[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn in
einer Papier- oder Kartonmaschine. Außerdem betrifft die Erfindung ein Siebband für
eine solche Papier- oder Kartonmaschine, eine Vorrichtung zur Reinigung der umlaufenden
Gewebebahn in einer Papier- oder Kartonmaschine und eine Papier-oder Kartonmaschine.
[0002] In Papier- oder Kartonmaschinen werden umlaufende Gewebebahnen zum Transport der
Rohpapierbahn verwendet. Unter einer Rohpapierbahn wird eine Bahn aus den Rohstoffen
für das Papier verstanden. Im Laufe des Produktionsprozesses wird der Rohpapierbahn
immer mehr Wasser durch Austrocknung entzogen, sodass am Ende des Produktionsprozesses
aus der Rohpapierbahn eine Papierbahn entstanden ist. Zur Trocknung werden Gewebebahnen
verwendet, die aus sogenannten Siebbändern bestehen. Ein Siebband ermöglicht also
den Transport der Rohpapierbahn bei gleichzeitiger Trocknung der Rohpapierbahn, da
durch die Löcher des Siebbands genügend Luft hindurchtritt, um eine Trocknung zu gewährleisten.
Für die verschiedenen Trocknungsstufen innerhalb der Papier- oder Kartonmaschine werden
Siebbänder mit verschieden großen Maschen oder Löchern verwendet. Je größer die Maschen
oder Löcher sind, desto mehr Wasser kann verdunsten bzw. verdampfen. Um ein unregelmäßiges
Trocknen der Rohpapierbahn zu vermeiden, werden zu Beginn des Produktionsprozesses
engmaschige Siebbänder verwendet, wodurch ein gleichmäßiges Austrocknen der Rohpapierbahn
erfolgt. Je trockener die Rohpapierbahn wird, desto größer werden die Löcher oder
Maschen des Siebbands.
[0003] Im Laufe des Betriebes setzen sich in den Maschen oder Löchern der Gewebebahnen Ablagerungen
ab. Diese Ablagerungen können zum Beispiel aus Papierfasern, Leim, sonstigen Bestandteilen
der Rohpapierbahn oder anderen Verschmutzungen bestehen. Ein besonders großes Problem
bei der Produktion stellen sogenannte Stickies dar. Diese Leimklumpen verstopfen die
Maschen oder Löcher des Siebbands und verhindern so eine gleichmäßige Trocknung der
Rohpapierbahn.
[0004] Daher ist eine regelmäßige Reinigung der Gewebebahn erforderlich. Hierfür werden
zum Beispiel im Stand der Technik Bürsten, Wasser, Druckluft oder Trockeneis verwendet.
Die
DE 44 19 514 A1 beispielsweise schlägt die Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn mit Druckluft,
Wasser, Dampf oder Chemikalien vor.
DE 10 2008 09 40 337 A1 schlägt eine Reinigung der Gewebebahn mit Hilfe von Trockeneis vor.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden
Gewebebahn, ein verbessertes Siebband für eine Papier- oder Kartonmaschine, eine verbesserte
Vorrichtung zur Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn in einer Papier- oder Kartonmaschine
und eine verbesserte Papier- oder Kartonmaschine zu schaffen.
[0006] Gelöst werden diese Aufgaben durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben
Gegenstände. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Reinigung einer umlaufenden Gewebebahn in
einer Papier- oder Kartonmaschine geschaffen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Gewebebahn durch Bestrahlung mit einem Laserstrahl gereinigt wird.
[0008] Die Reinigung durch Bestrahlung durch einen Laserstrahl ist vorteilhaft, da bei Reinigungsverfahren
aus dem Stand der Technik durch eine komplizierte Mechanik ein hoher mechanischer
Verschleiß auftritt und eine regelmäßige Wartung der Reinigungsvorrichtung nötig macht.
Durch ein Reinigungsverfahren mittels eines Laserstrahls werden also ein niedriger
Verschleiß und niedrigere Wartungsintervalle erreicht. Dies reduziert die für den
Produktionsprozess notwendigen Kosten. Außerdem belastet ein Reinigungsverfahren mit
Hilfe eines Laserstrahls in einem erheblich geringeren Maße die Umwelt, da keinerlei
Wasser für den Reinigungsprozess benötigt wird.
[0009] Die Reinigung mit Hilfe des Laserstrahls erfolgt dadurch, dass der Laserstrahl von
den Schmutzpartikeln zumindest teilweise absorbiert wird, sodass sich die Schmutzpartikel
aufgrund der Energie des Laserstrahls erhitzen und verdampfen. Nach einer Ausführungsform
der Erfindung besteht die Gewebebahn aus einem Kunststoff oder einem Metall. Der Laserstrahl
weist ferner eine Laserstrahlwellenlänge auf, für die der Kunststoff der Gewebebahn
transparent ist. Unter transparent wird hier verstanden, dass mehr als 95 % der Energie
des Laserstrahls vom Kunststoff transmittiert, d.h. nicht absorbiert, wird. Vorzugsweise
beträgt dieser Wert mehr als 99,5%.
[0010] Dies ist vorteilhaft, um ein Erhitzen der Gewebebahn durch den Laserstrahl zu verhindern.
Ein Erhitzen der Gewebebahn könnte in ihrer Zerstörung resultieren. Bei einer Gewebebahn
aus einem Metall ist dieser Aspekt zu vernachlässigen, da ein Metall die Hitze besser
über die gesamte Gewebebahn verteilt und somit keine punktuelle Erhitzung der Gewebebahn
stattfindet. Außerdem ist üblicherweise ein Metall resistenter gegenüber hohen Temperaturen
als ein Kunststoff.
[0011] Nach Ausführungsformen der Erfindung streut der Kunststoff den Laserstrahl zumindest
teilweise. Dies ist vorteilhaft, da so ebenfalls eine punktuelle Erhitzung der Gewebebahn
verhindert wird. Durch die Streuung wird lediglich ein geringer Anteil der Energie
des Laserstrahls auf den Kunststoff übertragen. Außerdem erfolgt durch die Streuung
eine geringe Erwärmung der Gewebebahn auf einem größeren Bereich, da der Laserstrahl
durch die Streuung nicht lediglich punktuell auf einen Punkt der Gewebebahn gerichtet
ist.
[0012] Nach Ausführungsformen der Erfindung weist der Laserstrahl eine Laserstrahlenergie
auf und der Kunststoff absorbiert weniger als 5 % dieser Laserstrahlenergie. Vorzugsweise
liegt dieser Wert unterhalb von 5 Promille. Dies ist ebenfalls vorteilhaft für eine
geringe Erwärmung des Kunststoffs.
[0013] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird die Gewebebahn in einer ersten Richtung
über zumindest zwei Umlenkwalzen in der Papier- oder Kartonmaschine geführt. Mit anderen
Worten umläuft die Gewebebahn in einer ersten Richtung über zumindest zwei Umlenkwalzen
in der Papier- oder Kartonmaschine. Der Laserstrahl wird in einer zweiten Richtung
über die Gewebebahn geführt. Die erste und zweite Richtung schließen einen Winkel
ein. Dies ist gleichbedeutend damit, dass sich Richtungsvektoren der ersten und zweiten
Richtung schneiden, woraus sich ergibt, dass die erste Richtung nicht gleich der zweiten
Richtung ist. Der Laserstrahl wird also nicht in der Richtung über die Gewebebahn
geführt, in der sich die Gewebebahn selbst bewegt, sondern schräg insbesondere senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Gewebebahn.
[0014] Die Gewebebahn wird auf einem ersten Weg in der ersten Richtung zum Transport einer
Rohpapierbahn genutzt. Auf einem zweiten Weg in der ersten Richtung wird die Gewebebahn
zum Ausgangspunkt des ersten Weges zurückgeführt. Vorzugsweise verläuft der erste
Weg in der ersten Richtung oberhalb des zweiten Wegs in der ersten Richtung. Am Ende
des ersten Weges wird die Rohpapierbahn auf eine andere Gewebebahn oder eine andere
Vorrichtung innerhalb der Papier- oder Kartonmaschine weitergeleitet. Die Gewebebahn
weist am Ende des ersten Weges eine Umlenkwalze auf, die die Richtung des Umlaufs
der Gewebebahn ändert. Diese geänderte Richtung kann dabei eine dritte Richtung oder
auch weiterhin die erste Richtung sein. Wenn es die erste Richtung bleibt, verläuft
der zweite Weg entgegengesetzt zum ersten Weg. Mit anderen Worten ist der erste Weg
eine positive Wegstrecke in der ersten Richtung und der zweite Weg eine negative Wegstrecke
in der ersten Richtung. Wenn die Umlenkwalze die Gewebebahn in eine dritte Richtung
umlenkt, ist die dritte Richtung nicht gleich der ersten und der zweiten Richtung.
Die dritte Richtung schließt also mit der ersten und mit der zweiten Richtung einen
Winkel ein. Richtungsvektoren der dritten Richtung schneiden sich also mit Richtungsvektoren
der ersten und der zweiten Richtung.
[0015] Auf dem zweiten Weg wird die Gewebebahn mit dem Laser an einer Umlenkwalze bestrahlt.
Dies muss nicht notwendiger Weise die Umlenkwalze am Ende des ersten Weges sein, sondern
kann auch jede weitere Umlenkwalze der Vielzahl von Umlenkwalzen im Umlauf der Gewebebahn
sein. Einzige Bedingung ist, dass die Umlenkwalze sich auf dem zweiten Weg befindet,
da sich die Rohpapierbahn nicht mehr auf der Gewebebahn befinden darf. Die Bestrahlung
mit dem Laserstrahl an einer Umlenkwalze ist vorteilhaft, da das Gewebe der Gewebebahn
an einer Umlenkwalze geweitet wird, sodass der Schmutz besser von der Gewebebahn gelöst
werden kann. Die Bestrahlung der Gewebebahn mit dem Laserstrahl findet in dem Bereich
der Umlenkwalze statt, in dem die Gewebebahn eine Krümmung aufweist.
[0016] Die Bewegung des Laserstrahls in der zweiten Richtung erfolgt indem der Laserstrahl
auf einen Spiegel gerichtet wird, der den Laserstrahl wiederum auf die Gewebebahn
umlenkt. Der Spiegel wird dann in der zweiten Richtung über der Gewebebahn verfahren,
sodass dadurch auch der Laserstrahl sich in der zweiten Richtung über die Gewebebahn
bewegt.
[0017] Nach Ausführungsformen der Erfindung erfolgt die Reinigung der umlaufenden Gewebebahn
dadurch, dass Verunreinigungen auf der Gewebebahn die Energie des Laserstrahls zumindest
teilweise absorbieren und verdampfen.
[0018] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die umlaufende Gewebebahn ein Siebband der
Papier- oder Kartonmaschine.
[0019] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird der Laserstrahl durch ein Rohrleitungssystem
mit Spiegeln zur Gewebebahn geleitet. Der Laserstrahl wird somit nicht durch Staub
oder andere Verunreinigungen gestört. Außerdem ist es so möglich, den Laser zur Erzeugung
des Laserstrahls in hinreichend großer Entfernung zum Rest der Papier- oder Kartonmaschine
zu positionieren. Dies ist vorteilhaft, um eine Beschädigung der empfindlichen Lasertechnologie
zu vermeiden. Der Laser wird vorzugsweise in einem sicheren Schrank aufbewahrt, wie
er etwa auch für Computerserver oder ähnliche elektronische Geräte vorgesehen ist.
So wird eine Verschmutzung und etwaige Beschädigung des Lasers verhindert.
[0020] Der Laserstrahl des Lasers wird von diesem sicheren Ort aus durch ein Rohrleitungssystem
zur Gewebebahn geleitet. Im Rohrleitungssystem befinden sich Spiegel zur Umleitung
des Laserstrahls. Das Rohrleitungssystem kann also über mehrere Kurven, Ecken oder
Umlenkungen verfügen. Am Ende des Rohrleitungssystems tritt der Laserstrahl aus dem
Rohrleitungssystem heraus auf einen letzten Spiegel, der den Laserstrahl auf die Gewebebahn
lenkt. Der Laserstrahl tritt also in einer Richtung parallel zur Ebene der Gewebebahn
aus dem Rohrleitungssystem heraus und wird erst durch den letzten Spiegel auf die
Gewebebahn gelenkt. Dieser letzte Spiegel wird vorzugsweise kontinuierlich mit Druckluft
beaufschlagt, wodurch eine Verschmutzung des Spiegels mit Staub oder anderen Partikeln
verhindert wird. Der letzte Spiegel ist in der zweiten Richtung beweglich, wodurch
ein Bewegen des Laserstrahls in der zweiten Richtung auf der Gewebebahn ermöglicht
wird.
[0021] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist der Bereich der Gewebebahn, in dem die Bestrahlung
mit dem Laserstrahl stattfindet, von einem Gehäuse umgeben. Das Gehäuse weist dabei
eine Öffnung für das Rahrleitungssystem auf. Der Laserstrahl wird also durch das Rohrleitungssystem
durch die Öffnung des Gehäuses auf die Gewebebahn geleitet, wo dann durch die Energie
des Laserstrahls die Verdampfung der Verschmutzungen stattfindet. Die bei der Verdampfung
auftretenden Gase werden von einer Absaugvorrichtung abgesaugt, sodass die Umgebung
nicht mit diesen Gasen belastet wird. Außerdem ist ein solches Gehäuse vorteilhaft,
um Brandschutzrichtlinien einzuhalten.
[0022] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird der Laserstrahl durch einen Lichtwellenleiter
zur Gewebebahn geleitet. Dieser Lichtwellenleiter kann zum Beispiel ein Glasfaserkabel
sein. Bei diesen Ausführungsformen kann das Ende des Lichtwellenleiters, an dem der
Laserstrahl austritt, auf die Gewebebahn gerichtet sein, sodass der Laserstrahl direkt
auf die Gewebebahn trifft. Alternativ kann auch hier ein letzter Spiegel verwendet
werden, der analog zum oben ausgeführten letzten Spiegel ausgebildet ist. Wenn der
Laserstrahl direkt aus dem Lichtwellenleiter auf die Gewebebahn trifft, ist das Ende
des Lichtwellenleiters, an dem der Laserstrahl aus dem Lichtwellenleiter heraustritt,
in der zweiten Richtung beweglich, sodass der Laserstrahl in der zweiten Richtung
auf der Gewebebahn beweglich ist.
[0023] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird der Laserstrahl vor dem Auftreffen auf
die Gewebebahn aufgeweitet. Dies kann beispielsweise mit einer optischen Linse passieren.
Eine adaptive optische Linse kann so ausgebildet sein, dass verschiedene Aufweitungen
des Laserstrahls ermöglicht werden. Eine Aufweitung des Laserstrahls ist vorteilhaft,
um einen größeren Bereich der Gewebebahn zu säubern und um punktuelle große Hitzen
zu vermeiden. Die Aufweitung kann entweder direkt vor der Gewebebahn, also nach dem
letzten Spiegel, oder nach Austritt aus dem Lichtwellenleiter oder dem Rohrleitungssystem
vor Auftreffen auf dem letzten Spiegel erfolgen. Alternativ kann die Aufweitung auch
noch im Rohrleitungssystem erfolgen.
[0024] Nach Ausführungsformen der Erfindung erzeugt der Laser in einem ersten Modus einen
kontinuierlichen Laserstrahl und in einem zweiten Modus einen gepulsten Laserstrahl.
Dadurch ergibt sich ein Laser mit mehreren Parametern, die in Abhängigkeit von der
Gewebebahn und den auftretenden Verschmutzungen auf der Gewebebahn einstellbar sind.
Diese Parameter sind:
- der Modus des Lasers;
- die Intensität oder Energie des Laserstrahls;
- der Grad der Aufweitung des Laserstrahls;
- die Geschwindigkeit des Laserstrahls in der zweiten Richtung; und
- der Winkel zwischen Laserstrahl und Gewebebahn.
[0025] Wenn beispielsweise hartnäckige Verschmutzungen ein Problem sind, kann die Energie
des Laserstrahls erhöht werden. Der Grad der Aufweitung kann dazu verwendet werden,
einen größeren Bereich zu säubern oder aber bei einer Verkleinerung der Aufweitung
einen kleineren Bereich gründlicher zu säubern. Die Geschwindigkeit des Laserstrahls
kann erhöht werden, wenn eine großflächige Reinigung der Gewebebahn gewünscht ist.
Eine Verkleinerung der Geschwindigkeit resultiert in einer gründlicheren Reinigung.
Der Winkel zwischen Laserstrahl und Gewebebahn kann ebenfalls variiert werden, um
auf die Art der Verschmutzungen zu reagieren. Für Verschmutzungen wie zum Beispiel
Leimklumpen kann beispielsweise ein anderer Auftreffwinkel des Laserstrahls vorteilhaft
als für Verunreinigungen mit Papierfasern. Der Winkel lässt sich über den Neigungswinkel
des letzten Spiegels oder über die Neigung des Glasfaserkabelendes erreichen.
[0026] Dadurch, dass sich der Laserstrahl in einer zweiten Richtung und die Gewebebahn in
einer ersten Richtung bewegt, entsteht eine Zickzacklinie auf der Gewebebahn. Wenn
der Laserstrahl von einer ersten Position an einem Ende der Gewebebahn in der zweiten
Richtung zum anderen Ende der Gewebebahn verfahren wird, bewegt sich die Gewebebahn
in dieser Zeit in die erste Richtung, wodurch ein schräger Verlauf des Laserstrahls
auf der Gewebebahn entsteht. Wenn der Laserstrahl nun an dem anderen Ende der Gewebebahn
angelangt ist, wird er wiederum in die zweite Richtung aber mit negativer Wegstrecke
zurück zum Ausgangspunkt verfahren. Da sich während dieses Weges auch die Gewebebahn
weiterhin in der ersten Richtung bewegt, beschreibt der Laserstrahl wiederum eine
schräge Linie auf der Gewebebahn. So entsteht das angesprochene Zickzackmuster.
[0027] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Siebband für eine Papier- oder
Kartonmaschine, wobei das Siebband eine Gewebebahn aus einem Kunststoff umfasst. Der
Kunststoff ist für einen Laserstrahl transparent oder streut den Laserstrahl zumindest
teilweise. Vorzugsweise ist der Kunststoff für den Laserstrahl eines CO
2-Lasers oder für den eines YAG-Lasers transparent oder streut dessen Wellenlänge zumindest
teilweise. Diese Laser werden vorzugsweise erfindungsgemäß für die Reinigung der Gewebebahn
bzw. des Siebbandes verwendet.
[0028] Nach Ausführungsformen der Erfindung absorbiert der Kunststoff weniger als 5 % der
Energie des Laserstrahls. Vorzugsweise liegt dieser Wert unterhalb von 5 Promille.
[0029] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Reinigung einer
in einer ersten Richtung umlaufenden Gewebebahn in einer Papier- oder Kartonmaschine
mit einem Laser zur Erzeugung eines Laserstrahls und Mitteln zur Lenkung des Laserstrahls
auf die umlaufende Gewebebahn. Die Lenkung des Laserstrahls kann beispielsweise mit
dem oben geschriebenen Lichtwellenleiter oder mit dem Rohrleitungssystem.
[0030] Nach Ausführungsformen der Erfindung weist die Vorrichtung außerdem eine Steuerung
auf. Die Lenkung des Laserstrahls ist durch die Steuerung steuerbar und der Laserstrahl
kann durch die Steuerung in einer zweiten Richtung auf der Gewebebahn bewegt werden.
Die Steuerung ist dazu ausgebildet, den Laserstrahl so in der zweiten Richtung über
die Gewebebahn zu bewegen, dass jeder Punkt der Gewebebahn nach einer Vielzahl von
Umläufen der Gewebebahn vom Laserstrahl bestrahlt wurde.
[0031] In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Papier- oder Kartonmaschine
mit einer Vorrichtung nach Ausführungsformen der Erfindung und einem Siebband nach
Ausführungsformen der Erfindung.
[0032] Im Weiteren werden zur Verdeutlichung von Ausführungsformen der Erfindung mit einem
Laserstrahl bereinigte Gewebebahnen gezeigt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Kunststoffgewebebahn, die in einem mittleren Bereich mit Hilfe eines Laserstrahls
gereinigt wurde;
- Fig. 2
- eine Kunststoffgewebebahn, die am Randbereich mit Hilfe eines Laserstrahls gereinigt
wurde; und
- Fig. 3
- eine Kunststoffgewebebahn, die mit Hilfe eines gepulsten Laserstrahls gereinigt wurde.
[0033] Figur 1 zeigt eine verschmutzte Kunststoffgewebebahn 100, die in einem mittleren
Bereich 102 mit Hilfe eines Laserstrahls gereinigt wurde. Im mittleren Bereich 102
ist deutlich der gesäuberte Bereich 104 zu erkennen, der sich durch seine Farbe vom
restlichen Kunststoffgewebe der Kunststoffgewebebahn 100 unterscheidet.
[0034] Figur 2 zeigt eine verschmutzte Kunststoffgewebebahn 200, die im Randbereich einen
gesäuberten Bereich 202 aufweist.
[0035] Gut zu erkennen ist hier die aufgeweitete Strahlweite des Laserstrahls. Sie entspricht
der Breite 204. Der Verlauf des Laserstrahls auf der Kunststoffgewebebahn entspricht
nicht der Bewegung des Laserstrahls innerhalb der Papier- oder Kartonmaschine, da
sich die Gewebebahn gleichzeitig in eine andere Richtung bewegt. Wie bereits oben
beschrieben bewegt sich die Gewebebahn in einer ersten Richtung und der Laserstrahl
in einer zweiten Richtung. Die erste Richtung ist in Figur 2 durch Pfeil 206 gekennzeichnet
und die zweite Richtung durch Pfeil 208. Je nach den Geschwindigkeiten der Bewegung
der Gewebebahn und des Lasers in der ersten Richtung 206 und der zweiten Richtung
208 ergibt sich die effektive Richtung 210 des Laserstrahls auf der Gewebebahn 200.
[0036] Figur 3 zeigt eine verschmutzte Kunststoffgewebebahn 300, die mit einem gepulsten
Laserstrahl der Breite 302 gesäubert wurde. Die vielen teilweisen Säuberungen 104
der Kunststoffgewebebahn 300 entstehen dadurch, dass der Laser immer nur für eine
gewisse Zeit angeschaltet war und danach wieder ausgeschaltet wurde, wobei keine Reinigung
der Kunststoffgewebebahn während eines ausgeschalteten Lasers stattgefunden hat. Daher
befinden sich zwischen den gesäuberten Bereichen 304 ungesäuberte Bereiche 306. Auch
in Figur 3 ist, ähnlich wie in Figur 2, der Laserstrahl effektiv auf der Gewebebahn
in einer effektiven Richtung 308 verschoben worden. Dies resultiert daraus, dass die
Gewebebahn in die erste Richtung 310 und der Laserstrahl in die zweite Richtung 312
bewegt wurde.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 100
- Kunststoffgewebebahn
- 102
- mittlerer Bereich
- 104
- gesäuberter Bereich
- 200
- Kunststoffgewebebahn
- 202
- gesäuberter Bereich
- 204
- Breite
- 206
- erste Richtung
- 208
- zweite Richtung
- 210
- effektive Richtung
- 300
- Kunststoffgewebebahn
- 302
- Breite
- 304
- gesäuberter Bereich
- 306
- ungesäuberter Bereich
- 308
- effektive Richtung
- 310
- erste Richtung
- 312
- zweite Richtung
1. Verfahren zur Reinigung einer Gewebebahn in einer Papier- oder Kartonmaschine, wobei
durch die Gewebebahn eine Rohpapierbahn durch die Papier-oder Kartonmaschine transportiert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gewebebahn durch Bestrahlung mit einem Laserstrahl gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Laserstrahl eine Laserstrahlwellenlänge aufweist,
wobei die Gewebebahn aus einem Kunststoff oder einem Metall besteht, wobei der Kunststoff
für die Laserstrahlwellenlänge transparent ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Kunststoff den Laserstrahl zumindest teilweise
streut.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-3, wobei der Laserstrahl eine Laserstrahlenergie
aufweist und der Kunststoff weniger als 5% der Laserstrahlenergie absorbiert.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gewebebahn in einer ersten
Richtung über zumindest zwei Umlenkwalzen in der Papier- oder Kartonmaschine umläuft
und der Laserstrahl in einer zweiten Richtung über die Gewebebahn geführt wird, wobei
die erste und die zweite Richtung einen Winkel einschließen, wobei die Gewebebahn
auf einem ersten Weg in der ersten Richtung eine Rohpapierbahn transportiert und auf
einem zweiten Weg zum Ausgangspunkt des ersten Wegs zurückgeführt wird, wobei die
Gewebebahn mit dem Laserstrahl an einer Umlenkwalze auf dem zweiten Weg bestrahlt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reinigung der umlaufenden
Gewebebahn dadurch erfolgt, dass Verunreinigungen auf der Gewebebahn die Energie des
Laserstrahls zumindest teilweise absorbieren und verdampfen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, wobei der Laser durch einen Lichtwellenleiter
zur Gewebebahn geleitet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Laserstrahl vor der Gewebebahn
aufgeweitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Laser in einem ersten Modus einen kontinuierlichen
Laserstrahl und in einem zweiten Modus einen gepulsten Laserstrahl erzeugt, wobei
folgende Parameter in Abhängigkeit von der Gewebebahn und den Verschmutzungen auf
der Gewebebahn einstellbar sind:
- der Modus des Lasers;
- die Intensität oder Energie des Laserstrahls;
- der Grad der Aufweitung des Laserstrahls;
- die Geschwindigkeit des Laserstrahls in der zweiten Richtung; und
- der Winkel zwischen Laserstrahl und Gewebebahn.
10. Siebband für eine Papier- oder Kartonmaschine, wobei das Siebband eine Gewebebahn
aus einem Kunststoff umfasst, wobei der Kunststoff für einen Laserstrahl transparent
ist oder den Laserstrahl zumindest teilweise streut.
11. Siebband nach Anspruch 10, wobei der Kunststoff weniger als 5% der Energie des Laserstrahls
absorbiert.
12. Vorrichtung zur Reinigung einer in einer ersten Richtung umlaufenden Gewebebahn in
einer Papier- oder Kartonmaschine
gekennzeichnet durch
einen Laser zur Erzeugung eines Laserstrahls, und
Mittel zur Lenkung des Laserstrahls auf die umlaufende Gewebebahn.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Vorrichtung außerdem eine Steuerung aufweist,
wobei die Lenkung des Laserstrahls durch die Steuerung steuerbar ist und der Laserstrahl
durch die Steuerung in einer zweiten Richtung auf der Gewebebahn beweglich ist, wobei
die erste und die zweite Richtung einen Winkel einschließen, wobei die Steuerung dazu
ausgebildet ist, den Laserstrahl so in der zweiten Richtung über die Gewebebahn zu
bewegen, dass jeder Punkt der Gewebebahn nach einer Vielzahl von Umläufen der Gewebebahn
vom Laserstrahl bestrahlt wurde.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei die Steuerung zumindest einen der folgenden Parameter
des Laserstrahls steuert:
- den Modus des Lasers;
- die Intensität oder Energie des Laserstrahls;
- den Grad der Aufweitung des Laserstrahls;
- die Geschwindigkeit des Laserstrahls in der zweiten Richtung; und
- den Winkel zwischen Laserstrahl und Gewebebahn.
15. Papier- oder Kartonmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12-14 und
einem Siebband nach Anspruch 10 oder 11.