[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Nackenstütze für eine hinsichtlich
des Lehnenneigungswinkels verstellbare Rückenlehne eines Bürostuhls. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Rückenlehne und einen Bürostuhl.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Obwohl auf beliebige Stühle mit hinsichtlich des Lehnenneigungswinkels verstellbaren
beweglichen Rückenlehne und daran angebrachten Nackenstützen anwendbar, werden die
vorliegende Erfindung und die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend mit Bezug
auf einen Bürostuhl mit daran angebrachter Nackenstütze beschrieben.
[0003] Insbesondere bei Tätigkeiten im Bürobereich ist es wichtig, dass ein Benutzer eines
Bürostuhls die Möglichkeit hat, sich wiederholt von der während seiner Arbeit eingenommenen
Sitzposition zu entspannen. Aus diesem Grunde weisen moderne Bürostühle mittlerweile
standardmäßig eine Rückenlehnenverstellmechanik auf, welche eine Neigung der Rückenlehne
während der Benutzung realisiert. Für die Bandscheibenentlastung ist eine solche Rückenlehnenverstellmechanik
vorteilhaft. Problematisch ist sie allerdings für die Nackenmuskulatur, da ein Benutzer
eines Bürostuhls bei einer nach hinten geneigten Rückenlehne mehr Kraft aufwenden
muss, um das nach hinten geneigte Kopfgewicht über einen längeren Zeitraum zu halten.
Dies führt bei längerem Sitzen in der zurück geneigten Haltung zu Nackenverspannungen
bei dem Benutzer.
[0004] Moderne Bürostühle weisen daher im Allgemeinen zusätzlich zu der Rückenlehnenverstellmechanik
eine Kopf- und/oder Nackenstütze auf (nachfolgend kurz als Nackenstütze bezeichnet).
Diese Nackenstütze bietet dem Kopf oder Nacken eine Entspannung, da sich der Kopf
bzw. der Nacken an die Nackenstütze anlehnen kann oder darauf aufliegen kann.
[0005] Ein Problem ergibt sich allerdings, sofern sich der Benutzer eines Bürostuhls in
einer zumindest teilweise nach hinten geneigten Position der Rückenlehne beispielsweise
über einen längeren Zeitraum an einem Monitor eines Computers arbeitet. In diesem
Fall wird der Kopf bzw. der Nacken nicht auf der jeweiligen Nackenstütze aufliegen,
sondern durch Muskelkraft nach vorne gehoben sein. Dies führt bei längerem Sitzen
in dieser nach vorne geneigten Haltung zwangsläufig zu Nackenverspannungen. Moderne
Bürostühle weisen daher zusätzlich eine Mechanik zum Verstellen der Neigung der Nackenstütze
auf, über welche die Nackenstütze an die Bedürfnisse und Sitzgewohnheiten des jeweiligen
Benutzers angepasst und entsprechend eingestellt werden kann.
[0006] Solche Nackenstützen mit entsprechender verstellbaren Nackenstützenfunktionalität
sind in der
EP 1 393 659 B1, der
EP 1 186 257 B1 und der
EP 1 192 880 A2 beschrieben. Die Nackenstütze ist dort direkt oder über ein Verbindungsteil an der
Rückenlehne befestigt und über eine entsprechende gelenkige Verbindung zwischen Nackenstütze
und Rückenlehne schwenkbar gelagert. Zur Verstellung der Nackenstütze muss ein Benutzer
per Hand oder über einen entsprechenden Betätigungshebel die Nackenstütze in die entsprechend
gewünschte Position schwenken und dann arretieren. Sofern der Benutzer die Verstellung
während des Sitzens auf dem Bürostuhl vornehmen möchte, erfordert dies eine gewisse
akrobatische Handfertigkeit, um während des Sitzens die hinter ihm befindliche Nackenstütze
in die entsprechende Position zu bringen und zu arretieren. Alternativ kann der Benutzer
die Nackenstütze auch verstellen, wenn er nicht auf dem Sitz sitzt. Dies gestaltet
sich dann zwar einfacher, jedoch erfordert dies mitunter eine mehrfache Einstellung,
um die Nackenstütze eben genau an die gewünschte Sitzposition anzupassen. Insgesamt
ist bei den genannten Lösungen die Einstellung und Verstellung der Nackenstütze wenig
komfortabel.
[0007] Die oben genannten Nackenstützen sind manuell verstellbar, jedoch nach deren Verstellung
und Arretierung während der Benutzung des Bürostuhls starr mit der Rückenlehne verbunden.
Ein Benutzer eines Bürostuhls wird aber seine Sitzposition beispielsweise im Falle
einer automatischen Sitzneigungsverstellung häufiger verändern. Die oben genannten
verstellbaren Nackenstützen müssten dann jeweils bei jeder neuen Sitzposition erneut
manuell eingestellt werden oder die Nackenstützen würden starr bei der zuletzt eingestellten
Neigungsposition verbleiben und der Benutzer müsste jeweils eine nicht optimal eingestellt
Nackenstütze in Kauf nehmen.
[0008] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfachere
und insbesondere komfortablere Möglichkeit der Verstellung einer Nackenstütze bei
einem Bürostuhl zu ermöglichen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels einer Nackenstütze mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und/oder mittels einer Rückenlehne mit den Merkmalen des Patentanspruchs
6 und/oder mittels eines Bürostuhls mit den Merkmalen des Patentanspruchs 20 gelöst.
[0010] Demgemäß ist vorgesehen:
- Eine Nackenstütze für eine hinsichtlich des Lehnenneigungswinkels verstellbare Rückenlehne
eines Bürostuhls, mit einem oberen Auflagebereich zur Auflage des Kopfes oder Nackens,
mit einem einteilig mit dem oberen Auflagebereich ausgebildeten unteren Ankopplungsbereich
zur Ankopplung der Nackenstütze an eine Rückenlehne, wobei der Ankopplungsbereich
erste Kopplungsmittel zu einem Trägergestell, die eine erste Drehachse festlegt, und
schwenkbare zweite Kopplungsmittel zu einem Rückenlehnenrahmen aufweist, wobei die
Kopplungsmittel derart ausgebildet sind, dass die Nackenstütze sich bei einer Krafteinleitung
gegen die Rückenlehne selbsttätig um die erste Drehachse dreht, wodurch der Ankopplungsbereich
nach hinten in eine zu der Krafteinleitung im Wesentlichen gleiche Richtung und der
Auflagebereich in eine zu der Krafteinleitung im Wesentlichen entgegen gesetzte Richtung
nach vorne verschwenkt.
- Eine Rückenlehne für einen Bürostuhl, die hinsichtlich des Lehnenneigungswinkels verstellbar
ausgebildet ist, mit einem Trägergestell, mit einem Rückenlehnenrahmen, welcher zur
Lehnenneigungsverstellung beweglich an dem Trägergestell befestigt ist, mit einer
erfindungsgemäßen Nackenstütze, deren Ankopplungsbereich über die ersten Kopplungsmittel
drehbar an dem Trägergestell gelagert ist und über die zweiten Kopplungsmittel schwenkbar
an dem Rückenlehnenrahmen befestigt ist.
- Ein Bürostuhl, insbesondere Bürodrehstuhl, mit einer eine Nackenstütze aufweisenden
erfindungsgemäßen Rückenlehne.
[0011] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis besteht darin, dass sämtliche
manuell einstellbaren Nackenstützen dem Benutzer einen eingeschränkten Komfort bieten,
insbesondere dann, wenn ein Benutzer sehr häufig seine Sitzposition ändert. Die der
vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht nun darin, eine selbsttätig
einstellbare, so genannte autoadaptive Nackenstütze bereitzustellen. 60
Diese autoadaptive Nackenstütze wird über die Kopplung mit der Rückenlehne durch die
Rückenlehne entsprechend in die optimale Nackenstützenposition gebracht, wobei die
Rückenlehne hier gewissermaßen den Aktuator für das Verstellen bildet.
[0012] Die Verstellmechanik für die Nackenstütze gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet
einen Mechanismus, der allein auf einer Gewichtsverlagerung des Oberkörpers einer
auf dem Bürostuhl sitzenden Person beruht und somit vollständig auf manuelle Verstellmechanismen
für die Nackenstütze auskommt. In einer (vorderen) Sitzposition übt die auf dem Bürostuhl
sitzende Person eine relativ geringe Kraft auf die Rückenlehne aus, da hier der Oberkörper
der sitzenden Person im Allgemeinen weitestgehend senkrecht ausgerichtet ist. Die
von der Person auf den Bürostuhl wirkenden Kraftvektoren sind hier im Wesentlichen
senkrecht und kaum in horizontaler Richtung gegen die Rückenlehne gerichtet.
[0013] Lehnt sich die auf dem Bürostuhl sitzende Person nach hinten in eine so genannte
Ruhe- oder Entspannungsposition, dann wächst der Gewichtsanteil des Oberkörpers und
der horizontale Kraftvektor, der in die Rückenlehne eingeleitet wird, wird größer.
Über einen entsprechenden Kopplungsmechanismus wird dieser horizontale Kraftvektor
durch das das nach hinten Bewegen der Rückenlehne über die Kopplung mit der Nackenstütze
auch in die erfindungsgemäße Nackenstütze eingeleitet. Diese Nackenstütze ist mit
der Rückenlehne fest gekoppelt und wird bei einem nach hinten Bewegen der Rückenlehne
hebelartig um die erste Schwenkachse gedreht. Die jeweiligen auf die Rückenlehne wirkenden
Kräfte werden über ein entsprechendes Trägergestell, welches sowohl mit der Rückenlehne
als auch mit der Nackenstütze verbunden ist, aufgenommen.
[0014] Der untere Teil der Nackenstütze wird bei dieser Bewegung über die Rückenlehne in
dieselbe Richtung der Krafteinleitung nach hinten bewegt, wobei der obere Teil der
Nackenstütze sich dadurch um die zweite Drehachse in die entgegengesetzte Richtung
nach vorne bewegt und sich damit gewissermaßen automatisch und selbstständig nach
vorne bewegt. Der obere Teil der Nackenstütze, also der Auflagebereich, wird von der
Person auf dem Bürostuhl kaum bewusst wahrnehmbar in direkte Anlage zu dem Kopf gebracht.
Dies ermöglicht einen größtmöglichen Komfort durch den selbst einstellbaren Nackenstützenverstellmechanismus
und die damit nachführbar ausgebildete Nackenstütze.
[0015] Insgesamt resultiert also ein nach hinten Bewegen der Rückenlehne immer auch zu einer
gegenläufigen Bewegung der Nackenstütze, das heißt zu einem nach vorne Bewegen desjenigen
Teils der Nackenstütze, auf der der Kopf einer Person aufliegen soll. Damit stellt
sich eine Verstellung der Nackenstütze ein, die weitestgehend unabhängig von der Größe
und vom Gewicht der auf dem Bürostuhl sitzenden Person zustande kommt.
[0016] Diese Nackenstütze erfordert kein manuelles Nachführen, Verstellen oder dergleichen
und stellt dennoch einen größeren Komfort und eine größere Verstellgenauigkeit dar,
als dies bei bisherigen Nackenstützenverstellmechanismen der Fall war. Der besondere
Vorteil besteht auch darin, dass auf eigens dafür vorgesehene Hebel oder manuelle
Verstellmechanismen zur Verstellung und Arretierung der Nackenstütze völlig verzichtet
werden kann und dennoch eine optimale Nackenstützeneinstellung möglich ist. Die vorliegende
Erfindung kommt auch ohne eigens dafür vorgesehene Seilzüge oder Bowdenzüge für eine
manuelle Verstellung der Nackenstütze aus. Gerade für solche Personenkreise, die einen
maximalen Komfort ohne große Verstellmechanismen wünschen, wird hier eine äußerst
komfortable Verstellmechanik für die Nackenstütze in Verbindung mit der Rückenlehne
bereitgestellt.
[0017] Auch aus ergonomischer Sicht beschreitet der erfindungsgemäße, automatisch einstellbare
Verstellmechanismus einen neuen Weg. Da die Wirbelsäule einer auf dem Bürostuhl sitzenden
Person nicht in allen Bereichen beweglich ist, nutzt der erfindungsgemäße autoadaptive
Verstellmechanismus gezielt die Bewegungsmöglichkeiten der Halswirbel aus.
[0018] Da das Bewegungsspektrum der Nackenlehne in der normalen Sitzposition und in der
zurückgelehnten Position nicht allzu groß gewählt ist, wird der Nackenbereich auch
nicht zusätzlich und über Gebühr beansprucht. Vielmehr kann die Nackenstütze, da sie
sich stets an der für den Benutzer erwarteten Stelle befindet, immer sofort intuitiv
genutzt werden. So ergibt sich auch eine spürbare Entlastung des Schulter- und Nackenbereichs
auch bei langem Sitzen auf dem Bürostuhl.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Unteransprüchen in Zusammenschau mit den Figuren der Zeichnung.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die ersten Kopplungsmittel am Ankopplungsbereich
vorgesehene Nocken auf. Typischerweise sind diese Nocken seitlich am Ankoppelbereich
angeordnet oder befestigt und ragen zum Beispiel von einem Rahmen der Nackenstütze
seitlich heraus. Über diese Nocken ist die Nackenstütze mittels einer ersten gelenkigen
Verbindung an dem Trägergestell des Bürostuhls drehbar gelagert. Typischerweise ist
links und rechts an der Nackenstütze jeweils eine Nocke vorgesehen, die zusammen mit
einer entsprechenden Buchse oder einem Lagergehäuse im Trägergestell der Rückenlehne
ein Drehlager und damit erste gelenkige Verbindungen bilden. Statt einer Nocke könnte
auch ein zapfenartiges Gebilde, ein Pin oder dergleichen vorgesehen sein. Diese Nocken
stellen eine sehr einfache und insbesondere sehr einfach montierbare und dennoch im
Betrieb sehr sichere Ankopplung der Nackenstütze an ein Trägergestell dar.
[0021] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung weisen die zweiten Kopplungsmittel zumindest
eine zweite gelenkige Verbindung auf. Diese zweite gelenkige Verbindung kann beispielsweise
ein Scharnier oder ein Drehlager sein. Als Scharnier kommt zum Beispiel ein Filmscharnier,
zum Beispiel aus Kunststoff, in Frage. Diese zweite gelenkige Verbindung ist typischerweise
im unteren Bereich des Ankopplungsbereichs an einer solchen Stelle vorgesehen, an
welcher der Ankopplungsbereich im montierten Zustand mit einem Rückenlehnenrahmen
der Rückenlehne gekoppelt und verbunden ist.
[0022] Typischerweise ist die Nackenstütze in der Ansicht von der Seite, also in einer seitlichen
Projektion, in etwa S-förmig oder wellenförmig ausgebildet. Die Nackenstütze weist
somit einen von der Seite her gesehen S-förmigen oder wellenförmigen Querschnitt auf,
dessen oberer Bereich, der den Auflagebereich bildet, nach vorne gerichtet ist und
dessen unterer Bereich, der den Ankopplungsbereich bildet, nach hinten gerichtet ist.
Somit ist der obere Auflagebereich stets zu einem Kopf einer auf dem Bürostuhl sitzenden
Person gerichtet und ermöglicht somit ein komfortables Sitzen bei gleichzeitig am
Kopf anliegender Nackenstütze.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der obere Auflagebereich gegenüber
dem unteren Kopplungsbereich nach vorne versetzt ausgebildet, insbesondere um 50-80
mm und besonders bevorzugt um 70 mm nach vorne versetzt ausgebildet. Dies entspricht
in ergonomischer Sicht einem projektierten Abstand, den ein Kopf (in der normalen
Sitzposition) bezogen auf den Körperbereich nach vorne geneigt ist. Eine auf dem Bürostuhl
sitzende Person kann somit gleichermaßen den Rücken an die Rückenlehne anlehnen und
gleichzeitig den Kopf an die davon abstehende Nackenstütze anlehnen, ohne sich dadurch
verspannen zu müssen und ohne eine entsprechende Muskelkraft dafür aufzuwenden.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Rückenlehne ist die Nackenstütze
über die zweiten Kopplungsmittel derart miteinander verbunden, dass die Nackenstütze
in einer Ausgangsposition fluchtend in direkter Verlängerung zu dem Rückenlehnenrahmen
angeordnet ist. Diese Ausgangsposition ist festgelegt durch eine vordere Sitzposition,
bei der eine auf dem Stuhl sitzende Person senkrecht mehr oder weniger aufrecht auf
dem Stuhl sitzt und über seinen Oberkörper damit keinen oder nur eine geringe Kraft
gegen den Rückenlehnenrahmen ausübt. Typischerweise ist dabei ein Winkel zwischen
dem Rückenlehnenrahmen und der Nackenstütze (bzw. dessen Ankopplungsbereich) bei etwa
0°. Denkbar wäre je nach Konstruktion der Nackenstütze natürlich auch ein davon abweichender
Winkel ungleich 0° und damit eine entsprechende nicht fluchtende Anordnung von Nackenstütze
und Rückenlehnenrahmen.
[0025] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung sind die Nackenstütze und der Rückenlehnenrahmen
über die zweiten Kopplungsmittel derart miteinander verbunden, dass die Nackenstütze
bei einer Belastung des Rückenlehnenrahmens durch den Oberkörper einer auf dem Stuhl
sitzenden Person in einem maximalen Winkel im Bereich von 35° bis 15° gegen den Rückenlehnenrahmen
verschwenkbar ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Nackenstütze in einem maximalen
Winkel im Bereich von 30° bis 20° und insbesondere besonders bevorzugt in einem maximalen
Winkel von 26° gegen den Rückenlehnenrahmen verschwenkbar ausgebildet ist.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest eine erste gelenkige Verbindung
vorgesehen. Eine solche erste gelenkige Verbindung weist jeweils seitlich an einem
Rahmen der Nackenstütze abstehende Nocken oder Zapfen und jeweils ein entsprechendes
im oder am Trägergestell vorgesehenes Lagergehäuse auf. In diesem Lagergehäuse ist
ein jeweiliger Nocken oder Zapfen drehbar gelagert, wobei die Drehachsen der Nocken
die erste horizontale Drehachse festlegen. Nocken und Lagergehäuse bilden damit ein
Lager. Das Lager ist vorzugsweise ein Drehlager.
[0027] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die erste gelenkige Verbindung als
Lager und insbesondere als Drehschiebelager ausgebildet, welches eine Längenausgleichseinrichtung
aufweist. Diese Längenausgleichseinrichtung ist zweckmäßig, um überhaupt ein Bewegen
des Rückenlehnenrahmens in Richtung der Kraftausübung und eine entsprechende Bewegung
der an dem Trägergestell über die erste gelenkige Verbindung befestigten Nackenstütze
zu ermöglichen. Denkbar wäre natürlich auch, eine solche Längenausgleichseinrichtung
im unteren Bereich der Rückenlehne, an der die Rückenlehne an dem Trägergestell befestigt
ist, zu realisieren, wenngleich dies montagetechnisch und konstruktionstechnisch aufwändiger
ist. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Längenausgleichseinrichtung
als ein im Trägergestell oder im Drehlager vorgesehener Längsschlitz ausgebildet.
Dieser Längsschlitz ist derart ausgerichtet, um eine Bewegung eines jeweils darin
angeordneten Nockens längs dieses Längsschlitzes und damit in Längsausrichtung des
Trägergestells zu ermöglichen.
[0028] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung weist die erste gelenkige Verbindung
zumindest ein Geräuschdämpfungselement auf. Dieses Geräuschdämpfungselement ist derart
in der ersten gelenkigen Verbindung angeordnet und entsprechend ausgestaltet, um bei
einer Drehung eines Nockens in dem Lagergehäuse ein durch diese Drehung erzeugtes
Geräusch akustisch zu dämpfen und/oder eine Bewegung mechanisch zu dämpfen. Insbesondere
wird so zum Beispiel ein durch eine Bewegung des Rückenlehnenrahmens gegenüber der
Nackenstütze erzeugtes Geräusch gedämpft und vorzugsweise ganz beseitigt.
[0029] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Anschlagelement vorgesehen,
welches ein Verschwenken des Rückenlehnenrahmens gegenüber der Nackenstütze auf eine
maximale Auslenkung begrenzt. Dieses Anschlagelement ist typischerweise an der ersten
gelenkigen Verbindung und dabei insbesondere an dem entsprechenden Lagergehäuse oder
am Trägergestell befestigt. Dieses Anschlagelement dient vorzugsweise auch einem Schutz
der zweiten gelenkigen Verbindung, die beispielsweise als Filmscharnier ausgebildet
sein kann. Bei einem sehr häufigen und/oder starken Beanspruchen dieser zweiten gelenkigen
Verbindung könnte diese ohne weitere Schutzmaßnahmen beschädigt werden und im Falle
eines Kunststofffilmscharniers unter Umständen brechen oder auseinanderreißen. Das
erfindungsgemäße Anschlagelement verhindert dies auf effektive Weise, indem über das
Anschlagelement ein maximales Verschwenken definiert wird, wodurch die zweite gelenkige
Verbindung auch über einen längeren Zeitraum hinweg und im Falle großer Beanspruchungen
nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Vorzugsweise ist durch das Anschlagelement
auch eine Ausgangsposition des Rückenlehnrahmens und/oder der Nackenstütze festgelegt.
[0030] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein Federelement vorgesehen,
über welches nach einem Entlasten eines nach hinten verschwenkten Rückenlehnenrahmens
dieser durch Federkraft des Federelementes wieder in seine Ausgangsposition oder zumindest
in die Richtung seiner Ausgangsposition bewegbar ist. Dieses Federelement ermöglicht
somit, dass die Rückenlehne gewissermaßen automatisch wieder in die normale Sitzposition
gebracht wird, sofern keine Kraft mehr auf die Rückenlehne ausgeübt wird. Typischerweise
ist dieses Federelement innerhalb der ersten gelenkigen Verbindung und dabei insbesondere
innerhalb des Lagers vorgesehen. Dieses Federelement koppelt in diesem Falle den Nocken
und das Trägergestell bzw. das Lagergehäuse federelastisch derart miteinander, dass
die eben genannte Rückholfunktion der Rückenlehne realisiert wird.
[0031] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Rückenlehne Mittel zur Höhenverstellung
der Nackenstütze auf.
[0032] Vorzugsweise lässt sich die Nackenstütze um bis zu 100 mm und insbesondere um 60-80
mm gegen den Rückenlehnenrahmen nach oben verschieben, ohne dass dadurch die autoadaptive
Verschwenkung der Nackenstütze beeinträchtigt ist. Damit lässt sich die Nackenstütze
auch im Hinblick auf die Größe einer auf dem Sitz sitzenden Person gezielt einstellen.
[0033] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind der Rückenlehnenrahmen und/oder
ein Rahmen der Nackenstütze als verformte Holzplatten, vorzugsweise Sperrholzplatten,
ausgebildet. Dies stellt eine sehr einfache und kostengünstige Realisierung dar und
ermöglicht dennoch eine langzeitstabile und einen robusten Rahmen für diese Teile.
Denkbar wäre allerdings auch, dass der Rückenlehnenrahmen und/oder der Rahmen der
Nackenstütze als Spritzgussteile aus Kunststoff ausgebildet sind, was zwar herstellungstechnisch
einfach ist, sich im Vergleich zu den (Sperr-)Holzplatten aber werkzeugintensiver
gestaltet.
[0034] In einer typischen Ausgestaltung weist die Rückenlehne zumindest eine Polstereinrichtung
auf, welche ein Polster und einen Bezug aufweist. Das Polster ist an einer Vorderseite
der Rückenlehne sowohl an dem Rückenlehnenrahmen und vorzugsweise auch an einen Rahmen
der Nackenstütze angeordnet und ist vorzugsweise direkt an diesen befestigt. Die Fixierung
des Polsters am Rückenlehnenrahmen und Nackenstützenrahmen erfolgt typischerweise
über den Bezug, der das Polster und vorzugsweise auch das Trägergestell, den Rückenlehnenrahmen
und den Nackenstützenrahmen vollständig abdeckt. Der Bezug ist typischerweise um die
Außenkanten des Rückenlehnenrahmens und/oder des Nackenstützenrahmens und um das Trägergestell
herum gezogen und an deren Rückenseite am Rahmen der Rückenlehne und der Nackenstütze
befestigt. Typischerweise ist das Polster als ein PE- oder PUR-Werkstoff ausgebildet
und mit einem Bezug, insbesondere aus einem Kunststoff, Leder, Stoff und dergleichen,
überzogen.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Polstereinrichtung ein einteiliges
Polster auf. Dieses einteilige Polster ist an der Vorderseite der Rückenlehne sowohl
an dem Rückenlehnenrahmen als auch an der daran angekoppelten Nackenstütze vorgesehen.
Dieses Polster ist ferner über einen einteiligen Bezug vollständig abgedeckt, so dass
die Rückenlehne von außen den Eindruck einer einheitlichen und einteiligen Rückenlehne
mit Nackenstütze erweckt, was aus Design-technischen Gründen besonders ansprechend
und vorteilhaft ist. Dennoch weist diese nach außen hin einen einteiligen Aufbau aufweisende
Rückenlehne die autoadaptive Verstellmechanik für die Nackenstütze auf.
[0036] Um die Verstellung der Nackenstücke gegenüber dem Rückenlehnenrahmen zu ermöglichen
und um ferner die bei der Benutzung des Stuhl als unschön betrachtete Materialüberstände,
die ohne weitere Maßnahmen beim Verschwenken der Nackenstütze gegen der Rückenlehnenrahmen
aufgrund von zusammengedrückten Polstermaterial auftreten können, zu vermeiden, weist
in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung das Polster im Bereich der zweiten Drehachse
eine entsprechende Materialdünnung und insbesondere zumindest einen Einschnitt auf.
Denkbar wäre auch, hier schlitzförmige Aussparungen, einen Bereich mit geringerer
Materialdichte und/oder einen Bereich mit höherer Materialelastizität vorzusehen.
Diese Ausgestaltung des Polsters ist insbesondere auch dann von Vorteil, wenn die
erfindungsgemäße Nackenstütze eine höhenverstellbare Funktionalität aufweist.
[0037] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung weist die Polstereinrichtung im Bereich
der zweiten Drehachse eine Polsterabspannung auf, welche gewährleisten soll, dass
der Bezug bei einem Verschwenken der Nackenstütze gegen die Rückenlehne und auch in
der Ausgangsposition sowohl im Bereich der Nackenstütze als auch im Bereich des Rückenlehnenrahmens
stets straff am Polster anliegt und zwar vorzugsweise in allen Sitzpositionen.
[0038] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0039] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1A, 1B
- erfindungsgemäße Nackenstützen in Querschnittdarstellungen zur Erläuterung der Funktionsweise
des erfindungsgemäßen Verschwenkmechanismus;
- Fig. 2A
- eine erfindungsgemäße Rückenlehne im montierten Zustand;
- Fig. 2B
- die erfindungsgemäße Rückenlehne aus Fig. 2A in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt der in Fig. 2A dargestellten erfindungsgemäßen Rückenlehne im Bereich
der ersten gelenkigen Verbindung;
- Fig. 4A, 4B
- Ausschnitte einer erfindungsgemäße Rückenlehne, bei der das Zusammenspiel zwischen
Nackenstütze, Rückenlehnenrahmen und Trägergestell deutlich wird;
- Fig. 5A, 5B
- erfindungsgemäße Rückenlehnen zur Erläuterung der Funktionsweise des Verschwenkmechanismus;
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Stuhls.
[0040] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche und funktionsgleiche Elemente, Merkmale
und Komponenten - sofern nichts Anderes ausführt ist -jeweils mit denselben Bezugszeichen
versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0041] Die Fig. 1A und 1B zeigt jeweils eine erfindungsgemäße Nackenstütze in einer Querschnittdarstellung
von der Seite zur Erläuterung der Funktionsweise des Verschwenkmechanismus. Die Nackenstütze
ist hier mit Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Nackenstütze 10, bei der hier nur der
Rahmen 13 ohne Polster dargestellt ist, weist einen oberen Auflagebereich 11 und einen
unteren Ankopplungsbereich 12 auf.
[0042] Der Auflagebereich 11 und der Ankopplungsbereich 12 sind jeweils beide Bestandteil
des Rahmens 13 und damit vorzugsweise als einteiliges Teil der Nackenstütze 10 ausgebildet.
Der Auflagebereich 11 dient dem Zweck, dass sich ein Kopf oder ein Nacken einer auf
einem Stuhl sitzenden Person gegen eine abstehende Auflagefläche 11a des Auflagebereichs
11 abstützen kann.
[0043] Der Ankopplungsbereich 12 dient indes der Ankopplung der Nackenstütze 10 an eine
hier nicht dargestellte Rückenlehne und dabei vornehmlich an dessen Rückenlehnenrahmen.
Zu diesem Zwecke weist der Ankopplungsbereich 12 erste und zweite Kopplungsmittel
14, 15 auf, die hier lediglich schematisch dargestellt sind. Über diese Kopplungsmittel
14, 15 ist die Nackenstütze 10 mit der Rückenlehne bzw. dessen Rückenlehnenrahmen
koppelbar und insbesondere dort schwenkbar befestigbar. Die ersten Kopplungsmittel
14 lassen sich an einem ebenfalls hier nicht dargestellten Trägergestell der Rückenlehne
befestigen und drehbar lagern und definieren somit eine erste horizontal verlaufende
Drehachse 16. Die zweiten Koppelmittel 15 sind bezogen auf die ersten Kopplungsmittel
14 und bezogen auf den Auflagebereich 11 im unteren Bereich des Ankopplungsbereichs
12 und dabei insbesondere unterhalb der ersten Drehachse 16 angeordnet. Über die zweiten
Kopplungsmittel 15 lässt sich die Nackenstütze 10 an einem Rückenlehnenrahmen der
Rückenlehne schwenkbar befestigen. Die zweiten Kopplungsmittel 15 definieren somit
eine zweite horizontale verlaufende Drehachse 19.
[0044] Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Nackenstütze 10 erläutert:
In Fig. 1A befindet sich die Nackenstütze 10 in einer Ausgangsposition, die einer
normalen Sitzposition einer aufrecht auf dem Stuhl sitzenden Person entspricht. Bei
einem nach hinten Verschwenken einer Rückenlehne zieht das mit einem Rückenlehnenrahmen
gekoppelte zweite Kopplungsmittel 15 den Ankopplungsbereich 12 unterhalb der ersten
Drehachse 16 nach hinten in Richtung 17a. Dadurch wird der Auflagebereich 11 gleichsam
in die entgegengesetzte Richtung 17b nach vorne verschwenkt. Es erfolgt somit eine
Drehbewegung der Nackenstütze 10 um die durch das erste Kopplungsmittel 14 festgelegte
erste Drehachse 16, welche Drehbewegung in Fig. 1B mit Bezugszeichen 17c bezeichnet
ist.
[0045] Die Fig. 2A und 2B zeigen eine erfindungsgemäße Rückenlehne, im montierten Zustand
(Fig. 2A) und in einer Explosionsdarstellung (Fig. 2B). Es sei angemerkt, dass die
erfindungsgemäße Rückenlehne sowie deren Nackenstütze 10 in den Fig. 2A, 2B jeweils
ohne Polster, Polsterüberzug und Rahmenabdeckung dargestellt ist, um die erfindungsgemäße
Funktionalität besser und anschaulicher darzustellen zu können.
[0046] Die Rückenlehne ist hier mit Bezugszeichen 20 bezeichnet. Die erfindungsgemäße Rückenlehne
20 besteht im Wesentlichen aus einem Rückenlehnenrahmen 21, einem Trägergestell 22,
einem Rückenlehnträger 23 sowie der Nackenstütze 10. Das Trägergestell 22 dient dabei
der Stabilität und dem Halt der Rückenlehne 10 sowie der Bereitstellung einer Verstellfunktionalität
der Rückenlehne 20 und der Nackenstütze 10. Dabei ist ein jeweiliger unterer Bereich
21a des Rückenlehnenrahmens 21 und ein unterer Bereich 22a des Trägergestells 22 in
dem Rückenlehnenträger 23 angeordnet und dort über nicht näher dargestellte Befestigungsmittel
fixiert. Das Trägergestell 22 ist im unteren Bereich 21a U-förmig und vorzugsweise
im vorliegenden Fall sogar doppel-U-förmig ausgebildet, um die hohen Kräfte, die im
Belastungsfall von dem Rückenlehnenrahmen 21 und das Trägergestell 22 übertragen werden,
aufnehmen zu können.
[0047] Die Nackenstütze 10 ist über zwei Filmscharniere 26 schwenkbar an dem Rückenlehnenrahmen
21 befestigt. Dieses Scharnier 26 ist Bestandteil des zweiten Kopplungsmittels 15
aus den Fig. 1A und 1B. Diese Filmscharniere 26 können beispielsweise als Kunststofffilmscharniere
ausgebildet sein. Im vorliegenden Fall sind die Scharniere 26 aus montagetechnischen
Gründen nicht Bestandteil des Rückenlehnenrahmens 21 und der Nackenstütze 10. Die
Filmscharniere 26 weisen seitlich jeweils zwei Befestigungsabschnitte auf, die als
Befestigungsplatten 26a ausgebildet sind, um die Filmscharniere 26 an den jeweiligen
Rahmen der Nackenstütze 10 und des Rückenlehnenrahmens 21 zu befestigen. Zur Befestigung
weisen die Nackenstütze 10 und der Rückenlehnenrahmen 21 jeweils als Vertiefungen
21b im jeweiligen Rahmen ausgebildete Befestigungsbereiche auf, in die die entsprechenden
Befestigungsplatten 26a des Scharniers 26 formschlüssig und bündig eingelegt und dort
befestigt werden können.
[0048] Im vorliegenden Fall sind zwei Scharniere 26 vorgesehen, die beidseitig an der Nackenstütze
10 bzw. dem Rückenlehnenrahmen 21 befestigt sind. Die Nackenstütze 10 ist über die
Scharniere 26 gegen den Rückenlehnenrahmen 21 verschwenkbar, wobei die beiden Filmscharniere
26 die zweite Drehachse 19 festlegen. Statt der Verwendung genau zweier Filmscharniere
26 wäre auch denkbar, lediglich ein Filmscharnier, welches zentral zwischen Nackenstütze
10 und Rückenlehnenrahmen 21 angeordnet ist, vorzusehen. Denkbar wären auch mehr als
zwei Scharniere 26 pro Stuhl.
[0049] Die Nackenstütze 10 weist ferner ein erstes Kopplungsmittel 14 auf, welches hier
in Form von an der Nackenstütze 10 befestigbaren Platten 27 ausgebildet ist. Diese
Platten 27 weisen jeweils seitlich abstehende Zapfen oder Nocken 27a auf, deren Funktion
nachfolgend noch detailliert mit Bezug auf Fig. 3 erläutert wird. Diese seitlich abstehenden
Nocken 27a legen die erste Drehachse 16 fest. Diese abstehenden Nocken 27a sind dazu
ausgelegt, in ein entsprechendes Lagergehäuse 28 eingeführt zu werden, um über die
Drehung dieser Nocken 27a in den jeweiligen Lagergehäuse 28 eine Drehbewegung der
Nackenstütze 10 entsprechend der oben mit Bezug auf die Fig. 1A und 1B beschriebenen
Funktionsweise zu ermöglichen.
[0050] Im gezeigten Beispiel der Fig. 2A und 2B weist das Lagergehäuse 28 einen Bolzenbereich
28a auf, über den das Lagergehäuse 28 in die nach oben offenen rohrförmigen Enden
22b des Trägergestells 22 einsteckbar sind. Diese Lagergehäuse 28 lassen sich über
entsprechende Befestigungsmittel 29 über jeweilige Federn 35 in diesen Rohrenden 22b
befestigen und dort fixieren. Innerhalb des Lagergehäuses 28 ist ferner ein Dämpfungselement,
typischerweise ein Gummistopfen 33, vorgesehen. Denkbar wäre auch, wenn diese Lagergehäuse
28 Bestandteil des Trägergestells 22 sind, wenngleich sich dies herstellungstechnisch
sehr viel aufwändiger gestalten würde. Ebenfalls denkbar wäre, wenn diese Lagergehäuse
28 bereits Bestandteil der Nackenstütze 10 sind und beispielsweise Bestandteil des
an der Nackenstütze 10 befestigten ersten Kopplungsmittels 14 sind.
[0051] Ein jeweiliges Lagergehäuse 28 weist ferner eine durchgehende Ausnehmung 28b auf,
die im gezeigten Beispiel als Längsschlitz 28b ausgebildet ist. In diesen Längsschlitz
28b lassen sich die Nocken 27a der ersten Kopplungsmittel 15 einfügen, um so eine
gelenkige Verbindung zwischen Nackenstütze 10 und Trägergestell 22 zu ermöglichen.
Die Nocken 27a und das Lagergehäuse 28 bilden damit ein Drehschiebelager, wie es mit
Bezug auf Fig. 3 noch detailliert erläutert wird.
[0052] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt der in Fig. 2A dargestellten Rückenlehne 20. Fig. 3
zeigt hier im Detail ein als erste gelenkige Verbindung 30 ausgebildetes Drehschiebelager
30, bei der der Nocken 27a (hier nicht zu sehen) in den Längsschlitz 28b des Lagergehäuses
28 eingeführt ist. Zur Fixierung im Längsschlitz 28b ist ein jeweiliger Nocken 27a
an seinem Ende mit einem doppelankerförmige Endstück 36 verbunden, welches von außen
eine Gegenkonterung gegen den Längsschlitz 28b bewirkt und damit eine axiale Fixierung
des Nockens 27a im Längsschlitz 28b bereit stellt. Diese Ausgestaltung erleichtert
vor allem den Zusammenbau und die Montage der gelenkigen Verbindung 30.
[0053] Das Gehäuse 28 weist ferner zwei Anschläge 31, 32 auf. Im gezeigten Beispiel in Fig.
3 liegt die Befestigungsplatte 27 an einem ersten Anschlag 31 am Gehäuse 28 des Lagers
30 an. Diese Position entspricht einer normalen Sitzposition der Rückenlehne 20, bei
der diese im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet ist. Der zweite Anschlag 32 ist dem
ersten Anschlag 31 mehr oder weniger gegenüberliegend angeordnet und soll ein maximales
nach vorne Schwenken der Nackenstütze 10 festlegen. Der Zweck dieses zweiten Anschlags
32 besteht zum einen in der Festlegung einer maximalen Auslenkung der Nackenstütze
10 und insbesondere dem Schutz des Filmscharniers 26. Dieses könnte bei einem übermäßigen
nach vorne Verschwenken der Nackenstütze 10 (ohne einen solchen Anschlag 32) mit der
Zeit beschädigt werden. Durch diesen zweiten Anschlag 32 wird dies effektiv verhindert.
[0054] Innerhalb des Lagergehäuses 28 ist ferner eine Dämpfungsvorrichtung 33 (hier nicht
andeutungsweise zu sehen) angeordnet. Diese Dämpfungsvorrichtung 33 soll ein durch
ein Verschwenken hervorgerufenes Klappern im Lager 30 und damit eine Geräuschbildung
wirksam unterdrücken. Solche Geräusche können beim Betrieb und insbesondere beim Verschwenken
der erfindungsgemäßen Rückenlehne 20 aufgrund von Fertigungstoleranzen entstehen.
[0055] Das Drehlager 30 weist ferner einen Längsschlitz 28b auf. Der Nocken 27a ist in diesem
Längsschlitz 28b derart angeordnet und gelagert, dass er entlang des Längsschlitzes
28b in Richtung 34 und damit in axialer Richtung 34 des Trägergestells 22 hin und
her bewegbar ist. Dabei definiert die Schlitzlänge A eine maximale Auslenkung der
Nackenstütze 10 und des Rückenlehnenrahmens 21, da sich der Nocken 27a nur innerhalb
dieses Längsschlitzes 28b bewegen kann, wodurch auch die maximale Auslenkung des Rückenlehnenrahmens
21 und der Nackenstütze 10 begrenzt ist. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der
Rückenlehnenrahmen 21 an seinem unteren Bereich 21a fest an dem Stuhl und insbesondere
an dem Rückenlehnenträger 23 fixiert ist.
[0056] Ferner ist innerhalb der ersten gelenkigen Verbindung 30 ein Federelement 35 vorgesehen,
welches in Fig. 3 lediglich ausschnittsweise dargestellt ist. Über dieses Federelement
35 lässt sich nach einem Entlasten eines nach hinten verschwenkten Rückenlehnenrahmens
21 dieser durch Federkraft wieder in seine Ausgangsposition oder zumindest in die
Richtung seiner Ausgangsposition bewegen. Typischerweise ist dieses Federelement 35
zwischen dem Nocken 27a und dem Lagergehäuse 28 oder zwischen dem Nocken 27a und dem
Trägergestell 22 federelastisch angeordnet.
[0057] Die Fig. 4A und 4B zeigen einen Ausschnitt auf eine erfindungsgemäße Rückenlehne
20, bei der das Zusammenspiel zwischen Nackenstütze 10, Rückenlehnenrahmen 21 und
Trägergestell 22 deutlich wird. Im Beispiel in Fig. 4A befindet sich die Rückenlehne
20 in einer Ausgangsposition. In diesem Fall sind die Nackenstütze 10 und der Rückenlehnenrahmen
21 fluchtend zueinander angeordnet, zumindest was den unteren Bereich der Nackenstütze
10 angeht. Wird der Rückenlehnenrahmen 21 nach hinten gedrückt, dann zieht dieser
Rückenlehnenrahmen 21 über die beiden daran befestigten Filmscharniere 26 den unteren
Bereich der Nackenstütze 10 nach hinten (in Richtung 17a). Der obere Bereich der Nackenstütze
10 wird dadurch um die erste Drehachse 16 geschwenkt, so dass der Auflagebereich 11
sich in Richtung 17b nach vorne bewegen kann. Dies wird möglich, da die am oberen
offenen Ende 22b des Trägergestells 22 angeordneten erste gelenkige Verbindung 30
als erste Drehachse 146 fungiert, um die sich die Nackenstütze 10 bedingt durch das
nach hinten Bewegen des Rückenlehnenrahmens 21 verschwenkt wird.
[0058] Die Fig. 5A und 5B zeigen noch einmal die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen
Rückenlehne 20, wobei hier auf die horizontal verlaufenden Drehachsen 16, 19, 51 abgestellt
wird. Die Rückenlehne 20 weist hier eine Polstereinrichtung 50 auf. Die Polstereinrichtung
50 besteht aus einem Polster und einen das Polster überdeckenden Bezug.
[0059] Die erfindungsgemäße Rückenlehne 20 weist insgesamt drei horizontal verlaufende Drehachsen
16, 19, 51 auf. Die erste und zweite Drehachse 16, 19 wurden bereits mit Bezug auf
das Ausführungsbeispiel in den Fig. 1A und 1B erläutert, wobei die erste Drehachse
16 durch die ersten Kopplungsmittel 14 und die zweite Drehachse 19 durch die zweiten
Kopplungsmittel 15 und hier insbesondere durch das Filmscharnier 26 realisiert sind.
Diese beiden horizontal verlaufenden Drehachsen 16, 19 sind nicht ortsfest, d.h. im
Falle eines Verschwenken der Rückenlehne 20 verändern diese bezogen auf den Stuhl
ihre relative Position. Darüber hinaus existiert eine dritte horizontal verlaufende
Drehachse 51, welche die Ankopplung der Rückenlehne an den Stuhl bezeichnet und an
der die Rückenlehne 20 an einem Träger des Stuhls (der hier nicht dargestellt ist)
befestigt ist. Diese dritte Drehachse 51 ist ortsfest mit Bezug auf den Stuhl.
[0060] In Fig. 5A ist die Rückenlehne 20 in der Ausgangsposition, bei der sowohl der Rückenlehnenrahmen
21 als auch die Nackenstütze 10, die hier nicht getrennt dargestellt sind, fluchtend
zueinander angeordnet sind. Über eine gestrichelte Linie 54 in den Fig. 5A und 5B
wurden die Abgrenzung der innerhalb der Polstereinrichtungen befindlichen der Nackenstütze
10 und Rückenlehnenrahmen 21 kenntlich gemacht. Wird über den Oberkörper einer auf
dem Stuhl sitzenden Person nun eine Kraft F in Richtung 52 gegen die Rückenlehne 20
und hier insbesondere gegen den Rückenlehnenrahmen 21 eingekoppelt (Fig. 5B), dann
wird aufgrund der schwenkbaren Kopplung von Nackenstütze 10 und Rückenlehnenrahmen
21 der untere Bereich des Kopplungsbereichs 12 in Richtung 17a nach hinten gezogen,
wodurch sich die Nackenstütze 10 um die erste Drehachse 16 in Drehrichtung 17c dreht.
Der obere Auflagebereich 11 der Nackenstütze 10 wird dadurch automatisch in Richtung
17b nach vorne bewegt. Ferner dreht sich der untere Bereich der Rückenlehne 20 bzw.
des Rückenlehnenrahmens 21 um die dritte Drehachse 51 in Drehrichtung 53, also entgegengesetzt
der Drehrichtung 17c.
[0061] Fig. 6 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Stuhls. Der
hier mit Bezugszeichen 60 bezeichnete Stuhl umfasst einen Sitzträger 61, der den Sitz
62 trägt. Ferner ist eine erfindungsgemäße Rückenlehne 20 vorgesehen, die über den
Rückenlehnenträger an dem Sitzträger 61 befestigt ist. Ferner ist ein Neigemechanikgehäuse
vorgesehen, welches am Sitzträger 61 und an der Standsäule 65 befestigt ist. Der Stuhl
60 weist ferner ein mit Rollen ausgestatteten Fußbereich 67 auf, auf dem die Standsäule
65 befestigt ist. Der Stuhl 60 weist ferner Armlehnen 64 auf, die an einem Unterbau
des Stuhls 60 an diesem befestigt sind.
[0062] Obgleich die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und
Weise modifizierbar.
[0063] In der vorliegenden Patentanmeldung ist stets von einem Bürodrehstuhl die Rede. Die
Erfindung bezieht sich allerdings nicht ausschließlich auf Drehstühle und/oder Bürosessel,
sondern lässt sich auch bei beliebig anderen Stühlen mit erfindungsgemäßer Rückenlehne
bzw. erfindungsgemäßer Nackenstütze vorteilhaft einsetzen.
[0064] Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung der ersten und zweiten Kopplungsmittel
ließen sich diese natürlich auf beliebige Art und Weise realisieren, sofern die entsprechende
Funktionalität noch erfüllt ist. Insbesondere könnte beispielsweise das Filmscharnier
auch auf andere Weise, beispielsweise als herkömmliches mechanisches Scharnier, Lager
oder dergleichen ausgebildet sein, auch wenn ein Kunststofffilmscharnier aus herstellungstechnischer
Sicht und aus Kostengründen zu bevorzugen ist. Die spezielle Ausgestaltung des Drehschiebelagers
ließe sich auch auf andere Weise realisieren, beispielsweise durch eine funktionale
Trennung des Drehlagers von dem Schiebemechanismus.
[0065] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde die erfindungsgemäße Rückenlehne zur Erläuterung
der Funktionalität meist ohne Rückenpolster und Bezug dargestellt. Es versteht sich
von selbst, dass eine erfindungsgemäße Rückenlehne aber typischerweise eine solche
Polstereinrichtung aufweist, jedoch diese nicht zwingenderweise aufweisen muss.
[0066] Auch die angegebenen zahlenangaben und Dimensionierungen sind lediglich dem besseren
Verständnis geschuldet, sollen die Erfindung allerdings nicht dahingehend eingrenzen.
[0067] Auch wurde in der vorstehenden Beschreibung stets eine Nackenstütze adressiert. Es
versteht sich von selbst, dass unter einer Nackenstütze auch eine Kopfstütze oder
eine Kopf-/Nackenstütze zu verstehen ist. Auch versteht es sich von selbst, dass die
Nackenstütze sowohl zum Stützen des Kopfes als auch des Nackens ausgelegt ist. Sofern
in der Beschreibung und in den Ansprüchen also von Nackenstütze die Rede ist, ist
dieser Terminus stets im Sinne von Nackenstütze, Kopfstütze oder Kopf-/Nackenstütze
zum Stützen eines Kopfes und/oder Nackens zu lesen.
[0068] Die Begriffe "vorne" und "hinten" beziehen sich in der gesamten Patentanmeldung stets
auf die Vorderseite des Stuhls, auf der der Benutzer sitzt, bzw. auf die Rückseite
des Stuhls, die der Vorderseite abgewandt ist.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 10
- Nackenstütze
- 11
- (oberer) Auflagebereich
- 11a
- Auflagefläche der Nackenstütze
- 12
- (unterer) Ankopplungsbereich
- 13
- Rahmen der Nackenstütze
- 14
- erste Kopplungsmittel
- 15
- zweite Kopplungsmittel
- 16
- erste Drehachse
- 17a
- Richtung (nach hinten)
- 17b
- (entgegengesetzte) Richtung (nach vorne)
- 17c
- Drehrichtung
- 19
- zweite Drehachse
- 20
- Rückenlehne
- 21
- Rückenlehnenrahmen
- 21a
- unterer Bereich des Rückenlehnenrahmens
- 21b
- vertiefte Bereiche im Rückenlehnenrahmen
- 22
- Trägergestell
- 22a
- unterer Bereich des Trägergestells
- 22b
- oberer, rohrförmig offener Bereich des Trägergestells
- 23
- Rückenlehnenträger
- 26
- Scharnier, Filmscharnier
- 26a
- Befestigungsplatten des Scharniers
- 27
- Befestigungsplatte
- 27a
- Nocken, Zapfen
- 28
- Lagergehäuse, Gehäuse eines Drehschiebelagers
- 28a
- Befestigungszapfen
- 28b
- schlitzförmige Ausnehmung, Längsschlitz
- 29
- Befestigungsmittel
- 30
- erste gelenkige Verbindung, Drehschiebelager, Lager
- 31
- erster Anschlag
- 32
- zweiter Anschlag
- 33
- Dämpfungsvorrichtung
- 34
- axiale Richtung
- 35
- Federelement
- 36
- doppeltankerförmiges Endstück, Konterung
- 50
- Polstereinrichtung des Rückenlehnenrahmens
- 51
- dritte Drehachse
- 52
- Richtung der Krafteinleitung
- 53
- Drehrichtung
- 54
- projizierte Trennungslinie zwischen Nackenstütze und Rückenlehnenrahmen
- 60
- Büro-/Drehstuhl
- 61
- Sitzträger
- 62
- Sitz
- 64
- Armlehnen
- 65
- Standsäule
- 67
- Fußbereich
- F
- Kraft
- A
- Schlitzlänge
1. Nackenstütze (10) für eine hinsichtlich des Lehnenneigungswinkels verstellbare Rückenlehne
(20) eines Bürostuhls (60),
mit einem oberen Auflagebereich (11) zur Auflage des Kopfes oder Nackens,
mit einem einteilig mit dem oberen Auflagebereich (11) ausgebildeten unteren Ankopplungsbereich
(12) zur Ankopplung der Nackenstütze (10) an eine Rückenlehne (20),
wobei der Ankopplungsbereich (12) erste Kopplungsmittel (14) zu einem Trägergestell
(22), die eine erste Drehachse (16) festlegt, und schwenkbare zweite Kopplungsmittel
(15) zu einem Rückenlehnenrahmen (21) aufweist, wobei die Kopplungsmittel (14, 15)
derart ausgebildet sind, dass die Nackenstütze (10) sich bei einer Krafteinleitung
(F) gegen die Rückenlehne (20) selbsttätig um die erste Drehachse (16) dreht, wodurch
der Ankopplungsbereich (12) nach hinten in eine zu der Krafteinleitung (F) im Wesentlichen
gleiche Richtung (17a) und der Auflagebereich (11) in eine zu der Krafteinleitung
(F) im Wesentlichen entgegen gesetzte Richtung (17b) nach vorne verschwenkt.
2. Nackenstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Kopplungsmittel (14) am Ankopplungsbereich (12) vorgesehene Nocken (27a)
ausweisen, über welche die Nackenstütze (10) mittels einer ersten gelenkigen Verbindung
(30) an dem Trägergestell (22) des Bürostuhls (60) drehbar gelagert ist.
3. Nackenstütze nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Kopplungsmittel (15) zumindest eine zweite gelenkige Verbindung (26),
insbesondere ein Scharnier (26), aufweisen, die in einem unteren Bereich des Ankopplungsbereichs
(12) angeordnet sind, an welchem der Ankopplungsbereich (12) im montieren Zustand
mit einem Rückenlehnenrahmen (21) verbunden ist.
4. Nackenstütze nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nackenstütze (10) in der Ansicht von der Seite einen S-förmigen oder wellenförmigen
Querschnitt aufweist und/oder dass der obere Auflagebereich (11) gegenüber dem unteren
Ankopplungsbereich (12) nach vorne versetzt ausgebildet ist, insbesondere um 50-80
mm und vorzugsweise um 70mm nach vorne versetzt ausgebildet ist.
5. Rückenlehne (20) für einen Bürostuhl (60), die hinsichtlich des Lehnenneigungswinkels
verstellbar ausgebildet ist,
mit einem Trägergestell (22),
mit einem Rückenlehnenrahmen (21), welcher zur Lehnenneigungsverstellung beweglich
an dem Trägergestell (22) befestigt ist,
mit einer Nackenstütze (10) nach einem der Ansprüche 1 - 5, deren Ankopplungsbereich
(12) über die ersten Kopplungsmittel (14) drehbar an dem Trägergestell (22) gelagert
ist und über die zweiten Kopplungsmittel (15) schwenkbar am Rückenlehnenrahmen (21)
befestigt ist.
6. Rückenlehne nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nackenstütze (10) und der Rückenlehnenrahmen (21) über die zweiten Kopplungsmittel
(15) derart miteinander verbunden sind,
dass die Nackenstütze (10) in einer Ausgangsposition, bei der kein oder nur eine geringe
Kraft (F) auf den Rückenlehnenrahmen (21) ausgeübt wird, fluchtend in direkter Verlängerung
zu dem Rückenlehnenrahmen (21) angeordnet ist und/oder dass die Nackenstütze (10)
bei einer Krafteinleitung gegen die Rückenlehne (20) in einem maximalen Winkel im
Bereich von 35° bis 15° und insbesondere in einem maximalen Winkel im Bereich von
30° bis 20° und insbesondere bevorzugt in einem maximalen Winkel von 26° gegen den
Rückenlehnenrahmen (21) verschwenkbar ist.
7. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine erste gelenkige Verbindung (30) vorgesehen ist, die jeweils seitlich
an einem Rahmen der Nackenstütze (10) abstehenden Nocken (27a) und jeweils ein im
oder am Trägergestell (22) vorgesehenes Lagergehäuse (28) aufweist, in welchem ein
jeweiliger Nocken (27a) drehbar gelagert und fixiert ist, wobei die Drehachsen der
Nocken (27a) eine erste Drehachse (16) festlegen.
8. Rückenlehne nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste gelenkige Verbindung (30) als DrehSchiebelager (30) ausgebildet ist, welches
eine Längenausgleichseinrichtung (28b) aufweist und/oder dass die gelenkige Verbindung
(30) zumindest ein Geräuschdämpfungselement (33) zum Dämpfen eines Geräuschs bei einer
Bewegung der gelenkigen Verbindung (30) aufweist.
9. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Anschlag (31, 32) vorgesehen ist, welcher eine Verschwenken des Rückenlehnenrahmens
(21) gegenüber der Nackenstütze (10) begrenzt und/oder dass zumindest ein Federelement
(35) vorgesehen ist, über welches nach einem Entlasten einer nach hinten verschwenkten
Rückenlehne (20) diese durch Federkraft wieder in ihre Ausgangsposition oder zumindest
in die Richtung ihrer Ausgangsposition bewegbar ist.
10. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückenlehne (20) Mittel zur Höhenverstellung der Nackenstütze(10) gegen den Rückenlehnenrahmen
(21) aufweist.
11. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rückenlehnenrahmen (21) und/oder ein Rahmen (13) der Nackenstütze (10) als Spritzgussteile
aus Kunststoff oder als verformte Holzspanplatten ausgebildet sind.
12. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückenlehne (20) zumindest eine Polstereinrichtung (50) aufweist, welche ein
Polster und ein das Polster abdeckenden Bezug aufweist, wobei die Polstereinrichtung
(50) insbesondere ein einteiliges Polster aufweist, welches an der Vorderseite der
Rückenlehne (20) an dem Rückenlehnenrahmen (21) sowie an einem Rahmen der Nackenstütze
(10) vorgesehen und vorzugsweise dort befestigt ist.
13. Rückenlehne nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polster im Bereich der zweiten Drehachse (19) eine Materialdünnung, zumindest
einen Einschnitt, eine schlitzförmige Aussparung, einen Bereich mit geringerer Materialdichte
und/oder einen Bereich mit höherer Materialelastizität aufweist, wobei
14. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polstereinrichtung (50) im Bereich der zweiten Drehachse (19) eine Polsterabspannung
aufweist, die gewährleistet, dass der Bezug sowohl im Bereich der Nackenstütze (10)
als auch im Bereich des Rückenlehnenrahmens (21) stets straff am Polster anliegt.
15. Bürostuhl (60), insbesondere Bürodrehstuhl (60), mit einer eine Nackenstütze (10)
aufweisenden Rückenlehne (20) nach einem der Ansprüche 5 bis 14.