[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Personenliftsystem, das durch eine Zugriffskontrolle
vor unbefugter Benutzung geschützt ist. Im Allgemeinen und gemäß dem Stand der Technik
weisen solche Personenliftsysteme eine Personen-Trageeinheit und einen Antrieb für
diese Personen-Trageeinheit auf, wobei dem Antrieb eine Zugriffskontrolle zugeordnet,
insbesondere vor-, zu- oder nachgeschaltet ist.
[0002] Ein Beispiel für ein solches Personenliftsystem ist ein Treppenlift. Herkömmliche
Treppenlifte weisen als Zugriffskontrolle oftmals ein Schloss auf, welches im abgeschlossenen
Zustand die Bedienung des die Fahrt steuernden Elements (beispielsweise eines Joysticks)
des Treppenlifts verhindert wird. Mit einem Schlüssel können berechtigte Personen
das Schloss öffnen und dann den Treppenlift benutzen und bedienen.
[0003] Nachteiligerweise sind gerade Personen, die auf die Hilfe von Personenliftsystemen
angewiesen sind, auch oft mit Schwierigkeiten konfrontiert, wenn sie derartige Schlösser
aufschließen sollen. Die Zugriffs-Freigabe wird dadurch erschwert und in manchen Fällen,
gerade wenn ältere Menschen oder behinderte Menschen Schwierigkeiten beim Einbringen
des Schlüssels in das Schloss haben, kann die Benutzung nahezu oder gänzlich unmöglich
werden.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Personenliftsystem
so weiter zu entwickeln, dass die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden.
Insbesondere soll ein umkomplizierter Zugriff auf die Freigabe eines mit Zugriffskontrolle
versehenen Personenliftsystems ermöglicht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Personenliftsystem gemäß dem Anspruch
1 gelöst. Die Unteransprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
[0006] Das erfindungsgemäße Personenliftsystem weist einen Funkfeldgenerator auf, der im
Bereich der Personen-Trageeinheit ein räumlich wirkungsbegrenztes Streufeld erzeugt,
eine Funk-Steuereinheit, die in das Streufeld einbringbar ist, und einen Aktivator,
der in Reaktion auf ein wirksames Einbringen der Steuereinheit in das Streufeld die
Zugriffskontrolle schaltet, insbesondere antriebsbereit schaltet.
[0007] Mit anderen Worten schafft die vorliegende Erfindung eine auf einem Funksystem basierende
Zugangskontrolle bzw. Zugangsberechtigungskontrolle für einen Personenlift, die berührungslos
arbeitet und den Aktivator zur Schaltung der Zugriffskontrolle fernsteuert. Man könnte
auch sagen, dass die Erfindung eine Annäherungs-Freischaltung für ein Personenliftsystem
bereitstellt, die insbesondere keine mechanische Betätigung mehr erfordert.
[0008] Der Vorteil liegt dabei insbesondere darin, dass auch Menschen mit Bewegungsbehinderungen
oder motorischen Behinderungen, für die solche Personenliftsysteme oftmals speziell
vorgesehen sind, ohne Weiteres die Zugriffskontrolle eines solchen Liftsystems überwinden,
also das Liftsystem zur Benutzung freischalten können. Dabei müssen sie nichts anderes
tun als die Funk-Steuereinheit bei sich zu tragen, da sie bei der Annäherung an das
Personenliftsystem bzw. an den Aktivator und den Funkfeldgenerator automatisch die
Freischaltung des Antriebs bzw. der Zugriffskontrolle bewirken können. Eine Person
mit Zugangsberechtigung muss sich also einfach in oder auf die Personentrageeinheit
begeben und kann unmittelbar mit dem Transport beginnen, während unberechtigte Personen
keinen Gebrauch von dem Personenliftsystem machen können. Dies alles geschieht in
gänzlich automatisierter Art und Weise und ohne besondere Anforderungen an die Handhabungsfertigkeiten
des Benutzers.
[0009] Ein Personenliftsystem gemäß der vorliegenden Erfindung kann eines der folgenden
Systeme sein:
- ein Treppenliftsystem mit einem Sitz oder Stuhl als Personen-Trageeinheit und einem
dem Sitz oder Stuhl zugeordneten Laufschienenantrieb,
- ein Plattformliftsystem mit einer betretbaren oder befahrbaren Plattform,
- ein Rampenliftsystem,
- ein Kabinenliftsystem.
[0010] Die obige Liste gibt Beispiele für erfindungsgemäße Systeme an, ist jedoch nicht
erschöpfend. So ist es beispielsweise nicht unbedingt notwendig, dass durch das Personenliftsystem
gemäß der vorliegenden Erfindung ein Höhenunterschied überwunden wird, vielmehr kann
der Transport der Personen auch zu einem wesentlichen Teil oder lediglich horizontal
erfolgen. In vielen Fällen dürfte sich der Einsatz von erfindungsgemäßen Personenliftsystemen
besonders für bewegungsbehinderte Menschen lohnen, was sich natürlich speziell vorteilhaft
dann auswirkt, wenn solchen Personen dabei geholfen wird, Höhenunterschiede zu überwinden.
Horizontale Anordnungen, wie z.B. Transportbänder, liegen aber grundsätzlich auch
im allgemeinen Umfang der vorliegenden Erfindung, deren Einsatzgebiet sich auch dadurch
charakterisieren lässt, dass die Personenbeförderung immer auf demselben Weg, also
auf einer vorgegebenen, bestimmten Transportstrecke erfolgt. Ein Personenliftsystem
gemäß der vorliegenden Erfindung ist deshalb auch so klassifiziert, dass es in seiner
Gesamtanordnung stationär bzw. fest installiert ist und nur einen Transport innerhalb
dieser Gesamtanordnung ermöglicht, speziell einen Kurzstreckentransport (über Wege
von z. B. etwa 1m - 15m, bei längeren Liftsystemen oder Bändern auch bis 100m oder
in dieser Größenordnung).
[0011] Der Antrieb eines erfindungsgemäßen Personenliftsystems kann ein Handantrieb (z.B.
ein Kurbelantrieb) oder ein kraftunterstützter Antrieb sein, insbesondere ein elektrischer,
ein mechanischer, ein hydraulischer oder ein pneumatischer Antrieb oder eine Mischform
dieser Antriebe. Dabei ist es möglich, dass an der Personentrageeinheit angeordnete
Antriebselemente als passives oder aktives Antriebselement ausgestaltet werden. Ein
Beispiel für ein passives Antriebselement wäre eine Klaue an einer Personentrageeinrichtung,
die sich in eine extern angetriebene Laufkette oder ein Laufband einklinken oder einrasten
kann. Ein Beispiel für ein aktives Antriebselement wäre ein an der Personentrageeinheit
angebrachter Motor mit einem Vortriebselement, beispielsweise einer Antriebsrolle
und eventuell einem dazwischen geschalteten Getriebe.
[0012] Der Aktivator kann, um die Zugriffskontrolle antriebsbereit zu schalten, direkt oder
indirekt eine Funktionssperre des Personenliftsystems betätigen, insbesondere
- am Antrieb selbst, und/oder
- an der Energieversorgung des Antriebs, und/oder
- an einem Bedienelement (16) zur Fortbewegungssteuerung, z.B. einem Taster oder einem
Joystick.
[0013] Natürlich kann, beispielsweise bei externen Antriebssystemen, auch die gesamte Energieversorgung
geschaltet, also eingeschaltet oder ausgeschaltet, werden. Im Grunde eignet sich jedes
schaltbare Element oder stellbare Element für die Zugriffskontrolle, das eine Bewegung
oder Bedienung des Personenliftsystems möglich oder unmöglich machen kann.
[0014] Der Funkfeldgenerator und der Aktivator können ein einziges Bauteil oder in einem
Bauteil vereinigt sein. Es ist natürlich auch möglich, sie als getrennte Einheiten
bereitzustellen und in einem einzigen oder mehreren Gehäusen unterzubringen. Die gemeinsame
oder benachbarte Unterbringung spart Signalwege ein, während durch eine Trennung möglicherweise
eine Platzersparnis erzielt werden kann oder sich eine bessere Nutzung freier Räume
ergibt.
[0015] Das Funkgeneratorfeld kann ein Streufeld mit einem wirksamen Abstand vom Aktivator
im Bereich von 0,25 m bis 5 m sein. Speziell vorteilhafte Bereiche reichen von 1 m
bis 3 m oder von 1 m bis 2m. Auch Bereiche von 0 bis 1 m können vorteilhaft sein.
Die Auswahl wird je nach Anwendungsfall und zu erreichenden Vorteilen getroffen. Möchte
man beispielsweise verhindern, dass die Freischaltung schon erfolgt, wenn sich die
eine berechtigte Person mit einer Sendereinheit in einer weiteren Umgebung befindet,
kann man den Wirksamkeitsradius beispielsweise auf bis zu 1m oder bis zu 2m einschränken.
Wenn sichergestellt ist, dass der Benutzer die Funk-Steuereinheit immer am Körper
und möglicherweise auch noch immer an derselben Stelle (z.B. Gürtelhalterung) trägt,
lassen sich auch recht kleine wirksame Felder realisieren, beispielsweise mit einem
Abstand vom Aktivator von bis zu 0,25m oder 0,5m. Dadurch könnte Energie eingespart
werden, die beim Aufbau des Feldes benötigt wird.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Personenliftsystem kann so ausgestaltet werden, dass der Funkfeldgenerator,
die Funk-Steuereinheit und/oder der Aktivator mit Funkeinheiten ausgestaltet sind,
die eine Kommunikation bzw. Wechselwirkung auf
- einem RFID-Frequenzband, und/oder
- einem Bluetooth-Frequenzband, und/oder
- dem kHz-Frequenzband (z. B. 125 kHz), und/oder
- dem MHz-Frequenzband (z. B. 433 oder 866 MHz) und/oder
- dem GHz-Frequenzband (z. B. 2,4 GHz) ermöglichen.
[0017] Grundsätzlich eignen sich natürlich alle verfügbaren und erfahrungsgemäß für solche
kleinen Entfernungen wirksamen Frequenzbänder.
[0018] Wenn, wie oben angedeutet, eine RFID-Technik verwendet wird, lassen sich die bekannten
RFID-Transponder und Felderzeuger einsetzen, wie sie beispielsweise aus Diebstahlverhinderungssystemen
bei Kaufhäusern bekannt sind.
[0019] Um die Zugriffskontrolle sicher zu gestalten, ist es möglich, die Schaltsignale mit
einem Hochsicherheitscode zu verschlüsseln, insbesondere mit einer 128Bit bis 1024Bit
Verschlüsselung.
[0020] Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Funk-Steuereinheit
mindestens einen Zusatzschalter zur Fernbedienung bzw. Fernauslösung der durch die
Zugriffskontrolle unterstützten Zugangsberechtigungskontrolle auf, wobei der Zusatzschalter
zum Absenden eines Bedienungssignals durch einen Sender an der Steuereinheit ausgebildet
ist. So lässt sich der automatischen Annäherungs-Freigabe noch eine manuelle und separate
Freigabe hinzufügen, die den Funktionsbereich der vorliegenden Erfindung noch erweitert.
Beispielsweise können mit einer solchen Kombination andere Personen, sozusagen von
außen, die Freischaltung des Personenliftsystems bewirken. Die Reichweite des Senders
an der Steuereinheit kann dabei vorteilhafterweise größer sein als die wirksame Abmessung
des Streufeldes, insbesondere mindestens das 1,5-fache, das 2-fache oder das 3-fache
dieser Abmessung betragen, speziell in einem Bereich von 3 bis 20m und sogar bis zu
100m (z. B. für Transportbänder) liegen.
[0021] Gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Personenliftsystems bewirken
die Schaltsignale für die Zugriffskontrolle gezielte, einzelne Zugangsberechtigungen.
Für den Heimgebrauch kann also genau eine Funk-Steuereinheit mit einem Auslöseprotokoll
genau einem Feld und einem Aktivator am Personenlift zugeordnet sein.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich diese noch auf
ein Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem, das die Berechtigung zur Benutzung mindestens
eines Personenliftsystems regelt, wie es oben in verschiedenen Ausführungsformen beschrieben
worden ist. Dabei ist oder sind eine oder mehrere Funk-Steuereinheiten einem oder
mehreren Personenliftsystemen zur Schaltung der Zugriffskontrolle zugeordnet. Das
System kann also einzelne Personenlifte oder mehrere Personenlifte sowie einzelne
oder mehrere Steuereinheiten umfassen.
[0023] Bei einer Ausführungsform sind die einem oder mehreren Personenliftsystemen zugeordneten
Funk-Steuereinheit(en) werksseitig unveränderbar auf die Schaltung des Personenliftsystems
bzw. der Personenliftsysteme abgestimmt, insbesondere hinsichtlich der Funkfrequenz
und/oder der Schaltsignalidentität bzw. - Verschlüsselung. Hier wird also sozusagen
ein "geschlossenes System" bereitgestellt, das, wenn es einmal abgestimmt ist, eine
bestimmte Anzahl von Personen mit Funk-Steuereinheiten genau einer bestimmten Anzahl
von Personenliftsystemen zuordnet und diese Personenliftsysteme für diejenigen Personen
zugänglich macht.
[0024] Bei einem "offenen" System wären die einem oder mehreren Personenliftsystemen zugeordneten
Funk-Steuereinheit(en) programmierbar oder anderweitig veränderbar auf die Schaltung
des Personenliftsystems bzw. der Personenliftsysteme abstimmbar, insbesondere hinsichtlich
der Funkfrequenz und/oder der Schaltsignalidentität bzw. -verschlüsselung. Dabei ist
es möglich, die Funk-Steuereinheiten durch überörtliche Datenübertragung, insbesondere
über das Internet, programmierbar und auf die Schaltung des Personenliftsystems bzw.
der Personenliftsysteme abstimmbar zu machen. Speziell wirkt sich dies dann vorteilhaft
aus, wenn eine Freischaltung in der Zugangsberechtigung für einen bestimmten, mit
programmierbaren Funk-Steuereinheiten ausgestatteten Personenkreis erfolgen soll,
im Besonderen für Personenliftsysteme in öffentlichen Gebäuden. Beispielsweise könnten
sich Personen oder Personengruppen, die sich bei Behörden als Bewegungsbehindert identifizieren
können (beispielsweise durch eine Sicherheitsabfrage im Internet) einen Freischaltcode
über das Internet für ein bestimmtes öffentliches Gebäude herunterladen, über eine
Schnittstelle (z.B. USB) auf ihre Funk-Steuereinheit übertragen, und dann beim Betreten
des Gebäudes durch Annäherung die jeweiligen Personenliftsysteme freischalten.
[0025] Die Erfindung wird im Weiteren anhand einer Ausführungsform und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Sie kann alle hierin aufgeführten Merkmale
einzeln sowie in jedweder sinnvollen Kombination umfassen.
[0026] Die einzige beiliegende Zeichnung zeigt ein Treppenliftsystem, das als Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Personenliftsystems mit einer erfindungsgemäßen Zusatzberechtigungs-Kontrolle
ausgestattet ist.
[0027] Das in der Zeichnung dargestellte Treppenliftsystem weist den Stuhl 20 auf, der eine
Rückenlehne 23, eine Sitzfläche 25, eine senkrechte Platte 28 und eine Trittfläche
22 umfasst. Ferner sind an dem Sitz zwei Armlehnen 24 mit Arm- oder Handauflagen 26
angeordnet.
[0028] Der Stuhl fährt auf einem Schienensystem mit zwei Schienen 32 und 34, die durch Stützen
30 getragen werden; sie sind meist im Treppenrandbereich befestigt.
[0029] Um den Stuhl auf den Laufschienen 32, 34 zu bewegen, ist an dem Stuhl unterhalb der
Sitzfläche 25 ein Antrieb angeordnet, der in der Zeichnung selbst nicht sichtbar und
nur beim Bezugszeichen 18 gestrichelt angedeutet worden ist.
[0030] Im regulären, freigeschalteten Betrieb, wird der auf der Sitzfläche 25 sitzende Benutzer
mit Hilfe eines Joysticks 16 den Antrieb 18 bedienen können und so dazu in der Lage
sein, mit dem Stuhl 20 auf den Schienen 32, 34 zu fahren. Der Joystick 16 ist auf
einer der Handauflagen angebracht, und seine Verbindung mit dem Antrieb 18 ist zwar
vorhanden, aber nicht separat dargestellt.
[0031] Dargestellt ist aber in der Handauflage und unterhalb des Joysticks 16 ein Schalter
14, der den Joystick ein- oder ausschalten kann, also die Wirksamkeit der Bedienung
des Joysticks kontrolliert. Dieser Schalter 14 ist, wie mit einer gestrichelten Linie
12 angedeutet ist, mit einer Feldgenerator-Aktivator-Einheit 10 verbunden, welche
ebenfalls versteckt hinter der Platte 28 angeordnet und deshalb gestrichelt gezeichnet
worden ist. Je nach Freigabesituation bzw. Zugriffsberechtigung kann die Feldgenerator-Aktivator-Einheit
10 über die Leitung 12 den Schalter 14 steuern und damit den Joystick 16 funktionsfähig
oder nicht funktionsfähig schalten.
[0032] Die Anordnung für die Einheit 10 hängt von der jeweiligen Ausgestaltung des Personenliftsystems
ab und kann vorteilhafterweise so erfolgen, dass die Energieversorgung des Antrieb
18 mit verwendet werden kann. Natürlich kann auch eine eigene, insbesondere aufladbare
Versorgung mit Energie, beispielsweise durch eine Batterie oder einen Akku verwendet
werden. Ferner ist es von Vorteil, wenn die Bauteile, die durch die Leitung 12 verbunden
sind, also im vorliegenden Fall der Schalter 14 und die Einheit 10, sich nicht an
gegenseitig beweglichen Teilen befinden, um eine Signalübertragung einfach zu gestalten.
Natürlich kann aber auch der andere Fall gelöst werden, beispielsweise mit drahtloser
Signalübertragung oder mit Hilfe von Schleifkontakten.
[0033] Allgemein gilt, dass der Aktivator 10 so in das Umfeld der Transporteinheit bzw.
Personen-Trageeinheit integriert werden sollte, dass er einerseits sicher untergebracht
und andererseits gut verkabelbar ist.
[0034] Es ist auch nicht unbedingt nötig, den Joystick 16 zu schalten. Beispielsweise könnte
der Sitz 20 (frei-)geschaltet werden, wenn er als Drehsitz ausgestaltet ist und nur
in einer bestimmten Drehstellung die Fortbewegung des Treppenlifts ermöglicht.
[0035] In ihrer Eigenschaft als Feldgenerator erzeugt die kombinierte Feldgenerator-Aktivator-Einheit
10 ein Funkfeld 50, das den Sitz 20 umgibt und einen begrenzten Wirkungsbereich hat.
Im vorliegenden Fall dürfte der Wirkungsbereich etwa 2m - 3m betragen. Zu diesem Funkfeld
50 gehört eine hierauf abgestimmte Steuereinheit 70, die innerhalb des Feldes 50 dargestellt
ist, während die gleiche Einheit für die spätere Erläuterung einer Zusatzfunktion
nochmal außerhalb des Feldes als 71' gezeichnet ist.
[0036] Die Ausgestaltung der Funkfreischaltung ist nun eine solche, dass für den Fall, dass
sich die Einheit 70 in das wirksame Feld 50 begibt, in der Einheit die Anwesenheit
des Feldes 50 festgestellt wird. Die hierzu zu verwendende Technik ist bekannt und
wird hier nicht näher beschrieben. Wenn die Einheit 70 also feststellt, dass sie sich
in dem Feld 50 befindet, wird ein weiteres Vorgehen ausgelöst. Die Wechselwirkung
des Feldes 50 mit der Einheit 70 ist durch den Pfeil 57 dargestellt.
[0037] Nun tritt eine weitere Wechselwirkung bzw. Kommunikation in Kraft. Wie durch den
Pfeil 76 dargestellt ist, wird die Einheit 70 ein Signal 60 erzeugen und mit der Feldgenerator-Aktivator-Einheit
10 in Verbindung treten (Pfeil 71). Dadurch wird eine Freigabesituation ausgelöst,
bei welcher der Aktivator 10 den Schalter 16 steuert und somit die Steuerung des Treppenlifts
mittels des Joysticks 16 ermöglicht.
[0038] Wenn die Funk-Steuereinheit 70, die beispielsweise als Schlüsselanhänger oder Gürtel-Trageeinheit
ausgestaltet werden kann, das Feld 50 wieder verlässt, wird der Aktivator 10 den Schalter
14 wieder so schalten, dass der Joystick 16 außer Funktion gesetzt wird und die Steuerung
des Treppenlifts nicht mehr möglich ist.
[0039] Es soll hier ausdrücklich erwähnt werden, dass der Weg über eine aktive Feststellung
einer Feldpräsenz in der Funk-Steuereinheit nicht unbedingt für die vorliegende Erfindung
notwendig ist. Es wäre ebenso möglich, die Funk-Steuereinheit als ein passives, z.B.
erregbares Element auszugestalten, dessen Präsenz durch die Feldgenerator-Aktivator-Einheit
festgestellt werden kann, wenn es in das Anregungsfeld eintritt. Dies ist mit der
Verwendung von RFID-Transpondern bei Warenhaus/Diebstahl-Verhinderungssystemen vergleichbar.
[0040] Schließlich wird noch darauf hingewiesen, dass die Funk-Steuereinheit 70 auch selbst
als aktive Steuereinheit verwendet werden kann, wenn eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung umgesetzt wird. Die entsprechende Funk-Steuereinheit 70' ist oben in
der Zeichnung dargestellt, und sie umfasst einen Zusatzschalter 72, der ein Fernsteuerungssignal
aussenden kann. Dieses Fernsteuerungssignal würde so auf den Aktivator 10 wirken,
das er mit dem Schalter 14 den Joystick 16 freigibt. Eine solche Freigabe kann beispielsweise
über einen gewissen Zeitraum geschaltet werden, so dass ein Außenstehender (beispielsweise
ein Portier in einem öffentlichen Gebäude) die Benutzung des Treppenlifts vorübergehend
für eine Person freigeben kann, die keine eigene Funk-Steuereinheit 70 besitzt.
1. Personenliftsystem mit
- einer Personen-Trageeinheit (20), und
- einem Antrieb (18) für die Personen-Trageeinheit, wobei dem Antrieb eine
Zugriffskontrolle (14) zugeordnet, insbesondere vor-, zu- oder nachgeschaltet ist,
gekennzeichnet durch:
- einen Funkfeldgenerator (10), der um die Personen-Trageeinheit herum ein räumlich
wirkungsbegrenztes Streufeld (50) erzeugt,
- eine Funk-Steuereinheit (70), die in das Streufeld (50) einbringbar ist, und
- einen Aktivator (10), der in Reaktion auf ein wirksames Einbringen der Steuereinheit
(70) in das Streufeld (50) die Zugriffskontrolle schaltet, insbesondere antriebsbereit
schaltet.
2. Personenliftsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Personenliftsystem eines der folgenden Systeme ist:
- ein Treppenliftsystem mit einem Sitz oder Stuhl (20) als Personen-Trageeinheit und
einem dem Sitz oder Stuhl (20) zugeordneten Laufschienenantrieb,
- ein Plattformliftsystem mit einer betretbaren oder befahrbaren Plattform,
- ein Rampenliftsystem,
- ein Kabinenliftsystem.
3. Personenliftsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein Handantrieb oder ein kraftunterstützter Antrieb ist, insbesondere
ein elektrischer, ein mechanischer, ein hydraulischer oder ein pneumatischer Antrieb
oder eine Mischform dieser Antriebe, wobei das an der Personentrageeinheit angeordnete
Antriebselement ein passives oder aktives Antriebselement ist.
4. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (10), um die Zugriffskontrolle antriebsbereit zu schalten, direkt oder
indirekt eine Funktionssperre des Personenliftsystems betätigt, insbesondere
- am Antrieb selbst, und/oder
- an der Energieversorgung des Antriebs, und/oder
- an einem Bedienelement (16) zur Fortbewegungssteuerung, z.B. einem Taster oder einem
Joystick.
5. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Funkfeldgenerator und der Aktivator in einem Bauteil (10) vereinigt sind.
6. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Funkfeldgenerator ein Streufeld (50) mit einem wirksamen Abstand vom Aktivator
im Bereich von 0,25 m bis 5 m erzeugt.
7. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Funkfeldgenerator, die Funk-Steuereinheit und/oder der Aktivator mit Funkeinheiten
ausgestattet sind, die eine Kommunikation bzw. Wechselwirkung auf
- einem RFID-Frequenzband, und/oder
- einem Bluetooth-Frequenzband, und/oder
- dem kHz-Frequenzband (z. B. 125kHz), und/oder
- dem MHz-Frequenzband (z. B. 433 oder 866 MHz), und/oder
- dem GHz-Frequenzband (z. B. 2,4 GHz)
ermöglichen.
8. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltsignale für die Zugriffskontrolle mit einem Hochsicherheitscode verschlüsselt
sind, insbesondere mit einer 128Bit bis 1024Bit Verschlüsselung.
9. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Funk-Steuereinheit (70) mindestens einen Zusatzschalter (72) zur Fernbedienung
bzw. Fernauslösung der durch die Zugriffskontrolle unterstützten Zugangsberechtigungskontrolle
aufweist, wobei der Zusatzschalter zum Absenden eines Bedienungssignals durch einen
Sender an der Steuereinheit (70) ausgebildet ist.
10. Personenliftsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reichweite des Senders (72) an der Steuereinheit (70) größer ist als die wirksame
Abmessung des Streufelds (50), insbesondere mindestens das 1,5-fache, das 2-fache
oder das 3-fache dieser Abmessung betrifft, speziell in einem Bereich von 3 bis 100m
liegt.
11. Personenliftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltsignale für die Zugriffskontrolle gezielte, einzelne Zugangsberechtigungen
bewirken.
12. Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem, das die Berechtigung zur Benutzung mindestens
eines Personenliftsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 11 regelt, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Funk-Steuereinheiten (70) einem oder mehreren Personenliftsystemen
zur Schaltung der Zugriffskontrolle (14) zugeordnet ist bzw. sind.
13. Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einem oder mehreren Personenliftsystemen zugeordneten Funk-Steuereinheit(en)
(70) werkseitig unveränderbar auf die Schaltung des Personenliftsystems bzw. der Personenliftsysteme
abgestimmt sind, insbesondere hinsichtlich der Funkfrequenz und/oder der Schaltsignalidentität
bzw. - Verschlüsselung.
14. Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einem oder mehreren Personenliftsystemen zugeordneten Funk-Steuereinheit(en)
(70) programmierbar oder anderweitig veränderbar auf die Schaltung des Personenliftsystems
bzw. der Personenliftsysteme abstimmbar sind, insbesondere hinsichtlich der Funkfrequenz
und/oder der Schaltsignalidentität bzw. - Verschlüsselung.
15. Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Funk-Steuereinheit(en) (70) durch überörtliche Datenübertragung, insbesondere
über das Internet, programmierbar und auf die Schaltung des Personenliftsystems bzw.
der Personenliftsysteme abstimmbar sind, speziell für die Freischaltung einer Zugangsberechtigung
für einen bestimmten, mit programmierbaren Funk-Steuereinheiten ausgestatten Personenkreis,
im Besonderen für Personenliftsysteme in öffentlichen Gebäuden.