nehmen. Möglich wurde dies zunächst durch die Verwendung von entsprechenden
Farbfiltern, welche den Lichtquellen zugeordnet waren. Mittlerweile werden allerdings
immer öfter LEDs als Lichtquellen verwendet, welche eine deutlich komfortablere Beeinflussung
der Farbabgabe ermöglichen. Es sind zwischenzeitlich LEDs in den verschiedensten Farben
erhältlich, wobei die Möglichkeit besteht, durch die Kombination unterschiedlicher
Farben Licht nahezu eines jeden beliebigen Farbtons zu erzielen. Insbesondere sogenannte
RGB-Lichtquellen kommen zum Einsatz, bei denen die LEDs Licht in den Farben Rot, Grün
und Blau emittieren. Darüber hinaus wird oftmals zusätzlich als weitere Grundfarbe
auch noch Gelb verwendet, da hierdurch insbesondere die Erzeugung sogenannten Weißlichts,
also von Licht, das für einen Betrachter als weiß empfunden wird, optimiert werden
kann.
[0003] Soll nunmehr ein bestimmter Bereich, beispielsweise die Oberfläche eines Tischs oder
ein Wandbereich in einem bestimmten Farbton bzw. mit einer gewünschten Farbtemperatur
erscheinen, so ist zu berücksichtigen, dass die letztendlich resultierende Beleuchtung
in dem Bereich nicht ausschließlich von der verwendeten und ansteuerbaren Lichtquelle
abhängt sondern auch durch andere Faktoren beeinflusst wird. Insbesondere der Einfluss
des durch Fenster eintretenden Tageslichts ist verhältnismäßig groß und kann dazu
führen, dass die in dem Bereich letztendlich resultierende Beleuchtung hinsichtlich
ihrer Farbe oder ihrer Farbtemperatur deutlich von dem von der Lichtquelle bzw. Leuchte
abgegebenen Licht abweicht. Es sind also Korrekturmaßnahmen erforderlich, mit denen
der Einfluss des Tageslichts berücksichtigt werden kann.
[0004] Denkbar wäre in diesem Zusammenhang, einen Sensor auf den zu beleuchtenden Bereich
zu richten und hierdurch den tatsächlich vorliegenden Farbton zu bestimmen. Diese
Information kann dann an eine Steuereinheit übermittelt werden, welche im Sinne einer
Regelung die Lichtabgabe der Leuchte solange verändert, bis letztendlich der gewünschte
Farbton bzw. die gewünschte Farbtemperatur erhalten wird.
[0005] Nachteilig an dieser Vorgehensweise ist allerdings, dass derartige Regelungsverfahren
zu einem Einschwingverhalten führen, welches dazu führt, dass vor Erreichen des gewünschten
Farbtons zunächst starke Veränderungen stattfinden. Diese werden oftmals als störend
empfunden und sollten dementsprechend vermieden werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige
Möglichkeit zum Steuern der Lichtabgabe einer Leuchte anzugeben, bei der in schneller
und zuverlässiger Weise in einem Bereich eine Beleuchtung mit einer gewünschten Farbe
oder Farbtemperatur erzielt wird, wobei das oben geschilderte Einschwingverhalten
weitestgehend unterdrückt wird.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch
ein Lichtsteuersystem gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass keine Regelung im
klassischen Sinne durchgeführt wird sondern stattdessen geeignete Stellwerte für die
Leuchte berechnet werden. Hierbei wird zunächst der Einfluss des natürlichen Tageslichts
berechnet und darauf basierend dann ein geeigneter Stellwert für die Leuchte berechnet
und an diese übermittelt.
[0009] Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren zum Steuern mindestens einer Leuchte zum
Erzielen einer Beleuchtung mit einer gewünschten Farbe oder Farbtemperatur vorgeschlagen,
welches die folgenden Schritte aufweist:
- a) Ermitteln des aktuellen Farborts einer in einem zu beleuchtenden Bereich vorliegenden
Beleuchtung;
- b) Ermitteln der Intensität und des Farborts des von der Leuchte abgegebenen Lichts;
- c) Berechnen des Einflusses des natürlichen Tageslichts;
- d) Berechnen und Übermitteln eines Stellwerts für die Leuchte, wobei der Stellwert
dazu geeignet ist, bei Mischung des von der Leuchte abgegebenen Lichts mit dem Tageslicht
eine Beleuchtung mit einer Farbtemperatur zu erzielen, die im Wesentlichen einem vorgegebenen
Sollwert entspricht.
[0010] Zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also wiederum zunächst der aktuelle
Istwert der Beleuchtung ermittelt. Darauf basierend werden allerdings dann ergänzende
Informationen berücksichtigt, um eine geeignete Lichtabgabe rechnerisch zu bestimmen.
Hierdurch kann das zuvor geschilderte Einschwingverhalten unterdrückt werden.
[0011] Die Intensität und die Farbe des von der Leuchte abgegebenen Lichts kann beispielsweise
auf Basis des aktuellen Stellwerts der Leuchte berechnet werden. Diese Informationen
stehen unmittelbar zur Verfügung und können dementsprechend in geeigneter Weise berücksichtigt
werden.
[0012] Sollte die Abweichung der resultierenden Beleuchtung von dem gewünschten Farbort
eine vorgegebene Grenze überschreiten, können die oben genannten Schritte nochmals
wiederholt werden. In diesem Fall würde dann also in einem weiteren Schritt eine Nachkorrektur
vorgenommen werden. Theoretisch könnten diese Zyklen in beliebiger Anzahl wiederholt
werden. Allerdings wird nach ein oder zwei Zyklen in der Regel die resultierende Beleuchtung
nur noch unwesentlich von dem vorgegebenen Sollwert abweichen.
[0013] Grundsätzlich wird der Einfluss des Tageslichts dadurch berücksichtigt, dass die
Leuchte ein Licht entsprechend einem Farbort abgegeben wird, welcher von dem gewünschten
Farbort abweicht. Durch die Vermischung zwischen Tageslicht und künstlichem Licht
allerdings ergibt sich dann letztendlich eine Beleuchtung, die dem gewünschten Farbort
entspricht. Es muss also die Lichtabgabe der Lichtquelle im Hinblick auf die Farbe
des Tageslichts modifiziert werden. Hierbei kann sich nunmehr das Problem ergeben,
dass nicht gleichzeitig eine Beleuchtung mit gewünschter Farbe und gewünschter Intensität
erhalten werden kann. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, einem der beiden Parameter
eine erhöhte Priorität zuzuweisen. Üblicherweise wird dies die Intensität der Beleuchtung
sein, da die Helligkeit in der Regel eine größere Relevanz besitzt als die Farbe.
Alternativ hierzu würde allerdings auch die Möglichkeit bestehen, in einem derartigen
Fall den Einfluss des Tageslichts zumindest teilweise zu reduzieren, was beispielsweise
durch den Einsatz von Jalousien oder dergleichen erfolgen kann.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf eine einzige Lichtquelle beschränkt
sondern kann selbstverständlich auf eine Vielzahl von Lichtquellen ausgeweitet werden.
[0015] Ferner wird erfindungsgemäß ein Lichtsteuersystem zum Erzielen einer Beleuchtung
mit einer gewünschten Farbtemperatur vorgeschlagen, welches aufweist:
- eine Leuchte, deren Lichtabgabe hinsichtlich der Intensität und des Farborts veränderbar
ist;
- Sensormittel zum Erfassen des aktuellen Farborts einer in einem zu beleuchtenden Bereich
vorliegenden Beleuchtung und
- eine Steuereinheit, welche dazu ausgebildet ist, die Intensität und den Farbort des
von der Leuchte abgegebenen Lichts zu bestimmen, darauf basierend den Einfluss des
natürlichen Tageslichts zu berechnen und einen Stellwert für die Leuchte zu berechnen
und zu übermitteln, wobei der Stellwert dazu geeignet ist, bei der Mischung des von
der Leuchte abgegebenen Lichts mit dem Tageslicht eine Beleuchtung mit einer Farbtemperatur
zu erzielen, die im Wesentlichen einem vorgegebenen Sollwert entspricht.
[0016] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figuren 1 und 2
- schematisch die Ansichten eines Raums, bei dem das erfindungsgemäße Steuerungskonzept
zum Einsatz kommen soll;
- Figur 3a
- den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 3b
- ein Schema zur Verdeutlichung der Vorgehensweise bei der erfindungsgemäßen Lichtsteuerung
und
- Figur 4
- ein zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt eingesetztes Lichtsteuersystem.
[0017] Anhand der Figuren 1 und 2 soll zunächst die der erfindungsgemäßen Lösung zugrunde
liegende Problemstellung erläutert werden. Dargestellt ist ein Raum 100, in dem sich
ein Tisch 105 mit einer Arbeitsfläche 106 befmdet. Eine Beleuchtung des Raums 100
und insbesondere auch der Arbeitsfläche 106 erfolgt mit Hilfe von an der Decke des
Raums 100 angeordneten Leuchten 107-109, die hinsichtlich ihrer Lichtabgabe veränderlich
sind. Insbesondere besteht die Möglichkeit, die Intensität und die Farbe des abgegebenen
Lichts zu verändern. Die Ansteuerung der drei Leuchten 107-109 erfolgt hierbei über
eine Steuereinheit 110.
[0018] Neben dem Licht der Leuchten 107-109 wird die Arbeitsfläche 106 des Tischs 105 allerdings
auch durch das natürliche Tageslicht beeinflusst, welches durch ein Fenster 101 in
den Raum 100 einfallen kann. An dem Fenster 101 befindet sich eine Jalousie 102, über
welche der Einfluss des Tageslichts reduziert werden kann. Eine vollständige Unterdrückung
des Tageslichts ist allerdings oftmals nicht gewünscht.
[0019] Soll nun die Oberfläche 106 des Tischs 105 in einer bestimmten Farbe oder Farbtemperatur
erscheinen, so muss die Steuereinheit 110 die Lichtabgabe der Leuchten 107-109 derart
einstellen, dass das resultierende Mischlicht bestehend aus dem künstlichen Licht
und dem Außenlicht den gewünschten Farbort aufweist. Dies erfolgt im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, welches nachfolgend näher beschrieben werden soll.
[0020] Voraussetzung des Verfahrens ist, dass Informationen über die aktuell an der Tischoberfläche
106 vorliegenden Beleuchtungsbedingungen erhalten werden. Hierfür weist das Lichtsteuersystem
einen Sensor 120 auf, der beispielsweise an der Decke des Raums 100 angeordnet ist.
Die Position des Sensors 120 kann auch verändert werden, wesentlich allerdings ist,
dass der Sensor 120 in der Lage ist, die Intensität und den Farbort der an der Tischoberfläche
106 vorliegenden Beleuchtung zu bestimmen. Diese Informationen werden von dem Sensor
120 an die Steuereinheit 110 übermittelt.
[0021] Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist schematisch in Figur 3a dargestellt.
Figur 3b zeigt die resultierende Anpassung der Beleuchtung an den gewünschten Farbort
im Vergleich zu einer klassischen Regelung. Zur Erläuterung der Darstellung von Figur
3b sei angemerkt, dass die Horizontalachse etwa den zeitlichen Verlauf der Beleuchtung,
die an der Tischoberfläche vorliegt, wiedergibt. Die Vertikalachse charakterisiert
einen Farbparameter des Lichts. Zur Vereinfachung wird im vorliegenden Fall davon
ausgegangen, dass die Farbe der Lichtabgabe lediglich durch einen einzigen Parameter
bestimmt wird. Im vorliegenden Fall könnte es sich beispielsweise um die Farbtemperatur
handeln. Es ist nun insbesondere gewünscht, dass die Beleuchtung eine Farbtemperatur
T aufweist.
[0022] Würde zum Einstellen des Kunstlichts eine klassische Regelung vorgenommen werden,
so würde sich für die resultierende Beleuchtung ein Farbverlauf ergeben, welcher der
Kurve II entspricht. Erkennbar ist, dass hier die Regelung zunächst zu einer schnellen
Anpassung der Farbtemperatur führt, allerdings zunächst die gewünschte Farbtemperatur
T überschritten wird, was weitere Korrekturen erfordert, die letztendlich zu dem angedeuteten
Einschwingverhalten führen. Die Farbe der Beleuchtung wird in diesem Fall also während
des Anpassens periodisch verändert, was als unangenehm empfunden wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird dies verhindert.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus mehreren einzelnen Schritten, die in Figur
3a dargestellt sind und nachfolgend erläutert werden. In einem ersten Schritt 10 wird
zunächst mit Hilfe des Sensors 120 der aktuelle Farbort der an der Tischoberfläche
106 vorliegenden Beleuchtung bestimmt. Nachfolgend werden in Schritt 11 die Intensität
und der Farbort des von den Leuchten abgegebenen Lichts ermittelt. Dies kann auf Basis
der bekannten aktuellen Stellwerte für die Leuchten erfolgen, welche einen Rückschluss
auf das abgegebene Licht zulassen.
[0024] Basierend auf den in den Schritten 10 und 11 erhaltenen Informationen wird dann in
Schritt 12 der Einfluss des natürlichen Tageslichts berechnet. Die Steuereinheit 110
also, wie hoch der Anteil des Tageslichts ist. Insbesondere wird auch der Farbort
des Tageslichts bestimmt. Darauf basierend werden dann in einem weiteren Schritt 13
Stellwerte für die Leuchten berechnet, welche rechnerisch dazu geeignet sind, bei
Mischung des Kunstlichts mit dem Tageslicht eine Beleuchtung einer Tischoberfläche
106 hervorzurufen, welche hinsichtlich ihrer Farbtemperatur dem gewünschten Wert T
entspricht. Diese Stellwerte werden dann an die Leuchten übermittelt.
[0025] Das Ergebnis dieser Vorgehensweise kann Figur 3b entnommen werden. Im Gegensatz zu
der kontinuierlichen Anpassung im Rahmen der Regelung werden also zum Zeitpunkt t
1 die Stellwerte an die Leuchten übermittelt, so dass unmittelbar eine Beleuchtung
mit dem Farbtemperaturwert T
1 erhalten wird. Im Idealfall entspricht dies bereits weitestgehend den gewünschten
Wert T.
[0026] Aufgrund von thermischen Veränderungen der Lichtquellen oder Alterungserscheinungen
kann allerdings der Fall auftreten, dass der resultierende Farbtemperaturwert T
1 von dem gewünschten Wert T abweicht. Dies wird in Schritt 14 überprüft. Sollte hierbei
festgestellt werden, dass die Abweichung eine vorgegebene Grenze überschreitet, so
werden die Schritte 11-13 wiederholt (der aktuelle Farb-Istwert ist aufgrund der Kontrolle
in Schritt 14 ohnehin bereits bekannt). Zum Zeitpunkt T
2 werden dann wiederum neue Stellwerte an die Leuchten übergeben und es ergibt sich
nunmehr der optimierte Farbtemperaturwert T
2. Dieser Zyklus könnte des Öfteren wiederholt werden. In der Regel wird sich allerdings
bereits nach ein oder zwei Schritten eine Beleuchtung ergeben, die weitestgehend der
gewünschten Beleuchtung entspricht. Wird also in Schritt 14 festgestellt, dass die
daraus resultierende Beleuchtung innerhalb einer vorgegebenen Grenze den gewünschten
Farbtemperaturwert aufweist, so wird das Verfahren beendet.
[0027] Ein Vergleich zu Kurve II im Falle einer klassischen Regelung zeigt unmittelbar,
dass bei einem erfindungsgemäßen Verfahren kein störendes Einschwingverhalten der
Beleuchtung erfolgt. Die Anpassung der Beleuchtung erfolgt deutlich effektiver und
schneller. Wesentlich hierbei ist, dass die geeigneten Stellwerte gezielt berechnet
werden, wobei hierfür die zuvor erhaltenen ergänzenden Informationen berücksichtigt
werden. Das vorliegende Beispiel wurde anhand der Anpassung der Farbtemperatur geschildert.
Selbstverständlich ist das Verfahren allerdings nicht auf eine Farbtemperaturanpassung
beschränkt sondern kann grundsätzlich eingesetzt werden, wenn eine Beleuchtung mit
einem bestimmten Farbton, also auch außerhalb des Weißlichtbereichs erzielt werden
soll.
[0028] Im Zuge des Verfahrens wird also das Kunstlicht in gezielter Weise derart gewählt,
dass es den Einfluss des Tageslichts in geeigneter Weise ausgleicht. Es kann sich
hierbei nun das Problem ergeben, dass zum Ausgleichen des Tageslichts ein Kunstlicht
erforderlich ist, welches zwar zu der gewünschten Farbe führt, allerdings letztendlich
zu einer Beleuchtung mit einer unzureichenden Helligkeit führt, In einem derartigen
Fall wird bevorzugt der Intensität der Beleuchtung eine höhere Priorität eingeräumt
und dann die Farbe so gut wie möglich angepasst. Denkbar wäre allerdings auch, den
Einfluss des Tageslichts durch die Ansteuerung der Jalousie zu reduzieren.
[0029] Abschließend soll schematisch ein Steuersystem erläutert werden, welches zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt zum Einsatz kommt. Dieses bringt insbesondere
dann Vorteile mit sich, wenn mehrere Bereiche des Raums in unterschiedlicher Weise
beleuchtet werden sollen. Grundsätzlich wären hierfür mehrere einzelne Sensoren erforderlich,
die den jeweiligen Bereich erfassen und bewerten. Das System gemäß Figur 4 zeichnet
sich allerdings dadurch aus, dass wiederum lediglich eine einzige Sensoreinheit zum
Einsatz kommt. Diese mit dem Bezugszeichen 120 versehene Sensoreinheit weist einen
bildgebenden Digitalsensor 21 mit zugehöriger Optik 22, Mittel zur Aufbereitung der
Bilddaten 23 sowie insbesondere eine Einheit 24 auf, welche die Bilddaten analysiert
und darauf basierend Kontrollinformationen generiert, welche für die einzelnen Bereiche
Auskunft über die Intensität und Farbe der vorliegenden Beleuchtung enthalten. Hierzu
werden einzelne Abschnitte des Sensors 21, der beispielsweise durch einen RGB-CCD-Sensor
gebildet sein kann, erfasst, analysiert und bewertet. Diese jeweiligen Bereiche würden
den Flächen entsprechen, die bei der Nutzung klassischer Sensoren jeweils durch kleine
Sensoren überwacht werden müssten.
[0030] Die von der Sensoreinheit120 erfassten Informationen werden dann an die Steuereinheit
110 übermittelt, welche diese Informationen in der oben beschriebenen Weise berücksichtigt
und darauf basierend die Stellwerte für die Leuchten generiert. Gewünschte Sollwerte
für die Beleuchtung können über entsprechende Bedieneinrichtungen bzw. Eingabegeräte
111, die mit der Steuereinheit 110 gekoppelt sind, eingegeben werden.
1. Verfahren zum Steuern mindestens einer Leuchte (107, 108, 109) zum Erzielen einer
Beleuchtung mit einer gewünschten Farbtemperatur, aufweisend die folgenden Schritte:
a) Ermitteln des aktuellen Farbortes einer in einem zu beleuchtenden Bereich vorliegenden
Beleuchtung;
b) Ermitteln der Intensität und des Farborts des von der Leuchte (107, 108, 109) abgegebenen
Lichts;
c) Berechnen des Einflusses des natürlichen Tageslichts;
d) Berechnen und Übermitteln eines Stellwerts für die Leuchte (107, 108, 109), wobei
der Stellwert dazu geeignet ist, bei Mischung des von der Leuchte (107, 108, 109)
abgegebenen Lichts mit dem Tageslicht eine Beleuchtung mit einer Farbtemperatur zu
erzielen, die im Wesentlichen einem vorgegebenen Sollwert entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Intensität und der Farbort des von der Leuchte (107, 108, 109) abgegebenen Lichts
auf Basis des aktuellen Stellwerts der Leuchte (107, 108, 109) berechnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren wiederholt wird, falls die Abweichung der Farbtemperatur der sich ergebenden
Beleuchtung von dem Sollwert einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Berechnen des Stellwerts eine für den Bereich vorgesehene Gesamthelligkeit der
Beleuchtung Priorität genießt.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einfluss des Tageslichts durch die Aktivierung von Blendschutz- oder Abschattungseinrichtungen,
insbesondere Jalousien, zumindest teilweise reduziert wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Stellwerte für mehrere Leuchte (107, 108, 109) berechnet werden.
7. Lichtsteuersystem zum Erzielen einer Beleuchtung mit einer gewünschten Farbtemperatur,
aufweisend:
• eine Leuchte (107, 108, 109), deren Lichtabgabe hinsichtlich der Intensität und
des Farborts veränderbar ist;
• Sensormittel (120) zum Erfassen des aktuellen Farbortes einer in einem zu beleuchtenden
Bereich vorliegenden Beleuchtung;
• eine Steuereinheit (110), welche dazu ausgebildet ist:
a) die Intensität und den Farbort des von der Leuchte (107, 108, 109) abgegebenen
Lichts zu bestimmen;
b) darauf basierend den Einfluss des natürlichen Tageslichts zu berechnen; und
c) einen Stellwert für die Leuchte (107, 108, 109) zu berechnen und zu übermitteln,
wobei der Stellwert dazu geeignet ist, bei Mischung des von der Leuchte (107, 108,
109) abgegebenen Lichts mit dem Tageslicht eine Beleuchtung mit einer Farbtemperatur
zu erzielen, die im Wesentlichen einem vorgegebenen Sollwert entspricht.