[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Eine solche Bodenbearbeitungsvorrichtung ist ausgebildet mit einem
Trägergerät, einem Mast, der einen Mastverlauf bildet, und der ein Mastunterteil,
welches am Trägergerät angelenkt ist, ein Mastoberteil und mindestens ein Mastverlängerungsstück
aufweist, wobei das Mastverlängerungsstück zum Vergrößern der Mastlänge zwischen Mastunterteil
und Mastoberteil in den Mastverlauf einfügbar ist, und wobei das Mastverlängerungsstück
zum Verringern der Mastlänge vom Mastoberteil und vom Mastunterteil lösbar und aus
dem Mastverlauf entfernbar ist, und das Mastoberteil bei entferntem Mastverlängerungsstück
unmittelbar am Mastunterteil befestigbar ist, einem Arbeitsschlitten, welcher entlang
des Mastes verschiebbar geführt ist, und mindestens einem Vorschubseil zum Verschieben
des Arbeitsschlittens, welches zumindest bereichsweise längs des Mastes verläuft.
[0002] Es ist bekannt, Bodenbearbeitungsgeräte mit mehrteiligen Masten vorzusehen, bei denen
im Mastverlauf angeordnete Mastverlängerungsstücke zum Transport entfernt werden und
die verbleibenden Mastteile anschließend wieder zusammengesetzt werden. Durch das
Entfernen der Mastverlängerungsstücke aus dem Mastverlauf können die Mastabmessungen
zum Transport verringert werden. Durch erneutes Einfügen der Mastverlängerungsstücke
können zum Bohrbetrieb die ursprünglichen Mastabmessungen wieder hergestellt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Bodenbearbeitungsvorrichtung so
weiterzubilden, dass bei besonders hoher Zuverlässigkeit ein besonders einfacher,
schneller und sicherer Betrieb, insbesondere im Hinblick auf das Umrüsten zwischen
einer Betriebskonfiguration und einer Transportkonfiguration der Bodenbearbeitungsvorrichtung,
möglich ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bodenbearbeitungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
eine Haspel zum Aufnehmen von Schlappseil vorgesehen ist, welches am Vorschubseil
entsteht, wenn das Mastverlängerungsstück aus dem Mastverlauf entfernt wird und das
Mastoberteil unmittelbar am Mastunterteil befestigt wird.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich bei einer gattungsgemäßen Bodenbearbeitungsvorrichtung
im Vorschubseil Schlappseil bilden kann, wenn das Mastverlängerungsstück zum Transport
aus dem Mastverlauf entfernt wird und das Mastunterteil und das Mastoberteil unmittelbar
zusammengefügt werden. Dabei kann die Länge des Schlappseils einem Vielfachen der
Länge des Mastverlängerungsstücks entsprechen, wenn das Vorschubseil mehrfach längs
des Mastes hin- und hergeführt ist. Da dieses Schlappseil unter Umständen den Transport
der Bodenbearbeitungsvorrichtung behindern oder sogar gefährden kann, war es nach
dem Stand der Technik unter Umständen erforderlich, das Vorschubseil zum Transport
zu entfernen oder es vollständig auf der Vorschubseilwinde aufzunehmen, was mit einem
entsprechenden Zeitaufwand einhergeht, und zwar sowohl bei der Vorbereitung des Transports
als auch beim Wiederaufstellen des Mastes, wenn das entfernte Vorschubseil erneut
aufgezogen werden muss.
[0007] Hier setzt die Erfindung an und sieht eine Haspel vor, die zur temporären Aufnahme
des sich bildenden Schlappseils eingerichtet ist. Durch solch eine Haspel kann die
Schlappseilbildung unterbunden werden, ohne dass es erforderlich ist, das Vorschubseil
vom Mast zu entfernen. Das Vorschubseil kann damit auch beim Transport am Mast verbleiben,
was den Aufwand beim Abbau oder Wiederaufbau der Bodenbearbeitungsvorrichtung deutlich
verringern kann.
[0008] Die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsvorrichtung kann insbesondere als Bohrgerät
ausgebildet sein. Das erfindungsgemäße Trägergerät kann zweckmäßigerweise ein Fahrwerk,
beispielsweise ein Raupenkettenfahrwerk aufweisen. Das Mastunterteil und somit der
Mast sind zweckmäßigerweise um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbar am Trägergerät
angelenkt, so dass das Mastunterteil und damit der Mast zwischen einer vertikalen
Betriebsposition und einer horizontalen Rüst- und Transportposition verschwenkt werden
können. Am Arbeitsschlitten kann insbesondere ein Dreh- und/oder Rüttelantrieb und/oder
eine Führung für ein Bodenbearbeitungswerkzeug, beispielsweise ein Bohrgestänge, vorgesehen
sein. Bei dem Vorschubseil kann es sich insbesondere um ein Oberseil handeln, welches
um die Mastoberseite herum zu einer Winde geführt ist. Es können auch weitere Vorschubseile
vorgesehen sein, beispielsweise ein Unterseil, welches um die Mastunterseite herumgeführt
ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Haspel ist zweckmäßigerweise als Drehhaspel ausgebildet, das
heißt sie weist einen drehbar gelagerten Aufnahmekörper für das Seil auf. Der Aufnahmekörper
kann beispielsweise Aufnahmearme aufweisen, die sich radial von der Drehachse der
Haspel nach außen erstrecken. Der Aufnahmekörper kann auch als Spule ausgebildet sein.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Haspel lösbar
am Mast befestigt ist. Dies erlaubt es, die Haspel lediglich dann anzubringen, wenn
auch mit Schlappseilbildung zu rechnen ist, also in der Regel beim Transport der Bodenbearbeitungsvorrichtung.
Beim Bodenbearbeitungsbetrieb kann die Haspel hingegen entfernt werden, so dass dieser
Betrieb durch die Haspel nicht beeinträchtigt werden kann.
[0011] Die Haspel kann beispielsweise hydraulisch oder mechanisch lösbar am Mast befestigt
sein.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Haspel am Mastunterteil angeordnet ist.
Da dieses Mastunterteil beim Entfernen des Mastverlängerungsstücks, also dann, wenn
das Schlappseil anfällt, in der Regel stationär bleibt, kann durch eine solche Anordnung
die Betriebszuverlässigkeit weiter erhöht werden.
[0013] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Haspel in einem dem Trägergerät abgewandten Endbereich
des Mastunterteils am Mastunterteil angeordnet ist, wobei insbesondere vorgesehen
sein kann, dass die Haspel in Längsrichtung des Mastes über das Mastunterteil übersteht.
Hierdurch wird die Seilführung weiter vereinfacht. Der dem Trägergerät abgewandte
Endbereich des Mastunterteils ist bei senkrechtem Mastverlauf in der Regel der obere
Endbereich des Mastunterteils. Aufgrund des erfindungsgemäßen Überstandes der Haspel
in Längsrichtung des Mastes über das Mastunterteil hinweg kann insbesondere vorgesehen
sein, dass sich die am Mastunterteil angeordnete Haspel in Längsrichtung des Mastes
betrachtet im Bereich des Mastoberteils befindet, wenn das Mastoberteil zum Transport
unmittelbar am Mastunterteil befestigt ist.
[0014] Darüber hinaus ist es zweckmäßig, dass die Haspel auf einer dem Arbeitsschlitten
abgewandten Mastrückseite angeordnet ist. Wenn sich der Mast zum Transport in einer
horizontalen Position befindet, liegt diese Mastrückseite oberhalb des Mastes. Die
Haspel befindet sich somit beim Transport in einem Bereich, der im Hinblick auf die
Transportabmessungen in der Regel wenig kritisch ist.
[0015] Ein besonders zuverlässiger Verschiebebetrieb des Arbeitsschlittens kann dadurch
gewährleistet werden, dass ein Seilspannzylinder vorgesehen ist, an dem ein Ende des
Vorschubseils lösbar befestigt ist. Dieser Seilspannzylinder erlaubt es, das Vorschubseil
beim Betrieb gespannt zu halten, so dass eine besonders präzise Schlittenverschiebung
möglich ist. Der Seilspannzylinder kann insbesondere als Hydraulikzylinder ausgebildet
sein. Er ist zweckmäßigerweise einerseits mit dem Vorschubseil und andererseits mit
dem Mast verbunden. Insbesondere kann der Seilspannzylinder am Mastverlängerungsstück
vorgesehen sein. Wird dann das Mastverlängerungsstück zum Transport entfernt, so wird
damit auch der Seilspannzylinder, der zum Transport in der Regel nicht notwendig ist,
entfernt, so dass das Transportgewicht vorteilhafterweise reduziert ist. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass das Ende des Vorschubseils mit einer Seilöse am Seilspannzylinder
befestigt ist, was den zum Betrieb erforderlichen Aufwand weiter reduziert. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das Ende des Vorschubseils am Kolben des Seilspannzylinders
befestigt ist.
[0016] Weiterhin ist es zweckmäßig, dass die Haspel eine Befestigungseinrichtung zum lösbaren
Befestigen des Vorschubseils aufweist. Demgemäß kann vorgesehen werden, dass sich
die Haspel nur dann im Seilverlauf des Vorschubseils befindet, wenn auch mit Schlappseilbildung
zu rechnen ist. Hierdurch wird die Betriebszuverlässigkeit weiter erhöht. Insbesondere
ist bevorzugt, dass die Befestigungseinrichtung zum lösbaren Befestigen der Seilöse
des Vorschubseils vorgesehen ist. In diesem kann zum Transport in besonders einfacher
Weise die Seilöse vom Seilspannzylinder entfernt werden und mit der Haspel verbunden
werden.
[0017] Erfindungsgemäß ist es, dass der Mast zwischen einer vertikalen Betriebsposition
und einer horizontalen Rüst- und Transportposition schwenkbar am Trägergerät angeordnet
ist, was den Transport vereinfacht.
[0018] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass ein Haspelantrieb
zum Betätigen der Haspel vorgesehen ist, was einen automatischen Betrieb erlauben
kann. Grundsätzlich könnte das Vorschubseil aber auch händisch auf die Haspel aufgespult
werden.
[0019] Überdies ist zweckmäßig, dass eine Haspelbremse zum Festlegen der Haspel vorgesehen
ist. Hierdurch kann verhindert werden, dass sich das Vorschubseil beim Transport ungewollt
von der Haspel abspult.
[0020] Vorzugsweise weist das Mastoberteil zumindest eine Umlenkrolle für das Vorschubseil
auf, was die Seilführung vereinfachen kann. Es können am Mastoberteil auch mehrere
Umlenkrollen für das Vorschubseil vorgesehen sein.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsvorrichtung,
bei dem der Mast mit eingefügtem Mastverlängerungsstück aus einer vertikalen Betriebsposition
in eine horizontale Rüst- und Transportposition geschwenkt wird, die Haspel am Mast
befestigt wird, das Mastverlängerungsstück vom Mastunterteil und vom Mastoberteil
gelöst und entfernt wird und das Mastoberteil unmittelbar am Mastunterteil befestigt
wird, und zumindest ein Teil des Vorschubseils auf der Haspel aufgespult wird. Hierdurch
können das beim Entfernen des Mastverlängerungsstücks gebildete Schlappseil aufgenommen
und die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsvorrichtung erläuterten
Vorteile realisiert werden.
[0022] Besonders zweckmäßig ist es, dass die Haspel am Mast befestigt wird, nachdem der
Mast in die horizontale Rüst- und Transportposition geschwenkt wurde. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Montage der Haspel.
[0023] Weiterhin ist es zweckmäßig, dass zum Aufspulen des Vorschubseils ein Ende des Vorschubseils
von einem am Mast, insbesondere an einem Seilspannzylinder, vorgesehenen ersten Befestigungspunkt
gelöst wird und sodann an einem an der Haspel vorgesehenen zweiten Befestigungspunkt
befestigt wird. Dies kann durch entsprechendes Versetzen der erfindungsgemäßen Seilöse
realisiert werden. Gemäß dieser Ausführungsform wird die Haspel nur zum Aufnehmen
des Vorschubseils beim Transport mit dem Vorschubseil verbunden, und ist ansonsten
aus dem Seilverlauf entfernt, was die Betriebszuverlässigkeit weiter erhöht.
[0024] Weiter ist es besonders zweckmäßig, dass der Seilspannzylinder entspannt wird, bevor
das Mastverlängerungsstück entfernt wird. Dies erlaubt eine besonders einfache Demontage
des Mastverlängerungsstücks.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den beiliegenden Figuren dargestellt sind. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsvorrichtung mit dem Mast
in der vertikalen Betriebsposition;
- Fig. 2
- die Bodenbearbeitungsvorrichtung aus Fig. 1 mit dem Mast in der horizontalen Rüst-
und Transportposition in Seitenansicht; und
- Fig. 3
- die Bodenbearbeitungsvorrichtung aus den Figuren 1 und 2 mit dem Mast in der horizontalen
Rüst- und Transportposition bei entferntem Mastverlängerungsstück in Seitenansicht.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsvorrichtung ist
in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Die Bodenbearbeitungsvorrichtung weist ein Trägergerät
3 mit einem Oberwagen auf, der auf einem als Raupenkettenfahrwerk ausgebildeten Fahrwerk
angeordnet ist. An diesem Trägergerät 3 ist über ein Gelenk 32 mit horizontal verlaufender
Gelenkachse ein Mast 1 angelenkt. Über dieses Gelenk 32 ist der Mast 1 zwischen der
in Fig. 1 dargestellten Betriebsposition und der in den Figuren 2 und 3 dargestellten
Rüst- und Transportposition verschwenkbar. Zum aktiven Verschwenken des Mastes 1 ist
ein Nackenzylinder 33 vorgesehen, der einerseits am Mast 1 und andererseits am Trägergerät
3 angelenkt ist.
[0027] Am Mast 1 ist ein Arbeitsschlitten 6 vorgesehen, der in der Längsrichtung L des Mastes
1 verschiebbar am Mast 1 angeordnet ist. An diesem Arbeitsschlitten 6 kann beispielsweise
ein Drehbohrantrieb 61 für ein Bohrgestänge vorgesehen sein.
[0028] Zum Verschieben des Arbeitsschlittens 6 ist unter anderem ein als Oberseil ausgebildetes
Vorschubseil 8 vorgesehen, welches durch eine Seilwinde 25 betätigbar ist. Zum Spannen
des Vorschubseils 8 ist an der Mastrückseite 18 des Mastes 1, das heißt auf der dem
Arbeitsschlitten 6 abgewandten Mastseite, ein Seilspannzylinder 30 angeordnet. Der
hydraulische Seilspannzylinder 30 ist einerseits, insbesondere an seinem Zylindergehäuse,
mit dem Mast 1 verbunden, und andererseits, insbesondere an seiner Kolbenstange, mit
dem Vorschubseil 8. Das Vorschubseil 8 weist dabei endseitig eine Seilöse 9 auf, über
welche die Verbindung mit dem Seilspannzylinder 30 realisiert ist. Der Seilspannzylinder
30 dient in der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsposition dazu, das Vorschubseil 8 gespannt
zu halten. Vom Seilspannzylinder 30 läuft das Vorschubseil 8 über eine in einem oberen
Bereich des Mastes 1 angebrachte Umlenkrolle 21 zum Arbeitsschlitten 6, an welchem
zumindest eine weitere Umlenkrolle 26 vorgesehen ist. Über diese Umlenkrolle 26 des
Arbeitsschlittens 6 läuft das Vorschubseil 8 wieder zum oberen Endbereich des Mastes
1 und von dort über eine zweite, hier nicht dargestellte Umlenkrolle nach unten zu
der mit dem Mast 1 verbundenen Seilwinde 25, an welcher das zweite Ende des Vorschubseils
8 befestigt sein kann.
[0029] Wie insbesondere in Fig. 2 gezeigt ist, ist der Mast 1 dreiteilig ausgebildet und
weist ein Mastunterteil 13 auf, an dem der Mast 1 über das Gelenk 32 mit dem Trägergerät
3 verbunden ist, ein Mastverlängerungsstück 12, welches sich bedarfsweise an das Mastunterteil
13 anschließt, und schließlich ein Mastoberteil 11, an dem die Umlenkrolle 21 angeordnet
ist. In Fig. 1 ist exemplarisch ein weiteres Mastverlängerungsstück 12' zwischen Mastoberteil
11 und Mastunterteil 13 gezeigt.
[0030] Wie Figuren 2 und 3 zeigen, kann am Mast 1 bedarfsweise eine Haspel 2 vorgesehen
werden, welche dazu dient, beim Umrüsten des Mastes 1 auftretendes Schlappseil am
Vorschubseil 8 aufzunehmen. Insbesondere kann die Haspel 2 an der Mastrückseite 18
am Mastunterteil 13 angeordnet sein, und zwar in einem dem Trägergerät 3 abgewandten
Endbereich 16 des Mastunterteils 13. Die Haspel 2 ist dabei im dargestellten Ausführungsbeispiel
so angeordnet, dass sie über das Mastunterteil 13 übersteht und somit im Bereich des
benachbarten Mastverlängerungsstücks 12 beziehungsweise Mastoberteils 11 angeordnet
ist.
[0031] Die Figuren 1 bis 3 illustrieren verschiedene Verfahrensschritte beim Umrüsten der
Bodenbearbeitungsvorrichtung von einer Betriebsposition in eine Transportposition
in einem erfindungsgemäßen Verfahren. Zunächst wird der Mast 1, der in Fig. 1 in seiner
vertikalen Betriebsposition gezeigt ist, beispielsweise durch Ausfahren des Nackenzylinders
33 in seine in Fig. 2 dargestellte Rüst- und Transportposition umgelegt. Sodann wird
die Haspel 2 am Mastunterteil 13 angebaut, beispielsweise mechanisch und/oder hydraulisch.
Der Seilspannzylinder 30 wird entspannt und das Mastverlängerungsstück 12 wird vom
Mastoberteil 11 und 13 gelöst und mitsamt dem Seilspannzylinder 30 entfernt. Sodann
wird das Mastoberteil 11 unmittelbar am Mastunterteil 13 befestigt. Dieser Zustand,
bei dem der Mast 1 um die Länge des Mastverlängerungsstücks 12 verkürzt ist, ist in
Fig. 3 dargestellt.
[0032] Beim Entfernen des Mastverlängerungsstücks 12 und dem unmittelbaren Zusammenfügen
von Mastoberteil 11 und Mastunterteil 13 wird im Vorschubseil 8 eine Seillänge frei,
die einem Vielfachen der Länge des Mastverlängerungsstücks 12 entspricht. Um in diesem
Zusammenhang eine Schlappseilbildung zu vermeiden, kann das Vorschubseil 8 mittels
der Haspel 2 aufgespult werden. Hierzu wird das Vorschubseil 8 über die Seilöse 9
an der Haspel 2 befestigt und die Haspel betätigt.
1. Bodenbearbeitungsvorrichtung mit
- einem Trägergerät (3),
- einem Mast (1), der einen Mastverlauf bildet, und der ein Mastunterteil (13), welches
am Trägergerät (3) angelenkt ist, ein Mastoberteil (11) und mindestens ein Mastverlängerungsstück
(12) aufweist,
- wobei das Mastverlängerungsstück (12) zum Vergrößern der Mastlänge zwischen Mastunterteil
(13) und Mastoberteil (11) in den Mastverlauf einfügbar ist, und
- wobei das Mastverlängerungsstück (12) zum Verringern der Mastlänge vom Mastoberteil
(11) und vom Mastunterteil (13) lösbar und aus dem Mastverlauf entfernbar ist, und
das Mastoberteil (11) bei entferntem Mastverlängerungsstück (12) unmittelbar am Mastunterteil
(13) befestigbar ist,
- einem Arbeitsschlitten (6), welcher entlang des Mastes (1) verschiebbar geführt
ist, und
- mindestens einem Vorschubseil (8) zum Verschieben des Arbeitsschlittens (6), welches
zumindest bereichsweise längs des Mastes (1) verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Haspel (2) zum Aufnehmen von Schlappseil vorgesehen ist, welches am Vorschubseil
(8) entsteht, wenn das Mastverlängerungsstück (12) aus dem Mastverlauf entfernt wird
und das Mastoberteil (11) unmittelbar am Mastunterteil (13) befestigt wird.
2. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) lösbar am Mast (1) befestigt ist.
3. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) am Mastunterteil (13) angeordnet ist.
4. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) in einem dem Trägergerät (3) abgewandten Endbereich (16) des Mastunterteils
(13) am Mastunterteil (13) angeordnet ist, und dass die Haspel (2) in Längsrichtung
(L) des Mastes (1) über das Mastunterteil (13) übersteht.
5. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) auf einer dem Arbeitsschlitten (6) abgewandten Mastrückseite (18)
angeordnet ist.
6. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass, insbesondere am Mastverlängerungsstück (12), ein Seilspannzylinder (30) vorgesehen
ist, an dem ein Ende des Vorschubseils (8) mit einer Seilöse (9) lösbar befestigt
ist.
7. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) eine Befestigungseinrichtung zum lösbaren Befestigen des Vorschubseils
(8), insbesondere der Seilöse (9) des Vorschubseils (8) aufweist.
8. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mast (1) zwischen einer vertikalen Betriebsposition und einer horizontalen Rüst-
und Transportposition schwenkbar am Trägergerät (3) angeordnet ist.
9. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Haspelantrieb zum Betätigen der Haspel (2) und/oder eine Haspelbremse zum Festlegen
der Haspel (2) vorgesehen ist.
10. Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Mastoberteil (11) zumindest eine Umlenkrolle (21) für das Vorschubseil (8) aufweist.
11. Verfahren zum Betrieb einer Bodenbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, bei dem
der Mast (1) mit eingefügtem Mastverlängerungsstück (12) aus einer vertikalen Betriebsposition
in eine horizontale Rüst- und Transportposition geschwenkt wird,
die Haspel (2) am Mast (1) befestigt wird,
das Mastverlängerungsstück (12) vom Mastunterteil (13) und vom Mastoberteil (11) gelöst
und entfernt wird und das Mastoberteil (11) unmittelbar am Mastunterteil (13) befestigt
wird, und
zumindest ein Teil des Vorschubseils (8) auf der Haspel (2) aufgespult wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haspel (2) am Mast (1) befestigt wird, nachdem der Mast (1) in die horizontale
Rüst- und Transportposition geschwenkt wurde.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Aufspulen des Vorschubseils (8) ein Ende des Vorschubseils (8) von einem am Mast
(1), insbesondere an einem Seilspannzylinder (30), vorgesehenen ersten Befestigungspunkt
gelöst wird und sodann an einem an der Haspel (2) vorgesehenen zweiten Befestigungspunkt
befestigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilspannzylinder (30) entspannt wird, bevor das Mastverlängerungsstück (12)
entfernt wird.