[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten
Trommel, die mittels einer Dichtung gegenüber einem ringförmig feststehenden koaxial
ausgerichteten Strömungskanal für einen beheizten Prozessluftstrom abgedichtet ist,
und wobei die Dichtung in einem zwischen Trommel und Strömungskanal ausgebildeten
Ringspalt angeordnet ist und diese in der Einbaulage im Ringspalt quer zur Trommeldrehrichtung
ausgerichtet ist, und die Dichtung aus einem Trägermaterial mit einem Dichtwerkstoff
besteht, welcher radial an der Trommelaußenwand anliegt.
[0002] Aus dem Stand der Technik gemäß der
EP 1 790 768 A2 und der
DE 10 2005 140 B3 ist eine Abdichtung bei einem Wäschetrockner bekannt, die die rotierende Trommel
gegenüber einem koaxial angeordneten Strömungskanal abdichtet. Die beschriebene Dichtung
für einen Wäschetrockner besteht aus einem ringförmigen Bauteil mit einer koaxial
zur rotierenden Trommel ausgerichteten Dichtfläche. Die Dichtfläche weist hierbei
einen zur Trommel gewandten textilen Belag auf, wobei der Träger des ringförmigen
Bauteils aus einem Gummiring mit einem Hohlraum besteht. Der Hohlraum wird von zwei
annähernd V-förmig zueinander angeordneten Dichtlippen gebildet, die infolge dieser
Formgebung des Trägerbauteils eine Flexibilität bereitstellen, so dass die Dichtfläche
unter Federwirkung gegen die rotierende Trommel des Wäschetrockners gedrückt wird.
[0003] Eine andere Ausführungsform des Standes der Technik wird in der
DE 10 2005 042 441 A1 beschrieben, wobei in dieser Druckschrift ebenfalls eine Dichtung mit einem textilen
Belag beschrieben wird sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dichtung
und ihre Anordnung in einem Wäschetrockner. Dieser Dichtung ist eigen, dass der textile
Belag eine im Nadelfilzverfahren hergestellte streifenförmige Filzware ist, welche
auf einem Folienstreifen als Trägermaterial durch Vernadelung fixiert ist. Dieser
so präparierte Filzstreifen wird in eine Nut im Bereich des Strömungskanals eingebracht,
so dass infolge seiner Eigenfederung hier die federwirkende Dichtlage an der drehbaren
Trommel erreicht wird. Als nachteilig bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten
Ausführungsformen wird es angesehen, dass diese in ihrer Herstellungsart sehr kostenaufwendig
sind, wobei insbesondere bei einem Defekt bzw. Verschleiß dieses Dichtungsmaterials
die gesamte Dichtung auszutauschen ist.
[0004] Aus der
DE 26 01 733 A1 ist ein Wäschetrockner bekannt, der am bodenseitigen Ende der Trommel mit einer axial
wirkenden Dichtung abgedichtet ist. Die Dichtung umfasst einen Träger aus einem Gummimaterial,
in das ein textiler Belag eingesetzt ist.
[0005] Aus der
DE 839 651 B und der
DE 914 336 B ist eine sogenannte Wellendichtung zur Abdichtung von drehenden Wellen gegenüber
feststehenden Gehäusen bekannt. Hierbei ist zur Welle hin ein Filzbelag eingearbeitet,
der von einem Gummikörper gehalten ist.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem einen Wäschetrockner und hier insbesondere
die Dichtung derart weiterzubilden, die einerseits die Nachteile der beschriebenen
Ausführungen des Standes der Technik überwindet, wobei einerseits die Dichtung kostengünstig
herzustellen ist, und wobei andererseits aber auch einfache Erneuerung des Dichtmaterials
vorgenommen werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass aufgrund der Trennbarkeit
von Trägermaterial und Dichtwerkstoff die Möglichkeit gegeben ist, bei Verschleiß
des Dichtwerkstoffes diesen leicht und einfach zu ersetzen, um somit die Lebensdauer
des Wäschetrockners zu erhöhen. Hierbei kann in einfacher Weise der als Schnur ausgebildete
Dichtwerkstoff aus seiner Halterung an dem Profilstreifen heraus gezogen werden, wobei
der neue, unverschlissene Dichtwerkstoff einfach wieder eingedrückt werden kann. Dies
kann beispielsweise auch erfolgen, ohne dass die Trommel ausgebaut werden muss, wenn
die den Dichtwerkstoff bildende Schnur in den Ringspalt gedrückt werden kann. Die
Aufnahme für die Schnur weist Hinterschnitte auf, so dass die als Dichtschnur ausgebildete
Dichtung selbsthaltend in der Aufnahme gehalten wird. Eine andere Möglichkeit zur
Selbsthalterung besteht auch darin, dass die Dichtschnur ein leichtes Übermaß aufweist,
so dass diese dann infolge ihrer Presspassung in der Aufnahme verbleibt.
[0009] Erfindungsgemäß besteht hierbei das Trägermaterial aus einem geformten Profilstreifen,
welcher infolge seiner Form eine Federwirkung aufweist. Der Profilstreifen weist im
oberen Bereich eine Aufnahme auf, in die ein Dichtwerkstoff lösbar eingesetzt ist.
Der Dichtwerkstoff besteht hierbei in vorteilhafter Weise aus einer ablängbaren Dichtschnur,
die in die als Tasche ausgebildete Aufnahme einklipsbar ist. Es versteht sich nun
von selbst, dass, wenn beispielsweise der Dichtwerkstoff verschlissen ist, dieser
dann infolge seiner schnurartigen Ausbildung einerseits leicht aus dem Ringspalt zwischen
dem Strömungskanal und der Trommel herausgezogen werden kann, wobei dann entsprechend
andererseits eine neue Dichtschnur eingefädelt und eingedrückt werden kann, so dass,
ohne den gesamten Dichtungsbereich auszuwechseln, der Dichtwerkstoff hier leicht und
einfach ersetzt werden kann.
[0010] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist hierbei der
Profilstreifen wenigstens eine Hohlkammer auf. Die Hohlkammerausbildung an der Profilleiste
gewährleistet eine gewisse Flexibilität, die die hinreichende Federwirkung für den
Dichtwerkstoff bereitstellt. Dabei weist die im oberen Bereich des Profilstreifens
angeordnete Tasche im Querschnitt eine Rechteckform auf. Eine andere Möglichkeit der
Tasche besteht in der Ausbildung beispielsweise einer Dreiecksform oder einer im Querschnitt
ausgebildeten Halbkreisform. Es versteht sich dann von selbst, dass entsprechend die
einzusetzende Dichtschnur entsprechende Querschnitte aufweist, die dann formschlüssig
in diese Taschenform eingesetzt bzw. eingedrückt werden können.
[0011] Eine andere Ausgestaltung bzw. eine Weiterbildung der Taschenform besteht darin,
dass die Tasche an ihren nach innen weisenden Wänden beispielsweise mit harpunenartig
wirkenden Lippen versehen sind, die die Dichtschnur in der Tasche halten.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist der untere Bereich des Profilstreifens gewölbt
ausgebildet. Hierbei sind an der Wölbung freie Endbereiche mit einem geringen Übermaß
angeformt, so dass diese einen Klemmbereich hervorrufen, wenn die Profilleiste in
eine an der Kanalwand angeordnete nutförmige Aufnahme gedrückt wird. In Weiterbildung
insbesondere des Profilstreifens besteht dieser aus einem elastomeren Kunststoff,
so dass dieser eine federnde Wirkung gegenüber dem Trommelmantel bewirkt. Nach einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Dichtschnur besteht diese aus einem textilen
Material oder einer Filzware.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine geschnittene Seitenansicht eines Wäschetrockners;
- Figur 2
- eine geschnittene Darstellung von zwei Dichtungen in Schnittdarstellung in einer ersten
Ausführungsform;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung einer Dichtung in einer weiteren Ausführungsform;
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung einer anderen Ausführungsform der Dichtung;
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung einer weitere Ausführungsform der Dichtung; und
- Figur 6
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform.
[0014] Die Figur 1 zeigt einen Wäschetrockner 1 in der geschnittenen Seitenansicht, welcher
ein Gehäuse 2 umfasst, in dem eine drehbar gelagerte Trommel 3 angeordnet ist. Dabei
ist die Trommel 3 mittels einer Dichtung 4 gegenüber einem ringförmig feststehenden
koaxial ausgerichteten Strömungskanal 5 für einen beheizten Prozessluftstrom abgedichtet.
Die Dichtung 4 ist in einem zwischen Trommel 3 und Strömungskanal 5 ausgebildeten
Ringspalt 6 angeordnet. Die Dichtung 4 ist hierbei in der Einbaulage im Ringspalt
5 quer zur Trommeldrehrichtung ausgerichtet. Die Dichtung 4, dargestellt in den Figuren
2 bis 6, besteht aus einem Trägermaterial 7 und einem Dichtwerkstoff 8, welcher radial
an der Trommelau ßenwand 9 anliegt. Wie insbesondere aus der Zusammenschau der Figuren
2 bis 6 zu erkennen ist, besteht hierbei das Trägermaterial 7 aus einem geformten
Profilstreifen 10, welcher infolge seiner Form eine Federwirkung aufweist. Der Profilstreifen
10 weist hierbei am oberen Ende eine Aufnahme 11 auf, in die der Dichtwerkstoff 8
lösbar eingesetzt werden kann. Der Dichtwerkstoff 8 besteht aus einer ablängbaren
Dichtschnur, die in die als Tasche ausgebildete Aufnahme 11 einklipsbar ist.
[0015] Wie insbesondere in der Figur 2 zu erkennen ist, weist der Profilstreifen 10 wenigstens
eine Kammer 12 auf. Die Figuren 3, 4, 5 und 6 zeigen weitere Ausführungsformen des
Trägermaterials 7 bzw. der geformten Profilstreifen 10 in unterschiedlichen Ausgestaltungen
der Hohlkammern 12. Wie insbesondere aus den Figuren zu erkennen ist, und hier in
der Figur 2, weist die im oberen Bereich des Profilstreifens 10 angeordnete Tasche
im Querschnitt eine Rechteckform auf. Die angedeuteten Pfeile der Figur 2 sollen verdeutlichen,
dass insbesondere die Dichtschnur hier unter einer Presspassung in der Aufnahme 11
eingebracht wird, um somit ein Selbstlösen der Dichtschnur aus der Aufnahme 11 zu
verhindern. Auch besteht die Möglichkeit, wie in der Figur 3 dargestellt, in der Aufnahme
11 Hinterschnitte 13 vorzusehen, die eine entsprechende Haltewirkung entfalten.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Aufnahmebereichs weist die im oberen Bereich
des Profilstreifens 10 angeordnete Tasche im Querschnitt eine Dreiecksform auf, wie
dies in der Figur 4 dargestellt ist. Auch besteht beispielsweise die Möglichkeit,
die Tasche im oberen Bereich des Profilstreifens 10 im Querschnitt als Halbkreisform
auszubilden, wie dies in den Figuren 3 und 5 dargestellt ist. Die Figur 6 zeigt insbesondere
eine Weiterbildung der formschlüssigen Halterung der Dichtschnur in der Aufnahme 11,
wobei hier die Aufnahme 11 an ihren Seitenwänden 14 und 15 mit harpunenartig wirkenden
Lippen 15 versehen sind, die im gesteckten oder eingeführten Zustand der Dichtschnur
diese in dem Aufnahmebereich halten.
[0017] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, aber auch aus der Figur
4, ist der untere Bereich des Profilstreifens 10 gewölbt ausgebildet. Hierbei weist
die Wölbung 17 an ihren freien Endbereichen 18 und 19 ein geringes Übermaß auf, welches
insbesondere eine Klemmwirkung in einem Nutbereich 20 an dem Strömungskanal 5 bewirkt.
Insbesondere zu verweisen ist noch darauf, dass der Profilstreifen 10 aus einem elastomeren
Kunststoff hergestellt sein kann, der hier die Federwirkung begünstigt. Die Dichtschnur
als solches kann aus einem Textilmaterial oder einer Filzware hergestellt sein.
1. Wäschetrockner (1) mit einer in einem Gehäuse (2) drehbar gelagerten Trommel (3),
die mittels einer Dichtung (4) gegenüber einem ringförmig feststehenden koaxial ausgerichteten
Strömungskanal (5) für einen beheizten Prozessluftstrom abgedichtet ist, und wobei
die Dichtung (4) in einem zwischen Trommel (3) und Strömungskanal (5) ausgebildeten
Ringspalt (6) angeordnet ist und diese in der Einbaulage im Ringspalt (6) quer zur
Trommeldrehrichtung ausgerichtet ist, und die Dichtung (4) aus einem Trägermaterial
(7) mit einem Dichtwerkstoff (8) besteht, welcher radial an der Trommelaußenwand (9)
anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (7) aus einem geformten Profilstreifen (10) besteht, welcher infolge
seiner Formgestaltung eine Federwirkung aufweist, und wobei der Profilstreifen (10)
im oberen Bereich eine Aufnahme (11) aufweist, in die ein Dichtwerkstoff (8) lösbar
eingesetzt ist, und dass der untere Bereich des Profilstreifens (10) gewölbt ausgebildet
ist , wobei die an der Wölbung (17) freien Endbereiche (18, 19) mit einem geringen
Übermaß angeformt sind zur Bildung eines Klemmbereichs in einen an dem Strömungskanal
(5) angeordneten Nutbereich (20).
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtwerkstoff (8) aus einer ablängbaren Dichtschnur besteht, die in die als
Tasche ausgebildete Aufnahme (11) einklipsbar ist.
3. Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilstreifen (10) wenigstens eine Hohlkammer (12) aufweist.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im oberen Bereich des Profilstreifens (10) angeordnete Tasche im Querschnitt
eine Rechteckform aufweist.
5. Wäschetrockner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im oberen Bereich des Profilstreifens (10) angeordnete Tasche im Querschnitt
eine Dreiecksform aufweist.
6. Wäschetrockner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im oberen Bereich des Profilstreifens (10) angeordnete Tasche im Querschnitt
eine Halbkreisform aufweist.
7. Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nach innen weisenden Wände (14, 15) der Aufnahme (11) mit harpunenartig wirkenden
Lippen (16) versehen sind.
8. Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilstreifen (10) aus einem elastomeren Kunststoff besteht.
9. Wäschetrockner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtschnur aus textilem Material oder einer Filzware besteht.