[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kartuschensystem zum Applizieren eines fließfähigen
Materials, insbesondere eines medizinischen Zements, umfassend zumindest eine Kartusche,
wobei die zumindest eine Kartusche Kartuschenwände, jeweils einen Kartuschenkopf und
jeweils einen Förderkolben gegenüber des Kartuschenkopfs zum Austreiben eines Kartuscheninhalts
umfasst, wobei die Kartusche oder die Kartuschen zumindest eine Öffnung im Kartuschenkopf
oder der Kartuschenwand umfasst oder umfassen, die durch ein Ventil verschließbar
sind.
[0002] Kartuschensysteme zum Mischen und Applizieren eines Mischguts können aus mehreren
Komponenten bestehen und sollen eine sichere Aufbewahrung und einen sicheren Verschluss
für Komponenten in zumindest zwei Kartuschen vor ihrer Verwendung gewährleisten. Unmittelbar
vor der Applikation des Mischguts soll das Kartuschensystem sicher und schnell zu
öffnen sein, wobei eine synchrone Öffnung der einzelnen Kartuschen erstrebenswert
ist.
[0003] Reaktive pastöse Zwei- oder Mehrkomponentensyteme müssen nach ihrer Herstellung bis
zur Applikation getrennt aufbewahrt werden, um vorzeitige, unbeabsichtigte Reaktionen
der Komponenten zu verhindern. Kartuschensysteme für die Applikation von pastösen
Zwei- oder Mehrkomponentensystemen sind seit Jahrzehnten bekannt. Beispielhaft seien
dafür die Dokumente
CH 669 164 A5,
EP 0 607 102 A1,
EP 0 236 129 A2,
DE 3 440 893 A1,
US 4,690,306 A,
US 20091062808 A1,
EP 0 787 535 A1,
WO 2006/005 206 A1,
EP 0 693 437 A1,
EP 0 294 672 A,
EP 0 261 466 A1 und
EP 2 008 707 A1 genannt. Nach der Befüllung der Kartuschen mit reaktiven Pasten müssen diese sicher
bis zur Applikation verschlossen bleiben. Die Vermischung der pastösen Zwei- oder
Mehrkomponentensysteme erfolgt unmittelbar bei der Applikation üblicherweise mit Hilfe
von statischen Mischern. Exemplarisch seien dafür die Dokumente
GB 1,188,516 A,
US 2,126,245 A,
US 5,968,018 A,
US 4,068,830 A,
US 2003/179648 A1,
EP 0 664153 A1 und
EP 0 289 882 A1 angeführt. Bewegliche Kolben dichten dabei die Kartuschenböden ab und werden anschließend
bei der Applikation zum Auspressen der Pasten verwendet.
[0004] Zum Verschließen des Kartuschensystemkopfs des Kartuschensystems wurde eine Reihe
von Lösungen vorgeschlagen.
[0005] Ein einfaches, aber sehr wirksames Prinzip besteht darin, den Kartuschenkopf mit
einem drehbaren Verschluss zu verschließen (
EP 0 431 347 A1,
DE 2 017 292 A1,
US 3,215,298 A). Der Verschluss wird vor der Applikation herausgedreht. Anschließend wird ein Austragsrohr
in ein Gewinde am Kartuschenkopf eingedreht oder mit einem, ein Gewinde nachbildendem
Zapfensystem fixiert. Nachteilig ist hieran, dass der Anwender zweimal Drehbewegungen
ausführen muss, bis das Pastenmaterial ausgetrieben werden kann. Weiterhin kann es
passieren, dass der Verschluss herausgedreht wird und das Austragsrohr erst später
aufgesetzt wird. Zwischen dem Öffnen der Kartuschen und dem Einsetzen des Austragsrohrs
kann es, insbesondere wenn flüchtige Substanzen in den Pasten enthalten sind, zur
Verdunstung von Bestandteilen der Pasten kommen.
[0006] Der gegenwärtig sehr häufig, insbesondere in der Klebstoff- und Dichtungsmitteiindustrie
verwendete Verschluss basiert darauf, dass am Kartuschenkopf das Wandmaterial der
Kartusche sehr dünn ausgebildet ist, so dass diese Wandung leicht durchstochen werden
kann. Beim Durchstoßen werden Partikel aus der Wandung abgelöst, die dadurch in das
pastöse Material gelangen.
[0007] Ein weiteres Kartuschensystem basiert auf der Verpackung von pastösen Mehrkomponentensystemen
in Schlauchbeuteln (
WO 20101006455 A1). Die versiegelten Schlauchbeutel werden dabei in Kartuschen eingebracht. Schlauchbeutel
haben den Vorteil, dass sie zur Verpackung von Pasten geeignet sind, die flüchtige
Bestandteile enthalten. Schlauchbeutel aus Verbundmaterialien, wie zum Beispiel Aluminiumverbundbeutel,
sind dafür besonders geeignet. Die Öff nung der Schlauchbeutel erfolgt durch Schneiden,
die sich beim Eindrehen des Austragsrohrs mit drehen. Bei der Drehbewegung der Schneiden
werden die Beutel aufgeschnitten und so Öffnungen in den Kartuschen zum Austragen
des Inhalts bereitgestellt. Der pastöse Beutelinhalt wird anschließend durch diese
Öffnungen in den Kartuschen in Richtung des statischen Mischers ausgepresst.
[0008] Nachteilig ist hieran, dass die Verpackung von pastösen Materialien in Schlauchbeuteln
und zusätzlich in Kartuschen sehr kostenintensiv und nur speziellen Anwendungen vorbehalten
ist. Für viele Anwendungen, vor allem im medizinischen Bereich, ist es zudem Problematisch,
dass sich Teile der geschnittenen Schlauchbeutel ablösen können und dann in die pastösen
Komponenten gelangen und so das Mischgut kontaminieren können.
[0009] Das Auspressen von pastösen Komponenten aus Kartuschensystemen wird gegenwärtig meistens
bei Kleb- und Dichtungsstoffen durch mechanische Auspressvorrichtungen vorgenommen,
die durch Handbewegungen des Anwenders betrieben werden. Nachteilig ist dabei, dass
besonders bei der Auspressung von großen Volumina der Anwender physisch stark belastet
wird. Daneben sind insbesondere bei industriellen Anwendungen von Kartuschensystemen,
bei denen kontinuierlich pastöse Stoffe innerhalb relativ kurzer Zeit appliziert werden
müssen. mit Druckluft betriebene Auspressvorrichtungen üblich. Diese Vorrichtungen
sind über Druckluftschläuche mit Kompressoren oder mit Druckluftleitungen verbunden.
[0010] Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Kartuschen mit Hilfe von komprimierten Gasen
auszupressen, die in Gaspatronen gespeichert sind, die sich innerhalb von Auspressvorrichtungen
befinden. Diese Systeme sind prinzipiell seit Jahrzehnten bekannt.
[0011] Die
US 2,818,899 schlägt eine Dichtungspistole vor, die im Griffstück eine Gaspatrone enthält. Das
komprimierte Gas der Gaspatrone drückt nach Öffnung der Patrone einen Kolben innerhalb
einer Kartusche in Richtung Kartuschenkopf. Die Steuerung des Flusses der pastösen
Masse erfolgt durch einen zentralen durch die Kartusche gehenden Stab, der die Austrittsöffnung
der Kartusche verschließen kann.
[0012] In der
US 3,938,709 von 1976 wird eine Austragsvorrichtung beschrieben, bei der durch Gasdruck eine Tube,
die sich innerhalb des hohlen Pistolenkörpers befindet, ausgedrückt wird. Der Gasfluss
wird dabei durch ein einfaches Stiftventil mit Feder erreicht, das durch einen Handhebei
betätigt werden kann. Eine Vorrichtung zum Ablassen des Gases war dabei nicht vorhanden.
Das bedeutet, dass trotz der Unterbrechung der Gaszufuhr die Pistole das Material
durch den bestehenden Restdruck nachdrückt
[0013] Die
EP 0169 533 A2 von 1985 offenbart ein Einspritzgerät für viskose Mittel. Bel diesem fährt nach Unterbrechung
der Drucfcgaszufuhr das Auspressen nicht fort, weil an der Abgabeöffnung ein Einspritzsteuerventil
angeordnet ist, das den Strom des viskosen Mittels unterbricht. Interessant ist dabei,
dass durch das Ventil des Abzugsgriffs einmal die Gaszufuhr und gleichzeitig der Austritt
des viskosen Mittels gesteuert werden kann. Das Einspritzsteuerventil schließt, wenn
keine Beaufschlagung mit komprimiertem Gas erfolgt.
[0014] In der
US 4,925,061 wird ein ähnliches System beschrieben. Bei dem jedoch das Einspritzsteuerventil über
eine Stange betätigt wird, die mit dem Abzugsgriff verbunden ist.
[0015] Die
EP 1 118 313 A1 offenbart eine Pistole zum Auspressen von Knochenzement. Der Antrieb erfolgt hierbei
ebenfalls durch eine Gaspatrone. Wesentlich ist, dass dieses sehr komplexe System
eine Stange aufweist, die dazu bestimmt ist, die im Austragsrohr enthaltene Zementrestmenge
auszutreiben. Diese elegante technische Lösung ist für konventionelle Polymethlmethacrylat-Knochenzemente
sehr gut geeignet. Für Kartuschensysteme zur Mischung mehrerer Komponenten mit statischem
Mischer ist diese Pistole jedoch nicht verwendbar. Zudem ist die Fertigung dieser
Pistole sehr aufwendig.
[0018] Die
WO 2008/109439 A1 offenbart eine durch komprimiertes Gas betriebene Austragsvorrichtung, die ein Hydraulik-Medium
verwendet, auf welche das komprimierte Gas drückt.
[0019] Es 1st festzustellen, dass die bisher bekannten Austragsvorrichtungen, die mit Gaspatronen
angetrieben werden und einen komplexen mechanischen Aufbau besitzen, für die Fertigung
als Einmalartikel nur bedingt oder überhaupt nicht geeignet sind. Besonders dle vorgeaohlagenen
Ventile sind sehr teuer und stellen dadurch die Verwendung der Austragsvorrichtungen
als Einmalartikel in Frage. Die vorgeschlagenen technischen Lösungen lassen sich zudem
nur schwer als Kunststoffspritzteile ausführen.
[0020] In der Medizin werden seit Jahrzehnten Polymethylmethacrylat-Knochenzemente zur dauerhaften
mechanischen Fixierung von Totalgelenkendoprothesen eingesetzt. Diese basieren auf
Pulver-Flüssigkeits-Systemen. Es wurden in jüngster Zeit auch Polymethylmethacrylat-Knochenzemente
vorgeschlagen, die auf der Verwendung von Zementpasten beruhen (
DE 10 2007 050 762 A1,
DE 10 2008 030 312 A1,
DE 10 2007 052 116 A1). Für derartige Zemente wurden bisher noch keine geeigneten Kartuschensysteme vorgeschlagen.
[0021] Bei der Anwendung von Knochenzementen zur Fixierung von Totalgelenkendoprothesen
muss immer berücksichtigt werden, dass bei diesen Operationen das OP-Personal unter
zeitlichem Druck steht. Bel medizinischen Anwendungen von Kartuschensystemen für die
Applikation von pastenförmige Polymethylmethacrylat-Knochenzemente sollten diese daher
grundsätzlich so gestaltet sein, dass sie weitgehend resistent gegenüber Anwenderfehlem
sind und auch in Stresssituationen schnell und sicher bedient werden können.
[0022] Ein essentieller Bestandteil von pastenförmigen Polymethylmethacrylat-Knochenzementen
ist das Monomer Methylmethacrylat. Dieses Monomer verdampft leicht und hat bei Raumtemperatur
einen recht hohen Dampfdruck. Bei der Verwendung von Methylmethacrylat enthaltenden
Pasten muss deshalb unbedingt beachtet werden, dass bei Vakuumeinwirkung, wie bei
der Entgasung im Rahmen der Sterilisation mit Ethylenoxid, die Kartuschenkolben in
den Kartuschen durch das verdampfende Methylmethacrylat bewegt und im Extremfall aus
den Kartuschen ausgestoßen werden können.
[0023] Aufgabe der Erfindung ist es also ein Kartuschensystem bereitzustellen, das einfach
und kostengünstig in der Herstellung ist, gleichzeitig aber eine sichere und einfache
Öffnung der Kartuschen gewährleistet. Eine sichere Aufbewahrung und ein sicherer Verschluss
für pastenförmige Komponenten sollen zusätzlich gewährleistet sein. Unmittelbar vor
der Applikation der Pasten soll das Kartuschensystem mit möglichst geringem Aufwand
sicher und schnell zu öffnen sein, um eine einfache Anwendung während Operationen
zu ermöglichen und so die Probleme der bisherigen Kartuschensysteme und ihrer Verschlusssysteme
vermindern beziehungsweise überwinden. Auch sollen möglichst Bedienungsfehler des
Anwenders vermieden werden können.
[0024] Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, dass ein drehbares Ventil drehbar in einer
Halterung am Kartuschenkopf oder den Kartuschenköpfen gelagert ist oder ein verschiebbares
Ventil verschiebbar in einer Halterung an der Kartusche oder den Kartuschen gelagert
ist, wobei das Ventil zumindest einen mit einer Auslassöffnung verbundenen Durchgang
durch das Ventil umfasst, das Ventil in einer geschlossenen Position zumindest eine
Öffnung wenigstens einer Kartusche, insbesondere alle Öffnungen jeder Kartusche, dicht
verschließt, in einer offenen Position des Ventils der Durchgang oder die Durchgänge
mit der Öffnung oder den Öffnungen verbunden ist oder sind, so dass ein Kartuscheninhalt
aus der Kartusche oder den Kartuschen durch die Auslassöffnung drückbar ist, und wobei
das Ventil von der geschlossenen Position in die offene Position durch eine Drehung
des Ventils oder durch ein Verschieben des Ventils überführbar ist, wobei die Bewegung
des Ventils zu einer Öffnung einer in dem Kartuschensystem angeordneten oder anbringbaren
Gasdruckpatrone führt, indem sich die Gasdruckpatrone relativ zu einer Öffnungsvorrichtung
des Kartuschensystems bewegt.
[0025] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Gasdruckpatrone fest mit der Kartuschenwand
oder den Kartuschenwänden verbunden ist und die Öffnungsvorrichtung durch die Bewegung
des Ventils bewegbar ist oder die Öffnungsvorrichtung fest mit der Kartuschenwand
oder den Kartuschenwänden verbunden ist und die Gasdruckpatrone durch die Bewegung
des Ventils bewegbar ist.
[0026] Auch kann vorgesehen sein, dass die Gasdruckpatrone oder die Öffnungsvorrichtung
fest mit dem in Längsrichtung der Kartusche oder der Kartuschen verschiebbaren Ventil
verbunden ist.
[0027] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Gasdruckpatrone oder die Öffnungsvorrichtung
verschiebbar neben der Kartusche oder den Kartuschen, insbesondere in einem Zwischenraum
zwischen den Kartuschen, angeordnet ist und das drehbare Ventil eine Verlängerung
gegenüber der Auslassöffnung umfasst, die die Gasdruckpatrone oder die Öffnungsvorrichtung
bei einer Drehung des drehbaren Ventils vom geschlossenen in den offenen Zustand in
Richtung des Kartuschenbodens verschiebt und dadurch die Gesdruckpatrone mit der Öffnungsvorrichtung
öffnet.
[0028] Erfindungsgemäße Kartuschensysteme können sich auch dadurch auszeichnen, dass die
Öffnungsvorrichtung einen Dorn zum Öffnen eines Ventils der Gasdruckpatrone umfasst
Dabei kann vorgesehen sein, dass der Dom einen Durchlass umfasst, durch den das Gas
aus der geöffneten Gasdruckpatrone leitbar ist, wobei vorzugsweise im Durchlass ein
Drosselventil angeordnet ist.
[0029] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Kartuschensystem am Kartuschenboden durch eine
Abdeckung, insbesondere gasdicht verschlossen ist
[0030] Mit der Erfindung wird zudem vorgeschlagen, dass die Öffnung der geöffneten Gasdruckpatrone
bei offener Position des Ventils in einem Druckraum angeordnet ist, der neben der
Kartusche oder den Kartuschen, insbesondere zwischen den Kartuschen angeordnet ist
und vorzugsweise von der Umgebung gasdicht abgeschlossen ist.
[0031] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Druckraum über zumindest eine Verbindung mit
einem hinteren Bereich der Kartusche oder mit den hinteren Bereichen der Kartuschen
verbunden ist, so dass bei einer Erhöhung des Drucks im Druckraum sich der oder die
Förderkolben in Richtung des Kartuschenkopfs oder der Kartuschenköpfe bewegen, wenn
die Auslassöffnung geöff net ist.
[0032] Bevorzugt ist, dass das Kartuschensystem zumindest zwei, vorzugsweise drei parallel
zueinander angeordnete Kartuschen zur Herstellung eines Mischguts umfasst.
[0033] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Förderkolben der Kartuschen durch zumindest
einen Steg miteinander verbunden sind und die Kartuschenwände Schlitze umfassen, die
vom Kartuschenboden aus bis zu ungefähr der Hälfte der Kartuschen reichen, wobei die
den Kartuschenköpfen zugewandte Seite der Förderkolben auch in ihrer Ausgangsposition
tiefer als die Schlitze in den Kartuschen angeordnet sind, so dass der vordere Bereich
der Kartuschen für den Kartuscheninhalt oder mit dem Kartuscheninhaft vom hinteren
Bereich der Kartuschen, insbesondere gasdicht getrennt ist, und wobei die Schlitze
so breit sind, dass sie eine Bewegung der oder die Stege durch die Schlitze ermöglichen.
[0034] Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, dass am Ventil oder dem Stutzen ein
Austragsrohr angeordnet ist, das an der Auslassöffnung beginnt und den Durchgang bis
zu einer Austragsrohrspftze verlängert, wobei vorzugsweise das Austragsrohr in seinem
Inneren einen statischen Mischer umfasst.
[0035] Dabei kann vorgesehen sein, dass im Austragsrohr ein Austragsrohrventil angeordnet
ist, mit dem der Volumenstrom des zu applizierenden Materials unterbrechbar, insbesondere
steuerbar ist.
[0036] Mit der Erfindung wird ferner ein Kartuschensystem vorgeschlagen, dass an einer Öffnung
oder mehreren Öffnungen im Ventil und/oder an der oder den Öffnungen zumindest ein
Dichtungsring zwischen der Kartuschenwand oder dem Kartuschenkopf und dem Ventil angeordnet
ist oder sind, so dass in der geöffneten Position des Ventils zumindest eine fluiddichte
Verbindung von der zumindest einen Öffnung in der oder den Kartuschen zu dem oder
den Durchgängen bereitgestellt ist oder sind.
[0037] Schließlich wird vorgeschlagen, dass das Ventil, das insbesondere zylindrisch oder
als Zylinderabschnitt geformt ist, in der offenen und der geschlossenen Position in
Presspassung über der oder den Öffnungen an dem oder den Kartuschenkopfen oder den
kartuschen-wänden angeordnet ist und diese dicht abschließt oder dicht mit dem oder
den Durchgängen verbindet.
[0038] Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass eine Verbindung
der Bewegung des Ventils, mit der das Kartuschensystem geöffnet und damit zum Applizieren
eines Materials bereitgestellt wird, und dem Öffnen einer Druckgaspatrone möglich
ist, um eine Vereinfachung der Bedienbarkeit des Kartuschensystems zu erreichen. Die
Kraft, die bei der Bewegung des Ventils aufgebracht werden muss, kann dabei dazu verwendet
werden, einen Dorn in ein dafür vorgesehenes Ventil der Gasdruckpatrone zu drücken
und diese dadurch zu öffnen. Der Gasdruck führt dann bei erfndungsgemäßem Aufbau des
Kartuschensystems zu einem Vortrieb eines Förderkolbens in einer Kartusche oder mehrerer
Förderkolben in mehreren Kartuschen des Kartuschenssystems, durch den ein darin gelagertes
Material austreibbar ist. Zur Steuerung des Materialaustrags können Drosselventile
zwischen der Gasdruckpatrone und den Förderkolben und an einer Austragsöffnung / Auslassöffnung
des Kartuschensystems vorgesehen sein.
[0039] Wenn das Kartuschensystem direkt die Gasdruckpatrone und ein Austragsrohr umfasst,
ist das Kartuschensystem sofort einsetzbar und durch eine einzige Bewegung, nämlich
dem Drehen eines drehbaren Ventils oder dem Verschieben eines verschiebbaren Ventils,
betriebsbereit. Dies kann unter schwierigen Einsatzbedingungen, wie beispielsweise
beim Einsatz als Kartuschensystem für Knochenzemente im OP-Bereich, ein entscheidender
Vorteil sein.
[0040] Die Neuentwicklung ist ein Kartuschensystem, welches einen integrierten Antriebmechanismus
enthält, so dass eine zusätzliche Auspressvorrichtung, wie zum Beispiel eine Auspresspistole,
nicht mehr notwendig ist. Das Überführen des Austragsrohrs in die Austragsposition
auf dem Kartuschenkopf oder den Kartuschenköpfen erfolgt weiterhin synchron mit dem
Öffnen der Kartuschen, um Bedienungsfehler des Anwenders zu vermeiden. Gleichzeitig
erfolgt das Öffnen der Kartuschen synchron mit der Aktivierung des Antriebssystems.
Beim Öffnen der Kartuschen eines erfindungsgemäßen Kartuschensystems können keine
Partikel freigesetzt werden.
[0041] Ein solches Kartuschensystem kann komplett aus kostengünstigen Kunststoffspritzgussteilen
gefertigt werden. Eine optional vorhandene Druckgaspatrone und die optional vorhandene
Feder sind bevorzugt aus Metall gefertigt. Das Kartuschensystem ermöglicht es, bei
Krafteinwirkung in Richtung Kartuschensystemkopf mehrere Förderkolben synchron in
den Kartuschen zu bewegen und damit die fließfähigen Materialien gleichmäßig auszupressen,
damit das Mischungsverhältnis der Pasten zueinander gewährleistet wird.
[0042] Unter dem Begriff fließfähiges Material werden erfindungsgemäß flüssige Materialien,
zähflüssige Materialien und auch hochviskose Materialien, die nur bei Druckbeaufschlagung
fließen, verstanden.
[0043] Unter einem verschiebbaren Verschluss im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch
ein Verschluss zu verstehen, der zunächst in der Ausgangsposition durch eine feste
Verbindung mit den Wänden des Zwischenraums, beispielsweise durch dünne Brücken, verbunden
ist, sofern diese feste Verbindung Sollbruchstellen aufweist, die bei einer Krafteinwirkung
auf den Verschluss brechen und so das Verschieben des Verschlusses unter Krafteinwirkung
ermöglichen.
[0044] Dabei wird vorgeschlagen, dass die feste Verbindung oder die festen Verbindungen
mit den Sollbruchstellen von den Öffnungen der Kartuschen aus gesehen in der Richtung
vorgesehen sind, in die sich der Verschluss, beim Öffnen bewegt, um einen Eintrag
von Partikeln der Bruchstellen in das Mischgut bzw. in die Ausgangskomponenten des
Mischguts zu verhindern.
[0045] Im Folgenden werden Ausführungsbeisplele der Erfindung anhand von zwei schematisch
dargestellten Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt:
Figur 1: eine Querschnittansicht in Längsrichtung eines erfindungsgemäßen Kartuschensystems
mit geöffnetem Verschluss;
Figur 2: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kartuschensystems nach Figur 1;
und
Figur 3: eine Querschnittansicht in Längsrichtung eines zweiten erfindungsgemäßen
Kartuschensystems.
[0046] Figur 1 zeigt eine schematisch dargestellte Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen
Kartuschensystems, das zum Mischen eines Mischguts bestehend aus zwei oder mehr Komponenten
geeignet ist. Dazu umfasst das Kartuschensystem zumindest zwei Kartuschen (1), in
denen die aus fließfähigen Materialien bestehenden Ausgangskomponenten des Mischguts
enthalten sind. Neben den zwei in Figur 1 dargestellten Kartuschen (1) können auch
weitere Kartuschen vorgesehen sein, die beispielsweise hinter den beiden dargestellten
Kartuschen (1) angeordnet sind. Die Kartuschen (1) sind durch Kartuschenwände (3)
seitlich und durch Kartuschenköpfe (5) auf der Vorderselte begrenzt. Aus Richtung
des Kartuschenbodens (9) sind die Kartuschen (1) durch Förderkolben (10) gasdicht
verschlossen, so dass fließfähige Kartuscheninhalte aus den Kartuschen (1) durch Beaufschlagung
der Förderkolben (10) mit Druckluft drückbar sind. Die beiden Kartuschen (1) sind
über einen Steg (11) fest miteinander verbunden. In den Kartuscherköpfen (5) sind
Öffnungen (12) vorgesehen.
[0047] Über den beiden Öffnungen (12) ist an den Kartuschenköpfen (5) ein Ventil (20) angeordnet,
das drehbar um die Drehachse (A) in einer Halterung (22), die fest mit den Kartuschenköpfen
(5) verbunden ist, gelagert ist. Ein zylindrischer Stutzen (24), der als Hohlkörper
ausgebildet ist und der eine Auslassöffnung (26) und ein Außengewinde (28) umfasst,
ist auf einer Seite des Ventils (20) angeordnet. Die Halterung (22) weist in diesem
Bereich eine Auslassung auf. Dazu kann die Halterung (22) aus zwei Teilen aufgebaut
sein. Das Außengewinde (28) ist zum Befestigen eines Austragsrohrs (30) mit einem
passenden Innengewinde (32) geeignet. Ebenso kann das Austragsrohr (30) aber auch
fest mit dem Ventil (20) verbunden sein, also ohne lnnengewinde (32) und Außengewinde
(28). Die Öffnungen (12) und damit das Kartuschensystem kann durch eine Drehung des
Ventils (20) um die Drehachse (A) geschlossen werden. Das Kartuschensystem ist dann
geschlossen und das Ventil (20) befindet sich dann in der geschlossenen Position.
[0048] Im Inneren des Ventils (20) befinden sich zwei Durchgänge (34), die in der in Figur
1 dargestellten geöffneten Position des Ventils (20) eine durchgehende Verbindung
von den beiden Öffnungen (12) der Kartuschen (1) zur Auslassöffnung (26) bilden. Wird
ein Druck auf die Fördarkolben (10) ausgeübt, so wird das in den Kartuschen (1) enthaltene
fließfähige Material (nicht gezeigt) aus diesen durch die Öffnungen (12) und die Durchgänge
(34) in den Stutzen (24) gedrückt. Auf der Auslassöffnung (26) ist ein Austragsrohr
(30) angebracht, das einen statischen Mischer (36) enthält, so dass die beiden Ausgangskomponenten
im Austragsrohr (30) besser durchmischt werden. Das Mischgut kann dann über eine Austragsrohrspitze
(38) des Austragsrohrs (30) appliziert werden. Am Austragsrohr (30) ist ein Hahn (40)
angeordnet Ober den ein Austragsrohrventil (42) bedienbar ist. Das Austragsrohrventil
(42) kann das Austragsrohr (30) verschließen und kann über den Hahn (40) auch wieder
geöffnet werden. Das Austragsrohrventil (42) ist vorzugsweise ein Drosselventil, mit
dem der Strom des Mischguts von außen regulierbar ist. Das Austragsrohrventil (42)
kann dann also nicht nur geöffnet und geschlossen sein, sondern auch den Querschnitt
des Durchlasses durch das Austragsrohr (30) steuern.
[0049] Auf der dem Stutzen (24) gegenüberliegenden Seite des drehbaren Ventils (20) ist
eine Verlängerung (44) mit einer abgerundeten Form angeordnet. Wenn das drehbare Ventil
(20) in die geöffnete Position gedreht wird, drückt die Verlängerung (44) auf einen
zwischen den Kartuschen (1) in Richtung der Kartuschenachsen beweglichen Kolben (46),
in den eine Druckgaspatrone (48) einsetzbar ist. Beim Drehen des Ventils (20) wird
also eine in den beweglichen Kolben (46) angeordnete Druckgaspatrone (48) mit der
Verlängerung (44) in Richtung des Kartuschenbodens (9) gedrückt. Im Bereich zwischen
den Kartuschen (1) ist ein Steg (50) zwischen dem Kartuschenboden (9) und dem beweglichen
Kolben (46) angeordnet. An dem Steg (50) ist ein hohler Dorn (52) angeordnet, dessen
Spitze auf den beweglichen Kolben (46) zuweist. Um den hohlen Dom (52) herum ist eine
Feder (54) bis hin zur Druckgaspatrone (48) angeordnet. Beim Öffnen des drehbaren
Ventils (20) drückt die Verlängerung (44) auf den beweglichen Kolben (46) mit der
Druckgaspatrone (48), die durch die Feder (54) positioniert ist, und schiebt so die
Druckgaspatrone (48) auf den hohlen Dorn (52), wobei die Feder (54) dabei zusammengedrückt
wird. Dabei wird die Druckgaspatrone geöffnet und das Gas kann entweichen.
[0050] Im Inneren des hohlen Doms (52) befindet sich ein Durchlass (56), durch den das Gas
aus der Druckgaspatrone (48) entweichen kann. Der Durchlass erstreckt sich auch durch
den Steg (50), an dem der Dorn (52) angeordnet ist. Die Kartuschenwände (3), die In
Richtung des beweglichen Kolbens (46) weisen, begrenzen seitlich auch einen nach außen
geschlossenen Druckraum (58), in den der Durchlass (56) und damit die geöffnete Druckgaspatrone
(48) mündet. Zur Steuerung des Gasaustritts aus der Druckgaspatrone (48) ist im Durchlass
(56) ein Drosselventil (60) angeordnet, mit dem sich der Gasstrom durch den Durchlass
(56) beziehungsweise aus der Druckgaspatrone (48) heraus und damit der Druck im Druckraum
(58) steuerbar ist. Dazu ist an dem Drosselventil (60) ein Hahn, ein Hebel oder eine
Schraubenkopf (nicht gezeigt) angeordnet, mit dem das Drosselventil (60) von außen
bedienbar ist.
[0051] Die Kartuschenwände (3) sind in dem Bereich der Kartuschen (1) geschlitzt, der dem
Kartuschenboden (9) zugewandt ist und zwar so, dass die Förderkolben (10) einen vorderen
Bereich der Kartuschen (1), der von den Förderkolben (10) bis zu den Kartuschenköpfen
(5) reicht, gasdicht von einem geschlitzten hinteren Bereich der Kartuschen (1) trennt.
Dazu sind an den Förderkolben (10) Dichtungen (nicht gezeigt) vorgesehen, die dicht
mit den ungeschlitzten Kartuschenwänden (3) abschließen und verhindern, dass Gas aus
dem hinteren Bereich in den vorderen Bereich strömen kann. Der geschlitzte Teil der
Kartuschenwände (3) ist in Figur 1 schraffiert dargestellt. Der Schlitz (62) erstreckt
sich auch durch die Wände des Druckraums (58) und verbindet so, den Druckraum (58)
mit dem hinteren Bereich der Kartuschen (1). Der Schlitz (62) hat jedoch keine Verbindung
nach außen. Der Schlitz (62) ist breit genug, um den Steg (50) aufzunehmen und eine
Bewegung des Stegs (50) entlang des Schlitzes (62) zu ermöglichen.
[0052] In Richtung des Kartuschenbodens (9) ist das Kartuschensystem durch eine Abdeckung
(64) gasdicht nach außen verschlossen. Dazu umfasst die Abdeckung (64) ein Befestigungsmittel
(66) in Form einer Rastung, das in ein Befestigungsmittel (68) in Form einer Gegenrastung
am Kartuschenboden (9) an den Kartuschenwänden (3) und den Wänden des Druckraums (58)
greift und dadurch den Druckraum (58) und den hinteren Bereich der Kartuschen (1)
gasdicht von der Umgebung trennt. Bei geeignetem, rundem Aufbau des Kartuschensystems
am Kartuschenboden (9) könnten als alternative Befestigungsmittel (66, 68) auch ein
Innengewinde (66) und ein Außengewinde (68) vorgesehen sein. Die Abdeckung (64) kann
auch flach sein und einfach angeflanscht werden. Eine Dichtung (nicht gezeigt) kann
im Bereich der Abdeckung (64) vorgesehen sein, um die Verbindung der Abdeckung (64)
zu den hinteren Bereichen der Kartuschen (1) und dem Druckraum (58) abzudichten. Es
ist auch erfindungsgemäß, dass die Abdeckung (64) fest mit den Kartuschenwänden (3)
und den Wänden des Druckraums (58), insbesondere gasdicht verbunden ist.
[0053] Im Ausgangzustand (in Figur 1 nicht gezeigt) liegt das Austragsrohr (30) im Bereich
zwischen den Kartuschen (1), in einem rechten Winkel abstehend oder in einer Position
dazwischen und die Öffnungen (12) sind durch das drehbare Ventil (20) geschlossen,
da die Durchgänge (34) des drehbaren Ventils (20) in dieser Position nicht mit den
Öffnungen (12) verbunden sind. Ein Anwender des Kartuschensystems braucht nur das
Austragsrohr (30) in die Arbeitsposition zu drehen, in dem er das Ventil (20) um die
Drehachse (A) dreht, so dass das Austragsrohr (30) die Symmetrieachsen der Kartuschen
(1) verlängert. Durch die Drehung des Ventils (20) werden die Kartuschen (1) geöffnet,
da nun die Öffnungen (12) über die Durchgänge (34) mit dem Austragsrohr (30) verbunden
sind. Gleichzeitig schiebt die Verlängerung (44) den Kolben (46) mit der Druckgaspatrone
(48) auf den hohlen Dom (52), so dass die Drtrckgaspatrone (48) geöffnet wird. Das
Gas strömt aus der Druckgaspatrone (48) und baut so im Druckraum (58) einen Druck
auf. Da der Druckraum (58) über die Schlitze (62) mit den hinteren Teilen der Kartuschen
(1) verbunden ist, gleichzeitig aber dicht nach außen verschlossen ist, drückt das
Gas auf die dem Kartuschenboden (9) zugewandten Seiten der Förderkolben (10). Die
Förderkolben (10) werden durch den Druck in den Kartuschen (1) in Richtung Kartuschenkopf
(5) getrieben. Gleichzeitig wird der Steg (11), der die Förderkolben (10) miteinander
verbindet, durch die Kartuschen (1), den Schlitz (62) und den Druckraum (58) nach
vorne geschoben.
[0054] Der vordere Bereich der Kartuschen (1) ist mit einem Kartuscheninhalt (nicht gezeigt)
gefüllt, der aufgrund der Bewegung der Förderkolben (10) durch die Öffnungen (12)
gepresst, in der Auslassöffnung (26) und dem statischen Mischer (36) des Austragsrohrs
(30) gemischt und schließlich aus der Austragsrohrspitze (38) ausgetrieben wird. Durch
den Steg (11) wird lediglich sichergestellt, dass sich die Förderkolben mit gleicher
Geschwindigkeit in Richtung Kartuschenköpfe (5) bewegen, auch wenn sich für die Bewegung
der verschiedenen Förderkolben (10) in den Kartuschen (1) unterschiedliche Widerstände
aufgrund unterschiedlicher Kartuscheninhalte ergeben. Sind keine unterschiedlichen
Widerstände für die Bewegung der Förderkolben zu erwarten kann der Steg (11) auch
weggelassen werden, so dass der isostatische Druck aus der Druckgaspatrone (48) dann
beide Förderkolben (10) gleichmäßig bewegt. Die Schlitze (62) können dann auch durch
kleinere Öffnungen ersetzt werden, die den Druckraum (58) mit dem hinteren Bereich
der Kartuschen (1) verbinden. Diese Öffnungen sollten im Querschnitt größer als der
Querschnitt des Durchlasses (56), beziehungsweise der Offnungsquerschnift des vollständig
geöffneten Drosselventils (60) sein, damit der Druck sich durch die Öffnungen vom
Druckraum (58) problemlos in die hinteren Bereiche der Kartuschen (1) ausbreiten kann.
[0055] Mit Hilfe des Drosselventils (60) und/oder des Austragsrohrventils (42) kann der
Strom des zu applizierenden Mischguts, das aus der Austragsrnhrspitze (38) austritt,
gesteuert werden. Das Drosselventil (60) steuert den Querschnitt des Durchlasses (56)
und damit den auf den Rückseiten der Förderkolben (10) lastenden Druck. Dadurch ist
die vortreibende Kraft, die auf die Förderkolben (10) wirkt, steuerbar. Das Austragsrohrventil
(42) bestimmt den inneren Querschnitt des Austragsrohrs (30) und steuert so den Widerstand
des Flusses des Mischguts durch das Austragsrohr (30).
[0056] Das in Figur 1 gezeigte Kartuschensystem mit zwei Kartuschen (1) lässt sich ohne
weiteres auf ein Kartuschensystem mit einer Kartusche (1) vereinfachen oder auch auf
ein Kartuschensystem mit drei, vier, fünf oder noch mehr Kartuschen (1) verallgemeinern.
So könnten beispielsweise hinter den beiden in Figur 1 gezeigten Kartuschen (1) noch
eine oder zwei weitere Kartuschen angeordnet sein, deren Förderkolben ebenfalls über
den Steg (50) oder über zusätzliche Stege durch Schlitze in den Kartuschenwänden miteinander
verbunden sind. Das drehbare Ventil (20) umfasst für jede Kartusche dann einen Durchgang
(34), der Öffnungen an den Kartuschenköpfen mit der Auslassöffnung (26), beziehungsweise
dem Austragsrohr (30) verbindet. Jede Kartusche ist im hinteren Bereich mit dem Druckraum
(58) verbunden.
[0057] Werden unterschiedliche Kartuschendurchmesser gewählt, können andere Mischungsverhältnisse
der Kartuscheninhalte als in gleichen Anteilen erzeugt werden.
[0058] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kartuschensystems nach Figur
1. Von außen sind zwei Kartuschen (1) zu erkennen, die parallel zuelnander angeordnet
sind. Zwischen den beiden Kartuschen (1) ist der nach außen abgeschlossene Druckraum
(58) angeordnet. Aus dem Druckraum (58) heraus ragt ein entlang des Druckraums (58)
beweglicher Kolben (46), in dem eine Druckgaspatrone angeordnet ist. An den Kartuschenköpfen
sind Lager (22) für ein drehbares Ventil (20) angeordnet.
[0059] An der Vorderseite des drehbaren Ventils (20) ist ein Austragsrohr (30) angeordnet,
das ein Austragsrobrventil (42) mit einem Hahn (40) umfasst. Auf der Rückseite des
drehbaren Ventils (20) ist eine Verlängerung (44) angeordnet, die in der dargestellten
Applikationsstellung den beweglichen Kolben (46) in den Druckraum (58) hineinschiebt.
Das Kartuschensystem ist bodenseitig mit einer Abdeckung (64) verschlossen.
[0060] Gleichzeitig mit der Drehung des Austragsrohrs (30) in Richtung des Kartuschenkopfs
(5) oder der Kartuschenköpfe (5) wird die Verlängerung (44) nach unten gedreht. Dabei
drückt diese mit zunehmender Drehbewegung des zylindrischen Ventils (20) auf den beweglichen
Kolben (46). Der bewegliche Kolben (46) drückt damit die Gaspatrone (48) nach unten
in Richtung des Hohldoms (52) gegen die Feder (54). Die Federkraft der Feder (54)
muss zusätzlich zur Reibung überwunden werden. Die Gaspatrone (48) bewegt sich auf
den Hohldorn (52) zu und wird durch diesen penetriert. Dadurch kann das komprimierte
Gas austreten. Durch den Deckel (64) wird ein unkontrollierter Gasaustritt aus dem
verschlossenen Kartuschensystem verhindert und das Gas drückt auf die Förderkolben
(10). Dadurch werden die fließfähigen Materialien in den Kartuschen (1) in Richtung
der Kartuschenköpfe (5) gepresst.
[0061] Das Austragsrohr (30) ist den Kartuschen (1) über das drehbare Ventil (20), der sich
in mindesten zwei jochförmigen Lagern (22) befindet, verbunden. Das erfindungsgemäße
System funktioniert in der Weise, dass im verschlossenen Zustand das Austragsrohr
(30) in Richtung Kartuschenboden (9) gedreht ist. Das Austragsrohr (30) liegt bevorzugt
parallell zu den Kartuschen (1). Zum Öffnen wird das nach unten In Richtung Kartuschenboden
(9) geklappte Austragsrohr (30) einfach noch oben In Richtung Kartuschenkopf (5) oder
Kartuschenköpfe (5) gedreht. Wenn das Austragsrohr (30) nach unten in Richtung Kartuschenboden
(9) gedreht ist, dann befindet sich die die Öffnungen nicht deckungsleich zu den Öffnungen
(12) des Kartuschenkopfes (5) oder der Kartuschenköpfe (5). Durch Drehung des Austragsrohrs
(30) nach oben wird das drehbare Ventil (20) so gedreht, dass die Öffnungen des Ventils
(20) deckungsgleich zu den Öffnungen (12) sind.
[0062] Das bedeutet, der Anwender braucht nur das Austragsrohr (30) nur oben in Richtung
des Kartuschenkopfes (5) in die Applikationsposition zu klappen oder in das Kartuschensystem
einzudrehen, um die Kartuschen (1) zu öffnen. Der Anwender muss das Austragsrohr (30)
nicht mit den Kartuschen (1) verbinden.
[0063] Es ist erfindungsgemäß, dass das als drehbarer Zylinder ausgeformte Ventil (20) an
beiden Schmalseiten verschlossen ist und sich vorzugsweise konisch von einer Schmalseite
zur anderen verjüngt. Dadurch ist es möglich das drehbare Ventil (20) problemlos in
den Lagern (22) zu montieren.
[0064] Erfindungsgemäß ist ferner, dass das Ventil (20) sich vorzugsweise in Presspassung
in den jochförmigen Lagern (22) oder an der Kartuschenwand (103) befindet. Durch die
Presspassung wird eine ausreichende Dichtwirkung erreicht. Es ist auch im Rahmen der
Erfindung, dass zusätzlich Dichtungsringe am Ventil (20) angeordnet sein können, falls
die in den Kartuschen (1) zu lagernden fließfähigen Materialien auf Grund ihrer Eigenschaften
dies erfordern sollten.
[0065] Weiterhin ist erfindungsgemäß, dass das Austragsrohr (30) unmittelbar oberhalb der
Verbindungsstelle zwischen dem drehbaren Ventil (20) und dem Austragsrohr (30) einen
Außendurchmesser vorzugsweise von gleich oder kleiner dem Abstand zwischen den jochförmigen
Lagern (22) hat. Das Austragsrohr (30) fixiert das Ventil (20) zwischen den Lagern
(22). Dadurch kann das Ventil (20) nicht heraus rutschen.
[0066] Wichtig für die Dichtheit eines erfindungsgemäßen Mehrkomponentenkartuschensystem
ist, dass ein erstes Lager (22) einen größeren Innendurchmesser als ein zweites Lager
(22) hat und dass die Verbindungsstelle vom drehbaren Ventil (20) zum Austragsrohr
(30) zum ersten Lager (22) sich in einem solchen Abstand befindet, der kleiner ist
als der halbe Außendurchmesser des Austragsrohrs (30) unmittelbar oberhalb der Verbindungsstelle
des drehbaren Ventils (20) mit dem Austragsrohr (30). Dadurch wird die Montage des
drehbaren Ventils (20) er leichtert. Wenn der halbe Außendurchmesser des Austragsrohrs
(30) geringfügig größer ist als der Abstand der Mitte der Verbindungsstelle des drehbaren
Ventils (20) mit dem Austragsrohr (30), dann presst das Austragsrohr (30) das drehbare
Ventil (20) in die Lager (22). Dadurch wird einerseits ein Herausrutschen des drehbaren
Ventils (20) verhindert und andererseits wird das Ventil (20) massiv in die Lager
(22) gepresst, so dass eine gute Dichtwirkung erreicht wird.
[0067] Erfindungsgemäß ist ferner, dass die Öffnungen des drehbaren Ventils (20) mit den
Öffnungen (12) des Kartuschenkopfes (5) oder der Kartuschenköpfe (5) mindestens eine
für fließfähige Materialien durchlässige Verbindung zwischen den Innenräumen der Kartuschen
(1) bildet, wenn sich die Achse des Austragsrohrs (30) parallel zur Längsachse der
Kartusche (1) oder den Längsachsen der Kartuschen (1) befindet und sich die Öffnung
(38) des Austragsrohrs (30) in der dem Kartuschenkopf (5) oder den Kartuschenköpfen
(5) entgegen gesetzten Richtung befindet.
[0068] Außerdem ist erfindungsgemäß, dass die Öffnungen des drehbaren Ventils (20) mit den
Öff nungen (12) des Kartuschenkopfes (5) oder der Kartuschenköpfe (5) mindestens eine
für fließfähige Materialien nicht durchlässige Verbindung zwischen den Innenräumen
der Kartuschen (1) bilden, wenn sich die Achse des Austragsrohrs (30) parallel zur
Längsachse der Kartusche (1) oder den Längsachsen der Kartuschen (1) befindet und
sich die Öffnung (38) des Austragsrohrs (30) in der dem Kartuschenboden (9) oder den
Kartuschenböden (9) zugewandten Richtung befindet.
[0069] Für die Öffnung der Gaspatrone (48) ist es vorteilhaft, dass die Verlängerung (44)
bevorzugt halbkreisförmig ausgebildet ist. Durch eine halbkreisförmige Ausformung
der Verlängerung (44) kann die Verlängerung (44) leicht bei der Drehbewegung des Ventils
(20) um seine Achse auf den beweglichen Kolben (46) drücken und damit die Öffnung
der Gaspatrone (48) bewirken.
[0070] Figur 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines alternativen Kartuschensystems
mit eingesetztem Austragsrohr (130). Bei diesem Ausführungsbeispiel bildet ein zwischen
zwei Kartuschen (101) positioniertes, in Längsrichtung des Kartuschenzwischenraums
verschiebbares Ventil (120) und das Austragsrohr (130) eine Einheit. Beide Teile sind
fest miteinander verbunden. Das Austragsrohr (130) umfasst des Weiteren eine Austragsrohrspitze
(138), ein Befestigungsmittel (128), einen statischen Mischer (136) und ein Austragsrohrventil
(142), das mit einem Hahn (140) bedienbar ist. In den Ventilwänden sind Durchgänge
(134) vorgesehen.
[0071] In der in Figur 3 gezeigten Ausgangsposition steckt das Ventil (120) im Presssitz
in einem mit einer Zylinderwand geschlossenen Zwischenraum, der sich zwischen den
zwei Kartuschen (101) befindet, die durch Förderkolben (110) bodenseitig verschlossen
sind. In dieser Position verschließt das Ventil (120) zwei Öffnungen (112), die die
Innenräume der Kartuschen (101) mit dem geschlossenen Zwischenraum verbinden. Die
Öffnungen (112) befinden sich in den dem Zwiachcnraum zugewandten Kartuschenwänden
(103). Ein Stutzen (124) der den geschlossenen Zwischenraum verlängert, umfasst auf
der Innenseite ein Befestigungsmittel (132), das mit dem Befestlgungsmittel (128)
des Austragsrohrs (130) zusammenwirken kann. Die Befestigungsmiftel (128, 132) können
beispielsweise Innen- und Außengewinde sein. Die beiden Gewinde können auch in der
Ausgangsposition des Ventils (120) bereits bereichsweise ineinandergreifen. Beim Eindrehen
beziehungsweise Befestigen des Systems Ventil (120) mit Austragsrohr (130) wird das
Ventil (120) so verschoben, dass die Öffnungen (112) freigelegt werden, wobei dann
in der Endposition die Öffnungen (112) über den Durchgängen (134) liegen.
[0072] Unterhalb des geschlossenen Zwischenraums und des Ventils (120) befindet sich ein
geschlossener Druckraum (158). Der geschlossene Zwischenraum und der Druckraum (158)
werden im Prinzip durch die selben Zylinderwände begrenzt und durch den Boden des
Ventils (120) voneinander getrennt. Wird das Austragsrohr (130) mit dem verschiebbaren
Ventil (120) aus dem Kartuschensystem entfernt, bilden der geschlossene Zwischenraum
und der Druckraum (158) einen zylindrischen Hohlraum, der in Richtung der Kartuschenköpfe
(105) geöffnet ist Die beiden Förderkolben (110) sind über einen Steg (111) miteinander
verbunden. Die Kartuschenwände (103) und die Zylinderwand des Druckraums sind in Richtung
des Kartuschenbodens (109) geschlitzt, so dass sich der Steg (111) leicht durch den
Schlitz (162) bewegen kann.
[0073] In Richtung des Kartuschenbodens (109) ist das Kartuschensystem durch eine Abdeckung
(164) dicht verschlossen. Aus einer der Kartuschenwände (103) ragt ein Steg (150)
mit einem in Richtung des verschiebbaren Ventils (120) ausgerichteten Dorn (152).
Dieser Steg (150) und der Steg (111) zur Verbindung der Förderkolben (110) mit den
Schlitzen (162) sind derart an der Kartuschenwand (103) angeordnet, dass der Steg
(150) mit dem Dorn (152) eine Bewegung des Stegs (111) zur Verbindung der Förderkolben
(110) in den Schlitzen (162) nicht behindert. Dazu sind der Steg (111) zur Verbindung
der Förderkolben (110) und die Schlitze (162) vorzugsweise nicht mittig im Druckraum
(158) angeordnet. Der Druckraum (158) muss dennoch nach außen dicht sein, die Schlitze
(162) dürfen also keine Verbindung nach außen haben. Alternativ ist der Steg (150)
so weit in Richtung des Stutzens (124) verschoben, dass der Steg (111) erst dann auf
den Steg (150) trifft, wenn die Förderkolben (110) an den Kartuschenköpfen (105) angelangt
sind.
[0074] Am Boden des verschiebbaren Ventils (120) ist im Druckraum (158) eine Druckgaspatrone
(148) angeordnet. Die Druckgaspatrone (148) wird mit einer Feder (154) zwischen dem
Steg (150) und der Druckgaspatrone (148) fixiert. Die Druckgaspatrone kann aber auch
mit einer Fixiervorrichtung (nicht gezeigt) am Boden des verschiebbaren Ventils (120)
lösbar verbunden sein. Die Feder (154) kann dann auch weggelassen werden. Vor dem
Einsetzen des Systems Ventil (120) mit Austragsrohr (130) in das Kartuschensystem
kann dann eine Gasdruckpatrone (148) am Boden des verschiebbaren Ventils (120) fixiert
werden. Als Fixierungsvorrichtungen kommen beispielsweise Bajonettverschlüsse oder
Rastvorrichtungen mit Zapfen in Frage. Das Ventil (120) kann aber auch einen Hohlraum
zur Aufnahme der Gasdruckpatrone (148) umfassen, in den die Gasdruckpatrone (148)
eingesetzt wird und anschließend mit einem Deckel, der dann einen Teil des Ventils
(120) bildet, geschlossen, beispielsweise zugeschraubt werden. Der Deckel muss dazu
eine Öffnung umfassen, durch die die Gasdruckpatrone (148) geöffnet werden kann oder
aus der der Kopf der Gasdruckpatrone (148) herausragt. Ebenso kann die Gasdruckpatrone
(148) mit dem Ventil (120) und dem Austragsrohr (130) ein festes Bauteil bilden.
[0075] Wird das Austragsrohr (130) mit seinem Außengewinde (128) in das Innengewinde (132)
des Stutzens (124) geschraubt, so wird das verschiebbare Ventil (120) mit der Gasdruckpatrone
(148) in den Druckraum (158) hinein geschoben. Dabei werden die Öffnungen (112) in
den Kartuschenwänden (103) durch die Durchgänge (134) im Ventil (120) geöffnet und
miteinander verbunden. Gleichzeitig wird die Gasdruckpatrone (148) auf den Dom (152)
geschoben und dadurch geöffnet. Im Druckraum (158) lastet dann der Druck aus der Gasdruckpatrone
(148) und pflanzt sich durch die Schlitze (162) in den bodenseitigen Bereich der Kartuschen
(101) fort. Der Druck verschiebt die Förderkolben (110) in den Kartuschen (101), wodurch
der Inhalt der Kartuschen (101) durch die Öffnungen (112), die Durchgänge (134), den
Hohlraum im Ventil (120), den statischen Mischer (136) des Austragsrohrs (130) und
schließlich aus der Austragsrohrspitze (138) ausgetrieben wird. Zur besseren Aufnahme
des Drucks durch die Förder kolben (110) können diese geeignet gestaltet sein. An
den Förderkolben (110) ist eine Dichtung (nicht gezeigt) angeordnet, die den Kartuscheninhalt
vom Druckraum (158) vorzugsweise gasdicht trennt. Der Druck aus dem Druckraum (158)
darf also nicht zwischen den Förderkolben (110) und den Kartuschenwänden (103) hindurch
in den vorderen Teil der Kartuschen (101) gelangen können.
[0076] Die Erfindung betrifft also auch ein Mehrkomponentenkartuschensystem mit Gaspatrone
(48, 148) bei dem die Öffnung (12, 112) der Kartuschen (1, 101) zwangsweise zeitlich
synchron mit der Öffnung der Gaspatrone (48, 148) erfolgt.
[0077] Erfindungsgemäß 1st also auch ein Mehrkomponentenkartuschensystem, das dadurch charakterisiert
ist,
- a) dass um einen inneren Hohlzylinder (58, 158) oder einen inneren unregelmäßig oder
regelmäßig geformten Hohlkörper (58, 158) zwei oder mehrere Kartuschen (1, 101) angeordnet
sind, deren Längsachsen parallel zur Achse des inneren Hohlzylinder (58,158) oder
des unregelmäßig oder regelmäßig geformten Hohlkörpers (58, 158) sind,
- b) dass in den Kartuschenköpfen (5, 105) und/oder den Kartuschenwänden (3, 103) eine
oder mehrere Öffnungen (12,112) angeordnet sind,
- c) ein Austragsrohr (30, 130) angeordnet ist,
- d) dass das Austragsrohr (30, 130) mit einem Ende mit einem drehbaren Zylinder (20)
oder einem verschiebbaren Zylinder (120) verbunden ist,
- e) dass der drehbare oder verschiebbare Zylinder (20, 120) mindestens zwei miteinander
verbundene Öffnungen bositzt, wobei mindestens eine Öffnung durchgängig mit dem Austragsrohr
(30, 130) verbunden ist,
- f) dass der drehbare Zylinder (20) in mindestens zwei jochförmigen Lagern (22) gelagert
ist, die mit dem Kartuschenkopf (5) oder den Kartuschenköpfen (5) verbunden sind,
- g) dass mindestens eine Öffnung (12, 112) in dem Kartuschenkopf (5, 105) oder den
Kartuschenköpfen (5, 105) und/oder der Kartuschenwand (3,103) oder den Kartuschenwänden
(3, 103) vorhanden ist, die mit dem Innenraum der Kartusche (1, 101) oder den Innenräumen
der Kartuschen (1, 101) durchlässig verbunden ist oder sind,
- h) dass das mit dem drehbaren Zylinder (20) verbundene Austragsrohr (30, 130) zwischen
den jochförmigen Lagern (22) angeordnet 1st oder das mit dem verschiebbaren Zylinder
(120) verbundene Austragsrohr (30, 130) Durchgänge (34, 134) im verschiebbaren Zylinder
(120) verlängert,
- i) dass der drehbare Zylinder (20) um seine Zylinderachse um mindestens 80° drehbar
angeordnet ist,
- j) dass der drehbare Zylinder (20) senkrecht zur Drehachse eine Verlängerung (44)
an der der Anschlussstelle des Austragsrohrs (30, 130) entgegengesetzten Seite hat,
- k) dass ein beweglicher Kolben (46) im inneren Hohlzylinder (58, 158) oder im inneren
unregelmäßig oder regelmäßig geformten Hohlkörper (58, 158) so angeordnet ist, dass
der Kolben (46) in Richtung Kartuschenkopf (5, 105) aus dem inneren Hohlzylinder (58,
158) oder aus dem inneren unregelmäßig oder regelmäßig geformten Hohlkörper (58, 158)
herausragt,
- l) dass im inneren Hohlzylinder (58, 158) oder im inneren unregelmäßig oder regelmäßig
geformten Hohlkörper (58, 158) eine Gaspatrone (48, 148) unterhalb des beweglichen
Kolbens (46) angeordnet ist, wobei die Gaspatrone (48, 148) mit ihrer Öffnung in Richtung
Kartuschenboden (9, 109) ausgerichtet ist,
- m) dass ein Steg (50, 150) innerhalb des inneren Hohlzylinders (58, 158) oder des
inneren unregelmäßig oder regelmäßig geformten Hohlkörpers (58, 158) angeordnet ist,
auf dem sich ein Hohldorn (52, 152) befindet, der in Richtung der Öffnung des Gaspatrone
(48, 148) gerichtet ist,
- n) dass sich um den Hohldom (52, 152) eine Feder (54, 154) befindet, die auf dem Steg
(50, 150) aufgelagert ist und oberhalb des Hohldoms (52, 152) die Gaspatrone (48,
148) so berührt, dass die Öffnung der Gaspatrone (48, 148) keinen Kontakt mit dem
Hohldom (52, 152) hat,
- o) dass die Kartuschen (1, 101) mit Förderkolben (10, 110) verschlossen sind,
- p) dass die Förderkolben (10, 110) an der dem Kartuschenboden (9, 109) abgewandten
Seite durch Stege (50, 150) miteinander verbunden sind,
- q) dass der innere Hohlzylinder (58, 158) und die Kartuschen (1, 101) ausgehend vom
Kartuschenboden (9, 109) bis zur Hälfte ihrer Länge mindestens durch einen Schlitz
(62, 162) verbunden sind, der einen Querschnitt kleiner als die Querschnitte der Stege
(50, 150) hat, und
- r) dass die Kartuschenböden (9, 109) durch eine Scheibe miteinander verbunden sind,
die durch einen Deckel (64, 164) verschlossen ist, der mit einem Gewinde oder ein
Schnappung mit der Scheibe verbunden ist.
[0078] Dadurch ist ein Montagefehler bei der Applikation von vornherein ausgeschlossen.
Bei der Verwendung des Mehrkomponentenkartuschensystems werden alle Kartuschen (1,
101) synchron durch die Drehung des Austragsrohrs (30) und damit des als drehbaren
Zylinder ausgeformten Ventils (20) oder durch Einschrauben oder Einstecken des Austragsrohrs
(130) und damit durch Einschieben des verschiebbaren Ventils (120) geöffnet. Vorteilhaft
ist weiterhin, dass das Austragsrohr (30, 130) mit dem Mehrkomponentenkartuschen verbunden
ist. Dadurch kann das Austragsrohr (30, 130) vor der Applikation beim Auspacken aus
den Packmitteln nicht verloren gehen. Weiterhin wird kein separates Packmittel für
das Austragsrohr (30, 130) mehr benötigt.
[0079] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kartuschensystems besteht darin, dass
in dem Kartuschensystem das Antriebensmittel komprimiertes Gas bereits enthalten sein
kann und dass synchron zum Öffnen der Kartuschen (1, 101) auch die Gaspatrone (48,
148) geöffnet wird. Dadurch wird eine maximale Vereinfachung der Bedienung des Kartuschensystems
erreicht.
[0080] Dem Anwender steht mit dem erfindungsgemäßen Kartuschensystem eine Vorrichtung zur
Verfügung, die schnell, einfach und sicher bedient werden kann.
[0081] An den Lagern (22) oder dem Austragsrohr (130) können als eine vorteilhafte Ausgestaltung
in der Kunststofftechnik übliche Rastvorrichtung zum Beispiel in Form von in einer
Richtung bewegliche Zapfen angeordnet sein, die das Austragsrohr (30, 130) in der
Applikationsstellung fixieren und ein Zurückdrehen des Austragsrohrs (30, 130) aus
der Applikationsstellung verhindern. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann
sein, dass an der Unterseite des Ventils (20, 120) in der Kunststofftechnik übliche
Rastvorrichtungen angebracht sind, die ein Zurückdrehen oder Zurückschieben des Austragsrohrs
(30, 130) aus der Applikationsstellung verhindern.
[0082] Erfindungsgemäß ist ferner, dass innerhalb des Austragsrohrs (30, 130) ein statischer
Mischer (36, 136) angeordnet ist. Auch kann vorgesehen sein, dass am Austragsrohr
(30, 130) oberhalb der Verbindungsstelle zum Ventil (20, 120) eine Ventilvorrichtung
(42) angeordnet ist. Mit dieser Ventilvorrichtung (42) kann die Austragsgeschwindigkeit
des fließfähigen Materials reguliert werden.
[0083] Im Rahmen der Erfindung ist, dass ein Handgriff an den Kartuschen (1, 101) angeordnet
ist, der bevorzugt ausklappbar ist. Durch diesen Handgriff kann das Kartuschensystem
durch den Anwender leicht gehalten und geführt werden.
[0084] Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Öffnen des Kartuschensystems und zum Aktivieren
der Antriebsvorrichtung, das dadurch charakterisiert ist, dass die in Richtung zu
dem Kartuschenkopf (5, 105) oder den Kartuachenköpfen (5, 105) entgegengesetzt liegende,
an einem drehbaren Ventil (20) angeordnete Austragsrohr (30, 130) in Richtung Kartuschenkopf
(5, 105) mit aciner Auatragoöffnung (26, 38, 138) godroht wird, bie das Austragerohr
(30, 130) sonkrecht oder annähernd senkrecht zu der oder den Achsen der Kartusche
(1, 101) oder der Kartuschen (1, 101) steht und die Austragsöffnung (26, 38, 138)
entgegengesetzt zu dem Kartuschenkopf (5, 105) oder den Kartuschenköpfen (5, 105)
orientiert ist, oder das Austragsrohr (30,130) in einen Stutzen (24, 124) an einem
verschiebbaren Ventil (120) hineingesteckt oder hineingedreht wird, wobei dabei die
Öffnungen des Ventils (20, 120) mit Öffnungen (12, 112) des Kartuschenkopfes (5, 105)
oder der Kartuschenköpfe (5, 105), beziehungsweise der Kartuschenwand (3, 103) oder
Kartuschenwände (3, 103) verbinden und dadurch mindestens eine für fließfähige Materialien
durchlässige Verbindung bilden und dass beim Drehen oder Einschieben des Austragsrohrs
(30, 130) eine auf der Rückseite des drehbaren Zylinders (20, 120) angeordnete Verlängerung
(44) sich nach unten in Richtung Kartuschenboden (9, 109) dreht und auf einen beweglichen
Kolben (46) drückt und dass dieser die Gaspatrone (48, 148) gegen eine Feder (54,
154) drückt bis ein Hohldom (52, 152) eine Öffnung der Gaspatrone (48, 148) penetriert
und das komprimierte Gas freigesetzt wird oder die Gaspatrone (48, 148) direkt an
dem Ventil (20, 120) angeordnet ist und daher die Gaspatrone (48, 148) gegen die Feder
(54, 154) gedrückt wird bis ein Hohldorn (52, 152) eine Öffnung der Gaspatrone (48,
148) penetriert und das komprimierte Gas freigesetzt wird.
[0085] Weiterhin ist ein Verfahren zum Auspressen des Mehrkomponentenkartuschensystems erfindungsgemäß,
bei dem das komprimierte Gas der Gaspatrone (48, 148) die Förderkolben (10, 110) in
Richtung Kartuschenköpfe (5, 105) gedrückt werden und durch Betätigung der Ventilvor
richtung (42, 142) die Austragsgeschwindigkeit des fließfähigen Materials gesteuert
wird.
[0086] Das erfindungsgemäße Kartuschensystems wird zur Verpackung, Lagerung und Applikation
von pastenförmigen Knochenzementen, dentalen Mehrkornponentenzubereitungen, Klebstof
fen, Dichtstoffen, Kosmetika und Nahrungsmitteln verwendet. Besonders geeignet ist
das Mehrkomponentenkartuschensystem für die Lagerung und Applikation von pastenförmige
Po-Iymethylmethacrylat-Knochenzementen.
[0087] Die in der voranstehenden Beschreibung, sowie den Ansprüchen, Figuren und Ausführungsbeispielen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0088]
- 1, 101
- Kartusche
- 3, 103
- Kartuschenwand
- 5, 105
- Kartuschenkopf
- 9, 109
- Kartuschenboden
- 10, 110
- Förderkolben
- 11 111
- Stea
- 12, 112
- Öffnung
- 20, 120
- Ventil / Zylinder
- 22
- Halterung / Lager
- 24, 124
- Stutzen
- 26
- Auslassöffnung
- 28, 128
- Befestigungsmittel / Außengewinde
- 30, 130
- Austragsrohr
- 32, 132
- Befestigungsmittel / Innengewinde
- 34, 134
- Durchgang
- 36, 136
- statischer Mischer
- 38, 138
- Austragsrohrspitze
- 40, 140
- Hahn
- 42, 142
- Austragsrohrventil
- 44
- Verlängerung
- 46
- Kolben
- 48, 148
- Druckgaspatrone
- 50, 150
- Steg
- 52, 152
- Dom
- 54, 154
- Feder
- 56
- Durchlass
- 58, 158
- Druckraum
- 60
- Drosselventil
- 62, 162
- Schlitz
- 64, 164
- Abdeckung
- 66
- Befestigungsmittel / Innengewinde
- 68
- Befestigungsmittel / Außengewinde
- A
- Drehachse
1. Kartuschensystem zum Applizieren eines fließfähigen Materials, insbesondere eines
medizinischen Zements, umfassend zumindest eine Kartusche (1, 101), wobei die zumindest
eine Kartusche (1, 101) Kartuschenwände (3, 103), jeweils einen Kartuschenkopf (5,
105) und jeweils einen Förderkolben (10, 110) gegenüber des Kartuschenkopfs (5, 105)
zum Austreiben eines Kartuscheninhalts umfasst, wobei die Kartusche (1, 101) oder
die Kartuschen (1, 101) zumindest eine Öffnung (12, 112) im Kartuschenkopf (5, 105)
oder der Kartuschenwand (3, 103) umfasst oder umfassen, die durch ein Ventil (20,
120) verschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein drehbares Ventil (20) drehbar in einer Halterung (22) am Kartuschenkopf (5, 105)
oder den Kartuschenköpfen (5, 105) gelagert ist oder ein verschiebbares Ventil (120)
verschiebbar In einer Halterung an der Kartusche (1, 101) oder den Kartuschen (1,
101) gelagert ist, wobei das Ventil (20, 120) zumindest einen mit einer Auslassöffnung
(26, 38, 138) verbundenen Durchgang (34, 134) durch das Ventil (20, 120) umfasst,
das Ventil (20, 120) in einer geschlossenen Position zumindest eine Öffnung (12, 112)
wenigstens einer Kartusche (1, 101), insbesondere alle Öffnungen (12, 112) jeder Kartusche
(1, 101), dicht verschließt, in einer offenen Position des Ventils (20, 120) der Durchgang
(34, 134) oder die Durchgänge (34, 134) mit der Öffnung (12, 112) oder den Öffnungen
(12, 112) verbunden ist oder sind, so dass ein Kartuscheninhalt aus der Kartusche
(1, 101) oder den Kartuschen (1, 101) durch die Auslassöffnung (26, 38, 138) drückbar
ist, und wobei das Ventil (20, 120) von der geschlossenen Position in die offene Position
durch eine Drehung des Ventils (20) oder durch ein Verschieben des Ventils (120) überführbar
ist, wobei die Bewegung des Ventils (20, 120) zu einer Öffnung einer in dem Kartuschensystem
angeordneten oder anbringbaren Gasdruckpatrone (48, 148) führt, indem sich die Gasdruckpatrone
(48, 148) relativ zu einer Öffnungsvorrichtung (52, 152) des Kartuschensystems bewegt.
2. Kartuschensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdruckpatrone (48, 148) fest mit der Kartuschenwand (3, 103) oder den Kartuschenwänden
(3, 103) verbunden ist und die Öffnungsvorrichtung (52, 152) durch die Bewegung des
Ventils (20, 120) bewegbar ist oder die Öffnungsvorrichtung (52, 152) fest mit der
Kartuschenwand (3, 103) oder den Kartuschenwänden (3, 103) verbunden ist und die Gasdruckpatrone
(48, 148) durch die Bewegung des Ventils (20, 120) bewegbar ist.
3. Kartuschensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdruckpatrone (48, 148) oder die Öffnungsvorrichtung (52, 152) fest mit dem
in Längsrichtung der Kartusche (1, 101) oder der Kartuschen (1, 101) verschiebbaren
Ventil (120) verbunden ist.
4. Kartuschensystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdruckpatrone (48, 148) oder die Öffnungsvorrichtung (52, 152) verschiebbar
neben der Kartusche (1, 101) oder den Kartuschen (1, 101), insbesondere in einem Zwischenraum
zwischen den Kartuschen (1, 101), angeordnet ist und das drehbare Ventil (20) eine
Verlängerung (44) gegenüber der Auslassöffnung (26, 38) umfasst, die die Gasdruckpatrone
(48, 148) oder die Öffnungsvorrichtung (52, 152) bei einer Drehung des drehbaren Ventils
(20) vom geschlossenen in den offenen Zustand in Richtung des Kartuschenbodens (9,
109) verschiebt und dadurch die Gesdruckpatrone (48, 148) mit der Öffnungsvorrichtung
(52, 152) öffnet.
5. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnungsvorrichtung (52, 152) einen Dom (52, 152) zum Öffnen eines Ventils der
Gasdruckpatrone (48, 148) umfasst.
6. Kartuschensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dom (52, 152) einen Durchlass (56) umfasst, durch den das Gas aus der geöffneten
Gasdruckpatrone (48, 148) leitbar ist, wobei vorzugsweise im Durchlass (56) ein Drosselventil
(60) angeordnet ist
7. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kartuschensystem am Kartuschenboden (9, 109) durch eine Abdeckung (64, 164), insbesondere
gasdicht verschlossen ist.
8. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnung der geöffneten Gasdruckpatrone (48, 148) bei offener Position des Ventils
(20, 120) in einem Druckraum (58, 158) angeordnet ist, der neben der Kartusche (1,
101) oder den Kartuschen (1, 101), insbesondere zwischen den Kartuschen (1,101) angeordnet
ist und vorzugsweise von der Umgebung gasdicht abgeschlossen ist.
9. Kartuschensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckraum (58, 158) über zumindest eine Verbindung (62, 162) mit einem hinteren
Bereich der Kartusche (1, 101) oder mit den hinteren Bereichen der Kartuschen (1,
101) verbunden ist, so dass bei einer Erhöhung des Drucks im Druckraum (58, 158) sich
der oder die Förderkolben (10, 110) in Richtung des Kartuschenkopfs (5, 105) oder
der Kartuschenköpfe (5, 105) bewegen, wenn die Auslassöffnung (26, 38, 138) geöffnet
ist.
10. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kartuschensystem zumindest zwei, vorzugsweise drei parallel zueinander angeordnete
Kartuschen (1, 101) zur Herstellung eines Mischguts umfasst.
11. Kartuschensystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkolben (10, 110) der Kartuschen (1, 101) durch zumindest einen Steg (11,
111) miteinander verbunden sind und die Kartuschenwände (3, 103) Schlitze (62, 162)
umfassen, die vom Kartuschenboden (9, 109) aus bis zu ungeranr der Halte der kartu-schen
(1, 101) reichen, wobei die den Kartuschenköpfen (5, 105) zugewandte Seite der Förderkolben
(10, 110) auch in ihrer Ausgangspostition tiefer als die Schlitze (62, 162) in den
Kartuschen (1, 101) angeordnet sind, so dass der vordere Bereich der Kartuschen (1,
101) für den Kartuscheninhalt oder mit dem Kartuscheninhalt vom hinteren Bereich der
Kartuschen (1, 101), insbesondere gasdicht getrennt ist, und wobei die Schlitze (62,
162) so breit sind, dass sie eine Bewegung der oder die Stege (11, 111) durch die
Schlitze (62, 162) ermöglichen.
12. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
am Ventil (20, 120) oder dem Stutzen (24, 124) ein Austragsrohr (30, 130) angeordnet
ist, das an der Auslassöffnung (26) beginnt und den Durchgang (34, 134) bis zu einer
Austragsrohrspitze (38, 138) verlängert, wobei vorzugsweise das Austragsrohr (30,
130) in seinem Inneren einen statischen Mischer (36, 136) umfasst.
13. Kartuschensystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Austragsrohr (30, 130) ein Austragsrohrventil (42, 142) angeordnet ist, mit dem
der Volumenstrom des zu applizierenden Materials unterbrechbar, insbesondere steuerbar
ist.
14. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
an einer Öffnung oder mehreren Öffnungen im Ventil (20,120) und/oder an der oder den
Öffnungen (12, 112) zumindest ein Dichtungsring zwischen der Kartuschenwand (12, 112)
oder dem Kartuschenkopf (5, 105) und dem Ventil (20, 120) angeordnet ist oder sind,
so dass in der geöffneten Position des Ventils (20, 120) zumindest eine fluiddichte
Verbindung von der zumindest einen Öffnung (12, 112) in der oder den Kartuschen (1,
101) zu dem oder den Durchgängen (34, 134) bereitgestellt ist oder sind.
15. Kartuschensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Ventil (20, 120), das insbesondere zylindrisch oder als Zylinderabschnitt geformt
ist, in der offenen und der geschlossenen Position in Presspassung über der oder den
Öffnungen (12, 112) an dem oder den Kartuschenköpfen (5, 105) oder an der oder den
Kartuschenwänden (3, 103) angeordnet ist und diese dicht abschließt oder dicht mit
dem oder den Durchgängen (34, 134) verbindet.