[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines
Werkstücks nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Bearbeitung
von Werkstücken nach dem Oberbegriff von Anspruch 16.
[0002] In der industriellen Oberflächenbearbeitungstechnik werden für die Oberflächenbearbeitung
von Werkstücken, beispielsweise für das Polieren von Wendeplatten, geeignete Werkzeuge
für das Bearbeiten der Flächen, Kanten und Konturen der Werkstücke eingesetzt.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, eine Vorrichtung für die Taumelaufnahme
eines Werkstücks bereitzustellen, welche eine präzise Oberflächenbearbeitung des Werkstückes
durch ein entsprechendes Werkzeug bzw. eine entsprechende Oberflächenbearbeitungsmaschine
ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines
Werkstückes mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere erfindungsgemässe Ausführungsformen
ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Ansprüchen 2 bis 16.
[0005] Eine erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines Werkstückes, weist
eine Aufnahme auf, welche mit mindestens einem Antrieb bewegbar verbunden ist. Dabei
nimmt die Aufnahme mindestens eine Taumeleinheit in sich auf, wobei die Taumeleinheit
jeweils eine über ein Taumelgelenk verbundene und in einem Taumellager gelagerte Taumelwelle
aufweist. Weiter weist die Taumelwelle an ihrem freien Ende eine Werkstückaufnahmeeinheit
auf. Dadurch wird eine massgeschneiderte Bearbeitung von Oberflächen von Werkstücken,
z.B. von Wendeplatten ermöglicht.
[0006] Eine weitere Ausführungsform ist, dass der Antrieb entweder als Exzenterantrieb oder
in Form von zwei voneinander separaten Linearantrieben ausgebildet ist. Dadurch wird
die Aufnahme entweder in eine kreisförmige oder ellipsenförmige Bewegung versetzt.
[0007] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das Taumelgelenk als ein verdrehsteifes Gelenk,
insbesondere als Kreuzgelenk oder sphärisches Gelenk, ausgebildet ist. Dadurch wird
das von der Werkstückaufnahmeeinheit aufgenommene Werkstück in eine Taumelbewegung
versetzt.
[0008] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das Taumelgelenk ein in der Aufnahme angeordnetes
Fussteil und ein mit der Taumelwelle verbundenes Kopfteil aufweist. Dadurch sind das
Fussteil und das Kopfteil beweglich zueinander miteinander verbunden, sodass die Taumeleinheit
in eine Taumelbewegung versetzt werden kann.
[0009] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das Fussteil des Taumelgelenkes über eine
Klemmplatte in der Aufnahme mittels einem ersten Befestigungsmittel im Fussteil und
mit weiteren Befestigungsmitteln in der Aufnahme montiert ist.
[0010] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das das Fussteil des Taumelgelenkes um seine
Längsachse fest oder rotierbar in der Aufnahme angeordnet ist. Dadurch wird entweder
eine Taumelbewegung des zu bearbeitenden Werkstückes ermöglicht. Oder es wird dadurch
ermöglicht, dass neben der Taumelbewegung des Werkstückes, sich das Werkstück gleichzeitig
um sich selber drehen kann.
[0011] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das Fussteil des Taumelgelenkes mit einem
Rotationsantriebsritzel in der Aufnahme angeordnet ist und wobei der Rotationsantriebsritzel
in einen in der Aufnahme fest angeordneten Zahnradkranz eingreift.
[0012] Eine weitere Ausführungsform ist, dass die Aufnahme über einen Führungsverbindungsrahmen
mit Längsführungen und Querführungen verbunden ist.
[0013] Eine weitere Ausführungsform ist, dass die Aufnahme direkt mit dem Exzenterantrieb
verbunden ist.
[0014] Eine weitere Ausführungsform ist, dass die Aufnahme als ein plattenförmiges Element
ausgebildet ist, welches über mindestens eine Antriebsverbindung mit dem Exzenterantrieb
oder den Linearantrieben verbunden ist.
[0015] Eine weitere Ausführungsform ist, dass ein Gehäuse ausgebildet ist, welches einen
Bereich mit der Taumeleinheit oder mit den Taumeleinheiten versehenen Aufnahme umschliesst
und mindestens eine Gehäuseöffnung für die Durchführung der entsprechenden Taumelwelle
aufweist.
[0016] Eine noch weitere Ausführungsform ist, dass die Werkstückaufnahmeeinheit in Form
eines Spannmittels oder Klemmmittels und/oder magnetischen Haltemittels ausgebildet
ist. Dadurch kann das zu bearbeitende Werkstück auf einfache Weise sicher von der
Werkstückaufnahmeeinheit aufgenommen werden.
[0017] Eine weitere Ausführungsform ist, dass das freie Ende der Werkstückaufnahmeeinheit
ein schirmartiges Schutzelement ausweist, welches einen Bereich des Gehäuses mit der
darin enthaltenen Taumeleinheit abdeckt. Dadurch wird das Taumelgelenk vor Abrieb
geschützt, welcher beim Bearbeiten des Werkstückes entsteht.
[0018] Eine weitere Ausführungsform ist, dass der Exzenterantrieb mit einem gesteuert geregelten
Motor, insbesondere einem Elektromotor, verbunden ist. Dadurch können unterschiedliche
Rotationsgeschwindigkeiten des Werkstückes oder der Werkstücke während der Taumelbewegung
umgesetzt werden.
[0019] Eine noch weitere Ausführungsform ist, dass das Taumellager als Gelenklager ausgebildet
ist.
[0020] Weiter ist ein Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken mit einer erfindungsgemässen
Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines Werkstückes dargestellt, bei dem die Taumeleinheit
positionsabhängig gesteuert und/oder geregelt wird. Dadurch wird beim Bearbeiten der
Flächen, Kanten und Konturen der Werkstücke durch eine Oberflächenbearbeitungseinheit,
wie z.B. durch eine Poliermaschine ermöglicht, dass die Werkstücke an bestimmten Teilzonen
unterschiedlich stark bearbeitet (d.h. unterschiedliche Zeitspanvolumen) erreicht
werden können.
[0021] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand von Figuren
noch näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- schematisch, eine erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines Werkstückes;
- Fig. 2
- schematisch, eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung nach Figur 1;
- Fig. 3
- schematisch, eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme mehrerer
Werkstücke;
- Fig. 4
- schematisch, eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme mehrerer
Werkstücke;
- Fig. 5
- schematisch, eine noch weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme
eines Werkstückes;
- Fig. 6
- schematisch, ein Belegungsfeld einer erfindungsgemässen Vorrichtung für die Taumelaufnahme
eines Werkstückes oder mehrerer Werkstücke; und
- Fig. 7
- schematisch, eine noch weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme
eines Werkstücks.
[0022] In Figur 1 ist schematisch erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines
Werkstückes 1 dargestellt. Das Werkstück kann dabei beispielsweise eine Wendeplatte
sein. Das Werkstück 1 ist in eine Werkstückaufnahmeeinheit 2 eingeführt und darin
mit einem Spannmittel oder Klemmmittel eingespannt oder eingeklemmt und/oder magnetisch
über ein magnetisches Haltemittel gehalten ist. Beispielsweise ist denkbar, dass das
Klemmmittel als Krallengreifer (nicht dargestellt) ausgebildet ist, welcher das Werkstück
1 mit oder ohne magnetisches Haltemittel in Form von Magneten (nicht darstellt) halten
kann. Die Werkstückaufnahmeeinheit 2 ist beispielsweise über eine Senkschraube 3 mit
einem freien Ende 4 einer Taumeleinheit 5 verbunden. Die Taumeleinheit 5 weist ein
Taumellager 6, eine Taumelwelle 7 und ein Taumelgelenk 8 auf. Das Taumelgelenk 8 ist
mit einer Aufnahme 9 zur Aufnahme der Taumeleinheit 5 verbunden. Das Taumelgelenk
8 ist als ein verdrehsteifes Gelenk 8' ausgebildet, beispielsweise in Form eines Kreuzgelenkes
oder in Form eines sphärischen Gelenkes. Das Taumelgelenk 8 weist ein Fussteil 80
und ein Kopfteil 81 auf. Das Fussteil 80 ist mit Ausnahme seines aus der Aufnahme
9 hervorragenden oberen Endes 80' fest in der Aufnahme 9 befestigt. Dadurch kann eine
Taumelbewegung ohne Rotation der Taumeleinheit 5 erfolgen. Das Kopfteil 81 greift
am oberen Ende 80' des Fussteils 80 beweglich mit seinem unteren Ende 81' in das Fussteil
80 ein. Dadurch wird eine Taumelbewegung der Taumeleinheit 5 ermöglicht. Weiter ist
am freien Ende 4 ein schirmartiges Schutzelement 10 angeordnet, welches einen Bereich
11 eines Gehäuses 12 umgibt, welcher das Taumellager 6, beispielsweise in Form eines
Gelenklagers 6', in sich aufnimmt. Das Schutzelement 10 kann beispielsweise in Form
einer flexiblen Schutzmanschette ausgebildet sein, welche aus einem flexiblen Material
wie beispielsweise Gummi, Polyuretan usw. besteht. Das Fussteil 80 des Taumelgelenkes
8 ist über Befestigungsmittel 13 fest verankert, wie beispielsweise über eine in den
Fussteil 80 eingeführte Senkschraube 13' und zwei über eine Klemmplatte 14 mit in
der Aufnahme 9 eingeführte Inbusschrauben 13". Weiter ist die Aufnahme 9 mit einem
ersten Antrieb 15 mit einem Getriebe 16 und einem Motor 17 verbunden. Der Motor 17
kann beispielsweise als Elektromotor ausgebildet sein. Der Motor 17 ist ein geregelt
gesteuerter Motor, der so ausgelegt ist, dass unterschiedliche Drehzahlen bestimmt
werden können. Der in Figur 1 dargestellte Antrieb 15 ist ein Exzenterantrieb 15'
für eine Kreis-Taumelbewegung der Aufnahme 9 bzw. der Taumeleinheit 5. Der Antrieb
15 ist über eine erste Antriebsverbindung 18 mit der Aufnahme 9 verbunden. Die Aufnahme
9 ist dabei als ein plattenförmiges Element 9' ausgebildet, welche über die Antriebsverbindung
18 mit dem Exzenterantrieb 15' verbunden ist. Die Aufnahme 9 kann dabei über eine
Distanz D bzw. über eine weitere Distanz D' in kreisförmiger Bewegung in x-Richtung
und y-Richtung eines x-, y-, z- Koordinatensystems bewegt werden. Weiter ist in Figur
1 ein Führungsverbindungsrahmen 19 dargestellt, welcher mit zwei Längsführungen 20,
20' und mit zwei Querführungen 21, 21' versehen ist. Die Längsführungen 20, 20' sind
an einer Unterseite 22 der Aufnahme 9 angeordnet. Die Querführungen 21, 21' sind an
einer Oberseite 23 eines Gehäusebodens 24 angeordnet. Ein Teil der Aufnahme 9 ragt
aus einer Gehäuseöffnung 25.
[0023] In Figur 2 ist schematisch eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung nach Figur
1 verkleinert dargestellt. Die bereits unter Figur 1 eingeführten Merkmale entsprechen
den gleichen Merkmalen von Figur 2. Figur 2 unterscheidet sich von Figur 1 dadurch,
dass eine Oberflächenbearbeitungseinheit 26, beispielsweise in Form einer Poliermaschine
26' in einem Bearbeitungsbereich 27 des Werkstückes angeordnet ist. Beim Betrieb der
Oberflächenbearbeitungseinheit 26 ist eine unterschiedlich starke Bearbeitung von
bestimmten Teilzonen des Werkstückes 1 möglich, indem der Motor 17 abhängig von der
Position einer jeweiligen Teilzone des Werkstückes 1 eine entsprechend unterschiedliche
Drehzahlregelung aufweist bzw. die Rotationsgeschwindigkeit dadurch nach Bedarf geändert
werden kann. Eine dreidimensionale Bearbeitung des Werkstückes 1 wird ermöglicht,
indem das Werkstück 1 in eine Taumelbewegung oder in eine Taumel-Rotationsbewegung
(nicht dargestellt in Figur 2) versetzt wird in Verbindung mit der darüber angeordneten
Oberflächen-bearbeitungseinheit 26. Dabei ist die Oberflächen-bearbeitungseinheit
26 mit einem Werkzeug oder mehreren Werkzeugen (nicht dargestellt) verbunden, derart
dass eine Werkzeugführung beispielsweise mittels eines Differential-Planetengetriebes
durchgeführt werden kann.
[0024] In Figur 3 ist schematisch eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme
mehrerer Werkstücke dargestellt. Die bereits unter den Figuren 1 und 2 eingeführten
Merkmale entsprechen den gleichen Merkmalen von Figur 3. Figur 3 unterscheidet sich
von den Figuren 1 und 2 dadurch, dass drei Taumeleinheiten 5 in der Aufnahme 9 eingebracht
sind. Es ist auch denkbar, dass die Aufnahme 9 mit zwei oder mehr als drei Taumeleinheiten
5 versehen sind. Weiter ist in Figur 2 ersichtlich, dass die Aufnahme 9 über die weitere
Distanz D' aus der Gehäuseöffnung 25 herausragt. Die Distanz D' entspricht einem Fahrweg
über die Distanz D.
[0025] In Figur 4 ist schematisch eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die Taumelaufnahme
mehrerer Werkstücke 1 dargestellt. Die bereits unter den Figur 1 bis 3 eingeführten
Merkmale entsprechen den gleichen Merkmalen von Figur 4. Der Unterschied zu den Figuren
1 bis 3 ist, dass der Fussteil 80 des Taumelgelenkes 8 mit einem Rotationsantriebsritzel
29 um seine Längsachse A rotierbar angeordnet ist. Dadurch wird gleichzeitig zur Taumelbewegung
eine Rotationsbewegung der Taumeleinheit 5 erzielt. Dabei greift der Rotationsantriebsritzel
29 in einen äusseren, nicht beweglichen Zahnradkranz 30 ein. Der Rotationsantriebsritzel
29 und der Zahnradkranz 30 bildet dabei zusammen eine Zahnradpaarung 31. Die Zahnradpaarung
31 mit seinem Rotationsantriebsritzel 29 und seinem um den Rotationsantriebsritzel
29 angeordneten Zahnradkranz 30 sind in einem Bereich an der Unterseite 22 der Aufnahme
9 angeordnet. Die Zahnradpaarung 31 ist dabei zwischen der Unterseite 22 der Aufnahme
9 und dem Führungsverbindungsrahmen 19 angeordnet. Die Aufnahme 9 ist als das plattenförmige
Element 9' ausgebildet und über die Antriebsverbindung 18 mit dem Exzenterantrieb
15' verbunden. Ein weiteres Befestigungsmittel 32, wie beispielsweise einer weitere
Senkschraube 32' ist durch das Rotationsantriebsritzel 29 bis in das Innere des Taumelgelenkes
8 geführt. Weiter ist aus Figur 4 ersichtlich, dass das Taumelgelenk 8 mit einem Taumelrotationslager
33 gelagert ist.
[0026] In Figur 5 ist schematisch eine noch weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die
Taumelaufnahme des Werkstückes 1 dargestellt. Die bereits Figur 1 bis 4 eingeführten
Merkmale entsprechen den gleichen Merkmalen von Figur 5. Der Unterschied zu den vorangehenden
Figuren ist, dass zwei Antriebe 15 ausgebildet sind und das Taumelgelenk 8 nicht rotierbar
in die Aufnahme 9 eingebracht ist. Einer der Antriebe 15 ist als ein erster Linearantrieb
34 für eine Bewegung in x-Richtung und ein zweiter der Antriebe 15 ist als ein zweiter
Linearantrieb 35 für eine Bewegung in y-Richtung ausgebildet. Dadurch kann die Aufnahme
9 bzw. die in der Aufnahme 9 eingebrachten Taumeleinheit 5 beispielsweise in eine
kreisförmige oder ellipsenförmige oder n-eckige bzw. beliebige Bewegung versetzt werden.
Der zweite Linearantrieb 35 ist mit einem weiteren Motor 36 verbunden. Dabei sind
der Linearantrieb 35 und der weitere Motor 36 auf einem ersten Schlittenelement 37
des plattenförmigen Elementes 9' angeordnet. Weiter ist der zweite Linearantrieb 35
über eine weitere Antriebsverbindung 38 mit einem zweiten Schlittenelement 39 des
plattenförmigen Elementes 9' verbunden. Das erste Schlittenelement 37 kann dabei in
y-Richtung bewegt werden. Weiter ist der erste Linearantrieb 34 mit einem noch weiteren
Motor 40 verbunden. Der erste Linearantrieb 34 ist auf dem zweiten Schlittenelement
39 angeordnet. Beim Bewegen des ersten Schlittenelementes 37 wird dadurch das zweite
Schlittenelement 39 in Bewegung in y-Richtung versetzt. Beim Bewegen des zweiten Schlittenelements
39 wird das erste Schlittenelement 37 in Bewegung in x-Richtung versetzt. Die Aufnahme
9 kann dabei jeweils über einen definierten Abschnitt Dx entlang der x-Achse bewegt
werden und/oder über einen weiteren definierten Abschnitt (nicht dargestellt) entlang
einer y-Achse bewegt werden. Der erste Linearantrieb 34 ist über eine weitere Antriebsverbindung
41 mit der Aufnahme 9 verbunden. Weiter ist aus Figur 5 ersichtlich, dass der Fussteil
80 des Taumelgelenkes 8 über Befestigungsmittel 13, wie beispielsweise der Senkschraube
13' sowie den zwei Inbusschrauben 13", fest in der Aufnahme 9 montiert ist. Daher
kann die Taumeleinheit 5 nicht um sich selber rotieren, sondern lediglich eine beliebige
Taumelbewegung ausführen.
[0027] In Figur 6 ist schematisch ein Belegungsfeld 41 einer erfindungsgemässen Vorrichtung
für die Taumelaufnahme eines Werkstückes 1 oder mehrerer Werkstücke 1 als Draufsicht
dargestellt. Die bereits Figur 1 bis 5 eingeführten Merkmale entsprechen den gleichen
Merkmalen von Figur 6. Auf der Aufnahme 9 sind vierundzwanzig Taumeleinheiten 5 in
sechs Reihen R1, R2,..., R6 und vier Zeilen Z1, Z2, Z3, Z4 angeordnet. Es ist auch
denkbar mehr oder weniger Taumeleinheiten mit anderer Reihen- und/oder Zeilenzahl
auf der Aufnahme 9 anzuordnen. Die Taumeleinheiten 5 nehmen über ihre Werkstückaufnahmeeinheit
2 jeweils das Werkstück 1 auf. Die Taumeleinheiten 5 können eine kreisförmige Taumelbewegung
TBK ausführen. Je nach Antriebsart können die Taumeleinheiten 5 bzw. die Aufnahme
9 wie unter Figur 5 beschrieben auch eine ellipsenförmige oder auch beliebige Taumelbewegung
aufweisen (nicht dargestellt).
[0028] In Figur 7 ist schematisch, eine noch weitere erfindungsgemässe Vorrichtung für die
Taumelaufnahme des Werkstücks 1 dargestellt. Die bereits Figur 1 bis 6 eingeführten
Merkmale entsprechen den gleichen Merkmalen von Figur 7. Der Unterschied zu den vorangehenden
Figuren ist, dass die Aufnahme 9 direkt mit dem Exzenterantrieb 15' verbunden ist
und dass der Taumelfuss 80 um seine Längsachse A rotierbar in die Aufnahme 9 eingebracht
ist. Weiter sind der Rotationsantriebsritzel 29 sowie der Zahnradkranz 30 dargestellt.
Weiter ist aus Figur 7 ersichtlich, dass der Exzenterantrieb 15' mit einem weiteren
gesteuert geregelten Motor 42, beispielsweise in Form eines weiteren Elektromotors,
verbunden ist. Beim Betrieb dreht sich die Aufnahme 9 um eine weitere Längsachse A1
und versetzt dadurch die Taumeleinheit 5 in eine Taumelbewegung. Zwischen dem Exzenterantrieb
15' und dem weiteren gesteuert geregelten Motor 42 ist ein weiteres Getriebe 43 angeordnet.
1. Vorrichtung für die Taumelaufnahme eines Werkstücks (1) mit einer Aufnahme (9), welche
mit mindestens einem Antrieb (15, 15'; 34, 35) bewegbar verbunden ist und wobei die
Aufnahme (9) mindestens eine Taumeleinheit (5) in sich aufnimmt, wobei die Taumeleinheit
(5) jeweils eine über ein Taumelgelenk (8, 8') verbundene und in einem Taumellager
(6; 6') gelagerte Taumelwelle (7) aufweist und wobei die Taumelwelle (7) an ihrem
freien Ende (4) eine Werkstückaufnahmeeinheit (2) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (15, 15'; 34, 35) entweder als Exzenterantrieb (15') oder in Form von
zwei voneinander separaten Linearantrieben (34; 35) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Taumelgelenk (8) als ein verdrehsteifes Gelenk (8'), insbesondere als Kreuzgelenk
oder sphärisches Gelenk, ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Taumelgelenk (8) ein in der Aufnahme (9) angeordnetes Fussteil (80) und ein mit
der Taumelwelle (7) verbundenes Kopfteil (81) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (80) des Taumelgelenkes (8) über eine Klemmplatte (14) in der Aufnahme
(9) mittels einem ersten Befestigungsmittel (13) im Fussteil (80) und mit weiteren
Befestigungsmitteln (13'; 13") in der Aufnahme (9) montiert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (80) des Taumelgelenkes (8; 8') um seine Längsachse (A) fest oder rotierbar
in der Aufnahme (9) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (80) des Taumelgelenkes (8; 8') mit einem Rotationsantriebsritzel (29)
in der Aufnahme (9) angeordnet ist und wobei der Rotationsantriebsritzel (29) in einen
in der Aufnahme (9) fest angeordneten Zahnradkranz (30) eingreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (9) über einen Führungsverbindungsrahmen (19) mit Längsführungen (20;
20') und Querführungen (21; 21') verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (9) direkt mit dem Exzenterantrieb (15') verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (9) als ein plattenförmiges Element (9') ausgebildet ist, welches über
mindestens eine Antriebsverbindung (18; 36; 39) mit dem Exzenterantrieb (15') oder
den Linearantrieben (34; 35) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (12) ausgebildet ist, welches einen Bereich mit der Taumeleinheit (5)
oder mit den Taumeleinheiten (5) versehenen Aufnahme (9) umschliesst und mindestens
eine Gehäuseöffnung (25) für die Durchführung der entsprechenden Taumelwelle (7) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückaufnahmeeinheit (2) in Form eines Spannmittels oder Klemmmittels und/oder
magnetischen Haltemittels ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (4) der Werkstückaufnahmeeinheit (2) ein schirmartiges Schutzelement
(10) ausweist, welches einen Bereich (11) des Gehäuses (12) mit der darin enthaltenen
Taumeleinheit (5) abdeckt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenterantrieb (15') mit einem gesteuert geregelten Motor (17; 42), insbesondere
einem Elektromotor, verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Taumellager (6) als Gelenklager (6') ausgebildet ist.
16. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumeleinheit (5) positionsabhängig gesteuert und/oder geregelt wird.