[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschicker gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Straßenfertiger werden dazu eingesetzt, auf einem Platz, einem Weg oder einer Straße
einen Belag aus Einbaumischgut aufzubringen, beispielsweise aus Beton, bituminösem
Einbaumischgut oder Asphalt. Solch ein Straßenfertiger weist üblicherweise einen Gutbunker
auf, um eine bestimmte Menge von Einbaumischgut zu speichern. Wenn die Speicherkapazität
erhöht werden soll, wird ein Beschicker in Arbeitsrichtung vor den Straßenfertiger
gesetzt. Dieser Beschicker umfasst einen weiteren Gutbunker sowie eine Förder-erinrichtung,
um Einbaumischgut aus dem Beschicker-Gutbunker in den Gutbunker des Straßenfertigers
zu transportieren. Neben der Fördereinrichtung können als weitere Arbeitsaggregate
zum Beispiel Abstreifer, Rüttler oder eine Heizung vorgesehen sein, um den Förderprozess
zu verbessern und das zu frühe Erkalten und Erstarren des üblicherweise heißen Einbaumischguts
zu verhindern.
[0004] Nachteilig ist, dass die Bedienung eines herkömmlichen Beschickers kompliziert ist,
da der Bediener jedes Arbeitsaggregat einzeln und manuell einstellen und ein- oder
ausschalten muss. Der Betrieb des Beschickers wird damit sehr abhängig von der Erfahrung
und dem Geschick des einzelnen Bedieners. Darüber hinaus ist eine schnelle Änderung
der Förderleistung kaum möglich, da zu diesem Zweck mehrere Arbeitsaggregate verstellt
werden müssten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Beschicker mit konstruktiv möglichst einfachen
Mitteln hinsichtlich seiner Bedienbarkeit deutlich zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Beschicker mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass am Bedienbereich (bei dem es sich um ein Bedienpult
handeln kann) für mindestens eines der Arbeitsaggregate ein Automatikbetrieb einstellbar
ist. Zudem ist ein Förderhauptschalter vorgesehen, bei dessen Betätigung alle in den
Automatikbetrieb gestellten Aggregate mit festgelegten Betriebsparametern in Betrieb
gesetzt werden. Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Bediener jedes Arbeitsaggregat,
dessen Betrieb gewünscht ist, nur noch aktivieren muss, ohne jedoch die speziellen
Betriebsparameter dieses Arbeitsaggregats einstellen zu müssen. Vielmehr wird das
Arbeitsaggregat automatisch mit vorher festgelegten Betriebsparametern betrieben.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sämtliche in den Automatikbetrieb gestellten
Aggregate gleichzeitig in Betrieb gesetzt werden, wenn der Förderhauptschalter betätigt
wird. So wird vermieden, dass einzelne Arbeitsaggregate im Leerlauf oder gegen eine
Kraft anlaufen müssen, bis sämtliche benötigten Arbeitsaggregate in Betrieb sind.
[0008] Vorzugsweise ist der Automatikbetrieb individuell für ein Arbeitsaggregat oder individuell
für jedes aus einer Mehrzahl von Arbeitsaggregaten (oder sogar von allen Arbeitsaggregaten)
einstellbar. Denkbar wäre es, dass für ein Arbeitsaggregat lediglich die folgenden
drei Betriebsarten eingestellt werden können:
- 1. AUS: Das betreffende Aggregat wird nicht in Betrieb gesetzt.
- 2. EIN: Das Aggregat läuft immer mit vorher festgelegten, beispielsweise werksseitig
vorbestimmten Parametern.
- 3. AUTOMATIK: Das betreffende Aggregat läuft mit vorher eingestellten Parametern,
wenn der Förderhauptschalter betätigt wird.
[0009] Da nur noch drei Betriebszustände für jedes Aggregat eingestellt werden müssen, ist
die Bedienung des Beschickers stark vereinfacht. Denkbar wäre eine weitere Vereinfachung,
wenn eine Gruppe von Arbeitsaggregaten mittels eines einzigen Bedienelements gemeinsam
in eine bestimmte Betriebsart versetzt werden kann.
[0010] Vorzugsweise umfassen die Arbeitsaggregate ein oder mehrere Förderaggregate, einen
Abstreifer, eine Reinigungsbürste, eine Sprühanlage, einen Rüttler und/oder eine Heizung.
Als Förderaggregate können Förderbänder, Förderschnecken oder andere Linearförderer
vorgesehen sein. Alle diese Arbeitsaggregate unterstützen die Förderleistung des Beschickers.
[0011] Zweckmäßig ist es, wenn die Betriebsparameter zum Betrieb eines oder mehrerer Arbeitsaggregate
einstellbar und/oder veränderbar sind. Besonders günstig ist es, wenn die Betriebsparameter
vor dem Starten des Arbeitsaggregats, beispielsweise vor dem Starten durch Betätigung
des Förderhauptschalters, einstellbar sind. In diesem Fall kann das Arbeitsaggregat
sofort mit den gewählten Betriebsparametern in Betrieb gesetzt werden. Eine Einstellbarkeit
oder Veränderbarkeit der Betriebsparameter ermöglicht eine Anpassung an sich ändernde
Arbeitsbedingungen.
[0012] Der Bedienkomfort des Beschickers lässt sich weiter erhöhen, wenn nicht nur einzelne
Bedienparameter einstellbar sind, sondern wenn unmittelbar das Verhältnis einzelner
Betriebsparameter eines oder verschiedener Arbeitsaggregate zueinander einstellbar
ist. Beispielsweise könnte der Durchsatz einer Sprühanlage im Verhältnis zur Förderleistung
des Beschickers verändert werden, um pro Einheit des geförderten Einbaumischguts mehr
oder weniger Zusatzstoffe einzusprühen.
[0013] Vorzugsweise weist die Steuerung des Beschickers einen Speicher zum Speichern der
Betriebsparameter für den Betrieb der Arbeitsaggregate auf. Aus diesem Speicher können
die Betriebsparameter ausgelesen werden, bevor oder wenn das betreffende Arbeitsaggregat
in Betrieb gesetzt wird. Zudem können die Werte der Betriebsparameter im Speicher
verändert werden.
[0014] Vorzugsweise ist im Speicher eine Gruppe von Betriebsparametern eines oder mehrerer
Arbeitsaggregate als gemeinsames Betriebsprogramm gespeichert und abrufbar. Beispielsweise
können Programme für eine niedrige, eine mittlere und eine hohe oder maximale Förderleistung
des Beschickers abgespeichert werden, indem die Gruppe von dazu zweckmäßigen Betriebsparametern
gespeichert und miteinander verknüpft wird.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn am Bedienbereich ein Anzeigefeld vorgesehen ist. Auf diesem
Anzeigefeld könnten dem Bediener Informationen über die Aktivität und die Betriebsparameter
der einzelnen Arbeitsaggregate angezeigt werden. Beispielsweise könnte eine Menüführung
vorgesehen sein, über die der Bediener die entsprechenden Informationen abrufen kann.
Das Anzeigefeld könnte auch Warnhinweise an den Bediener übermitteln.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist ein Übersteuerungsschalter
vorgesehen. Wenn beziehungsweise so lange wie dieser Übersteuerungsschalter betätigt
wird, wird die Förderleistung des Beschickers auf einen Maximalwert gesetzt, der vorher
eingestellt werden kann. Insbesondere kann die Förderleistung auf 100% der möglichen
Förderleistung gesetzt werden. Eine entsprechende Programmierung der Steuerung sorgt
dafür, dass alle an der Förderleistung beteiligten Aggregate an dieser kurzfristigen
Steigerung der Förderleistung beteiligt werden.
[0017] Zweckmäßig ist es ferner, wenn am Bedienfeld ein Bedienelement vorgesehen ist, beispielsweise
ein Dreh- oder Schieberegler, mittels dessen die Förderleistung des Beschickers proportional
verändert werden kann. Beispielsweise könnte die Förderleistung durch dieses Bedienelement
um einen bestimmten Faktor verändert werden. Die Steuerung des Beschickers sorgt dafür,
dass automatisch alle an der Förderleistung beteiligten Aggregate zu der gewünschten
Änderung der Förderleistung beitragen.
[0018] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Beschickers und
- Figur 2
- eine Ansicht des Bedienfelds des Beschickers.
[0019] Figur 1 zeigt einen Beschicker B zum Versorgen beispielsweise von Straßenfertigern
mit haftfreudigem und/oder zum Erstarren neigendem Fördergut, insbesondere heißem
bituminösem Misch- oder Einbaugut, Betoneinbaugut oder auch Kies, Sand oder dergleichen.
Der Beschicker B ist selbstfahrend, weist ein Fahrwerk 1 an einem Unterbau 2 und einen
in Einbaurichtung frontseitigen Bunker 3 auf, der von vorne oder oben oder seitlich
befüllbar ist. Im Unterbau 2 erstreckt sich ausgehend vom Gutbunker 3 ein Förderband
M nach hinten oder nach hinten und oben, wobei das Förderband M im Wesentlichen in
Längsrichtung des Beschickers B orientiert ist und gegebenenfalls angehoben oder abgesenkt
oder auch seitlich verschwenkt werden kann. Das Förderband M umfasst ein endloses
Fördersubstrat 4, das in Umkehrbereichen an Umlenkrädern 5, 7 und auch dazwischen
in Antriebs- und Abstützsystemen abgestützt und geführt ist. Die oberen Umlenkräder
5 können als Antrieb fungieren und sind beispielsweise durch eine Spannvorrichtung
6 beaufschlagt. Beim Förderband M und bei der Spannvorrichtung 6 handelt es sich um
Arbeitsaggregate des Beschickers B.
[0020] Im Gutbunker 3 können Querförderer Q angeordnet sein, die nahe den unteren Umlenkrädern
7 Fördergut auf das Förderband M bringen. Die Querförderer Q können von Wannen untergriffene
Förderschnecken mit Antriebswellen 8 sein, die in Lagerungen 9 abgestützt sind. Bei
den Querförderern Q handelt es sich um ein weiteres Arbeitsaggregat. Als weitere Arbeitsaggregate
können im Gutbunker 3 oder entlang des Förderbandes M Heizungen 10, Abstreifer, eine
Reinigungsbürste, eine Sprühanlage und/oder ein Rüttler vorgesehen sein (nicht dargestellt).
[0021] Auf einen Steuerstand 11 des Beschickers B befindet sich ein Bedienbereich 12, beispielsweise
als Oberfläche eines Bedienpults. Dieser Bedienbereich 12 ist in Figur 2 gezeigt.
Der Bedienbereich 12 umfasst ein Anzeigefeld 13, beispielsweise ein LCD-Display. Um
das Display 13 herum sind Display tasten 14 angeordnet. Mittels der Displaytasten
14 kann der Bediener sich durch ein Menü auf dem Display 13 bewegen, um dort bestimmte
Informationen abzurufen, sowie um Betriebszustände und Betriebsparameter verschiedener
Arbeitsaggregate M, Q, 5, 10, auszuwählen und einzustellen.
[0022] Auf dem Bedienbereich sind weitere Bedienelemente vorgesehen, insbesondere ein Förderhauptschalter
15, eine Übersteuerungstaste 16 und ein Drehregler 17.
[0023] Im Folgenden wird der Betriebsablauf des erfindungsgemäßen Beschickers B beschrieben.
Vor dem Einschalten des Förderprozesses aktiviert der Bediener zunächst den Bedienbereich
12. Über die Displaytasten 14 stellt der Bediener den Betriebszustand der einzelnen
Arbeitsaggregate M, Q, 5, 10 ein. Für jedes Aggregat kann er dabei zwischen den drei
Einstellungen AUS/EIN/AUTOMATIK wählen. Im Betriebszustand AUS bleibt das betreffende
Arbeitsaggregat außer Betrieb. Im Betriebszustand EIN läuft das Arbeitsaggregat immer
mit vorher festgelegten Parametern, die beispielsweise werksseitig vorgegeben sein
können. Im Betriebszustand AUTOMATIK verläuft das Aggregat mit vorher eingestellten
Parametern, wenn beziehungsweise solange der Förderhauptschalter 15 betätigt wird.
[0024] Zum Speichern der Betriebsparameter der Arbeitsaggregate M, Q, 5, 10 ist am Beschicker
B ein Speicher vorgesehen (nicht dargestellt). In diesem Speicher sind die Betriebsparameter
hinterlegt. Mittels entsprechender Eingaben des Bedieners durch die Displaytasten
14 können die Betriebsparameter verändert werden. Denkbar ist es, dass bereits vollständige
Förderprofile abgespeichert sind, die aus einer Gruppe von bestimmten Betriebsparametern
eines oder mehrerer Arbeitsaggregate bestehen. Solch ein Förderprofil kann beispielsweise
an die Eigenschaften eines bestimmten Einbaumischguts angepasst sein.
[0025] Anschließend betätigt der Bediener den Förderhauptschalter 15. Dadurch wird jedes
Arbeitsaggregat M, Q, 5, 10 gleichzeitig in Betrieb gesetzt, das zuvor in den Automatikbetrieb
gestellt wurde. Der Betrieb des Arbeitsaggregats beginnt mit den vorher eingestellten
Betriebsparametern. Über eine entsprechende Betätigung des Förderhauptschalters 15
kann der Betrieb sämtlicher Arbeitsaggregate im Automatikbetrieb auch gleichzeitig
wieder beendet werden.
[0026] Die Tasten +/- 18 ermöglichen es, während des Betriebs des Beschickers B die Förderleistung
proportional zu steigern oder zu verringern. Bei einer entsprechenden Betätigung der
Tasten +/- 18 werden alle für die Förderleistung relevanten Betriebsparameter der
beteiligten und in Betrieb befindlichen Arbeitsaggregate an die geänderte Förderleistung
angepasst.
[0027] Die Übersteuerungstaste 16 gibt dem Bediener die Möglichkeit, den Förderprozess kurzzeitig
zu übersteuern beziehungsweise auf eine maximale Förderleistung des Beschickers B
zu gehen, um eventuelle Materialengpässe zu überbrücken. Die dabei erzielte, maximale
Förderleistung muss nicht der technisch erreichbaren, maximalen Förderleistung des
Beschickers B entsprechen. Vielmehr kann ein prozentualer Anteil der technisch machbaren
Förderleistung eingestellt und bei Betätigung der Übersteuerungstaste 16 eingenommen
werden. Sobald der Bediener die Übersteuerungstaste 16 loslässt, geht die Förderleistung
des Beschickers B wieder auf den vorher eingestellten Wert zurück.
[0028] Ausgehend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Erfindung in vielfacher
Weise abgewandelt werden. Beispielsweise können weitere Arbeitsaggregate vorhanden
sein, zum Beispiel eine Einstellung zur Neigung des Förderbandes M. Auch das Fahrwerk
beziehungsweise der Antrieb des gesamten Beschickers B kann als Arbeitsaggregat gesteuert
sein.
1. Beschicker (B) zum Fördern von Einbaumischgut zu einem Straßenfertiger, wobei der
Beschicker (B) mehrere Arbeitsaggregate (M, Q, 5, 10) und einen Bedienbereich (12)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass am Bedienbereich (12) für mindestens eines der Arbeitsaggregate (M, Q, 5, 10) ein
Automatikbetrieb einstellbar ist, und dass ein Förderhauptschalter (15) vorgesehen
ist, bei dessen Betätigung alle in den Automatikbetrieb gestellten Aggregate (M, Q,
5, 10) mit festgelegten Betriebsparametern in Betrieb gesetzt werden.
2. Beschicker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Automatikbetrieb individuell für ein Arbeitsaggregat oder für jedes aus einer
Mehrzahl von Arbeitsaggregaten (M, Q, 5, 10) einstellbar ist.
3. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsaggregate (M, Q, 5, 10) ein oder mehrere Förderaggregate, einen Abstreifer,
eine Reinigungsbürste, eine Sprühanlage, einen Rüttler und/oder eine Heizung oder
dergleichen umfassen.
4. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter zum Betrieb der Arbeitsaggregate (M, Q, 5, 10) einstellbar
und/oder veränderbar sind.
5. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis einzelner Betriebsparameter eines oder verschiedener Arbeitsaggregate
(M, Q, 5, 10) zueinander einstellbar ist.
6. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung einen Speicher zum Speichern der Betriebsparameter zum Betrieb der
Arbeitsaggregate (M, Q, 5, 10) aufweist.
7. Beschicker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Speicher eine Gruppe von Betriebsparametern eines oder mehrerer Arbeitsaggregate
(M, Q, 5, 10) als gemeinsames Betriebsprogramm gespeichert und abrufbar ist.
8. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Bedienbereich (12) ein Anzeigefeld (13) vorgesehen ist.
9. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übersteuerungsschalter (16) vorgesehen ist.
10. Beschicker nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Bedienfeld (12) ein Bedienelement (18) vorgesehen ist, mittels dessen die Förderleistung
des Beschickers (B) proportional verändert werden kann.