[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen von mindestens einem Schragen,
vorzugsweise zwei Schragen mit stabförmigen Artikeln der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend eine Einrichtung, die zum einlagigen und geordneten Aufnehmen der Artikel
von einer vorgeschalteten Vorrichtung, insbesondere einer Herstellmaschine für stabförmige
Artikel, ausgebildet und eingerichtet ist, eine Einrichtung, die zum einlagigen und
geordneten Übernehmen der Artikel von der vorgeschalteten Einrichtung zur Aufnahme
der Artikel sowie zum Abgeben der Artikel an die Schragen ausgebildet und eingerichtet
ist, sowie eine Transporteinrichtung für die Schragen.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Herstellmaschine für stabförmige Artikel
der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend eine Walzenanordnung, die mindestens
eine Abgabetrommel umfasst.
[0003] Solche Vorrichtungen und Herstellmaschinen kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Einsatz. Bei der Herstellung von Zigaretten, Filterstäben oder anderen stabförmigen
Artikeln in den entsprechenden Herstellmaschinen kann das Bevorraten, Zwischenspeichern
sowie Ausschleusen von Produkten oder Zwischenprodukten wünschenswert oder notwendig
sein. Dabei werden die Artikel nach dem Verlassen der Herstellmaschine üblicherweise
einer Befüllstation zugeführt, in der die Artikel in Schragen gefüllt werden. Der
Begriff Schragen schließt Behälter mit einem gemeinsamen Aufnahmeraum und Behälter
mit durch Trennwände in Schächte geteiltem Aufnahmeraum, nämlich die so genannten
Schachtschragen, ausdrücklich mit ein. Steigende Produktionsleistungen der Herstellmaschinen
haben eine Veränderung bei der Befüllung der Schragen notwendig gemacht, um einen
Produktionsstau durch die Vorrichtungen zum Befüllen zu vermeiden. Ausgehend von einer
vereinzelten bzw. lagenweisen Befüllung der Schragen bei geringeren Produktionsleistungen
wurden die Schragen zur Anpassung an höhere Produktionsleistungen zuletzt über Massenstromtransporteinrichtungen
oder dergleichen befüllt.
[0004] Die
US 3 185 284 beispielsweise zeigt eine Vorrichtung zum Befüllen eines Magazins oder eines Schragens,
bei der die Artikel lagenweise und geordnet von der Herstellmaschine aufgenommen werden.
Die Vorrichtung weist dazu ein erstes horizontal verlaufendes Saugband als Einrichtung
zum Aufnehmen der Artikel auf, das die Artikel quer zum Magazin fördert. In einem
Übergabebereich P werden die Artikel an ein zweites Saugband, das als Einrichtung
zum Übernehmen der Artikel vom ersten Saugband und Abgeben der Artikel an den Schragen
ausgebildet und eingerichtet ist, übergeben. Das zweite Saugband verläuft ebenfalls
horizontal und transportiert die Artikel über das Magazin. Zum Befüllen des Magazins
fallen die Artikel an vorbestimmten Positionen vom Saugband ungeordnet und zum Teil
aus großer Höhe in das Magazin bzw. den Schragen. Mittels einer Transportvorrichtung
können leere Schragen in die Befüllposition und volle Schragen von der Befüllposition
weg transportiert werden.
[0005] Die
DE 10 2005 062 856 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Befüllen von Schragen, bei der
die Artikel lagenweise und geordnet von einer trommelartigen Übernahmeeinrichtung
aufgenommen und dann über eine trommelartige Entnahmeeinrichtung an die Schragen abgegeben
werden. Die Befüllung der Schragen erfolgt von unten nach oben, und zwar durch Druck
gegen innerhalb der Schragen angeordnete Expansionsbänder oder dergleichen.
[0006] Das Dokument
DE 10 2007 022 844 A1 offenbart eine Lösung zum Befüllen von Schragen aus einem Massenstrom. Die Befüllstation
umfasst als Element zum Aufnehmen der Artikel ein Zuführelement, das zum Aufnehmen
eines Artikelmassenstroms und zum Zuführen des Massenstroms ausgebildet und eingerichtet
ist. Von diesem Zuführelement gelangen die Artikel im Massenstrom über einen Aufnahmebereich
und eine Füllhilfseinrichtung in den Schragen.
[0007] Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bisherigen Vorrichtungen und Verfahren zum einlagigen
und geordneten Übernehmen der Artikel von der Herstellmaschine sowie das Übernehmen
der Artikel im Massenstrom aus der Herstellmaschine mittels so genannter Stackformer
nicht für das schnelle und störungsfreie Befüllen von Schragen bei höchsten Produktionsleistungen,
nämlich insbesondere von größer 20.000 Artikeln pro Minute, geeignet sind. Die bekannten
Vorrichtungen und Verfahren weisen zusammenfassend den Nachteil auf, dass die Produkte
erheblichen Belastungen beim Befüllen ausgesetzt sind. Des Weiteren treten bei der
Befüllung aus dem Massenstrom leichter Funktionsstörungen, wie z.B. die so genannten
Querflieger, auf. Um überhaupt Artikel aus dem Produktionsfluss auszuschleusen, ist
es bisher notwendig, zusätzlich zur Herstellmaschine eine separate Vorrichtung zum
Befüllen der Schragen vorzusehen. Dies erfordert jedoch einen erheblichen Platzbedarf
und führt neben hohen Kosten für die Anschaffung solcher Einzelvorrichtungen bzw.
Einzelmaschinen im Produktionsfluss zu einer Mehrzahl von Schnittstellen zwischen
den Vorrichtungen bzw. Maschinen, was wiederum die Gefahr von Funktionsstörungen erhöht.
[0008] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine kompakte und zuverlässige Vorrichtung
zum Produkt schonenden Befüllen von Schragen insbesondere auch bei hohen Produktionsleistungen
zu schaffen. Des Weiteren besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine entsprechende
Herstellmaschine vorzuschlagen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Einrichtung zum Aufnehmen der Artikel vollständig oberhalb der Schragen angeordnet
ist, die Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel für eine gerichtete Befüllung
der Schragen ausschließlich einlagig von oben nach unten ausgebildet und eingerichtet
ist und dass die Transporteinrichtung zum vertikalen und/oder horizontalen Bewegen
der Schragen ausgebildet und eingerichtet ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung
wird auf überraschend einfache und effektive Weise erreicht, dass die Artikel schonend
und mit hoher Geschwindigkeit in die Schragen gefüllt werden können. Durch die Anordnung
der Einrichtung zum Übernehmen der Artikel von der Herstellmaschine oberhalb der zu
befüllenden Schragen und die Tatsache, dass die Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben
der Artikel für eine gerichtete Befüllung der Schragen ausschließlich senkrecht von
oben nach unten ausgebildet und eingerichtet ist, wird einerseits erreicht, dass die
Artikel quasi drucklos und damit Produkt schonend gehandhabt werden können. Andererseits
gewährleistet die gerichtete oder auch geführte Befüllung der Artikel in den Schragen
die Prozesssicherheit, da Funktionsstörungen nahezu ausgeschlossen werden. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung liegt drin, dass die gewählte Anordnung und
Ausbildung der einzelnen Komponenten, nämlich insbesondere der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel zu einem sehr
kompakten Layout der Vorrichtung führt. Die Bewegungsmöglichkeiten stellen sicher,
dass die Schragen z.B. zur Reduzierung der Fallhöhe auf und ab bewegbar sind. Der
Transport der Artikel kann gerichtet und geführt bis in den Schragen hinein erfolgen,
wodurch die Prozesssicherheit verbessert wird. Die horizontale Bewegbarkeit ermöglicht
neben einer gleichmäßigen Verteilung der Artikel insbesondere auch ein Oszillieren
des Schragens, wodurch die Artikel gleichmäßig und schnell in den Schragen strömen
können.
[0010] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Einrichtung zum Aufnehmen der Artikel mindestens ein umlaufend antreibbares Saugförderband
aufweist. Diese Ausbildung stellt eine sanfte und damit Produkt schonende Aufnahme
sowie einen schnellen Transport der aufgenommenen Artikel sicher. Ein weiterer Vorteil
dieser Ausführung besteht darin, dass aufgrund der Transportlänge der Einrichtung
zum Aufnehmen eine Abgabe der Artikel an mehreren Positionen gleichzeitig oder zeitversetzt
erfolgen kann, was die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung erhöht.
[0011] Eine andere zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Aufnehmen der Artikel mindestens eine rotierend antreibbare
Muldentrommel aufweist. Damit ist eine besonders zuverlässige und schnelle Aufnahme
der Artikel gewährleistet, was zu einer erhöhten Prozesssicherheit führt. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass die Artikel nur einer kurzen Prozesskette ausgesetzt sind,
was zusätzlich die Prozesssicherheit erhöht und die Produkte schont.
[0012] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass dem oder jedem zu befüllenden Schragen innerhalb des Aufnahmeraums
eine auf und ab bewegbare Auflage zugeordnet ist. Diese Auflage kann Bestandteil des
Schragens aber auch Teil der Vorrichtung sein. Diese Lösung erlaubt eine besonders
kompakte Ausbildung der Vorrichtung und sehr kurze Transportwege für die Artikel.
[0013] Die Aufgabe wird auch durch eine Herstellmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass eine Vorrichtung zum Befüllen von Schragen insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 integraler Bestandteil der Herstellmaschine ist. Durch die Integration
einer solchen Vorrichtung wird ein kompaktes Layout erreicht. Dadurch, dass zwischen
Abgabetrommeln der Herstellmaschine eine Vorrichtung zum Befüllen von Schragen integriert
ist, können die Artikel bedarfsgesteuert und insbesondere schnell und zuverlässig
ausgeschleust und in die Schragen gefüllt werden. Im Übrigen wurden die Vorteile weiter
oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung selbst sowie dem entsprechenden Verfahren
erläutert.
[0014] Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
sowie das Verfahrensprinzip werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Befüllen von Schragen, wobei die Vorrichtung in eine Herstellmaschine integriert
ist,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Befüllen von Schragen, wobei die Vorrichtung in eine Herstellmaschine
integriert ist,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Befüllen von Schragen, wobei die Vorrichtung in eine Herstellmaschine
integriert ist,
- Fig. 4
- eine Detailansicht der Einrichtung zum Aufnehmen der Artikel sowie der Einrichtung
zum Übernehmen und Abgeben der Artikel der Ausführungsform gemäß Figur 3,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel,
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum Aufnehmen
der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel, und
- Fig.
- 12 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung zum
Aufnehmen der Artikel und der Einrichtung zum Übernehmen und Abgeben der Artikel
[0015] In der Zeichnung sind eine Vorrichtung zum Befüllen von Schragen und Schachtschragen
mit stabförmigen Artikeln der Tabak verarbeitenden Industrie sowie eine Herstellmaschine
für stabförmige Artikel mit einer integrierten Vorrichtung zum Befüllen dargestellt.
[0016] Zum besseren und einfacheren Verständnis der Erfindung wird zunächst anhand der Figuren
1 bis 3 die Gesamtanordnung, also eine Herstellmaschine 10 für stabförmige Artikel
11 mit einer integrierten Vorrichtung 12 zum Befüllen von Schragen/Schachtschragen
13 (im Folgenden nur als Schragen 13 bezeichnet) mit stabförmigen Artikeln 11, beschrieben.
Die Herstellmaschine 10 kann z.B. eine Zigarettenherstellmaschine oder eine Filterherstellmaschine
sein. Als stabförmige Artikel 11 sind entsprechend beispielhaft Zigaretten und Filterstäbe
genannt. Selbstverständlich kann die Vorrichtung 12 auch als Einzelvorrichtung ausgebildet
oder im Zusammenhang mit anderen Maschinen, Anlagen etc. eingesetzt werden.
[0017] Die Herstellmaschine 10 weist eine Walzen- oder Trommelanordnung 14 auf, die mit
einer Abgabetrommel 15 für die Abgabe der hergestellten Artikel 11 endet. An diese
Abgabetrommel 15 schließt sich in den gezeigten Ausführungsformen die Vorrichtung
12 zum Befüllen der Schragen 13 an. Optional (und deswegen nur gestrichelt dargestellt)
kann die Vorrichtung 12 auch zwischen zwei Abgabetrommeln 15 der Herstellmaschine
10 angeordnet sein. Die zweite, in Transportrichtung T der Artikel 11 hintere Abgabetrommel
15 übergibt die Artikel 11 dann an einen so genannten Stackformer 16 oder dergleichen.
Im Übrigen ist die Herstellmaschine 10 in üblicher und bekannter Weise aufgebaut,
weshalb auf eine detaillierte Beschreibung und Aufzählung der notwendigen und möglichen
Komponenten verzichtet wird.
[0018] Die Vorrichtung 12 zum Befüllen der Schragen 13 umfasst eine Einrichtung 17 zum Aufnehmen
bzw. Abnehmen der Artikel 11 von der Abgabetrommel 15. Diese Einrichtung 17 ist zum
einlagigen und geordneten Aufnehmen der Artikel 11 von der Herstellmaschine 10 und
genauer von der Abgabetrommel 15 ausgebildet und eingerichtet. Anders ausgedrückt
ist die Einrichtung 17 geeignet und angepasst, um die Artikel 11 kontinuierlich in
einem einlagigen Förderstrom von der Abgabetrommel 15 aufzunehmen. Des Weiteren umfasst
die Vorrichtung 12 eine Einrichtung 18 zum sequentiellen und lagenweisen Übernehmen
der Artikel 11 von der Einrichtung 17 sowie zum Abgeben der Artikel 11 an die Schragen
13. Die Einrichtung 18 ist ebenfalls zur einlagigen und geordneten Übernahme und Abgabe
der Artikel 11 ausgebildet und eingerichtet. Aus dieser Ausbildung der Vorrichtung
12 wird deutlich, dass die Artikel 11 lagenweise aufgenommen und abgegeben und vom
Aufnehmen unmittelbar von der Abgabetrommel 15 bis zum Abgeben hinein in den Schragen
13 vereinzelt geführt werden. Um die Schragen 13 in die Befüllposition zu bringen,
weist die Vorrichtung 12 eine (nicht explizit dargestellte) Transporteinrichtung für
die Schragen 13 auf.
[0019] Erfindungsgemäß ist die Einrichtung 17 zum Aufnehmen der Artikel 11 von der Abgabetrommel
15 vollständig oberhalb der Schragen 13 angeordnet. Anders ausgedrückt liegen die
Schragen 13 in jeder Befüllposition stets unterhalb der Einrichtung 17. Die Einrichtung
18 zum Übernehmen und Abgeben der Artikel 11 ist für eine gerichtete Befüllung der
Schragen 13 ausschließlich einlagig von oben nach unten ausgebildet und eingerichtet.
Das bedeutet, dass die Einrichtung 18 den aus den hintereinander über die Einrichtung
17 zugeführten Artikeln 11 gebildeten Artikelstrom durchgängig bis hinein in den Schragen
13 führt, also gerichtet befüllt. Dabei ist die Befüllrichtung im Wesentlichen senkrecht
von oben nach unten in den Schragen 13 realisiert.
[0020] Bezüglich der tatsächlichen Ausbildung bzw. Ausgestaltung der Einrichtung 17 zum
Aufnehmen der Artikel 11 gibt es zwei grundsätzliche Konstruktionsprinzipien. Zum
einen weist die Einrichtung 17 zum Aufnehmen der Artikel 11 mindestens ein umlaufend
angetriebenes Saugförderband 19 auf. Zum anderen weist die Einrichtung 17 zum Aufnehmen
der Artikel 11 mindestens eine rotierend angetriebene Muldentrommel 20 auf. Beide
Konstruktionsprinzipien werden im Folgenden anhand unterschiedlicher Ausführungsformen
näher beschrieben. Gemeinsam ist beiden Konstruktionsprinzipien die mögliche Ausgestaltung
der Transporteinrichtung. Die Transporteinrichtung kann zum Zuführen leerer Schragen
13 und Abtransportieren gefüllter Schragen 13 ausgebildet sein, wobei die Schragen
13 während der Befüllung in einer Befüllposition stationär sind. Die Transporteinrichtung
kann aber auch zum vertikalen und/oder horizontalen Bewegen der Schragen zum Zuführen
und/oder Abtransportieren und insbesondere auch zum Absenken der Schragen 13 während
der Befüllung ausgebildet und eingerichtet sein. Auch ist eine oszillierende Bewegung
vorzugsweise in horizontaler Richtung möglich. Alternativ oder kumulativ kann dem
oder jedem Schragen 13 innerhalb des Aufnahmeraums 21 eine auf und ab bewegbare Auflage
22 zugeordnet sein. Diese Auflage 22 kann Bestandteil des Schragens 13 selbst oder
eine Komponente der Vorrichtung 12 sein. Ein Beispiel für die Ausbildung der Auflage
22 als integraler Teil des Schragens 13 kann ein auf und ab bewegbarer Schragenboden
sein. Als Komponente der Vorrichtung 12 kann die Auflage 22 z.B. ein schwertähnliches
Element sein, das in den Aufnahmeraum 21 eingreift. Dabei ist es unerheblich, ob der
Aufnahmeraum 21 ungeteilt oder durch Trennwände 23 in einzelne Schächte 24 geteilt
ist. Die Auflagen 22 benachbarter Schächte 24 eines Schragens 13 sind vorzugsweise
individuell steuerbar.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform, in der die Einrichtung 17 zum Aufnehmen der
Artikel 11 als horizontal gerichtetes bzw. verlaufendes Saugförderband 19 ausgebildet
ist, ist die Einrichtung 18 zum Übernehmen und Abgeben der Artikel 11 für jeden Schragen
13 als einzelnes, umlaufend angetriebenes Förderband 25 ausgebildet (siehe Figur 1).
Anders ausgedrückt ist jeweils ein einzelnes Förderband 25 zum Befüllen eines Schragens
13 vorgesehen. Jedes Förderband 25 ist ein Saugband und/oder Muldenband, wobei das
Muldenband vorzugsweise zusätzlich ebenfalls - wie auch das Saugband - an eine Vakuumeinheit
zum Anlegen von Saugluft angeschlossen ist. Das Förderband 25 ist um mehrere Umlenk-
und/oder Antriebswalzen 26 geführt. In der gezeigten Ausführungsform sind vier Walzen
26 vorgesehen. Zur Bildung eines an die Geometrie des Aufnahmeraums 21 des Schragens
13 angepassten Förderweges sind die Walzen 26 in einem Rechteck angeordnet. Anders
ausgedrückt fährt das Förderband 25 durch die gewählte Umlenkung die Innenkontur bzw.
Innengeometrie des Schragens 13 ab.
[0022] Ein Abschnitt des Förderbandes 25 läuft parallel zum Saugförderband 19, so dass über
eine definierte Strecke eine Übernahme der Artikel 11 von dem Saugförderband 19 an
das Förderband 25 gewährleistet ist. Aufgrund der Ausbildung des Förderbandes 25 bzw.
dessen Führung um die Walzen 26 kann das Förderband 25 in den Aufnahmeraum 21 des
Schragens 13 tauchen, so dass die Artikel 11 bis in den Schragen 13 hinein transportiert
und aus einer geringen Fallhöhe abgesetzt werden können. Während des Befüllvorgangs
ist der Schragen 13 nach und nach absenkbar (siehe Pfeil S). Durch das abschnittsweise
parallel und linear laufen von Saugförderband 19 und Förderband 25 sind lange Übergangszeiten
für die Artikel 11 gewährleistet. Die Umlaufgeschwindigkeiten von Saugförderband 19
und Förderband 25 sind aufeinander abgestimmt. Vorzugsweise entsprechen sich die Umlaufgeschwindigkeiten,
so dass im Bereich des parallelen Verlaufs keine Relativgeschwindigkeit zwischen Saugförderband
19 und Förderband 25 existiert. Selbstverständlich können die Umlaufgeschwindigkeiten,
die individuell steuerbar sind, auch unterschiedlich sein und insbesondere auch variieren.
Die Umlaufrichtung des Förderbandes 25 ist umkehrbar.
[0023] In Transportrichtung T der Artikel 11 an dem Saugförderband 19 können zwei oder mehr
Förderbänder 25 hintereinander liegen, wobei unterhalb jedes Förderbandes 25 ein Schragen
13 positionierbar ist. Dadurch kann eine Übernahme der Artikel 11 auf mehrere Förderbänder
25 gleichzeitig oder zeitversetzt erfolgen. Insbesondere ist der Schragenwechsel ohne
zeitliche Verzögerung ausführbar.
[0024] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 ist bevorzugt zum Befüllen von Schragen 13, die
durch Trennwände 23 in mehrere Schächte 24 unterteilt sind, geeignet. Grundsätzlich
entspricht der Aufbau der Vorrichtung 12 dem der zuvor beschriebenen Ausführungsform,
so dass auf eine erneute Beschreibung verzichtet wird. Gleiche Teile werden mit der
entsprechenden Bezugsziffer bezeichnet. Allerdings umfasst die Einrichtung 18 zum
Übernehmen und Abgeben der Artikel 11 für jeden Schragen 13 mehrere umlaufend angetriebene
Förderbänder 27. Die Förderbänder 27 können unterschiedlich ausgebildet sein, sind
jedoch bevorzugt gleichartig. Mehrere Förderbänder 27 sind zum Befüllen eines Schragens
13 vorgesehen. Genauer entspricht die Anzahl der Förderbänder 27 der Anzahl der zu
befüllenden Schächte 24 eines Schragens 13. Die Förderbänder 27 sind umlaufend angetriebene
Saugbänder und/oder Muldenbänder, wobei die Muldenbänder vorzugsweise zusätzlich ebenfalls
- wie auch die Saugbänder - an eine Vakuumeinheit zum Anlegen von Saugluft angeschlossen
sind. Die Förderbänder 27 sind um mehrere Umlenk- und/oder Antriebswalzen 28 geführt.
In der gezeigten Ausführungsform sind zwei Walzen 28 vorgesehen. Die beiden Walzen
28 sind zur Bildung eines Vertikalförderers vertikal übereinander angeordnet. Anders
ausgedrückt verläuft die Transportrichtung F der Förderbänder 27 quer bzw. senkrecht
zur Transportrichtung T des Saugförderbandes 19.
[0025] Aufgrund der Ausbildung der Förderbänder 27 bzw. deren Führung um die Walzen 28 können
die Förderbänder 27 in den Aufnahmeraum 21 des Schragens 13 tauchen, so dass die Artikel
11 bis in den Schragen 13 hinein transportiert und aus einer geringen Fallhöhe abgesetzt
werden können. Bevorzugt ist jedem Schacht 24 eines Schragens 13 ein Förderband 27
zugeordnet, das in den Schacht 24 hineinragt. Während des Befüllvorgangs ist der Schragen
13 nach und nach absenkbar (siehe Pfeil S). In Transportrichtung T der Artikel 11
an dem Saugförderband 19 können mehrere Gruppen von Förderbändern 27 hintereinander
liegen, wobei jede Gruppe einem Schragen 13 zugeordnet ist. Unterhalb jeder Gruppe
ist ein Schragen 13 positionierbar, so dass eine Übernahme der Artikel 11 an mehreren
Gruppen gleichzeitig oder zeitversetzt erfolgen kann. Die Umlaufgeschwindigkeiten
der Förderbänder 27 sind separat regel- und/oder einstellbar. Insbesondere sind diese
an die Umlaufgeschwindigkeit des Saugförderbandes 19 automatisch anpassbar.
[0026] Die Ausführungsform gemäß Figur 3 ist bevorzugt zum Befüllen von Schragen 13, die
durch Trennwände 23 in mehrere Schächte 24 unterteilt sind, geeignet. Grundsätzlich
entspricht der Aufbau der Vorrichtung 12 dem der zuvor beschriebenen Ausführungsform,
so dass auf eine erneute Beschreibung verzichtet wird. Gleiche Teile werden mit der
entsprechenden Bezugsziffer bezeichnet. Allerdings umfasst die Einrichtung 18 zum
Übernehmen und Abgeben der Artikel 11 für jeden Schragen 13 zum einen mehrere Führungskanäle
29 und zum anderen mehrere Transportkanäle 30. Die Führungskanäle 29 sind einfache
Leitelemente aus Kunststoff bzw. vorzugsweise aus Metall und mindestens teilweise
gebogen ausgebildet. Die Biegung bzw. Krümmung der Leitkanäle bzw. Führungskanäle
29 ist an die Flugbahn (Wurfparabel) der vom Saugförderband 19 freigegebenen Artikel
11 angepasst.
[0027] Die Transportkanäle 30 sind vertikal gerichtet und jeweils aus zwei parallel laufenden
und beabstandet zueinander angeordneten Förderbändern 31, 32 gebildet. Jedes Förderband
31, 32 ist um zwei Antriebs- und/oder Umlenkwalzen 33 bzw. 34 geführt. Die vertikal
gerichteten Förderbänder 31, 32 bilden zwischen sich den Transportkanal 30, wobei
jeder Transportkanal 30 eine Breite aufweist, die geringfügig kleiner ist als der
Durchmesser der zu transportierenden Artikel 11. Dadurch entsteht eine leichte Klemmwirkung,
die einerseits so gering ist, dass die Artikel 11 nicht beschädigt werden und andererseits
groß genug ist, um die Artikel 11 in dem Transportkanal 30 zu halten. Dadurch ist
bei stillstehenden Förderbändern 31, 32 eine Sperrwirkung erzielbar.
[0028] Die einen Transportkanal 30 bildenden Förderbänder 31, 32 sind gleichlaufend angetrieben.
Jedem Schacht 24 eines Schragens 13 ist ein Paar Förderbänder 31, 32 zugeordnet. In
jeden dadurch gebildeten Transportkanal 30 mündet ein Führungskanal 29, so dass die
Artikel 11 vom Saugförderband 19 über die Führungskanäle 29 in die Transportkanäle
30 geleitet werden. Die Förderbänder 31, 32 bzw. die dadurch gebildeten Transportkanäle
30 ragen in die Schächte 24 des Schragens 13 hinein und transportieren die Artikel
11 schonend in den Schragen 13. Während des Befüllvorgangs ist der Schragen 13 nach
und nach absenkbar (siehe Pfeil S). Durch den aktiven Transport der Artikel 11 in
dem Transportkanal 30 und die Halte- bzw. Klemmfunktion der Förderbänder 31, 32 laufen
die Artikel 11 mit einer reduzierten Geschwindigkeit in den Schacht 24 und bilden
beim Austritt aus dem Transportkanal 30 eine Art Schüttkegel K aus. In Transportrichtung
T der Artikel 11 an dem Saugförderband 19 können mehrere Gruppen von Transportkanälen
30 hintereinander liegen, wobei jede Gruppe einem Schragen 13 und jeweils ein Förderbandpaar
einem Schacht 24 des Schragens 13 zugeordnet ist. Unterhalb jeder Gruppe ist ein Schragen
13 positionierbar, so dass eine Übernahme der Artikel 11 an mehreren Gruppen gleichzeitig
oder zeitversetzt erfolgen kann. Die Umlaufgeschwindigkeiten der Förderbänder 31,
32 sind einstellbar. Die Förderbänder 31, 32 sind individuell steuerbar, wobei die
Förderbänder 31, 32 paarweise gleich gesteuert sind. Die Umlaufgeschwindigkeiten der
Förderbänder 31, 32 können von Schacht 24 zu Schacht 24 unterschiedlich sein.
[0029] In der Figur 4 ist noch einmal der Übergang zwischen dem Saugförderband 19 und dem
Transportkanal 30 dargestellt. Der Pfeil A deutet die Abwurfposition der Artikel 11
vom Saugförderband 19 an. Das Abwerfen kann z.B. durch Unterbrechung des Vakuums erfolgen.
Durch den Schwung des Saugförderbandes 19 folgt der Artikel 11 der Abwurfkurve W durch
den Führungskanal 29 und wird dem Transportkanal 30 zugeführt. Durch die leichte Klemmung
der Artikel 11 in dem Transportkanal 30 ist das Befüllen der einzelnen Transportkanäle
30 nacheinander möglich, bevor die Artikel 11 tatsächlich an den Schragen 13 abgegeben
bzw. in dem Schacht 24 abgelegt werden. Dadurch steht mehr Zeit für den Schragenwechsel
zur Verfügung.
[0030] Zusätzlich zu dem in Figur 4 gezeigten Führungskanal 29 kann die Einrichtung 18 zwischen
dem Saugförderband 19 und jedem Führungskanal 29 ein Entnahmeband 35 aufweisen (siehe
Figur 5). Das Entnahmeband 35 ist ein umlaufend angetriebenes Förderband, das als
Profilband ausgebildet ist und mindestens in einem Teilbereich mit Nuten und/oder
Mulden versehen ist. Das Entnahmeband 35 ist um zwei Antriebs-und/oder Umlenkwalzen
36 geführt. In anderen Ausgestaltungen ist das Entnahmeband 35 eine stationäre und
feststehende Ablage.
[0031] Der Übergang zwischen dem Saugförderband 19 und dem Transportkanal 30 kann des Weiteren
auch durch eine Entnahmetrommel 37 als Bestandteil der Einrichtung 18 zum Übernehmen
und Abgeben der Artikel 11 gestaltet sein (siehe Figur 6). Die Entnahmetrommel 37
ist als Saugtrommel ausgebildet und weist bevorzugt Mulden auf, die mit Unterdruck
beaufschlagbar sind. Die Entnahmetrommeln 37 können über den gesamten Umfang verteilt
die Mulden aufweisen. Bevorzugt ist jedoch, dass die Entnahmetrommeln 37 nur über
einen Teil/Abschnitt ihres Umfangs mit den Mulden versehen sind. Jedem Schacht 24
eines Schragens 13 ist eine solche Entnahmetrommel 37 zugeordnet. Optional kann sich
an die Entnahmetrommel 37 jeweils ein Führungskanal 38 anschließen.
[0032] Aus den Figuren 7 bis 9 ist ersichtlich, dass die Einrichtung 18 zum Übernehmen und
Abgeben der Artikel 11 auch ohne die Transportkanäle 30 auskommt. Anders ausgedrückt
werden die Artikel 11 vom Saugförderband 19 direkt über den Führungskanal 29 (siehe
Figur 8) oder über die Kombination aus Führungskanal 29 mit Entnahmeband 35 (siehe
Figur 7) oder über die Entnahmetrommel 37 mit oder ohne Führungskanal 38 (siehe Figur
9) in den Schrägen 13 bzw. den jeweiligen Schacht 24 geleitet. In den beschriebenen
Ausführungsformen mündet jeder Führungskanal 29, 38 bzw. jede Entnahmetrommel 27 direkt
in einen einzelnen Schacht 24 eines Schragens 23. Beim Befüllen ist der Schragen 13
in diesen Ausführungsformen stationär. Um die Fallhöhe der Artikel 11 zu reduzieren,
ist dem Schragen 13 bzw. jedem Schacht 24 eine auf und ab bewegbare Auflage 22 zugeordnet,
die quasi als Abholer dient.
[0033] Wie weiter oben erwähnt, kann die Einrichtung 17 zum Aufnehmen der Artikel 11 eine
Muldentrommel 20 sein. Eine solche Ausführungsform ist z.B. der Figur 10 zu entnehmen.
Mittels der Muldentrommel 20, die als Saugtrommel ausgebildet ist, werden die Artikel
11 von der Abgabetrommel 15 der Herstellmaschine 10 oder jeder anderen Abgabetrommel
bzw. jedem anderen Abgabemittel übernommen. In Förderrichtung der Artikel schließt
sich hinter der Muldentrommel 20 ein Führungskanal 39 als Einrichtung 18 zum Übernehmen
und Abgeben der Artikel an. Der Führungskanal 39 ist - wie auch die weiter oben beschriebenen
Führungskanäle - mindestens teilweise gebogen bzw. gekrümmt ausgebildet. Mittels der
Muldentrommel 20 ist ein gesteuerter Abwurf der Artikel 11 gewährleistet, wobei die
Artikel 11 in dem Führungskanal 39 einer Wurfparabel folgen. Durch den Führungskanal
39 ist die Flugbahn der Artikel feststehend. Der Schragen 13 dagegen kann in horizontaler
Richtung oszillierend bewegbar sein, um das gleichmäßige Verteilen der Artikel 11
in dem Aufnahmeraum 21 zu unterstützen. Innerhalb des Aufnahmeraums 21 ist dem Schragen
13 eine auf und ab bewegbare Auflage 22 zugeordnet, die sich während des Befüllvorgangs
absenkt. Optional kann dem Führungskanal 39 ein Sperrelement 40 zugeordnet sein, um
den Artikelstrom mindestens zeitweise zu unterbrechen bzw. aufzuhalten. Zum Schragenwechsel
ist es in dieser Ausführungsform sinnvoll, die Schragen 13 hintereinander anzuordnen,
derart, dass der befüllt Schragen 13 von dem noch zu befüllenden Schragen 13 nach
vorne verschoben wird. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, auch eine zwei- oder
mehrbahnige Abgabe der Artikel 11 an den Schragen 13 vorzusehen.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 11 umfasst die Einrichtung 17 zum Aufnehmen der
Artikel 11 mehrere Muldentrommeln 20 bzw. Saugtrommeln. Jede der rotierend antreibbaren
Muldentrommeln 20 ist zur Befüllung eines Schragens 13 ausgebildet und eingerichtet.
In der beschriebenen Ausführungsform wirkt eine der Muldentrommeln 20 mit der Abgabetrommel
15 zusammen. Anders ausgedrückt übernimmt eine Muldentrommel 20 die Artikel 11 von
der Abgabetrommel 15. Die zweite Muldentrommel 20 wirkt mit der ersten Muldentrommel
20 zusammen, übernimmt demnach die Artikel 11 von der ersten Muldentrommel 20. Jede
Muldentrommel 20 weist mindestens einen Führungskanal 41 als Einrichtung 18 zum Übernehmen
und Abgeben der Artikel 11 auf. Vorzugsweise schließen sich an jede Muldentrommel
20 mehrere Führungskanäle 41 an. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei
der die Anzahl der Führungskanäle 41, die einer Muldentrommel 20 zugeordnet sind,
der Anzahl der zu befüllenden Schächte 24 des Schragens 13 entspricht. Die Führungskanäle
41 sind ebenfalls gebogen bzw. gekrümmt ausgebildet und weiten sich vorzugsweise zum
Austritt der Artikel 11 hin auf. Bei dieser Ausführungsform sind die Führungskanäle
41 ebenfalls feststehend. Der Schragen 13 kann stationär oder vertikal absenkbar sein.
Bei feststehendem Schragen 13 ist diesem bzw. jedem Schacht die auf und ab bewegbare
Auflage 22 zugeordnet. Die Muldentrommeln 20 sind bezüglich der Rotationsgeschwindigkeit,
der Rotationsrichtung sowie des Vakuums aufeinander abstimmbar. So können die Muldentrommeln
20 z.B. bei einem Schragenwechsel auf einen anderen, benachbarten Schragen 13 umgeschaltet
werden. Daher kann auf ein Sperrelement verzichtet werden.
[0035] Eine weitere Ausführungsform gemäß der Figur 12 beschreibt eine Lösung, bei der die
Einrichtung 17 ebenfalls mehrere Muldentrommeln 20 bzw. Saugtrommeln umfasst. Die
Muldentrommeln 20 sind rotierend angetrieben und wahlweise zur Befüllung eines Schragens
13 oder mehrerer benachbart angeordneter Schragen 13 ausgebildet und eingerichtet.
Die Schragen 13 sind bei dieser Ausführungsform vorzugsweise in horizontaler Richtung
(siehe Pfeil H) z.B. auf einer Auflage 44 bewegbar, so dass einem Vollschragen ein
Leerschragen folgt. Die Bewegung kann kontinuierlich oder getaktet stattfinden. Die
Einrichtung 18 zum Übernahmen und Abgeben der Artikel 11 weist mindestens eine Verteilertrommel
42 für jede Muldentrommel 20 auf. In der bevorzugten Ausführungsform sind jeder Muldentrommel
20 jeweils zwei Verteilertrommeln 42 zugeordnet, die jeweils in einen Führungskanal
43 münden. Mittels einer Verteilertrommel 42 lassen sich wahlweise einzelne Schächte
24 eines Schragens 13 oder zwei und mehr Schächte 24 eines Schragens 13 befüllen.
Die Schragen 13 sind stationär ausgebildet. Zwecks Minimierung der Fallhöhe sind jedem
Schacht 24 auf und ab bewegbare Auflagen 22 zugeordnet. Der Vertikalbewegung der Auflagen
22 ist die horizontale Bewegung (siehe Pfeil H) der Schragen 13 überlagerbar. Die
Muldentrommeln 20 und Verteilertrommeln 42 sind bezüglich der Rotationsgeschwindigkeit,
der Rotationsrichtung sowie des Vakuums aufeinander abstimmbar. Dadurch ergibt sich
die Möglichkeit der gesteuerten Auffüllung der Schächte 24.
[0036] Allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass durch den Einzelstabtransport
mittels der Einrichtung 17 zum Aufnehmen der stabförmigen Artikel 11 aus der Herstellmaschine
10 eine zählgenaue Befüllung der Schragen 13 sichergestellt ist. Mit anderen Worten
ermöglicht die erfindungsgemäße Aufnahme, Übergabe und Abgabe der Artikel 11 eine
abgezählte Befüllung der Schragen 13. Dazu kann jeder Vorrichtung 12 bzw. jeder Herstellmaschine
10 ein nicht dargestelltes Detektionsmittel, beispielsweise Sensoren, zugeordnet sein.
Die Sensoren können an eine übergeordnete Steuerung, die z.B. mindestens ein Schieberegister
und mindestens einen Zähler pro Schragen 13 bzw. pro Schacht 24 aufweist, angeschlossen
sein.
[0037] Selbstverständlich können die einzelnen Ausführungsformen der Einrichtung 17 und
der Einrichtung 18 untereinander auch anderweitig kombiniert werden. Als Beispiel
besteht die Möglichkeit, dass in einer Ausführungsform die Einrichtung 17 als Muldentrommel
20 ausgebildet ist, und die Einrichtung 18 als umlaufend angetriebenes Förderband
25 ausgebildet ist. Andere Kombinationen sind aber ebenfalls möglich. Im Übrigen werden
die zu den einzelnen Ausführungsformen genannten Vorteile auch von den jeweils anderen
Ausführungsformen erreicht. Anders ausgedrückt werden mit der Erfindung durch alle
Ausführungsformen die bisherigen physikalischen Grenzen bei der Schragenbefüllung
verschoben, wobei gleichzeitig eine verbesserte Schonung der Artikel sowie eine erhöhte
Prozesssicherheit erreicht wird.
[0038] Wie weiter oben erwähnt, umfasst die Herstellmaschine 10 im Wesentlichen eine Walzenanordnung
14 zum Transport der produzierten Artikel 11. In Transportrichtung der Artikel 11
vor der Walzenanordnung 14 sind die bekannten Einrichtungen zum Bilden der stabförmigen
Artikel 11 als Bestandteil der Herstellmaschine 10 angeordnet. Gemäß der Erfindung
ist nunmehr eine Vorrichtung 12 zum Befüllen von Schragen 13 integraler Bestandteil
der Herstellmaschine. Vorzugsweise ist die Vorrichtung 12 nach einer der zuvor beschriebenen
Ausführungsformen ausgebildet. Insbesondere ist die Vorrichtung 12 zum Befüllen der
Schragen 13 als Zweischragen-Füllstation ausgebildet, was besonders den Schragenwechsel
vereinfacht. Wie insbesondere den Figuren 1 bis 3 zu entnehmen ist, ist die Vorrichtung
12 vorzugsweise zwischen zwei Abgabetrommeln 15 der Herstellmaschine 10 angeordnet.
In Transportrichtung T der Artikel 11 hinter der Vorrichtung 12 und hinter der ausgangsseitigen
Abgabetrommel 15 ist eine Vorrichtung zum Bilden eines mehrlagigen Massenstroms, die
auch als Stackformer bezeichnet wird, als Bestandteil der Herstellmaschine 10 angeordnet.
[0039] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip der Erfindung näher erläutert:
Die stabförmigen Artikel 11, z.B. Zigaretten, Filterstäbe oder dergleichen, werden
in der Herstellmaschine 10 produziert. Über die Walzenanordnung 14 werden die Artikel
11 1 dann der Abgabetrommel 15 übergeben. Von der Abgabetrommel 15 nimmt die Einrichtung
17 zum Aufnehmen der Artikel 11 die Artikel 11 auf und leitet diese an die Einrichtung
18 zum Übernehmen und Abgeben der Artikel 11 weiter. Die Einrichtung 18 befüllt letztlich
mindestens einen, vorzugsweise jedoch zwei oder mehr Schragen 13 mit den Artikeln
11. Die Schragen 13 werden entsprechend in eine Befüllposition transportiert, wobei
das Zuführen und Abtransportieren der Schragen 13 auf unterschiedliche Weise, nach
unten oder oben, durch Schieben hintereinander liegender Schragen 13 selbst oder in
anderer bekannter Weise erfolgen kann.
[0040] Der gesamte Befüllvorgang spielt sich oberhalb der Schragen 13 statt bzw. ist von
oben nach unten gerichtet. Sämtliche Artikel 11 werden oberhalb der Schragen 13 von
der Einrichtung 17 aufgenommen. Die Artikel 11 werden dann über die Einrichtung 18
einlagig gerichtet ausschließlich von oben nach unten in die Schragen 13 gefüllt.
Die Artikel 11 werden während des gesamten Förderwegs von der Abgabetrommel 15 bis
in den Schragen 13 hinein geführt und in diesen abgelegt. Mit anderen Worten werden
die Artikel 11 zwangsgeführt in die Schragen 13 gefüllt. Bevorzugt werden die Artikel
11 entweder durch ein Saugförderband 19 oder durch mindestens eine Muldentrommel 20
von der Abgabetrommel 15 aufgenommen. Je nach konstruktiver Ausführung der Einrichtungen
17 und 18 sind die Schragen 13 während des Befüllens stationär oder vertikal und/oder
horizontal bewegbar. Bei einer Befüllung mit stationärem Schragen 13 werden innerhalb
des Aufnahmeraums 21 der Schragen 13 Auflagen 22 abgesenkt, um den Förderweg und insbesondere
die Fallhöhe der Artikel 11 zu reduzieren. Die Artikel 11 werden einlagig und vereinzelt
von der Abgabetrommel 15 aufgenommen und lagenweise im Schragen 13 abgelegt. Dabei
ist eine abgezählte Befüllung der Schragen 13 bevorzugt. Durch die erfindungsgemäße
Aufnahme, Übernahme und Abgabe der Artikel 11 ist ein gesteuerter Abwurf bzw. eine
gesteuerte Abgabe der Artikel 11 gewährleistet, wobei das Prinzip der Wurfparabel
für den Verlauf der Artikel 11 von der Einrichtung 17 an die Einrichtung 18 bzw. weiter
an die Schragen 13 verwirklicht ist.
[0041] Neben der bevorzugten Integration der Vorrichtung 12 in die Herstellmaschine 10 kann
die Vorrichtung 12 auch an andere Maschinen oder Vorrichtungen angeschlossen oder
als "Stand-alone-Maschine" betrieben werden.
1. Vorrichtung (12) zum Befüllen von mindestens einem Schragen (13), vorzugsweise zwei
Schragen (13) mit stabförmigen Artikeln (11) der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend
eine Einrichtung (17), die zum einlagigen und geordneten Aufnehmen der Artikel (11)
von einer vorgeschalteten Vorrichtung, insbesondere einer Herstellmaschine (10) für
stabförmige Artikel (11), ausgebildet und eingerichtet ist, eine Einrichtung (18),
die zum einlagigen und geordneten Übernehmen der Artikel (11) von der vorgeschalteten
Einrichtung (17) zur Aufnahme der Artikel (11) sowie zum Abgeben der Artikel (11)
an die Schragen (13) ausgebildet und eingerichtet ist, sowie eine Transporteinrichtung
für die Schragen, dadurch gekennzeichnet , dass die Einrichtung (17) zum Aufnehmen der Artikel (11) vollständig oberhalb der Schragen
(13) angeordnet ist, die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11)
für eine gerichtete Befüllung der Schragen (13) ausschließlich einlagig von oben nach
unten ausgebildet und eingerichtet ist, und dass die Transporteinrichtung zum vertikalen
und/oder horizontalen Bewegen der Schragen (13) ausgebildet und eingerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (17) zum Aufnehmen der Artikel (11) mindestens ein umlaufend angetriebenes
Saugförderband (19) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (17) zum Aufnehmen der Artikel (11) mindestens eine rotierend angetriebene
Muldentrommel (20) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem oder jedem Schragen (13) innerhalb des Aufnahmeraums (21) des Schragens (13)
eine auf und ab bewegbare Auflage (22) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) für jeden Schragen
(13) als einzelnes, umlaufend angetriebenes Förderband (25) ausgebildet ist, wobei
das Förderband (25) ein Saugband und/oder Muldenband ist, das um mehrere Umlenk- und/oder
Antriebswalzen (26) zur Bildung eines an die Geometrie des Schragenaufnahmeraums angepassten
Förderweges geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) für jeden Schragen
(13) mehrere umlaufend angetriebene Förderbänder (27) umfasst, wobei die Förderbänder
(27) Saugbänder und/oder Muldenbänder sind, die jeweils um zwei Umlenk- und/oder Antriebswalzen
(28) zur Bildung eines Vertikalförderers geführt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) mindestens einen
Führungskanal (29, 38, 39, 41, 43) umfasst, wobei der oder jeder Führungskanal (29,
38, 39, 41, 43) mindestens teilweise gebogen ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Führungskanälen (29) zwischen dem Saugförderband (19) und jedem
Führungskanal (29) ein Entnahmeband (35) angeordnet ist, wobei das Entnahmeband (35)
mindestens in einem Teilbereich mit Nuten und/oder Mulden versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) mindestens eine
Entnahmetrommel (37, 42) umfasst, wobei die Entnahmetrommel (37, 42) als Saugtrommel
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (18) zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) für jeden Schragen
(13) mehrere vertikal gerichteten Transportkanäle (30) umfasst, wobei die Transportkanäle
(30) jeweils aus zwei parallel laufenden und beabstandet zueinander angeordneten Förderbändern
(31, 32) gebildet sind, wobei jeweils zwei einen Transportkanal (30) bildende und
gleich laufend angetriebene Förderbänder (31, 32) zur Klemmung der zu fördernden Artikel
(11) ausgebildet und angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Transportkanal (30) ein Führungskanal (29, 38) zugeordnet ist, wobei der Führungskanal
(29, 38) jeweils in den Transportkanal (30) mündet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (17) zum Aufnehmen der Artikel (11) mehrere Muldentrommeln (20) umfasst,
und jeder Muldentrommel (20) jeweils mehrere Führungskanäle (41) als Einrichtung (18)
zum Übernehmen und Abgeben der Artikel (11) zum Befüllen eines Schragens (13) zugeordnet
sind.
13. Herstellmaschine (10) für stabförmige Artikel (11) der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend eine Walzenanordnung (14), die mindestens eine Abgabetrommel (15) umfasst,
dadurch gekennzeichnet , dass eine Vorrichtung (12) zum Befüllen von Schragen (13) insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 integraler Bestandteil der Herstellmaschine (10) ist.
14. Herstellmaschine (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (12) zum Befüllen als Mehrschragen-Füllstation, vorzugsweise als
Zweischragen-Füllstation ausgebildet ist.
15. Herstellmaschine (10) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtung T der Artikel (11) hinter der Vorrichtung (12) zum Befüllen
von Schragen (13) eine Vorrichtung (16) zum Bilden eines mehrlagigen Massenstroms
als Bestandteil der Herstellmaschine (10) angeordnet ist.