[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mobilkran, insbesondere einen Mobilbaukran,
mit einem Unterwagen mit Fahrgestell und einem um eine vertikale Drehachse drehbaren
Oberwagen, wobei am Unterwagen eine Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet ist.
[0002] Zur Tragkraftsteigerung kann bei solchen Mobilkranen ein zusätzliches Ballastelement
vorgesehen sein, welches bei Bedarf am Oberwagen angeordnet werden kann. In vielen
Märkten darf dieses Ballastelement aufgrund der zulässigen Achslasten nicht bei Straßenfahrten
am Gerät verbleiben. Das Ballastelement wird daher während der Straßenfahrt üblicherweise
auf einem separaten Transportfahrzeug transportiert und erst am Aufstellort am Oberwagen
angeordnet.
[0003] Hierfür wird bei bekannten Mobilkranen ein zusätzliches Hebegerät benötigt, mit welchem
das Ballastelement auf der Baustelle am Oberwagen angehängt bzw. für die Straßenfahrt
wieder abgenommen wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Mobilkran zur Verfügung zu stellen,
welcher eine einfachere Montage des Ballastelementes ermöglicht, welche vorteilhafterweise
ohne die Verwendung eines zusätzlichen Hebegerätes möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Mobilkran gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße Mobilkran umfasst dabei einen Unterwagen mit Fahrgestell sowie
einen um eine vertikale Drehachse drehbaren Oberwagen, wobei am Unterwagen eine Hebe-
und/oder Senkvorrichtung angeordnet ist und am Oberwagen mindestens ein Ballastelement
anordenbar ist, welches während der Straßenfahrt auf einem separaten Transportfahrzeug
transportierbar ist. Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Mobilkran
um einen Mobilbaukran. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das Ballastelement
an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung anordenbar und unter Verwendung der Hebe- und/oder
Senkvorrichtung am Oberwagen montierbar ist. Das Ballastelement kann damit über die
am Unterwagen angeordnete Hebe- und/oder Senkvorrichtung montiert werden. Insbesondere
kann dadurch eine ohnehin am Mobilkran vorhandene Hebe- und/oder Senkvorrichtung nun
auch zur Montage des Ballastelementes eingesetzt werden.
[0007] Dabei kann das Ballastelement vorteilhafterweise über den Mobilkran selbst an der
Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet werden, so dass keine weitere Hebevorrichtung
benötigt wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist dabei an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung ein Adapter angeordnet,
über welchen das Ballastelement an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung aufnehmbar ist.
Über diesen Adapter kann damit insbesondere eine ohnehin bereits vorhandene Hebe-
und/oder Senkvorrichtung zur Aufnahme des Ballastelementes ausgerüstet werden.
[0009] Vorteilhafterweise wird das Ballastelement dabei formschlüssig am Adapter gehalten.
Hierdurch ist eine sichere Aufnahme und Bewegung des Ballastelementes über die Hebe-
und/oder Senkvorrichtung möglich. Vorteilhafterweise kann das Ballastelement dabei
an dem Adapter eingehängt werden.
[0010] In weiterhin vorteilhafterweise umfasst der Adapter dabei einen Tragarm, welcher
schwenkbar an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung befestigt ist und von einer Transportstellung
in eine Arbeitsstellung ausklappbar ist.
[0011] Weiterhin vorteilhafterweise ist das Ballastelement am Oberwagen durch Absenken der
Hebe- und/oder Senkvorrichtung anhängbar. Vorteilhafterweise wird dabei das Ballastelement
an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung durch den Mobilkran selbst angeordnet. Daraufhin
wird der Oberwagen um 180° gedreht, so dass das Ballastelement nun durch Absenken
der Hebe- und/oder Senkvorrichtung am Heck des Oberwagens angehängt werden kann.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Ballastelement dabei am Heck des Oberwagens befestigbar,
insbesondere durch Anhängen an einen Grundballast, welcher fest am Oberwagen verbleibt.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Ballastelement dabei so am Oberwagen befestigbar, dass
es in seiner montierten Stellung das hintere Ende des Oberwagens bildet. Dabei wird
die Länge des Hecks des Oberwagens durch Anhängen des Ballastelementes vergrößert.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Hebe- und/oder Senkvorrichtung am Heck des Unterwagens
angeordnet. Insbesondere ist dabei die Hebe- und/oder Senkvorrichtung an der hinteren
Rückwand des Unterwagens montiert.
[0015] Dabei kann die Hebe- und/oder Senkvorrichtung bei der Straßenfahrt als Unterfahrschutz
für die auf dem Oberwagen abgelegten Kranteile dienen, welche über das Heck des Unterwagens
nach hinten hinausragen. Vorteilhafterweise weist die Hebe- und/oder Senkvorrichtung
dabei an ihrem hinteren Ende einen Auffahrschutz auf.
[0016] Weiterhin kann die Hebe- und/oder Senkvorrichtung eine Ladefläche aufweisen, auf
welcher Gegenstände abgelegt werden können. Insbesondere handelt es sich dabei bei
der Hebe- und/oder Senkvorrichtung um einen Geräteträger, mit welchem Geräte am Mobilkran
transportiert werden können. Vorteilhafterweise ist die Hebe-und/oder Senkvorrichtung
dabei so auf den Boden absenkbar, dass Geräte auf die Ladefläche geladen werden können,
und dann für den Transport um eine gewisse Strecke anhebbar.
[0017] Vorteilhafterweise weist die Hebe- und/oder Senkvorrichtung dabei einen maximalen
Hubweg zwischen 10 cm und 1,50 m, weiterhin vorteilhafterweise zwischen 30 cm und
1 m, weiterhin vorteilhafterweise zwischen 50 cm und 60 cm auf.
[0018] Die Hebe- und/oder Senkvorrichtung kann dabei einen beliebig ausgeführten Hubantrieb
aufweisen. Insbesondere kann dabei mindestens ein Hydraulikzylinder als Hubantrieb
eingesetzt werden. Die heb- und/oder senkbare Kinematik kann dabei als Lenkerkinematik
ausgeführt sein, insbesondere als Doppellenkerkinematik. Alternativ ist jedoch auch
eine linear geführte Bewegung möglich.
[0019] Weiterhin kann die Ladefläche der Hebe- und/oder Senkvorrichtung einklappbar sein,
um die Länge des Unterwagens zu verringern.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Mobilkran handelt es sich vorteilhafterweise um einen Mobilbaukran.
Ein solcher Mobilbaukran weist mindestens ein Turmelement auf, welches aufrichtbar
am Oberwagen angeordnet ist, sowie einen am Turm angeordneten Ausleger. Im aufgerichteten
Zustand kann der Mobilbaukran daher als Turmdrehkran eingesetzt werden. Vorteilhafterweise
weist der Mobilkran dabei mehrere Turmelemente auf, welche auseinander austeleskopierbar
sind.
[0021] Am obersten Turmelement ist vorteilhafterweise der Ausleger gelenkig angeordnet.
Der Ausleger kann dabei aus mehreren Auslegerelementen bestehen, welche klappbar aneinander
angeordnet sind.
[0022] Vorteilhafterweise kann sich der erfindungsgemäße Mobilbaukran dabei am Aufstellort
selbsttätig aufrichten.
[0023] Bei der vorliegenden Erfindung können damit die ohnehin bei Mobilbaukranen vorhandenen
Einrichtungen bzw. Ausrichtungen genutzt werden, um ohne den Einsatz einer zusätzlichen
Hebevorrichtung Ballast, insbesondere Zusatzballast, am Oberwagen anzuordnen. Die
hierfür notwendigen Zusatzeinrichtungen beschränken sich dabei auf einen Adapter,
welcher an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet wird.
[0024] Die vorliegende Erfindung umfasst neben dem Mobilkran weiterhin eine entsprechende
Hebe- und/oder Senkvorrichtung, wie sie oben dargestellt wurde.
[0025] Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung einen Adapter, wie er oben dargestellt
wurde. Der erfindungsgemäße Adapter kann dabei an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung
eines Mobilkrans montiert werden, wobei das Ballastelement über den Adapter an der
Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet werden kann. Vorteilhafterweise erlaubt
der Adapter dabei ein formschlüssiges Halten des Ballastelements.
[0026] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Ballastelement für einen Mobilkran,
wie er oben dargestellt wurde. Insbesondere weist das Ballastelement dabei Mittel
zur formschlüssigen Verbindung mit einer Hebe- und/oder Senkvorrichtung bzw. einen
an diesen angeordneten Adapter auf.
[0027] Neben dem Mobilkran umfasst die vorliegende Erfindung weiterhin ein Verfahren zum
Aufbau eines Mobilkrans an einem Aufstellort. Insbesondere wird das erfindungsgemäße
Verfahren dabei zum Aufbau eines Mobilkrans eingesetzt, wie er oben beschrieben wurde.
Das Verfahren dient dabei zum Aufbau eines Mobilkrans mit einem Unterwagen mit Fahrgestell
und einem um eine vertikale Drehachse drehbaren Oberwagen, wobei am Unterwagen eine
Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet ist. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Transport eines Ballastelementes auf einem separaten Transportfahrzeug zum Aufstellort,
- Anordnung des Ballastelementes an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung, insbesondere
unter Verwendung des Mobilkrans und
- Montieren des Ballastelementes am Oberwagen unter Verwendung der Hebe-und/oder Senkvorrichtung.
[0028] Vorteilhafterweise wird dabei am Aufstellort zunächst ein Grundkran aufgebaut, welcher
mit seinem Grundballast geeignet ist, das Ballastelement über den Kranhaken von einem
Transportfahrzeug abzuheben und an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung anzuordnen.
[0029] Vorteilhafterweise wird dabei im erfindungsgemäßen Verfahren der Oberwagen nach dem
Anordnen des Ballastelementes an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung um 180° gedreht,
woraufhin das Ballastelement durch Absenken der Hebe-und/oder Senkvorrichtung am Heck
des Oberwagens angehängt wird. Insbesondere wird das Ballastelement dabei an einem
Grundballast des Mobilkrans angehängt.
[0030] Damit kann die Montage des Ballastelementes ohne Einsatz einer separaten Hebevorrichtung
erfolgen. Gegebenenfalls kann die Hebe- und/oder Senkvorrichtung auch eingesetzt werden,
um vor dem Drehen des Oberwagens das Ballastelement um eine gewisse Strecke in eine
Warteposition anzuheben. Das Ballastelement kann jedoch bereits vom Mobilkran selbst
in die gewünschte Warteposition gehoben werden.
[0031] Entscheidend ist daher, dass die Hebe- und/oder Senkvorrichtung nach dem Drehen der
Drehbühne zum Absenken des Grundballastes eingesetzt wird, da dies offensichtlich
nicht durch den Kranhaken des Mobilkrans selbst erfolgen kann.
[0032] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Abbau eines Mobilkrans,
welches entsprechend umgekehrt verläuft. Dabei wird die Hebe- und/oder Senkvorrichtung
eingesetzt, um das Ballastelement vom Heck des Oberwagens abzuheben. Daraufhin kann
der Oberwagen um 180° gedreht werden, um das Ballastelement über den Kranhaken anzuheben
und auf einem Transportfahrzeug abzulegen.
[0033] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen sowie Ausführungsbeispielen
näher dargestellt. Dabei zeigen:
- Figur 1:
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilkrans in einer Seitenansicht
im Transportzustand,
- Figur 2:
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilkrans in einer Seitenansicht
im Arbeitszustand,
- Figur 3:
- das selbsttätige Aufstellen eines erfindungsgemäßen Mobilkrans am Aufstellort,
- Figur 4:
- den Unterwagen eines erfindungsgemäßen Mobilkrans in einer Draufsicht unter Einzeichnung
des Drehradius des Oberwagens,
- Figur 5:
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hebe- und/oder Senkvorrichtung in
einer Seitenansicht,
- Figur 6:
- die in Figur 5 gezeigte Hebe- und/oder Senkvorrichtung mit ausgeklappten Adapter und
auf diesem abgelegten Ballastelement,
- Figur 7:
- die in Figur 6 gezeigte Situation mit gedrehtem Oberwagen und
- Figur 8:
- die in Figur 7 gezeigte Situation mit durch Absenken der Hebevorrichtung am Heck des
Oberwagens angehängtem Ballastelement.
[0034] In den Figuren 1 und 2 ist nun ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilkrans
in einer Transportposition und in einer Arbeitsposition zu sehen. Bei dem Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um einen Mobilbaukran, d. h. um einen Turmdrehkran, welcher
verfahrbar ist. Der Turmdrehkran weist dabei einen über eine Laufkatze entlang des
Auslegers verfahrbaren Kranhaken auf. Der erfindungsgemäße Mobilkran weist dabei einen
Unterwagen mit einem Fahrwerk mit mehreren bereiften Achsen 3 auf. Weiterhin weist
der Unterwagen auf seiner Vorderseite eine Fahrerkabine 4 auf.
[0035] Auf dem Unterwagen ist um die vertikale Drehachse 13 drehbar ein Oberwagen 2 angeordnet,
welcher die Kranaufbauten 5 trägt. Der Unterwagen 1 ist dabei über Abstützelemente
19 am Aufstellort abstützbar. Wie in Figur 4 zu erkennen, weist der Mobilkran dabei
in seinem vorderen Bereich sowie am Heck Abstützkästen auf, aus welchen Schiebeholme
mit Abstützzylindern an ihren Enden ausgeschoben werden können.
[0036] Am Oberwagen 2 ist der Turm um eine horizontale Drehachse drehbar angelenkt. Im Ausführungsbeispiel
umfasst der Turm dabei zwei Turmelemente 6 und 7, wobei das Turmelement 7 in das Turmelement
zum Transport eingeschoben werden kann. Am Turmkopf ist um eine horizontale Schwenkachse
18 schwenkbar der Ausleger angelenkt. Der Ausleger besteht dabei aus drei Auslegersegmenten
9, 10 und 11, welche jeweils um horizontale Schwenkachsen schwenkbar aneinander angelenkt
sind. Dabei ist eine Abspannung 12 mit Abspannstützen 16 und 17 vorgesehen, welche
den Ausleger abspannt. Die Abspannung steht dabei rückwärtig über eine längenveränderliche
Verseilung 15 mit dem rückwärtigen Teil des Oberwagens in Verbindung. Dort ist eine
Winde angeordnet, über welche die Verseilung 15 in ihrer Länge verändert werden kann.
[0037] Der Mobilkran kann sich dabei am Aufstellort selbsttätig aufrichten, ohne dass es
hierfür weiterer Hebevorrichtungen bedürfte. Die Aufstellphase ist dabei in Figur
3 dargestellt. Am Aufstellort wird zunächst der Unterwagen abgestützt. Daraufhin wird
der Turm aus der Waagerechten in die Senkrechte aufgerichtet. Im nächsten Schritt
wird das obere Turmelement 7 aus dem unteren Turmelement 6 herausteleskopiert. Nun
wird der Ausleger unter Verwendung der Abspannung 12 durch verkürzen der Verseilung
15 in seine waagrechte Position ausgeklappt.
[0038] Wie in Figur 1 zu sehen ist, weist der Unterwagen des erfindungsgemäßen Mobilkrans
heckseitig eine Hebe- und Senkvorrichtung 30 auf, welche hier als Geräteträger ausgeführt
ist. Die Hebe- und Senkvorrichtung weist dabei eine Ladefläche 30 auf, auf welcher
Geräte transportiert werden können. Dabei ist ein Hubantrieb 31 vorgesehen, über welchen
die Hebe- und Senkvorrichtung zur Aufnahe von Geräten auf den Boden abgesenkt werden
kann und zum Transport angehoben werden kann. Die Hebe- und Senkvorrichtung ist dabei
an der hinteren Rückwand 32 des Unterwagens angeordnet, d.h. am hinteren Schiebeholmkasten.
[0039] Wie in Figur 1 ebenfalls zu erkennen, ragt im Transportzustand der zusammengefaltete
Kranaufbau über das Heck 32 des Unterwagens hinaus. Die Hebe- und Senkvorrichtung
30 ist daher gleichzeitig als Unterfahrschutzeinrichtung konzipiert, wobei die Ladefläche
mit einer Stoßstange endet und im Wesentlichen so weit nach hinten reicht, wie der
Kranaufbau.
[0040] Dies ist auch in Figur 4 zu erkennen, welche den erfindungsgemäßen Mobilkran im Transportzustand
in einer Draufsicht zeigt, wobei jedoch bereits die Schiebeholme ausgefahren wurden.
Weiterhin ist neben der Drehachse 13 des Oberwagens auch der Drehradius 21 des Oberwagens
eingezeichnet.
[0041] Als Gegengewicht für den am vorderen Ende des Oberwagens angeordneten Kranaufbau,
den Ausleger sowie die aufzunehmende Last ist am hinteren Ende des Oberwagens Ballast
angeordnet. Dabei ist im Ausführungsbeispiel ein Grundballast 20 vorgesehen, welcher
immer am Oberwagen verbleibt.
[0042] Zur Tragkraftsteigerung ist nun erfindungsgemäß ein Zusatzballastelement 50 vorgesehen,
welches jedoch in vielen Märkten aufgrund der zulässigen Achslasten nicht bei Straßenfahrt
am Mobilkran verbleiben kann. Der Zusatzballast muss daher auf einem zusätzlichen
Transportfahrzeug zum Aufstellort des Mobilkrans transportiert werden.
[0043] Durch die vorliegende Erfindung ist dieser Zusatzballast nun ohne eine zusätzliche
Hebevorrichtung am Aufstellort am Oberwagen montierbar. Hierzu wird der Zusatzballast
über den bereits aufgestellten Mobilkran vom Transportfahrzeug angehoben und an der
Hebe- und Senkvorrichtung 30 angeordnet, welche hierfür einen entsprechenden Adapter
aufweist. Hierzu wird der Zusatzballast am Kranhaken 23 des Mobilkrans angehängt und
zur Hebe- und Senkvorrichtung 30 transportiert. Die entsprechende Hakenposition zum
Ablassen des Zusatzballastes auf die Hebe-und Senkvorrichtung 30 ist dabei in Figur
2 mit der Position 70 bezeichnet.
[0044] Nach dem Anordnen des Zusatzballastes 50 an der Hebe- und Senkvorrichtung 30 kann
nun der Zusatzballast über die Hebe- und Senkvorrichtung am Oberwagen montiert werden.
Hierzu wird der Oberwagen zunächst um 180° gedreht, so dass das Heck des Oberwagens
am Heck des Unterwagens und damit im Bereich der Hebe- und Senkvorrichtung positioniert
ist. Durch Absenken der Hebe- und Senkvorrichtung 30 kann der Zusatzballast 50 nun
am Heck des Oberwagens angehängt werden, insbesondere am Grundballast.
[0045] Die am Unterwagenheck 32 angeordnete Hebe- und Senkvorrichtung 30 wird nun nochmals
anhand von Figur 5 näher beschrieben. Die Hebe- und Senkvorrichtung 30 weist dabei
eine Ladefläche 34 auf, auf welcher Geräte abgestellt werden können. Die Ladefläche
34 weist dabei einen vertikal angeordneten Tragarm auf, welcher über eine Parallellenkeranordnung
35 am Unterwagenheck 32 angelenkt ist. Dabei ist ein Hydraulikzylinder 36 vorgesehen,
über welchen die Hebe- und Senkvorrichtung 30 abgesenkt und angehoben werden kann.
Durch die parallele Lenkeranordnung kann die Hebe- und Senkvorrichtung dabei angehoben
und abgesenkt werden, ohne dass ihre Ausrichtung verändert wird.
[0046] An der Hebe -und Senkvorrichtung 30 ist nun erfindungsgemäß ein Adapter 40 angeordnet,
welcher den Zusatzballast sicher aufnehmen kann, so dass dieser über die Hebe- und
Senkvorrichtung 30 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Im Ausführungsbeispiel handelt
es sich bei dem Adapter 40 dabei um zwei Tragarme, welche aus einer Transportposition,
wie sie in Figur 5 gezeigt ist, in die in Figur 6 gezeigte Arbeitsposition hochgeklappt
und in dieser gesichert werden können. Die Tragarme 40 weisen dabei jeweils ein formschlüssiges
Verbindungselement 41 zur Verbindung mit dem Zusatzballast 50 auf. Insbesondere kann
dabei der Zusatzballast 50 auf den Verbindungselementen 41 aufgesetzt werden und wird
formschlüssig von diesen gehalten.
[0047] Gemäß der vorliegenden Erfindung hebt der Kran sich seinen Zusatzballast 50 nun selbst
auf den Adapter 40, wo er formschlüssig und sicher gehalten wird. Das Absetzen des
Zusatzballastes auf dem Adapter ist dabei bei Minimalausladung des Kranes möglich.
Adapter und Zusatzballast werden nun von der Hebe- und Senkvorrichtung mittels der
Lenkerkinematik hydraulisch in die richtige Warteposition angehoben. Alternativ kann
die Hebevorrichtung auch von Anfang an in die richtige Position verfahren werden,
wie sie in Figur 6 gezeigt ist.
[0048] Nun wird die Drehbühne mit dem Grundballast 20 um 180° gedreht, so dass das Heck
der Drehbühne am Heck des Unterwagens angeordnet ist, wie dies in Figur 7 gezeigt
ist. Der Zusatzballast 50 weist dabei einen Tragarm 51 auf, welcher sich nun über
den Grundballast 20 nach vorne erstreckt. An dem Tragarm 51 ist ein nach unten gerichteter
Sicherungszapfen 52 angeordnet. Der Grundballast weist auf seiner Oberseite eine entsprechende
Ausnehmung für den Sicherungszapfen 52 auf. Selbstverständlich können dabei auch mehrere
Sicherungszapfen und mehrere Tragarme 51 eingesetzt werden.
[0049] Durch Absenken der Hebe- und Senkvorrichtung 30 wird der Zusatzballast 50 nun am
Grundballast angehängt und gleichzeitig formschlüssig über den Sicherungszapfen 52
verriegelt. Der Zusatzballast 50 hängt nun sicher am Grundballast 20, wie dies in
Figur 8 gezeigt ist.
[0050] Durch weiteres Absenken der Hebe- und Senkvorrichtung 30 wird nun der Adapter 40
vom Zusatzballast 50 gelöst und kann wieder eingeklappt werden.
[0051] Der Kran kann nun mit der durch den Zusatzballast erhöhten Tragkraft eingesetzt werden.
[0052] Bei der vorliegenden Erfindung muss die Kinematik der Hebe- und Senkvorrichtung,
die Ausführung des Adapters sowie die Aufhängung des Zusatzballastes am Grundballast
entsprechend aufeinander abgestimmt sein.
[0053] Weist die Hebe- und Senkvorrichtung eine Parallellenkerkinematik auf, wie dies bei
den in Figuren 5 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispielen der Fall ist, kann dabei alternativ
zu der in den Figuren 5 bis 8 gezeigten Ausführung auch folgende Ausführung gewählt
werden:
[0054] Insbesondere kann die gesamte Anordnung aus Hebe- und Senkvorrichtung, Adapter, Zusatzballast
und Oberwagen so ausgeführt werden, dass sich die Parallellenkeranordnung in der Warteposition,
in welcher das Heck des Oberwagens unter den Tragarm des Zusatzballastes gefahren
wird, in einer waagrechten oder nach hinten und unten geneigten Position befindet.
Dies hat zur Folge, dass bei einem weiteren Absenken der Hebe- und Senkvorrichtung
zum Anhängen des Zusatzballastes dieser nicht nur nach unten, sondern auch nach vorne
auf das Heck des Oberwagens bzw. den dort angeordneten Grundballast zu bewegt wird.
Eine solche Kinematik hat den Vorteil, dass die Vorderseite des Zusatzballastes 50
direkt auf der Rückseite des Oberwagenhecks bzw. des dort angeordneten Grundballasts
20 anliegen kann.
[0055] Die Abnahme des Zusatzballastes zum Straßentransport ist in den Figuren nicht näher
dargestellt. Die Abnahme verläuft jedoch wie oben bei der Montage gezeigt in umgekehrter
Reihenfolge. Der Zusatzballast wird also von der Hebe- und Senkvorrichtung über den
Adapter 40 angehoben, bis der Oberwagen unter dem Zusatzballast wegdrehen kann. Der
Kran wird nun eingesetzt, um den Zusatzballast von der Hebe- und Senkvorrichtung abzuheben
und auf einem Transportfahrzeug zu laden.
[0056] Der Adapter kann nun wieder in seine Transportposition weggeklappt werden, um nicht
mit der Aufstellkurve des Krans zu kollidieren. Der sonstige Abbau des Krans erfolgt
dann wie bei bekannten Mobilkranen üblich.
[0057] Bei der vorliegenden Erfindung wird damit eine vom Unterwagen her angetriebene Lösung
beschrieben, welche in Verbindung mit der Drehbewegung des Oberwagens zum Anhängen
des Ballastes genützt wird. Hierfür wird die heb- und senkbare Kinematik am Fahrzeugheck
des Unterwagens eingesetzt. Im Ausführungsbeispiel wurde hier eine Lenkerkinematik
eingesetzt. Alternativ wäre die vorliegende Erfindung auch über eine linear geführte
Bewegung realisierbar.
[0058] Die vorliegende Erfindung stellt einen systematischen Ablauf zum An- bzw. Abhängen
des Ballastelementes am Oberwagen zur Verfügung. Hier können weitgehend die bei erfindungsgemäßen
Mobilkranen üblicherweise ohnehin vorhandenen Einrichtungen und Ausrichtungen genutzt
werden.
[0059] Die Zusatzfunktion eines ohne weitere Hebevorrichtung anhängbaren Zusatzballastes
kann so mit nur minimalem konstruktiven Aufwand realisiert werden. Insbesondere muss
hierfür lediglich ein entsprechender Adapter an der Hebe- und Senkvorrichtung angeordnet
werden.
1. Mobilkran, insbesondere Mobilbaukran mit einem Unterwagen mit Fahrgestell und einem
um eine vertikale Drehachse drehbaren Oberwagen, wobei am Unterwagen eine Hebe- und/oder
Senkvorrichtung angeordnet ist und am Oberwagen mindestens ein Ballastelement anordenbar
ist, welches während der Straßenfahrt auf einem separaten Transportfahrzeug transportierbar
ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Ballastelement an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung anordenbar und unter Verwendung
der Hebe- und/oder Senkvorrichtung am Oberwagen montierbar ist.
2. Mobilkran nach Anspruch 1, wobei an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung ein Adapter
angeordnet ist, über welchen das Ballastelement an der Hebe-und/oder Senkvorrichtung
aufnehmbar ist, wobei das Ballastelement vorteilhafterweise formschlüssig am Adapter
gehalten wird.
3. Mobilkran nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Ballastelement am Oberwagen
durch Absenken der Hebe- und/oder Senkvorrichtung anhängbar ist, wobei das Ballastelement
vorteilhafterweise am Heck des Oberwagens befestigbar ist, insbesondere durch Anhängen
an einem Grundballast.
4. Mobilkran nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Hebe-und/oder Senkvorrichtung
am Heck des Unterwagens angeordnet ist.
5. Mobilkran nach Anspruch 4, wobei die Hebe- und/oder Senkvorrichtung bei der Straßenfahrt
als Unterfahrschutz dient.
6. Mobilkran nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Hebe-und/oder Senkvorrichtung
eine Ladefläche aufweist, auf welcher Gegenstände abgelegt werden können.
7. Mobilkran nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit mindestens einem Turmelement,
welches aufrichtbar am Oberwagen angeordnet ist, und einem am Turm angeordneten Ausleger,
wobei der Mobilkran im aufgerichteten Zustand als Turmdrehkran dient.
8. Hebe- und/oder Senkvorrichtung und/oder Adapter und/oder Ballastelement für einen
Mobilkran nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
9. Verfahren zum Aufbau eines Mobilkrans an einem Aufstellort, insbesondere zum Aufbau
eines Mobilbaukrans nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Mobilkran
einen Unterwagen mit Fahrgestell und einen um eine vertikale Drehachse drehbaren Oberwagen
aufweist und am Unterwagen eine Hebe- und/oder Senkvorrichtung angeordnet ist,
mit den Schritten:
Transport eines Ballastelements auf einem separaten Transportfahrzeug zum Aufstellort,
Anordnen des Ballastelement an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung, insbesondere unter
Verwendung des Mobilkrans,
Montieren des Ballastelementes am Oberwagen unter Verwendung der Hebe-und/oder Senkvorrichtung.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Oberwagen nach dem Anordnen des Ballastelement
an der Hebe- und/oder Senkvorrichtung um 180 Grad gedreht wird, woraufhin das Ballastelement
durch Absenken der Hebe- und/oder Senkvorrichtung am Heck des Oberwagens angehängt
wird.