[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür- oder Fensteranordnung mit einer rahmenlosen Tür-oder
Fensterflügelanordnung mit Isolierverglasung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1, wobei die Tür- oder Fensteranordnung in einem Blendrahmen eingesetzt ist bzw. einsetzbar
ist, der in der gebäudeseitigen Tür- oder Fensteröffnung befestigt ist.
[0002] Herkömmliche Tür- oder Fensterflügelanordnungen bestehen im Wesentlichen aus einem
Tür- bzw. Fensterrahmen, in dem eine Scheibenanordnung eingesetzt ist. Der Fensterrahmen
trägt dann auch die Beschläge, mittels denen die Anordnung in einem herkömmlichen
Blendrahmen (Türstock bzw. Fensterstock) einsetzbar und diesem gegenüber schwenkbar
und verschließbar angeordnet ist. Insbesondere sind auch sogenannte Dreh- / Kippbeschläge
bekannt, mittels denen die Fenster- oder die Türflügelanordnung gegenüber dem Blendrahmen
verschwenkt oder gekippt werden kann, je nach Stellung eines Betätigungsgriffes, wobei
in einer dritten Stellung des Betätigungsgriffes mittels des Beschlages eine feste
Verriegelung im Blendrahmen erreicht wird, wobei Dichtheit nach außen durch Verwendung
von umlaufenden Dichtungen erreicht ist. Herkömmlich werden ferner auch hierzu sogenannte
Isolierverglasungen verwendet. Unter Isolierverglasung versteht man eine Scheibenanordnung
aus mindestens zwei auf Abstand gehaltenen Glasscheiben, zwischen denen umlaufend
ein sogenannter Abstandshalter gasdicht eingeklebt ist, wobei eine Randverfüllung,
im Allgemeinen eine Thiokolmasse, eine weitere Abdichtung nach außen erzielt ist.
Der Abstandshalter enthält meist ein feuchtigkeitsabsorbierendes Material, um Feuchte
aus dem dicht abgeschlossenen Scheibenzwischenraum zwischen den beiden Scheiben und
dem Abstandshalter zu absorbieren. Dieser Scheibenzwischenraum kann evakuiert sein,
er kann jedoch auch mit bestimmten Gasmischungen gefüllt sein. Die Glasflächen können
mit Wärmeschutz-, Schallschutz- und / oder Strahlungsschutz-Beschichtungen versehen
sein.
[0003] Bei Türanordnungen, wie sie beispielsweise in Sportanlagen (Squash-Courts) bekannt
sind schon Einscheibenverglasungen ohne Rahmen verwendet worden. Die für die Drehbewegung
der Verglasung erforderlichen Beschläge sind angeklemmt oder über Bohrungen verschraubt.
Falls randseitig Schienen aufgesetzt werden, sind auch Kipp-Beschlagsanordnungen möglich,
allerdings wird wieder rahmenartiger Charakter verliehen.
[0004] Es besteht nun zumindest aus gestalterischen Wünschen der Wunsch auch rahmenlose
Tür - und Fensterflügelanordnungen zu schaffen, die eine Isolierverglasung enthalten.
[0005] Die
DE-AS-1212274 zeigt eine Anordnung, bei der die innenliegende Glasscheibe gegenüber der außenliegenden
Glasscheibe einen umlaufenden randseitigen Überstand besitzt, wobei ein reiner Drehbeschlag
vorgesehen ist, der entweder angekittet oder angeklemmt ist, und zwar im Wesentlichen
an dem Überstand. Die Anordnung erlaubt nicht die Verwendung eines Dreh- / Kipp-Beschlages.
[0006] Die
DE-U1-9304381 zeigt eine Anordnung mit einem Abstandshalter, der mit den beiden Glasscheiben verklebt
ist und der in seinem nach außen weisendem Abschnitt eine umlaufende Nut trägt, die
zur Aufnahme eines Beschlages, insbesondere des Dreh- / Kipp-Beschlages dient. Die
DE-A1-4343521 zeigt eine grundsätzlich ähnliche Anordnung, bei der der Abstandhalter rückseitig
derart verlängert ist, dass eine umlaufende U-förmige Vertiefung gebildet ist, die
etwa bündig mit der außenliegenden Scheibe abschließt und die zur Aufnahme des Dreh-
/ Kipp-Beschlages dient. Auch hier ist der Abstandshalter zwischen den beiden Glasscheiben
eingeklebt. Es hat sich nun gezeigt, dass derart gestaltete Flügelanordnungen den
eingangs genannten Wunsch nicht zu befriedigen vermögen. Ein wesentlicher Faktor ist,
dass der Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung auch über längere Zeiträume nach
außen gasdicht bleiben muss. Selbst wenn davon ausgegangen wird, dass lediglich die
Verwendung einer Klebung des Abstandshalters ohne Randverfüllung zu einem über längere
Zeiträume dichten Abschluss des Scheibenzwischenraums zu führen vermag, was nach bisherigen
Erkenntnissen nur äußerst schwierig zu erreichen sein dürfte, sind die bei der bestimmungsgemäßen
Betätigung der Beschläge ausgeübten Kräfte derart, dass bereits in kurzer Zeit die
Dichte nicht mehr gegeben ist. Ferner sind die Belastungen und unter Umständen derart
hoch, dass der Glasrand splittert, was ebenfalls unerwünscht ist. Ein weiterer Nachteil
ist, dass das Klebemittel den Umwelteinflüssen, insbesondere der Sonnenstrahlung ausgesetzt
ist, wodurch verstärkte Alterung auftritt, die wiederum zu Sprödigkeit und damit zu
Dichtheit führt. Schließlich ist zu bemerken, dass die aus technischen Gründen die
notwendigen Farbgebungen bei der Klebverbindung und bei dem Abstandshalter zu erheblichen
ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Außerdem lässt sich im Allgemeinen der durch
die Glasscheibe hindurch sichtbare Rand der Klebeverbindung nicht sehr geradlinig
gestalten, was ebenfalls aus ästhetischen Gründen unerwünscht ist.
[0007] In
DE-A1 196 28 034,
DE-A1 196 54 748 und
DE-A1 197 01 386 sind rahmenlose Tür- oder Fensterflügelanordnung mit Isolierverglasung angegeben,
die den praktischen Anforderungen im Wesentlichen genügen. Diesen Anmeldungen liegt
die grundlegende Idee zu Grunde, ein nach außen offenes Profil für die Aufnahme des
Beschlages vom Abstandshalter getrennt auszubilden und zwischen den gebäudeseitig
innenliegend und außenliegend angeordneten Glasscheiben der Isolierverglasung zu befestigen,
insbesondere einzukleben. Dabei wird von einer herkömmlichen Blendrahmenkonstruktion
aus Aluminium, Kunststoff- oder Holzprofilen ausgegangen, die thermisch trennend ausgebildet
sein können. Äquivalent dazu ist die Tür- oder Fensterflügelanordnung gleicherweise
in Fassadenkonstruktionen einsetzbar, die eine Riegel- / Pfosten-Konstruktion aufweisen,
wobei bei Einsatz der rahmenlosen Tür- oder Fensterflügelanordnung Riegel- und Pfosten
blendrahmenähnliche Konstruktionen aufweisen müssen. Dies kann zu ästhetischen Einschränkungen
dann führen, wenn die Fläche der Tür- oder Fensterflügelanordnung wesentlich kleiner
ist, als die der zugehörigen Tür- oder Fensteröffnung, und somit die entsprechenden
Blendrahmen relativ großflächig sind. Die
DE-A1 197 33 154 schlägt hierzu vor, auch den Blendrahmen zumindest abschnittsweise, vorzugsweise
umlaufend, ebenfalls durch eine gleichartig ausgebildete Isolierverglasung zu bilden,
in die dann die rahmenlose Tür- oder Fensterflügelanordnung eingesetzt werden kann.
[0008] Nachteilig dabei ist allerdings, dass das Profil als gesondertes Element hergestellt
werden muss und nach Fertigung zwischen den Glasscheiben, den Abstandshalter außen
umgebend, eingesetzt und eingeklebt werden muss.
[0009] Diese Vorgehensweise ist offensichtlich sehr aufwändig, wobei darüber hinaus auf
Grund der vorgenannten technischen Schwierigkeiten erhebliche ästhetische Beeinträchtigungen
vorliegen.
[0010] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine technische einfachere und auch
saubere Vorgehensweise zu verwenden, um für die Beschläge bzw. Beschlagelemente eine
sichere Halterung zu erreichen.
[0011] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die gleiche
Lösung ist auch bei einem durch eine Isolierverglasung gebildeten Blendrahmen anwendbar.
[0012] Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weitergebildet.
[0013] Der Erfindung liegt der Grundgedanke zu Grunde vor Ort bei an sich fertiger Isolierverglasung
die Anordnung direkt einzuspritzen, wobei nach Einspritzen der Kunststoffmasse und
deren Durchreaktion, einer Aushärtung, ein räumlicher Verlauf der Anordnung erreicht
werden kann, der es erlaubt, Beschläge und Beschlagelemente in an sich bekannter Weise
aufzunehmen. Vorteilhaft können insbesondere Gewindehülsen bereits eingebettet werden,
die nach Durchreagieren ausreichend fest in der Kunststoffmasse sitzen, um die Beschlagelemente
bzw. Beschläge in an sich bekannter Weise sehr einfach einsetzen zu können. Die Verwendung
einer einspritzbaren Kunststoffmasse erlaubt es ferner in weitem Umfang die Farbwahl
zu bestimmen. Gesonderte Klebevorgänge sind darüber hinaus nicht mehr erforderlich.
[0014] Die Erfindung wird anhand des in der einzigen Figur erläuterten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0015] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Tür- oder Fensterflügelanordnung 1, die
nach dem Prinzip einer Isolierverglasung aufgebaut ist. Sie weist demnach auf, im
Bezug auf ein Gebäude, eine außenliegende Glasscheibe 2, eine innenliegende Glasscheibe
3 und einen Abstandshalter 4. Der Abstandshalter 4 ist von handelsüblicher Bauart
und besteht aus einem Hohlprofil mit im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt, in
dessen Innenraum ein Feuchte absorbierendes Material aufgenommen sein kann, wobei
dieser Innenraum über kleine Bohrungen mit dem Scheibenzwischenraum 7 in Verbindung
steht. Beim Ausführungsbeispiel ist hier eine Mehrscheiben-Isolierverglasung gewählt,
bei der zwischen der außenliegenden Glasscheibe 2 und der innenliegenden Glasscheibe
3 eine Zwischenscheibe 41 vorgesehen ist, wobei ein Abstandshalter 4a zwischen der
Zwischenscheibe 41 und der innenliegenden Glasscheibe 3 und dem Abstandshalter 4b
zwischen der Zwischenscheibe 41 und der Glasscheibe 2 vorgesehen sind, sodass auch
entsprechende Scheibenzwischenräume 7a bzw. 7b gebildet sind.
[0016] Die Erfindung ist jedoch grundsätzlich auch auf eine übliche 2-Scheiben-Isolierverglasung
(ohne Zwischenscheibe 41) anwendbar.
[0017] Wie bei Isolierverglasungen üblich, ist der Abstandshalter 4 (4a bzw. 4b) mittels
eines Silikon- oder Butylhaftstreifens mit geringem Abstand von den Außenrändern der
Glasscheiben 2, 3, bzw. der Zwischenscheibe 41 zwischen diese eingesetzt. Somit ist
eine umlaufende Randfuge gebildet, die, wie bei Isolierverglasungen üblich, mit einer
Randverfüllung 9 (9a bzw. 9b) versehen ist, die üblicherweise aus Thiokol besteht.
Hierdurch wird der Scheibenzwischenraum 7 (7a bzw. 7b) gas- und feuchtigkeitsdicht
nach außen abgeschlossen. Der Scheibenzwischenraum 7 (7a bzw. 7b) kann, wie an sich
bekannt, mit einem Gas gefüllt oder (teil-)evakuiert sein.
[0018] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist nun getrennt von der Randverfüllung 9a,
9b zwischen die Glasscheiben 2 und 3 eine von den Abstandshaltern 4a und 4b und auch
der Zwischenscheibe 41 getrennte Anordnung 10 eingesetzt, die einen im Wesentlichen
U-förmigen Querschnitt besitzt und nach außen offen ist, was zur Aufnahme eines Beschlages
14, insbesondere eines Dreh- / Kipp-Beschlages üblicher Bauart, dient. Ferner weist
die innenliegende Glasscheibe 3 einen umlaufenden randseitigen Überstand 11 gegenüber
der außenliegenden Glasscheibe 2 auf, wobei sich innenliegend und außenliegend auf
die Lage der Tür- oder Fensterflügelanordnung 1 in einem in einem Gebäude eingebauten
Zustand bezieht. Die Anordnung 10 definiert dabei im Querschnitt einen außenliegenden
und einen innenliegenden Schenkel, die im Wesentlichen parallel zu den Glasscheiben
2 bzw. 3 verlaufen, wobei über deren bezüglich der Anordnung 10 außenliegende Flächen
die feste Verbindung zu den Glasscheiben 2 und 3 und gegebenenfalls 41 während der
Herstellung erreicht ist, wie das später erläutert wird. Der die Schenkel verbindende
Querschenkel der Anordnung 10 kann von der Randverfüllmasse 9a, 9b beabstandet sein,
derart, dass Luftraum gebildet ist, kann sich jedoch auch direkt anschließen, wobei
der im Querschnitt U-förmige Raum 13 zwischen den Schenkeln der Anordnung 10 zur Aufnahme
des Beschlages 14 dient.
[0019] Die Querschnittsform der Anordnung 10 wird gemäß der Erfindung durch die Art und
Weise erreicht wie die Anordnung hergestellt wird. Hierzu wird, wie dies bei der Kunststoff-Spritztechnik
an sich bekannt ist, eine Metallform vorgesehen, die die Negativform des Querschnittes
der Anordnung 10 einschließlich des U-förmigen Raumes 13 definiert. Diese Metallform
wird mit der Isolierverglasung, insbesondere der vom Scheibenzwischenraum abgewandten
Seite der Glasscheibe, soweit fest aber lösbar verbunden, dass die beim Einspritzen
einer Kunststoffmasse auftretenden Kräfte aufgenommen werden können, ohne dass die
feste Verbindung zwischen den Glasscheiben und Abstandshaltern gelöst und/oder die
Metallform verschoben wird, und ebenfalls die Kräfte aufgenommen werden können, ohne
die feste Verbindung zwischen den Glasscheiben und dem Abstandshalter zu lösen und
/ oder die Metallform zu verschieben, die beim Durchreagieren des Kunststoffes, d.h.
bei dessen Aushärtung, auftreten können. Das Kunststoffmaterial ist ferner so auszuwählen,
dass es weder bei Alterung zu einer Ablösung von den Glasscheiben kommt, noch bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch der Beschläge.
[0020] Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung eine Anordnung 10 geschaffen, die dauerhaft
fest mit der Glasscheiben-Isolierverglasung verbunden ist, insbesondere mit den außen-
und innenliegenden Glasscheiben 2 und 3 und gegebenenfalls auch 41 und deren Konsistenz
durch das Ausreagieren derart ist, dass in den U-förmigen Raum 13 Beschlagelemente
des Beschlages 14 in üblicher Weise aufgenommen werden könnten.
[0021] Darüber hinaus kann die innenliegende Glasscheibe 3 randseitig umlaufend eine zum
Scheibenzwischenraum 7a weisende Emaillierung 15 aufweisen, deren Breite so bemessen
ist, dass der Abstandshalter 4a und die Anordnung 10 sowie die Randverfügung 9a abgedeckt
sind. Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine derartige Abdeckung wie die Emaillierung
15 in ihrem Randverlauf sehr genau hergestellt werden kann, sodass ein ästhetisch
sauberer Abschluss erzielt werden kann. Ferner kann durch diese Emaillierung das Glas
in diesem Bereich unsichtbar gemacht werden oder eine farblich gewünschte Gestaltung
erreicht werden. Durch geeignete Auswahl der Abdeckung wie der Emaillierung 15 kann
darüber hinaus erreicht werden, dass beim Durchreagieren der eingespritzten Kunststoffmasse
der Anordnung 10 eine außerordentlich feste Verbindung mit der jeweiligen Glasscheibe
erzielt wird.
[0022] Eine entsprechende Abdeckung bzw. Emaillierung kann selbstverständlich auch an der
außenliegenden Glasscheibe 2 vorgesehen sein.
[0023] Darüber hinaus kann, wie dargestellt, der der außenliegenden Glasscheibe 2 zugeordneten
Teil der Anordnung 10 derart ausgebildet sein, dass der Rand der außenliegenden Glasscheibe
2 abgedeckt oder gar umhüllt wird, sodass eine mechanisch sichere gegebenenfalls haltende
Verbindung zwischen der Anordnung 10 und der außenliegenden Glasscheibe 2 erreicht
ist.
[0024] Wie an sich bekannt, kann mit Hilfe der Metallform auch in der Anordnung eine Versteifung
aus einem Metall- oder Hartkunststoffstreifen vorgesehen werden, die umspritzt wird.
[0025] Herkömmlich kann eine derartige Tür- oder Fensterflügelanordnung 1 in einen Blendrahmen
eingesetzt werden, der wiederum in einer Tür- oder Fensteröffnung befestigt ist.
[0026] Gemäß einer besonderen Weiterbildung ist der Blendrahmen selbst zumindest abschnittsweise,
vorzugsweise vollständig umlaufend ebenfalls als eine Isolierverglasung 20 ausgebildet,
die in eine nicht näher dargestellte Tür- oder Fensteröffnung in an sich bekannter
Weise eingesetzt ist, sodass hier eine schematische Andeutung genügt. Die Isolierverglasung
20 weist eine außenliegende Glasscheibe 22, eine innenliegende Glasscheibe 23 und
einen Abstandshalter 24 auf. Der Abstandshalter 24 ist ebenfalls von handelsüblicher
Bauart, wie das bereits weiter oben erläutert wurde. Auch der Abstandshalter 24 ist
mittels eines Silikon- oder Butylhaftstreifens mit geringerem Abstand von den Außenrändern
der Glasscheiben 22 und 23 zwischen diese eingesetzt. Es ist ebenfalls eine umlaufende
Randfuge gebildet, die wie bei Isolierverglasungen üblich mit einer Randverfüllung
29 versehen ist. Der Scheibenzwischenraum 27 kann ebenfalls wie an sich bekannt mit
einem Gas gefüllt oder (Teil-)evakuiert sein. Bei der den Blendrahmen bildenden Isolierverglasung
20 weist die außenliegende Glasscheibe 22 einen umlaufenden randseitigen Überstand
31 auf, der so angeordnet ist, dass er bei geschlossenem Zustand einer eingesetzten
Tür-oder Fensterflügelanordnung 1 mit deren außenliegenden Glasscheibe 2 mit möglichst
geringem Spalt 42 fluchtet. Außenliegende Glasscheibe 22 und innenliegende Glasscheiben
23 tragen nun bei der dargestellten Ausführung ebenfalls eine Anordnung 30, die einen
Abstand zur Randverfüllung 29 aufweisen kann, aber auch dicht an dieser anliegen kann,
jedoch von dieser getrennt ist. Die Anordnung 30 ist vorzugsweise in gleicher Weise
gefertigt wie die Anordnung 10 der Tür- bzw. Fensterflügelanordnung 1, nämlich durch
eine Kunststoffmasse gebildet, die mit Hilfe einer Metallform eingespritzt und einer
Durchreaktion unterworfen ist. Die Anordnung 30 kann als einen Z-förmigen Querschnitt
aufweisend bezeichnet werden mit einem mit dem Überstand 31 der außenliegenden Glasscheibe
22 fest verbundenen Schenkel und einem mit der innenliegenden Glasscheibe 23 fest
verbundenen Schenkel sowie einem Verbindungsschenkel, der Träger von Beschlagelementen
34, mit denen der Beschlag 14 in der Flügelanordnung 1 in Eingriff kommen kann, sein
kann. Im gegebenen Fall kann auch eine feste Verbindung mit einer Mittelscheibe erreicht
sein. Außerdem können auch hier in gleicher Weise bei der Fertigung bereits Gewindehülsen
43 eingebracht sein, in denen mittels Schrauben 44 die entsprechenden Beschlagelemente
befestigt werden können.
[0027] Der Überstand 31 der außenliegenden Glasscheibe 22 und die Anordnung 30 sind nur
in dem Bereich der Isolierverglasung 20 des Blendrahmens erforderlich, in dem im geschlossenen
Zustand der Tür- bzw. Fensterflügelanordnung 1 über deren Anordnung 10 gegenüber liegt.
Der Überstand 11 der innenliegenden Glasscheibe 3 der Flügelanordnung 1 ist dabei
so bemessen, dass sie auch den Bereich der Isolierverglasung 20 des Blendrahmens optisch
abdeckt unter Bildung eines kleinen Spaltes 45. Auch hier kann eine umlaufende Abdeckung
wie eine Emaillierung an den Glasscheiben vorgesehen sein, was hier im Einzelnen nur
angedeutet ist.
[0028] Wie dargestellt können die beiden Anordnungen 10 und 30 bei deren Fertigung auch
mit hinterschnittenen Nuten 51 bzw. 52 versehen werden, in die Dichtungen 53 bzw.
54 einsetzbar sind, deren Dichtlippen in geschlossenem Zustand der Gesamtanordnung
in Anlage an das Gegenelement kommen können. Beim Ausführungsbeispiel ist die Dichtung
53 derart, dass sie in der Anordnung 10 aufgenommen ist, wobei deren Lippe gegen die
außenliegende Glasscheibe 22 zur Anlage kommen kann, während die Dichtung 24 in der
Anordnung 30 eingesetzt ist und deren Dichtlippe zur Anlage gegen die Anordnung 10
dient. Selbstverständlich sind auch andere Lagen und andere Anordnungen der Dichtungen
und der diese aufnehmenden Nuten möglich. Zweckmäßig sind die Dichtungen 53, 54 nahe
der außenliegenden Glasscheiben 2, 22, sodass eine wasserdurchlasshemmende Wirkung
sicher erreicht ist.
[0029] Darüber hinaus können Blendrahmen und Flügelanordnung auch derart gestaltet sein,
dass sowohl innenliegende als auch außenliegende Glasscheiben zueinander fluchten.
[0030] Darüber hinaus ist es möglich, wie bei der Isolierverglasung 20 des Blendrahmens
dargestellt, eine oder mehrere der Glasscheiben als Mehrscheibenanordnung 23a, 23b
vorzusehen, etwa um höhere Festigkeit zu erreichen, d.h. um größere mechanische Belastung
aufnehmen zu können, aber auch zu Sicherheitszwecken, um einer gewollten Zerstörung
entgegenwirken zu können. Wie bei der Flügelanordnung 1 ausgeführt, kann auch die
Isolierverglasung 20 des Blendrahmens durch eine Mehrscheibenisolierverglasung gebildet
sein, was nicht näher erläutert wird.
[0031] Es zeigt sich, dass durch die erfindungsgemäße Ausbildung Flügelanordnungen mit Abmessungen
geschaffen werden können, die allen Ansprüchen genügen, wobei die Anordnungen, die
zur Aufnahme von Beschlägen bzw. Beschlagelementen dienen, in einfacher und sicherer
Weise vorgesehen werden können.
1. Tür- oder Fensteranordnung mit einer rahmenlosen Tür- oder Fensterflügelanordnung
mit Isolierverglasung, bestehend aus einer gebäudeseitig außenanliegenden Glasscheibe
(2) , einer gebäudeseitig innenliegenden Glasscheibe (3) mit einem gegenüber der außenliegenden
Glasscheibe (2) umlaufendem randseitigem Überstand (11), einem Abstandshalter (4),
der etwa randseitig zwischen innenliegender und außenliegender Glasscheibe (2, 3)
gasdicht eingesetzt ist und einer ebenfalls randseitigen den Abstandshalter (4) von
dieser getrennt umgebenden Anordnung (10) zwischen den Glasscheiben (2, 3) zur Aufnahme
eines Beschlages (14), wobei Betätigungsglieder, die innen liegen, die Glasscheibe
(3) über Öffnungen durchsetzen und den Zugang zum Beschlag (14) ermöglichen, wobei
die Tür- oder Fensterflügelanordnung (1) in einem Blendrahmen eingesetzt ist, der
in der gebäudeseitigen Tür- oder Fensteröffnung befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung (10) durch einen mittels einer Metallform flüssig eingespritzten und
durchreagierten Kunststoff gebildet ist, in dem nach Durchreaktion und Entfernung
der Metallform der Beschlag (14) fest aufnehmbar ist.
2. Tür- oder Fensteranordnung nach Anspruch 1, wobei der Blendrahmen zumindest abschnittsweise
durch eine weitere Isolierverglasung (20) gebildet ist, bestehend aus einer gebäudeseitig
innenliegenden Glasscheibe (23), einer gebäudeseitig außenliegenden Glasscheibe (22)
mit einem gegenüber der innenliegenden Glasscheibe (23) randseitigen Überstand (31)
in dem Bereich, der der Flügelanordnung (1) zugewandt ist, einem Abstandshalter (24),
der etwa randseitig zwischen innenliegender und außenliegender Glasscheibe (22, 23)
gasdicht eingesetzt ist, und wobei in dem Bereich, der der Flügelanordnung (1) näher
ist, als der Abstandshalter (24) eine weitere Anordnung (30) vorgesehen ist, die zur
Aufnahme von Beschlagelementen (34), die mit dem Beschlag (14) der Flügelanordnung
(1) zusammenwirken können, und von Dichtungen (35, 36) dient, die mit der Flügelanordnung
(1) zusammenwirken können,
dadurch gekennzeichnet,
dass auch die weitere Anordnung (30) durch einen mittels einer Metallform flüssig eingespritzten
und durchreagierten Kunststoff gebildet ist, in dem nach Durchreaktion und Entfernung
der Metallform die Beschlagelemente (34) fest aufnehmbar sind.
3. Tür- und Fensteranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Kunststoff mit Hilfe der Metallform Gewindehülsen oder dergleichen einsetzbar
sind, die nach dem Durchreagieren und dem Entfernen der Metallform im Kunststoff fest
aufgenommen sind und zur Befestigung des Beschlages bzw. der Beschlagelemente dienen.
4. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Kunststoff mit Hilfe der Metallform hinterschnittene Nuten (51, 52) einformbar
sind, in die nach dem Durchreagieren und dem Entfernen der Metallform Dichtungen (53,
54) einsetzbar sind.
5. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung (10), gegebenenfalls die Anordnung (30), nahtlos umlaufend vorgesehen
ist / sind.
6. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierverglasung der Flügelanordnung (1) und gegebenenfalls die weitere Isolierverglasung
(20) des Blendrahmens so bemessen sind, dass zumindest die jeweiligen außenliegenden
Glasscheiben (22) etwa fluchten und die Isolierverglasung der Flügelanordnung (1)
im geschlossenen Zustand der Flügelanordnung (1) gegen eine Dichtung (36) zur Anlage
kommt, die von der Anordnung (30) der weiteren Isolierverglasung (20) des Blendrahmens
getragen ist.
7. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überstand (11) der innenliegenden Glasscheibe (3) der Isolierverglasung der Flügelanordnung
(1) den Bereich der Isolierverglasung (20) des Blendrahmens im Wesentlichen überdeckt,
der von deren Anordnung (30) und den von dieser getragenen Schlagelementen (34, 35,
36) eingenommen ist.
8. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierverglasung der Flügelanordnung und / oder die weitere Isolierverglasung
(20) des Blendrahmens eine Mehrscheibenisolierverglasung ist /sind, wobei zwischen
je zwei Glasscheiben (23, 51; 22, 51) je ein Abstandshalter (24a, 24b) vorgesehen
ist.
9. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Isolierverglasungen und deren Anordnungen so bemessen sind, dass die innenliegende
Glasscheibe (3) der Isolierverglasung der Flügelanordnung (1) und die innenliegende
Glasscheibe (23) der Isolierverglasung (20) des Blendrahmens fluchten.
10. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine von innenliegender und außenliegender Glasscheibe von Flügelanordnung
und / oder Blendrahmen eine Mehrscheiben-Glasscheibenanordnung ist.
11. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Glasscheibe (23) eine randseitige Abdeckung des Bereichs aufweist,
der den Abstandshalter (24) und die jeweilige Anordnung (10, 30) umfasst, wobei die
Abdeckung durch eine Glasbehandlung erreicht ist, die einen Haftgrund für das gasdichte
Einsetzen des Abstandshalters (4, 24) und das Einspritzen des Kunststoffes der Anordnung
(10, 30) gewährleistet, den entsprechenden Bereich jedoch im Wesentlichen undurchsichtig
macht.
12. Tür- oder Fensteranordnung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Emaillierung.
13. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 insbesondere nach Anspruch
4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung (10) der Fensterflügelanordnung und / oder gegebenenfalls die Anordnung
(30) des Blendrahmens (20) mindestens eine umlaufende Dichtung (53, 54) trägt, die
im eingesetzten und geschlossenen Zustand zur abdichtenden Anlage an der jeweils anderen
Anordnung (30, 10) oder einer zugeordneten Glasscheibe (2, 22) kommt.
14. Tür- oder Fensteranordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lage zumindest einer der Dichtungen derart ist, dass die abdichtende Anlage nahe
der außenliegenden Glasscheibe (2, 22) ist, um wasserdurchlasshemmende Wirkung zu
erreichen.
15. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmetiefe in der Anordnung (10) und / oder der Überstand zwischen außenliegender
und innenliegender Glasscheibe (2, 3) der Isolierverglasung der rahmenlosen Tür- oder
Fensterflügelanordnung so bemessen ist, dass im eingesetzten Zustand zum Blendrahmen
(20) vorspringende Teile des Beschlages (14) störungsfrei aufnehmbar sind, der bestimmungsgemäße
Eingriff in blendrahmenseitige Beschlagselemente (34) jedoch gewährleistet ist.
16. Tür- oder Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der Anordnungen (10, 30) so ausgebildet ist, dass sie den Rand zumindest
einer der zugeordneten Glasscheiben umgreift und damit diese abstützt.
17. Verfahren zum Vorsehen einer Anordnung (10) getrennt von einem Abstandshalter (4)
einer Isolierverglasung zwischen den Glasscheiben (2, 3) der Isolierverglasung zur
Aufnahme eines Beschlages (14) gekennzeichnet durch Vorsehen einer Metallform mit Abstand von dem Abstandshalter (4),
Einspritzen eines flüssigen Kunststoffes,
Durchreagieren lassen des eingespritzten Kunststoffes,
Entfernen der Metallform und
Einsetzen des Beschlages.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallform Gewindehülsen oder dergleichen trägt, die nach Durchreagieren des
Kunststoffes in diesem verbleiben und zur Aufnahme bzw. Befestigung des Beschlages
dienen.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallform so ausgebildet ist, dass nach dem Durchreagieren in dem Kunststoff
hinterschnittene Nuten verbleiben, in die Dichtungen einsetzbar sind.