[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen, insbesondere
Fußbodenpaneelen, bei dem ein Trägermaterial bereitgestellt wird, bei dem das Trägermaterial
in Paneelform getrennt wird und bei dem auf das Trägermaterial ein Dekor aufgebracht
wird.
[0002] Im Stand der Technik werden seit geraumer Zeit paneelförmige Fußbodenelemente mit
einer Vielzahl verschiedener Dekore angeboten. Der Kunde kann entsprechend seinem
persönlichen Geschmack oder vorgegebener Anforderungen unter vielen verschiedenen
Farben, Mustern und/oder Strukturen der Dekore wählen. Das Vorhalten der verschiedenen
Dekore verursacht jedoch hohe Lagerhaltungskosten und eine hohe Kapitalbindung.
[0003] Trotz der großen Auswahl an Dekoren besteht zudem eine starke Nachfrage nach Bodenbelägen,
die in noch größerem Umfang an die Bedürfnisse der Kunden angepasst sind. So werden
beispielsweise Dekore nachgefragt, welche großflächige Bilder darstellen oder an die
speziellen Dimensionen eines Raumes angepasst sind. Derart individuelle Kundenwünsche
mit in der Regel kleinen Auflagen sind jedoch aufwändig herzustellen und teuer, da
die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von Paneelen mit
Dekor auf große Mengen ausgerichtet sind. Insbesondere führen kleine Auflagen bei
diesen Verfahren zu hohen Rüst- und Stillstandszeiten. Dies führt weiterhin auch zu
langen Lieferzeiten bei Individualaufträgen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, mit welchem Paneele mit individualisierten Dekoren auch in Klein- bzw.
Kleinstauflagen wirtschaftlich und zeitnah bereitgestellt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Trägermaterial nach dem Trennen in Paneelform und vor dem
Fertigstellen des Dekors in einem Lager zwischengelagert wird.
[0006] Es ist erkannt worden, dass auf diese Weise Klein- und Kleinstauflagen von Paneelen
mit individuellen Dekoren wirtschaftlich und kurzfristig bereitgestellt werden können.
So können bei einem Auftrag mit einem individuellen Dekorwunsch die vorbereiteten,
bereits paneelförmigen Trägermaterialien dem Lager entnommen und dann ein auftragsgemäßes
Dekor auf das Trägermaterial aufgebracht bzw. fertig gestellt werden. Insbesondere
ist auf diese Weise eine just-in-time Produktion und Bereitstellung der Paneele möglich.
Da das Trägermaterial bereits vor der Zwischenlagerung in Paneelform getrennt wird,
können nach Eingang eines Auftrags sehr kurze Produktions- bzw. Lieferzeiten erreicht
werden.
[0007] Unter einem Dekor wird ein Auftrag verstanden, durch den der optische und/oder haptische
Eindruck des Trägermaterials verändert wird. Das Dekor kann insbesondere als bedrucktes
Dekorpapier, als Farbschicht oder als strukturierte Schicht ausgebildet sein. Insbesondere
kann das Dekorpapier auch mehrschichtig ausgebildet sein und insbesondere eine Versiegelung,
eine abriebfeste Schicht etc. aufweisen.
[0008] Unter dem Fertigstellen des Dekors wird der Verfahrensschritt verstanden, in welchem
das Dekor seine endgültige Gestalt erhält. Bei einem einschrittigen Dekorauftrag wird
darunter dieser eine Auftragsschritt verstanden. Wird das Dekor hingegen in mehreren
Schritten aufgetragen, so wird unter dem Fertigstellen zumindest der letzte dieser
Schritte verstanden. Insbesondere können die dem Fertigstellen vorangehenden Dekorauftragsschritte
vor und/oder nach dem Zwischenlagern durchgeführt werden.
[0009] Unter einer Zwischenlagerung in einem Lager wird verstanden, dass das Trägermaterial
zu Lagerungszwecken an einem dafür vorgesehenen Ort aufbewahrt wird. Die Zwischenlagerung
ist insbesondere zu unterscheiden von einem durch den Verfahrensablauf bedingten Bereithalten
eines Zwischenprodukts vor der Durchführung eines unmittelbar nachfolgenden Verfahrensschrittes.
Weiterhin ist eine Zwischenlagerung auch von einem Ruheschritt in einem Verfahren
zu unterscheiden, welcher nach einem Verfahrensschritt beispielsweise zur Trocknung
oder zur Aushärtung durchgeführt wird. Bei der Zwischenlagerung handelt es sich insbesondere
vielmehr um eine Lagerung des Trägermaterials für einen Zeitraum, der nicht vom Verfahren
selbst, sondern vom Eingang eines Auftrags abhängt. Die Zwischenlagerung endet damit
bevorzugt erst mit der auftragsgemäßen Entnahme des Trägermaterials aus dem Lager.
[0010] Als Dekor kommen insbesondere auch Spezialdekore in Betracht. Unter Spezialdekoren
werden Dekore mit einer speziellen, bedarfsangepassten Eigenschaft verstanden. Beispielsweise
kommen Dekore mit einer weichen oder rutschfesten Oberfläche, zum Beispiel für Spiel-,
Sport- oder Arbeitsflächen, in Betracht. Die Dekore können auch einen Matt- oder Glanzeffekt
oder einen Lotusblüteneffekt aufweisen. Das Dekor kann auch fluoreszierende Eigenschaften
aufweisen, so dass ein Teil des Dekors im Dunkeln oder unter UV-Beleuchtung leuchtet.
Alternativ sind auch wärme-, licht- oder berührungsempfindliche Dekore denkbar, welche
ihr optisches Erscheinungsbild unter Wärme-, Lichteinfluss oder bei Berührung ändern.
Die Dekore können auch eine Bewegungs- oder 3D-Wirkung erzielen, beispielsweise indem
die Dekoroberfläche eine Lentikularlinsen-Struktur und das Dekor einen Lentikulardruck
aufweist.
[0011] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor in mindestens zwei Dekorauftragsschritten auf das Trägermaterial aufgebracht
wird, dass in dem ersten Dekorauftragsschritt mindestens ein Grunddekor auf das Trägermaterial
aufgebracht wird, dass das Trägermaterial nach dem ersten Dekorauftragsschritt in
einem Lager zwischengelagert wird, dass das Trägermaterial dem Lager entnommen wird
und dass auf das dem Lager entnommene Trägermaterial in dem zweiten Dekorauftragsschritt
mindestens ein Individualdekor aufgebracht wird.
[0012] Durch das Aufbringen des Dekors in mindestens zwei Dekorauftragsschritten in Form
eines Grunddekors und eines Individualdekors kann der aufwändige Herstellungsprozess
des Trägermaterials mit einem Grunddekor von der Individualisierung des Dekors durch
das Aufbringen des Individualdekors getrennt werden. Es wurde erkannt, dass ein hoher
Individualisierungsgrad des Dekors allein durch das Aufbringen des zusätzlichen Individualdekors
im zweiten Dekorauftragsschritt erreicht wird, während das Aufbringen des Grunddekors
in großen Mengen, beispielsweise mit den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren,
erfolgen kann. Das Grunddekor kann vor oder nach dem Trennen des Trägermaterials in
Paneelform auf das Trägermaterial aufgebracht werden.
[0013] Unter einem Grunddekor wird insbesondere ein Dekor verstanden, welches nur einen
geringen Individualisierungsgrad aufweist und bevorzugt vorwiegend als Grundierung
dient. Das Grunddekor kann insbesondere als Farbe, Lack und/oder Folie auf das Trägermaterial
aufgebracht werden. Unter einem Individualdekor wird ein Dekor verstanden, welches
demgegenüber einen hohen Individualisierungsgrad aufweist, d.h. dessen Erscheinungsbild
stark an die individuellen Vorgaben eines Auftrags angepasst werden kann. Das Individualisierungsdekor
kann das Grunddekor teilweise oder auch vollständig überdecken.
[0014] Die Verwendung des Singulars für die Begriffe "Grunddekor" und "Individualdekor"
bei der Beschreibung der Erfindung dient lediglich der Klarheit und ist grundsätzlich
nicht einschränkend zu verstehen.
[0015] Da das Grunddekor keine oder nur eine wenige Individualisierungsmerkmale aufweist,
kann die Zahl verschiedener Grunddekore gering gehalten werden. Auf diese Weise lässt
sich das Trägermaterial mit dem Grunddekor sehr wirtschaftlich in großen Mengen produzieren
und kostengünstig zwischenlagern.
[0016] Die Individualisierung des Dekors durch das Aufbringen des Individualdekores erfolgt
insbesondere bedarfsgemäß erst zu einem späteren Zeitpunkt. Da das Trägermaterial
dann bereits ein Grunddekor aufweist, kann das Aufbringen des Individualdekors in
einem einfacheren, vorzugsweise auf kleinere Auflagen optimierten Prozess erfolgen.
[0017] Bevorzugt werden durch das Grunddekor die wesentlichen belastungsbezogenen Eigenschaften
der Paneele eingestellt, beispielsweise die Abriebfestigkeit, eine Wasser- und/oder
Chemikalienwiderstandsfähigkeit. Damit werden die aufwändigen Verfahrensschritte bei
der Bereitstellung der Paneele auf den Verfahrensteil vor der Zwischenlagerung verlagert,
so dass das Aufbringen des Individualdekors nach der Zwischenlagerung in einfacher,
schneller und kostengünstiger Weise erfolgen kann.
[0018] Unter dem Trennen des Trägermaterials in Paneelform wird verstanden, dass das Trägermaterial
durch ein Trennverfahren in ein oder mehrere paneelförmige Elemente zerteilt wird.
Dies kann insbesondere durch spanende Verfahren, wie beispielsweise durch Fräsen oder
Sägen, aber auch durch nicht spanende Verfahren, wie Schneiden, insbesondere Laser-,
Ultraschall- oder Wasserstrahlschneiden erfolgen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Trägermaterial als behandelte
oder unbehandelte Holzwerkstoff-Platte, insbesondere als HDF-, MDF- oder Kork-Platte,
als Kunststoff-Platte, beispielsweise aus Polyvinylchlorid oder Polystyrol, oder als
Mehrschichtplatte bereitgestellt. Insbesondere kann das Trägermaterial auch als Holzmaterial-Hartschaum-Mehrschichtplatte,
als Holz-Kunststoff-Komposit-Platte, als Span- und/oder Faser-haltige Platte oder
als Kompaktplatte ausgebildet sein. Diese Materialien haben sich als besonders geeignete
Träger für Paneele erwiesen.
[0020] Eine besonders flexible und wirtschaftliche Individualisierung der Paneeldekore wird
bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens dadurch erreicht, dass
das Trägermaterial dem Lager in einer auftragsgemäßen Menge entnommen wird und dass
ein auftragsgemäßes Dekor, insbesondere ein auftragsgemäßes Individualdekor auf das
Trägermaterial aufgebracht wird.
[0021] Auftragsgemäß meint hier, dass die Menge des Trägermaterials und/oder des Dekors
bzw. Individualdekors an die Vorgaben eines individuellen und konkreten Auftrags angepasst
ist.
[0022] Ein solcher Auftrag kann beispielsweise von einem Händler oder Kunden erteilt werden,
der die Nachlieferung von Paneelen mit einem bestimmten Dekor wünscht, welche im Lagerbestand
vergriffen oder nicht in ausreichender Zahl vorrätig sind. Auf diese Weise kann die
Nachlieferbarkeit von Paneelen eines bestimmten Dekors nahezu unbegrenzt gewährleistet
werden.
[0023] Weiterhin können Paneele mit besonders aufwändigem, teurem oder individuellem Dekor
in der auftragsgemäß angeforderten Stückzahl bereitgestellt werden, ohne dass eine
etwaige Überproduktion eingelagert oder vernichtet werden muss. Dies ermöglicht eine
kostengünstigere Produktion und Bereitstellung der Paneele.
[0024] Bevorzugt umfasst der Auftrag die bildliche Darstellung des Dekors bzw. des Individualdekors.
Auf diese Weise wird der Individualitätsgrad der Paneele weiter erhöht, da der Kunde
nicht nur ggf. unter einer Zahl vorgegebener Dekore auswählen kann, sondern die gewünschte
bildliche Gestaltung des Dekors unmittelbar vorgeben kann. Es ist beispielsweise denkbar,
dass das Dekor individuelle Muster, grafische Darstellungen, Bilder, Schriftzüge etc.
aufweist.
[0025] Insbesondere ist denkbar, dass das Dekor durch ein geeignetes Computerprogramm grafisch
ausgewählt und bearbeitet werden kann. Vorzugsweise können dazu individuelle Photos
oder Schriftzüge eingebunden werden. Beispielsweise kann die Zusammenstellung eines
individuellen Dekors mit Hilfe eines Computerprogramms, vorzugsweise an einem Computer
in den Geschäftsräumen eines Händlers oder an einem Computer des Kunden, zum Beispiel
über das Internet, erfolgen.
[0026] Es ist grundsätzlich denkbar, dass das Trägermaterial vor oder nach dem Zwischenlagern
in Paneelform getrennt wird. Das Trennen vor dem Zwischenlagern gemäß der vorliegenden
Erfindung hat den Vorteil, dass das zu lagernde Trägermaterial geringere Dimensionen
aufweist und dadurch einfacher gelagert werden kann. Weiterhin verringert sich die
Zahl der Verfahrensschritte nach dem Zwischenlagern, so dass eine schnellere Bereitstellung
individualisierter Paneele und damit kürzere Lieferzeiten erreicht werden.
[0027] Das Trennen des Trägermaterials nach dem Zwischenlagern stellt eine unabhängige Erfindung
dar und hat hingegen den Vorteil, dass keine separate Lagerung von Trägermaterialien
verschiedener Größe erforderlich ist. Weiterhin ist so eine flexiblere, auftragsgemäße
Anpassung der Paneelgröße und der Panelform möglich.
[0028] Eine erhöhte Individualisierung der Paneele kann dadurch erreicht werden, dass das
Trägermaterial in eine auftragsgemäße Paneelform getrennt wird, insbesondere nach
dem Entnehmen aus dem Lager und vor oder nach dem Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors.
Auf diese Weise können die Paneele nicht nur über die Dekorauswahl, sondern auch über
die Paneelform individualisiert werden. Es ist beispielsweise denkbar, dass durch
den Auftrag die Abmessungen der Paneele und/oder die Form der Paneele vorgegeben werden.
Insbesondere können auch verschiedene Abmessungen und/oder Formen für die einzelnen
Paneele vorgegeben werden, so dass das Trägermaterial in verschiedenartige Paneelformen
geteilt wird. Es ist beispielsweise denkbar, dass das Trägermaterial in Vielecke oder
unregelmäßige Formen geteilt wird. Die Paneelformen sind dabei bevorzugt so vorgesehen,
dass durch eine planmäßige Anordnung der Paneele eine im Wesentlichen geschlossene
Fläche erzielt werden kann.
[0029] Das paneelförmige Trägermaterial wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
vor oder nach dem Zwischenlagern profiliert. Unter der Profilierung wird verstanden,
dass das paneelförmige Trägermaterial an den Seitenkanten mit als Verbindungsmittel
dienenden Profilen versehen wird. Bei den Profilen kann es sich beispielsweise um
gegebenenfalls zu verleimende Nut-Feder-Profile, bevorzugt um mechanisch verriegelnde
Profile wie Klick- oder Winkelprofile oder um Formschlussprofile wie Schwalbenschwanzprofile
handeln. Es können auch Verbindungsmittel mit separaten Elementen, beispielsweise
Nut-Feder-Verbindungen mit separater Feder vorgesehen werden.
[0030] Das Profilieren kann vor oder nach dem Zwischenlagern erfolgen. Bei einer Profilierung
vor dem Zwischenlagern verkürzen sich die Verfahrenslänge nach dem Zwischenlagern
und damit die Lieferzeiten. Bei einer Profilierung nach dem Zwischenlagern kann hingegen
einen individuellere, insbesondere eine an einen Auftrag angepasste Profilierung erfolgen.
Die Profilierung kann insbesondere vor oder nach dem Auftragen eines Grunddekors auf
das Trägermaterial erfolgen.
[0031] Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird als Grunddekor ein einfarbiges
Grunddekor auf das Trägermaterial aufgebracht. Es hat sich gezeigt, dass ein einfarbiges
Grunddekor die Individualisierungsmöglichkeiten durch das Individualdekor nur geringfügig
beeinträchtigt bzw. einschränkt. Als Farben kommen insbesondere helle Farben mit geringer
Farbsättigung in Betracht, wie beispielsweise hellbeige, hellgrau oder hellbraun.
Für ein spezielles Individualdekor wird bevorzugt ein Trägermaterial mit Grunddekor
ausgewählt, bei dem die Farbe des Grunddekors an das Individualdekor angepasst ist.
Auf diese Weise kann ein weniger aufwändiges Individualdekor verwendet werden.
[0032] Für das Grunddekor können auch Farben hoher Farbsättigung wie blau, rot, gelb oder
grün verwendet werden. Zwar ist die Individualisierungsmöglichkeit der Dekore in diesem
Fall eingeschränkt, jedoch kann der Aufwand zum Auftrag des Individualdekors verringert
werden, wenn das Grunddekor die vorherrschende Farbe des Dekors aufweist.
[0033] Die Flexibilität des Verfahrens wird in einer weiteren Ausführungsform dadurch erhöht,
dass das Grunddekor und das Individualdekor an verschiedenen Orten, insbesondere in
verschiedenen Betrieben, aufgebracht werden. Beispielsweise kann das Grunddekor bei
dem Hersteller der Trägermaterialien und das Individualdekor bei einem Zwischen- oder
Endhändler aufgebracht werden. Als Endhändler kommen beispielsweise Baumärkte oder
Fachhandel in Frage.
[0034] Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Dekor, insbesondere das
Individualdekor, durch Verpressen des Trägermaterials mit einem kunstharzimprägnierten
Dekorpapier und/oder mit einem Overlay auf das Trägermaterial aufgebracht. Auf diese
Weise kann ein sehr hochwertiges und belastungsfähiges Dekor hergestellt werden. Besonders
bevorzugt wird das Individualdekor als Overlay auf ein als Imprägnat aufgebrachtes
Grunddekor aufgebracht.
[0035] Das Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors kann bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens dadurch erleichtert werden, dass das Dekor, insbesondere
das Individualdekor, als Schichtstoff oder als individuell gestaltete Papier- bzw.
Folienlage auf das Trägermaterial aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt wird. Dadurch
wird insbesondere der anlagentechnische Aufwand gegenüber dem Verpressen des Trägermaterials
mit einem Dekorpapier bzw. mit einem Overlay reduziert, so dass das auftragsgemäße
Dekor bzw. Individualdekor beispielsweise auch direkt bei einem Händler aufgebracht
werden kann.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird auf das Trägermaterial
ein Kleber aufgebracht. Das Dekor kann dann durch den Kleber auf dem Trägermaterial
fixiert werden. Bei einem Auftragen des Dekors in zwei Dekorauftragsschritten kann
der Kleber insbesondere auf das Grunddekor bzw. zusammen mit dem Grunddekor aufgetragen
werden. In diesem Fall kann dann das Individualdekor durch den Kleber auf dem Trägermaterial
fixiert werden. Besonders bevorzugt weist der Kleber eine abziehbare Folie auf, welche
vor dem Aufbringen des Dekors bzw. des Individualdekors abgezogen werden kann. Auf
diese Weise kann ein vorzeitiges Verkleben oder Verschmutzen des Klebers verhindert
werden.
[0037] Der Lager- und Logistikaufwand wird bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens dadurch weiter reduziert, dass das Dekor, insbesondere das Individualdekor,
durch Direktdruck, insbesondere mit einem Tröpfchenstrahldrucker, auf das Trägermaterial
aufgebracht wird. Auf diese Weise kann das Dekor direkt beim Bedrucken auf das Trägermaterial
festgelegt werden, ohne dass ein zusätzliches Dekorpapier vorgehalten und bedruckt
werden muss. Besonders bevorzugt wird das Individualdekor durch Direktdruck auf ein
als Grundlack aufgebrachtes Grunddekor aufgebracht.
[0038] Um die Belastungsfähigkeit, insbesondere die
Abriebsfestigkeit und/oder die Wasser- bzw.
Chemikalienwiderstandsfähigkeit der Paneele zu erhöhen, kann in einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens das Trägermaterial nach Aufbringen des Dekors versiegelt werden. Dies
kann bevorzugt durch das Verpressen eines Overlays mit dem das Dekor umfassende Trägermaterial
und einer optional unter dem Dekor angeordneten Imprägnatschicht erfolgen. Alternativ
kann die Versiegelung auch durch den Auftrag eines Versiegelungslacks oder einer Versiegelungsfolie
erfolgen. Bevorzugt ist auf dem Trägermaterial bzw. auf dem Dekor eine werksseitig
aufgebrachte Kleberschicht vorgesehen, mit der die Versiegelungsfolie fixiert wird.
[0039] Bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das dem Lager
entnommene Trägermaterial spanend oder durch Prägen nachbearbeitet, insbesondere mit
einer Fuge oder mit einer strukturierten Oberfläche versehen. Auf diese Weise ist
eine Individualisierung der Oberflächenstruktur der bereitgestellten Paneele möglich.
Beispielsweise können die Paneelkanten abgeschrägt werden. Es ist auch denkbar, dass
die Oberfläche des Trägermaterials mit einer an das Dekor angepassten Tiefenstruktur,
beispielsweise einer Holzmaserungsstruktur versehen wird. Das Trägermaterial wird
bevorzugt auftragsgemäß spanend oder durch Prägen bearbeitet. Insbesondere kann der
Auftrag anstatt oder zusätzlich zu einer bildlichen Darstellung des Dekors auch eine
Vorgabe zur Oberflächenstruktur, vorzugsweise als Tiefenprofil, enthalten.
[0040] Das Trägermaterial kann in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens mit einer
Trittschalldämmung, einer Profilversiegelung und/oder einer latenten Klebeschicht
versehen werden. Dies erfolgt jeweils bevorzugt vor dem Zwischenlagern, da auf diese
Weise der Verfahrenteil nach dem Zwischenlager und damit die Lieferzeiten verkürzt
werden können. Alternativ können die Trittschalldämmung, die Profilversiegelung und/oder
die latente Klebeschicht auch nach der Zwischenlagerung auf das Trägermaterial, vorzugsweise
auftragsgemäß aufgebracht werden, da auf diese Weise ein höherer Individualisierungsgrad
der Paneele erreicht werden kann.
[0041] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das paneelförmige
Trägermaterial mit Dekor auftragsgemäß konfektioniert. Die zu einem Auftrag gehörigen
Paneele werden dazu bevorzugt gesammelt und beispielsweise in Kartons oder Folie verpackt.
Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die zusammengehörigen Paneele vollständig
zum Auftraggeber bzw. zum Empfänger transportiert werden.
[0042] Eine Reduzierung der Kosten für einen Auftrag wird bei einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens dadurch erreicht, dass das paneelförmige Trägermaterial mit Dekor zusammen
mit weiteren, konventionellen Paneelen konfektioniert wird. Unter konventionellen
Paneelen werden Paneele verstanden, welche nicht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren,
sondern insbesondere mit einem Herstellungsverfahren aus dem Stand der Technik hergestellt
werden. Es hat sich herausgestellt, dass zur Erzielung eines auftragsgemäßen Gesamtdekors
häufig nur einzelne Paneele individuell angepasst werden müssen. Daher können diese
aufwändigeren, individualisierten Paneele vorteilhaft mit herkömmlichen, günstigeren
Paneelen kombiniert werden.
[0043] Unter einem Gesamtdekor wird das auftragsgemäße optische und strukturelle Erscheinungsbild
der Gesamtheit der verlegten Paneele verstanden. Ein solches Gesamtdekor kann insbesondere
Elemente, beispielsweise Bildelemente, Schriftzüge, Strukturen, beispielsweise Fugen
oder Maserungen, etc. aufweisen, welche sich über mehrere Paneele erstrecken. Unter
dem planmäßigen Anordnen der Paneele wird verstanden, dass die Paneele so angeordnet
werden, dass sich das auftragsgemäße Erscheinungsbild ergibt. Unter der Außenkontur
des Gesamtdekors bzw. der zu verlegenden Paneele wird die äußere Kontur der durch
die Paneele bedeckten Fläche verstanden.
[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist das Dekor eines
einzelnen paneelförmigen Trägermaterials, d.h. eines einzelnen Paneels, als Teilstück
eines Gesamtdekors ausgebildet, so dass sich durch das planmäßige Anordnen mehrerer
paneelförmiger Trägermaterialien, d.h. mehrerer Paneele, ein Gesamtdekor ergibt. Insbesondere
weist das Gesamtdekor Elemente auf, welche sich über mehr als ein Paneel erstrecken.
Die Gesamtdekore können insbesondere großflächige Bilder, Beschriftungen, Orts- bzw.
Richtungsmarkierungen oder grafische Elemente mit einem Raumbezug aufweisen. Unter
einem Raumbezug wird verstanden, dass das grafische Element zu einem anderen Raumelement
im Bezug steht. Unter Raumelementen werden beispielsweise feste Raumelemente wie Türen,
Fenster, Wände, Zwischenwände oder Säulen, aber auch Möbel etc. verstanden.
[0045] Bei der vorgenannten Ausführungsform kann unabhängig von der vorliegenden Erfindung
das Trägermaterial auch nach dem Auftragen des Dekors, insbesondere des Individualdekors,
in Paneelform getrennt werden. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die
zusammengehörigen Teile des Gesamtdekors genau zueinander passen.
[0046] Das Verlegen der bereitgestellten Paneele wird bei einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens dadurch erleichtert, dass eine Verlegeanleitung bereitgestellt wird,
welche eine Darstellung der planmäßigen Anordnung der Paneele zu einem auftragsgemäßen
Gesamtdekor beinhaltet. Auf diese Weise ist für den Verleger ersichtlich, wie die
Paneele beim Verlegen angeordnet werden müssen, um das auftragsgemäße Gesamtdekor
bzw. die auftragsgemäße Außenkontur der zu verlegenden Paneele zu erhalten. Die Verlegeanleitung
wird bevorzugt zusammen mit den Paneelen konfektioniert. Alternativ oder zusätzlich
können auf den Paneelen auch Markierungen vorgesehen sein, welche das planmäßige Verlegen
der Paneele erleichtern.
[0047] Um das Verlegen der Paneele zu erleichtern, können die Paneele ein oder mehrere der
aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungsmittel aufweisen. Insbesondere kommen
Nut-Feder-Verbindungen mit oder ohne Vorverleimung in Betracht. Auch Klick-Profile
sind denkbar. Die Verbindungsmittel können beispielsweise durch spanende Bearbeitung
des Trägermaterials hergestellt werden. Es ist auch denkbar, dass mindestens ein Teil
der Verbindungsmittel als separate Verbindungsmittel vorgesehen werden. Dies kann
vorteilhaft sein, wenn das Trennen des Trägermaterials in Paneelform nach dem zweiten
Dekorauftragsschritt erfolgt, da das Gesamtdekor der planmäßig verlegten Paneele dann
dem auf das Trägermaterial aufgebrachten Dekor entspricht, ohne dass durch das Vorsehen
der Verbindungsmittel Versetzungen entstehen.
[0048] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Trägermaterial zunächst
als geschliffene Halbformate bereitgestellt. Die geschliffenen Halbformate werden
grundiert, optional mit einer ersten Dekorschicht versehen, und in einem ersten Zwischenlager
eingelagert, vorzugsweise in verschiedenen Plattenstärken. In einem weiteren Schritt
werden die grundierten Halbformate dem ersten Zwischenlager wieder entnommen und in
Paneelform getrennt. Alternativ können die grundierten Halbformate auch ohne vorherige
Zwischenlagerung in Paneelform getrennt werden. Die Paneele werden profiliert, d.h.
an ihren Seitenkanten mit einem Profil versehen, und an den Profilen versiegelt, vorzugsweise
mittels Sprühlackieren. Die profilierten und lackierten Paneele werden vor dem Fertigstellen
des Dekors in einem zweiten Zwischenlager gelagert.
[0049] Mit diesem Verfahren können mit geringem Lageraufwand individuelle Paneele hergestellt
werden, die ein verbessertes Quellverhalten aufweisen. Durch das Versiegeln der Profile
und das ein- oder beidseitige Grundieren können rundum lackierte Paneele hergestellt
werden, welche eine hohe Feuchtigkeitsresistenz aufweisen und beispielsweise für den
Einsatz im Nassraum geeignet sind. Vorzugsweise wird das Halbformat beidseitig grundiert,
da auf diese Weise eine beidseitige Versiegelung der Oberfläche erreicht werden kann.
Ein besonderer Synergieeffekt ergibt sich zudem bei der bevorzugt beidseitigen Grundierung
in Kombination mit der Versiegelung der Profile. So kann durch ein Überlappen der
Profilversiegelung und der Versiegelung der Oberfläche erreicht werden, dass die Gefahr
mangelhaft behandelter Stellen wesentlich reduziert und so eine verbesserte Quellungsvergütung
erreicht werden kann.
[0050] Das Schleifen kann vor oder nach dem Trennen des Trägermaterials in das Halbformat
erfolgen. Bei dem ersten und/oder bei dem zweiten Zwischenlager kann es sich insbesondere
um ein Hochregallager handeln. Da die Paneele grundiert und an den Profilen versiegelt
sind, kann die Zwischenlagerung insbesondere ohne weitere Verpackung in speziellen
Paneelboxen erfolgen, beispielsweise in einer Systempalette ohne Bändelung und ohne
weitere Einwicklung. Auf diese Weise kann die Lagerhaltung weiter vereinfacht werden.
Das Fertigstellen des Dekors kann bevorzugt durch ein digitales Direktdruck-Verfahren
erfolgen.
[0051] Unter einem Halbformat wird eine Trägermaterialplatte mit einem Format verstanden,
welches der Fläche einer vorgegebenen Zahl von Paneelen, beispielsweise zwanzig, entspricht.
Ein aus der Herstellung von Holzwerkstoffplatten bekanntes Standardplattenmaß ist
das Format 2070 mm x 5610 mm. Als Halbformat bezeichnet man insbesondere eine solche
in der Länge halbierte Platte. Beispielsweise ist ein Halbformat üblicherweise mit
Bearbeitungszugabe etwa 2800 mm lang und 2070 mm breit.
[0052] Weitere Merkmale und Vorteile des Verfahrens können der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele entnommen werden, wobei auf die beigefügte Zeichnung
Bezug genommen wird.
[0053] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 3a-e
- fünf Ausführungsbeispiele von Paneelen, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Paneels, welches mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurde,
- Fig. 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 6
- ein Beispiel eines Verfahrens und
- Fig. 7
- ein weiteres Beispiel eines Verfahrens.
[0054] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In
dem Verfahren 2 wird in einem ersten Verfahrensschritt 4 zunächst ein Trägermaterial
6 zur Verfügung gestellt. Das Trägermaterial 6 kann beispielsweise eine Platte aus
einem Holzwerkstoff, z.B. eine Span-, eine HDF-, eine MDF- oder eine Kork-Platte sein.
Das Trägermaterial 6 kann auch eine Kunststoff- oder eine Mehrschichtplatte sein.
[0055] Im einen zweiten Verfahrensschritt 8 wird das Trägermaterial 6 in Paneelform getrennt.
Dies kann beispielsweise durch Fräsen oder Sägen erfolgen. In Fig. 1 wird das Trägermaterial
6 in gleichmäßige Paneele 10 mit einer rechteckigen Fläche getrennt. Es sind jedoch
auch andere, insbesondere unregelmäßige und/oder verschiedene Formen denkbar.
[0056] Nachfolgend wird ein Dekor auf das paneelförmige Trägermaterial aufgebracht, welches
sich bevorzugt aus mindestens einem Grunddekor und mindestens einem Individualdekor
zusammensetzt.
[0057] So wird in einem dritten Verfahrensschritt 12 als erster Dekorauftragsschritt (mit
einem Pfeil 13 symbolisiert) ein Grunddekor 14 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht.
Das Grunddekor 14 kann als Grundlack oder als unifarbenes Imprägnat auf das Trägermaterial
6 aufgebracht werden. Das Aufbringen kann auch durch Verpressen des Trägermaterials
6 mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und optional mit einem Overlay erfolgen.
Bevorzugt wird ein einfarbiges Grunddekor 14, beispielsweise in hellbeige, hellgrau
oder hellbraun auf das Trägermaterial 6 aufgebracht.
[0058] In Fig. 1 ist das als Paneel 10 ausgebildete Trägermaterial 6 bevorzugt an jeweils
einander gegenüberliegenden Seitenkantenpaaren mit einer Nut 15 und eine Feder 16
dargestellt. Die Herstellung dieser oder andersartiger Verbindungselemente kann beispielsweise
nach dem zweiten Verfahrensschritt, aber auch erst zu einem späteren Verfahrenszeitpunkt
erfolgen.
[0059] Alternativ können der zweite Verfahrensschritt 8 und der dritte Verfahrensschritt
12 auch vertauscht werden.
[0060] Das Trägermaterial 8 mit dem Grunddekor 14 wird in einem vierten Verfahrensschritt
18 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dazu können die einzelnen Paneele 10 beispielsweise
zu Paletten 20 zusammengefasst werden.
[0061] Nach dem Eingang eines Auftrags, beispielsweise einer Bestellung, werden in einem
fünften Verfahrensschritt 22 dem Lager 19 Paneele 10 entnommen und in einem zweiten
Dekorauftragsschritt (mit einem Pfeil 24 symbolisiert) ein Individualdekor 25 auf
das Trägermaterial 6 und das Grunddekor 14 aufgebracht. Das Individualdekor 25 kann
beispielsweise durch Direktdruck auf das insbesondere als Grundlack aufgebrachte Grunddekor
14 aufgetragen werden. Weiterhin kann das Individualdekor 25 auch als rückseitig bedrucktes
Overlay, insbesondere auf ein als Imprägnat aufgebrachtes Grunddekor aufgebracht werden.
Das Aufbringen des Dekors kann aber ganz allgemein insbesondere auch durch Verpressen
des Trägermaterials 6 mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier und optional mit
einem Overlay, durch Aufkleben eines Schichtstoffs oder einer individuell gestalteten
Papier bzw. Folienlage oder durch das direkte Bedrucken des Trägermaterials 6 bzw.
des Grunddekors 14 erfolgen. Das Grunddekor 14 und das Individualdekor 25 bilden zusammen
das Dekor 26 der Paneele 10. Das Dekor 26 wird damit durch den fünften Verfahrensschritt
22 fertig gestellt.
[0062] In einem sechsten Verfahrensschritt 28 können die Paneele 10 schließlich auftragsgemäß
konfektioniert werden, so dass die Paneele 10 zu einem Auftrag zusammengehörig verpackt
sind.
[0063] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem Verfahren 80 wird ein Trägermaterial 6 bereitgestellt, in Paneelform getrennt
und vor oder nach dem Trennen optional ein Grunddekor 14 auf das Trägermaterial 6
aufgebracht. Weiterhin kann das in Paneelform getrennte Trägermaterial 6 optional
profiliert werden. Anschließend wird das Trägermaterial 6 in einem Lager 82 gelagert.
Nach der Erteilung eines Auftrags 84 folgt ein Verfahrensschritt 86, in welchem dem
Lager 82 eine auftragsgemäße Menge an Trägermaterial 6 entnommen und ein auftragsgemäßes
Dekor 26 bzw. Individualdekor 25 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht wird. Das Trägermaterial
6 kann optional auch im Verfahrensschritt 86 profiliert werden. Schließlich können
die fertigen Paneele 10 in einem weiteren Verfahrensschritt 88 konfektioniert werden.
[0064] Alternativ kann das Trägermaterial 6 erst im Verfahrensschritt 86 in Paneelform getrennt
und optional profiliert werden.
[0065] Der Auftrag kann insbesondere Informationen über das Dekor 90, über die Dekorstruktur
92, d.h. insbesondere über die Oberflächenstruktur und/oder über den Verlauf von Fugen,
über die Größe und die Form der Paneele 94, über die Außenkontur des Gesamtdekors
96, d.h. beispielsweise die Größe des Raumes, in dem die Paneele verlegt werden sollen,
und/oder über weitere, die Paneele oder das Dekor betreffende Vorgaben 98 enthalten.
[0066] Der Auftrag kann beispielsweise mittels eines Computerprogramms erstellt werden,
mit dem die Vorgaben 90, 92, 94, 96, 98 individuell zusammengestellt werden können.
Dies kann vorzugsweise über den Computer bei einem Händler, insbesondere bei einem
Fachhändler oder in einem Baumarkt, oder über einen vom Kunden benutzten Computer,
insbesondere über das Internet, erfolgen.
[0067] Da die Trägermaterialien im Lager 82 bereits Paneelform und ein Grunddekor 14 aufweisen,
kann die Abarbeitung des Auftrags 84 im Verfahrensschritt 86 zeitnah und wirtschaftlich
erfolgen. Weiterhin ist ein geringerer Lageraufwand erforderlich, da Trägermaterialien
nur mit wenigen verschiedenen Grunddekoren 14 in Lagern 82 vorgehalten werden müssen.
[0068] Die einzelnen Verfahrensschritte können grundsätzlich, d.h. insbesondere auch bei
den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, unmittelbar aufeinanderfolgen oder
in einem zeitlichen Abstand, ggf. mit weiteren Zwischen-Verfahrensschritte, durchgeführt
werden.
[0069] In den Fig. 3a bis 3e sind verschiedene Beispiele für Paneele dargestellt, welche
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können. Die Paneele sind planmäßig
angeordnet, so dass das Gesamtdekor aus den Figuren ersichtlich ist.
[0070] Fig. 3a zeigt Paneele 110, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 112 ergeben.
Das Gesamtdekor 112 weist ein grafisches Element 114 in Form eines Bildes auf, welches
sich über mehr als ein Paneel 110 erstreckt. Die Paneele 110 weisen daher jeweils
individuelle Teilstücke 116 des Gesamtdekors 112 auf.
[0071] Um das planmäßige Anordnen der Paneele 110 zu erleichtern, können die Paneele 110
jeweils mit einer Markierung, beispielsweise einer alphanumerischen Kennung, versehen
sein, welche die planmäßige Position der Paneele 110 anzeigt. Die Markierung kann
vorzugsweise auf der Rückseite der Paneele 110 angeordnet werden. Zusätzlich oder
alternativ kann auch eine auftragsgemäße Verlegeanleitung bereitgestellt und zusammen
mit den Paneelen 110 konfektioniert werden, um dem Verleger die planmäßige Verlegung
zu erleichtern.
[0072] Fig. 3b zeigt Paneele 120, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 122 ergeben.
Das Gesamtdekor 122 weist ein grafisches Element 124 in Form einer Wegmarkierung sowie
einen Schriftzug 126 auf. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass das Gesamtdekor 122 bevorzugt
individuell an den Raum, in dem die Paneele verlegt werden, angepasst werden kann.
Das grafische Element 124 kann beispielsweise den Weg zu einer Tür markieren. Auf
diese Weise kommt dem Gesamtdekor 122 ein auf den Raum bzw. auf ein Raumelement bezogener
Informationsgehalt und/oder Bezug zu. Dieser kann insbesondere auch durch einen Schriftzug
126 erhöht werden. Das grafische Element 124 kann insbesondere fluoreszierend ausgebildet
werden, beispielsweise durch fluoreszierende Digitaldruckfarbe, so dass die Wegmarkierung
auch im Dunkeln zu erkennen ist. Auf diese Weise können beispielsweise Fluchtwege
gekennzeichnet werden.
[0073] Aus Fig. 3b ist ersichtlich, dass nur für einen Teil des Gesamtdekors 122 Paneele
128 mit Individualdekor erforderlich sind. Für den übrigen Teil des Gesamtdekors 122
können hingegen konventionell hergestellte Paneele 130 verwendet werden. Daher werden
die Paneele 128 mit Individualdekor bevorzugt zusammen mit konventionellen Paneelen
130 konfektioniert. Da konventionelle Paneele 130 in der Regel preisgünstiger hergestellt
werden können als Paneele 128 mit Individualdekor, führt dies zu einer kostengünstigeren
Bereitstellung der Paneele für das Gesamtdekor 122.
[0074] Fig. 3c zeigt Paneele 140, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 142 ergeben.
Die Außenkontur 144 des Gesamtdekors 142 ist bevorzugt an die Konturen des Raumes
angepasst, in dem die Paneele 140 verlegt werden sollen. Insbesondere kann das Gesamtdekor
142 auch eine Ausnehmung 146 aufweisen, welche beispielsweise an eine im Raum vorhandene
Säule angepasst ist. Das Gesamtdekor 142 ist bevorzugt an die Raumgeometrie angepasst.
In Fig. 3c weist das Gesamtdekor 142 dazu Randfriese 148 auf, welche an die Wände
des Raumes angepasst sind. Alternativ können beispielsweise auch Bordüren vorgesehen
sein.
[0075] Fig. 3d zeigt Paneele 160, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 162 ergeben.
Das Gesamtdekor 162 kann beispielsweise grafische Elemente, Schriftzüge oder eine
Materialimitation, beispielsweise eines Holzbodens, aufweisen. Die Paneele 160 weisen
Puzzleteil-Formen auf, so dass das Gesamtdekor 162 den Eindruck eines zusammengesetzten
Puzzles vermittelt. Alternativ sind auch andere ineinandergreifende Paneelformen,
beispielsweise mit Schwalbenschwanz, denkbar.
[0076] In einem alternativen Verfahren kann das Trägermaterial auch erst nach dem Aufbringen
des Dekors bzw. des Individualdekors in Paneelform geteilt werden. Auf diese Weise
kann gewährleistet werden, dass die bezüglich des Dekors nebeneinander anzuordnenden
Paneele 160 genau zusammen passen, ohne dass Versetzungen, Verdrehungen oder Abweichungen
im Gesamtdekor 162 auftreten.
[0077] Fig. 3e zeigt Paneele 170, welche planmäßig angeordnet ein Gesamtdekor 172 ergeben.
Die Paneele 170 weisen eine unregelmäßige Form auf, so dass das Gesamtdekor 172 den
Eindruck eines natürlichen Bodenbelags, beispielsweise von Holzdielen, erweckt. Alternativ
sind auch Paneelformen möglich, die ein Muster ergeben oder den Raumkonturen folgen.
[0078] Die in den Fig. 3a bis 3e gezeigten Paneele sind nur Beispiele für Paneele, welche
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereitgestellt werden können. Das Verfahren ist
nicht auf die Beispiele beschränkt. Insbesondere können Merkmale der einzelnen Beispiele
auftragsgemäß miteinander kombiniert werden. Insgesamt erlauben die mit dem Verfahren
bereitgestellten Paneele einen hohen Individualisierungsgrad bei gleichzeitig moderaten
Herstellungskosten und Lieferzeiten.
[0079] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Paneels, welches mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurde, in einer perspektivischen Schnitt- und Explosionsdarstellung.
Das Paneel 180 weist ein Trägermaterial 182 auf, welches in Paneelform getrennt wurde.
Auf dem Trägermaterial 182 ist ein Dekor 183 angeordnet. Das Dekor 183 weist ein Grunddekor
184 auf, welches in einem ersten Dekorauftragsschritt auf das Trägermaterial aufgebracht
wurde. Weiterhin weist das Dekor 183 ein Individualdekor 186 auf, welches in einem
zweiten Dekorauftragsschritt auf das Trägermaterial 182 mit dem Grunddekor 184 aufgebracht
wurde. Alternativ kann das Dekor 183 auch in einem einzigen Dekorauftragungsschritt,
insbesondere auch einschichtig, nach dem Zwischenlagern aufgebracht werden.
[0080] Das Grunddekor 184 kann insbesondere die belastungsbezogenen Eigenschaften des Paneels
180 einstellen. So kann das Grunddekor 184 beispielsweise eine wasser- bzw. chemikalienwiderstandsfähige
und/oder eine abriebfeste, insbesondere eine korundhaltige Schicht aufweisen. Das
Grunddekor 184 weist vorzugsweise eine geringe Farbsättigung auf und/oder ist einfarbig.
[0081] Das Individualdekor 186 individualisiert das Dekor 183 des Paneels 180. Insbesondere
können dazu grafische Elemente, Schriftzüge, Strukturen oder ähnliches vorgesehen
sein. Das Individualdekor 186 deckt das Grunddekor 184 nicht notwendigerweise vollständig
ab. So ist denkbar, dass das Individualdekor 186 nicht durchgängig ausgestaltet ist
und ein Teil des Grunddekors 184 sichtbar bleibt. Es ist auch möglich, dass das Individualdekor
186 transparent oder semitransparent ausgebildet wird, so dass das darunterliegende
Grunddekor 184 durchscheint. Insbesondere kann das Individualdekor 186 auch vorwiegend
oder ausschließlich zur Erzeugung von Tiefenstrukturen des Dekors 183 dienen.
[0082] Das Paneel 180 weist, bevorzugt an jeweils einander gegenüberliegenden Seitenkantenpaaren,
weiterhin vorzugsweise Verbindungsmittel 188, 190 auf, welche beispielsweise als Nut-Feder-Verbindung
ausgestaltet sein können. Es sind aber auch andere, aus dem Stand der Technik bekannte
Verbindungsmittel denkbar. In Fig. 4 ist die Feder 192 als separates Verbindungsmittel
ausgebildet. Auf diese Weise kann eine Bearbeitung des Trägermaterials 182, insbesondere
nach dem Aufbringen des Dekors 183, bei welcher die das Dekor aufweisende Seite des
Trägermaterials spanend bearbeitet wird, vermieden werden. Dadurch kann insbesondere
vermieden werden, dass das Gesamtdekor der planmäßig verlegten Paneele an den Paneelübergängen
Versetzungen aufweist.
[0083] Fig. 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem Verfahren 200 wird in einem ersten Verfahrensschritt 202 ein Trägermaterial
6 bereit gestellt und in einem zweiten Verfahrensschritt 204 in Paneelform getrennt.
Das paneelförmige Trägermaterial 6, d.h. die Paneele 206, werden dann in einem dritten
Verfahrensschritt 208 profiliert und in einem vierten Verfahrensschritt 210 in einem
Lager 212 zwischengelagert. In einem fünften Verfahrensschritt 214 wird das paneelförmige
Trägermaterial 6 dem Lager 212 vorzugsweise auftragsgemäß entnommen und ein vorzugsweise
auftragsgemäßes Dekor 215 auf das Trägermaterial 6 aufgebracht. Das Dekor 215 kann
in mehreren oder in einem einzigen Dekorauftragsschritt 216 aufgebracht werden. Durch
den letzten dieser Dekorauftragsschritte 216 wird das Dekor 215 fertiggestellt. In
einem sechsten Verfahrensschritt 218 können das paneelförmige Trägermaterial 6, d.h.
die fertigen Paneele 206 auftragsgemäß konfektioniert werden.
[0084] Die Profilierung des Trägermaterials 6 kann alternativ auch nach der Zwischenlagerung
erfolgen. Die Trennung des Trägermaterials 6 in Paneelform kann in einem alternativen
Verfahren ebenfalls nach der Zwischenlagerung erfolgen.
[0085] Fig. 6 zeigt ein Beispiel eines Verfahrens. Das Verfahren 40 unterscheidet sich von
dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren 2 dadurch, dass das Trennen des Trägermaterials
6 erst nach der Zwischenlagerung erfolgt.
[0086] Im ersten Verfahrensschritt 42 wird ein Trägermaterial 6 bereit gestellt, auf welches
im zweiten Verfahrensschritt 44 mit einem ersten Dekorauftragsschritt 13 ein Grunddekor
14 aufgebracht wird. Das Trägermaterial 6 mit Grunddekor 14 wird dann im dritten Verfahrensschritt
46 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dem Lager 19 wird eine auftragsgemäße Menge
an Trägermaterial 6 entnommen und das Trägermaterial 6 wird dann im vierten Verfahrensschritt
48 in Paneelform getrennt. Da das Trennen erst nach Auftragseingang erfolgt, können
auf diese Weise die Größe und die Form der Paneele 10 flexibel und auftragsgemäß festgelegt
werden. An den Seitenkanten kann eine Profilierung erfolgen. Im fünften Verfahrensschritt
50 wird mit einem zweiten Dekorauftragsschritt 24 auf das Trägermaterial 6 mit dem
Grunddekor 14 ein Individualdekor 25 aufgebracht. Das Grunddekor 14 und das Individualdekor
25 bilden das Dekor 26 der Paneele 10. Das Dekor 26 wird damit durch den fünften Verfahrensschritt
22 fertig gestellt. Die Paneele 10 können dann im sechsten Verfahrensschritt 52 auftragsgemäß
konfektioniert werden.
[0087] Fig. 7 zeigt ein weiteres Beispiel eines Verfahrens. Das Verfahren 60 unterscheidet
sich von dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren 40 dadurch, dass das Trennen des Trägermaterials
6 erst nach dem Aufbringen des Individualdekors 25 erfolgt.
[0088] Im ersten Verfahrensschritt 62 wird ein Trägermaterial 6 bereit gestellt, auf welches
im zweiten Verfahrensschritt 64 mit einem ersten Dekorauftragsschritt 13 ein Grunddekor
14 aufgebracht wird. Das Trägermaterial 6 mit Grunddekor 14 wird dann im dritten Verfahrensschritt
66 in einem Lager 19 zwischengelagert. Dem Lager 19 wird eine auftragsgemäße Menge
an Trägermaterial 6 entnommen und auf das Trägermaterial 6 wird im vierten Verfahrensschritt
68 mit einem zweiten Dekorauftragsschritt 24 ein Individualdekor 25 aufgebracht. Das
Grunddekor 14 und das Individualdekor bilden zusammen das Dekor 26. Das Dekor 26 wird
damit durch den vierten Verfahrensschritt 22 fertig gestellt. Im fünften Verfahrensschritt
70 wird das Trägermaterial 6 dann in Paneelform getrennt. Die Paneele 10 können dann
in einem sechsten Verfahrensschritt 72 auftragsgemäß konfektioniert werden. Das Verfahren
60 ist besonders für Gesamtdekore mit Strukturen geeignet, welche sich über mehr als
ein Paneel erstrecken. In diesem Fall gewährleistet das Trennen nach dem Aufbringen
des Individualdekors 25, dass das planmäßige Anordnen der Paneele 10 das Gesamtdekor
ergibt. Das Trägermaterial 6 kann insbesondere so getrennt werden, dass die Lage der
Fugen zwischen den Paneelen 10 gegeneinander versetzt sind, so dass beim späteren
Zusammenfügen der Paneele Kreuzfugen vermieden werden.
1. Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen, insbesondere Fußbodenpaneelen,
- bei dem ein Trägermaterial (6, 182) bereitgestellt wird,
- bei dem das Trägermaterial (6, 182) in Paneelform getrennt wird und
- bei dem auf das Trägermaterial (6, 182) ein Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) aufgebracht
wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Trägermaterial (6, 182) nach dem Trennen in Paneelform und vor dem Fertigstellen
des Dekors (14, 25; 26, 90, 183, 215) in einem Lager (19, 82, 212) zwischengelagert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) in mindestens zwei Dekorauftragsschritten (13,
24) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird,
- dass in dem ersten Dekorauftragsschritt (13) mindestens ein Grunddekor (14, 184) auf das
Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird,
- dass das Trägermaterial (6, 182) nach dem ersten Dekorauftragsschritt (13) in einem Lager
(19, 82, 212) zwischengelagert wird,
- dass das Trägermaterial (6, 182) dem Lager (19, 82, 212) entnommen wird und
- dass auf das dem Lager (19, 82, 212) entnommene Trägermaterial (6, 182) in dem zweiten
Dekorauftragsschritt (24) mindestens ein Individualdekor (25, 186) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) als behandelte oder unbehandelte Holzwerkstoff-Platte,
insbesondere als HDF-, MDF- oder Kork-Platte, als Kunststoff-Platte oder als Mehrschichtplatte
bereitgestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) dem Lager (19, 82, 212) in einer auftragsgemäße Menge
entnommen wird und dass ein auftragsgemäßes Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere
ein auftragsgemäßes Individualdekor (25, 186) auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) vor oder nach dem Zwischenlagern profiliert
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Grunddekor (14, 184) ein einfarbiges Grunddekor (14, 184) auf das Trägermaterial
(6, 182) aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grunddekor (14, 184) und das Individualdekor (25, 186) an verschiedenen Orten,
insbesondere in verschiedenen Betrieben, aufgebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere das Individualdekor (25, 186),
durch Verpressen des Trägermaterials (6, 182) mit einem kunstharzimprägnierten Dekorpapier
und/oder mit einem rückseitig bedruckten Overlay auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) als Schichtstoff oder als individuell gestaltete
Papier- bzw. Folienlage auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht, vorzugsweise
aufgeklebt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kleber auf das Trägermaterial (6, 182) aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215), insbesondere das Individualdekor (25, 186),
durch Direktdruck, insbesondere mit einem Tröpfchenstrahldrucker, auf das Trägermaterial
(6, 182) aufgebracht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) nach Aufbringen des Dekors (14, 25; 26, 90, 183, 215)
versiegelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Lager (19, 82, 212) entnommene Trägermaterial (6, 182) spanend oder durch
Prägen nachbearbeitet, insbesondere mit einer Fuge oder mit einer strukturierten Oberfläche
versehen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (6, 182) mit einer Trittschalldämmung, einer Profilversiegelung
und/oder einer latenten Klebeschicht versehen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) mit Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) auftragsgemäß
konfektioniert wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das paneelförmige Trägermaterial (6, 182) mit Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) zusammen
mit weiteren, konventionellen Paneelen (130) konfektioniert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dekor (14, 25; 26, 90, 183, 215) eines einzelnen paneelförmigen Trägermaterials
(6, 182) als Teilstück (116) eines Gesamtdekors (96, 112, 122, 142, 162, 172) ausgebildet
ist, so dass sich durch das planmäßige Anordnen mehrerer paneelförmiger Trägermaterialien
(6, 182) ein Gesamtdekor (96, 112, 122, 142, 162, 172) ergibt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verlegeanleitung bereitgestellt wird, welche eine Darstellung der planmäßigen
Anordnung der Paneele zu einem auftragsgemäßen Gesamtdekor (96, 112, 122, 142, 162,
172) beinhaltet.