[0001] Die Erfindung betrifft eine Begasungseinrichtung für eine Flotationszelle, eine mit
mindestens einer derartigen Begasungseinrichtung ausgestattete Flotationszelle, sowie
ein Verfahren zur Flotation von Wertstoffpartikeln aus einer Suspension.
[0002] Die Flotation ist ein physikalisches Trennverfahren zur Trennung feinkörniger Feststoffgemenge,
wie beispielsweise von Erzen und Gangart, in einer wässrigen Aufschlämmung bzw. Suspension
mit Hilfe von Luftbläschen aufgrund einer unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit
der in der Suspension enthaltenen Partikel. Sie wird zur Aufbereitung von Bodenschätzen
und bei der Verarbeitung von vorzugsweise mineralischen Stoffen mit einem niedrigen
bis mittleren Gehalt an einer Nutzkomponente bzw. eines Wertstoffs verwendet, beispielsweise
in Form von Nichteisenmetallen, Eisen, Metallen der seltenen Erden und/oder Edelmetallen
sowie nichtmetallischen Bodenschätzen.
[0003] Die
WO 2006/069995 A1 beschreibt eine pneumatische Flotationszelle mit einem Gehäuse, das eine Flotationskammer
umfasst, mit mindestens einer Düsenanordnung, hier als Ejektoren bezeichnet, weiterhin
mit mindestens einer Begasungseinrichtung, bei Verwendung von Luft Belüftungseinrichtungen
oder Aeratoren genannt, sowie einem Sammelbehälter für ein bei der Flotation gebildetes
Schaumprodukt.
[0004] Bei der pneumatischen Flotation wird generell eine mit Reagenzien versetzte Suspension
aus Wasser und feinkörnigem Feststoff über mindestens eine Düsenanordnung in eine
Flotationskammer eingebracht. Die Reagenzien sollen bewirken, dass insbesondere die
wertvollen, bevorzugt abzutrennenden Partikel bzw. Wertstoffpartikel in der Suspension
hydrophob ausgebildet werden. Meist werden als Reagentien Xanthate eingesetzt, insbesondere
um sulfidische Erzpartikel selektiv zu Hydrophobisieren. Gleichzeitig mit der Suspension
wird der mindestens einen Düsenanordnung Gas, insbesondere Luft, zugeführt, das mit
den hydrophoben Partikeln in der Suspension in Berührung kommt. Die hydrophoben Partikel
haften an sich bildenden Gasbläschen an, so dass die Gasbläschen-Gebilde, auch Aeroflocken
genannt, aufschwimmen und an der Oberfläche der Suspension das Schaumprodukt bilden.
Das Schaumprodukt wird in einen Sammelbehälter ausgetragen und üblicherweise noch
eingedickt.
[0005] Die Qualität des Schaumprodukts bzw. der Trennerfolg des Verfahrens der Flotation
ist unter anderem von der Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen einem hydrophoben
Partikel und einem Gasbläschen abhängig. Je höher die Kollisionswahrscheinlichkeit,
desto größer ist die Anzahl an hydrophoben Partikeln, die an einem Gasbläschen anhaften,
an die Oberfläche aufsteigen und zusammen mit den Partikeln das Schaumprodukt bilden.
[0006] Ein bevorzugter Durchmesser der Gasbläschen ist dabei kleiner als etwa 5 mm und liegt
insbesondere im Bereich zwischen 1 und 5 mm. Derart kleine Gasbläschen weisen eine
hohe spezifische Oberfläche auf und sind daher in der Lage, deutlich mehr Wertstoffpartikel,
insbesondere Erzpartikel, pro eingesetzte Menge an Gas zu binden und mit sich zu nehmen,
als es größere Gasblasen in der Lage sind.
[0007] Generell steigen Gasbläschen mit größerem Durchmesser schneller auf als Gasbläschen
kleineren Durchmessers. Dabei werden die kleineren Gasbläschen von größeren Gasbläschen
aufgesammelt und vereinigen sich mit diesen zu noch größeren Gasblasen. Dadurch reduziert
sich die zur Verfügung stehende spezifische Oberfläche der Gasbläschen in der Suspension,
an der Wertstoffpartikel gebunden werden können.
[0008] Bei säulenartig ausgebildeten Flotationszellen, bei welchen ein Durchmesser der Flotationskammer
um ein Vielfaches geringer ist als deren Höhe, ist der Weg, welchen ein Gasbläschen
in der Suspension bzw. der Flotationskammer zurücklegen muss, um an die Oberfläche
der Suspension zu gelangen, besonders groß. Aufgrund des besonders langen Weges entstehen
in der Suspension besonders große Gasblasen. Dadurch sinkt der spezifische Austrag
an Wertstoffpartikeln aus der Suspension und somit auch der Wirkungsgrad der Flotationszelle.
[0009] Bei sogenannten Hybridflotationszellen, die eine Kombination einer pneumatische Flotationszelle
mit einer säulenartig ausgebildeten Flotationszelle darstellen, werden insbesondere
größere Wertstoffpartikel mit Partikeldurchmessern im Bereich von 50 µm und größer
nicht vollständig an die vorhandenen Gasbläschen gebunden und können somit nur zum
Teil von der Suspension abgetrennt werden. Feinanteile mit Partikeldurchmessern im
Bereich von 20 µm und weniger werden hingegen besonders gut abgeschieden.
[0010] Damit in einer säulenartig ausgebildeten Flotationszelle über die Höhe der Flotationskammer
gesehen durchgängig Gasbläschen mit einem Durchmesser im Bereich von 1 bis 5 mm vorhanden
sind, ist eine Verringerung der Durchmesser der im unteren Bereich der Flotationskammer
bzw. durch eine Begasungseinrichtung in der Flotationskammer generierten Gasbläschen
erforderlich. Bisher werden bei der Flotation Begasungseinrichtungen mit Gasaustrittsöffnungen
verwendet, deren Durchmesser im Bereich von 3 bis 5 mm liegen und die in säulenartig
ausgebildeten Flotationszellen zu einer Gasblasenbildung mit deutlich zu großen Gasblasen,
insbesondere von größer als 5 mm Durchmesser, führen.
[0011] Eine weitere Reduzierung der Durchmesser der Gasaustrittsöffnungen von Begasungseinrichtungen
ist in der Praxis kaum mehr möglich. So verstopfen Gasaustrittsöffnungen mit Durchmessern
von bis zu 1 mm an Begasungseinrichtungen leicht, sofern üblicherweise zu verarbeitende
Suspensionen mit Feststoffgehalten im Bereich von 30 bis 40 % eingesetzt werden. Bereits
bei kurzen Stillstandszeiten der Flotationszelle dringen Partikel aus der Suspension
in die Gasaustrittsöffnungen ein und verschließen diese. Beim erneuten Anfahren der
Zelle reicht der Gasdruck des in die Suspension einzubringenden Gases oft nicht aus,
um derart kleine Gasaustrittsöffnungen einer Begasungseinrichtung wieder frei zu spülen.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine dahingehend verbesserte Begasungseinrichtung
bereitzustellen, die in der Lage ist, Gasbläschen mit besonders geringem Durchmesser
zu erzeugen, und weiterhin eine Flotationszelle mit einer derartigen Begasungseinrichtung
und ein Verfahren zu deren Betrieb anzugeben.
[0013] Die Aufgabe wird durch eine Begasungseinrichtung für eine Flotationszelle gelöst,
umfassend ein Gefäß mit mindestens einer Gaseintrittsöffnung und einer Anzahl an Gasaustrittsöffnungen,
sowie eine, dem Gefäß nachgeordnete Prallplatte, sowie mindestens ein zwischen den
Gasaustrittsöffnungen und der Prallplatte parallel zur Plattenebene der Prallplatte
angeordnetes, gasdurchlässiges sieb- oder gitterförmiges Bauteil.
[0014] Das sieb- oder gitterförmige Bauteil ist in Transportrichtung der an den Gasaustrittsöffnungen
generierten Gasbläschen angeordnet. Die Gasbläschen passieren das sieb- oder gitterförmige
Bauteil, wobei die Gasbläschen zerteilt werden. Dadurch wird der Durchmesser der Gasbläschen,
unabhängig vom Durchmesser der Gasaustrittsöffnungen, verkleinert. Die Durchmesser
der Gasaustrittsöffnungen der erfindungsgemäßen Begasungseinrichtung können also so
groß gewählt sein, dass ein Verstopfen durch Partikel aus der Suspension jederzeit
zuverlässig vermieden wird, beispielsweise im Bereich von mindestens 3 mm, insbesondere
im Bereich von 3 bis 5mm. Je nachdem, welches sieb- oder gitterförmige Bauteil bzw.
welche Maschenweite für das Bauteil gewählt wird, sind über die gesamte Höhe der Flotationskammer
in der Suspension ausschließlich Gasbläschen mit einem Durchmesser im Bereich von
1 bis 5 mm vorhanden, die eine optimale Abtrennung der Wertstoffpartikel und eine
hohe Ausbeute ermöglichen.
[0015] Die Prallplatte der mindestens einen Begasungseinrichtung ist in der Flotationskammer
der Flotationzelle vorzugsweise oberhalb des Gefäßes der mindestens einen Begasungseinrichtung
angeordnet. Die an den Gasaustrittsöffnungen gebildeten Gasbläschen bewegen sich aufgrund
des Auftriebs in einer Suspension nach oben in Richtung Prallplatte.
[0016] Insbesondere sind ein Mittelpunkt der Prallplatte und ein Mittelpunkt des mindestens
einen sieb- oder gitterförmigen Bauteils auf einer Längsachse LA des Gefäßes angeordnet.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Begasungseinrichtung
einen sich an das Gefäß anschließenden Rohrabschnitt zur Aufnahme von über die Gasaustrittsöffnungen
austretendem Gas auf, wobei die Prallplatte einem dem Gefäß abgewandten Ende des Rohrabschnitts
zugeordnet ist und deren Plattenebene senkrecht zu einer Rohrlängsachse des Rohrabschnitts
ausgerichtet ist, wobei ein Mittelpunkt der Prallplatte und ein Mittelpunkt des mindestens
einen sieb- oder gitterförmiges Bauteils auf der Rohrlängsachse liegen. In einer Flotationszelle
dringt die Suspension in den Rohrabschnitt der Begasungseinrichtung ein und aus den
Gasaustrittsöffnungen austretendes Gas wird im Rohrabschnitt mit der Suspension durchmischt.
[0018] Es hat sich bewährt, wenn die Begasungseinrichtung mindestens zwei sieb- oder gitterförmige
Bauteile aufweist. Diese werden bevorzugt derart in Serie geschaltet, dass die Gasbläschen
nacheinander alle vorhandenen sieb- oder gitterförmigen Bauteile passieren müssen
und zumindest ein Teil davon an jedem der Bauteile in kleinere Gasbläschen zerteilt
werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn mit zunehmendem Abstand eines sieb- oder gitterförmigen
Bauteils von den Gasaustrittsöffnungen die Maschenweiten der Bauteile abnehmen.
[0019] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn in Aufstiegsrichtung der Gasbläschen gesehen die
Maschen der mindestens zwei sieb- oder gitterförmigen Bauteils nicht deckungsgleich
zueinander angeordnet, sondern vielmehr versetzt oder verdreht zueinander angeordnet
sind. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein bereits an einem ersten sieb-
oder gitterförmigen Bauteil zerteiltes Gasbläschen noch ein weiteres Mal an einem
nachfolgenden sieb- oder gitterförmigen Bauteil zerteilt wird, deutlich erhöht.
[0020] Dabei ist ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil mit Vorteil im optional vorhandenen
Rohrabschnitt und/oder an dem, dem Gefäß abgewandten Ende des optionalen Rohrabschnitts
angeordnet und bedeckt in Richtung der Rohrlängsachse gesehen einen Rohrquerschnitt
des Rohrabschnitts.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zwischen dem Gefäß und der Prallplatte, optional
zwischen dem Rohrabschnitt und der Prallplatte, mindestens eine modifizierte Prallplatte
mit einer Öffnung vorhanden, wobei ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil in die Öffnung
eingesetzt ist. Bevorzugt ist die Öffnung zentriert zur Rohrlängsachse des optional
vorhandenen Rohrabschnitts angeordnet.
[0022] Dabei kann mindestens eine modifizierte Prallplatte umfassend ein sieb- oder gitterförmiges
Bauteil und gleichzeitig mindestens ein weiteres sieb- oder gitterförmiges Bauteil,
optional im Bereich des Rohrabschnitts der Begasungseinrichtung, vorhanden sein.
[0023] Es hat sich bewährt, wenn ein Durchmesser der Öffnung der mindestens einen modifizierten
Prallplatte mindestens einem Rohrdurchmesser des optional vorhandenen Rohrabschnitts
entspricht. Dadurch gelangt ein Großteil der Gasbläschen, die aus dem Rohrabschnitt
aufsteigen, durch das sieb- oder gitterförmige Bauteil der modifizierten Prallplatte(n).
[0024] Bevorzugt umfasst das sieb- oder gitterförmige Bauteil mindestens ein Siebelement
in Form eines Geflechts, Gewebes, Gewirks oder Gestricks. Alternativ oder in Kombination
dazu kann das sieb- oder gitterförmige Bauteil mindestens ein Gitterelement umfassen,
das aus verbundenen Rohren, Stäben oder Platten gebildet ist.
[0025] Insbesondere wird das sieb- oder gitterförmige Bauteil aus Metall oder Kunststoff
gebildet. Insbesondere werden zur Bildung des sieb- oder gitterförmigen Bauteils Metalldrähte
oder Kunststofffasern mit Durchmessern bis zu 1 mm eingesetzt, um für die auftreffenden
Gasbläschen eine möglichst scharfe Trennkante zu bilden.
[0026] Besonders bevorzugt weist das sieb- oder gitterförmige Bauteil Sieb- oder Gitteröffnungen
mit einem Durchmesser im Bereich von 1 bis 10 mm auf. Auftreffende Gasbläschen mit
größerem Durchmesser werden zuverlässig zerteilt.
[0027] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Gefäß der
Begasungseinrichtung ein einseitig verschlossenes Außenrohr, das die mindestens eine
Gaseintrittsöffnung aufweist, und mindestens ein einseitig verschlossenes Innenrohr,
welches die Gasaustrittsöffnungen aufweist, wobei das mindestens eine Innenrohr in
dem Außenrohr angeordnet ist, und wobei ein offenes Ende des Außenrohres gasdicht
mit einem offenen Ende des mindestens einen Innenrohres verbunden ist. Eine derartige
Anordnung ermöglicht eine besonders intensive Begasung einer Suspension in einer Flotationszelle.
[0028] Die mindestens eine Gaseintrittsöffnung ist dabei insbesondere so am Außenrohr angeordnet,
dass eine radiale Einspeisung des Gases erfolgt. Dies bewirkt, dass das Gas entlang
des Umfangs des Ringspalts zwischen Außenrohr und Innenrohr in diesen eingedüst wird
und nicht unmittelbar in rechtem Winkel auf das Innenrohr prallt. Zudem wird die Gaseintrittsöffnung
bevorzugt nahe des Bereiches angeordnet, in dem die offenen Enden des Außenrohrs und
des Innenrohrs miteinander verbunden sind. Diese Maßnahme(n) führen zu einer guten
Verteilung des Gases im Ringspalt und einer intensiven Durchmischung mit Suspension
in einer Flotationszelle.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Gefäß mindestens eine Leitschaufel,
welche im Bereich zwischen der mindestens einen Gaseintrittsöffnung und den Gasaustrittsöffnungen
angeordnet sind und das eingedüste Gas in eine gewünschte Richtung lenken. Beispielsweise
kann ein Gefäß umfassend ein Innenrohr und ein Außenrohr derart mit einer Leitschaufel
ausgebildet sein, dass die Leitschaufel auf der Innenseite des Außenrohres wendelförmig
von einem zum anderen Ende des Außenrohres verläuft. Aber auch andere Anordnungen
von einer oder mehreren Leitschaufeln sind je nach Ausgestaltung des Gefäßes möglich.
[0030] Vorzugsweise ist lediglich ein Innenrohr vorhanden, das konzentrisch zum Außenrohr
angeordnet ist. Dies vereinfacht die Konstruktion und senkt die Herstellungskosten
für die Begasungseinrichtung. Bevorzugt weisen ein optional vorhandener Rohrabschnitt
und das Innenrohr einen identischen Außen- und Innendurchmesser auf und sind fluchtend
zueinander angeordnet.
[0031] Das Innenrohr weist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mindestens
eine Gasaustrittsöffnung pro Quadratzentimeter auf. Der Durchmesser einer Gasaustrittsöffnung
liegt bevorzugt im Bereich von 1 bis 5 mm.
[0032] Die Aufgabe wird für die Flotationszelle gelöst, indem diese ein Gehäuse mit einer
Flotationskammer, mindestens eine Düsenanordnung zur Zuführung von Gas und einer Suspension
in die Flotationskammer sowie mindestens eine erfindungsgemäße Begasungseinrichtung
zur weiteren Zuführung von Gas in die Flotationskammer umfasst, welche in der Flotationskammer
unterhalb der mindestens einen Düsenanordnung derart angeordnet ist, dass eine Längsachse
der Begasungseinrichtung, welche durch den Mittelpunkt der Prallplatte verläuft, vertikal
ausgerichtet ist.
[0033] Die erfindungsgemäße Flotationszelle gewährleistet eine hohe Trennleistung und damit
Ausbeute an Wertstoffpartikeln, da mittels der mindestens einen Begasungseinrichtung
die Einstellung geeigneter Durchmesser der Gasbläschen in der gesamten Flotationskammer
erreicht werden kann. Bei der Flotationszelle handelt es sich bevorzugt um eine säulenartige
Flotationszelle, bei welcher ein Durchmesser der Flotationskammer um ein Vielfaches
geringer ist als deren Höhe. Insbesondere handelt es sich um eine Hybridflotationszelle,
welche durch eine säulenartige Flotationszelle kombiniert mit einer pneumatischen
Flotationszelle gebildet ist. Dem Effekt einer Bildung von Gasblasen mit übermäßigem
Durchmesser, der hier aufgrund der säulenartigen Bauweise dieser Flotationszellen
verstärkt gegeben ist, wird mittels der erfindungsgemäßen Begasungseinrichtung zuverlässig
entgegen gewirkt. Bereits bestehende Flotationszellen können in einfacher Weise mit
mindestens einer erfindungsgemäßen Begasungseinrichtung ausgerüstet werden und dadurch
deren Leistungsfähigkeit erhöht werden.
[0034] Das Gehäuse der Flotationszelle weist in einer bevorzugten Ausführungsform einen
zylindrischen Gehäuseabschnitt auf, dessen Symmetrieachse vertikal angeordnet ist.
Gaszufuhrleitungen, welche die mindestens eine Begasungseinrichtung mit Gas versorgen,
werden vorzugsweise durch das Gehäuse geführt.
[0035] Als Gas, das bei einer pneumatischen Flotationszelle mittels der Begasungseinrichtung
und/oder der Düsenanordnung in eine Flotationskammer eingebracht wird, wird bevorzugt
Luft oder Stickstoff eingesetzt.
[0036] Die Aufgabe wird weiterhin für das Verfahren zur Flotation von Wertstoffpartikeln,
insbesondere Erzmineralen, aus einer Suspension mit einem Feststoffgehalt im Bereich
von 30 bis 40 % unter Ausbildung eines Schaumprodukts mittels einer erfindungsgemäßen
Flotationszelle gelöst. Derartig hohe Feststoffgehalte führen nicht zu einem Verstopfen
der Gasaustrittsöffnungen der Begasungseinrichtung, da deren Gasaustrittsöffnungen
bei Vorhandensein eins sieb- oder gitterförmigen Bauteils entsprechend großzugig dimensioniert
werden können.
[0037] Insbesondere wird dabei eine Suspension umfassend Partikel mit einem maximalen Partikeldurchmesser
flotiert, bei welcher ein Verhältnis des maximalen Partikeldurchmessers der Partikel
zu einer Maschenweite der Sieb- oder Gitteröffnungen des mindestens einen sieb- oder
gitterförmigen Bauteils im Bereich von 1:5 bis 1:10 liegt. Das gewährleistet, dass
das mindestens eine sieb- oder gitterförmige Bauteil nicht durch Partikel der Suspension
verstopft werden kann.
[0038] Die Figuren 1 bis 12 sollen beispielhaft erfindungsgemäße Begasungseinrichtungen,
eine Flotationszelle und deren Funktionsweise erläutern. So zeigt
- FIG 1
- eine erste Begasungseinrichtung in der Vorderansicht;
- FIG 2
- die erste Begasungseinrichtung gemäß FIG 1 im Teil-Längsschnitt;
- FIG 3
- die erste Begasungseinrichtung gemäß FIG 1 und FIG 2 im Schnitt III - III;
- FIG 4
- die erste Begasungseinrichtung gemäß FIG 1 und FIG 2 im Schnitt IV - IV;
- FIG 5
- eine zweite Begasungseinrichtung im Teil-Längsschnitt;
- FIG 6
- die zweite Begasungseinrichtung gemäß FIG 5 im Schnitt VI - VI;
- FIG 7
- eine dritte Begasungseinrichtung im Teil-Längsschnitt;
- FIG 8
- einen Teil des Rohrabschnitts, in welchen ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil eingesetzt
wird;
- FIG 9
- eine Ansicht der beiden sieb- oder gitterförmigen Bauteile gemäß FIG 7 in der Draufsicht;
- FIG 10
- eine vierte Begasungseinrichtung im Teil-Längsschnitt;
- FIG 11
- schematisch eine pneumatische Flotationszelle im Teil-Längsschnitt; und
- FIG 12
- eine Draufsicht auf die pneumatische Flotationszelle gemäß FIG 11.
[0039] FIG 1 zeigt eine erste Begasungseinrichtung 1 in der Vorderansicht. FIG 2 zeigt die
erste Begasungseinrichtung gemäß FIG 1 in einem Teil-Längsschnitt. Die erste Begasungseinrichtung
1 umfasst ein Gefäß 2 mit einem Außenrohr 2c, das eine exzentrisch angeordnete Gaseintrittsöffnung
2a für ein Gas 7 und einseitig ein verschlossenes Ende 2c' aufweist. Das Gefäß 2 umfasst
weiterhin ein Innenrohr 2d, welches innerhalb und konzentrisch zum Außenrohr 2c angeordnet
ist. Das Innenrohr 2d weist einseitig ein verschlossenes Ende 2d'auf. Die Lage des
Innenrohres 2d im Außenrohr 2c ist in FIG 1 durch gestrichelte Linien angedeutet und
im Schnittbild der FIG 2 im Detail erkennbar. Das in Vorderansicht dargestellte Innenrohr
2d weist eine Anzahl an Gasaustrittsöffnungen 2b auf, siehe FIG 2, und ist an seinem
offenen Ende über ein ebenfalls in der Vorderansicht dargestelltes Verbindungselement
2e gasdicht mit dem Außenrohr 2c verbunden. Das Verbindungselement 2e weist eine zentrische
Öffnung auf, deren Durchmesser dem Innendurchmesser des Innrohres 2d entspricht. An
das Verbindungselement 2e des Gefäßes 2 schließt hier ein Rohrabschnitt 3 an, der
über einen in Vorderansicht dargestellten Flansch 3b gasdicht mit dem Verbindungselement
2e verbunden ist. Der Flansch 3b weist ebenfalls eine zentrische Öffnung auf, die
mit der Öffnung des Verbindungselements 2e fluchtend angeordnet ist. Weiterhin ist
einem dem Gefäß 2 abgewandten Ende des Rohrabschnitts 3 eine Prallplatte 4 zugeordnet,
deren Plattenebene senkrecht zu einer Rohrlängsachse 3a des Rohrabschnitts 3 ausgerichtet
ist. Die Prallplatte 4 ist derart dimensioniert, dass die Öffnung 3e des Rohrabschnitts
3 in Richtung der Rohrlängsachse 3a gesehen überdeckt ist. Die Prallplatte 4 kann
am Rohrabschnitt 3, am Gefäß 2 oder auch an der Innenwandung einer Flotationszelle
befestigt sein.
[0040] Dies ist hier allerdings nicht im Detail dargestellt. Schließlich weist die erste
Begasungseinrichtung 1 ein, den Gasaustrittsöffnungen 2b nachgeordnetes und parallel
zur Plattenebene der Prallplatte 4 angeordnetes, gasdurchlässiges sieb- oder gitterförmiges
Bauteil 5, beispielsweise in Form eines Metallgewebes, Kunststoffgitters oder dergleichen
auf, siehe FIG 2. Ein Mittelpunkt der Prallplatte 4 und ein Mittelpunkt des mindestens
einen sieb- oder gitterförmigen Bauteils 5 liegen dabei auf der Rohrlängsachse 3a
des Rohrabschnitts 3.
[0041] Wird die erste Begasungseinrichtung 1 in einer Flotationzelle (vergleiche auch FIG
11) eingesetzt, tritt zu flotierende Suspension über die Öffnung 3e in den Rohrabschnitt
3 ein und füllt diesen sowie den Innenraum des Innenrohres 2d. Über die Gaseintrittsöffnung
2a wird ein Gas 7, insbesondere in Form von Luft, mit Druck in das Außenrohr 2c eingebracht.
Der Zwischenraum zwischen dem Außenrohr 2c und dem Innenrohr 2d füllt sich mit dem
Gas 7. Anschließend strömt das Gas 7 durch die Gasaustrittsöffnungen 2b in das Innere
des Innenrohres 2d und wird in Form von Gasbläschen in die Suspension eingebracht,
wobei die Größe der gebildeten Gasbläschen vom Durchmesser der Gasaustrittsöffnungen
2b abhängig ist. Die in FIG 2 dargestellten Gasaustrittsöffnungen 2b weisen, um einer
Verstopfung durch Partikel aus der Suspension vorzubeugen, einen Durchmesser im Bereich
von 3 bis 5 mm auf. Die im Innenrohr 2d und dem sich anschließenden Rohrabschnitt
3 aufsteigenden Gasbläschen passieren das sieb- oder gitterförmige Bauteil 5 im Rohrabschnitt
3, wobei insbesondere Gasbläschen mit einem Durchmesser, der die Maschenweite der
Sieb- oder Gitteröffnungen des sieb- oder gitterförmigen Bauteils 5 übersteigt, zerteilt
werden. Anschließend treten die Gasbläschen, deren maximaler Durchmesser abhängig
von der Maschenweite des sieb- oder gitterförmigen Bauteils ist, über die Öffnung
3e aus dem Rohrabschnitt aus und werden gegen die Prallplatte 4 geschleudert und im
Idealfall aufgrund des Aufpralls weiter zerteilt und/oder innig mit der Suspension
vermengt. Auf ihrem Weg durch die Suspension binden die Gasbläschen hydrophobierte
Wertstoffpartikel an sich, steigen bis zur Oberfläche der Suspension auf und bilden
dort ein Schaumprodukt umfassend gewünschten die Wertstoffpartikel.
[0042] FIG 3 zeigt die erste Begasungseinrichtung 1 gemäß den FIGen 1 und 2 im Schnitt III
- III. Hierbei ist die versetzte Anordnung der Gaseintrittsöffnung 2a besonders gut
zu erkennen.
[0043] FIG 4 zeigt die erste Begasungseinrichtung 1 gemäß den FIGen 1 und 2 im Schnitt IV
- IV. Das sieb- oder gitterförmige Bauteil 5 überdeckt den Rohrquerschnitt des Rohrabschnitts
3 vollständig.
[0044] FIG 5 zeigt eine zweite Begasungseinrichtung 1' im Teil-Längsschnitt, bei dem das
Innenrohr 2c, das Verbindungselement 2e und der Flansch 3b in der Vorderansicht und
die restlichen Bestandteile der zweiten Begasungseinrichtung 1' im Schnitt dargestellt
sind. Gleiche Bezugszeichen wie in den FIGen 1 bis 4 kennzeichnen gleiche Elemente.
Die zweite Begasungseinrichtung 1' weist drei modifizierte Prallplatten 4a, 4b, 4c
auf, die zwischen der Prallplatte 4 und der Öffnung 3e des Rohrabschnitts 3 angeordnet
sind.
[0045] Die Prallplatte 4 und die modifizierten Prallplatten 4c, 4b können an der modifizierten
Prallplatte 4a, am Rohrabschnitt 3, am Gefäß 2 oder auch an der Innenwandung einer
Flotationszelle befestigt sein. Die Prallplatte 4 kann beispielsweise mit der modifizierten
Prallplatte 4c verschraubt sein, welche wiederum mit der modifizierten Prallplatte
4b verschraubt sein kann. Die modifizierte Prallplatte 4b kann mit der am Rohrabschnitt
3 befestigten modifizierten Prallplatte 4a verschraubt sein. Die bestehenden Möglichkeiten
sind hier allerdings nicht im Detail dargestellt.
[0046] Im Rohrabschnitt 3 befindet sich hier im Unterschied zur ersten Begasungseinrichtung
1 kein sieb- oder gitterförmiges Bauteil. Die modifizierten Prallplatten 4a, 4b, 4c
weisen jeweils eine zentrische Öffnung 6 auf, die zur Öffnung 3e des Rohrabschnitts
fluchtend angeordnet sind und in welcher ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil 5a
angeordnet ist. Gasbläschen, die aus der Öffnung 3e des Rohrabschnitts 3 austreten,
treten durch die drei sieb- oder gitterförmigen Bauteile 5a hindurch, wobei insbesondere
Gasbläschen mit einem Durchmesser, der die Maschenweite der Sieb- oder Gitteröffnungen
des jeweiligen sieb- oder gitterförmigen Bauteils 5a übersteigt, zerteilt werden.
[0047] Bevorzugt sind hier die Sieb- oder Gitteröffnungen der drei sieb- oder gitterförmigen
Bauteile 5a mit zunehmendem Abstand von der Öffnung 3e des Rohrabschnitts 3 kleiner
gewählt, damit möglichst kleine Gasbläschen in Richtung der Prallplatte 4 gelangen.
[0048] FIG 6 zeigt die zweite Begasungseinrichtung 1' im Schnitt VI - VI bzw. eine Draufsicht
auf eine der modifizierten Prallplatten 4a, in deren Öffnung 6 ein sieb- oder gitterförmiges
Bauteil 5a in Form eines Metalldrahtgewebes eingesetzt ist. Die Maschenweite MW des
Metalldrahtgewebes entspricht dem Abstand zwischen benachbarten Drähten des Gewebes.
[0049] FIG 7 zeigt eine dritte Begasungseinrichtung 1" im Teil-Längsschnitt, wie bereits
in den FIGen 2 und 5 gezeigt. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Elemente.
In dieser Ausführungsform sind im Rohrabschnitt 3 beabstandet voneinander zwei sieb-
oder gitterförmige Bauteile 5, 5'angeordnet, welche die aufsteigenden Gasbläschen
passieren müssen. Die beiden sieb- oder gitterförmigen Bauteile 5, 5' sind hier entweder
aus dem gleichen Kunststoffgitter gebildet, wobei die Gitteröffnungen der beiden Kunststoffgitter
insbesondere versetzt bzw. um die Rohrlängsachse 3a verdreht zueinander angeordnet
werden. Vergleiche hier FIG 9, in der eine Anordnung der beiden sieb- oder gitterförmigen
Bauteile 5, 5' in Draufsicht zeigt, bei der eine Verdrehung von 45° zueinander vorliegt.
[0050] Alternativ sind die beiden sieb- oder gitterförmigen Bauteile 5, 5' aus Kunststoffgittern
gebildet, die sich in ihren Maschenweiten unterscheiden. Dabei weist bevorzugt das
in Transportrichtung der Gasbläschen zuerst angeordnete sieb- oder gitterförmige Bauteil
5 eine größere Maschenweite auf als das in Strömungsrichtung nachfolgende sieb- oder
gitterförmige Bauteil 5'. In beiden Fällen wird eine besonders effektive Zerteilung
der Gasbläschen bewirkt. Weiterhin sind zwischen der Öffnung 3e des Rohrabschnitts
3 und der Prallplatte 4 zwei modifizierte Prallplatten 4b, 4c mit jeweils einem integrierten
sieb- oder gitterförmigen Bauteil 5a vorhanden, durch welche die aus der Öffnung 3e
austretenden Gasbläschen weiter zerteilt werden. Die Prallplatte 4 und die modifizierten
Prallplatten 4c, 4b können am Rohrabschnitt 3, am Gefäß 2 oder auch an der Innenwandung
einer Flotationszelle usw. befestigt sein. Dies ist hier allerdings nicht im Detail
dargestellt.
[0051] FIG 8 zeigt einen Teil des Rohrabschnitts 3, beispielsweise gemäß der FIG 2 und 7,
in welchen ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil 5 eingesetzt wird. Sofern, wie in
den FIG 2 und 7 gezeigt, ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil 5 in einigem Abstand
zur Öffnung 3e in den Rohrabschnitt 3e eingesetzt werden soll, wird der Rohrabschnitt
zur besseren Handhabung bevorzugt mit einer Einschuböffnung 3c zum seitlichen Einschieben
des sieb- oder gitterförmigen Bauteils 5 versehen, wie in FIG 8 dargestellt. Weiterhin
ist eine Befestigungsvorrichtung 3d vorgesehen, um das sieb- oder gitterförmige Bauteil
5 in der Einschuböffnung 3e zu fixieren.
[0052] FIG 9 zeigt eine Ansicht der beiden sieb- oder gitterförmigen Bauteile 5, 5' gemäß
FIG 7 in der Draufsicht und wurde bereits zu FIG 7 näher beschrieben.
[0053] FIG 10 zeigt eine vierte Begasungseinrichtung 1''' im Teil-Längsschnitt, das keinen
sich an das Gefäß 2 anschließenden Rohrabschnitt aufweist (vergleiche FIGen 1 bis
8). Gleiche Bezugszeichen wie in FIG 1 kennzeichnen gleiche Elemente. Die vierte Begasungseinrichtung
1''' umfasst ein Gefäß 2 mit einem Außenrohr 2c, das eine Gaseintrittsöffnung 2a für
ein Gas 7 und einseitig ein verschlossenes Ende 2c' aufweist. Das Gefäß 2 umfasst
weiterhin ein Innenrohr 2d, welches innerhalb und konzentrisch zum Außenrohr 2c angeordnet
ist. Das Innenrohr 2d weist einseitig ein verschlossenes Ende 2d'auf. Das Innenrohr
2d weist eine Anzahl an Gasaustrittsöffnungen 2b auf, wobei hier pro Quadratzentimeter
mindestens eine Gasaustrittsöffnung vorhanden ist. Das Verbindungselement 2e weist
eine zentrische Öffnung auf, deren Durchmesser dem Innendurchmesser des Innrohres
2d entspricht. In die Öffnung des Verbindungselements 2e ist hier ein sieb- oder gitterförmiges
Bauteil 5b eingesetzt. Alternativ kann das sieb- oder gitterförmige Bauteil 5b auch
den Gasaustrittsöffnungen 2b nachgeordnet in das Innenrohr 2d eingesetzt sein. Weiterhin
sind hier zwei modifizierte Prallplatten 4c, 4b mit Öffnungen 6 vorhanden, in welche
sieb- oder gitterförmige Bauteile 5a eingesetzt sind.
[0054] Weiterhin ist dem Gefäß 2 eine Prallplatte 4 zugeordnet, deren Plattenebene senkrecht
zu einer Längsachse LA des Gefäßes 2 ausgerichtet ist. Die Prallplatte 4 ist derart
dimensioniert, dass die Öffnung im Verbindungselement 2e überdeckt ist. Die Prallplatte
4 und die modifizierten Prallplatten 4c, 4d können am Verbindungselement 2e, am Gefäß
2 oder auch an der Innenwandung einer Flotationszelle befestigt sein. Dies ist hier
allerdings nicht im Detail dargestellt.
[0055] Wird die vierte Begasungseinrichtung 1''' in einer Flotationszelle (vergleiche auch
FIG 11) eingesetzt, tritt zu flotierende Suspension über die Öffnung im Verbindungselement
2e ein und füllt den Innenraum des Innenrohres 2d. Über die Gaseintrittsöffnung 2a
wird ein Gas 7, insbesondere in Form von Luft, mit Druck in das Außenrohr 2c eingebracht.
Der Zwischenraum zwischen dem Außenrohr 2c und dem Innenrohr 2d füllt sich mit dem
Gas 7. Anschließend strömt das Gas 7 durch die Gasaustrittsöffnungen 2b in das Innere
des Innenrohres 2d und wird in Form von Gasbläschen in die Suspension eingebracht,
wobei die Größe der gebildeten Gasbläschen vom Durchmesser der Gasaustrittsöffnungen
2b abhängig ist.
[0056] Die in FIG 10 dargestellten Gasaustrittsöffnungen 2b weisen, um einer Verstopfung
durch Partikel aus der Suspension vorzubeugen, einen Durchmesser im Bereich von 1
bis 5 mm auf. Die im Innenrohr 2d aufsteigenden Gasbläschen passieren das sieb- oder
gitterförmige Bauteil 5b im Verbindungselement 2e, wobei insbesondere Gasbläschen
mit einem Durchmesser, der die Maschenweite der Sieb- oder Gitteröffnungen des sieb-
oder gitterförmigen Bauteils 5b übersteigt, zerteilt werden. Anschließend treten die
Gasbläschen, deren maximaler Durchmesser abhängig von der Maschenweite des sieb- oder
gitterförmigen Bauteils 5b ist, aus dem Gefäß 2 aus und werden durch die sieb- und
gitterförmigen Bauteile 5a in den modifizierten Prallplatten 4c, 4b geführt, weiter
zerteilt und schließlich gegen die Prallplatte 4 geschleudert und im Idealfall aufgrund
des Aufpralls weiter zerteilt und/oder innig mit der Suspension vermengt. Auf ihrem
Weg durch die Suspension binden die Gasbläschen hydrophobierte Wertstoffpartikel an
sich, steigen bis zur Oberfläche der Suspension auf und bilden dort en Schaumprodukt
umfassend gewünschten die Wertstoffpartikel.
[0057] FIG 11 zeigt eine säulenartige Flotationszelle 100, hier eine Hybridflotationszelle,
mit einem Gehäuse 110, das eine Flotationskammer 120 umfasst. Der Durchmesser der
Flotationskammer 120 ist dabei größer als deren Höhe. Die linke Seite der Flotationszelle
100 ist in Vorderansicht, die rechte Seite im Schnitt dargestellt. Innerhalb der Flotationskammer
120 befindet sich eine Schaumrinne 130 mit Stutzen 131 zum Austragen des gebildeten
Schaumproduktes. Die Flotationskammer 120 ist mit mindestens einer Düsenanordnung
140 zur Zuführung 8 von Gas, insbesondere Luft, und einer Suspension in die Flotationskammer
120 ausgestattet. Die Suspension weist hier einen hohen Feststoffgehalt im Bereich
von 30 bis 40 % auf. Das Gehäuse 110 weist einen zylindrischen Gehäuseabschnitt 110a
auf, an dessen unterem Ende vier Begasungsanordnungen 1 angeordnet sind (hier nur
drei davon sichtbar). Das Gehäuse 110 weist weiterhin eine Bodenaustragsöffnung 150
auf. Die Oberkante der Außenwandung des Gehäuses 110 befindet sich oberhalb der Oberkante
der Schaumrinne 130, wodurch ein Überlauf des gebildeten Schaumproduktes über die
Oberkante des Gehäuses 110 ausgeschlossen ist. Partikel der Suspension, die beispielsweise
mit einer nicht ausreichend hydrophobierten Oberfläche versehen sind oder nicht mit
einem Gasbläschen kollidiert sind sowie hydrophile Partikel sinken in Richtung der
Bodenaustragsöffnung 150 ab und werden über diese ausgetragen. Mittels der Begasungseinrichtungen
1 wird in den zylindrischen Gehäuseabschnitt 110a zusätzliches Gas 7, insbesondere
Luft, eingeblasen, so dass weitere hydrophobe Partikel daran gebunden werden und aufsteigen.
Im Idealfall sinken vor allem die hydrophilen Partikel weiter ab und werden über die
Bodenaustragsöffnung 150 ausgetragen. Das Schaumprodukt enthaltend die Wertstoffpartikel
gelangt aus der Flotationskammer 120 in die Schaumrinne 130 und wird über die Stutzen
131 abgeführt und gegebenenfalls eingedickt.
[0058] FIG 12 zeigt die Flotationszelle 100 in der Draufsicht, wobei die Lage der Begasungseinrichtungen
1 in der Flotationskammer 120 ersichtlich ist.
[0059] In der Flotationszelle 100 wird eine Suspension mit einem Feststoffgehalt im Bereich
von 30 bis 40 % umfassend Partikel mit einem maximalen Partikeldurchmesser flotiert,
wobei ein Verhältnis des maximalen Partikeldurchmessers der Partikel zu einer Maschenweite
MW der Sieb- oder Gitteröffnungen des mindestens einen sieb- oder gitterförmigen Bauteils
5 in der jeweiligen Begasungseinrichtung 1 im Bereich von 1:5 bis 1:10 liegt. Das
gewährleistet, dass das mindestens eine sieb- oder gitterförmige Bauteil 5 nicht durch
Partikel der Suspension verstopft werden kann.
[0060] Die in den Figuren 1 bis 12 dargestellten Begasungseinrichtungen und Flotationszellen
stellen dabei lediglich Beispiele aus einer Vielzahl an weiteren möglichen Ausgestaltungen
von erfindungsgemäßen Begasungseinrichtungen und damit versehenen Flotationszellen
dar. Ein Fachmann kann auch andere Flotationszellen mit einer oder einer geeigneten
Anzahl an erfindungsgemäßen Begasungseinrichtungen ausstatten. So können sich für
den Einsatz einer erfindungsgemäßen Begasungseinrichtung geeignete Flotationszellen
hinsichtlich der Ausgestaltung und Anordnung der Flotationskammer, des Schaumsammlers,
der Anzahl an Düsenanordnungen zum Eindüsen von Suspension und Gas unterscheiden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Weiterhin können die Begasungseinrichtungen
eine andere Anzahl an Gaseintrittsöffnungen, an sieb- oder gitterförmigen Bauteilen
und/oder eine andere Anzahl an modifizierten Prallplatten, eine andere Anordnung der
Gaseintrittsöffnung(en), andere Kombinationen von Maschenweiten oder Materialien für
die sieb- oder gitterförmigen Bauteile, diverse Leitschaufeln im Gefäß der Begasungseinrichtung
und dergleichen aufweisen.
1. Begasungseinrichtung (1, 1', 1 ", 1''') für eine Flotationszelle (100), umfassend
ein Gefäß (2) mit mindestens einer Gaseintrittsöffnung (2a) und einer Anzahl an Gasaustrittsöffnungen
(2b), sowie eine, dem Gefäß (2) nachgeordnete Prallplatte (4), sowie mindestens ein
zwischen den Gasaustrittsöffnungen (2) und der Prallplatte (4) parallel zur Plattenebene
der Prallplatte (4) angeordnetes, gasdurchlässiges sieb- oder gitterförmiges Bauteil
(5, 5', 5a, 5b).
2. Begasungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei ein sich an das Gefäß (2) anschließender
Rohrabschnitt (3) zur Aufnahme von über die Gasaustrittsöffnungen (2b) austretendem
Gas (7) vorhanden ist, wobei die Prallplatte (4) einem dem Gefäß (2) abgewandten Ende
des Rohrabschnitts (3) zugeordnet ist und eine Plattenebene der Prallplatte (4) senkrecht
zu einer Rohrlängsachse (3a) des Rohrabschnitts (3) ausgerichtet ist, wobei ein Mittelpunkt
der Prallplatte (4) und ein Mittelpunkt des mindestens einen sieb- oder gitterförmiges
Bauteils (5, 5', 5a) auf der Rohrlängsachse (3a) liegen.
3. Begasungseinrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei mindestens zwei sieb-
oder gitterförmige Bauteile (5, 5', 5a, 5b) vorhanden sind.
4. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei ein sieb- oder gitterförmiges
Bauteil (5, 5', 5a) im Rohrabschnitt (3) und/oder an dem, dem Gefäß (2) abgewandten
Ende des Rohrabschnitts (3) angeordnet ist und in Richtung der Rohrlängsachse (3a)
gesehen einen Rohrquerschnitt des Rohrabschnitts (3) bedeckt.
5. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zwischen dem Gefäß (2)
und der Prallplatte (4) mindestens eine modifizierte Prallplatte (4a, 4b, 4c) mit
einer Öffnung (6) vorhanden ist, wobei ein sieb- oder gitterförmiges Bauteil (5a)
in die Öffnung (6) eingesetzt ist.
6. Begasungseinrichtung nach Anspruch 5, wobei ein Durchmesser der Öffnung (6) der mindestens
einen modifizierten Prallplatte (4a, 4b, 4c) mindestens einem Rohrdurchmesser des
Rohrabschnitts (3) entspricht.
7. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das sieb- oder gitterförmige
Bauteil (5, 5', 5a, 5b) mindestens ein Siebelement in Form eines Geflechts, Gewebes,
Gewirks oder Gestricks umfasst.
8. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das sieb- oder gitterförmige
Bauteil (5, 5', 5a, 5b) mindesten ein Gitterelement umfasst, das aus verbundenen Rohren,
Stäben oder Platten gebildet ist.
9. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das sieb- oder gitterförmige
Bauteil (5, 5', 5a, 5b) Sieb- oder Gitteröffnungen mit einem Durchmesser im Bereich
von 1 bis 10 mm aufweist.
10. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Gefäß (2) ein einseitig
verschlossenes Außenrohr (2c) umfasst, das die mindestens eine Gaseintrittsöffnung
(2a) aufweist, und mindestens ein einseitig verschlossenes Innenrohr (2d) umfasst,
welches die Gasaustrittsöffnungen (2b) aufweist, wobei das mindestens eine Innenrohr
(2d) in dem Außenrohr (2c) angeordnet ist, und wobei ein offenes Ende des Außenrohres
(2c) gasdicht mit einem offenen Ende des mindestens einen Innenrohres (2d) verbunden
ist.
11. Begasungseinrichtung nach Anspruch 10, wobei lediglich ein Innenrohr (2d) vorhanden
ist, das konzentrisch zum Außenrohr (2c) angeordnet ist.
12. Begasungseinrichtung nach Anspruch 11, wobei der Rohrabschnitt (3) und das Innenrohr
(2d) einen identischen Außen- und Innendurchmesser aufweisen und fluchtend zueinander
angeordnet sind.
13. Flotationszelle (100), insbesondere säulenartige Flotationszelle oder Hybridflotationszelle,
umfassend ein Gehäuse (110) mit einer Flotationskammer (120), mindestens eine Düsenanordnung
(140) zur Zuführung von Gas und einer Suspension in die Flotationskammer (120) sowie
mindestens eine Begasungseinrichtung (1, 1', 1'', 1''') nach einem der Ansprüche 1
bis 12 zur weiteren Zuführung von Gas (7) in die Flotationskammer (120), welche in
der Flotationskammer (120) unterhalb der mindestens einen Düsenanordnung (140) derart
angeordnet ist, dass eine Längsachse LA der Begasungseinrichtung (1, 1', 1 ", 1 "'),
welche durch den Mittelpunkt der Prallplatte (4) verläuft, vertikal ausgerichtet ist.
14. Flotationszelle nach Anspruch 13, wobei die Prallplatte (4) der mindestens einen Begasungseinrichtung
(1, 1', 1 ", 1''' ) in der Flotationskammer (120) oberhalb des Gefäßes (2) der mindestens
einen Begasungseinrichtung (1, 1', 1 ", 1''') angeordnet ist.
15. Verfahren zur Flotation von Wertstoffpartikeln, insbesondere Erzmineralen, aus einer
Suspension mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 30 bis 40 % unter Ausbildung eines
Schaumprodukts mittels einer Flotationszelle (100) nach einem der Ansprüche 13 oder
14.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei eine Suspension umfassend Partikel mit einem maximalen
Partikeldurchmesser flotiert wird, bei welcher ein Verhältnis des maximalen Partikeldurchmessers
der Partikel zu einer Maschenweite MW der Sieb- oder Gitteröffnungen des mindestens
einen sieb- oder gitterförmigen Bauteils (5, 5', 5a, 5b) im Bereich von 1:5 bis 1:10
liegt.