(19)
(11) EP 2 380 747 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.2011  Patentblatt  2011/43

(21) Anmeldenummer: 11163673.4

(22) Anmeldetag:  26.04.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B44C 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.04.2010 DE 102010018225

(71) Anmelder: Fritz Egger GmbH & Co. OG
3105 Unterradlberg (AT)

(72) Erfinder:
  • Macala, Erich
    23970 Wismar (DE)
  • Reiter, Bruno
    6380 St. Johann in Tirol (AT)
  • Stöckl, Paul
    23966 Wismar (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack 
Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft Bleichstraße 14
40211 Düsseldorf
40211 Düsseldorf (DE)

   


(54) Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen, insbesondere Fußbodenpaneelen, bei dem ein Trägermaterial (6, 182) bereitgestellt wird, bei dem das Trägermaterial (6, 182) in Paneelform getrennt wird und bei dem auf das Trägermaterial (6, 182) ein Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) aufgebracht wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem Paneele mit individualisierten Dekoren auch in Klein- bzw. Kleinstauflagen wirtschaftlich und zeitnah bereitgestellt werden können. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Trägermaterial (6, 182) nach dem Trennen in Paneelform und vor dem Aufbringen des Dekors (14, 25; 26, 90, 183, 215) in einem Lager (19, 82, 212) zwischengelagert wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen, insbesondere Fußbodenpaneelen, bei dem ein Trägermaterial bereitgestellt wird, bei dem das Trägermaterial in Paneelform getrennt wird und bei dem auf das Trägermaterial ein Dekor aufgebracht wird.

[0002] Im Stand der Technik werden seit geraumer Zeit paneelförmige Fußbodenelemente mit einer Vielzahl verschiedener Dekore angeboten. Der Kunde kann entsprechend seinem persönlichen Geschmack oder vorgegebener Anforderungen unter vielen verschiedenen Farben, Mustern und/oder Strukturen der Dekore wählen. Das Vorhalten der verschiedenen Dekore verursacht jedoch hohe Lagerhaltungskosten und eine hohe Kapitalbindung.

[0003] Trotz der großen Auswahl an Dekoren besteht zudem eine starke Nachfrage nach Bodenbelägen, die in noch größerem Umfang an die Bedürfnisse der Kunden angepasst sind. So werden beispielsweise Dekore nachgefragt, welche großflächige Bilder darstellen oder an die speziellen Dimensionen eines Raumes angepasst sind. Derart individuelle Kundenwünsche mit in der Regel kleinen Auflagen sind jedoch aufwändig herzustellen und teuer, da die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von Paneelen mit Dekor auf große Mengen ausgerichtet sind. Insbesondere führen kleine Auflagen bei diesen Verfahren zu hohen Rüst- und Stillstandszeiten. Dies führt weiterhin auch zu langen Lieferzeiten bei Individualaufträgen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem Paneele mit individualisierten Dekoren auch in Klein- bzw. Kleinstauflagen wirtschaftlich und zeitnah bereitgestellt werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Trägermaterial nach dem Trennen in Paneelform und vor dem Fertigstellen des Dekors in einem Lager zwischengelagert wird.

[0006] Es ist erkannt worden, dass auf diese Weise Klein- und Kleinstauflagen von Paneelen mit individuellen Dekoren wirtschaftlich und kurzfristig bereitgestellt werden können. So können bei einem Auftrag mit einem individuellen Dekorwunsch die vorbereiteten, bereits paneelförmigen Trägermaterialien dem Lager entnommen und dann ein auftragsgemäßes Dekor auf das Trägermaterial aufgebracht bzw. fertig gestellt werden. Insbesondere ist auf diese Weise eine just-in-time Produktion und Bereitstellung der Paneele möglich. Da das Trägermaterial bereits vor der Zwischenlagerung in Paneelform getrennt wird, können nach Eingang eines Auftrags sehr kurze Produktions- bzw. Lieferzeiten erreicht werden.

[0007] Unter einem Dekor wird ein Auftrag verstanden, durch den der optische und/oder haptische Eindruck des Trägermaterials verändert wird. Das Dekor kann insbesondere als bedrucktes Dekorpapier, als Farbschicht oder als strukturierte Schicht ausgebildet sein. Insbesondere kann das Dekorpapier auch mehrschichtig ausgebildet sein und insbesondere eine Versiegelung, eine abriebfeste Schicht etc. aufweisen.

[0008] Unter dem Fertigstellen des Dekors wird der Verfahrensschritt verstanden, in welchem das Dekor seine endgültige Gestalt erhält. Bei einem einschrittigen Dekorauftrag wird darunter dieser eine Auftragsschritt verstanden. Wird das Dekor hingegen in mehreren Schritten aufgetragen, so wird unter dem Fertigstellen zumindest der letzte dieser Schritte verstanden. Insbesondere können die dem Fertigstellen vorangehenden Dekorauftragsschritte vor und/oder nach dem Zwischenlagern durchgeführt werden.

[0009] Unter einer Zwischenlagerung in einem Lager wird verstanden, dass das Trägermaterial zu Lagerungszwecken an einem dafür vorgesehenen Ort aufbewahrt wird. Die Zwischenlagerung ist insbesondere zu unterscheiden von einem durch den Verfahrensablauf bedingten Bereithalten eines Zwischenprodukts vor der Durchführung eines unmittelbar nachfolgenden Verfahrensschrittes. Weiterhin ist eine Zwischenlagerung auch von einem Ruheschritt in einem Verfahren zu unterscheiden, welcher nach einem Verfahrensschritt beispielsweise zur Trocknung oder zur Aushärtung durchgeführt wird. Bei der Zwischenlagerung handelt es sich insbesondere vielmehr um eine Lagerung des Trägermaterials für einen Zeitraum, der nicht vom Verfahren selbst, sondern vom Eingang eines Auftrags abhängt. Die Zwischenlagerung endet damit bevorzugt erst mit der auftragsgemäßen Entnahme des Trägermaterials aus dem Lager.

[0010] Als Dekor kommen insbesondere auch Spezialdekore in Betracht. Unter Spezialdekoren werden Dekore mit einer speziellen, bedarfsangepassten Eigenschaft verstanden. Beispielsweise kommen Dekore mit einer weichen oder rutschfesten Oberfläche, zum Beispiel für Spiel-, Sport- oder Arbeitsflächen, in Betracht. Die Dekore können auch einen Matt- oder Glanzeffekt oder einen Lotusblüteneffekt aufweisen. Das Dekor kann auch fluoreszierende Eigenschaften aufweisen, so dass ein Teil des Dekors im Dunkeln oder unter UV-Beleuchtung leuchtet. Alternativ sind auch wärme-, licht- oder berührungsempfindliche Dekore denkbar, welche ihr optisches Erscheinungsbild unter Wärme-, Lichteinfluss oder bei Berührung ändern. Die Dekore können auch eine Bewegungs- oder 3D-Wirkung erzielen, beispielsweise indem die Dekoroberfläche eine Lentikularlinsen-Struktur und das Dekor einen Lentikulardruck aufweist.

[0011] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor in mindestens zwei Dekorauftragsschritten auf das Trägermaterial aufgebracht wird, dass in dem ersten Dekorauftragsschritt mindestens ein Grunddekor auf das Trägermaterial aufgebracht wird, dass das Trägermaterial nach dem ersten Dekorauftragsschritt in einem Lager zwischengelagert wird, dass das Trägermaterial dem Lager entnommen wird und dass auf das dem Lager entnommene Trägermaterial in dem zweiten Dekorauftragsschritt mindestens ein Individualdekor aufgebracht wird.

[0012] Durch das Aufbringen des Dekors in mindestens zwei Dekorauftragsschritten in Form eines Grunddekors und eines Individualdekors kann der aufwändige Herstellungsprozess des Trägermaterials mit einem Grunddekor von der Individualisierung des Dekors durch das Aufbringen des Individualdekors getrennt werden. Es wurde erkannt, dass ein hoher Individualisierungsgrad des Dekors allein durch das Aufbringen des zusätzlichen Individualdekors im zweiten Dekorauftragsschritt erreicht wird, während das Aufbringen des Grunddekors in großen Mengen, beispielsweise mit den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, erfolgen kann. Das Grunddekor kann vor oder nach dem Trennen des Trägermaterials in Paneelform auf das Trägermaterial aufgebracht werden.

[0013] Unter einem Grunddekor wird insbesondere ein Dekor verstanden, welches nur einen geringen Individualisierungsgrad aufweist und bevorzugt vorwiegend als Grundierung dient. Das Grunddekor kann insbesondere als Farbe, Lack und/oder Folie auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Unter einem Individualdekor wird ein Dekor verstanden, welches demgegenüber einen hohen Individualisierungsgrad aufweist, d.h. dessen Erscheinungsbild stark an die individuellen Vorgaben eines Auftrags angepasst werden kann. Das Individualisierungsdekor kann das Grunddekor teilweise oder auch vollständig überdecken.

[0014] Die Verwendung des Singulars für die Begriffe "Grunddekor" und "Individualdekor" bei der Beschreibung der Erfindung dient lediglich der Klarheit und ist grundsätzlich nicht einschränkend zu verstehen.

[0015] Da das Grunddekor keine oder nur eine wenige Individualisierungsmerkmale aufweist, kann die Zahl verschiedener Grunddekore gering gehalten werden. Auf diese Weise lässt sich das Trägermaterial mit dem Grunddekor sehr wirtschaftlich in großen Mengen produzieren und kostengünstig zwischenlagern.

[0016] Die Individualisierung des Dekors durch das Aufbringen des Individualdekores erfolgt insbesondere bedarfsgemäß erst zu einem späteren Zeitpunkt. Da das Trägermaterial dann bereits ein Grunddekor aufweist, kann das Aufbringen des Individualdekors in einem einfacheren, vorzugsweise auf kleinere Auflagen optimierten Prozess erfolgen.

[0017] Bevorzugt werden durch das Grunddekor die wesentlichen belastungsbezogenen Eigenschaften der Paneele eingestellt, beispielsweise die Abriebfestigkeit, eine Wasser- und/oder Chemikalienwiderstandsfähigkeit. Damit werden die aufwändigen Verfahrensschritte bei der Bereitstellung der Paneele auf den Verfahrensteil vor der Zwischenlagerung verlagert, so dass das Aufbringen des Individualdekors nach der Zwischenlagerung in einfacher, schneller und kostengünstiger Weise erfolgen kann.

[0018] Unter dem Trennen des Trägermaterials in Paneelform wird verstanden, dass das Trägermaterial durch ein Trennverfahren in ein oder mehrere paneelförmige Elemente zerteilt wird. Dies kann insbesondere durch spanende Verfahren, wie beispielsweise durch Fräsen oder Sägen, aber auch durch nicht spanende Verfahren, wie Schneiden, insbesondere Laser-, Ultraschall- oder Wasserstrahlschneiden erfolgen.

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Trägermaterial als behandelte oder unbehandelte Holzwerkstoff-Platte, insbesondere als HDF-, MDF- oder Kork-Platte, als Kunststoff-Platte, beispielsweise aus Polyvinylchlorid oder Polystyrol, oder als Mehrschichtplatte bereitgestellt. Insbesondere kann das Trägermaterial auch als Holzmaterial-Hartschaum-Mehrschichtplatte, als Holz-Kunststoff-Komposit-Platte, als Span- und/oder Faser-haltige Platte oder als Kompaktplatte ausgebildet sein. Diese Materialien haben sich als besonders geeignete Träger für Paneele erwiesen.

[0020] Eine besonders flexible und wirtschaftliche Individualisierung der Paneeldekore wird bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens dadurch erreicht, dass das Trägermaterial dem Lager in einer auftragsgemäßen Menge entnommen wird und dass ein auftragsgemäßes Dekor, insbesondere ein auftragsgemäßes Individualdekor auf das Trägermaterial aufgebracht wird.

[0021] Auftragsgemäß meint hier, dass die Menge des Trägermaterials und/oder des Dekors bzw. Individualdekors an die Vorgaben eines individuellen und konkreten Auftrags angepasst ist.

[0022] Ein solcher Auftrag kann beispielsweise von einem Händler oder Kunden erteilt werden, der die Nachlieferung von Paneelen mit einem bestimmten Dekor wünscht, welche im Lagerbestand vergriffen oder nicht in ausreichender Zahl vorrätig sind. Auf diese Weise kann die Nachlieferbarkeit von Paneelen eines bestimmten Dekors nahezu unbegrenzt gewährleistet werden.

[0023] Weiterhin können Paneele mit besonders aufwändigem, teurem oder individuellem Dekor in der auftragsgemäß angeforderten Stückzahl bereitgestellt werden, ohne dass eine etwaige Überproduktion eingelagert oder vernichtet werden muss. Dies ermöglicht eine kostengünstigere Produktion und Bereitstellung der Paneele.

[0024] Bevorzugt umfasst der Auftrag die bildliche Darstellung des Dekors bzw. des Individualdekors. Auf diese Weise wird der Individualitätsgrad der Paneele weiter erhöht, da der Kunde nicht nur ggf. unter einer Zahl vorgegebener Dekore auswählen kann, sondern die gewünschte bildliche Gestaltung des Dekors unmittelbar vorgeben kann. Es ist beispielsweise denkbar, dass das Dekor individuelle Muster, grafische Darstellungen, Bilder, Schriftzüge etc. aufweist.

[0025] Insbesondere ist denkbar, dass das Dekor durch ein geeignetes Computerprogramm grafisch ausgewählt und bearbeitet werden kann. Vorzugsweise können dazu individuelle Photos oder Schriftzüge eingebunden werden. Beispielsweise kann die Zusammenstellung eines individuellen Dekors mit Hilfe eines Computerprogramms, vorzugsweise an einem Computer in den Geschäftsräumen eines Händlers oder an einem Computer des Kunden, zum Beispiel über das Internet, erfolgen.

[0026] Es ist grundsätzlich denkbar, dass das Trägermaterial vor oder nach dem Zwischenlagern in Paneelform getrennt wird. Das Trennen vor dem Zwischenlagern gemäß der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil, dass das zu lagernde Trägermaterial geringere Dimensionen aufweist und dadurch einfacher gelagert werden kann. Weiterhin verringert sich die Zahl der Verfahrensschritte nach dem Zwischenlagern, so dass eine schnellere Bereitstellung individualisierter Paneele und damit kürzere Lieferzeiten erreicht werden.

[0027] Das Trennen des Trägermaterials nach dem Zwischenlagern stellt eine unabhängige Erfindung dar und hat hingegen den Vorteil, dass keine separate Lagerung von Trägermaterialien verschiedener Größe erforderlich ist. Weiterhin ist so eine flexiblere, auftragsgemäße Anpassung der Paneelgröße und der Panelform möglich.

[0028] Eine erhöhte Individualisierung der Paneele kann dadurch erreicht werden, dass das Trägermaterial in eine auftragsgemäße Paneelform getrennt wird, insbesondere nach dem Entnehmen aus dem Lager und vor oder nach dem Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors. Auf diese Weise können die Paneele nicht nur über die Dekorauswahl, sondern auch über die Paneelform individualisiert werden. Es ist beispielsweise denkbar, dass durch den Auftrag die Abmessungen der Paneele und/oder die Form der Paneele vorgegeben werden. Insbesondere können auch verschiedene Abmessungen und/oder Formen für die einzelnen Paneele vorgegeben werden, so dass das Trägermaterial in verschiedenartige Paneelformen geteilt wird. Es ist beispielsweise denkbar, dass das Trägermaterial in Vielecke oder unregelmäßige Formen geteilt wird. Die Paneelformen sind dabei bevorzugt so vorgesehen, dass durch eine planmäßige Anordnung der Paneele eine im Wesentlichen geschlossene Fläche erzielt werden kann.

[0029] Das paneelförmige Trägermaterial wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vor oder nach dem Zwischenlagern profiliert. Unter der Profilierung wird verstanden, dass das paneelförmige Trägermaterial an den Seitenkanten mit als Verbindungsmittel dienenden Profilen versehen wird. Bei den Profilen kann es sich beispielsweise um gegebenenfalls zu verleimende Nut-Feder-Profile, bevorzugt um mechanisch verriegelnde Profile wie Klick- oder Winkelprofile oder um Formschlussprofile wie Schwalbenschwanzprofile handeln. Es können auch Verbindungsmittel mit separaten Elementen, beispielsweise Nut-Feder-Verbindungen mit separater Feder vorgesehen werden.

[0030] Das Profilieren kann vor oder nach dem Zwischenlagern erfolgen. Bei einer Profilierung vor dem Zwischenlagern verkürzen sich die Verfahrenslänge nach dem Zwischenlagern und damit die Lieferzeiten. Bei einer Profilierung nach dem Zwischenlagern kann hingegen einen individuellere, insbesondere eine an einen Auftrag angepasste Profilierung erfolgen. Die Profilierung kann insbesondere vor oder nach dem Auftragen eines Grunddekors auf das Trägermaterial erfolgen.

[0031] Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird als Grunddekor ein einfarbiges Grunddekor auf das Trägermaterial aufgebracht. Es hat sich gezeigt, dass ein einfarbiges Grunddekor die Individualisierungsmöglichkeiten durch das Individualdekor nur geringfügig beeinträchtigt bzw. einschränkt. Als Farben kommen insbesondere helle Farben mit geringer Farbsättigung in Betracht, wie beispielsweise hellbeige, hellgrau oder hellbraun. Für ein spezielles Individualdekor wird bevorzugt ein Trägermaterial mit Grunddekor ausgewählt, bei dem die Farbe des Grunddekors an das Individualdekor angepasst ist. Auf diese Weise kann ein weniger aufwändiges Individualdekor verwendet werden.

[0032] Für das Grunddekor können auch Farben hoher Farbsättigung wie blau, rot, gelb oder grün verwendet werden. Zwar ist die Individualisierungsmöglichkeit der Dekore in diesem Fall eingeschränkt, jedoch kann der Aufwand zum Auftrag des Individualdekors verringert werden, wenn das Grunddekor die vorherrschende Farbe des Dekors aufweist.

[0033] Die Flexibilität des Verfahrens wird in einer weiteren Ausführungsform dadurch erhöht, dass das Grunddekor und das Individualdekor an verschiedenen Orten, insbesondere in verschiedenen Betrieben, aufgebracht werden. Beispielsweise kann das Grunddekor bei dem Hersteller der Trägermaterialien und das Individualdekor bei einem Zwischen- oder Endhändler aufgebracht werden. Als Endhändler kommen beispielsweise Baumärkte oder Fachhandel in Frage.

[0034] Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Dekor, insbesondere das Individualdekor, durch Verpressen des Trägermaterials mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und/oder mit einem Overlay auf das Trägermaterial aufgebracht. Auf diese Weise kann ein sehr hochwertiges und belastungsfähiges Dekor hergestellt werden. Besonders bevorzugt wird das Individualdekor als Overlay auf ein als Imprägnat aufgebrachtes Grunddekor aufgebracht.

[0035] Das Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors kann bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens dadurch erleichtert werden, dass das Dekor, insbesondere das Individualdekor, als Schichtstoff oder als individuell gestaltete Papier- bzw. Folienlage auf das Trägermaterial aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt wird. Dadurch wird insbesondere der anlagentechnische Aufwand gegenüber dem Verpressen des Trägermaterials mit einem Dekorpapier bzw. mit einem Overlay reduziert, so dass das auftragsgemäße Dekor bzw. Individualdekor beispielsweise auch direkt bei einem Händler aufgebracht werden kann.

[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird auf das Trägermaterial ein Kleber aufgebracht. Das Dekor kann dann durch den Kleber auf dem Trägermaterial fixiert werden. Bei einem Auftragen des Dekors in zwei Dekorauftragsschritten kann der Kleber insbesondere auf das Grunddekor bzw. zusammen mit dem Grunddekor aufgetragen werden. In diesem Fall kann dann das Individualdekor durch den Kleber auf dem Trägermaterial fixiert werden. Besonders bevorzugt weist der Kleber eine abziehbare Folie auf, welche vor dem Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors abgezogen werden kann. Auf diese Weise kann ein vorzeitiges Verkleben oder Verschmutzen des Klebers verhindert werden.

[0037] Der Lager- und Logistikaufwand wird bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens dadurch weiter reduziert, dass das Dekor, insbesondere das Individualdekor, durch Direktdruck, insbesondere mit einem Tröpfchenstrahldrucker, auf das Trägermaterial aufgebracht wird. Auf diese Weise kann das Dekor direkt beim Bedrucken auf das Trägermaterial festgelegt werden, ohne dass ein zusätzliches Dekorpapier vorgehalten und bedruckt werden muss. Besonders bevorzugt wird das Individualdekor durch Direktdruck auf ein als Grundlack aufgebrachtes Grunddekor aufgebracht.

[0038] Um die Belastungsfähigkeit, insbesondere die
Abriebsfestigkeit und/oder die Wasser- bzw.
Chemikalienwiderstandsfähigkeit der Paneele zu erhöhen, kann in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens das Trägermaterial nach Aufbringen des Dekors versiegelt werden. Dies kann bevorzugt durch das Verpressen eines Overlays mit dem das Dekor umfassende Trägermaterial und einer optional unter dem Dekor angeordneten Imprägnatschicht erfolgen. Alternativ kann die Versiegelung auch durch den Auftrag eines Versiegelungslacks oder einer Versiegelungsfolie erfolgen. Bevorzugt ist auf dem Trägermaterial bzw. auf dem Dekor eine werksseitig aufgebrachte Kleberschicht vorgesehen, mit der die Versiegelungsfolie fixiert wird.

[0039] Bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das dem Lager entnommene Trägermaterial spanend oder durch Prägen nachbearbeitet, insbesondere mit einer Fuge oder mit einer strukturierten Oberfläche versehen. Auf diese Weise ist eine Individualisierung der Oberflächenstruktur der bereitgestellten Paneele möglich. Beispielsweise können die Paneelkanten abgeschrägt werden. Es ist auch denkbar, dass die Oberfläche des Trägermaterials mit einer an das Dekor angepassten Tiefenstruktur, beispielsweise einer Holzmaserungsstruktur versehen wird. Das Trägermaterial wird bevorzugt auftragsgemäß spanend oder durch Prägen bearbeitet. Insbesondere kann der Auftrag anstatt oder zusätzlich zu einer bildlichen Darstellung des Dekors auch eine Vorgabe zur Oberflächenstruktur, vorzugsweise als Tiefenprofil, enthalten.

[0040] Das Trägermaterial kann in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens mit einer Trittschalldämmung, einer Profilversiegelung und/oder einer latenten Klebeschicht versehen werden. Dies erfolgt jeweils bevorzugt vor dem Zwischenlagern, da auf diese Weise der Verfahrenteil nach dem Zwischenlager und damit die Lieferzeiten verkürzt werden können. Alternativ können die Trittschalldämmung, die Profilversiegelung und/oder die latente Klebeschicht auch nach der Zwischenlagerung auf das Trägermaterial, vorzugsweise auftragsgemäß aufgebracht werden, da auf diese Weise ein höherer Individualisierungsgrad der Paneele erreicht werden kann.

[0041] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das paneelförmige Trägermaterial mit Dekor auftragsgemäß konfektioniert. Die zu einem Auftrag gehörigen Paneele werden dazu bevorzugt gesammelt und beispielsweise in Kartons oder Folie verpackt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die zusammengehörigen Paneele vollständig zum Auftraggeber bzw. zum Empfänger transportiert werden.

[0042] Eine Reduzierung der Kosten für einen Auftrag wird bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens dadurch erreicht, dass das paneelförmige Trägermaterial mit Dekor zusammen mit weiteren, konventionellen Paneelen konfektioniert wird. Unter konventionellen Paneelen werden Paneele verstanden, welche nicht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, sondern insbesondere mit einem Herstellungsverfahren aus dem Stand der Technik hergestellt werden. Es hat sich herausgestellt, dass zur Erzielung eines auftragsgemäßen Gesamtdekors häufig nur einzelne Paneele individuell angepasst werden müssen. Daher können diese aufwändigeren, individualisierten Paneele vorteilhaft mit herkömmlichen, günstigeren Paneelen kombiniert werden.

[0043] Unter einem Gesamtdekor wird das auftragsgemäße optische und strukturelle Erscheinungsbild der Gesamtheit der verlegten Paneele verstanden. Ein solches Gesamtdekor kann insbesondere Elemente, beispielsweise Bildelemente, Schriftzüge, Strukturen, beispielsweise Fugen oder Maserungen, etc. aufweisen, welche sich über mehrere Paneele erstrecken. Unter dem planmäßigen Anordnen der Paneele wird verstanden, dass die Paneele so angeordnet werden, dass sich das auftragsgemäße Erscheinungsbild ergibt. Unter der Außenkontur des Gesamtdekors bzw. der zu verlegenden Paneele wird die äußere Kontur der durch die Paneele bedeckten Fläche verstanden.

[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist das Dekor eines einzelnen paneelförmigen Trägermaterials, d.h. eines einzelnen Paneels, als Teilstück eines Gesamtdekors ausgebildet, so dass sich durch das planmäßige Anordnen mehrerer paneelförmiger Trägermaterialien, d.h. mehrerer Paneele, ein Gesamtdekor ergibt. Insbesondere weist das Gesamtdekor Elemente auf, welche sich über mehr als ein Paneel erstrecken. Die Gesamtdekore können insbesondere großflächige Bilder, Beschriftungen, Orts- bzw. Richtungsmarkierungen oder grafische Elemente mit einem Raumbezug aufweisen. Unter einem Raumbezug wird verstanden, dass das grafische Element zu einem anderen Raumelement im Bezug steht. Unter Raumelementen werden beispielsweise feste Raumelemente wie Türen, Fenster, Wände, Zwischenwände oder Säulen, aber auch Möbel etc. verstanden.

[0045] Bei der vorgenannten Ausführungsform kann unabhängig von der vorliegenden Erfindung das Trägermaterial auch nach dem Auftragen des Dekors, insbesondere des Individualdekors, in Paneelform getrennt werden. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die zusammengehörigen Teile des Gesamtdekors genau zueinander passen.

[0046] Das Verlegen der bereitgestellten Paneele wird bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens dadurch erleichtert, dass eine Verlegeanleitung bereitgestellt wird, welche eine Darstellung der planmäßigen Anordnung der Paneele zu einem auftragsgemäßen Gesamtdekor beinhaltet. Auf diese Weise ist für den Verleger ersichtlich, wie die Paneele beim Verlegen angeordnet werden müssen, um das auftragsgemäße Gesamtdekor bzw. die auftragsgemäße Außenkontur der zu verlegenden Paneele zu erhalten. Die Verlegeanleitung wird bevorzugt zusammen mit den Paneelen konfektioniert. Alternativ oder zusätzlich können auf den Paneelen auch Markierungen vorgesehen sein, welche das planmäßige Verlegen der Paneele erleichtern.

[0047] Um das Verlegen der Paneele zu erleichtern, können die Paneele ein oder mehrere der aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungsmittel aufweisen. Insbesondere kommen Nut-Feder-Verbindungen mit oder ohne Vorverleimung in Betracht. Auch Klick-Profile sind denkbar. Die Verbindungsmittel können beispielsweise durch spanende Bearbeitung des Trägermaterials hergestellt werden. Es ist auch denkbar, dass mindestens ein Teil der Verbindungsmittel als separate Verbindungsmittel vorgesehen werden. Dies kann vorteilhaft sein, wenn das Trennen des Trägermaterials in Paneelform nach dem zweiten Dekorauftragsschritt erfolgt, da das Gesamtdekor der planmäßig verlegten Paneele dann dem auf das Trägermaterial aufgebrachten Dekor entspricht, ohne dass durch das Vorsehen der Verbindungsmittel Versetzungen entstehen.

[0048] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Trägermaterial zunächst als geschliffene Halbformate bereitgestellt. Die geschliffenen Halbformate werden grundiert, optional mit einer ersten Dekorschicht versehen, und in einem ersten Zwischenlager eingelagert, vorzugsweise in verschiedenen Plattenstärken. In einem weiteren Schritt werden die grundierten Halbformate dem ersten Zwischenlager wieder entnommen und in Paneelform getrennt. Alternativ können die grundierten Halbformate auch ohne vorherige Zwischenlagerung in Paneelform getrennt werden. Die Paneele werden profiliert, d.h. an ihren Seitenkanten mit einem Profil versehen, und an den Profilen versiegelt, vorzugsweise mittels Sprühlackieren. Die profilierten und lackierten Paneele werden vor dem Fertigstellen des Dekors in einem zweiten Zwischenlager gelagert.

[0049] Mit diesem Verfahren können mit geringem Lageraufwand individuelle Paneele hergestellt werden, die ein verbessertes Quellverhalten aufweisen. Durch das Versiegeln der Profile und das ein- oder beidseitige Grundieren können rundum lackierte Paneele hergestellt werden, welche eine hohe Feuchtigkeitsresistenz aufweisen und beispielsweise für den Einsatz im Nassraum geeignet sind. Vorzugsweise wird das Halbformat beidseitig grundiert, da auf diese Weise eine beidseitige Versiegelung der Oberfläche erreicht werden kann. Ein besonderer Synergieeffekt ergibt sich zudem bei der bevorzugt beidseitigen Grundierung in Kombination mit der Versiegelung der Profile. So kann durch ein Überlappen der Profilversiegelung und der Versiegelung der Oberfläche erreicht werden, dass die Gefahr mangelhaft behandelter Stellen wesentlich reduziert und so eine verbesserte Quellungsvergütung erreicht werden kann.

[0050] Das Schleifen kann vor oder nach dem Trennen des Trägermaterials in das Halbformat erfolgen. Bei dem ersten und/oder bei dem zweiten Zwischenlager kann es sich insbesondere um ein Hochregallager handeln. Da die Paneele grundiert und an den Profilen versiegelt sind, kann die Zwischenlagerung insbesondere ohne weitere Verpackung in speziellen Paneelboxen erfolgen, beispielsweise in einer Systempalette ohne Bändelung und ohne weitere Einwicklung. Auf diese Weise kann die Lagerhaltung weiter vereinfacht werden. Das Fertigstellen des Dekors kann bevorzugt durch ein digitales Direktdruck-Verfahren erfolgen.

[0051] Unter einem Halbformat wird eine Trägermaterialplatte mit einem Format verstanden, welches der Fläche einer vorgegebenen Zahl von Paneelen, beispielsweise zwanzig, entspricht. Ein aus der Herstellung von Holzwerkstoffplatten bekanntes Standardplattenmaß ist das Format 2070 mm x 5610 mm. Als Halbformat bezeichnet man insbesondere eine solche in der Länge halbierte Platte. Beispielsweise ist ein Halbformat üblicherweise mit Bearbeitungszugabe etwa 2800 mm lang und 2070 mm breit.

[0052] Weitere Merkmale und Vorteile des Verfahrens können der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele entnommen werden, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird.

[0053] In der Zeichnung zeigen
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2
ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3a-e
fünf Ausführungsbeispiele von Paneelen, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden,
Fig. 4
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Paneels, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde,
Fig. 5
ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 6
ein Beispiel eines Verfahrens und
Fig. 7
ein weiteres Beispiel eines Verfahrens.


[0054] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In dem Verfahren 2 wird in einem ersten Verfahrensschritt 4 zunächst ein Trägermaterial 6 zur Verfügung gestellt. Das Trägermaterial 6 kann beispielsweise eine Platte aus einem Holzwerkstoff, z.B. eine Span-, eine HDF-, eine MDF- oder eine Kork-Platte sein. Das Trägermaterial 6 kann auch eine Kunststoff- oder eine Mehrschichtplatte sein.

[0055] Im einen zweiten Verfahrensschritt 8 wird das Trägermaterial 6 in Paneelform getrennt. Dies kann beispielsweise durch Fräsen oder Sägen erfolgen. In Fig. 1 wird das Trägermaterial 6 in gleichmäßige Paneele 10 mit einer rechteckigen Fläche getrennt. Es sind jedoch auch andere, insbesondere unregelmäßige und/oder verschiedene Formen denkbar.

[0056] Nachfolgend wird ein Dekor auf das paneelförmige Trägermaterial aufgebracht, welches sich bevorzugt aus mindestens einem Grunddekor und mindestens einem Individualdekor zusammensetzt.

[0057] So wird in einem dritten Verfahrensschritt 12 als erster Dekorauftragsschritt (mit einem Pfeil 13 symbolisiert) ein Grunddekor 14 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht. Das Grunddekor 14 kann als Grundlack oder als unifarbenes Imprägnat auf das Trägermaterial 6 aufgebracht werden. Das Aufbringen kann auch durch Verpressen des Trägermaterials 6 mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und optional mit einem Overlay erfolgen. Bevorzugt wird ein einfarbiges Grunddekor 14, beispielsweise in hellbeige, hellgrau oder hellbraun auf das Trägermaterial 6 aufgebracht.

[0058] In Fig. 1 ist das als Paneel 10 ausgebildete Trägermaterial 6 bevorzugt an jeweils einander gegenüberliegenden Seitenkantenpaaren mit einer Nut 15 und eine Feder 16 dargestellt. Die Herstellung dieser oder andersartiger Verbindungselemente kann beispielsweise nach dem zweiten Verfahrensschritt, aber auch erst zu einem späteren Verfahrenszeitpunkt erfolgen.

[0059] Alternativ können der zweite Verfahrensschritt 8 und der dritte Verfahrensschritt 12 auch vertauscht werden.

[0060] Das Trägermaterial 8 mit dem Grunddekor 14 wird in einem vierten Verfahrensschritt 18 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dazu können die einzelnen Paneele 10 beispielsweise zu Paletten 20 zusammengefasst werden.

[0061] Nach dem Eingang eines Auftrags, beispielsweise einer Bestellung, werden in einem fünften Verfahrensschritt 22 dem Lager 19 Paneele 10 entnommen und in einem zweiten Dekorauftragsschritt (mit einem Pfeil 24 symbolisiert) ein Individualdekor 25 auf das Trägermaterial 6 und das Grunddekor 14 aufgebracht. Das Individualdekor 25 kann beispielsweise durch Direktdruck auf das insbesondere als Grundlack aufgebrachte Grunddekor 14 aufgetragen werden. Weiterhin kann das Individualdekor 25 auch als rückseitig bedrucktes Overlay, insbesondere auf ein als Imprägnat aufgebrachtes Grunddekor aufgebracht werden. Das Aufbringen des Dekors kann aber ganz allgemein insbesondere auch durch Verpressen des Trägermaterials 6 mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und optional mit einem Overlay, durch Aufkleben eines Schichtstoffs oder einer individuell gestalteten Papier bzw. Folienlage oder durch das direkte Bedrucken des Trägermaterials 6 bzw. des Grunddekors 14 erfolgen. Das Grunddekor 14 und das Individualdekor 25 bilden zusammen das Dekor 26 der Paneele 10. Das Dekor 26 wird damit durch den fünften Verfahrensschritt 22 fertig gestellt.

[0062] In einem sechsten Verfahrensschritt 28 können die Paneele 10 schließlich auftragsgemäß konfektioniert werden, so dass die Paneele 10 zu einem Auftrag zusammengehörig verpackt sind.

[0063] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dem Verfahren 80 wird ein Trägermaterial 6 bereitgestellt, in Paneelform getrennt und vor oder nach dem Trennen optional ein Grunddekor 14 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht. Weiterhin kann das in Paneelform getrennte Trägermaterial 6 optional profiliert werden. Anschließend wird das Trägermaterial 6 in einem Lager 82 gelagert. Nach der Erteilung eines Auftrags 84 folgt ein Verfahrensschritt 86, in welchem dem Lager 82 eine auftragsgemäße Menge an Trägermaterial 6 entnommen und ein auftragsgemäßes Dekor 26 bzw. Individualdekor 25 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht wird. Das Trägermaterial 6 kann optional auch im Verfahrensschritt 86 profiliert werden. Schließlich können die fertigen Paneele 10 in einem weiteren Verfahrensschritt 88 konfektioniert werden.

[0064] Alternativ kann das Trägermaterial 6 erst im Verfahrensschritt 86 in Paneelform getrennt und optional profiliert werden.

[0065] Der Auftrag kann insbesondere Informationen über das Dekor 90, über die Dekorstruktur 92, d.h. insbesondere über die Oberflächenstruktur und/oder über den Verlauf von Fugen, über die Größe und die Form der Paneele 94, über die Außenkontur des Gesamtdekors 96, d.h. beispielsweise die Größe des Raumes, in dem die Paneele verlegt werden sollen, und/oder über weitere, die Paneele oder das Dekor betreffende Vorgaben 98 enthalten.

[0066] Der Auftrag kann beispielsweise mittels eines Computerprogramms erstellt werden, mit dem die Vorgaben 90, 92, 94, 96, 98 individuell zusammengestellt werden können. Dies kann vorzugsweise über den Computer bei einem Händler, insbesondere bei einem Fachhändler oder in einem Baumarkt, oder über einen vom Kunden benutzten Computer, insbesondere über das Internet, erfolgen.

[0067] Da die Trägermaterialien im Lager 82 bereits Paneelform und ein Grunddekor 14 aufweisen, kann die Abarbeitung des Auftrags 84 im Verfahrensschritt 86 zeitnah und wirtschaftlich erfolgen. Weiterhin ist ein geringerer Lageraufwand erforderlich, da Trägermaterialien nur mit wenigen verschiedenen Grunddekoren 14 in Lagern 82 vorgehalten werden müssen.

[0068] Die einzelnen Verfahrensschritte können grundsätzlich, d.h. insbesondere auch bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, unmittelbar aufeinanderfolgen oder in einem zeitlichen Abstand, ggf. mit weiteren Zwischen-Verfahrensschritte, durchgeführt werden.

[0069] In den Fig. 3a bis 3e sind verschiedene Beispiele für Paneele dargestellt, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können. Die Paneele sind planmäßig angeordnet, so dass das Gesamtdekor aus den Figuren ersichtlich ist.

[0070] Fig. 3a zeigt Paneele 110, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 112 ergeben. Das Gesamtdekor 112 weist ein grafisches Element 114 in Form eines Bildes auf, welches sich über mehr als ein Paneel 110 erstreckt. Die Paneele 110 weisen daher jeweils individuelle Teilstücke 116 des Gesamtdekors 112 auf.

[0071] Um das planmäßige Anordnen der Paneele 110 zu erleichtern, können die Paneele 110 jeweils mit einer Markierung, beispielsweise einer alphanumerischen Kennung, versehen sein, welche die planmäßige Position der Paneele 110 anzeigt. Die Markierung kann vorzugsweise auf der Rückseite der Paneele 110 angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine auftragsgemäße Verlegeanleitung bereitgestellt und zusammen mit den Paneelen 110 konfektioniert werden, um dem Verleger die planmäßige Verlegung zu erleichtern.

[0072] Fig. 3b zeigt Paneele 120, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 122 ergeben. Das Gesamtdekor 122 weist ein grafisches Element 124 in Form einer Wegmarkierung sowie einen Schriftzug 126 auf. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass das Gesamtdekor 122 bevorzugt individuell an den Raum, in dem die Paneele verlegt werden, angepasst werden kann. Das grafische Element 124 kann beispielsweise den Weg zu einer Tür markieren. Auf diese Weise kommt dem Gesamtdekor 122 ein auf den Raum bzw. auf ein Raumelement bezogener Informationsgehalt und/oder Bezug zu. Dieser kann insbesondere auch durch einen Schriftzug 126 erhöht werden. Das grafische Element 124 kann insbesondere fluoreszierend ausgebildet werden, beispielsweise durch fluoreszierende Digitaldruckfarbe, so dass die Wegmarkierung auch im Dunkeln zu erkennen ist. Auf diese Weise können beispielsweise Fluchtwege gekennzeichnet werden.

[0073] Aus Fig. 3b ist ersichtlich, dass nur für einen Teil des Gesamtdekors 122 Paneele 128 mit Individualdekor erforderlich sind. Für den übrigen Teil des Gesamtdekors 122 können hingegen konventionell hergestellte Paneele 130 verwendet werden. Daher werden die Paneele 128 mit Individualdekor bevorzugt zusammen mit konventionellen Paneelen 130 konfektioniert. Da konventionelle Paneele 130 in der Regel preisgünstiger hergestellt werden können als Paneele 128 mit Individualdekor, führt dies zu einer kostengünstigeren Bereitstellung der Paneele für das Gesamtdekor 122.

[0074] Fig. 3c zeigt Paneele 140, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 142 ergeben. Die Außenkontur 144 des Gesamtdekors 142 ist bevorzugt an die Konturen des Raumes angepasst, in dem die Paneele 140 verlegt werden sollen. Insbesondere kann das Gesamtdekor 142 auch eine Ausnehmung 146 aufweisen, welche beispielsweise an eine im Raum vorhandene Säule angepasst ist. Das Gesamtdekor 142 ist bevorzugt an die Raumgeometrie angepasst. In Fig. 3c weist das Gesamtdekor 142 dazu Randfriese 148 auf, welche an die Wände des Raumes angepasst sind. Alternativ können beispielsweise auch Bordüren vorgesehen sein.

[0075] Fig. 3d zeigt Paneele 160, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 162 ergeben. Das Gesamtdekor 162 kann beispielsweise grafische Elemente, Schriftzüge oder eine Materialimitation, beispielsweise eines Holzbodens, aufweisen. Die Paneele 160 weisen Puzzleteil-Formen auf, so dass das Gesamtdekor 162 den Eindruck eines zusammengesetzten Puzzles vermittelt. Alternativ sind auch andere ineinandergreifende Paneelformen, beispielsweise mit Schwalbenschwanz, denkbar.

[0076] In einem alternativen Verfahren kann das Trägermaterial auch erst nach dem Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors in Paneelform geteilt werden. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die bezüglich des Dekors nebeneinander anzuordnenden Paneele 160 genau zusammen passen, ohne dass Versetzungen, Verdrehungen oder Abweichungen im Gesamtdekor 162 auftreten.

[0077] Fig. 3e zeigt Paneele 170, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 172 ergeben. Die Paneele 170 weisen eine unregelmäßige Form auf, so dass das Gesamtdekor 172 den Eindruck eines natürlichen Bodenbelags, beispielsweise von Holzdielen, erweckt. Alternativ sind auch Paneelformen möglich, die ein Muster ergeben oder den Raumkonturen folgen.

[0078] Die in den Fig. 3a bis 3e gezeigten Paneele sind nur Beispiele für Paneele, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereitgestellt werden können. Das Verfahren ist nicht auf die Beispiele beschränkt. Insbesondere können Merkmale der einzelnen Beispiele auftragsgemäß miteinander kombiniert werden. Insgesamt erlauben die mit dem Verfahren bereitgestellten Paneele einen hohen Individualisierungsgrad bei gleichzeitig moderaten Herstellungskosten und Lieferzeiten.

[0079] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Paneels, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, in einer perspektivischen Schnitt- und Explosionsdarstellung. Das Paneel 180 weist ein Trägermaterial 182 auf, welches in Paneelform getrennt wurde. Auf dem Trägermaterial 182 ist ein Dekor 183 angeordnet. Das Dekor 183 weist ein Grunddekor 184 auf, welches in einem ersten Dekorauftragsschritt auf das Trägermaterial aufgebracht wurde. Weiterhin weist das Dekor 183 ein Individualdekor 186 auf, welches in einem zweiten Dekorauftragsschritt auf das Trägermaterial 182 mit dem Grunddekor 184 aufgebracht wurde. Alternativ kann das Dekor 183 auch in einem einzigen Dekorauftragungsschritt, insbesondere auch einschichtig, nach dem Zwischenlagern aufgebracht werden.

[0080] Das Grunddekor 184 kann insbesondere die belastungsbezogenen Eigenschaften des Paneels 180 einstellen. So kann das Grunddekor 184 beispielsweise eine wasser- bzw. chemikalienwiderstandsfähige und/oder eine abriebfeste, insbesondere eine korundhaltige Schicht aufweisen. Das Grunddekor 184 weist vorzugsweise eine geringe Farbsättigung auf und/oder ist einfarbig.

[0081] Das Individualdekor 186 individualisiert das Dekor 183 des Paneels 180. Insbesondere können dazu grafische Elemente, Schriftzüge, Strukturen oder ähnliches vorgesehen sein. Das Individualdekor 186 deckt das Grunddekor 184 nicht notwendigerweise vollständig ab. So ist denkbar, dass das Individualdekor 186 nicht durchgängig ausgestaltet ist und ein Teil des Grunddekors 184 sichtbar bleibt. Es ist auch möglich, dass das Individualdekor 186 transparent oder semitransparent ausgebildet wird, so dass das darunterliegende Grunddekor 184 durchscheint. Insbesondere kann das Individualdekor 186 auch vorwiegend oder ausschließlich zur Erzeugung von Tiefenstrukturen des Dekors 183 dienen.

[0082] Das Paneel 180 weist, bevorzugt an jeweils einander gegenüberliegenden Seitenkantenpaaren, weiterhin vorzugsweise Verbindungsmittel 188, 190 auf, welche beispielsweise als Nut-Feder-Verbindung ausgestaltet sein können. Es sind aber auch andere, aus dem Stand der Technik bekannte Verbindungsmittel denkbar. In Fig. 4 ist die Feder 192 als separates Verbindungsmittel ausgebildet. Auf diese Weise kann eine Bearbeitung des Trägermaterials 182, insbesondere nach dem Aufbringen des Dekors 183, bei welcher die das Dekor aufweisende Seite des Trägermaterials spanend bearbeitet wird, vermieden werden. Dadurch kann insbesondere vermieden werden, dass das Gesamtdekor der planmäßig verlegten Paneele an den Paneelübergängen Versetzungen aufweist.

[0083] Fig. 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dem Verfahren 200 wird in einem ersten Verfahrensschritt 202 ein Trägermaterial 6 bereit gestellt und in einem zweiten Verfahrensschritt 204 in Paneelform getrennt. Das paneelförmige Trägermaterial 6, d.h. die Paneele 206, werden dann in einem dritten Verfahrensschritt 208 profiliert und in einem vierten Verfahrensschritt 210 in einem Lager 212 zwischengelagert. In einem fünften Verfahrensschritt 214 wird das paneelförmige Trägermaterial 6 dem Lager 212 vorzugsweise auftragsgemäß entnommen und ein vorzugsweise auftragsgemäßes Dekor 215 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht. Das Dekor 215 kann in mehreren oder in einem einzigen Dekorauftragsschritt 216 aufgebracht werden. Durch den letzten dieser Dekorauftragsschritte 216 wird das Dekor 215 fertiggestellt. In einem sechsten Verfahrensschritt 218 können das paneelförmige Trägermaterial 6, d.h. die fertigen Paneele 206 auftragsgemäß konfektioniert werden.

[0084] Die Profilierung des Trägermaterials 6 kann alternativ auch nach der Zwischenlagerung erfolgen. Die Trennung des Trägermaterials 6 in Paneelform kann in einem alternativen Verfahren ebenfalls nach der Zwischenlagerung erfolgen.

[0085] Fig. 6 zeigt ein Beispiel eines Verfahrens. Das Verfahren 40 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren 2 dadurch, dass das Trennen des Trägermaterials 6 erst nach der Zwischenlagerung erfolgt.

[0086] Im ersten Verfahrensschritt 42 wird ein Trägermaterial 6 bereit gestellt, auf welches im zweiten Verfahrensschritt 44 mit einem ersten Dekorauftragsschritt 13 ein Grunddekor 14 aufgebracht wird. Das Trägermaterial 6 mit Grunddekor 14 wird dann im dritten Verfahrensschritt 46 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dem Lager 19 wird eine auftragsgemäße Menge an Trägermaterial 6 entnommen und das Trägermaterial 6 wird dann im vierten Verfahrensschritt 48 in Paneelform getrennt. Da das Trennen erst nach Auftragseingang erfolgt, können auf diese Weise die Größe und die Form der Paneele 10 flexibel und auftragsgemäß festgelegt werden. An den Seitenkanten kann eine Profilierung erfolgen. Im fünften Verfahrensschritt 50 wird mit einem zweiten Dekorauftragsschritt 24 auf das Trägermaterial 6 mit dem Grunddekor 14 ein Individualdekor 25 aufgebracht. Das Grunddekor 14 und das Individualdekor 25 bilden das Dekor 26 der Paneele 10. Das Dekor 26 wird damit durch den fünften Verfahrensschritt 22 fertig gestellt. Die Paneele 10 können dann im sechsten Verfahrensschritt 52 auftragsgemäß konfektioniert werden.

[0087] Fig. 7 zeigt ein weiteres Beispiel eines Verfahrens. Das Verfahren 60 unterscheidet sich von dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren 40 dadurch, dass das Trennen des Trägermaterials 6 erst nach dem Aufbringen des Individualdekors 25 erfolgt.

[0088] Im ersten Verfahrensschritt 62 wird ein Trägermaterial 6 bereit gestellt, auf welches im zweiten Verfahrensschritt 64 mit einem ersten Dekorauftragsschritt 13 ein Grunddekor 14 aufgebracht wird. Das Trägermaterial 6 mit Grunddekor 14 wird dann im dritten Verfahrensschritt 66 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dem Lager 19 wird eine auftragsgemäße Menge an Trägermaterial 6 entnommen und auf das Trägermaterial 6 wird im vierten Verfahrensschritt 68 mit einem zweiten Dekorauftragsschritt 24 ein Individualdekor 25 aufgebracht. Das Grunddekor 14 und das Individualdekor bilden zusammen das Dekor 26. Das Dekor 26 wird damit durch den vierten Verfahrensschritt 22 fertig gestellt. Im fünften Verfahrensschritt 70 wird das Trägermaterial 6 dann in Paneelform getrennt. Die Paneele 10 können dann in einem sechsten Verfahrensschritt 72 auftragsgemäß konfektioniert werden. Das Verfahren 60 ist besonders für Gesamtdekore mit Strukturen geeignet, welche sich über mehr als ein Paneel erstrecken. In diesem Fall gewährleistet das Trennen nach dem Aufbringen des Individualdekors 25, dass das planmäßige Anordnen der Paneele 10 das Gesamtdekor ergibt. Das Trägermaterial 6 kann insbesondere so getrennt werden, dass die Lage der Fugen zwischen den Paneelen 10 gegeneinander versetzt sind, so dass beim späteren Zusammenfügen der Paneele Kreuzfugen vermieden werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen, insbesondere Fußbodenpaneelen,

- bei dem ein Trägermaterial (6, 182) bereitgestellt wird,

- bei dem das Trägermaterial (6, 182) in Paneelform getrennt wird und

- bei dem auf das Trägermaterial (6, 182) ein Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,

- dass das Trägermaterial (6, 182) nach dem Trennen in Paneelform und vor dem Fertigstellen des Dekors (14, 25; 26, 90, 183, 215) in einem Lager (19, 82, 212) zwischengelagert wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

- dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) in mindestens zwei Dekorauftragsschritten (13, 24) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird,

- dass in dem ersten Dekorauftragsschritt (13) mindestens ein Grunddekor (14, 184) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird,

- dass das Trägermaterial (6, 182) nach dem ersten Dekorauftragsschritt (13) in einem Lager (19, 82, 212) zwischengelagert wird,

- dass das Trägermaterial (6, 182) dem Lager (19, 82, 212) entnommen wird und

- dass auf das dem Lager (19, 82, 212) entnommene Trägermaterial (6, 182) in dem zweiten

Dekorauftragsschritt (24) mindestens ein Individualdekor (25, 186) aufgebracht wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) als behandelte oder unbehandelte Holzwerkstoff-Platte, insbesondere als HDF-, MDF- oder Kork-Platte, als Kunststoff-Platte oder als Mehrschichtplatte bereitgestellt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) dem Lager (19, 82, 212) in einer auftragsgemäße Menge entnommen wird und dass ein auftragsgemäßes Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere ein auftragsgemäßes Individualdekor (25, 186) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) vor oder nach dem Zwischenlagern profiliert wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Grunddekor (14, 184) ein einfarbiges Grunddekor (14, 184) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grunddekor (14, 184) und das Individualdekor (25, 186) an verschiedenen Orten, insbesondere in verschiedenen Betrieben, aufgebracht werden.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere das Individualdekor (25, 186), durch Verpressen des Trägermaterials (6, 182) mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und/oder mit einem rückseitig bedruckten Overlay auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) als Schichtstoff oder als individuell gestaltete Papier- bzw. Folienlage auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt wird.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kleber auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere das Individualdekor (25, 186), durch Direktdruck, insbesondere mit einem Tröpfchenstrahldrucker, auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) nach Aufbringen des Dekors (14, 25; 26, 90, 183, 215) versiegelt wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Lager (19, 82, 212) entnommene Trägermaterial (6, 182) spanend oder durch Prägen nachbearbeitet, insbesondere mit einer Fuge oder mit einer strukturierten Oberfläche versehen wird.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) mit einer Trittschalldämmung, einer Profilversiegelung und/oder einer latenten Klebeschicht versehen wird.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) mit Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) auftragsgemäß konfektioniert wird.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) mit Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) zusammen mit weiteren, konventionellen Paneelen (130) konfektioniert wird.
 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) eines einzelnen paneelförmigen Trägermaterials (6, 182) als Teilstück (116) eines Gesamtdekors (96, 112, 122, 142, 162, 172) ausgebildet ist, so dass sich durch das planmäßige Anordnen mehrerer paneelförmiger Trägermaterialien (6, 182) ein Gesamtdekor (96, 112, 122, 142, 162, 172) ergibt.
 
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verlegeanleitung bereitgestellt wird, welche eine Darstellung der planmäßigen Anordnung der Paneele zu einem auftragsgemäßen Gesamtdekor (96, 112, 122, 142, 162, 172) beinhaltet.
 




Zeichnung