[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs
innerhalb mindestens einer Materialbahn in Laufrichtung der mindestens einen Materialbahn.
[0002] Bei der Herstellung oder Bearbeitung einer Materialbahn können Deformationen bzw.
Verzüge innerhalb der Materialbahn auftreten. Eine bestimmte Art des Verzuges kann
mit einer entsprechenden Vorrichtung korrigiert werden.
[0003] Eine erste Art des Verzuges kann ein Verzug senkrecht zur Laufrichtung der Materialbahn
sein. Dies kann beispielsweise ein Verzug von entlang der Laufrichtung L bzw. Länge
der Materialbahn verlaufenden Fäden, wie Kettfäden in gewebten Materialien, sein.
Beispielsweise ist in
Fig. 1a eine Stauchung der Kettfäden einer Materialbahn dargestellt, und eine darauffolgende
Korrektur durch Breitstrecken bzw. Ausrollen der Kettfäden. Zur Korrektur kann hierfür
eine Vorrichtung zum Breitstrecken bzw. zum Ausrollen (oder auch zum Verdichten) verwendet
werden, d.h. eine Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzuges senkrecht zur Laufrichtung
L.
[0004] Eine zweite, andere Art des Verzuges kann ein Verzug in Laufrichtung der Materialbahn
sein. Dies kann beispielsweise ein Verzug von senkrecht zur Laufrichtung L bzw. entlang
der Breite B der Materialbahn verlaufenden Fäden, wie Schussfäden in gewebten Materialien,
sein. Beispielsweise ist in
Fig. 1b ein bogenförmiger Verzug der Schussfäden einer Materialbahn dargestellt, und eine
darauffolgende Korrektur durch Geraderichten der Schussfäden. Zur Korrektur wird hierfür
eine Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs in Laufrichtung L verwendet, welche
einen Walzenkörper mit einer bogenförmigen äußeren Form umfassen kann, auf dem die
Materialbahn geführt wird. Eine Korrektur erfolgt, da die Materialbahn längere bzw.
kürzere Wege in Bezug auf ihre Breite beim Passieren des Walzenkörpers zurücklegt.
Mit einer solchen Vorrichtung können jedoch nur bogenförmige Verzüge in Laufrichtung
der Materialbahn korrigiert werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Eine Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs innerhalb mindestens einer Materialbahn
in Laufrichtung der mindestens einen Materialbahn umfasst mindestens einen um eine
Drehachse drehbar gelagerten Walzenkörper zum Führen der mindestens einen Materialbahn,
und mindestens eine starre Welle, die im Inneren des Walzenkörpers angeordnet ist.
Unter Korrektur ist hier jede Art des Veränderns des Verzuges in Laufrichtung zu verstehen,
wie beispielsweise einen unerwünschten Verzug zu korrigieren oder aber auch eine gewünschte
innere Deformation der Materialbahn bereitzustellen.
[0006] Erfindungsgemäß ist die starre Welle in Richtung der Drehachse in einen ersten Teil
und einen zweiten Teil unterteilt, wobei der erste Teil und der zweite Teil jeweils
mindestens eine Krümmung aufweisen. Der erste Teil und der zweite Teil sind unabhängig
voneinander drehbar und/oder schwenkbar, so dass der Walzenkörper zwischen mindestens
einer ersten und einer zweiten äußeren Form verstellbar ist. Eine Drehung bzw. Verschwenkung
des ersten und/oder zweiten Teils kann somit eine Verstellung der äußeren Form des
Walzenkörpers zur Folge haben. Es können damit verschieden Arten von Verzügen korrigiert
werden, d.h. auch ein anderer als nur ein bogenförmiger Verzug, wobei gleichzeitig
die Konstruktion der Vorrichtung einfach und robust ist.
[0007] Ausführungsformen können eines oder mehrere der folgenden Merkmale umfassen.
[0008] Die Vorrichtung kann durch Verstellen des Walzenkörpers zwischen der mindestens ersten
und der zweiten äußeren Form anpassbar sein an eine Art des Verzuges innerhalb der
auf dem mindestens einen Walzenkörper geführten Materialbahn, wie beispielsweise ein
S-förmiger Verzug oder ein bogenförmiger Verzug. Die erste äußere Form des Walzenkörpers
kann geeignet sein eine erste Art des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen
Walzenkörper geführten Materialbahn zu korrigieren, und die zweite äußere Form des
Walzenkörpers eine zweite Art des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen
Walzenkörper geführten Materialbahn zu korrigieren. Die erste äußere Form kann im
Wesentlichen S-förmig sein, beispielweise wenn der erste Verzug im Wesentlichen S-förmig
ist, d.h. ein S-förmiger Verzug innerhalb der Materialbahn in Laufrichtung vorliegt.
Die zweite äußere Form kann im Wesentlichen bogenförmig sein, beispielweise wenn der
zweite Verzug im Wesentlichen bogenförmig ist, d.h. ein bogenförmiger Verzug innerhalb
der Materialbahn in Laufrichtung vorliegt. Dadurch dass der erste Teil und der zweite
Teil unabhängig voneinander drehbar bzw. schwenkbar sind, kann der Walzenkörper auf
einfache Art und Weise von einer bogenförmigen äußeren Form in eine S-förmige äußere
Form verstellt werden und umgekehrt.
[0009] Unter im Wesentlichen bogenförmig ist eine Form zu verstehen, die einen gekrümmten
Abschnitt aufweist, wie beispielsweise ein - aus einer Blickrichtung betrachtet -
konvex oder konkav verlaufender Bogen. Unter im Wesentlichen S-förmig ist eine Form
zu verstehen, die mindestens zwei, in entgegengesetzte Richtungen gekrümmte Abschnitte
aufweist, wie beispielsweise zwei bogenförmige Abschnitte, die derart nebeneinander
angeordnet sind, dass - aus einer Blickrichtung betrachtet - der eine konkav und der
andere konvex verläuft.
[0010] Der Walzenkörper kann auch kontinuierlich zwischen der ersten und der zweiten äußeren
Form verstellbar sein. Der Walzenkörper kann in mindestens eine dritte äußeren Form
verstellbar sein. Beispielsweise können der erste Teil und der zweite Teil derart
unabhängig voneinander gedreht bzw. geschwenkt werden, dass der Walzenkörper in mindestens
eine dritte äußere Form zwischen der ersten und der zweiten äußeren Form verstellbar
ist.
[0011] Die Vorrichtung kann weiterhin mindestens einen ersten Antrieb und einen zweiten
Antrieb umfassen. Der erste Teil der Welle kann durch den ersten Antrieb drehbar und/oder
schwenkbar sein und der zweite Teil der Welle kann durch den zweiten Antrieb drehbar
und/oder schwenkbar sein. Der erste Antrieb kann geeignet sein den ersten gekrümmten
Teil der Welle um die Längsachse des ersten gekrümmten Teil zu drehen und/oder zu
schwenken, bzw. um einen Drehpunkt, in welchem der erste Teil der Welle in der Vorrichtung
gelagert ist. Der zweite Antrieb kann geeignet sein den zweiten gekrümmten Teil der
Welle um die Längsachse des zweiten gekrümmten Teils zu drehen und/oder zu schwenken,
bzw. um einen Drehpunkt, in welchem der zweite Teil der Welle in der Vorrichtung gelagert
ist.
[0012] Die Welle kann derart im Inneren des Walzenkörpers angeordnet sein, dass die Welle
in Richtung der Drehachse in der Mitte des Walzenkörpers, d.h. symmetrisch, in den
ersten Teil und den zweiten Teil unterteilt ist. Die Welle kann auch asymmetrisch
geteilt sein. Die Welle kann an ihren beiden Enden drehbar und schwenkbar durch mindestens
ein Lager, wie beispielsweise ein Kugellager, gelagert sein. Die Welle ist starr,
d.h. ihre Form wird unter normaler Krafteinwirkung bzw. im Betrieb der Vorrichtung
der nicht verändert.
[0013] Die Vorrichtung kann weiterhin mindestens ein Stützmittel umfassen, das auf der Welle
angebracht ist. Das mindestens eine Stützmittel kann geeignet sein, den Walzenkörper
zu stützen bzw. zu tragen. Das Stützmittel kann ein um die Welle angeordnetes ringförmiges
Element sein. Der Walzenkörper und die dazugehörige Welle, und optional das mindestens
eine Stützmittel und/oder das mindestens eine Lager, bilden zusammen eine Walze, die
um die Drehachse drehbar gelagert ist.
[0014] Die Vorrichtung kann geeignet sein, mindestens eine Materialbahn derart auf dem Walzenkörper
zu führen, dass die mindestens eine Materialbahn um einen Winkel von mindestens 90°
umgelenkt wird, insbesondere von mindestens 120°, insbesondere von etwa 180° (z.B.
180° ± 5° oder 180° ± 10°). Durch eine maximale Führung bzw. Auflagefläche der Materialbahn
auf dem Walzenköper kann eine maximale Korrektur erreicht werden.
[0015] Der Walzenkörper kann ein elastisches Material umfassen oder daraus bestehen, wie
beispielsweise Gummi oder Kunststoff. Der Walzenkörper kann so auf einfache und zuverlässige
Art und Weise die erste und die zweiten äußeren Form annehmen.
[0016] Die Vorrichtung kann weiterhin mindestens eine Kamera, wie beispielsweise eine CCD
Kamera, umfassen. Das Signal der Kamera, wie ein von der Kamera aufgenommenes Bild,
kann, beispielsweise mit Hilfe einer Auswerteelektronik, in ein Stellsignal für die
Position des ersten und/oder zweiten Teils der Welle umgewandelt werden. Das Stellsignal
kann dann verwendet werden, um die Position des ersten und/oder zweiten Teils der
Welle zu verstellen, und somit auch die äußere Form des Walzenkörpers zu verändern.
Die Vorrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass eine Drehung bzw. Verschwenkung
des ersten und/oder zweiten Teils, die eine Verstellung der äußeren Form des Walzenkörpers
zur Folge hat, basierend auf dem von der Kamera erfassten Signal erfolgen kann. Somit
kann eine Korrektur des Verzuges aufgrund der von der Kamera erfassten Art des Verzuges
erfolgen.
[0017] Die Materialbahn kann ein gewebtes Material umfassen oder daraus bestehen, wie beispielsweise
ein Textilmaterial. Die Materialbahn kann auch ein gestricktes oder geknüpftes Material
umfassen oder daraus bestehen Die Materialbahn kann auch ein gewirktes Material umfassen
oder daraus bestehen, wie beispielsweise ein Flies. Der Verzug kann ein Verzug von
Schussfäden der Materialbahn sein, d.h. senkrecht zur Laufrichtung bzw. Breite der
Materialbahn verlaufende Fäden. Das Korrigieren kann dann ein Geraderichten der Schussfäden
umfassen. Der Verzug kann auch ein Verzug eines Musters der Materialbahn sein, wie
beispielweise ein visuell erkennbares Muster auf der Oberfläche der Materialbahn.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0018]
- Fig. 1a
- zeigt eine Korrektur eines Verzuges senkrecht zur Laufrichtung einer Materialbahn;
- Fig. 1b
- zeigt eine Korrektur eines Verzuges in Laufrichtung einer Materialbahn;
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht von oben auf einen Walzenkörpers mit einer S-förmigen äußeren
Form und eine darauf geführten Materialbahn;
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Walzenkörpers mit einer S-förmigen äußeren
Form und eine darauf geführten Materialbahn;
- Fig.4
- zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht einer Hälfte eines Walzenkörpers
mit einer S-förmigen äußeren Form;
- Fig. 5
- zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht einer Hälfte eines Walzenkörpers
mit einer bogenförmigen äußeren Form;
- Fig. 6
- zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht eines Walzenkörpers mit einer
S-förmigen äußeren Form; und
- Fig. 7
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Anlage bzw. Vorrichtung zum Korrigieren eines
Verzugs innerhalb einer Materialbahn in Laufrichtung der Materialbahn.
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0019] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht und
Fig. 3 eine entsprechende perspektivische Ansicht auf einen Walzenkörpers 2 mit einer S-förmigen
äußeren Form und eine darauf geführten Materialbahn 1. Dieser Walzenkörper 2 kann
in einer Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs in Laufrichtung L verwendet werden,
um einen S-förmigen Verzug innerhalb der Materialbahn 1 in Laufrichtung zu korrigieren.
[0020] Wie aus
Fig. 2 und
Fig. 3 ersichtlich umfasst die Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs der Materialbahn
1 in Laufrichtung L der Materialbahn 1 den um eine Drehachse A drehbar gelagerten
Walzenkörper 2 zum Führen der Materialbahn 1, und eine starre Welle 3, die im Inneren
des Walzenkörpers 2 angeordnet ist. Der S-förmige Verzug kann beispielsweise ein Verzug
von senkrecht zur Laufrichtung bzw. Breite B der Materialbahn 1 verlaufenden Fäden,
wie Schussfäden in einem gewebten Material, sein. Der Verzug kann aber auch ein Verzug
eines Musters der Materialbahn 1 sein, wie beispielweise ein visuell erkennbares Muster
auf der Oberfläche der Materialbahn 1. Die Vorrichtung zum Korrigieren des Verzugs
in Laufrichtung kann diesen Verzug korrigieren, indem die Materialbahn 1 über den
Walzenkörper 2 mit S-förmiger äußeren Form geführt wird. Eine Korrektur erfolgt, da
die Materialbahn 1 längere bzw. kürzere Wege in Bezug auf ihre Breite B beim Passieren
des Walzenkörpers 2 zurücklegt. Somit können beispielsweise zunächst S-förmig verlaufende
Schussfäden gerade gerichtet werden, d.h. derart korrigiert werden, dass sie gerade
verlaufen.
[0021] In
Fig. 3 ist dargestellt, dass die Vorrichtung geeignet ist, Materialbahn 1 derart auf dem
Walzenkörper 2 zu führen, dass die Materialbahn 1 um einen Winkel von 180° umgelenkt
wird. Durch diese maximale Führung bzw. Auflagefläche der Materialbahn 1 auf dem Walzenköper
2 wird eine maximale Korrektur des Verzuges in Laufrichtung L erreicht. Die Materialbahn
1 kann unter anderem ein gewebtes, gestricktes, geknüpftes oder gewirktes Material
umfassen oder sein, wie beispielsweise ein Textilmaterial bzw. Flies.
[0022] Fig. 4 zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht einer Hälfte eines Walzenkörpers
2 mit einer S-förmigen äußeren Form.
Fig. 5 zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht der Hälfte des Walzenkörpers
2 mit einer bogenförmigen äußeren Form. Wie in
Fig. 4 und
Fig. 5 ersichtlich, ist die starre Welle 3 in Richtung der Drehachse A bzw. Breite B der
Materialbahn in einen ersten Teil 3a und einen zweiten Teil 3b unterteilt. Der erste
Teil 3a und der zweite Teil 3b weisen jeweils eine Krümmung auf. Der erste Teil 3a
und der zweite Teil 3b sind unabhängig voneinander drehbar und/oder schwenkbar, so
dass der Walzenkörper 2 zwischen einer ersten, im Wesentlichen S-förmigen äußeren
Form
(Fig. 4) und einer zweiten, im Wesentlichen bogenförmigen äußeren Form
(Fig. 5) verstellbar ist. Eine Drehung bzw. Verschwenkung des ersten Teils 3a und/oder des
zweiten Teils 3b hat somit eine Verstellung der äußeren Form des Walzenkörpers 2 zur
Folge. Es können damit verschieden Arten von Verzügen korrigiert werden, d.h. wie
beispielsweise hier dargestellt neben einem bogenförmiger Verzug
(Fig. 5) auch ein S-förmiger Verzug
(Fig. 4). Gleichzeitig ist die Konstruktion der Vorrichtung einfach und robust.
[0023] Somit ist die Vorrichtung durch Verstellen des Walzenkörpers 2 zwischen der ersten,
im Wesentlichen S-förmigen und der zweiten, im Wesentlichen bogenförmigen äußeren
Form anpassbar an eine Art des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen Walzenkörper
2 geführten Materialbahn 1. Die erste, im Wesentlichen S-förmige äußere Form des Walzenkörpers
2
(Fig. 4) ist geeignet eine erste, im Wesentlichen S-förmige Art des Verzuges zu korrigieren,
und die zweite, im Wesentlichen bogenförmig äußere Form des Walzenkörpers 2
(Fig. 5) ist geeignet eine zweite, im Wesentlichen bogenförmige Art des Verzuges zu korrigieren.
Dadurch dass der erste Teil 3a und der zweite Teil 3b unabhängig voneinander drehbar
bzw. schwenkbar sind, kann der Walzenkörper 2 auf einfache Art und Weise von der bogenförmigen
äußeren Form in eine S-förmige äußere Form verstellt werden und umgekehrt.
[0024] Der Walzenkörper 2 kann dabei auch kontinuierlich zwischen der ersten und der zweiten
äußeren Form verstellbar sein. Der Walzenkörper 2 kann in mindestens eine dritte äußeren
Form verstellbar sein. Beispielsweise können der erste Teil 3a und der zweite Teil
3b derart unabhängig voneinander gedreht bzw. geschwenkt werden, dass der Walzenkörper
2 in mindestens eine dritte äußere Form bzw. mehrere verschiedene äußere Formen zwischen
der ersten und der zweiten äußeren Form verstellbar ist.
[0025] Der Walzenkörper 2 umfasst oder ist ein elastisches Material, wie beispielsweise
Gummi oder Kunststoff. Der Walzenkörper 2 kann so auf einfache und zuverlässige Art
und Weise die erste und die zweiten äußeren Form annehmen.
[0026] Wie in
Fig. 4 und
Fig. 5 dargestellt, ist die Welle 3 derart im Inneren des Walzenkörpers 2 angeordnet, dass
die Welle 3 in Richtung der Drehachse A in der Mitte M des Walzenkörpers, d.h. symmetrisch,
in den ersten Teil 3a und den zweiten Teil 3b unterteilt ist. Die Welle 3 ist an ihren
beiden Enden in einem ersten Drehpunkt 8a bzw. zweiten Drehpunkt 8b drehbar und schwenkbar
durch mindestens ein Lager (nicht dargestellt) gelagert. Die Welle 3 bzw. der erste
Teil 3a und zweite Teil 3b der Welle 3 ist starr, d.h. ihre Form wird unter normaler
Krafteinwirkung bzw. im Betrieb der Vorrichtung der nicht verändert.
[0027] Die Vorrichtung umfasst weiterhin mindestens einen ersten Antrieb 5 und einen zweiten
Antrieb 6 (nicht dargestellt). Der erste Teil 3a der Welle 3 ist durch den ersten
Antrieb 5 drehbar und schwenkbar und der zweite Teil 3b der Welle 3 ist durch den
zweiten Antrieb 6 drehbar und schwenkbar. Der erste Antrieb 5 ist geeignet den ersten
gekrümmten Teil 3a der Welle 3 um die Längsachse des ersten gekrümmten Teil 3a (gestrichelt
entlang des Teils 3a dargestellt) zu drehen und zu schwenken, bzw. um den ersten Drehpunkt
8a, in welchem der erste Teil 3a in der Vorrichtung gelagert ist. Der zweite Antrieb
6 ist geeignet den zweiten gekrümmten Teil 3b der Welle 3 um die Längsachse des zweiten
gekrümmten Teils 3b (gestrichelt entlang des Teils 3b dargestellt) zu drehen und zu
schwenken, bzw. um den zweiten Drehpunkt 8b, in welchem der zweite Teil 3b in der
Vorrichtung gelagert ist.
[0028] Fig. 6 zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Ansicht des Walzenkörpers der
Fig. 4 mit einer S-förmigen äußeren Form. Wie in
Fig. 6 dargestellt, umfasst die Vorrichtung weiterhin Stützmittel 4, die auf der Welle 3
angebracht sind. Die Stützmittel 4 sind geeignet, den Walzenkörper 2 zu stützen bzw.
zu tragen. Jedes Stützmittel 4 ist ein um die Welle 3 angeordnetes ringförmiges Element.
Ein Stützmittel 4 ist jeweils im Bereich des einen Endes des ersten bzw. des zweiten
Teils der Welle 3 angeordnet, ein Stützmittel 4 ist jeweils im mittleren Bereich des
ersten bzw. des zweiten Teils der Welle 3 angeordnet, und ein Stützmittel 4 ist jeweils
im Bereich des anderen Endes des ersten bzw. des zweiten Teils der Welle 3 angeordnet.
Die Vorrichtung weist weiterhin ein Führungsmittel 7 auf, das geeignet ist, jeweils
ein Ende des ersten Teils 3a und des zweiten Teils 3b zu führen.
[0029] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Anlage bzw. Vorrichtung zum Korrigieren
eines Verzugs innerhalb einer Materialbahn 1 in Laufrichtung der Materialbahn, wobei
die Vorrichtung mehr als einen Walzenkörper umfasst. Die Vorrichtung der
Fig. 7 umfasst drei, im Wesentlichen S-förmige Walzenkörper 2, die senkrecht übereinander
innerhalb der Vorrichtung angeordnet sind. Die Materialbahn 1 wird schlangenförmig
- von oben nach unten - nacheinander über die drei Walzenkörper geführt. Die Materialbahn
1 wird auf jedem der drei Walzenkörper 2 um einen Winkel von 180° umgelenkt. Durch
diese maximale Führung bzw. Auflagefläche der Materialbahn 1 auf den Walzenkörpern
2 wird eine maximale Korrektur eines S-förmigen Verzuges in Laufrichtung erreicht.
[0030] Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Rahmen 9 (nur ein Teil des Rahmens ist in
Fig. 7 dargestellt, und nicht der diesem gegenüberliegende Teil), an dem die Walzenkörper
2 bzw. ihre dazugehörigen Wellen 3 in dem Drehpunkt 8a an dem einen Ende und in dem
Drehpunkt 8b an dem anderen Ende drehbar und schwenkbar gelagert sind. Die Antriebe
5, 6 für jede der drei Wellen 3 bzw. Walzenkörper 2 ist innerhalb des Rahmens 9 angeordnet.
Der erste Antrieb 5 ist in dem einen Teil des Rahmens 9 angeordnet, um den ersten
Teil 3a der Welle 3 zu drehen und zu schwenken, und der zweite Antrieb 6 ist in dem
anderen, gegenüberliegenden Teil des Rahmens 9 angeordnet, um den zweiten Teil 3b
der Welle 3 zu drehen und zu schwenken. Auch umfasst die Vorrichtung eine Leitwalze
10, die derart angeordnet ist, dass die Materialbahn 1 geleitet wird, bevor sie auf
die Walzenkörper 2 geführt wird.
[0031] Des Weiteren kann die Vorrichtung mindestens eine Kamera (nicht dargestellt), wie
beispielsweise eine CCD Kamera, und eine Auswertelektronik umfassen. Es können beispielsweise
mehrere Kameras, die entlang der Breite B der Materialbahn 1 angeordnet sind, verwendet
werden. Das Signal der Kamera bzw. das von der Kamera aufgenommene Bild kann mit Hilfe
einer Auswerteelektronik in ein Stellsignal für die Position des ersten Teils 3a und/oder
zweiten Teils 3b der Welle 3 umgewandelt werden. Das Stellsignal kann dann verwendet
werden, um die Position des ersten Teils 3a und/oder zweiten Teils 3b zu verstellen,
und somit auch die äußere Form des Walzenkörpers 2 zu verändern. Die Vorrichtung ist
dann derart ausgestaltet, dass eine Drehung bzw. Verschwenkung des ersten Teils 3a
und/oder des zweiten Teils 3b basierend auf dem von der Kamera erfassten Signal erfolgen
kann. Somit kann eine Korrektur des Verzuges aufgrund der von der Kamera erfassten
Art des Verzuges erfolgen.
1. Vorrichtung zum Korrigieren eines Verzugs innerhalb mindestens einer Materialbahn
(1) in Laufrichtung (L) der mindestens einen Materialbahn (1), die Vorrichtung umfassend:
- mindestens einen um eine Drehachse (A) drehbar gelagerten Walzenkörper (2) zum Führen
der mindestens einen Materialbahn (1), und
- mindestens eine starre Welle (3), die im Inneren des Walzenkörpers (2) angeordnet
ist,
wobei die starre Welle (3) in Richtung der Drehachse (A) in einen ersten Teil (3a)
und einen zweiten Teil (3b) unterteilt ist,
wobei der erste Teil (3a) und der zweite Teil (3b) jeweils mindestens eine Krümmung
aufweisen, und
wobei der erste Teil (3a) und der zweite Teil (3b) unabhängig voneinander drehbar
und/oder schwenkbar sind, so dass der Walzenkörper (2) zwischen mindestens einer ersten
und einer zweiten äußeren Form verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung durch Verstellen des Walzenkörpers
(2) zwischen der mindestens ersten und der zweiten äußeren Form anpassbar ist an eine
Art des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen Walzenkörper (2) geführten
Materialbahn (1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste äußere Form des Walzenkörpers
(2) geeignet ist eine erste Art des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen
Walzenkörper (2) geführten Materialbahn (1) zu korrigieren, und
wobei die die zweite äußere Form des Walzenkörpers (2) geeignet ist eine zweite Art
des Verzuges innerhalb der auf dem mindestens einen Walzenkörper (2) geführten Materialbahn
(1) zu korrigieren.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die erste äußere Form im Wesentlichen
S-förmig ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die zweite äußere Form im Wesentlichen
bogenförmig ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei der erste Verzug im Wesentlichen S-förmig ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei der zweite Verzug im Wesentlichen bogenförmig ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiterhin umfassend mindestens einen
ersten Antrieb (5) und einen zweiten Antrieb (6), wobei der erste Teil (3a) der Welle
(3) durch den ersten Antrieb (5) drehbar und/oder schwenkbar ist, und wobei der zweite
Teil (3b) der Welle (3) durch den zweiten Antrieb (6) drehbar und/oder schwenkbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei der erste Antrieb (5) geeignet ist den ersten gekrümmten
Teil (3a) der Welle (3) um die Längsachse des ersten gekrümmten Teil (3a) zu drehen
und/oder zu schwenken, und
wobei der zweite Antrieb (6) geeignet ist den zweiten gekrümmten Teil (3b) der Welle
(3) um die Längsachse des zweiten gekrümmten Teils (3b) zu drehen und/oder zu schwenken.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Welle (3) derart im Inneren
des Walzenkörpers (2) angeordnet ist, dass die Welle (3) in Richtung der Drehachse
(A) in der Mitte (M) des Walzenkörpers (2) unterteilt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Welle (3) an ihren beiden
Enden drehbar und schwenkbar gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Vorrichtung geeignet ist,
die mindestens eine Materialbahn (1) derart auf dem Walzenkörper (2) zu führen, dass
die mindestens eine Materialbahn (1) um einen Winkel von mindestens 90° umgelenkt
wird, insbesondere von mindestens 120°, insbesondere von etwa 180°.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Walzenkörper (2) ein elastisches
Material umfasst.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, weiterhin umfassend eine Kamera, wobei
die Vorrichtung derart ausgestaltet ist, dass eine Drehung bzw. Verschenkung des ersten
und/oder zweiten Teils (3a, 3b) der Welle (3) basierend auf dem von der Kamera erfassten
Signals erfolgen kann.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Verzug ein Verzug von Schussfäden
der Materialbahn oder ein Verzug eines Musters der Materialbahn ist.