[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Aufgabegut gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind dem Gebiet der mechanischen Verfahrenstechnik zuzuordnen,
insbesondere der Umwandlung eines Ausgangsstoffes in ein Endprodukt vorbestimmter
Form und Größe im Wege der Zerkleinerung. Zu solchen Vorrichtungen zählen unter anderem
Scheibenmühlen, wie sie beispielsweise aus der
DE 202 16 056 U1 bekannt sind. Derartige Scheibenmühlen besitzen einen Rotor, der innerhalb eines
Gehäuses mit einem Stator zusammenwirkt. Der Rotor besteht im Wesentlichen aus einer
Trägerscheibe, die über ihren äußeren Umfangsbereich mit in der Scheibenebene liegenden
Mahlwerkzeugen bestückt ist. Den Mahlwerkzeugen liegen in axialem Abstand unter Einhaltung
eines Mahlspalts stationäre Statorwerkzeuge gegenüber, die an der Gehäuseinnenwand
konzentrisch um die Rotationsachse herum angeordnet sind.
[0003] Sowohl Rotor- als auch Statorwerkzeuge können von Segmenten gebildet sein und sind
an der Trägerscheibe bzw. der Gehäusewand angeschraubt. Diese sehr zeitintensive Arbeit
vergrößert nicht nur den Montageaufwand beim verschleißbedingten Werkzeugwechsel,
sondern erhöht zugleich den Anteil der Stillstandszeiten der Scheibenmühle, was einer
effizienten Nutzung entgegensteht. Aus diesem Grund kommen bei Scheibenmühlen auch
schon Rotor- und Statorwerkzeuge zum Einsatz, die aus einem kompletten Ring bestehen,
der als Ganzes getauscht werden kann. Damit verkürzen sich zwar die Werkzeugwechselzeiten,
das Profil der Mahlwerkzeuge ist jedoch herstellungstechnisch auf eine im Wesentlichen
radiale Riffelung beschränkt.
[0004] Zum Stand der Technik zählen darüber hinaus Mühlen, wie sie beispielsweise in der
EP 2 070 596 A1 beschrieben sind. Die dort offenbarte Mühle besitzt ein konusförmiges Gehäuse, dessen
Innenumfang zur Bildung eines Stators mit einem hohlkegelstumpfförmigen Mahlbahneinsatz
versehen ist. Innerhalb des Mahlbahneinsatzes ist koaxial ein Rotor angeordnet, dessen
Rotorwerkzeuge von pendelnd aufgehängten, radial ausgerichteten Schlagplatten gebildet
sind, die unter Einhaltung eines Mahlspalts am Innenumfang der Statorwerkzeuge entlang
streichen. Der hohlkegelstumpfförmige Mahlbahneinsatz bildet die Statorwerkzeuge und
wird als Ganzes in das Gehäuse eingesetzt, wobei ein Spannring an der durchmessergrößeren
Stirnseite des Gehäuses die Sicherung gegen axiale Lageänderungen des Mahlbahneinsatzes
gewährleistet. Wie schon bei den eingangs erwähnten einstückigen Werkzeugringen bei
Scheibenmühlen, so ist aufgrund der monolithischen Ausbildung des Mahlbahneinsatzes
auch hier nur eine im Wesentlichen koaxiale Riffelung am Innenumfang des Mahlbahneinsatzes
möglich. Variationen in der Geometrie der Riffelung, um die für die Zerkleinerung
wirksame Oberfläche der Statorwerkzeuge an bestimmtes Aufgabegut bzw. zur Erzielung
eines bestimmten Bearbeitungsergebnisses anzupassen, sind nicht möglich.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, bekannte Vorrichtungen
im Hinblick auf möglichst kurze Stillstandszeiten beim Werkzeugwechsel und größtmögliche
Flexibilität bei der Anpassung der Statorwerkzeuge an das Aufgabegut und die Eigenschaften
des Endprodukts weiter zu entwickeln.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Dank der Erfindung gelingt es, die sich im Stand der Technik bisher gegenseitig ausschließenden
Forderungen nach einem möglichst schnellen Wechsel der Zerkleinerungswerkzeuge einerseits
und einer größtmöglichen Freiheit bei der Auswahl der Art der Riffelung der Zerkleinerungswerkzeuge
andererseits innerhalb einer Vorrichtung gleichzeitig zu befriedigen.
[0009] Durch segmentartige Ausbildung der Statorwerkzeuge ist es möglich, dass zwei aufeinanderfolgende
Segmente eine unterschiedliche Riffelung aufweisen, wodurch sowohl die Intensität
der Zerkleinerung als auch die Aufenthaltsdauer des Aufgabeguts im Bereich der Zerkleinerung
gesteuert werden kann. Gleichzeitig werden die Segmente zur Montage lediglich in den
Stator gelegt und dann mit einem Spannelement in ihrer Lage fixiert. Auf diese Weise
lassen sich extrem kurze werkzeugwechselbedingte Stillstandszeiten erreichen. Die
Erfindung ermöglicht also einen wirtschaftlicheren Betrieb erfindungsgemäßer Vorrichtung
durch einen vereinfachten Werkzeugwechsel bei gleichzeitiger qualitativer Verbesserung
des Bearbeitungsergebnisses infolge der Möglichkeit, die Statorwerkzeuge an die jeweiligen
Rahmenbedingungen besser anpassen zu können.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, wobei weitere Merkmale der Erfindung sowie zusätzliche Vorteile offenbar
werden. Soweit zweckmäßig finden für gleiche oder gleichwirkende Merkmale unterschiedlicher
Ausführungsformen gleichlautende Bezugszeichen Verwendung.
[0011] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung entlang der in Fig.
2 dargestellten Linie I - I,
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung entlang der dortigen
Linie II - II,
- Fig. 3
- ein Detail der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung in den mit III gekennzeichneten
Bereichen, die
- Fig. 4 bis 6
- alternative Ausführungsformen zu der in Fig. 3 gezeigten Lösung und die
- Fig. 7 bis 13
- entsprechende Detaillösungen in Verbindung mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen in
Form von Scheibenmühlen.
[0012] Die Fig. 1 und 2 geben einen Vertikal- und Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in Form einer Mühle 1 wieder. Man sieht einen rahmenartigen, aus Stahlprofilen
zusammengesetzten Unterbau 2, der mit seiner Oberseite eine horizontale Plattform
3 mit zentraler Öffnung 4 ausbildet. Der Unterbau 1 trägt die erfindungsgemäße Mühle
1, deren Rotationsachse 5 senkrecht zur Plattform 3 ausgerichtet ist und sich durch
die zentrale Öffnung 4 erstreckt.
[0013] Die Mühle 1 umfasst ein Gehäuse 6 mit einem Unterteil 7, das von einer zylindrischen
Wanne gebildet ist. Der Boden 8 der Wanne weist eine kreisförmige, zur Rotationsachse
5 konzentrische Öffnung 9 auf. Nach oben ist das Unterteil 7 offen, wobei der Rand
von einem umlaufenden Ringflansch 10 gebildet ist. Der Ringflansch 10 dient zur Auflage
und Befestigung eines konzentrischen Lagerrings 11, der im Querschnitt winkelförmig
ausgebildet und dessen horizontaler Schenkel mit dem Ringflansch 10 verbunden ist.
[0014] Nach oben setzt sich das Gehäuse 6 in einem glockenartigen, hohlkegelstumpfförmigen
Oberteil 12 fort, dessen durchmessergrößere Unterseite offen und dem Unterteil 7 zugeordnet
ist und dessen durchmesserkleinere Oberseite eine Öffnung 14 aufweist, die von einem
umlaufenden, radial nach innen weisenden Bund 13 begrenzt ist. Ein abnehmbarer Deckel
15 ist mit dem Bund 13 lösbar verschraubt und besitzt eine konzentrische Beschicköffnung
16, an die ein Zufuhrstutzen 17 anschließt. Der Pfeil 18 verkörpert das Aufgabegut,
das der Mühle 1 durch den Zuführstutzen 17 axial aufgegeben wird.
[0015] Die durchmessergrößere Unterseite des Oberteils 12 weist einen am Außenumfang umlaufenden
Ringflansch 19 auf, der sich über Einstellschrauben 20 auf dem vertikalen Schenkel
des Lagerrings 11 abstützt. In dem Gehäuseabschnitt zwischen dem Ringflansch 19 und
der durchmessergrößeren Stirnseite des Oberteils 12 ist der Gehäuseaußenmantel zylindrisch
ausgebildet, um passgenau und axial verschieblich innerhalb des Lagerrings 11 geführt
zu sein. Über die Einstellschrauben 20 kann der Abstand zwischen Unterteil 7 und Oberteil
12 eingestellt werden.
[0016] Das Gehäuseoberteil 12 bildet mit seinem Innenumfang den Stator, entlang dem fünfzehn,
die Zerkleinerungsbahn bildende Segmente 21 angeordnet sind. Die Längsseiten 22 der
Segmente 21 sind zu diesem Zweck so ausgebildet, dass sie jeweils in Axialebenen bezüglich
der Rotationsachse 5 verlaufen. Die in Umfangsrichtung stumpf gestoßenen Segmente
21 bilden auf diese Weise die Statorwerkzeuge des Rotor-Stator-Systems. Zur Sicherung
der relativen Lage der Segmente 21 zueinander ist es auch möglich die einander zugeordneten
Längsseiten 22 zweier benachbarter Segmente 21 mit Formschlusselementen zu versehen,
beispielsweise in Form von Nut und Feder, was jedoch nicht zeichnerisch dargestellt
ist.
[0017] Der Querschnitt der Segmente 21 geht vor allem aus Fig. 2 hervor. Demnach weisen
die Segmente 21 eine plane Rückenseite 23 auf und liegen lediglich mit ihren von Rückseite
23 und Längsseiten 22 gebildeten Längskanten jeweils linienförmig an dem konisch verlaufenden
Innenmantel des Oberteils 12 an, wodurch sich ein polygonartiger Verlauf der Rückseite
der Zerkleinerungsbahn ergibt. Die linienförmige Lagerung entlang der Längskanten
erleichtert zudem die Montage gegenüber flächiger Lagerung, da herstellungsbedingte
Ungenauigkeiten innerhalb der Lagerfläche ein sattes Aufliegen der Segmente 21 behindern
würden. Da die Innenseite des Gehäuseoberteils 12 eine konstante Krümmung aufweist,
bilden sich zwischen dem Gehäuseoberteil 12 und den Rückseiten 23 der Segmente 21
Hohlräume 58 mit kreissegmentförmigen Querschnitt, die beispielsweise zur Durchleitung
eines Kühlmediums dienen können. Die Vorderseite 24 der Segmente 21 besitzt eine kreisbogenförmige
Krümmung und ist mit einer Riffelung ausgestattet.
[0018] Die Größe der zwischen den Segmenten 21 und der Innenseite des Gehäuseoberteils 12
sich ergebenden Hohlräume 58 hängt unter anderem von der Anzahl an Segmenten 21 ab.
Die Erfindung bevorzugt eine Anzahl an Segmenten zwischen 12 und 20, vorzugsweise
zwischen 15 und 18. Ein Segment 21 erstreckt sich also über ein 1/12 bis 1/20, vorzugsweise
über ein 1/15 bis 1/18 des Innenumfangs des Stators.
[0019] Die besondere Ausbildung der beiden Querseiten 25 der Segmente 21 wird später unter
den Fig. 3 bis 6 näher beschrieben.
[0020] Innerhalb des Gehäuses 6 sieht man einen um die Rotationsachse 5 drehenden Rotor
26. Der Rotor 26 umfasst eine Welle 27, die innerhalb einer zylindrischen Wellenlagerung
28 in Lagergruppen 29 koaxial zur Rotationsachse 5 gehalten ist. Dabei ist die Wellenlagerung
28 über einen Teil ihrer Länge in die Öffnung 9 im Boden 8 des Unterteils 7 eingesetzt,
wobei ein die Wellenlagerung 28 außen umlaufender Ringflansch 30 zur positionsgenauen
Befestigung des Rotors 26 relativ zum Gehäuse 6 dient. Auf dem außerhalb des Gehäuses
6 liegenden Ende der Welle 27 sitzt eine Mehrrillenscheibe 31, die mit einem nicht
weiter dargestellten Antrieb gekoppelt ist.
[0021] Am gegenüberliegenden Ende der Antriebswelle 27 ist stirnseitig eine Prallscheibe
32 konzentrisch zur Rotationsachse 5 befestigt. Die an deren der Beschicköffnung 16
zugewandten Oberseite im Umfangsbereich angeordneten Schlagklötze 33 bilden eine erste
Zerkleinerungsstufe für das über den Zufuhrstutzen 17 in die Mühle 1 gelangende Aufgabegut.
[0022] In axialem Abstand zur Prallscheibe 32 befindet sich eine ebenfalls konzentrisch
auf der Welle 27 sitzende erste Trägerscheibe 34, an deren Umfang paarweise Rotorwerkzeuge
in Form von Schlagplatten 35 angeordnet sind. Dabei verlaufen die wirksamen Kanten
der Schlagplatten 35 unter Einhaltung eines radialen Arbeitsspalts parallel zu Mantellinien
der Statorfläche. Planparallel und in axialem Abstand ist auf der Antriebswelle 27
in Richtung des Unterteils 7 eine erste Stauscheibe 36 konzentrisch angeordnet. Die
erste Stauscheibe 36 dient der Steuerung der Aufenthaltszeit und des Materialstroms
durch die erfindungsgemäße Mühle 1.
[0023] Eine weitere Zerkleinerungsstufe wird von einer auf der Welle 27 konzentrisch befestigten
zweiten Trägerscheibe 37 gebildet, die wie die erste Trägerscheibe 34 an ihrem Umfang
mit Schlagplatten 35 bestückt ist. In Durchströmrichtung durch die Mühle 1 folgt schließlich
eine zweite, konzentrisch auf der Welle 27 sitzende Stauscheibe 38.
[0024] Aus Fig. 3 geht die Befestigung der Segmente 21 am Oberteil 12 des Gehäuses 6 im
Detail hervor. Dabei zeigt Fig. 3 einen Schnitt, wie er in Fig. 2 mit III - III angegeben
ist und somit in die Stoßfuge zweier benachbarter Segmente 21 fällt.
[0025] Jedes Segment 21 weist zu seiner Befestigung am Oberteil 12 entlang der beiden Querseiten
25.1 und 25.2 jeweils einen kreisbogenförmigen Leistenabschnitt 39.1 und 39.2 auf.
In eingebautem Zustand ergeben die Leistenabschnitte 39.1 und 39.2 aller Segmente
21 eine Ringleiste, die konzentrisch um die Rotationsachse 5 verläuft.
[0026] Zur formschlüssigen Aufnahme der Leistenabschnitte 39.1 an der ersten Querseite 25.1
ist in das Gehäuseoberteil 12 an der Innenseite des Bundes 13 eine ebenfalls konzentrisch
die Rotationsachse 5 umlaufende Ringnut 40 angeordnet. Diese ermöglicht bei zur Montage
gewendetem Oberteil 12 das Einlegen der Segmente 21 mit ihren Leistenabschnitten 39.1
in die Ringnut 40. Dabei gelangen die Segmente 21 lediglich mit den von den Längsseiten
22 und der Rückseite 23 gebildeten Längskanten an der Innenseite des Oberteils 12
an.
[0027] Zur Befestigung der Segmente 21 im Bereich der durchmessergrößeren Unterseite des
Oberteils 12 ist dort ein ebenfalls konzentrische verlaufender Spannring 41 vorgesehen,
der mittels Schrauben 42 gegen die Stirnseite des Oberteils 12 gespannt werden kann.
Der Spannring 41 erstreckt sich mit seinem Innenumfang radial nach innen über die
Öffnung an der Unterseite des Oberteils 12 und weist einen aus der Ringebene axial
hervortretenden Ringansatz 43 auf, der beim Aufsetzen des Spannrings 41 auf das bereits
mit Segmenten 21 bestückte Oberteil 12 die Leistenabschnitte 39 an der zweiten Querseite
25.2 der Segmente 21 hintergreift und damit deren positionsgenaue Lage gewährleistet.
[0028] Gegenüber der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform stellt die in Fig. 4 dargestellte
eine im Hinblick auf die Herstellung der Vorrichtung vereinfachte Lösung dar. Dabei
wird der Formschluss im Bereich der ersten Querseite 25.1 nicht über eine Nut und
Feder Konstruktion erzeugt. Statt dessen sind die erste Querseite 25.1 und das Gehäuseoberteil
12 in der gemeinsamen Kontaktfläche plan ausgebildet und liegen in einer Radialebene
bezüglich der Rotationsachse 5. Im Bereich des Spannrings 41 gleichen sich die beiden
Ausführungsformen gemäß Fig. 3 und 4, so dass das dort Gesagte gilt.
[0029] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 entspricht die Verankerung der ersten Querseite
25.1 im Gehäuseoberteil 12 der unter Fig. 3 beschriebenen. Hingegen weist die zweite
Querseite 25.2 eine in einer Radialebene verlaufende plane Fläche auf, auf die ein
entsprechend plan ausgebildeter Spannring 41.1 einwirkt.
[0030] Den weitestgehenden Grad der Vereinfachung zeigt die Ausführungsform gemäß Fig. 6.
Dort sind sowohl die erste Oberseite 25.1 als auch zweite Oberseite 25.2 der Segmente
21 plan ausgebildet und werden in axialer Richtung von entsprechenden planen Lagerflächen
im Gehäuseoberteil 12 bzw. am Spannring 41.1 gehalten. Die Ausführungsform gemäß Fig.
6 stellt gewissermaßen eine Kombination der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen
dar. Eine Lagesicherung der Segmente 21 in radialer Richtung ergibt sich aus der kranzförmigen
Anordnung der Segmente 21 um die Rotationsachse 5, wobei sich die Segmente 21 über
ihre Längsseiten 22 gegenseitig abstützen und Bewegungen radial nach innen durch die
Gewölbeausbildung verhindert werden.
[0031] Die Fig. 7 bis 13 betreffen Ausführungsformen unterschiedlicher Anordnungen der Segmente
21 an feststehenden oder auch rotierenden Tragelementen, wobei die Befestigungsebenen
jeweils in einer Radialebene bezüglich der Rotationsachse 5 liegen. Derartige Lösungen
eignen sich zur Umsetzung der Erfindung bei Scheibenmühlen, beispielsweise entsprechend
der in der Beschreibungseinleitung erwähnten
DE 202 16 056 U1.
[0032] In Fig. 7 ist mit dem Bezugszeichen 44 ein Tragelement bezeichnet, beispielsweise
eine starre oder rotierende Trägerscheibe oder eine starre Gehäusewand. Auf der dem
Mahlspalt zugewandten Seite des Tragelements 44 sieht man die kreisförmig um die Rotationsachse
5 angeordneten Zerkleinerungswerkzeuge in Form von Segmenten 21. Zur Befestigung der
Segmente 21 ist in der Oberfläche des Tragelements 44 eine im Querschnitt rechteckförmige,
konzentrisch die Rotationsachse 5 umlaufende Ausnehmung 45 angeordnet, die von einem
Boden 46, einer äußeren Wand 47 und einer inneren Wand 48 gebildet ist.
[0033] Die Ausnehmung 45 dient zur Aufnahme der Segmente 21, die mit ihrer Rückseite 23
vollflächig am Boden 46 und mit ihrer ersten Querseite 25.1 vollflächig an der äußeren
Wand 47 anliegen. Die radiale Größe der Ausnehmung 45 ist so gewählt, dass sich zwischen
der inneren Wand 48 und den Segmenten 21 ein Ringraum ergibt, der zur Aufnahme eines
Spannrings 41.3 dient. Dabei stützt sich der Spannring 41.3 mit seinem inneren Umfang
an der inneren Wand 48 ab, während der äußere Umfang zur Bildung einer schrägen Umfangsfläche
in Richtung zu der dem Boden 46 zugewandten Seite abnimmt. Über diese schräge Fläche
wirkt der Spannring 41 mit den Segmenten 21 zusammen, deren zweite Querseite 25.2
sich unter Bildung einer entsprechend geneigten Fläche zur Rückseite 23 hin linear
erweitert. Auf diese Weise wird mit dem Anziehen der Schrauben 42 über den Spannring
41.3 eine radial nach außen gegen die äußere Wand 47 und axial gegen den Boden 46
wirkende Spannkraft auf die Segmente 21 übertragen.
[0034] Fig. 8 unterscheidet sich von dieser Ausführungsform lediglich dadurch, dass die
äußere Wand 47 zum Boden 46 hin hinterschnitten ist. Die dazu komplementär geformte
erste Querseite 25 des Segments 21 hintergreift die hinterschnittene Wand 47 und ist
auf diese Weise zusätzlich gegen axiales Abheben gesichert.
[0035] Die in Fig. 9 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von den
beiden zuvor beschriebenen dadurch, dass das Tragelement 44 keine kanalartige Ausnehmung
45 besitzt, sondern eine im Wesentlichen plane Oberfläche, die lediglich am äußeren
Umfangsrand eine aus der Ebene hervorstehende Ringwand 50 aufweist, deren radial nach
innen weisende Seite 49 hinterschnitten ist, so dass diese Bereiche dem entsprechenden
äußeren Umfangsbereich der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform entsprechen.
[0036] Der Spannring 41.4 weist einen Außenumfang entsprechend dem in Fig. 8 beschriebenen
auf, wirkt also mit der schräg verlaufenden zweiten Querseite 25.2 wie in der Fig.
8 beschrieben zusammen. Hingegen ist der Innenumfang des Spannrings 41.4 in Richtung
zum Tragelement 44 hin unter Bildung einer Schräge 57 stark erweitert, um eine möglichst
große Abstützfläche 56 des Spannrings 41 an der planen Oberseite des Tragelements
44 zu erhalten.
[0037] Die Ausführungsform gemäß Fig. 10 entspricht in weiten Teilen der unter Fig. 7 beschriebenen.
Unterschiede bestehen im Bereich der zweiten Querseite 25.2 der Segmente 21, die sich
zur Rückseite 23 der Segmente 21 unter Bildung eines rechteckförmigen Leistenabschnitts
39.1 stufenartig weitet. Der Spannring 41 besitzt einen dazu komplementär geformten
Außenumfang mit einem Ringflansch 51, der den Leistenabschnitt 39.1 axial gegen den
Boden 46 spannt.
[0038] Die Ausführungsform entsprechend Fig. 11 gleicht der unter Fig. 10 beschriebenen
mit dem Unterschied, dass sich die Segmente 21 auch im Bereich der ersten Querseite
25.1 zur Rückseite 23 hin stufenförmig weiten und dabei einen Leistenabschnitt 39.2
ausbilden, der formschlüssig in eine entsprechende Nut 52 in der äußeren Wand 47 eingreift.
Die Segmente 21 weisen somit einen achssymmetrischen Querschnitt auf.
[0039] Hiervon unterscheidet sich die in Fig. 12 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
durch einen im Querschnitt achssymmetrischen Spannring 41.6. Der Spannring 41.6 weist
wie in Fig. 11 beschrieben einen am Außenumfang umlaufenden Ringflansch 51 auf. Hinzu
kommt ein zweiter Ringflansch 53, der in analoger Weise am Innenumfang des Spannrings
41.6 angeordnet ist. Die innere Wand 48 weist mit einer ringförmigen Ausnehmung 55
eine dazu komplementäre Geometrie auf, so dass beim Anziehen der Schrauben 42 der
Spannring 41.6 sich sowohl an dem Leistenabschnitt 39.1 der zweiten Querseite 25.2
als auch an Ausnehmung 55 in der inneren Wand 48 abstützt und somit symmetrisch belastet
ist.
[0040] Eine Variante hiervon ist Gegenstand der in Fig. 13 offenbarten Ausführungsform.
Hier weisen die sich in Richtung der Rückseite 23 weitenden Querseiten 25.1 und 25.2
jeweils Leistenabschnitte 39.3 und 39.4 auf, mit zum Außenumfang bzw. Innenumfang
in Richtung zur Rückseite 23 geneigten Schrägen 54. Beim Spannen des im Kontaktbereich
zum Segment 21 komplementär ausgebildeten Spannrings 41.7 wird zusätzlich zu der gegen
den Boden 46 gerichteten Spannkraft eine radial nach außen gerichtete Komponente erzeugt.
Für eine symmetrische Belastung des Spannrings 41.7 sorgen eine achssymmetrische Ausgestaltung
des Spannrings 41.7 im Querschnitt sowie ein komplementäre Formgebung der Wand 48.
[0041] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die einzelnen Merkmalskombinationen
der jeweiligen Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Vielmehr liegen auch solche Merkmalskombinationen
im Rahmen der Erfindung, die sich aus einzelnen Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
zusammensetzen.
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von Aufgabegut mit einem innerhalb eines Gehäuses (6)
um eine Achse (5) drehenden Rotor (26) mit im äußeren Umfangsbereich auf einem Umfangskreis
liegenden Rotorwerkzeugen (35) und einem dem Rotor (26) zugeordneten Stator mit im
äußeren Umfangsbereich konzentrische angeordneten, eine Zerkleinerungsbahn bildenden
Statorwerkzeugen, wobei sich die Rotorwerkzeuge (35) und die Statorwerkzeuge unter
Bildung eines Arbeitsspalts im Abstand gegenüberliegen und die Statorwerkzeuge von
Segmenten (21) gebildet sind, die sich zur Bildung der Zerkleinerungsbahn mit ihrer
Rückseite (23) am Stator abstützen und mit ihren Längsseiten (22) aneinander anliegen
dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (21) jeweils mit ihrer ersten Querseite (25.1) und zweiten Querseite
(25.2) durch Formschluss am Stator befestigt sind, wobei der Stator ein Spannelement
(41) aufweist, das mit der ersten Querseite (25.1) und/oder zweiten Querseite (25.2)
zusammenwirkt, um die Segmente (21) gegen den Stator zu spannen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Querseite (25.1) und/oder zweite Querseite (25.2) eines Segments (21)
von der Vorderseite (24) des Segments (21) zu dessen Rückseite (23) hin weitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Querseite (25.1) und/oder zweite Querseite (25.2) unter Bildung einer
Leistenabschnitts (39) stufenförmig weitet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Querseite (25.1) und/oder zweite Querseite (25.2) unter Bildung einer
schrägen Fläche (47) inear weitet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Querseiten (25.1, 25.2) eines Segments (21) von der Vorderseite (24)
des Segments (21) zu dessen Rückseite (23) hin gleichbleibend ausgebildet ist und
sich die andere Querseite (25.1, 25.2) weitet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Querseite (25.1) und/oder zweite Querseite (25.2) und das jeweils zugeordnete
Spannelement komplementär geformte Kontaktflächen aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement im Querschnitt symmetrisch ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement aus einem Spannring (41, 41.1, 41.2, 41.3, 41.4, 41.5, 41.6, 41.7)
besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Rotor (26) und Stator als Scheibe (44) oder Ringscheibe ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Rotor (26) und Stator zylindrisch oder konisch ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Querseite (25.1) und zweite Querseite (25.2) eines Segments (21) gleichbleibend
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (21) eine plane Rückseite (23) aufweisen und unter Bildung von Hohlräumen
(58) entlang der von Rückseite (23) und Längsseiten (22) gebildeten Längskanten am
Stator anliegen.