[0001] Die Erfindung betrifft einen Fassadenelementhalter, umfassend einen aus einem Flachmaterial
hergestellten Halter mit einem ersten Halterabschnitt zur Befestigung an einer Wand
und mit einem zu dem ersten Halterabschnitt winklig angeordneten zweiten Halterabschnitt
zur mittelbaren oder unmittelbaren Befestigung eines Fassadenelements.
[0002] Ein solcher Fassadenelementhalter ist aus der
DE 199 45 886 C1 bekannt. Dieser Fassadenelementhalter ist in Form eines Montagewinkels ausgebildet,
wobei der erste Halterabschnitt des Montagewinkels an einer Gebäudewand befestigbar
ist und wobei der zu dem ersten Halterabschnitt winklig angeordnete zweite Halterabschnitt
zur Befestigung eines Halterprofils dient, an welchem wiederum Fassadenelemente befestigbar
sind.
[0003] Vorstehend beschriebene Montagewinkel sind auch unter der Bezeichnung "ATK 100 Minor"
der Anmelderin bekannt.
[0004] Bei Montage der Montagewinkel an einer Gebäudewand wird der erste Halterabschnitt
üblicherweise mit einer Schraube in einem im Mauerwerk verankerten Dübel befestigt.
Da die nach außen sichtbaren Fassadenelemente einer Fassadenkonstruktion möglichst
regelmäßig und mit möglichst kleinen Spaltmaßen angeordnet werden sollen, ist eine
relativ genaue Positionierung der Fassadenelementhalter erforderlich. Es kann jedoch
vorkommen, dass die Befestigung des ersten Halterabschnitts an einem Mauerwerk an
einer bestimmten Position mit Schwierigkeiten verbunden ist, insbesondere dann, wenn
in diesem Bereich das Mauerwerk armiert ist. Eine weitere Schwierigkeit bei der Montage
des Fassadenelementhalters besteht darin, dass die Zugänglichkeit zu einer mit dem
ersten Halterabschnitt zusammenwirkenden Schraube beschränkt sein kann, insbesondere
dann, wenn der zweite Halterabschnitt weit nach außen vom Mauerwerk abragt.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen besonders
einfach montierbaren Fassadenelementhalter anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem eingangs genannten Fassadenelementhalter erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der erste Halterabschnitt und der zweite Halterabschnitt mittels
eines ersten Verbindungsabschnitts miteinander verbunden sind, in welchem das Flachmaterial
eine im Vergleich zu den Materialstärken der Halterabschnitte niedrigere Materialstärke
aufweist und/oder so verformt ist, dass der erste Verbindungsabschnitt eine erste
Knickkante bildet, welche eine Einstellung eines ersten Knickwinkels des zweiten Halterabschnitts
relativ zu dem ersten Halterabschnitt ermöglicht.
[0007] Der erfindungsgemäße Fassadenelementhalter ermöglicht eine Relativbewegbarkeit des
zweiten Halterabschnitts relativ zu dem ersten Halterabschnitt, wobei die Lage des
zweiten Halterabschnitts um eine Knickkante relativ zu dem ersten Halterabschnitt
einstellbar ist. Die Knickkante ist im Bereich eines Verbindungsabschnitts vorgesehen,
in welchem das Flachmaterial, aus welchem der Fassadenelementhalter hergestellt ist,
geschwächt und/oder umgeformt ist. Es sind also keine zusätzlichen Scharniere oder
dergleichen vorgesehen, welche den Aufbau des Fassadenelementhalters verkomplizieren
und stark verteuern würden.
[0008] Der erfindungsgemäße Fassadenelementhalter ermöglicht eine einfache und flexible
Montage. Die Bewegbarkeit des zweiten Halterabschnitts relativ zu dem ersten Halterabschnitt
hat den Vorteil, dass die Fixierung des ersten Halterabschnitts an einem Mauerwerk
vereinfacht wird, da hierfür verwendete Befestigungselemente, beispielsweise Schrauben,
leichter zugänglich sind und auch bei großen Ausladungen des zweiten Halterabschnitts
keine überlangen Werkzeuge erforderlich sind. Darüber hinaus kann der erste Halterabschnitt
auch von einer optimalen Position abweichend montiert werden, und es können hierdurch
bedingte Maßabweichungen durch die Einstellung des ersten Knickwinkels kompensiert
werden.
[0009] Darüber hinaus ermöglicht es die Relativbewegbarkeit der Halterabschnitte, den Fassadenelementhalter
in einem Zustand zu transportieren, in welchem die Relativlage der Halterabschnitte
von der Relativlage der Halterabschnitte bei einem fertig montierten Fassadenelementhalter
abweicht. Auf diese Weise kann das Packmaß des Fassadenelementhalters reduziert werden.
[0010] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass das Flachmaterial einlagig ist und beispielsweise
ausschließlich aus einem Edelstahlmaterial gefertigt ist, insbesondere mit einer Materialstärke
von beispielsweise zwischen ungefähr 2 mm bis ungefähr 5 mm.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Flachmaterial
mehrlagig ist. Ein solches Flachmaterial weist einen Sandwich-Aufbau auf. Es ist möglich,
dass die Lagen des mehrlagigen Flachmaterials aus demselben Material hergestellt sind,
die einzelnen Lagen jedoch eine voneinander verschiedene Geometrie aufweisen, beispielsweise
unter Verwendung einer plattenförmigen ersten Lage und einer wabenförmigen zweiten
Lage, welche beide aus demselben Material, beispielsweise aus Aluminium oder Edelstahl
hergestellt, sind.
[0012] Es ist jedoch bevorzugt, dass ein mehrlagiges Flachmaterial Lagen aufweist, welche
aus voneinander verschiedenen Materialien hergestellt sind. Besonders bevorzugt ist
es, wenn das Flachmaterial mindestens eine erste, metallische Lage und mindestens
eine nichtmetallische Lage umfasst. Bei der metallischen Lage handelt es sich vorzugsweise
um Edelstahl, wodurch ein unerwünschter Wärmefluss im Vergleich zu Aluminium reduziert
werden kann. Bei der nichtmetallischen Lage handelt es sich beispielsweise um ein
Kunststoffmaterial, beispielsweise um Polyethylen. Ein solches Material weist ausreichende
mechanische Eigenschaften auf und wirkt als Wärmeisolator. Darüber hinaus ermöglicht
es die Verwendung einer nichtmetallischen Lage, das Gewicht des Fassadenelements zu
reduzieren. Insgesamt kann ein sehr stabiler, leichter und wärmeisolierender Fassadenelementhalter
geschaffen werden.
[0013] Bei einem zweilagigen Flachmaterial mit einer ersten metallischen Lage und mit einer
zweiten, nichtmetallischen Lage, ist es bevorzugt, wenn im Bereich des Verbindungsabschnitts
lediglich das Material der nichtmetallischen Lage geschwächt ist und die erste metallische
Lage im Bereich des Verbindungsabschnitts dieselbe Materialstärke aufweist wie im
Bereich des ersten Halterabschnitts und im Bereich des zweiten Halterabschnitts. Hierdurch
ist eine ausreichende mechanische Stabilität auch im Bereich der Knickkante gewährleistet.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Flachmaterial
eine zweite metallische Lage umfasst und dass die nichtmetallische Lage zwischen der
ersten metallischen Lage und der zweiten metallischen Lage angeordnet ist. Ein solches
Material ist beispielsweise unter der Bezeichnung "Alucobond" bekannt, welches von
der Firma "3A Composites GmbH" in Singen, Deutschland, angeboten wird. Ferner ist
ein solches Material unter der Bezeichnung "Alpolic" der Firma Mitsubishi Plastics
Composites America, Inc. bekannt. Herbei handelt es sich um ein dreilagiges Material
mit zwei Außenlagen aus Aluminium und einer Kernlage aus einem mineralischen, feuerresistenten
Material.
[0015] Bei einem vorstehend beschriebenen dreilagigen Aufbau ist es bevorzugt, wenn im Bereich
des Verbindungsabschnitts eine auf der Innenseite der Knickkante angeordnete metallische
Lage vollständig durchbrochen ist und hierzu angrenzend das Kernmaterial zumindest
anteilig geschwächt ist, so dass einerseits der Fassadenelementhalter im Bereich des
Verbindungsabschnitts eine ausreichende Stabilität aufweist und andererseits der zweite
Halterabschnitt relativ zu dem ersten Halterabschnitt um die Knickkante bewegbar ist,
ohne dass hierfür überhöhte Einstellkräfte erforderlich wären. Insbesondere werden
die Kräfte, die zur Verformung der Knickkante erforderlich sind, von Hand aufgebracht
und tragen maximal beispielsweise zwischen ungefähr 10 N und ungefähr 100 N.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Halter einen
dritten Halterabschnitt aufweist, welcher mittels eines zweiten Verbindungsabschnitts,
der eine zweite Knickkante bildet, mit dem ersten Halterabschnitt verbunden ist, wobei
die zweite Knickkante eine Einstellung eines zweiten Knickwinkels des dritten Halterabschnitts
relativ zu dem ersten Halterabschnitt ermöglicht. Ein solcher Fassadenelementhalter
ermöglicht es beispielsweise, in einfacher Weise ein U-Profil herzustellen, bei welchem
der zweite Halterabschnitt und der dritte Halterabschnitt im montierten Zustand des
Fassadenelementhalters von einer Gebäudewand abragen und zur unmittelbaren oder mittelbaren
Befestigung von Fassadenelementen verwendet werden. Durch die Einstellbarkeit des
zweiten Knickwinkels, also der Lage des dritten Halterabschnitts relativ zu dem ersten
Halterabschnitt, kann gleichzeitig auch der Abstand zwischen dem zweiten Halterabschnitt
und dem dritten Halterabschnitt im Bereich eines dem ersten Halterabschnitt abgewandten
freien Endes eingestellt werden.
[0017] Der erste Verbindungsabschnitt und/oder der zweite Verbindungsabschnitt weist vorzugsweise
eine in das Flachmaterial eingearbeitete Kerbe auf. Zur Herstellung der Kerbe kann
das Flachmaterial beispielsweise mit einem Prägewerkzeug oder -stempel eingeprägt
werden, gegebenenfalls unter Verwendung eines Gegenhalters; oder es wird Material
entfernt, beispielsweise durch Fräsen.
[0018] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der zweite Halterabschnitt
und der dritte Halterabschnitt mittels einer Verbindungseinrichtung miteinander verbindbar
oder miteinander verbunden sind. Auf diese Weise ist es möglich, einen dreieckförmigen
Körper zu schaffen, dessen Dreiecksseiten jeweils durch einen der Halterabschnitte
gebildet werden. Eine solcher Körper weist eine sehr hohe Verformungsstabilität auf,
insbesondere eine sehr hohe Knicksteifigkeit um eine senkrecht zu der ersten Knickkante
und/oder der zweiten Knickkante verlaufende Bezugsachse.
[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der zweite Halterabschnitt
und der dritte Halterabschnitt in mindestens zwei voneinander verschiedenen Kombinationen
aus erstem Knickwinkel und zweitem Knickwinkel miteinander verbindbar sind. Wenn der
zweite Halterabschnitt und der dritte Halterabschnitt miteinander verbunden sind,
ragen diese, sozusagen in Form einer Baugruppe, von dem ersten Halterabschnitt ab.
Durch Wahl unterschiedlicher Winkelkombinationen aus erstem Knickwinkel und zweitem
Knickwinkel ist es möglich, zu bestimmen, mit welchem Winkel die Baugruppe, bestehend
aus zweitem Halterabschnitt und drittem Halterabschnitt, von dem ersten Halterabschnitt
(und somit in montiertem Zustand des Fassadenelementhalters von einer Gebäudewand)
abragt. Hierdurch ist eine besonders toleranzunempfindliche Montage des Fassadenelementhalters
gewährleistet.
[0020] Bevorzugt ist es, wenn der zweite Halterabschnitt und/oder der dritte Halterabschnitt
mindestens ein Langloch aufweist oder aufweisen, welches von einem Verbindungselement
durchsetzbar oder durchsetzt ist. Dies ermöglicht eine einfache Verbindung des zweiten
Halterabschnitts und des dritten Halterabschnitts für unterschiedliche Kombinationen
aus erstem Knickwinkel und zweitem Knickwinkel.
[0021] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Fassadenelementhalters
aus einem Flachmaterial.
[0022] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
welches die Herstellung eines besonders einfach montierbaren Fassadenelementhalters
ermöglicht.
[0023] Diese Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass zur Erzeugung eines ersten Verbindungsabschnitts das Flachmaterial verformt
wird und/oder dass eine Materialstärke des Flachmaterials verringert wird, sodass
diese kleiner ist als die Materialstärken eines an den ersten Verbindungsabschnitt
angrenzenden ersten Halterabschnitts zur Befestigung an einer Wand und eines an den
ersten Verbindungsabschnitt angrenzenden zweiten Halterabschnitts zur mittelbaren
oder unmittelbaren Befestigung eines Fassadenelements, und dass der erste Verbindungsabschnitt
als erste Knickkante verwendet wird, um einen ersten Knickwinkel des zweiten Halterabschnitts
relativ zu dem ersten Halterabschnitt einzustellen.
[0024] Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zum Teil bereits
vorstehend im Zusammenhang mit den Vorteilen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Fassadenelementhalters erläutert worden. Daher wird im Folgenden lediglich auf jene
Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen, welche
nicht bereits vorstehend im Zusammenhang mit den Vorteilen und Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Fassadenelementhalters erläutert worden sind.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Bedarf vor Ort, d. h. direkt am Ort der Montage
des Fassadenelementhalters, durchgeführt werden. Im einfachsten Fall wird ein ebenes
Flachmaterial bereitgestellt, welches durch Prägen oder Fräsen geschwächt wird, so
dass eine Knickkante entsteht. Hierbei ist die Lage des Verbindungsabschnitts im Prinzip
frei wählbar, so dass im Prinzip für beliebige Montageanforderungen entsprechend bemaßte
Fassadenelementhalter hergestellt werden können.
[0026] Es ist aber auch möglich, dass die Verbindungsabschnitte vorgefertigt werden, und
dass lediglich die Einstellung des Knickwinkels am Ort der Montage des Fassadenelements
durchgeführt wird.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines vorstehend beschriebenen Flachmaterials
zur Durchführung eines vorstehend beschriebenen Verfahrens.
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0029] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Fassadenelementhalters in
einem Vormontagezustand;
- Figur 2a
- eine Seitenansicht des Fassadenelementhalters gemäß Figur 1 längs einer in Figur 1
mit II - II markierten Schnittlinie, in einem ungeknickten Zustand, wobei der Fassadenelementhalter
einen durch Materialentfernung hergestellten Verbindungsabschnitt aufweist;
- Figur 2b
- eine der Figur 2a entsprechende Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines
Fassadenelementhalters in einem ungeknickten Zustand, wobei der Fassadenelementhalter
einen durch anteilige Verformung eines Flachmaterials hergestellten Verbindungsabschnitt
aufweist;
- Figur 2c
- eine der Figur 2a entsprechende Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines
Fassadenelementhalters in einem ungeknickten Zustand, wobei der Fassadenelementhalter
einen durch vollständige Verformung eines Flachmaterials hergestellten Verbindungsabschnitt
aufweist;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des Fassadenelementhalters gemäß Figur 1 in einem Zwischenmontagezustand;
- Figur 4
- eine Draufsicht des Fassadenelementhalters gemäß Figur 1 in unterschiedlichen Fertigmontagezustände;
- Figur 5
- eine der Figur 3 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Fassadenelementhalters.
[0030] Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet.
[0031] Eine Ausführungsform eines Fassadenelementhalters 10 weist einen einstückigen Halter
12 auf, welcher eine Mehrzahl von Halterabschnitten umfasst.
[0032] Der Halter 12 umfasst einen ersten Halterabschnitt 14, welcher zur Befestigung des
Fassadenelementhalters 10 an einer abschnittsweise dargestellten Wand 16 dient.
[0033] Der Halter 12 umfasst ferner einen zweiten Halterabschnitt 18 und einen dritten Halterabschnitt
20. Die Halterabschnitte 18 und 20 sind auf einander gegenüberliegenden Seiten des
ersten Halterabschnitts 14 angeordnet. Der zweite Halterabschnitt 18 ist mittels eines
Verbindungsabschnitts 22 mit dem ersten Halterabschnitt 14 verbunden. Der dritte Halterabschnitt
20 ist mittels eines zweiten Verbindungsabschnitts 24 mit dem ersten Halterabschnitt
14 verbunden.
[0034] Der erste Verbindungsabschnitt 22 und der zweite Verbindungsabschnitt 24 weisen jeweils
eine in das Flachmaterial des Halters 12 eingearbeitete Kerbe 26 bzw. 28 auf.
[0035] Die Kerben 26 und 28 verlaufen in einem montierten Zustand des Fassadenelementhalters
10 vorzugsweise bezogen auf die Schwerkraftrichtung vertikal. Mittels der Kerbe 26
des ersten Verbindungsabschnitts 22 wird eine erste Knickachse 30 definiert. Mittels
der Kerbe 28 des zweiten Verbindungsabschnitts 24 wird eine zweite Knickachse 32 definiert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die erste Knickachse 30 und die zweite
Knickachse 32 zueinander parallel.
[0036] Der Schichtaufbau des Flachmaterials, aus welchem der Halter 12 hergestellt ist,
ist aus Figur 2a gut erkennbar.
[0037] Das Flachmaterial ist mehrlagig und weist eine erste, metallische Lage 34 auf sowie
eine zweite metallische Lage 36. Die metallischen Lagen 34 und 36 sind vorzugsweise
aus einem rostfreien Material hergestellt und weisen eine Schichtstärke von beispielsweise
zwischen ungefähr 0,2 mm und ungefähr 0,5 mm auf.
[0038] Zwischen den metallischen Lagen 34 und 36 ist eine nichtmetallische Lage 38 angeordnet,
welche den Kern des Flachmaterials bildet. Die Schichtstärke der Lage 38 beträgt beispielsweise
zwischen ungefähr 2 mm und ungefähr 5 mm.
[0039] Das Flachmaterial weist im Bereich des ersten Halterabschnitts 14 und im Bereich
des zweiten Halterabschnitts 18 und im Bereich des dritten Halterabschnitts 20 eine
Materialstärke 40 von beispielsweise zwischen ungefähr 2,4 mm und ungefähr 6 mm auf.
Im Bereich des ersten Verbindungsabschnitts 22 und auch im Bereich des zweiten Verbindungsabschnitts
24 ist diese Materialstärke 40 reduziert. In dem Verbindungsabschnitt 22 weist das
Flachmaterial eine Materialstärke 42 von beispielsweise zwischen ungefähr 0,2 mm und
ungefähr 2 mm auf.
[0040] Bei dem in Figur 2a dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kerbe 26 bzw. 28 so
tief, dass sie das Material einer der metallischen Lagen 34, 36 vollständig durchbricht
und das Material der Zwischenlage 38 zumindest anteilig schwächt. Auf diese Weise
sind Innenflächen 44 und 46, welche durch eine der metallischen Lagen, beispielsweise
durch die zweite metallische Lage 36, gebildet werden, voneinander getrennt. Hingegen
sind die Außenflächen 48 und 50 unterschiedlicher Halterteile 14 bzw. 18, 20 im Bereich
einer metallischen Außenlage 34 miteinander verbunden.
[0041] Bei dem in Figur 2b dargestellten Ausführungsbeispiel eines alternativ verwendbaren
Fassadenelementhalters 10 sind die Innenflächen 44 und 46, welche durch eine der metallischen
Lagen, beispielsweise durch die zweite metallische Lage 36, gebildet werden, miteinander
verbunden. Die Kerbe 26 bzw. 28 des Verbindungsabschnitts 22 bzw. 24 ist nur so tief,
dass eine der metallischen Lagen, beispielsweise die erste metallische Lage 34, in
einem nicht geknickten Zustand des Fassadenelementhalters 10 unverformt und eben ist.
Ein solcher Verbindungsabschnitt kann beispielsweise mittels eines Prägewerkzeugs
und unter Verwendung eines ebenen Gegenhalters erzeugt werden.
[0042] Bei dem in Figur 2c dargestellten Ausführungsbeispiel eines alternativ verwendbaren
Fassadenelementhalters 10 sind die Innenflächen 44 und 46, welche durch eine der metallischen
Lagen, beispielsweise durch die zweite metallische Lage 36, gebildet werden, ebenfalls
miteinander verbunden. Die Kerbe 26 bzw. 28 des Verbindungsabschnitts 22 bzw. 24 ist
so ausgebildet, dass alle Lagen des Flachmaterials verformt sind, jedoch ohne dabei
die Materialstärke 40 des Flachmaterials zu verringern. Ein solcher Verbindungsabschnitt
kann beispielsweise mittels eines Prägewerkzeugs und unter Verwendung eines Gegenhalters
erzeugt werden, der ein Gesenk aufweist.
[0043] Zur Befestigung des ersten Halterabschnitts 14 an der Wand 16 weist der erste Halterabschnitt
einen ersten Befestigungsabschnitt 52 insbesondere in Form einer Durchbrechung 54
auf. Die Durchbrechung 54 ist vorzugsweise langlochförmig und von einem Befestigungselement
56 durchgriffen oder durchgreifbar. Bei dem Befestigungselement 56 handelt es sich
beispielsweise um eine Schraube, welche mittels einer Scheibe 58 gegen ein Durchrutschen
durch die Durchbrechung 54 gesichert ist. Die Schraube 56 greift in einen im Mauerwerk
der Wand 16 verankerten Dübel.
[0044] Der zweite Halterabschnitt 18 weist in einem von dem ersten Verbindungsabschnitt
22 beabstandeten Bereich einen zweiten Befestigungsabschnitt 60 in Form eines Langlochs
62 auf. Der dritte Halterabschnitt 20 weist einen entsprechenden dritten Befestigungsabschnitt
64 in Form eines Langlochs 66 auf. Die Langlochachsen der Langlöcher 62 und 66 erstrecken
sich senkrecht zu den Knickachsen 30 und 32. Die Langlöcher 62 und 66 weisen beispielsweise
denselben Abstand zu dem jeweilig benachbarten Verbindungsabschnitt 22 bzw. 24 auf.
[0045] Der zweite Halterabschnitt 18 weist ein freies Ende 68 auf, an welchem mindestens
ein weiterer Befestigungsabschnitt 70 vorgesehen ist, welcher beispielsweise in Form
einer Durchbrechung 72 ausgebildet ist. Der mindestens eine weitere Befestigungsabschnitt
70 dient zur Befestigung eines nicht dargestellten Fassadenelements oder weiterer,
nicht dargestellter Bauteile oder Bauteilgruppen, welche mit einem Fassadenelement
verbindbar oder verbunden sind.
[0046] Ausgehend von einem in Figur 1 dargestellten Zustand ermöglicht es die Schwächung
des Flachmaterials im Bereich der Verbindungsabschnitte 22 und 24, den zweiten Halterabschnitt
18 relativ zu dem ersten Halterabschnitt 14 um die Knickachse 30 zu verschwenken,
um die Größe eines ersten Knickwinkels 74 zwischen dem ersten Halterabschnitt 14 und
dem zweiten Halterabschnitt 18 einzustellen. In entsprechender Weise kann ein zweiter
Knickwinkel 76, welcher zwischen dem ersten Halterabschnitt 14 und dem dritten Halterabschnitt
20 anliegt, eingestellt werden.
[0047] Insbesondere können der zweite Halterabschnitt 18 und der dritte Halterabschnitt
20 so weit um die Knickachsen 30 bzw. 32 verschwenkt werden, dass die Innenfläche
46 des zweiten Halterabschnitts 18 und eine Innenfläche 78 des dritten Halterabschnitts
20 aneinander anliegen. Die Lage der Langlöcher 62 und 66 ist so gewählt, dass diese
bei Anlage der Innenflächen 46 und 78 miteinander fluchten. Dies ermöglicht es, ein
Verbindungselement 80 einer Verbindungseinrichtung 82 durch die Durchbrechungen 62
und 66 hindurch zu führen, um die Halterabschnitte 18 und 20 miteinander zu verbinden.
Wenn das Verbindungselement 80 als Schraube ausgebildet ist, umfasst die Verbindungseinrichtung
82 vorzugsweise eine Kontermutter 84 und gegebenenfalls eine Unterlegscheibe 86.
[0048] Durch Wahl einer Winkelkombination des ersten Knickwinkels 74 und des zweiten Knickwinkels
76 wird eine Halterachse 88 definiert, welche zu dem ersten Halterabschnitt 14 winklig,
insbesondere senkrecht verläuft. Durch Verkleinerung des ersten Knickwinkels 74 und
gleichzeitiger Vergrößerung des zweiten Knickwinkels 76 kann das freie Ende 68 des
zweiten Halterabschnitts 18 in einer ersten Schwenkrichtung 90 verschwenkt werden.
Bei Verkleinerung des zweiten Knickwinkels 76 und gleichzeitiger Vergrößerung des
ersten Knickwinkels 74 wird das freie Ende 68 des zweiten Halterabschnitts 18 in entgegengesetzter
Schwenkrichtung 92 verschwenkt. Auf diese Weise kann der Winkel zwischen der Halterachse
88 und dem ersten Halterabschnitt 14 eingestellt werden. Eine Fixierung der Halterabschnitte
18 und 20 relativ zueinander ist dabei, dank der Langlöcher 62 und 66, in unterschiedlichen
Schwenklagen möglich.
[0049] Die vorstehend beschriebene Verschwenkbarkeit ermöglicht es auch, eine Neigung einer
Außenfläche der Wand 16 auszugleichen. Dies ist für zwei unterschiedlich geneigte
Wände 16 in Figur 4 schematisch dargestellt.
[0050] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft die Halterachse
88 bezogen auf den Halterabschnitt 14 mittig. Es ist jedoch auch möglich, dass die
Halterachse 88 relativ zu einer Mitte des ersten Halterabschnitts 14 versetzt ist.
Ein maximaler Versatz ergibt sich, wenn die Halterachse 88 eine der Knickachsen 30
oder 32 schneidet.
[0051] Die Halterabschnitte 18 und 20 sind in einem zu dem ersten Halterabschnitt 14 benachbarten
Bereich gekrümmt. Dies hat den Vorteil, dass nach Montage des Fassadenelementhalters
10 an einer Wand 16 der außen an die Halterabschnitte 18 und 20 angrenzende Raum in
einfacher Weise mit Wärmedämmmaterial gefüllt werden kann, das auf den gekrümmten
Außenflächen 50 bzw. 94 geführt ist und bei Annäherung an die Wand 16 schonend gequetscht
wird.
[0052] Eine in Figur 5 dargestellte Ausführungsform eines Fassadenelementhalters 10 weist
einen zu dem vorstehend beschriebenen Fassadenelementhalter ähnlichen Aufbau auf.
Die Besonderheit des Fassadenelementhalters 10 gemäß Figur 5 besteht darin, dass diese
eine weitere Durchbrechung 96 aufweist, deren Funktion darin besteht, einen Wärmefluss
zwischen dem freien Ende 68 und dem ersten Halterabschnitt 14 zu minimieren.
[0053] Bei dem Verbindungselement 80 kann es sich beispielsweise auch um einen Niet 98 handeln.
1. Fassadenelementhalter (10), umfassend einen aus einem Flachmaterial hergestellten
Halter (12) mit einem ersten Halterabschnitt (14) zur Befestigung an einer Wand (16)
und mit einem zu dem ersten Halterabschnitt (14) winklig angeordneten zweiten Halterabschnitt
(18) zur mittelbaren oder unmittelbaren Befestigung eines Fassadenelements, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Halterabschnitt (14) und der zweite Halterabschnitt (18) mittels eines
ersten Verbindungsabschnitts (22) miteinander verbunden sind, in welchem das Flachmaterial
eine im Vergleich zu den Materialstärken (40) der Halterabschnitte (18, 20) niedrigere
Materialstärke (42) aufweist und/oder so verformt ist, dass der erste Verbindungsabschnitt
(22) eine erste Knickkante (30) bildet, welche eine Einstellung eines ersten Knickwinkels
(74) des zweiten Halterabschnitts (18) relativ zu dem ersten Halterabschnitt (14)
ermöglicht.
2. Fassadenelementhalter (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial mehrlagig ist.
3. Fassadenelementhalter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial mindestens eine erste, metallische Lage (34) und mindestens eine
nichtmetallische Lage (38) umfasst.
4. Fassadenelementhalter (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial eine zweite metallische Lage (36) umfasst und dass die nichtmetallische
Lage (38) zwischen der ersten metallischen Lage (34) und der zweiten metallischen
Lage (36) angeordnet ist.
5. Fassadenelementhalter (10 nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (12) einen dritten Halterabschnitt (20) aufweist, welcher mittels eines
zweiten Verbindungsabschnitts (24), der eine zweite Knickkante (32) bildet, mit dem
ersten Halterabschnitt (14) verbunden ist, wobei die zweite Knickkante (32) eine Einstellung
eines zweiten Knickwinkels (76) des dritten Halterabschnitts (20) relativ zu dem ersten
Halterabschnitt (14) ermöglicht.
6. Fassadenelementhalter (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbindungsabschnitt (22) und/oder der zweite Verbindungsabschnitt (24)
eine in das Flachmaterial eingearbeitete Kerbe (26, 28) aufweist.
7. Fassadenelementhalter (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterabschnitt (18) und der dritte Halterabschnitt (20) mittels einer
Verbindungseinrichtung (82) miteinander verbindbar oder miteinander verbunden sind.
8. Fassadenelementhalter (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterabschnitt (18) und der dritte Halterabschnitt (20) in mindestens
zwei voneinander verschiedenen Kombinationen aus erstem Knickwinkel (74) und zweitem
Knickwinkel (76) miteinander verbindbar sind.
9. Fassadenelementhalter (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterabschnitt (18) und/oder der dritte Halterabschnitt (20) mindestens
ein Langloch (62, 66) aufweist oder aufweisen, welches von einem Verbindungselement
(80) durchsetzbar oder durchsetzt ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Fassadenelementhalters (10) aus einem Flachmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung eines ersten Verbindungsabschnitts (22) das Flachmaterial verformt
wird und/oder dass eine Materialstärke des Flachmaterials verringert wird, sodass
diese kleiner ist als die Materialstärke (40) eines an den ersten Verbindungsabschnitt
(22) angrenzenden ersten Halterabschnitts (14) zur Befestigung an einer Wand (16)
und eines an den ersten Verbindungsabschnitt (22) angrenzenden zweiten Halterabschnitts
(18) zur mittelbaren oder unmittelbaren Befestigung eines Fassadenelements, und dass
der erste Verbindungsabschnitt (22) als erste Knickkante (30) verwendet wird, um einen
ersten Knickwinkel (74) des zweiten Halterabschnitts (18) relativ zu dem ersten Halterabschnitt
(14) einzustellen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung eines zweiten Verbindungsabschnitts (24) das Flachmaterial verformt
wird und/oder dass eine Materialstärke des Flachmaterials verringert wird, sodass
diese kleiner ist als die Materialstärke (40) des an den zweiten Verbindungsabschnitt
(24) angrenzenden ersten Halterabschnitts (14) und als die Materialstärke (40) eines
an den zweiten Verbindungsabschnitt (24) angrenzenden dritten Halterabschnitts (20),
und dass der zweite Verbindungsabschnitt (24) als zweite Knickkante (32) verwendet
wird, um einen zweiten Knickwinkel des (76) dritten Halterabschnitts (20) relativ
zu dem ersten Halterabschnitt (14) einzustellen.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbindungsabschnitt (22) und/oder der zweite Verbindungsabschnitt (24)
erzeugt wird oder werden, indem in das Flachmaterial eine Kerbe (26, 28) eingearbeitet
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterabschnitt (18) und der dritte Halterabschnitt (20) miteinander verbunden
werden.
14. Verwendung eines Flachmaterials zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche
10 bis 13.