[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mäanderförmigen, plastischen Verformen von
Biegegut, insbesondere Rohren, mit folgenden Schritten:
- a) ungebogenes, gerades Biegegut wird mittels einer ersten äußeren Biegeeinheit, einer
mittleren Biegeeinheit und einer zweiten äußeren Biegeeinheit ergriffen, insbesondere
wobei die mittlere Biegeeinheit zentral zwischen den äußeren Biegeeinheiten angreift;
- b) die äußeren Biegeeinheiten werden relativ aufeinander zu bewegt und die mittlere
Biegeeinheit wird relativ von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten weg
bewegt.
[0002] Mäanderförmig verformte Strukturen, insbesondere mäanderförmig verformte Rohre, werden
beispielsweise für die Fertigung von Solarmodulen zur Warmwasserbereitung oder für
andere Wärmetauscher-Anwendungen benötigt.
[0003] Bei der Fertigung solcher mäanderförmiger Strukturen wird typischerweise ein Biegegut
zunächst von einem spulenartig aufgewickelten Vorrat ("Coil") abgewickelt, zu einem
geraden Strang gerichtet und einer Biegestation zugeführt. Es besteht auch die Möglichkeit,
dass zuvor abgefängtes und gerichtetes Biegegut der Biegestation zugeführt wird. Das
gerade Biegegut wird dann mit (mindestens) drei Biegeeinheiten (auch Biegeköpfe genannt)
ergriffen. Zwei äußere Biegeeinheiten werden bei ergriffenem Biegegut relativ aufeinander
zu bewegt, und eine dritte Biegeeinheit wird gleichzeitig von der Verbindungslinie
der beiden äußeren Biegeeinheiten relativ weg bewegt. Dadurch wird eine Schlaufe gezogen.
Durch Wiederholung dieses Vorgangs an aufeinander folgenden Abschnitten des Biegeguts
entsteht die mäanderförmige Struktur.
[0004] Das Biegegut, welches typischerweise aus Stahl, Kupfer oder einem anderen metallischen
Werkstoff gefertigt ist, wird beim Verfahren der Biegeköpfe nicht nur plastisch, sondern
auch elastisch verformt. Nach dem Freigeben des Biegeguts von den Biegeeinheiten federt
ein Teil der von den Biegeeinheiten aufgezwungenen Verformung des Biegeguts wieder
zurück. Daher werden bei der Fertigung einer Struktur die Biegeköpfe etwas weiter
verfahren als es der gewünschten Struktur entspricht (so genanntes "Überbiegen"),
so dass sich nach dem Rückfedern der elastischen Verformung die gewünschte Struktur
ergibt.
[0005] Bei mäanderförmigen Strukturen werden in den meisten Fällen parallele Mäanderarme
gewünscht, d.h. in einer zu ziehenden Mäanderschlaufe sollte das Biegegut insgesamt
plastisch um einen Winkel von 180°, also 90° pro Mäanderarm, gebogen werden. Die Mäanderarme
müssen dafür um einen vom Biegegut (insbesondere dem Material und der Gestalt des
Biegeguts) abhängigen Winkel überbogen werden, meist um ca. 5°, entsprechend einem
gesamten Biegewinkel von 95° pro Mäanderarm.
[0006] Falls die Mäanderarmlänge im Vergleich zum Abstand der Mäanderarme recht groß ist,
stoßen jedoch die äußeren Biegeeinheiten beim Schlaufenziehen schon bei einem geringen
Überbiegewinkel aufeinander. Dadurch wird der plastisch aufprägbare Biegewinkel pro
Mäanderarm begrenzt, bei langen Mäanderarmen unter die für parallele Mäanderarme notwendigen
90°.
[0007] Um bei langen Mäanderarmen dennoch parallele Mäanderarme fertigen zu können, ist
es bekannt, das Biegegut im Bereich des Schlaufenendes nach dem Schlaufenziehen geringfügig
mit dem Biegefinger einzudrücken bzw. zu knicken, so dass im Biegegut eine merkliche
Delle entsteht. Dadurch wird jedoch zum einen der Fertigungsprozess komplexer, zum
anderen verschlechtert der Knick die Festigkeit der mäanderförmigen Struktur und das
Strömungsverhalten von in der mäanderförmigen Struktur fließendem Kreislaufwasser,
etwa bei Einsatz der mäanderförmigen Struktur in einem Wärmetauscher.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Fertigung von mäanderförmigen Strukturen
größere plastische Biegewinkel im Rahmen des Schlaufenziehens zu ermöglichen.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass c) die äußeren Biegeeinheiten relativ gegeneinander geringfügig
versetzt aneinander vorbei geführt werden.
[0010] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Schlaufenziehen beim Verformen von Biegegut
so geführt, dass insbesondere zum Zwecke des Überbiegens die beiden äußeren Biegeköpfe
nicht nur aufeinander zu, sondern weiterhin aneinander vorbei und darüber hinaus noch
eine gewisse Strecke voneinander weg geführt werden. Dazu werden die Biegeköpfe geringfügig
gegeneinander versetzt. Der Versatz erfolgt meist im Laufe des relativen Verfahrens
der äußeren Biegeköpfe aufeinander zu. Insbesondere kann in einem ersten Zeitabschnitt
zunächst eine relative Bewegung der äußeren Biegeköpfe direkt aufeinander zu erfolgen,
der dann in einem späteren Zeitabschnitt des Biegeprozesses eine Versatzbewegung überlagert
wird. Der Versatz kann ebenso während einer Unterbrechung der Annäherungsbewegung
der beiden äußeren Biegeeinheiten erfolgen. Es ist aber auch möglich, den Versatz
dadurch zu realisieren, dass die äußeren Biegeeinheiten bereits zu Beginn des Biegeprozesses
sich nicht direkt aufeinander zu bewegen, sondern die relative Annäherungsbewegung
der äußeren Biegeköpfe von Anfang an eine gewisse Abweichung von der ursprünglichen
Verlaufsrichtung des noch ungebogenen, geraden Biegeguts hat.
[0011] Im Rahmen der Erfindung wird das ergriffene Biegegut im Bereich zwischen den äußeren
Biegeeinheiten und der mittleren Biegeeinheit überkreuzt, und es ist eine deutlich
stärkere Überbiegung möglich als ohne Versatz, wenn die äußeren Biegeeinheiten sich
gegenseitig blockieren würden. Die stärkere Überbiegung ermöglicht es insbesondere,
einen parallelen Mäanderverlauf zu fertigen, auch wenn das Verhältnis von Mäanderlänge
zu Mäanderabstand relativ groß ist.
[0012] Rohrförmiges Biegegut, welches im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden kann, hat
typischerweise einen kreisrunden Querschnitt; es sind aber auch andere Querschnitte,
etwa ovale oder eckige Querschnitte möglich.
Bevorzugte Varianten der Erfindun
[0013] Bevorzugt ist eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der in Schritt
c) der gegenseitige Versatz der äußeren Biegeeinheiten so gering ist, dass im Biegegut
bezüglich der Versatzrichtung lediglich eine elastische, nicht aber eine plastische
Verformung erfolgt. Wenn der Versatz im elastischen Bereich bleibt, brauchen keine
Nachverformung zur Beseitigung von unerwünschten Biegungen in der Richtung der Abfolge
der Mäanderschlaufen angewandt werden. Insbesondere können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren leicht direkt ebene Mäanderstrukturen gebogen werden.
[0014] Bei einer bevorzugten Weiterentwicklung dieser Verfahrensvariante ist vorgesehen,
dass die relative Bewegung der äußeren Biegeeinheiten in Schritt b) entlang einer
ersten Richtung erfolgt, dass der relative Versatz der äußeren Biegeeinheiten in Schritt
c) in einer zweiten Richtung erfolgt, die zumindest näherungsweise senkrecht zu einer
Biegegutebene ist, welche durch die drei Biegeeinheiten aufgespannt wird, und dass
in Schritt c) die äußeren Biegeeinheiten zumindest näherungsweise parallel der ersten
Richtung aneinander vorbei geführt werden. Diese Variante hat sich in der Praxis bewährt;
sie ist insbesondere einfach und mit geringem Platzbedarf zu realisieren. Man beachte,
dass die Versatzbewegung in die zweite Richtung typischerweise einem Teil der relativen
Verfahrbewegung der äußeren Biegeköpfe in die erste Richtung überlagert ist. Unter
dem Ort einer Biegeeinheit wird hier der Ort des Zugriffs der Biegeeinheit am Biegegut
verstanden.
[0015] Bevorzugt ist auch eine Verfahrensvariante, bei der eine der äußeren Biegeeinheiten
während der Schritte b) und c) ortsfest gehalten wird. Dadurch, dass eine äußere Biegeeinheit
während des Biegeprozesses (in den Schritten b) und c)) ortsfest gehalten wird, wird
der Verfahrensablauf und der Aufbau der zugehörigen Biegemaschine vereinfacht. Man
beachte, dass die ortsfeste Biegeeinheit zum Zwecke des Aus- und Einfädelns des Biegeguts
bzw. eines Wechsels der Biegerille umgeschaltet werden kann, etwa durch Versatz quer
zur ersten Richtung.
[0016] Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass in Schritt b) die
äußeren Biegeeinheiten horizontal relativ zueinander bewegt werden, und die mittlere
Biegeeinheit vertikal und horizontal bewegt wird. Die horizontalen Bewegungen der
äußeren Biegeeinheit und der mittleren Biegeeinheit erfolgen typischerweise in parallelen
Richtungen. In diesem Fall benötigt das Verfahren bzw. eine zugehörige Biegemaschine
nur eine relativ geringe Grundfläche (Stellfläche),
[0017] Besonders bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der die äußeren Biegeeinheiten
genau so weit aneinander vorbei geführt werden, dass nach elastischer Rückfederung
der Überbiegung des Biegeguts parallele Mäanderabschnitte ausgebildet werden. Insbesondere
bei relativ langen Mäanderarmen können solche Mäanderstrukturen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren besonders leicht gefertigt werden.
[0018] In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine Biegemaschine für das mäanderförmige
plastische Verformen von Biegegut, insbesondere von Rohren, umfassend
- eine erste äußere Biegeeinheit, eine zweite äußere Biegeeinheit und eine mittlere
Biegeeinheit,
- sowie Mittel, um die Biegeeinheiten von einer ersten Arbeitsposition, in welcher sie
das ungebogene, gerade verlaufende Biegegut ergreifen können, in eine zweite Arbeitsposition,
in welcher sie das Biegegut maximal verformen können, zu Überführen,
wobei die Mittel dazu ausgebildet sind, für das Überführen der Biegeeinheiten von
der ersten Arbeitsposition in die zweite Arbeitsposition die äußeren Biegeeinheiten
relativ aufeinander zu zu verfahren und die mittlere Biegeeinheit relativ von der
Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten weg zu verfahren, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel dazu ausgebildet sind, in einem zweiten Teil des Überführens der Biegeeinheiten
von der ersten Arbeitsposition in die zweite Arbeitsposition die beiden äußeren Biegeeinheiten
geringfügig gegeneinander versetzt aneinander vorbei zu führen. Dadurch sind größere
Überbiegewinkel möglich als bei herkömmlichen Biegemaschinen, so dass insbesondere
bei langen Mäanderarmen große plastische Biegewinkel, insbesondere von 90° pro Mäanderarm,
gefertigt werden können. Bevorzugt sind die Mittel dazu ausgebildet, erst im zweiten
Teil des Überführens die beiden äußeren Biegeeinheiten gegeneinander zu versetzen;
es ist aber auch möglich, die Mittel so auszubilden, dass bereits von Beginn des Biegeprozesses
an die relative Bewegung der äußeren Biegeeinheiten geringfügig aneinander vorbei
zielt.
[0019] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Biegemaschine,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine gerade verlaufende Führung vorgesehen ist,
auf welcher die erste äußere Biegeeinheit verfahrbar ist, wobei eine der äußeren Biegeeinheiten
mit einem Querschlitten quer zur Führungsrichtung zwischen einer ersten, ausgerichteten
Position und einer zweiten, versetzten Position verfahrbar ist, insbesondere wobei
die zweite äußere Biegeeinheit entlang der Führung nicht verfahrbar ausgebildet ist,
und dass in der ersten, ausgerichteten Position des Querschlittens die erste äußere
Biegeeinheit gerade (direkt) auf die zweite äußere Biegeeinheit zu verfahrbar ist,
und in der zweiten, versetzten Position die erste äußere Biegeeinheit an der zweiten
äußeren Biegeeinheit vorbei verfahrbar ist. Diese Ausführungsform ist platzsparend
und hat sich in der Praxis bewährt. Bevorzugt ist die erste äußere Biegeeinheit mit
dem Querschlitten verfahrbar, und die zweite äußere Biegeeinheit ist ortsfest (nicht
auf der Führung verfahrbar) ausgebildet. Bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform,
bei der die Position des Querschlittens in Querrichtung mit einem Antrieb, insbesondere
einem Pneumatikzylinder, einstellbar ist. Im einfachsten Fall dient der Antrieb nur
dazu, zwischen der ersten, ausgerichteten Position und der zweiten, versetzten Position
umzuschalten. In dieser Weiterbildung kann der Ort, an dem der Versatz aufgebracht
wird, programmseitig eingestellt werden, wodurch diese Weiterbildung leicht an verschiedene
Gestalten von Mäanderschlaufen (insbesondere verschiedene Mäanderlängen und Mäanderabstände)
angepasst werden kann. Insbesondere kann ein ausreichender Abstand zu einer Trenneinheit
(oder einer anderen Klemmeinheit) vor Anwendung des Versatzes eingerichtet werden,
um plastische Verformungen im Bereich zwischen der Trenneinheit und der ersten äußeren
Biegeeinheit zu vermeiden. Pneumatikzylinder für das Verfahren des Querschlittens
sind besonders kostengünstig.
[0020] Bei einer alternativen Weiterbildung ist vorgesehen, dass die erste äußere Biegeeinheit
mit dem Querschlitten verfahrbar ist, und dass entlang der Führung Zwangsführungsmittel
angeordnet sind, mit denen der Querschlitten beim Verfahren entlang der Führung in
Querrichtung ausgerichtet wird, insbesondere wobei der Querschlitten an seitlichen
Banden abrollen oder abgleiten kann. In diesem Fall ist eine Kollision der äußeren
Biegeeinheiten im Rahmen einer Fehlbedienung ausgeschlossen. Eine Zwangsführung (etwa
eine Kulissenführung) vereinfacht auch die Steuerung der Biegemaschine.
[0021] Eine andere, vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Biegemaschine ist
dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung vorgesehen ist, auf welcher die erste äußere
Biegeeinheit verfahrbar ist, dass die zweite äußere Biegeeinheit nicht entlang der
Führung verfahrbar ausgebildet ist, dass die Führung in einem ersten geraden Abschnitt
so verläuft, dass die erste äußere Biegeeinheit im ersten Abschnitt gerade auf die
zweite äußere Biegeeinheit zu verfahrbar ist, dass die Führung in einem zweiten geraden
Abschnitt parallel zum ersten Abschnitt, jedoch mit einem Versatz zur zweiten äußeren
Biegeeinheit verläuft, wobei der Versatz ausreicht, dass die erste äußere Biegeeinheit
auf dem zweiten Abschnitt der Führung die zweite äußere Biegeeinheit passieren kann,
insbesondere gerade noch passieren kann, und dass zwischen den beiden geraden Abschnitten
die Führung einen gekrümmten Zwischenabschnitt aufweist. Bei dieser Ausführungsform
ist ebenfalls eine Kollision der äußeren Biegeeinheiten durch Fehlbedienungen ausgeschlossen,
da die Führung die erste äußere Biegeeinheit stets an der zweiten äußeren Biegeeinheit
vorbei führt. Im Übergang zwischen den geraden Abschnitten ist die Führung hier gekrümmt.
Ein Querschlitten ist in dieser Ausführungsform nicht notwendig.
[0022] Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Führung in einer horizontalen Ebene verläuft, und die mittlere Biegeeinheit in einer
vertikalen Ebene verfahrbar ist. Dieser Aufbau benötigt nur wenig Grundfläche (Stellfläche).
[0023] Besonders bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der die Biegemaschine
dazu ausgebildet ist, die mittlere Biegeeinheit um wenigstens 800 mm, bevorzugt wenigstens
2500 mm von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten weg zu führen, und die
äußeren Biegeeinheiten um wenigstens 200 mm, bevorzugt wenigstens 500 mm aneinander
vorbei zu führen. Mit diesen Dimensionierungen für Streckungsweg und Überbiegeweg
können mäanderförmige Strukturen mit langen, parallelen Mäanderarmen gefertigt werden.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Biegemaschine ausgebildet zur Durchführung
eines oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens. Schließlich fällt auch in
den Rahmen der vorliegenden Erfindung die Verwendung einer erfindungsgemäßen, oben
beschriebenen Biegemaschine zum mäanderförmigen, plastischen Verformen von Biegegut,
insbesondere von Rohren, insbesondere wobei ein oben beschriebenes, erfindungsgemäßes
Verfahren eingesetzt wird.
[0025] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
[0026] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a bis 1e
- den Ablauf des erfindungsgemäßen Biegeverfahrens in verschiedenen Stadien an einer
erfindungsgemäßen Biegemaschine, mit gerader Führung, in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 2a
- das Stadium gemäß Fig. 1 a in einer schematischen Aufsicht;
- Fig. 2b
- das Stadium gemäß Fig. 1d in einer schematischen Aufsicht;
- Fig. 3
- eine schematische Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Biegemaschine, mit gekrümmter Führung.
[0027] Die Figuren 1a bis 1e und Fig. 2a und 2b illustrieren beispielhaft den Ablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens an einer beispielhaften, erfindungsgemäßen Biegemaschine
1.
[0028] Die Biegemaschine 1, vgl.
Figuren 1a und 2a, weist ein Maschinenbett 2 auf, auf welchem eine gerade Führung 3 ausgebildet ist.
Auf der Führung 3 ist in Führungsrichtung (hier x-Richtung; x, y und z bilden ein
orthogonales System) eine erste äußere Biegeeinheit (Biegekopf) 4 mittels eines Grundschlittens
15 verfahrbar. Eine mittlere Biegeeinheit (Biegekopf) 5 (in Fig. 2a ist davon zur
Vereinfachung nur deren Biegekern 5a eingezeichnet) ist in einer vertikalen Ebene
(hier xz-Ebene) mit Linearschlitten 7a, 7b verfahrbar. Weiterhin ist eine ortsfeste
(nicht entlang der Führungsrichtung verfahrbare) zweite äußere Biegeeinheit (Biegekopf)
6 am Maschinenbett 2 befestigt. Auf der Führung 3 sind weiterhin eine Kerbeinheit
8 und Trenneinheit 9 verfahrbar (Die Bewegungen der Kerbeinheit 8 und der Trenneinheit
9 während des Biegeprozesses werden im Folgenden zur Vereinfachung nicht dargestellt).
[0029] Die Biegemaschine 1 verformt Biegegut 10 zu einer mäanderförmigen Struktur 11, wobei
die Schlaufen 12 der mäanderförmigen Struktur 11 nacheinander gezogen werden.
[0030] In einer Ausgangsstellung (Fig. 1 a, Fig. 2a) ist das Biegegut 10 gerade ausgerichtet
und wird von den drei Biegeeinheiten 4, 5, 6 ergriffen; dabei werden Biegekerne 4a,
5a, 6a (Biegewerkzeuge) und Biegefinger (beispielsweise Biegerollen oder Gleitstücke)
von zwei Seiten an das Biegegut 10 angelegt. Die Biegeeinheiten 4, 5, 6 (d.h. die
Orte, an denen die Biegeeinheiten 4, 5, 6 jeweils am Biegegut 10 angreifen) sind dabei
in einer Linie angeordnet (erste Arbeitsposition, AP1).
[0031] Sodann wird mit dem Ziehen der nächsten Schlaufe begonnen, vgl.
Fig. 1b. Dabei wird die mittlere Biegeeinheit 5 mit ergriffenem Biegegut 10 nach oben (weg
von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten
4, 6) gezogen (man beachte, dass die Proportionen in den Figuren übertrieben sind;
das Biegegut 10 wird in axialer Richtung nicht merklich gestreckt), und die beiden
äußeren Biegeeinheiten 4, 6 bewegen sich relativ aufeinander zu (so genannte erste
Richtung, hier x-Richtung). Für letztere Relativbewegung verfährt jedoch lediglich
die erste äußere Biegeeinheit 4 auf der Führung 3 nach rechts. Um in x-Richtung mittig
zwischen den äußeren Biegeeinheiten 4, 6 zu bleiben, verfährt die mittlere Biegeeinheit
5 gleichzeitig etwas nach rechts. Die Verfahrwege der Biegeeinheiten 4, 5 sind typischerweise
für die gewünschte Struktur 11 vorberechnet und über eine nicht näher dargestellte
elektronische Steuerung synchronisiert.
[0032] Man beachte, dass beim Bewegen der ersten äußeren Biegeeinheit 4 Biegegut 10 in die
Biegemaschine 1 von links nachgezogen wird.
[0033] Beim weiteren Verfahren der Biegeeinheiten 4, 5, vgl.
Fig. 1c, nähern sich die beiden äußeren Biegeeinheiten 4, 6 weiter an, bis schließlich die
Mäanderarme (Mäanderabschnitte) 13a, 13b der zu ziehenden Schlaufe 13 parallel zueinander
ausgerichtet sind. Würde der Verformungsprozess hier abgebrochen, würden die Mäanderarme
13a, 13b elastisch zurückfedern und sich wieder aufspreizen (ähnlich wie in Fig. 1b
dargestellt). Daher wird erfindungsgemäß der Verformungsprozess weiter fortgesetzt.
[0034] Zur Fortsetzung des Verformungsprozesses, vgl.
Fig. 1d und
Fig. 2b, wird ein Querschlitten 14 eingesetzt, der auf dem Grundschlitten 15 in einer Richtung
quer zur Führungsrichtung (so genannte Versatzrichtung oder zweite Richtung, hier
γ-Richtung), mit einem Pneumatikzylinder 16 verfahrbar ist. Auf dem Querschlitten
14 ist die erste äußere Biegeeinheit
4 angeordnet.
[0035] Im ersten Teil des Biegeprozesses befand sich der Querschlitten in einer ersten,
ausgerichteten Position GP, vgl. Fig. 2a, mit der der Biegekern 4a direkt auf den
Biegekern 6a zu verfahrbar war. Der Querschlitten 14 wird nun vor Erreichen der zweiten
äußeren Biegeeinheit 6 in γ-Richtung von der zweiten äußeren Biegeeinheit 6 weg in
eine zweite, versetzte Position VP verfahren, so dass die erste äußere Biegeeinheit
4 (und insbesondere deren Biegekern 4a) die zweite äußere Biegeeinheit 6 (und insbesondere
deren Biegekern 6a) bei weiterem Verfahren in der x-Richtung (ersten Richtung) passieren
kann. Aufgrund der Geringfügigkeit des Versatzes wird das Biegegut 10 lediglich elastisch,
nicht aber plastisch verformt. Dann wird die versetzte, erste äußere Biegeeinheit
4 mitsamt gehaltenem Biegegut 10 an der zweiten äußeren Biegeeinheit 6 vorbei verfahren.
Dabei überkreuzt sich in der Projektion auf die vertikale Ebene (hier xz-Ebene, näherungsweise
entsprechend der Biegegutebene) das Biegegut 10 bzw. die Mäanderarme 13a, 13b, vgl.
Fig. 2b. Die mittlere Biegeeinheit 5 (in Fig. 2b nur angedeutet durch den zugehörigen
Biegekern 5a) muss dabei weiter nachgeführt werden (in x-Richtung entsprechend dem
halben Weg der ersten äußeren Biegeeinheit 4, und geringfügig auch in z-Richtung).
[0036] Die Figur 2b zeigt die zweite Arbeitsposition AP2, in der das Biegegut 10 maximal
verformt ist (plastisch und elastisch). Im Bereich zwischen etwa der Trenneinheit
9 und der ersten äußeren Biegeeinheit 4 (bzw. deren Biegekern 4a) und weiterhin zwischen
der ersten äußeren Biegeeinheit 4 (bzw. deren Biegekern 4a) und der mittleren Biegeeinheit
(bzw. deren Biegekern 5a) verläuft das Biegegut 10 aufgrund des Versatzes der ersten
äußeren Biegeeinheit 4 nicht ganz parallel zur xz-Ebene. Hingegen verläuft das Biegegut
zwischen der mittleren Biegeeinheit 5 (bzw. deren Biegekern 5a) und der zweiten äußeren
Biegeeinhiet (bzw. deren Biegekern 6a) parallel zur xz-Ebene. Man beachte, dass die
Grundaufbauten der äußeren Biegeeinheiten 4, 6 jeweils auf gegenüberliegenden Seiten
bezüglich des Biegeguts 10 (bzw. der Biegegutebene) angeordnet sind, so dass gegenseitige
Behinderungen im Wesentlichen auf die Biegekerne (Biegewerkzeuge) 4a, 6a beschränkt
sind.
[0037] Die hier vorgestellte Biegemaschine 1 ist dazu ausgebildet, insbesondere durch eine
ausreichend lange Führung 3, einen Überbiegeweg ÜW von wenigstens 500 mm zur Verfügung
zu stellen. Die mittlere Biegeeinheit 5 hat in der vorgestellten Biegemaschine 1 weiterhin
einen Streckungsweg SW weg von der Verbindungslinie der ersten und zweiten äußeren
Biegeeinheit 4, 6 von wenigstens 2500 mm.
[0038] Sodann werden die Biegeeinheiten 4, 5 wieder zurück gefahren. In der Stellung von
Fig. 1e ist die elastische Verformung der Schlaufe 13 gerade zurückgefedert (sowohl in x-Richtung
als auch in γ-Richtung), so dass die Biegeeinheiten 4, 5, 6 vom Biegegut 10 gelöst
werden können. Die bleibende plastische Verformung resultiert in einer parallelen
Ausrichtung die Mäanderarme 13a, 13b. Die gefertigte Schlaufe 13 (bzw. die gesamte
bisherige Mäanderstruktur kann mit einer nicht dargestellten Handhabungseinheit um
einen Mäanderabstand nach rechts versetzt werden.
[0039] Man beachte, dass die Biegeeinheiten 4, 5, 6 im Rahmen der Erfindung besondere Mechaniken
zum Ein- und Ausfädeln des Biegeguts 10 aufweisen können, insbesondere (entlang einer
hier vertikalen) Biegegutebene teilbare Biegekerne, oder auch in γ-Richtung verstellbare
Biegekerne, etwa mit drei Stellungen für zwei verschiedene Biegerillen am Biegekern
(eine für Anfangs-und Endstücke einer Mäanderstruktur 11, und eine für normale Schlaufen
12) und für eine zurückgezogene Position zum Ein- und Ausfädeln. Die Verfahrwege der
Biegeeinheiten 4, 5 zum Überbiegen sind frei programmierbar und können insbesondere
bei einem Chargenwechsel (d.h. zu einer anderen Gestalt der Mäanderstruktur) leicht
verändert (korrigiert) werden.
[0040] Man beachte, dass im Rahmen der Erfindung auch mehr als drei Biegeeinheiten eingesetzt
werden können, etwa zwei separate mittlere Biegeeinheiten, wenn ein besonders großer
Abstand der Mäanderarme gewünscht ist.
[0041] Die
Figur 3 illustriert in einer schematischen Aufsicht eine weitere Bauweise einer erfindungsgemäßen
Biegemaschine 1.
[0042] Bei dieser Biegemaschine 1 ist eine erste äußere Biegeeinheit 4 auf einer Führung
20 verfahrbar, welche einen ersten, geraden Abschnitt 20a, einen gekrümmten Zwischenabschnitt
20b und einen zweiten geraden Abschnitt 20c aufweist.
[0043] Während die erste äußere Biegeeinheit 4 auf dem ersten Abschnitt 20a verfährt, wird
sie (bzw. ihr Biegekern 4a) direkt auf eine ortsfeste zweite äußere Biegeeinheit 6
(bzw. deren Biegekern 6a) zu oder von dieser weg geführt. Während die erste äußere
Biegeeinheit 4 in einer Ausgangsstellung (ersten Arbeitsposition, in Fig. 3 gezeigt)
auf diesem Abschnitt 20a ist, kann das Biegegut 10 in gerader Ausrichtung mit allen
Biegeeinheiten 4, 5, 6 ergriffen werden, vgl. dazu auch die mittlere Biegeeinheit
5.
[0044] Im Zwischenabschnitt 20b wird die erste äußere Biegeeinheit 4 gegenüber der zweiten
äußeren Biegeeinheit 6 geringfügig in γ-Richtung versetzt, so dass die erste äußere
Biegeeinheit 4 (bzw. deren Biegekern4a) im zweiten geraden Abschnitt 20c an der zweiten
äußeren Biegeeinheit 6 (bzw. deren Biegekern 6a) vorbei geführt werden kann, vgl.
die gestrichelt gezeichnete, vorbeigeführte erste äußere Biegeeinheit 4'.
[0045] Zusammenfassend schlägt die vorliegende Erfindung vor, für die Fertigung von mäanderförmigen
Strukturen im Rahmen eines Biegeprozesses eine Überbiegung einzurichten, bei der die
Enden des zu verformenden Biegegutabschnittes (typischerweise definiert durch die
Klemmung von zwei äußeren Biegeeinheiten) relativ gegeneinander geringfügig versetzt
und aneinander vorbeigeführt werden. Dadurch wird eine sehr starke Überbiegung möglich,
die auch bei großen Aspektverhältnissen bei Mäanderschlaufen eine parallele Ausrichtung
der Mäanderarme im Rahmen der plastischen Verformung ermöglicht. Das Versetzen erfolgt
typischerweise in einem zweiten Teil des Biegevorgangs, während im ersten Teil des
Biegevorgangs typischerweise die Enden des zu verformenden Biegegutabschnitts direkt
aufeinander zu bewegt werden. Der gesamte Biegevorgang erfolgt typischerweise im Wesentlichen
in nur einer Ebene (Biegegutebene); lediglich durch den Versatz zum gegenseitigen
Passieren der Enden des Biegegutabschnittes wird diese Ausrichtung geringfügig (im
elastischen Verformungsbereich) verlassen.
1. Verfahren zum mäanderförmigen, plastischen Verformen von Biegegut (10), insbesondere
Rohren, mit folgenden Schritten:
a) ungebogenes, gerades Biegegut (10) wird mittels einer ersten äußeren Biegeeinheit
(4), einer mittleren Biegeeinheit (5) und einer zweiten äußeren Biegeeinheit (6) ergriffen,
insbesondere wobei die mittlere Biegeeinheit (5) zentral zwischen den äußeren Biegeeinheiten
(4, 6) angreift;
b) die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) werden relativ aufeinander zu bewegt und die
mittlere Biegeeinheit (5) wird relativ von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten
(4, 6) weg bewegt;
dadurch gekennzeichnet, dass
c) die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) relativ gegeneinander geringfügig versetzt aneinander
vorbei geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt c) der gegenseitige Versatz der äußeren Biegeeinheiten (4, 6) so gering
ist, dass im Biegegut (10) bezüglich der Versatzrichtung (y) lediglich eine elastische,
nicht aber eine plastische Verformung erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Bewegung der äußeren Biegeeinheiten (4, 6) in Schritt b) entlang einer
ersten Richtung (x) erfolgt,
dass der relative Versatz der äußeren Biegeeinheiten (4, 6) in Schritt c) in einer
zweiten Richtung (y) erfolgt, die zumindest näherungsweise senkrecht zu einer Biegegutebene
ist, welche durch die drei Biegeeinheiten (4, 5, 6) aufgespannt wird,
und dass in Schritt c) die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) zumindest näherungsweise
parallel der ersten Richtung (x) aneinander vorbei geführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der äußeren Biegeeinheiten (6) während der Schritte b) und c) ortsfest gehalten
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) horizontal relativ zueinander bewegt
werden, und die mittlere Biegeeinheit (5) vertikal und horizontal bewegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) genau so weit aneinander vorbei geführt werden,
dass nach elastischer Rückfederung der Überbiegung des Biegeguts (10) parallele Mäanderabschnitte
(13a, 13b) ausgebildet werden.
7. Biegemaschine (1) für das mäanderförmige plastische Verformen von Biegegut (10), insbesondere
von Rohren,
umfassend
- eine erste äußere Biegeeinheit (4), eine zweite äußere Biegeeinheit (6) und eine
mittlere Biegeeinheit (5),
- sowie Mittel, um die Biegeeinheiten (4, 5, 6) von einer ersten Arbeitsposition (AP1),
in welcher sie das ungebogene, gerade verlaufende Biegegut (10) ergreifen können,
in eine zweite Arbeitsposition (AP2), in welcher sie das Biegegut (10) maximal verformen
können, zu überführen,
wobei die Mittel dazu ausgebildet sind, für das Überführen der Biegeeinheiten (4,
5, 6) von der ersten Arbeitsposition (AP1) in die zweite Arbeitsposition (AP2) die
äußeren Biegeeinheiten (4, 6) relativ aufeinander zu zu verfahren und die mittlere
Biegeeinheit (5) relativ von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten (4, 6)
weg zu verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel dazu ausgebildet sind, in einem zweiten Teil des Überführens der Biegeeinheiten
(4, 5, 6) von der ersten Arbeitsposition (AP1) in die zweite Arbeitsposition (AP2)
die beiden äußeren Biegeeinheiten (4, 6) geringfügig gegeneinander versetzt aneinander
vorbei zu führen.
8. Biegemaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine gerade verlaufende Führung (3) vorgesehen ist, auf welcher die erste äußere
Biegeeinheit (4) verfahrbar ist,
wobei eine der äußeren Biegeeinheiten (4) mit einem Querschlitten (14) quer zur Führungsrichtung
(x) zwischen einer ersten, ausgerichteten Position (GP) und einer zweiten, versetzten
Position (VP) verfahrbar ist,
insbesondere wobei die zweite äußere Biegeeinheit (6) entlang der Führung (3) nicht
verfahrbar ausgebildet ist,
und dass in der ersten, ausgerichteten Position (GP) des Querschlittens (14) die erste äußere
Biegeeinheit (4) gerade auf die zweite äußere Biegeeinheit (6) zu verfahrbar ist,
und in der zweiten, versetzten Position (VP) die erste äußere Biegeeinheit (4) an
der zweiten äußeren Biegeeinheit (6) vorbei verfahrbar ist.
9. Biegemaschine (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Querschlittens (14) in Querrichtung (y) mit einem Antrieb, insbesondere
einem Pneumatikzylinder (16), einstellbar ist.
10. Biegemaschine (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste äußere Biegeeinheit (4) mit dem Querschlitten (14) verfahrbar ist, und
dass entlang der Führung (3) Zwangsführungsmittel angeordnet sind, mit denen der Querschlitten
(14) beim Verfahren entlang der Führung (3) in Querrichtung (y) ausgerichtet wird,
insbesondere wobei der Querschlitten (14) an seitlichen Banden abrollen oder abgleiten
kann.
11. Biegemaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Führung (20) vorgesehen ist, auf welcher die erste äußere Biegeeinheit (4) verfahrbar
ist,
dass die zweite äußere Biegeeinheit (6) nicht entlang der Führung (20) verfahrbar ausgebildet
ist,
dass die Führung (20) in einem ersten geraden Abschnitt (20a) so verläuft, dass die erste
äußere Biegeeinheit (4) im ersten Abschnitt (20a) gerade auf die zweite äußere Biegeeinheit
(6) zu verfahrbar ist,
dass die Führung (20) in einem zweiten geraden Abschnitt (20c) parallel zum ersten Abschnitt
(20a), jedoch mit einem Versatz zur zweiten äußeren Biegeeinheit (6) verläuft, wobei
der Versatz ausreicht, dass die erste äußere Biegeeinheit (4) auf dem zweiten Abschnitt
(20c) der Führung (20) die zweite äußere Biegeeinheit (6) passieren kann, insbesondere
gerade noch passieren kann,
und dass zwischen den beiden geraden Abschnitten (20a, 20c) die Führung (20) einen gekrümmten
Zwischenabschnitt (20b) aufweist.
12. Biegemaschine (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (20) in einer horizontalen Ebene verläuft, und die mittlere Biegeeinheit
(5) in einer vertikalen Ebene verfahrbar ist.
13. Biegemaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemaschine (1) dazu ausgebildet ist, die mittlere Biegeeinheit (5) um wenigstens
800 mm, bevorzugt wenigstens 2500 mm von der Verbindungslinie der äußeren Biegeeinheiten
(4, 6) weg zu führen, und die äußeren Biegeeinheiten (4, 6) um wenigstens 200 mm,
bevorzugt wenigstens 500 mm aneinander vorbei zu führen.
14. Biegemaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, ausgebildet zur Durchführung
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
15. Verwendung einer Biegemaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 14 zum mäanderförmigen,
plastischen Verformen von Biegegut (10), insbesondere von Rohren,
insbesondere wobei ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 eingesetzt wird.