[0001] Die Erfindung betrifft eine längswasserdichte Schnittstelle zwischen einem ersten
Raum, in dem raue Umgebungsbedingungen insbesondere mit Feuchtigkeit, Wasser oder
dergleichen, herrschen und einem zweiten, weitestgehend trockenen Raum, gemäß den
Merkrmalen des jeweiligen Oberbegriffes der unabhänglgen Patentansprüche. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine längswaseerdichte Schnittstelle zwischen einer Ölwanne
und einem Motorraum eines Fahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens.
[0002] Es ist bekannt, dass Steckverbindergehäuse aus einem Kunststoff zu spritzen, nobel
die Kontaktpartner und / oder das zumindest eine Stanzgitter von dem Kunststoff umspritzt
werden, Gleichzeitig wird auch das Ende der elektrischen Leitung beziehungsweise der
mehreren elektrischen Leitungen mit dem Kunststoff des Steckverbindergehäuses umspritzt,
um auf diese Weise Längswasserdichtheit zu erzielen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte längswasserdichte
Schnittstelle sowie ein Verfahren zu deren herstellung bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe Ist durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0005] Diese Aufgabe ist vorrichtungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gehäuse von einem Kunststoff
mit hoher Schwindungsrate gebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass das Gehäuse nach
seiner Herstellung (und ggf. auch schon während seiner Herstellung) sich sehr fest
in dem Bereich, in dem es an dem Isoliermantel der Leitung zur Anlage kommt, dort
anschmiegt, um eine innige Verbindung herzustellen, damit die erforderliche Längswasserdichtheit
erzielt wird.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung Ist in vorteilhafter Weise das Gehäuse ein Spritzgussteil.
Dadurch lässt sich das Gehäuse gerade bei einer Serienproduktion In hohen Stückzahlen
schnell, einfach, kostengünstig und mit der erforderlichen Genauigkeit reproduzierbar
herstellen. Dazu werden die Elemente der Schnittstelle, die von dem Gehäuse umgeben
werden sollen, in eine entsprechend gestaltete Werkzeugform (meistens mehrteilig)
eingelegt und der Kunststoff mit hoher Schwindungsrate in das Werkzeug eingeführt,
insbesondere unter Druck eingesprltzt. Dabei Ist selbstvemtändlichenmeise darauf zu
achten, dass diejenigen Bereiche, die mit dem Kunststoff hoher Schwindungsrate verbunden
werden sollen, auch mit diesem eingespritzten Kunststoff in Verbindung kommen. Bereiche,
die nicht von diesem Kunststoff umgeben werden sollen, wie zum Beispiel die Kontaktpartner,
sind so innerhalb des Werkzeuges oder auch außerhalb des Werkzeuges anzuordnen, dass
verhindert wird, dass sie mit dem eingespritzten Kunststoff in Verbindung kommen.
[0007] In besonders vorteilhafter Weise wird eine Materialpaarung eingesetzt, bei der der
Kunststoff des Isoliermantels der Leitung ein ETFE-Kunstatoff (Ethylen-Tetrafluorethylen)
und der Kunststoff des Gehäuses ein PBT-Kunststoff (Polybutylenterephthalat) ist.
Diese Materialpaarung hat den besonderen Vorteil, dass sie die Längswasserdichtheit
auch in großen Temperaturbereichen, insbesondere von minus 40 Grad Celsius bis plus
150 Grad Celsius sicherstellt, wie sie insbesondere bei der Anwendung in Fahrzeugen
sichergestellt werden muss. Gleichzeitig hat diese Materialpaarung bzw. Jeder einzelne
verwendete Kunststoff den Vorteil, dass er rauen Umgebungsbedingungen widersteht.
Hierbei sind beispielsweise Feuchtigkeit, Vibrationen, mechanische Beanspruchungen
wie Zug und Druck, sowie bei der Anwendung bei Fahrzeugen zum Beispiel Salzwasser
und Ölnebel und vergleichbare Umgebungsbedingungen zu nennen.
[0008] Zur Steigerung der gewünschten Längawasserdiahtlhelt weist der Bereich, an dem der
Kontaktpartner an dem Ende des elektrischen Leiters angeordnet ist, eine Prägung auf.
Als Beispiel wird hier genannt, dass der elektrische Leiter der Leitung an deren Ende
von dem Isoliermantel befreit (freigelegt) wird, so dass dieser isolierte Bereich
mit einer Kontaktiarungszone des Kontaktpartners in Verbindung gebracht werden kann.
Im Bereich der Kontaktierungszone wird das Ende des elektrischen Leiters mit dem Kontaktpartner
zumindest elektrisch, vorzugsweise aber mechanische und elektrisch, verbunden. Die
elektrische Verbindung erfolgt beispielsweise durch Verlöten. Verschweißen, Verkleben
oder dergleichen. Eine mechanische Festlegung erfolgt beispielsweise durch ein Verkrimpen,
bei dem das Ende des elektrischen Leiters von Krimpflügeln einer Krimpverbindung festgelegt
wird. Gegebenenfalls kann auch hier daran gedacht werden, nach oder vor erfolgter
Verkrimpung den elektrischen Leiter in der Kontaktierungszone an dem Kontaktpartner
anzulöten, anzuschweißen oder dergleichen. Dieser derart wie vorstehend beschrieben
vorbereitete Kontaktierungsbereich wird mit einer Prägung versehen, die beispielsweise
als eine flache Prägung, eine Einstanzung, in Form von Nuten und/oder Stegen oder
dergleichen ausgebildet Ist. Auch dieser Bereich der Prägung wird mit dem Kunststoff
hoher Schwindungsrate, der das Gehäuse bildet, umgeben, so dass aufgrund dieser Formgebung
die zur Verfügung stehende Oberfläche im Kontaktierungsbereich (Kontaktierungszone)
vergrößert ist, um aufgrund dieser vergrößerten Oberfläche die Längswasserdichtheit
zu verbessern. Verfahrensgemäß Ist zur Herstellung einer längswasserdichten Schnittstelle
vorgesehen, dass das Gehäuse von einem Kunststoff mit hoher Schwindungsrate in einem
Spritzgussverfahren gebildet wird. Hierdurch ergeben sich die gleichen Vorteile, wie
sie weitervorstehend schon geschildert worden sind. Das Sprozgussverfahren hat den
Vorteil, dass das Gehäuse gerade bei einer Serienproduktion mit hohen Stückzahlen
sehr einfach, schnell, kostengünstig und mit der erforderlichen Genauigkeit reproduzierbar
hergestellt werden kann. Außerdem Ist eine Vielzahl von Geometrien des Gehäuses möglich,
da je nach Geometrie des Gehäuses lediglich andere Werkzeuge (Formen) in einen Spritzgussautornaten
eingebaut werden müssen. Die Verwendung des Kunststoffes mit hoher Schwindungsrate
hat hier ebenso den Vorteil dass der während des Spritzgussvorganges und/oder nach
der Herstellung des fertigen Gehäuses die gewünschte innige Verbindung mit dem Isoliermantel
aus Kunststoff zur Erzielung der gewünschten Längswasserdichtheit erzielt.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemäßen längswasserdichten Schnittstelle
wird in der Anwendung bei Fahrzeugen gesehen. Hierbei ist von besonderem Vorteil die
Anwendung der längswasserdichten Schnittstelle mit dem Gehäuse, das von einem Kunststoff
mit hoher Schwindungsrate gebildet ist, zwischen einer Ölwanne und einem Motorraum
eines Fahrzeuges zu sehen. Bel dieser Anwendung liegen sowohl hohe Temperaturen (Öltemperatur
in Betrieb des Fahrzeuges etwa 90 Grad Celsius oder ggf. auch darüber) sowie raue
Umgebungsbedingungen (wie Feuchtigkeit, Schmutz- und Salzwasser im Motorraum und vor
allen Dingen auch eine hohe Temperaturdifferenz zwischen der Ölwanne und dem Motorraum,
vor.
[0010] Eränzend wird die Erfindung noch wie folgt beschrieben.
[0011] Die längswasserdichte Schnittstelle wird durch einen Steckverbinder gebildet, der
mit einem entsprechenden Gegensteckverbinder zusammengesteckt werden kann. Der Steckverbinder
(und auch der Gegensteckverbinder) weisen Kontaktpartner auf, die am Ende einer Leitung
angeordnet sind. Entsprechend der Erfordernisse der Übertragung von Signalen, Spannungen
oder dergleichen mit dem Steckverbinder ist in entsprechender Anzahl entweder eine
Leitung oder es sind in entsprechender Anzahl mehrere Leitungen vorhanden. Die Leitungen
weisen einen elektrisch leltfähigen Innenleiter auf, der vor äußeren Einflüssen und
zum Schutz vor Kurzschlüssen mit einem Isollermantel versehen ist. Am Ende der elektrischen
Leitung ist in geeigneter Weise ein Kontaktpartner, wie ein Stecker, eine Buchse oder
dergleichen, angeschlossen. Der Kontaktpartner kann auch alternativ in Form eines
Stanzgitters ausgestaltet sein, wobei es denkbar ist, dass mit zwei oder mehreren
Stanzgittern elektrische oder elektronische Bauteile untereinander verbunden werden.
[0012] Der Steckverbinder weist seinerseits ein Gehäuse auf, wobei in dem Gehäuse Kontaktkammern
für die Kontaktpartner oder das zumindest eine Stanzgitter angeordnet ist.
[0013] Dae Steckverblndergehäuse ist von seinen äußeren Konturen derart ausgebildet, dass
es einerseits mit dem Gegensteckverbinder zusammengebracht werden kann und andererseits
kann es dazu ausgebildet und geeignet sein, in oder an einem Bauteil des Fahrzeuges
befestigt zu werden. Insbesondere bei dem Anwendungsbeispiel Ölwanne / Motorraum weist
der Steckverbinder eine Integrierte Verrastung im Gehäuse der Ölwanne (Bedplate) auf.
[0014] Erfindungsgemäß ist zur verbesserten Längswasserdichtheit vorgesehen, dass die Dichtigkeit
durch Umspritzen des Kontahtpartners oder des zumindest einen Stanzgitters mit geprägtem
Bereich mit einem Kunststoff mit hoher Schwindungsrate erreicht wird. Dadurch lasst
sich gegenüber Kunststoffen mit geringer Schwindungsrate eine deutlich verbesserte
Längsswasserdichtheit erzielen, wobei der hier vorgeschlagene Kunststoff mit hoher
Schwindungsrate In vorteilhafter Weise auch zusätzliche Anforderungen an die Temperatur,
an die Madienbeständigkelt und dergleichen aufweist
[0015] Insbesondere für die Anwendung In Fahrzeugen soll ein Temperaturbereich von minus
40 Grad Celsius bis plus 130 Grad Celsius (oder auch darüber hinaus) für den Kunststoff
mit hoher Schwindungsrate darstellbar sein. Die Medienbeatandigkeit bezieht sich insbesondere
auf die Resistenz gegen aggressive Medien wie Kraftstoff, Öl, OInebel, Salzwasser,
Reinigungsmittel und dergleichen. Außerdem soll der Kunststoff mit hoher Schwindungsrate
auch einer hohen Vibrationsbeanspruchung genügen.
[0016] In besonders vorteilhafter Weise besteht der Außenmantel der zumindest einen elektrischen
Leitung aus ETFE-Material (Ethylen-Tetrafluxethylen), wobei der Kunststoff mit hoher
Schwindungsrate ein PBT-Kunststoff (Polybutylenterephtalet) ist.
1. Längawasserdichte Schnittstelle, aufweisend einen Steckverbinder mit in einem Gehäuse
angeordneten Kontaktpartnem, wobei ein jeder Kontaktpartner am Ende eines von einem
Isoliermantel aus Kunststoff umgebenen elektrischen Leiters einer Leitung angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse von einem Kunststoff mit hoher Schwindungsrate gebildet ist.
2. Längswasserdichte Schnittstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktpartner in einem Kontaktkammern für jeweils einen Kontaktpartner aufweisenden
Kontaktträger angeordnet sind und der Kontaktträger in dem Gehäuse angeordnet ist.
3. Längswasserdichte Schnittstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass die Kontaktpartner zumindest tellweise von dem Gehäuse direkt umgeben sind.
4. Längswasserdichte Schnittstelle nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein Spritzgussteil ist.
5. Längswasserdichte Schnittstelle nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff des Isoliermantels der Leitung ein ETFE-Kunststoff (Ethylen-Tetrafluxethylen)
und der Kunststoff des Gehäuses ein PBT-Kunststoff (Polybutylenterephtalat) Ist.
6. Längswasserdichte Schnittstelle nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich, an dem der Kontaktpartner an dem Ende des elektrischen Leiters angeordnet
ist, eine Prägung aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Schnittstelle, aufweisend einen
Steckverbinder mit in einem Gehäuse angeordneten Kontaktpartnern, wobei ein jeder
Kontaktpartner am Ende eines von einem Isoliermantel aus Kunststoff umgebenen elektrischen
Leiters einer Leitung angeordnet ist, dadurch gekennzelahnet, dass das Gehäuse von
einem Kunststoff mit hoher Schwindungsrate In einem Spritzgusisverfahren gebildet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff des Isollermantels der Leitung ein ETFE-Kunststoff (Ethylen-Tetraftuxethylen)
und als Kunststoff des Gehäuses ein PBT-Kunststoff (Polybutytenterephtatat) verwendet
wird.
9. Anwendung einer längswasserdichten Schnittstelle, aufweisend einen Steckverbinder
mit in einem Gehäuse angeordneten Kontaktpartnem, wobei ein jeder Kontaktpartner am
Ende eines von einem Isoliermantel aus Kunststoff umgebenen elektrischen Leiters einer
Leitung angeordnet ist und das Gehäuse von einem Kunststoff mit hoher Schwindungsrate
gebildet ist, zwischen einer Ölwanne und einem Motorraum eines Fahrzeuges.