[0001] Die Erfindung betrifft einen Berührungsschutz für ein Ergreifen oder Festhalten von
offenen Lebensmitteln in Form einer Serviette aus flexiblem Material, vorzugsweise
zum berührungsfreien Festhalten eines Brotlaibes während des Abschneidens von Brotscheiben
mit einem Brotmesser.
[0002] Werden Brote für den Verzehr in Scheiben geschnitten, so werden naturgemäss die Schnittflächen
der einzelnen Scheiben und des Brotlaibes in kurzer Zeit, trocken und hart. Im Gastgewerbe
ist man weitgehend davon abgekommen, grössere Stückzahlen von Brotscheiben für die
Gäste vorzubereiten. Heutzutage werden auf Buffet-Tischen und auf Brotbrettern ganze
Brotlaibe bereitgestellt, von denen jeder Gast, je nach Bedarf, Brotscheiben selber
abschneiden darf. Mit der einen Hand fasst er den Brotlaib an und drückt ihn auf ein
Brotbrett - mit der andern Hand hält er ein Messer und schneidet sich eine Brotscheibe
ab.
[0003] Diese Arbeitsweise ist einfach, weist aber einige Nachteile auf. Zum einen ist die
direkte Berührung des Brotlaibes ohne diesen vor den blossen Händen zu schützen, unhygienisch.
[0004] Teilweise werden Textil- oder Papierservietten verwendet, welche das Brot schützen
sollen. Die Zuverlässigkeit dieser Methode ist jedoch nicht gegeben, denn die Servietten
müssen zunächst mit beiden Händen auf dem Brot positioniert werden, und beim Verschieben
müssen wiederum beide Hände benützt werden. Die Servietten werden teilweise unkontrolliert,
an allen Seiten berührt und wiederum aufs Brot gelegt. Auch diese Lösung ist aus hygienischen
Gründen unbefriedigend.
[0005] Ein ähnliches Problem besteht beim Verkauf von offenen Nahrungsmitteln, wie z.B.
Brot, Gebäck, Früchte etc. Auch dabei soll entweder vom Verkaufspersonal oder, in
Selbstbedienungsgeschäften, vom Kunden ein Berührungsschutz verwendet werden, um das
Anfassen des Verkaufsprodukts mit den blossen Händen zu vermeiden. Dies können Servietten
aus Papier oder Kunsstofffolien sein. Alternativ werden gelegentlich auch Handschuhe
aus PE-Folie bereitgestellt. Beides ist aber umständlich und wird daher häufig nicht
benutzt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hilfsmittel zu finden, mit dem die
genannten Nachteile vermieden werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass im Mittelbereich der Serviette
ein Griffbereich in Form einer abstehenden Falte ausgebildet ist
[0008] Im Folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Berührungsschutzserviette
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer anderen Form einer Berührungsschutzserviette
- Fig. 3
- eine weitere Ausbildung einer Berührungsschutzserviette
- Fig. 4a,b
- schematische Schnittdarstellungen von Stapeln von Berührungsschutzservietten
[0009] In der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen sind Massangaben
enthalten, die aber lediglich Beispiele darstellen. Selbstverständlich können die
Masse im Bereich nützlicher Abmessungen beliebig gewählt werden.
[0010] Die in Fig. 1 gezeigte Berührungsschutzserviette besteht aus einer ca. 38 cm langen
und 15 cm breiten Papierserviette 1, die entlang ihrer Mitte in Längsrichtung dreifach
so gefalzt ist, dass durch eine Aussenfalte 2 und beidseits davon zwei Innenfalten
3 ein von den durch die Faltung getrennten Flächen 4 der Serviette abstehender Kamm
5 gebildet ist, der als Griffbereich oder Griff dient. Mittels dieses Griffs kann
die Serviette einhändig als Abdeckung z.B. auf einem Brotlaib positioniert werden.
[0011] Um das Abstehen des Griffs von den Flächen 4 zu unterstützen, sind entlang der Innenfalten
3 Verstärkungen 6 vorgesehen. Die Verstärkungen sind ca. 20 mm breit und bestehen
vorzugsweise aus in den Zellstoff eingearbeiteter Lebensmittelstärke oder aus angebrachten
stabilen Papierstreifen.
[0012] Der Griff ist so lang, wie die Serviette breit ist, also 15 cm. Die Höhe des Griffs
beträgt circa 5 cm, sodass die beiden seitlichen Flächen 4 noch einen Inhalt von circa
14 cm x 15 cm aufweisen.
[0013] In einer zweiten, in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Flächen zwischen der
Aussenfalte und den beiden Innenfalten mindestens teilweise zusammengeklebt oder durch
Lochperforation miteinander verbunden.
[0014] Zusätzlich zur Verstärkung entlang den Innenfalten ist entlang eines längsseitigen
Rands der Serviette ebenfalls eine etwa 10 - 15 mm breite Frontkantenverstärkung 7
angebracht.
[0015] Wenn die Berührungsschutzserviette auf einer Unterlage liegt, steht der Griff annähernd
senkrecht nach oben. Wenn nun die Berührungsschutzserviette am Griff von der Unterlage
abgehoben wird, so neigen sich die beiden Flächen etwas nach unten. Vorne an der Frontkantenverstärkung
ca. 5 cm und hinten etwas mehr. Die Flächen 4 nehmen dadurch eine flügelähnliche Form
an.
[0016] Anstelle der partiellen, d.h. streifenförmigen Verstärkungen entlang den Innenfalten
und der Frontkante kann auch die ganze Serviette gleichmässig oder an gewissen Stellen
stärker und an anderen Stellen weniger stark mit Lebensmittelstärke verstärkt werden.
[0017] Zum Festhalten eines Brotlaibs beim Abschneiden von Scheiben wird die Berührungsschutzserviette
am Griff erfasst und aufs Brot gelegt. Beim Umfassen des Brotes wird der Griff zusammengedrückt
bzw. umgelegt. So kann das Brot, geschützt durch die Berührungsschutzserviette, beim
Abschneiden einer Scheibe Brot, entweder festgehalten, seitlich gekippt, oder angehoben
werden. Wichtig dabei ist, dass die Hand die Unebenheiten des Brotes aufspüren kann
und somit die Adhäsion optimal ausnutzen kann. Der zusammengedrückte bzw. umgelegte
Griff bildet mit dem Ziel des Fühlens der Unebenheiten des Brotes kein Hindernis.
Das weiche, flexible Material der Serviette erlaubt es, den Brotlaib so zu spüren,
wie wenn zwischen Brot und Hand kein Material vorhanden wäre. Das Brot kann erfasst
werden, wie wenn dies mit den blossen Händen geschehen würde, d.h. der Benutzer hat
das Brot "im Griff".
[0018] Der Griff 5 ermöglicht es, einhändig und zielsicher mit der Zellstoff-Abdeckung umzugehen.
Er ist so bequem zu erfassen, dass der Anwender gar nicht daran denkt, die Berührungsschutzserviette
auf der unteren Seite zu berühren.
[0019] Durch die Verstärkungen steht der Griff nach dem Herunterdrücken wieder so auf, dass
er leicht zwischen Daumen und Zeigefinger erfasst und die Berührungsschutzserviette
verschoben oder vom Brotlaib weggenommen und auf einer Fläche abgestellt werden kann.
[0020] Da der Griff breiter ist als eine Hand, die mittig den Griff erfasst, bleibt beim
Drücken auf denselben, die Verstärkung an der Vorderfront des Griffes, aufgerichtet.
Dadurch ergibt sich ein Signal, dass an dieser Stelle der Brothalter endet. Dies bedeutet,
dass eine gewisse Sicherheit, ein Sicherheitsabstand, vor dem zum Schneiden ansetzenden
Messer besteht. Die Verstärkung der Vorderfront kann vorteilhafterweise zusätzlich
farblich abgesetzt sein, so dass sie einen sichtbaren Abschluss im Schneidbereich
bildet.
[0021] Die Berührungsschutzserviette weist eine Vielzahl von Vorteilen auf. Sie erfüllt
in höchstem Masse die Anforderungen an die Hygiene und ist einfach in der Handhabung.
Sie ist ein Wegwerfartikel und erfordert keinen Abwasch, ist aber dennoch umweltfreundlich
aufgrund des verwendeten Materials. Das Material ist dem Anwender vertraut durch den
Gebrauch von Papierservietten.
[0022] Anstelle von Papier bzw. Zellstoff als Material für die Serviette kann auch ein anderes
Material, beispielsweise transparenten Kunststofffolien, Verwendung finden. Dies kann
für die Benutzung im Bereich des Verkaufs von offenen Lebensmitteln zweckdienlich
sein, weil während der Handhabung das Produkt sichtbar ist. Der Kunde kann ausgestellte
Früchte ergreifen, um diese zu prüfen oder in einen Einkaufssack zu legen. Nach Gebrauch
kann die Berührungsschutzserviette wieder auf eine Unterlage gestellt werden.
[0023] Für den Transport, die Lagerung und die Bereitstellung befindet sich jeweils eine
Anzahl von Berührungsschutzservietten, wie in Fig. 4a gezeigt aufgeschichtet in einer
Schachtel. Die Schachtel wird in bekannter Weise in der Mitte der Oberseite geöffnet,
sodass eine Berührungsschutzserviette nach der andern entnommen werden kann. Beim
zusammengeklebten Griff ist dieser, wie in Fig 4b gezeigt, seitlich flachgelegt. Um
den Griff zu erfassen wird der Daumen oder ein Finger unter den flach gelegten Griff
geschoben, welcher, durch die Beschaffenheit der Verstärkung die Tendenz hat, sich
aufzustellen.
[0024] Gemäss einer weiteren, in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind die beiden Flächen
4 durch eine weitere Faltung um etwa die Hälfte eingeklappt. Die bringt weitere Vorteile
mit sich. Zum einen wird dadurch eine schmale Verpackung erreicht. Zum anderen kann
der in Form einer Lasche 8 eingeklappte Bereich einen zusätzlichen Berührungsschutz
bilden. Beim Erfassen des Griffs gleiten die Finger naturgemäss unter die eingeklappten
Laschen 8, wodurch das Berühren von benachbarten Gebäckstücke, Früchte etc. vermieden
wird. Die Laschen haben die Tendenz, in die Ausgangstellung zurückgehen und bilden
somit etwas wie Taschen.
1. Berührungsschutz für ein Ergreifen oder Festhalten von offenen Lebensmitteln in Form
einer Serviette (1) aus flexiblem Material, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittelbereich der Serviette ein Griffbereich in Form einer abstehenden Falte (5)
ausgebildet ist.
2. Berührungsschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Falte eine Verstärkung (6) vorgesehen ist.
3. Berührungsschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Längskante eine Verstärkung (7) vorgesehen ist.
4. Berührungsschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen beidseits der Falte eingeklappt sind.
5. Berührungsschutz nach einem der Ansprüche 2-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung aus Lebensmittelstärke besteht.