[0001] Die Erfindung betrifft ein Notrufgerät.
[0002] In der Patentliteratur werden eine Reihe von Geräten und damit zusammenhängenden
Verfahren und Organisationsmodelle vorgeschlagen, welche für Personen, die in gewaltsamer
Weise bedroht oder geschädigt werden oder die als Unbeteiligte Zeuge von kriminellen
Handlungen werden, eine Hilfe sein sollen.
[0003] Man führt dazu ein einfach zu bedienendes, handliches kleines Gerät mit sich, welches
zur Aufzeichnung von Information vom Ort des Geschehens in Form von Bild und/oder
Ton und/oder Film fähig ist, welches diese Information, sowie eine Kennungsinformation
über den Benutzer dieses Gerätes, sowie eine Information über die Position des Geschehens
per Funk an eine entfernt befindliche Station sendet. Von dieser Station aus wird
dann Hilfe, wie beispielsweise ein Polizeieinsatz und falls erforderlich ein medizinischer
Rettungseinsatz, organisiert und in dieser Station werden die für die juristische
Aufarbeitung nützlichen, erhaltenen Daten sicher gespeichert.
[0005] Die einzelnen Vorschläge unterscheiden sich bezüglich Art, Inhalt und Format der
zu übertragenden Daten, bezüglich des vorgeschlagenen Übertragungsnetzes und bezüglich
dessen, was genau nach der Datenübertragung geschieht.
[0006] In den Schriften
EP 0875 875 A2,
DE 203 07 641 U1,
WO 2005/098724 A2,
US 2007200716 A1,
US 5574433 A,
US 5 258 746 A werden Notrufgeräte die als Armbanduhr mit Zusatzfunktion ausgeführt sind beschrieben.
Die
US 5574433 A beschreibt eine Armbanduhr, welche am Ort des Geschehens ein lautes akustisches Alarmsignal
erzeugen kann. Gemäß der
US 5 258 746 A wird darüber hinaus auch über Funk eine Alarmnachricht an eine entfernte Stelle gesendet.
Darüber hinaus werden durch die Notrufgeräte gemäß
EP 0875 875 A2,
DE 203 07 641 U1 und
WO 2005/098724 zusätzlich die GPS-Koordinaten des Ortes des Geschehens erfasst und über Funk mit
gesandt. Die Ausführung gemäß der
US 2007200716 A1 vereinigt all diese Funktionen und ist darüber hinaus noch mit einem am Uhrengehäuse
ansteckbaren Zusatzgerät erweiterbar, welches eine Kamera und eine Beleuchtungseinrichtung
dafür aufweist, um vom Ort des Geschehens Fotos und/oder einen Film aufnehmen und
an eine entfernte Stelle senden zu können.
[0007] Die vorbekannten, als Armbanduhr ausgeführten Notrufgeräte haben entweder eine wichtige
Funktion nicht - nämlich die der Bild-und/oder Filmaufnahme -, oder sie sind so groß
und unhandlich, dass sie im normalen Gebrauch als Armbanduhr unpassend und oft störend
sind.
[0008] Die der Erfindung zu Grund liegende Aufgabenstellung besteht darin, ein Notrufgerät
bereit zu stellen, welches als Armbanduhr mit Zusatzfunktionen ausgeführt ist und
die Eingangs genannten Funktionen aufweist, insbesondere auch zur Aufzeichnung von
Bild-und/oder Filminformationen vom Ort des Geschehens fähig ist. Gegenüber der Ausführung
gemäß der
US 2007200716 A1 soll das neue Notrufgerät dahingehend verbessert sein, dass es in Form, Volumen,
Aussehen und Handhabung einer üblichen Armbanduhr verwechselbar ähnlich ist.
[0009] Zum Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, die Kamera und die Lichtquelle, welche
dazu dient, die durch die Kamera zu filmende oder zu fotografierende Umgebung zu beleuchten,
am Armband der Armbanduhr an der dem Uhrengehäuse gegenüberliegenden Seite anzubringen.
[0010] Da damit die auffälligsten und voluminösesten Teile des Notrufgerätes nicht in oder
am Uhrengehäuse angebracht werden müssen, kann das Uhrengehäuse weitgehend wie bei
einer üblichen Armbanduhr ausgeführt sein. Bei am Arm einer Person angelegtem Notrufgerät
ist die Baugruppe mit Kamera und Lichtquelle bei Sicht auf das Uhrengehäuse durch
den Arm der Person verdeckt, womit der Eindruck, das Gerät sei eine normale Armbanduhr,
weiter verstärkt wird.
[0011] Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung veranschaulicht:
Fig. 1: zeigt ein einfaches, beispielhaftes erfindungsgemäßes Notrufgerät in Seitenansicht.
[0012] Das Notrufgerät gemäß Fig. 1 umfasst ein Uhrengehäuse 1, damit verbundene Armbandteile
2.1, 2.2 sowie ein separates Gehäuse 10, welches am Armband der Armbanduhr an der
dem Uhrengehäuse gegenüberliegenden Seite angeordnet ist und in bzw. an welchem zumindest
die zwangsweise auffälligeren Teile Kamera 4 und die Lichtquelle 5 Teil baulich untergebracht
sind.
[0013] Damit sind Kamera 4 und Lichtquelle 5 vom Uhrengehäuse getrennt und auch von diesem
entfernt angeordnet. Da das Uhrengehäuse damit diese Teile nicht zu beinhalten braucht,
kann es in den Abmessungen wie ein übliches Uhrengehäuse ausgeführt sein. Auch die
im bzw. am Uhrengehäuse anzubringenden Teile, wie Anzeigefläche (Ziffernblatt), Sichtfenster,
Bedientasten, Sende- und Empfangseinrichtungen, Elektronik, ggf. Lautsprecher und
Energiespeicher können - sofern sie sichtbar sind - wie bei einer üblichen Armbanduhr
aussehen bzw. können sie von außen unsichtbar im Inneren des Uhrengehäuses 1 untergebracht
sein.
[0014] In der dargestellten Ausführungsform besteht das Armband aus zwei Teilen 2.1, 2.2,
deren vom Uhrengehäuse 1 abgewandte Enden über an diesen Enden angebrachte Verschlussteile
3.1, 3.2 miteinander lösbar verbindbar sind. Bei dieser Ausführungsform eines Armbandes
ist es vorteilhaft, die Kamera 4 und die Lichtquelle 5 - wie dargestellt - in bzw.
an einem Verschlussteil 3.1, 3.2 anzubringen, sodass das zuvor erwähnte separate Gehäuse
10 zugleich ein Verschlussteil 3.1 ist.
[0015] In einer hier nicht dargestellten, alternativen Bauweise dazu könnte natürlich anstatt
eines zweiteiligen Armbandes ein einteiliges, elastisch dehnbares Armband verwendet
werden. Das erfindungsgemäß erforderliche separate Gehäuse 10 hätte dann keine Verschlussfunktion,
wäre aber bezüglich des Uhrengehäuses 1 in der gleichen Position anzubringen.
[0016] Elektronikteile im Uhrengehäuse 1 einerseits und im separaten Gehäuse 10 anderseits
können über elektrische Leitungen die Teil des Uhrenarmbandes sind, elektrisch miteinander
verbunden sein. Datenaustausch zwischen Elektronik welche im Gehäuse 1 untergebracht
ist und Elektronik, welche im separaten Gehäuse 10 untergebracht ist, kann angesichts
der kurzen Distanz auch über eine Funkstrecke erfolgen.
[0017] Wenn das separate Gehäuse 10 als Verschluss des Uhrengehäuses ausgeführt ist, ist
es vorteilhaft, alle elektrischen bzw. elektronischen bzw. optischen Teile in einem
einzigen der beiden voneinander lösbaren Verschlussteile 3.1, 3.2 unterzubringen.
Damit kann der Armbandteil 2.2 zu jenem Verschlussteil 3.2, welcher somit nicht Teil
des separaten Gehäuses 10 ist, ohne elektrische Leitungen ausgeführt sein, womit die
an einem Uhrband üblicherweise erforderlichen Längenanpassungen an diesem Armbandteil
2.2 wie bei einem normalen Uhrband vorgenommen werden können.
[0018] Es ist sinnvoll, das Notrufgerät auch mit einer akustischen Alarmeinrichtung auszustatten,
welche im Notfall am Ort des Geschehens ein akustisches Alarmsignal generiert oder
auch einen Warntext laut hörbar abgibt, durch welchen ein möglicher Angreifer von
Straftaten abgehalten werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der dafür
erforderliche Lautsprecher auch im separaten Gehäuse 10 untergebracht. Er kann damit
relativ leistungsfähig, großflächig und voluminös ausgeführt sein, ohne an der Armbanduhr
optisch zu stören oder aufzufallen.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Energiespeicher, also die Batterie
oder der Akkumulator, aus welchem die Kamera 4 und die Lichtquelle 5 und ggf. ein
im separaten Gehäuse 10 angebrachter Lautsprecher versorgt werden, im separaten Gehäuse
10 untergebracht. Gegenüber einer Unterbringung im Uhrengehäuse 1 kann damit das erforderliche
Fassungsvermögen des Uhrengehäuses kleiner gehalten werden.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Taste, durch welche das Notfallgerät
auslösbar ist, am separaten Gehäuse 10 angebracht und dort durch eine Abdeckung vor
versehentlicher Betätigung geschützt. Das heißt, im Notfall muss erst die Abdeckung
geöffnet werden und erst dann kann die Auslösetaste gedrückt werden. Die Abdeckung
kann dazu am separaten Gehäuse 10 schwenkbar oder verschiebbar befestigt sein.
[0021] Indem die Auslösetaste nicht am Uhrengehäuse angebracht ist, wird die Gefahr verringert,
dass sie versehentlich beim Einstellen von Parametern der Armbanduhr betätigt wird.
Indem sie durch eine Abdeckung geschützt ist, kann sie auch nicht betätigt werden,
wenn die Person, welche das Notrufgerät trägt, unglücklich irgendwo anstößt.
1. Für die automatische Dokumentation und Meldung von kriminellen Vorfällen einsetzbares
Notrufgerät, welches eine Kamera für die optische Aufzeichnung von Geschehnissen aufweist,
sowie eine Lichtquelle, welche dazu dient, die durch die Kamera zu filmende oder zu
fotografierende Umgebung zu beleuchten, sowie Mittel zum Erfassen der geografischen
Koordinaten an denen sich das Notrufgerät befindet, sowie Mittel zum Herstellen einer
Funkverbindung zu einer entfernt befindlichen Station und zur automatischen Übermittlung
von aufgezeichneten Informationen und von Informationen betreffend der geografischen
Koordinaten an diese Station, wobei alle besagten Mittel durch einen einfachen Tastendruck
startbar sind, wobei das Notrufgerät als Armbanduhr mit Zusatzfunktionen ausgeführt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kamera (4), und die Lichtquelle (5) an bzw. in einem separaten Gehäuse (10) angeordnet
sind, welches am Armband der Armbanduhr an der dem Uhrengehäuse (1) gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist.
2. Notrufgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Armband aus zwei Armbandteilen (2.1, 2.2) gebildet ist und dass das separate
Gehäuse (10) Teil des aus zwei Teilen (3.1, 3.2) bestehenden Verschlusses ist, durch
welchen die vom Uhrengehäuse (1) abgewandten Enden der jeweils einseitig mit dem Uhrengehäuse
verbundenen Armbandteile (2.1, 2.2), lösbar miteinander verbindbar sind.
3. Notrufgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an bzw. in dem separaten Gehäuse (10) auch ein Lautsprecher angebracht ist.
4. Notrufgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die an bzw. im separaten Gehäuse (10) angebrachten, elektrischen Energieverbraucher,
wie die Kamera, die Lichtquelle und der Lautsprecher, auch ein elektrischer Energiespeicher
im bzw. am separaten Gehäuse (10) angebracht ist.
5. Notrufgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste, durch welche das Notrufgerät auslösbar ist, am separaten Gehäuse (10)
angebracht ist und dort durch eine verschließbare bzw. zu öffnende Abdeckung abgedeckt
ist.