[0001] Für den modernen Fahrzeugbau werden in zunehmendem Maße höherfeste Stähle wie Dualphasen
(DP)-Stähle, Complexphasen (CP)-Stähle, TRIP-Stähle oder Martensitstähle (MS)-Stähle
eingesetzt.
[0002] Durch die hohe Festigkeit dieser Stähle erhöht sich die Fahrsicherheit. Zugleich
können immer leichtere Autokarosserien gestaltet werden, die aufgrund ihres verminderten
Gewichts und der damit einhergehenden Einsparung an benötigter Antriebsenergie besonders
umweltfreundlich sind.
[0003] Ein Problem bei der Entwicklung hochfester Stähle besteht darin, dass sich ihre Umformeigenschaften
(Bruchdehnung) üblicherweise mit steigender Festigkeit immer mehr verschlechtert.
Ein Beispiel für diesen Effekt ist ein hochfester Dualphasen-Stahl, der bei einer
Festigkeit von 1000 MPa nur noch eine Bruchdehnung A80 von ca. 12 % erwarten lässt.
Die vergleichbar geringe Bruchdehnung kann dazu führen, dass der Werkstoff bei der
Bauteilumformung versagt.
[0004] Die Entwicklung von hochmanganhaltigen Stählen, d.h. Stählen mit Mn-Gehalten von
mehr als 15 Gew.-%, zielte deshalb darauf ab, eine hohe Festigkeit mit hervorragender
Umformbarkeit zu kombinieren. Bei einer Festigkeit von 1000 MPa bietet dieses Werkstoffkonzept
eine Bruchdehnung A80 von 50 %. Jedoch sind diese Werkstoffkonzepte aufgrund des hohen
Mangangehalts und den vergleichbar aufwändigen Erzeugungsprozessen sehr kostenintensiv.
[0005] Aus der
WO 2007/000156 A1 sind Beispiele für hochfeste austenitisch-martensitische Leichtbaustähle bekannt,
die mit Chrom, Silizium, Nickel, Mangan und Aluminium legiert sind und eine Zugfestigkeit
von > 800 - 1200 MPa bei einer Bruchdehnung > 25 % aufweisen. Bei Mn-Gehalten von
(in Gew.-%) > 2,5 und < 30 %, Cr-Gehalten von > 0,5 und < 18 %, einem Si-Gehalt von
> 1 % und < 4 % und einem Al-Gehalt von > 0,05 und < 4 % sollen ein Chrom- und ein
NickelÄquivalent in Abhängigkeit von den jeweiligen Gehalten an Cr, Mo, Si, W, Mn,
N, Co, Cu und Al jeweils so eingestellt werden, dass für die beiden Äquivalente angegebene
Grenzwertpaare eingehalten werden. Konkret weisen die Beispiele, die diesen Anforderungen
gerecht werden, jeweils hohe Si-Gehalte in Kombination mit jeweils hohen Ni-Gehalten
und variierten Cr-Gehalten auf.
[0006] Ein Verfahren zum Erzeugen von Warmbändern aus einem umformbaren, insbesondere gut
kalt tiefziehfähigen Leichtbaustahl, der eine hohe Zugfestigkeit und TRIP-und/oder
TWIP-Eigenschaften besitzen soll, ist aus der
WO 2005/061152 A1 bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird eine Stahlschmelze in einer horizontalen Bandgießanlage
endabmessungsnah sowie strömungsberuhigt und biegefrei zu einem Vorband im Bereich
zwischen 6 und 15 mm vergossen und anschließend einer Weiterbehandlung zugeführt.
Konkret wird dazu ein Horizontal-Bandgießverfahren eingesetzt. Der dazu verwendete
Stahl enthält neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) C: 0,04
- 1,0 %, Al: 0,05 - < 4,0 %, Si: 0,05 - 6,0 %, Mn 9,0 - 30,0 % sowie optional Cr:
bis 6,5 %, wobei Cr-Gehalte von 0,2 - 0,3 % als bevorzugt angegeben sind, Nb und V
in Gehalten von in Summe bis zu 0,06 % und Ti und Zr in Gehalten von in Summe bis
zu 0,7 % vorhanden sein können. Die Wirkung von Chrom wird dabei darin gesehen, dass
es den ε-Martensit stabilisiert und die Korrosionsbeständigkeit verbessert. Zu diesem
Zweck werden höhere Cr-Gehalte bei Mn-Gehalten von 9 - 18 % empfohlen, während bei
Mn-Gehalten von über 18 % niedrigere Cr-Gehalte für ausreichend gehalten werden. An
keiner Stelle der
WO 2005/061152 A1 wird allerdings angegeben, wie dieses Verhältnis konkret eingestellt werden soll.
[0007] Eine weitere Möglichkeit höchstfeste Bauteile darzustellen, ist das Warmpresshärten
konventioneller Warmumformstähle. Nach dem Press-Hardening - nach vorheriger Vollaustenitisierung
- weisen diese Stähle ein martensitisches Gefüge auf, das allerdings ein relativ geringes
Restverformungsvermögen besitzt.
[0008] Vor dem Hintergrund des voranstehend erläuterten Standes der Technik bestand die
Aufgabe der Erfindung darin, einen Stahl zu schaffen, der sich kostengünstiger herstellen
lässt als die bekannten hochmanganhaltigen Stähle und gleichzeitig hohe Bruchdehnungswerte
und damit einhergehend eine deutlich verbesserte Umformbarkeit besitzt. Darüber hinaus
sollten ein Stahlflachprodukt mit guter Festigkeit und guter Verformbarkeit sowie
ein Verfahren zu dessen Herstellung angegeben werden.
[0009] In Bezug auf den Stahl ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch den in Anspruch 1
angegebenen Stahl gelöst worden.
[0010] Die in Bezug auf das Stahlflachprodukt oben genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß
durch das in Anspruch 18 angegebene Stahlflachprodukt gelöst worden.
[0011] Schließlich besteht die Lösung der in Bezug auf das Verfahren oben angegebenen Aufgabe
darin, dass zur Herstellung eines Stahlflachprodukts die in Anspruch 19 als notwendig
angegebenen Arbeitsschritte absolviert werden, wobei zu diesen Arbeitsschritten die
in Anspruch 19 als optional genannten Schritte hinzukommen können.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert.
[0013] Die Erfindung schlägt ein Werkstoffkonzept vor, gemäß dem ein Stahl, der neben Eisen
und unvermeidbaren Verunreinigungen aus (in Gew.-%)
C: bis zu 0,5 %,
Mn: 4 - 12,0 %,
Si: bis zu 1,0 0 %,
Al: bis zu 3,0 %,
Cr: 0,1 - 4,0 %,
Cu: bis zu 2,0 %,
Ni: bis zu 2,0 %,
N: bis zu 0,05 %,
P: bis zu 0,05 %,
S: bis zu 0,01 % besteht und optional ein Element oder mehrere Elemente aus der Gruppe
"V, Nb, Ti" enthält, wobei die Summe der Gehalte an diesen Elementen höchstens gleich
0,5 % ist.
[0014] Das Gefüge eines aus einem solchen erfindungsgemäßen Stahl erzeugten Stahlflachprodukts
besteht typischerweise zu 30 - 100 % aus Härtungsgefüge (Martensit, angelassener Martensit
oder Bainit), während der Rest des Gefüges austenitisch ist.
[0015] Im Vergleich zu den bekannten hochmanganhaltigen Stählen lässt sich ein erfindungsgemäßer
Stahl aufgrund seiner in einem mittleren Gehaltsbereich liegenden Mn-Gehalten zu deutlich
verminderten Legierungs- und Erzeugungskosten sowohl bei der Erzeugung über Strangguss
als auch bei der Erzeugung über ein Bandgussverfahren herstellen.
[0016] Kohlenstoff bestimmt bei einem erfindungsgemäßen Stahl zum einen die Festigkeit von
Martensit und zum anderen die Menge und die Stabilität des Restaustenits. Bei zu hohen
Kohlenstoffgehalten wird die Schweißbarkeit und Zähigkeit des Stahls, z. B. durch
Bildung von Cr-Karbiden, negativ beeinflusst. Idealerweise liegt daher der Kohlenstoffgehalt
von Mn-Stählen der erfindungsgemäßen Art unter 0,5 Gew.-%, wobei sich optimale Eigenschaften
ergeben, wenn der C-Gehalt auf weniger als 0,2 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,1
Gew.-%, beschränkt ist. Bei zu geringem Kohlenstoffgehalt wird jedoch die Menge und
Stabilität des verbleibenden Restaustenits beeinträchtigt. Deshalb beträgt der C-Gehalt
eines erfindungsgemäßen Stahls bevorzugt mindestens 0,02 Gew.-%, insbesondere mindestens
0,03 Gew.-%, beispielsweise mindestens 0,05 Gew.-%.
[0017] Mangan ist ein Austenitbildner. Es verzögert die Umwandlung von Ferrit, Perlit und
Bainit und stabilisiert damit Austenit bis zur Martensitstarttemperatur. Mangan fördert
dabei die Ausbildung von kubisch oder hexagonal verzerrtem Martensit (α- oder ε-Martensit).
Diese Mangan-Martensite zeichnen sich durch hohe Festigkeiten und einer gegenüber
C-induziertem, kubisch verzerrtem α-Martensit wesentlich höheren Zähigkeit aus. Bei
zu geringem Mangangehalt entsteht bei der Abkühlung Bainit, was eine niedrigere Festigkeit
und Bruchdehnung mit sich bringt. Bei zu hohem Mangangehalt besteht dagegen die Gefahr,
dass der gesamte Austenit bis Raumtemperatur stabil bleibt. Der erfindungsgemäß vorgegebene
Mangangehalt von 4 - 12 % ermöglicht dagegen die Einstellung einer Martensitmatrix
mit einem Restaustenitanteil im Gefüge. Besonders sicher tritt dieser Effekt ein,
wenn der Mn-Gehalt mindestens 5 Gew.-%, insbesondere mindestens 6 Gew.-% oder sogar
mindestens 7 Gew.-% beträgt, wobei eine Optimierung der positiven Einflüsse von Mangan
in einem erfindungsgemäßen Stahl dadurch erzielt werden kann, dass die Obergrenze
des Mn-Gehalts auf 10 Gew.-%, insbesondere auf weniger 9 Gew.-%, beispielsweise auf
bis zu 8,5 Gew.-%, beschränkt wird.
[0018] Aluminium und Silizium sind starke Ferritbildner. Beide Elemente wirken dem Einfluss
der Austenitbildner C und Mn entgegen. Die wesentliche Aufgabe der Elemente Si und
Al besteht in einem erfindungsgemäßen Stahl darin, die Karbidausscheidung in der Martensitmatrix
zu unterdrücken und damit die Stabilität des Restaustenits zu fördern. Gleichzeitig
führen Si und Al zu einer Mischkristallhärtung und reduzieren das spezifische Gewicht
des Stahls. Bei zu geringem Si- und Al-Gehalt kann die Karbidausscheidung jedoch möglicherweise
nicht effektiv unterdrückt werden. Bei zu hohen Gehalten an Si und Al wird dagegen
die Verarbeitung sowohl bei einer Erzeugung über ein Strangguss- als auch bei einer
Erzeugung über ein Bandgussverfahren erschwert.
[0019] Deshalb sieht die Erfindung vor, den Si-Gehalt auf max. 1 Gew.% zu beschränken, wobei
die positiven Effekte der Anwesenheit von Si dann bereits effektiv genutzt werden
können, wenn der Si-Gehalt des erfindungsgemäßen Stahls mindestens 0,05 Gew.-%, insbesondere
0,1 Gew.-%, beträgt. Die negativen Einflüsse von Si können dadurch besonders sicher
ausgeschlossen werden, dass der Si-Gehalt auf 0,7 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-%,
beschränkt wird.
[0020] Um die vorteilhafte Wirkung von Al sicher nutzen zu können, kann der Al-Gehalt auf
mindestens 0,01 Gew.-%, insbesondere 0,02 Gew.-%, festgelegt werden, während negative
Einflüsse von Al besonders sicher dann auszuschließen sind, wenn der Al-Gehalt eines
erfindungsgemäßen Stahls auf 2 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-%, beschränkt wird.
[0021] Durch die Anwesenheit von Kupfer, Chrom und Nickel wird grundsätzlich der Widerstand
eines erfindungsgemäßen Stahls gegen verschiedene Korrosionsmechanismen verbessert.
Die positive Wirkung von Cu und Ni lässt sich dabei dadurch besonders sicher nutzen,
dass diese Elemente mit in Summe mindestens > 0 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-%, betragenden
Gehalten dem erfindungsgemäßen Stahl zugegeben werden. Dagegen werden negative Auswirkungen
der Anwesenheit von Cu und / oder Ni in erfindungsgemäßen Stählen dadurch vermieden,
dass der Gehalt an Cu und Ni jeweils max. 1 Gew.-% beträgt bzw. der Gehalt an Cu und
Ni in Summe auf maximal 2 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-%, beschränkt ist.
[0022] Durch die Anwesenheit von Cr wird in einem erfindungsgemäßen Stahl die Gefahr der
Entstehung von Spannungsrisskorrosion gezielt vermindert. Zudem trägt Cr zur Festigkeitssteigerung
bei. Ab einem Gehalt von 0,1 Gew.-% Cr sind diese positiven Effekte zu beobachten,
wobei die positive Wirkung von Cr dann besonders sicher eintritt, wenn der Cr-Gehalt
des erfindungsgemäßen Stahls mindestens 0,5 Gew.-%, insbesondere mindestens 1 Gew.-%,
beträgt. Der Cr-Gehalt eines erfindungsgemäßen Stahls ist auf max. 4 Gew.-% beschränkt,
weil bei höheren Gehalten Cr-Karbide entstehen können, die die Duktilität des Stahls
negativ beeinflussen können. Solche negativen Effekte können dadurch besonders sicher
ausgeschlossen werden, dass der Cr-Gehalt auf max. 2 Gew.-% beschränkt wird. Optimal
wirkt sich die Anwesenheit von Cr in einem erfindungsgemäßen Stahl aus, wenn der Cr-Gehalt
1 - 2 Gew.-% beträgt.
[0023] Ti, Nb und V, die in Gehalten von in Summe bis zu 0,5 Gew.-% in einem erfindungsgemäßen
Stahl vorhanden sein können, tragen zur Kornfeinung und Festigkeitssteigerung bei.
In Summe oberhalb von 0,5 Gew.-% liegende Gehalte an Ti, Nb und V führen zu keiner
Steigerung dieses Effekts. Besonders zielsicher und ressourcenschonend lässt sich
die festigkeitssteigernde Wirkung von Ti, Nb und V dann nutzen, wenn die Summe der
Gehalte an diesen Mikrolegierungselementen bei einem erfindungsgemäßen Stahl auf 0,3
Gew.-%, insbesondere 0,2 Gew.-%, beschränkt ist.
[0024] Die positive Wirkung der hier genannten
[0025] Mikrolegierungselemente stellt sich dabei bereits dann ein, wenn die Summe ihrer
Gehalte mindestens 0,025 Gew.-% beträgt. Im Falle der Anwesenheit von Ti wird dessen
Gehalt vorteilhafterweise auf max. 0,15 Gew.-% beschränkt, um grobe Ti-Ausscheidungen
zu verhindern. Durch die Zugabe von Stickstoff in Gehalten von bis zu 0,05 Gew.-%,
insbesondere 0,03 Gew.-%, kann das austenitische Gefüge zusätzlich stabilisiert werden.
Dieser Effekt tritt bereits dann ein, wenn der N-Gehalt eines erfindungsgemäßen Stahls
mindestens 0,002 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,0025 Gew.-%, beträgt, wobei sich
ein optimaler Einfluss ergibt, wenn der N-Gehalt auf max. 0,025 Gew.-% beschränkt
ist.
[0026] Die P-Gehalte eines erfindungsgemäßen Stahls sind auf maximal 0,05 Gew.-%, bevorzugt
0,03 Gew.-%, beschränkt, um negative Einflüsse dieses Elements sicher auszuschließen.
[0027] Aus demselben Grund ist der S-Gehalt eines
[0028] erfindungsgemäßen Stahls auf max. 0,01 Gew.-%, insbesondere 0,005 Gew.-%, beschränkt.
[0029] Grundsätzlich gilt, dass das erfindungsgemäße Legierungskonzept so abgestimmt ist,
dass die Entstehung von Härtungsgefüge mit oder ohne Restaustenit im Warmband ermöglicht
wird. Das heißt:
Die Martensitstarttemperatur Ms eines im Rahmen der Erfindung legierten Stahls liegt oberhalb und die Martensitfinishtemperatur
MF eines erfindungsgemäß zusammengesetzten Stahls liegt unterhalb der Raumtemperatur.
[0030] Das erfindungsgemäße Legierungskonzept ermöglicht die Einstellung eines Härtungsgefüges
mit bis zu 70 % Austenit. Je nach Legierungslage können folgende Phasen auftreten:
- Stabiler Austenit,
- Metastabiler Austenit mit Fähigkeit zur spannungsinduzierten Martensitbildung (TRIP-Effekt),
- C- und/oder Mn- verzerrter kubischer α-Martensit,
- Hexagonal verzerrter ε-Martensit,
- Bainit.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Stahlflachprodukts, umfasst
folgende Arbeitsschritte:
- Erschmelzen einer erfindungsgemäß zusammengesetzten Stahlschmelze,
- Erzeugen eines Ausgangsprodukts für ein anschließendes Warmwalzen, indem die Stahlschmelze
zu einem Strang, von dem mindestens eine Bramme oder Dünnbramme als Ausgangsprodukt
für das Warmwalzen abgeteilt wird, oder über Zwei-Rollen-Bandguss zu einem gegossenen
Band vergossen wird, das als Ausgangsprodukt dem Warmwalzen zugeführt wird,
- Wärmebehandeln des Ausgangsprodukts, um das Ausgangsprodukt auf eine Warmwalzstarttemperatur
von 1150 - 1000 °C zu bringen,
- Warmwalzen des Ausgangsprodukts zu einem Warmband mit einer Dicke von höchstens 2,5
mm, wobei das Warmwalzen bei einer 1050 - 800 °C betragenden Warmwalzendtemperatur
beendet wird,
- Haspeln des Warmbands zu einem Coil bei einer Haspeltemperatur ≤ 700 °C,
- wobei sich an das Haspeln jeweils optional die folgenden Arbeitsschritte anschließen
können:
- Glühen des Warmbands bei einer 250 - 950 °C betragenden Warmbandglühtemperatur,
- Kaltwalzen des geglühten Warmbands in einem Schritt oder in mehreren Schritten zu
einem Kaltband mit einer Dicke von höchstens 60 % der Dicke des Warmbands,
- Glühen des Kaltbands bei einer 450 - 950 °C betragenden Kaltbandglühtemperatur,
- Beschichten der Oberfläche des Warmbands oder des Kaltbands mit einem metallischen
Korrosionsschutzüberzug,
- Beschichten der Oberfläche des Warmbands oder des Kaltbands mit einem organischen
Überzug.
[0032] Die Möglichkeiten der Erzeugung von Warm- oder Kaltbändern, die aus erfindungsgemäßem
Mn-Stahl bestehen, sind in dem beigefügten Diagramm zusammengefasst. Im Einzelnen
umfassen sie folgende Bearbeitungsschritte:
Warmbanderzeugung
[0033] Gegenüber Hoch-Mn-Stählen ist die Vergießbarkeit erfindungsgemäßer Mn-Stähle in Folge
der Absenkung des Mn-Gehaltes verbessert.
[0034] Eine erste Möglichkeit der Warmbanderzeugung besteht im konventionellen Strangguss.
Dabei erweist sich ein erfindungsgemäßer Stahl als besonders vorteilhaft, weil er
eine geringere Warmbanddicke von weniger als < 2,5 mm erlaubt. Dies ist darin begründet,
dass sein Umformwiderstand in Folge der Absenkung des Mn-Gehaltes gegenüber konventionellen
hochmanganghaltigen Stählen deutlich reduziert ist.
[0035] Es ist ebenfalls möglich, Mn-Stähle durch Bandgießen herzustellen. Beim Bandgießen
sind Warmbanddicken von weniger als 2,0 mm realisierbar.
Warmbandglühung
[0036] Durch die Glühung des Warmbandes werden die höheren Austenitanteile eingestellt.
Danach verringert sich die Festigkeit, und die Bruchdehnung nimmt deutlich zu. Nach
der Warmbandglühung wird bis zu 70 % Austenit je nach Analysenkonzept eingestellt,
der für die Verbesserung der Bruchdehnung hauptverantwortlich ist. Da eine Martensitmatrix
im ungeglühten Warmband vorliegt, ist es schwierig, es direkt zu Kaltband zu prozessieren.
Somit kann eine Warmbandglühung auch dem Zweck dienen, das Warmband für das Kaltwalzen
zu entfestigen. Für die Warmbandglühung kommt sowohl eine Haubenglühung als auch eine
Durchlaufglühung in Frage.
Kaltwalzen und Glühen
[0037] Durch Kaltwalzen des geglühten oder des ungeglühten Warmbandes (dann mit optimierter
Haspeltemperatur) wird die Banddicke weiter reduziert und die Bandplanheit verbessert.
Die nachfolgende Glühung beseitigt die Kaltverfestigung für die Bauteilherstellung
und führt zur optimalen Gefügeeinstellung mit erhöhtem Austenitanteil.
Oberflächenveredelung
[0038] Sowohl das geglühte Warmband als auch das geglühte Kaltband können entweder elektrolytisch
oder durch Feuerverzinkung (im Anschluss an die Kaltbandglühung) oder durch sonstige
Bandbeschichtung veredelt werden. Es ist ebenfalls möglich, das jeweils erhaltene
Stahlband mit einer organischen Beschichtung zu versehen.
Warmformung
[0039] Das angestrebte Gefüge eines erfindungsgemäßen Stahls mit typischerweise 30 - 100
% Härtungsgefüge (Martensit, angelassener Martensit oder Bainit) und als Rest Austenit
kann dadurch erreicht werden, dass der Stahl warmgeformt und abgeschreckt wird.
[0040] Auf Grundlage der erfindungsgemäßen Stähle ist es demnach möglich, durch Warmumformung
mit anschließender Härtung höchstfeste Bauteile zu erzeugen, deren Restverformungsvermögen
aufgrund der Bildung harter, aber vergleichsweise zäher Phasen gegenüber konventionellen
hochfesten Stählen signifikant verbessert ist.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
[0041] Eine Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%)
0,1 % C, 10 % Mn, 0,4 % Si, 0,008 % N, 1,6 % Al und 2 % Cr enthielt, ist im Strangguss
vergossen und bei einer Warmwalzendtemperatur ET von 900°C zu einem Warmband warmgewalzt
worden, das anschließend bei einer Haspeltemperatur HT von 650 °C gehaspelt worden
ist. Das so erhaltene Warmband wies eine Zugfestigkeit Rm von 1400 MPa und eine Bruchdehnung
A80 von 7 % auf. Der RestaustenitAnteil seines Gefüges betrug 14 %.
Beispiel 2
[0042] Eine Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%)
0,1 % C, 10 % Mn, 0,4 % Si, 0,008 % N, 1,6 % Al und 1,6 % Cr enthielt, ist in einer
Bandgießmaschine zu einem gegossenen Band vergossen und bei einer Warmwalzendtemperatur
ET von 900 °C zu einem Warmband warmgewalzt worden, welches anschließend bei einer
Haspeltemperatur HT von 650 °C gehaspelt worden ist. Anschließend ist eine Haubenglühung
durchgeführt worden. Das so erhaltene Band wies eine Zugfestigkeit Rm von 990 MPa
und eine Bruchdehnung A50 von 27,5 % auf. Der Restaustenit des erhaltenen Warmbands
betrug nach dem Glühen 60 %.
Beispiel 3
[0043] Eine Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%)
0,1 % C, 7 % Mn, 0,13 % Si, 0,03 % Al, 0,6 % Cr, 0,2 % Ni, 0,12 % Cu, 0,017 % N und
0,07 % V enthielt, ist in einer Bandgießmaschine zu einem gegossenen Band vergossen
worden. Das erhaltene Band wies eine Zugfestigkeit Rm von 1300 MPa und eine Bruchdehnung
A50 von 10 % auf.
Beispiel 4
[0044] Ein Warmband, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen aus (in Gew.-%)
0,1 % C, 7 % Mn, 0,13 % Si, 0,02 % Al, 1,5 % Cr, 0,18 % Ni, 0,13 % Cu, 0,02 % N und
0,079 % V bestand, ist einer Haubenglühung bei einer Glühtemperatur von 650°C über
eine Glühzeit von 40 h unterzogen worden. Das geglühte Warmband wies eine Zugfestigkeit
Rm von 1030 MPa und eine Bruchdehnung A50 von 23 % auf. Der Austenit-Anteil seines
Gefüges betrug 30 %.
Beispiel 5
[0045] Ein Warmband, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,1
% C, 7 % Mn, 0,13 % Si, 0,02 % Al, 0,6 % Cr, 0,18 % Ni, 0,13 % Cu, 0,02 % N und 0,079
% V enthielt, ist mit einer Gesamtverformung von 50 % kaltgewalzt und anschließend
bei einer 680 °C betragenden Glühtemperatur im Durchlauf geglüht worden. Die Zugfestigkeit
Rm des erhaltenen Kaltbands betrug 1120 MPa bei einer Bruchdehnung A50 von 21 %. Der
Austenit-Anteil des Gefüges betrug 30 %.
Beispiel 6
[0046] Eine Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%)
0,11 % C, 5 % Mn, 0,39 % Si, 0,008 % N und 1,5 % Al sowie 0,6 % Cr enthielt, ist im
Strangguss vergossen und bei einer Warmwalzendtemperatur ET von 900 °C zu einem Warmband
warmgewalzt worden, das anschließend bei einer Haspeltemperatur HT von 650 °C gehaspelt
worden ist. Das so erhaltene Warmband wies eine Zugfestigkeit Rm von 1345 MPa und
eine Bruchdehnung A80 von 5 % auf. Der Restaustenit-Anteil seines Gefüges betrug 5,5
%.
Beispiel 7
[0047] Das gemäß Beispiel 6 erhaltene Warmband ist über eine Glühzeit von 10 min. einer
Warmbandglühung bei 300 °C unterzogen worden. Das geglühte Warmband wies eine Zugfestigkeit
Rm von 1100 MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 8 % auf.
Beispiel 8
[0048] Ein entsprechend Beispiel 2 zusammengesetztes Warmband ist über eine Glühzeit von
10 min. einer Warmbandglühung bei 300 °C unterzogen worden. Das geglühte Warmband
wies eine Zugfestigkeit Rm von 1300 MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 8 % auf.
Beispiel 9
[0049] Aus einer Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in
Gew.-%) 0,12 % C, 7 % Mn, 0,11 % Si, 1,6 % Al, 0,3 % Ni, 0,1 % Cu, 0,007 % N und 0,01
% V und 0,5 % Cr enthielt, ist zu einem gegossenen Band vergossen worden. Das gegossene
Band wies eine Zugfestigkeit Rm von 1380 MPa bei einer Bruchdehnung A50 von 6 % auf.
Der Anteil des Restaustenits am Gefüge des erhaltenen gegossenen Bands betrug 2 %.
Nach einer Haubenglühung betrug seine Zugfestigkeit Rm 1050 MPa und seine Bruchdehnung
A50 22 %. Der Anteil des Restaustenits am Gefüge des Bands betrug nach dem Glühen
35 %.
Beispiel 10
[0050] Ein Warmband, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen aus (in Gew.-%)
0,1 % C, 7 % Mn, 0,20 % Si, 0,01 % N und 2,6 % Cr bestand, ist über drei Minuten einer
Glühung bei 920 °C unterzogen, anschließend innerhalb von 7 s in ein Abschreckbecken
überführt und dort in Wasser abgeschreckt worden. Alternativ wäre auch mit demselben
Ergebnis eine Abschreckung in Öl möglich gewesen. Nach dem Abschrecken betrug seine
Zugfestigkeit Rm 1450 MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 11 %. Das Produkt RmxA80
betrug demnach ca. 16.000 MPa x %. Das Gefüge des auf diese Weise erhaltenen Warmbands
bestand aus kubisch verzerrtem α-Martensit und geringen Volumenanteilen von jeweils
ca. 5 % an Austenit und hexagonal verzerrtem ε-Martensitanteilen.
Beispiel 11
[0051] Aus einer Stahlschmelze, die neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in
Gew.-%) 0,1 % C, 6 % Mn, 0,13 % Si, 0,03 % Al, 1,2 % Cr, 0,2 % Ni, 0,10 % Cu, 0,017
% N und 0,04 % V enthielt, ist zu einem gegossenen Band vergossen und anschließend
einer Haubenglühung unterzogen worden. Das gegossene Band wies nach dem Glühen eine
Zugfestigkeit Rm von 1000 MPa bei einer Bruchdehnung A50 von 22 % auf.
Beispiel 12
[0052] Ein Warmband, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,1
% C, 7 % Mn, 0,13 % Si, 0,02 % Al, 1,5 % Cr, 0,18 % Ni, 0,13 % Cu, 0,002 % N und 0,08
% V enthielt, ist zu einem Kaltband kaltgewalzt und anschließend feuerverzinkt worden.
Das verzinkte Kaltband wies eine Zugfestigkeit Rm von 1300 MPa bei einer Bruchdehnung
A50 von 15 % auf. Der Anteil des Restaustenits am Gefüge des erhaltenen gegossenen
Bands betrug 20 %.
Beispiel 13
[0053] Ein Warmband, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,08
% C, 8 % Mn, 0,15 % Si, 0,02 % Al, 1 % Cr, 0,2 % Ni, 0,15 % Cu, 0,015 % N und 0,06
% V enthielt, ist zu einem Kaltband kaltgewalzt und anschließend einer Haubenglühung
bei einer Glühtemperatur von 550 °C unterzogen worden. Nach der Haubenglühung betrug
seine Zugfestigkeit Rm 1080 MPa und seine Bruchdehnung A50 25 %. Der Anteil des Restaustenits
am Gefüge des gegossenen Bands lag nach dem Glühen bei 30 %.
Beispiel 14
[0054] Ein Stahlblech, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,05
% C, 0,06 % Si, 1,1 % Cr, 0,01 % N und 10 % Mn enthielt, ist innerhalb von drei Minuten
auf 920 °C erwärmt worden. Anschließend ist das Blech innerhalb von 7 s in jeweils
ein Abschreckbecken transferiert worden, in dem es in Öl- oder Wasser abgeschreckt
worden ist. Der in Öl abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm von 1390 MPa
bei einer Bruchdehnung A80 von 12 % auf. Das Produkt Rm*A betrug dementsprechend 16680
MPa%. Der in Wasser abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm von 1350 MPa bei
einer Bruchdehnung A80 von 12 % auf. Das Produkt Rm*A betrug für den wasserabgeschreckten
Stahl dementsprechend 16200 MPa%. Nach der Öl- oder Wasserabschreckung bestand die
Mikrostruktur des Stahls aus kubisch verzerrtem α-Martensit und geringen Volumengehalten
aus zähem Austenit (ca. 4 %) sowie hexagonal verzerrten ε-Martensit (ca. 6 %).
Beispiel 15
[0055] Ein Stahlblech, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,05
% C, 10 % Mn, 0,06 % Si, 0,009 % N, 1,1 % Cr und 1 % Ni enthielt, ist innerhalb von
drei Minuten auf 920 °C erwärmt worden. Anschließend ist das Blech innerhalb von 7
s in jeweils ein Abschreckbecken transferiert worden, in dem es in Öl- oder Wasser
abgeschreckt worden ist. Der in Öl abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm
von 1315 MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 12,1 % auf. Das Produkt Rm*A betrug dementsprechend
15910 MPa%. Der in Wasser abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm von 1285
MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 12,3 %. Für den wasserabgeschreckten Stahl betrug
das Produkt Rm*A demnach 15810 MPa%. Nach Öl- oder Wasserabschreckung bestand die
Mikrostruktur des Stahls aus kubisch verzerrtem α-Martensit und geringen Volumengehalten
aus zähem Austenit (ca. 7 %) sowie hexagonal verzerrten ε-Martensit (ca. 5 %).
Beispiel 16
[0056] Ein Stahlblech, das neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen (in Gew.-%) 0,1
% C, 10 % Mn, 0,06 % Si, 0,009 % N, 1,1 % Cr und 1,5 % Al enthielt, ist innerhalb
von drei Minuten auf 920 °C erwärmt worden. Anschließend ist das Blech innerhalb von
7 s in jeweils ein Abschreckbecken transferiert worden, in dem es in Öl- oder Wasser
abgeschreckt worden ist. Der in Öl abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm
von 1350 MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 10,8 % auf. Das Produkt Rm*A betrug dementsprechend
14580 MPa%. Der in Wasser abgeschreckte Stahl wies eine Zugfestigkeit Rm von 1350
MPa bei einer Bruchdehnung A80 von 10,6 %. Für den wasserabgeschreckten Stahl betrug
das Produkt Rm*A demnach 14310 MPa%. Nach der Öl- oder Wasserabschreckung bestand
die Mikrostruktur des Stahls aus kubisch verzerrtem α-Martensit und geringen Volumengehalten
aus zähem Austenit (ca. 12 %).
[0057] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise eine gegenüber dem Stand
der Technik für warmumgeformte höchstfeste Materialien verbesserte Kombination aus
Bauteilfestigkeit und Restverformungsvermögen erzielt, welche durch hohe Werte des
Produkts aus Zugfestigkeit und jeweiliger Bruchdehnung charakterisiert ist.
1. Stahl mit einer mindestens 4 % betragenden Bruchdehnung A80 und einer 900 - 1500 MPa
betragenden Zugfestigkeit Rm, der neben Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen
aus (in Gew.-%)
C: bis zu 0,5 %,
Mn: 4 - 12,0 %,
Si: bis zu 1,0 %,
Al: bis zu 3,0 %,
Cr: 0,1 - 4,0 %,
Cu: bis zu 2,0 %,
Ni: bis zu 2,0 %,
N: bis zu 0,05 %,
P: bis zu 0,05 %,
S: bis zu 0,01 %
besteht, sowie
optional ein Element oder mehrere Elemente aus der Gruppe "V, Nb, Ti" enthält, wobei
die Summe der Gehalte an diesen Elementen höchstens gleich 0,5 % ist.
2. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sein C-Gehalt mindestens 0,03 Gew.-% beträgt.
3. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Mn-Gehalt höchstens 10 Gew.-% beträgt.
4. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Mn-Gehalt weniger als 9,5 Gew.-% beträgt.
5. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Si-Gehalt höchstens 0,5 Gew.-% beträgt.
6. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Si-Gehalt mindestens 0,05 Gew.-% beträgt.
7. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Al-Gehalt höchstens 2 Gew.-% beträgt.
8. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt mindestens 0,5 Gew.-% beträgt.
9. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, d a s s sein Cr-Gehalt mindestens 1 Gew.-% beträgt.
10. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt höchstens 3 Gew.-% beträgt.
11. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt höchstens 2 Gew.-% beträgt.
12. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cu-Gehalt höchstens 1 Gew.-% beträgt.
13. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Ni-Gehalt höchstens 1 Gew.-% beträgt.
14. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein N-Gehalt mindestens 0,0025 Gew.-% beträgt.
15. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein N-Gehalt höchstens 0,03 Gew.-% beträgt.
16. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Gehalte der optional vorhandenen Elemente aus der Gruppe "V, Nb, Ti"
höchstens gleich 0,3 Gew.-% ist.
17. Stahl nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der optional vorhandene Gehalt an Ti höchstens gleich 0,15 Gew.-% ist.
18. Stahlflachprodukt hergestellt aus einem gemäß einem der voranstehenden Ansprüche beschaffenen
Stahl, dadurch gekennzeichnet, dass sein Gefüge zu 30 - 100 % aus Martensit, angelassenem Martensit oder Bainit und als
Rest aus Austenit besteht.
19. Verfahren zur Herstellung eines gemäß Anspruch 18 beschaffenen Stahlflachprodukts,
umfassend folgende Arbeitsschritte:
- Erschmelzen einer gemäß einem der Ansprüche 1 - 17 zusammengesetzten Stahlschmelze,
- Erzeugen eines Ausgangsprodukts für ein anschließendes Warmwalzen, indem die Stahlschmelze
zu einem Strang, von dem mindestens eine Bramme oder Dünnbramme als Ausgangsprodukt
für das Warmwalzen abgeteilt wird, oder zu einem gegossenen Band vergossen wird, das
als Ausgangsprodukt dem Warmwalzen zugeführt wird,
- Wärmebehandeln des Ausgangsprodukts, um das Ausgangsprodukt auf eine Warmwalzstarttemperatur
von 1150 - 1000 °C zu bringen,
- Warmwalzen des Ausgangsprodukts zu einem Warmband mit einer Dicke von höchstens
2,5 mm, wobei das Warmwalzen bei einer 1050 - 800 °C betragenden Warmwalzendtemperatur
beendet wird,
- Haspeln des Warmbands zu einem Coil bei einer Haspeltemperatur von ≤ 700 °C,
- wobei sich an das Haspeln jeweils optional die folgenden Arbeitsschritte anschließen
können:
- Glühen des Warmbands bei einer 250 - 950 °C betragenden Warmbandglühtemperatur,
- Kaltwalzen des geglühten Warmbands in einem Schritt oder in mehreren Schritten zu
einem Kaltband mit einer Dicke von höchstens 60 % der Dicke des Warmbands,
- Glühen des Kaltbands bei einer 450 - 950 °C betragenden Kaltbandglühtemperatur,
- Beschichten der Oberfläche des Warmbands oder des Kaltbands mit einem metallischen
Korrosionsschutzüberzug,
- Beschichten der Oberfläche des Warmbands oder des Kaltbands mit einem organischen
Überzug.