[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Holzrahmen mit zumindest einem Rahmenprofil, welches
zwei parallele, in Längsrichtung des Rahmenprofils verlaufende und seitlich voneinander
beabstandete Nuten aufweist, wobei in die Nuten zur Bildung einer Aufnahme für eine
Glasscheibe Glashalteleisten aus Metall eingesteckt sind. Die Erfindung betrifft außerdem
eine absturzsichernde Verglasung, die einen solchen Rahmen aufweist.
[0002] Holzrahmen mit den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruchs 1 sind aus dem Stand
der Technik bekannt. So wird in der
EP 1 510 645 A1 ein Rahmen für Wandelemente, Fenster, Türen oder dergleichen beschrieben, der aus
Holzprofilen zur Aufnahme einer Glasscheibe mittels an den Holzprofilen im Abstand
parallel zueinander angeordneten Glashalteleisten besteht, zwischen denen die Glasscheibe
gehalten ist, wobei die Glashalteleisten aus einem leistenförmigen Profil bestehen,
das jeweils mit einem Teil seiner Breite in eine Nut des Holzprofiles eingesetzt ist.
[0003] Holzrahmen dieser Bauart ermöglichen zwar die Herstellung stabiler und optisch ansprechender
Verglasungen, allerdings genügen diese nicht den strengen Anforderungen für absturzsichernde
Verglasungen, die in den "Regeln für die Verwendung von absturzsichernden Verglasungen
(TRAV)" zusammengefasst sind.
[0004] Unter absturzsichernden Verglasungen werden mechanisch gelagerte Verglasungen verstanden,
die dazu dienen sollen, Personen auf Verkehrsflachen gegen seitlichen Absturz zu sichern,
wobei der mindestens zu sichernde Höhenunterschied der entsprechenden Landesbauordnung
zu entnehmen ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, Holzrahmen der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass sie sich für die Herstellung absturzsichernder
Verglasungen eignen. Insbesondere sollen die mit diesen Rahmen hergestellten Verglasungen
den Anforderungen der "Regeln für die Verwendung von absturzsichernden Verglasungen
(TRAV)" genügen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Holzrahmen für eine absturzsichernde Verglasung,
mit zumindest einem Rahmenprofil, welches zwei parallele, in Längsrichtung des Rahmenprofils
verlaufende und seitlich voneinander beabstandete Nuten aufweist, wobei in die Nuten
zur Bildung einer Aufnahme für eine Glasscheibe Glashalteleisten aus Metall eingesteckt
sind und in dem Rahmenprofil ein oder mehrere quer zur Längsrichtung des Rahmenprofils
angeordnete Fixiermittel vorgesehen sind, wobei jedes dieser Fixiermittel das Rahmenprofil
wenigstens zum Teil und die Glashalteleisten vollständig durchsetzt.
[0007] Bei den Untersuchungen, die zu der vorliegenden Erfindung geführt haben hat sich
herausgestellt, dass die eingangs beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten
Holzrahmen die Eignungstests für absturzsichernde Verglasungen häufig deshalb nicht
bestehen, weil bei den im Testumfang durchgeführten Pendelschlagversuchen der Holzrahmen
entweder im Bereich zwischen den eingefrästen Nuten oder vom Nutboden ausgehend gespalten
wurde.
[0008] Überraschenderweise konnte dieses Problem dadurch gelöst werden, dass das Rahmenprofil
wenigstens zum Teil und die Glashalteleisten vollständig durchsetzende Fixiermittel
eingesetzt werden. Im einfachsten Fall werden hierzu über die Länge des Rahmenprofils
verteilt mehrere Schrauben seitlich in das Rahmenprofil gedreht, so dass diese gleichzeitig
auch die Glashalteleisten durchdringen. Dies führt zu einer zusätzlichen Stabilisierung
des Rahmenprofils, wodurch ein Spalten des Profils bei den Eignungstests für absturzsichernde
Verglasungen verhindert wird. Als Fixiermittel sind beispielsweise Holzschrauben geeignet.
[0009] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Holzrahmen lässt sich eine Vielzahl von Gestaltungstypen
absturzsichernder Verglasungen herstellen.
[0010] Dies sind zum Beispiel:
- Vertikalverglasungen nach den "Technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig
gelagerten Verglasungen", veröffentlicht in den DlBt Mitteilungen 6/1998 (TRLV), an
die wegen ihrer absturzsichernden Funktion die zusätzlichen Anforderungen nach diesen
technischen Regeln gestellt werden; die Anwendungsfreistellungen in Absatz 1.5 der
TRLV für Verglasungen, deren Oberkante maximal 4 m über einer Verkehrsfläche liegt,
gelten nicht für absturzsichernde Verglasungen.
- tragende Glasbrüstungen mit durchgehendem Handlauf und
- Geländerausfachungen aus Glas, die entweder Anforderungen nach den TRLV und nach den
TRAV erfüllen müssen, oder Geländerausfachungen aus Glas, die ausschließlich Anforderungen
nach den TRAV erfüllen müssen, z.B. punktförmig gelagerte Geländerausfachungen in
Innenräumen.
[0011] Solche absturzsichernden Verglasungen werden in den "Regeln für die Verwendung von
absturzsichernden Verglasungen (TRAV)" in die drei folgend dargestellten Kategorien
unterteilt:
Kategorie A
[0012] Linienförmig gelagerte Vertikalverglasungen im Sinne der TRLV, die keinen tragenden
Brüstungsriegel oder vorgesetzten Holm in baurechtlich erforderlicher Höhe zur Aufnahme
von Horizontallasten besitzen. Die Kanten der Verglasungen müssen entweder durch Lagerung
(z.B. Pfosten, Riegel, benachbarte Scheiben) oder direkt angrenzende Bauwerksteile
(z.B. Wände oder Decken) sicher vor Stößen geschützt sein.
Kategorie B
[0013] An ihrem unteren Rand in einer Klemmkonstruktion linienförmig gelagerte tragende
Glasbrüstung, deren einzelne Scheiben durch einen aufgesteckten durchgehenden Handlauf
verbunden sind. Neben dem Schutz der oberen Kante der Glasbrüstung muss der Handlauf
die sichere Abtragung der planmäßigen Horizontallasten in Holmhöhe (Holmlast) auch
beim Ausfall eines Brüstungselements gewährleisten.
Kategorie C
[0014] Absturzsichernde Verglasungen, die nicht zur Abtragung von Horizontallasten in Holmhöhe
dienen und einer der folgenden Gruppen entsprechen:
- C1:
- An mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten linienförmig und/oder punktförmig gelagerte
Geländerausfachungen.
- C2:
- Unterhalb eines in Holmhöhe angeordneten, lastabtragenden Querriegels befindliche
und an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten linienförmig gelagerte Vertikalverglasungen
im Sinne der TRLV.
- C3:
- Verglasungen der Kategorie A mit vorgesetztem lastabtragendem Holm in baurechtlich
erforderlicher Höhe.
[0015] Hinsichtlich der verwendbaren Glaserzeugnisse gilt, dass bei Verwendung von Verbund-Sicherheitsglas
(VSG) dieses der Bauregelliste A Teil 1, lfd. Nr. 11.8 entsprechen muss. Außerdem
dürfen solche Glaserzeugnisse verwendet werden, die über eine allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung ausdrücklich für die Verwendung im Rahmen der TRLV zugelassen sind (z.B.
Teilvorgespanntes Glas, Borosilikatglas). Die Dicken der für die Herstellung von VSG
verwendeten Glastafeln dürfen maximal um den Faktor 1,5 voneinander abweichen. Für
die Herstellung von VSG dürfen auch Glasarten verwendet werden, die über eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung ausdrücklich für die Verwendung im Rahmen der TRLV zugelassen
sind. Thermisch vorgespanntes Borosilikatglas mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung
darf in diesen Technischen Regeln für die Anwendungsbereiche von ESG verwendet werden
[0016] Geregelt werden die folgenden Ausführungsvarianten:
Kategorie A
[0017]
- Einfachverglasungen aus VSG.
- Mehrscheiben-Isolierverglasungen: Für die stoßzugewandte Seite (Angriffsseite) von
lsolierverglasungen darf aus Gründen der Verletzungsgefahr nur VSG, ESG oder Verbundglas
aus ESG verwendet werden.
- Besteht die Angriffsseite von Mehrscheiben-lsolierverglasungen aus VSG, so dürfen
für die äußere Scheibe alle zuvor genannten Glaserzeugnisse verwendet werden. Besteht
die Angriffsseite nicht aus VSG, so muss die äußere Scheibe aus VSG bestehen.
Kategorie B
[0018]
- Es darf nur VSG verwendet werden.
Kategorie C
[0019]
- Alle Einfachverglasungen der Kategorie C sind in VSG auszuführen. Abweichend hiervon
dürfen Einfachverglasungen der Kategorien C1 und C2 bei allseitig linienförmiger Lagerung
in ESG ausgeführt werden. Für die angriffseitige Scheibe von lsolierverglasungen darf
nur ESG oder VSG verwendet werden. Für lsolierglastafeln der Kategorie C3 gelten hinsichtlich
der verwendbaren Glaserzeugnisse die Anforderungen der Kategorie A.
- Für die äußere Scheibe von lsolierverglasungen der Kategorien C1 und C2 können alle
zuvor genannten Glaserzeugnisse verwendet werden.
[0020] Der Nachweis der Tragfähigkeit wird gemäß den "Regeln für die Verwendung von absturzsichernden
Verglasungen (TRAV)" beispielsweise über Tests unter stoßartigen Einwirkungen geführt
und umfasst die Verglasung und ihre unmittelbaren Befestigungen (z.B. Klemmleisten,
Verschraubung, usw.). Beim Nachweis der sicheren Verankerung der Verglasungskonstruktionen
am Gebäude sind die einschlägigen technischen Baubestimmungen zu beachten. Zum experimentellen
Nachweis der Tragfähigkeit unter stoßartigen Einwirkungen der Verglasungskonstruktion
dienen ein Pendelschlagversuch mit einem Zwillingsreifen (Masse: 50 kg, Reifendruck:
4,0 bar) in Anlehnung an DIN EN 12600:1996-12 (Norm-Entwurf). Abhängig von der Kategorie
der Verglasung sind die folgend angegebenen Pendelfallhöhen anzusetzen:
Kategorie A: |
900 mm |
Kategorie B: |
700 mm |
Kategorie C: |
450 mm |
[0021] Für die Pendelschlagversuche sind je nach Art und Lagerung der Verglasungen zwei
bis vier Auftreffstellen mit dem Ziel maximaler Glas- und Halterbeanspruchung (z.B.
Auflagernähe, am freien Scheibenrand, Scheibenmitte, Kragarm-Ende) zu überprüfen.
Die Prüfungen sind bei Raumklima durchzuführen.
[0022] Die Stoßsicherheit von Scheiben, deren kleinste lichte Öffnungsweite zwischen hinreichend
tragfähigen Bauteilen (z.B. massive Gebäudeteile, Pfosten, Riegel, vorgesetzte Kniestäbe,
usw.) höchstens 300 mm für Kategorie A bzw. 500 mm für die Kategorien B und C beträgt,
braucht nicht nachgewiesen zu werden.
[0023] Die Prüfstelle legt abhängig von der Art der Konstruktion die Anzahl der zu prüfenden
Scheiben fest. Im Regelfall sind mindestens zwei Scheiben je Ausführungsvariante zu
prüfen.
[0024] Auf jede Auftreffstelle ist jeweils mindestens ein Pendelschlag auszuführen. Nach
jedem Pendelschlag ist die gesamte Konstruktion auf bleibende Verformungen und Beschädigungen
der Verbindungen (z.B. Schrauben, Schweißnähte) zu untersuchen. Falls bleibende Beschädigungen
oder eine größere Nachgiebigkeit der Konstruktion festgestellt werden, muss der planmäßige
Zustand des Versuchsaufbaus wiederhergestellt werden. Die ausreichende verbleibende
Tragfähigkeit bei durch Stoßversuche beschädigten Verglasungskonstruktionen ist durch
einen weiteren Pendelschlag mit einer Fallhöhe von 100 mm zu überprüfen. Dieser Stoß
muss auf dieselbe Auftreffstelle ausgeführt werden, bei welcher der Pendelschlag zur
Schädigung der Konstruktion geführt hat.
[0025] Die Pendelschlagprüfung gilt als bestanden, wenn die Verglasung weder vom Stoßkörper
durchschlagen oder aus den Verankerungen gerissen wird, noch Bruchstücke herabfallen,
die Verkehrsflächen gefährden könnten. Nach den Pendelschlagversuchen dürfen VSG-
Verglasungen in Anlehnung an DIN EN 12600:1996-12 (Norm-Entwurf) keine Risse mit einer
Öffnungsweite von mehr als 76 mm aufweisen. Monolithische Außenscheiben von lsolierverglasungen
dürfen bei den Stoßversuchen nicht brechen.
[0026] Bei lsolierverglasungen der Kategorie A, deren Innenscheibe aus ESG besteht, muss
die Außenscheibe (Absturzseite) aus VSG allein der Pendelfallhöhe 450 mm standhalten,
auch wenn die Innenscheibe aus ESG bei den Versuchen mit der Pendelfallhöhe 900 mm
nicht zu Bruch ging.
[0027] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Holzrahmens durchsetzt das Fixiermittel auch
das Rahmenprofil vollständig. Mit anderen Worten reicht es von der einen Seitenfläche
des Rahmenprofils bis zur gegenüberliegenden Seitenfläche. Hierfür können Holzschrauben
verwendet werden, jedoch auch ebenso Schrauben mit Metallgewinde, die auf der gegenüberliegenden
Seite mit einer Mutter angezogen werden. Gewünschtenfalls können die Köpfe der Schrauben
bzw. die Muttern mit Unterlegscheiben versehen sein. Anstelle von Schrauben können
jedoch auch andere geeignete Fixiermittel verwendet werden, wie Metallbolzen bzw.
-nieten.
[0028] Damit die Schraubenköpfe bzw. die Muttern nicht über die Oberfläche des Rahmenprofils
hinausragen, können entsprechende Varianten mit versenkbaren Köpfen verwendet werden
und/ oder Vertiefungen für die Köpfe bzw. Muttern in das Rahmenprofil eingefräst werden.
Auch die Verwendung von Linsenkopfschrauben ist möglich, wenn ein geringer Überstand
der Fixiermittel nicht störend ist.
[0029] Der zur Sicherstellung der absturzsichernden Eigenschaften erforderliche Abstand
der Fixiermittel voneinander ist von verschiedenen Faktoren abhängig und wird insbesondere
durch die Stärke des Rahmenprofils, die verwendete Holzart und - beschaffenheit, die
Tiefe der Nuten in Relation zur Profilstärke, das Gewicht und die Fläche der mittels
des Holzrahmens eingefassten Glasscheibe bestimmt. Mit einigen Pendelschlagversuchen
können die Abstände der Fixiermittel voneinander jedoch ermittelt werden. So können
die Fixiermittel in dem Rahmenprofil fortlaufend zumindest alle 80 cm vorgesehen sein,
insbesondere zumindest alle 50 cm, bevorzugt zumindest alle 30 cm.
[0030] Die Tiefe der Nuten richtet sich nach dem Gewicht der einzusetzen Glasscheibe bzw.
deren Fläche. Ebenso hängt auch die Breite der verwendeten Glashalteleisten von den
mechanischen Anforderungen ab. Die Glashalteleisten sollten jedoch zumindest so breit
sein, dass sie einerseits ausreichend tief in die Nuten eingesteckt werden können
und andererseits gleichzeitig noch über das Rahmenprofil so weit hinausreichen, dass
die Glasscheibe ausreichend sicher fixiert werden kann und der Mindestglaseinstand
gemäß TRAV gewährleistet ist.
[0031] Die Tiefe der Nuten bewegt sich beispielsweise im Bereich von 5 bis 30 mm, vorzugsweise
von 10 bis 20 mm. Die Nuten können beispielsweise über eine Fräse oder eine Säge in
dem Rahmenprofil hergestellt werden. Die Breite der Glashalteleisten kann von 10 bis
60 mm, bevorzugt von 20 bis 40 mm betragen. Ihre Dicke liegt beispielsweise zwischen
1 und 5 mm. Die Breite der Glashalteleisten kann in weiter bevorzugter Weise derart
auf die Tiefe der Nuten angepasst sein, dass die Glashalteleisten zwischen 40 und
60 %, vorzugsweise zu 50 % ihrer Breite in die Nut eingesteckt werden können, bevor
der Nutboden erreicht ist.
[0032] Bei dem erfindungsgemäßen Holzrahmen kann der Abstand der Glashalteleisten voneinander
so gewählt werden, dass dieser größer ist als die Dicke der in den Holzrahmen einzusetzenden
Glasscheibe. Auf diese Weise können die Glashalteleisten in ihrem über das Rahmenprofil
hinausragenden Bereich auf den einander zugewandten Seiten mit einem Dämpfungsmittel
ausgerüstet sein, insbesondere mit einem Vorlegeband. Dies ist von Vorteil, da auf
diese Weise ein direkter Kontakt zwischen den metallenen Glashalteleisten und der
Glasscheibe verhindert wird. Außerdem hat sich herausgestellt, dass Holzrahmen mit
derart verbauten Dämpfungsmitteln bei Pendelschlagversuchen eine höhere Widerstandskraft
zeigen, da ein Teil der vom Pendel übertragenden kinetischen Energie durch das Dämpfungsmittel
abgefedert wird.
[0033] Es liegt grundsätzlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass der Holzrahmen
lediglich einen der vorgenannten Rahmenprofile aufweist und die weiteren Rahmenprofile
eine andersartige Ausgestaltung besitzen. Zweckmäßigerweise ist der Holzrahmen jedoch
durch die in dieser Erfindung beschriebenen Rahmenprofile gebildet, das heißt diese
Rahmenprofile bilden um eine einzufassende Scheibe einen umlaufenden Rahmen aus. Hierzu
können die Rahmenprofile an den jeweiligen Ecken des Holzrahmens mit einem Gehrungsschnitt
versehen und verbunden sein oder aber auch über eine stumpfe Verbindung.
[0034] Die für den Holzrahmen verwendeten Rahmenprofile können im Prinzip jede Querschnittsform
aufweisen, wobei rechteckige Querschnitte oder quadratische Querschnitte bevorzugt
sind.
[0035] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Holzrahmens bestehen die verwendeten Rahmenprofile
aus Massivholz. Solche Rahmenprofile zeichnen sich durch eine besonders gute Stabilität
aus.
[0036] Die erfindungsgemäß eingesetzten Glashalteleisten können aus Stahl, insbesondere
aus Edelstahl bestehen. Der Vorteil der Verwendung von Glashalteleisten zur Fixierung
einer Glasscheibe besteht unter anderem darin, dass der Rahmen zunächst vorgefertigt
und ohne die Glasscheibe eingebaut werden kann. Hierzu wird zweckmäßigerweise nur
die erste Glashalteleiste in die entsprechende Nut eingefügt. An sich sind die Glashalteleisten
bereits durch die diese durchdringenden Fixiermittel nach vollständiger Montage in
ausreichender Weise befestigt. Es kann wünschenswert sein, dass die Glashalteleisten
bereits einen ausreichend festen Sitz in den Rahmenprofilen besitzen, bevor die Glasscheibe
und die zweite Glashalteleiste in den Holzrahmen eingesetzt und das Fixiermittel angebracht
wird. Hierfür kann die Breite der Nuten in Bezug auf die Dicke der Glashalteleisten
entsprechend schmal gewählt und die Glashalteleisten in die Nuten eingeschlagen werden,
wodurch sie im Presssitz gehalten sind. Dadurch wird ein Herausfallen der Glashalteleisten
während der Montage verhindert. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann zumindest eine
der Glashalteleisten in den Nuten verklebt sein.
[0037] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine absturzsichernde
Verglasung mit wenigstens einer Glasscheibe, die sich dadurch auszeichnet, dass die
Glasscheibe in einen erfindungsgemäßen Holzrahmen, insbesondere zwischen die Glashalteleisten
eingesetzt und von diesen im Klemmsitz gehalten ist.
[0038] Die für die absturzsichernde Verglasung verwendete Glasscheibe kann aus Sicherheitsglas,
insbesondere aus Verbundsicherheitsglas (VSG) bestehen. Auch die Verwendung mehrlagiger
Isolierglasscheiben ist möglich, die auch widerum aus Sicherheitsglas bzw. Einscheibensicherheitsglas
aufgebaut sein können.
[0039] Darüber hinaus kann als Glasscheibe auch eine Brandschutzscheibe eingesetzt werden.
Vorzugsweise weist die Brandschutzscheibe eine innen liegende Zwischenschicht aus
einem im Brandfall aufschäumenden Material auf. Diese Zwischenschicht kann ein an
sich bekanntes Brandschutzgel oder ein silikatisches Material sein, beispielsweise
eine Mischung aus Glycerin und Wasserglas. Durch das Aufschäumen dieses Wirkstoffs
im Brandfall wird die Scheibe trübe und bildet dadurch gegenüber Wärmestrahlung eine
hochwirksame Dämmschicht. Aus der ursprünglich transparenten Verglasung, die auch
als Intumeszenzverglasung bezeichnet wird, entsteht dabei eine praktisch undurchsichtige
Feuerschutzwand.
[0040] Die zuvor genannten Verglasungsarten können ohne weiteres auch miteinander kombiniert
werden. Hierzu können in einem gewünschten Bereich Brandschutzscheiben und in anderen
Bereichen, die keinen Brandschutz erfordern, lsolierglasscheiben aus Sicherheitsglas
verwendet werden. Optisch sind diese Bereiche praktisch nicht voneinander zu unterscheiden,
da die Rahmenprofile jeweils in identischer Weise ausgeführt sind und deshalb dieselbe
Erscheinung besitzen. Auf diese Weise kann ein sehr homogenes und optisch ansprechendes
Erscheinungsbild bei technische unterschiedlicher Spezifikation geschaffen werden,
wobei die Verglasung dennoch insgesamt die Anforderungen an absturzsichernde Verglasungen
gemäß den "Regeln für die Verwendung von absturzsichernden Verglasungen (TRAV)" erfüllt.
[0041] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0042] Dabei zeigt die einzige Figur eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Holzrahmens
1. Der Holzrahmen 1 weist ein Rahmenprofil 2 auf, in dem zwei parallel verlaufende,
sich in Längsrichtung des Rahmenprofils 2 erstreckende Nuten 3, 4 vorgesehen sind.
In die Nuten 3, 4 sind zwei Glashalteleisten 5, 6 aus Edelstahl eingesetzt, die in
dem über das Rahmenprofil 2 hinausragenden Bereich auf ihren jeweils einander zugewandten
Seiten mit je einem Dämpfungselement 7, 8 in Form eines Vorlegebandes ausgerüstet
sind.
[0043] In das Rahmenprofil 2 ist von einer Seite ein Fixiermittel 9 in Form einer Senkkopfschraube
hineingedreht, die das Rahmenprofil 2 teilweise und die Glashalteleisten 5, 6 vollständig
durchsetzt.
[0044] Zwischen den Glashalteleisten 5, 6 wird eine Glasscheibe 10 durch die Dämpfungselemente
7, 8 im Klemmsitz gehalten. Die Glashalteleisten 5, 6 bilden somit eine Aufnahme für
die Glasscheibe 10. Die Glasscheibe 10 ist zusätzlich gegenüber dem Rahmenprofil 2
mittels einer Hinterklotzung 11 abgestützt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1)
- Holzrahmen
- 2)
- Rahmenprofil
- 3)
- Nut
- 4)
- Nut
- 5)
- Edelstahl-Glashalteleiste
- 6)
- Edelstahl-Glashalteleiste
- 7)
- Dämpfungselement
- 8)
- Dämpfungselement
- 9)
- Fixiermittel
- 10)
- Glasscheibe
- 11)
- Hinterklotzung
1. Holzrahmen (1) für eine absturzsichernde Verglasung, mit zumindest einem Rahmenprofil
(2), welches zwei parallele, in Längsrichtung des Rahmenprofils (2) verlaufende und
seitlich voneinander beabstandete Nuten (3, 4) aufweist, wobei in die Nuten (3, 4)
zur Bildung einer Aufnahme für eine Glasscheibe (10) Glashalteleisten (5, 6) aus Metall
eingesteckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Rahmenprofil (2) ein oder mehrere quer zur Längsrichtung des Rahmenprofils
(2) angeordnete Fixiermittel (9) vorgesehen sind, wobei jedes dieser Fixiermittel
(9) das Rahmenprofil (2) wenigstens zum Teil und die Glashalteleisten (5, 6) vollständig
durchsetzt.
2. Holzrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Fixiermittel (9) das Rahmenprofil (2) vollständig durchsetzt.
3. Holzrahmen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiermittel (9) eine Schraube ist, insbesondere eine Holzschraube oder eine
Schraube mit Metallgewinde.
4. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixiermittel (9) in dem Rahmenprofil (2) fortlaufend zumindest alle 80 cm vorgesehen
sind, insbesondere zumindest alle 50 cm, bevorzugt zumindest alle 30 cm.
5. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand der Glashalteleisten (5, 6) voneinander größer ist als die Dicke der
Glasscheibe (10).
6. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleisten (5, 6) in ihrem über das Rahmenprofil (2) hinausragenden Bereich
auf den einander zugewandten Seiten mit einem Dämpfungsmittel (8, 9) ausgerüstet sind,
insbesondere mit einem Vorlegeband.
7. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Holzrahmen (1) durch die Rahmenprofile (2) gebildet ist.
8. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenprofile (2) einen rechteckigen Querschnitt oder einen quadratischen Querschnitt
aufweisen.
9. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenprofile (2) aus Massivholz bestehen.
10. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleisten (5, 6) aus Stahl, insbesondere aus Edelstahl bestehen.
11. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleisten (5, 6) in die Nuten (3, 4) eingeschlagen und dadurch im Presssitz gehalten sind.
12. Holzrahmen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der Glashalteleisten (5, 6) in den Nuten (3, 4) verklebt ist.
13. Absturzsichernde Verglasung mit wenigstens einer Glasscheibe,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (10) in einen Holzrahmen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 eingesetzt
ist.
14. Holzrahmen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (10) zwischen die Glashalteleisten (5, 6) eingesetzt und von diesen
im Klemmsitz gehalten ist.
15. Absturzsichernde Verglasung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (10) aus Sicherheitsglas, insbesondere aus Verbundsicherheitsglas
(VSG) besteht.
16. Absturzsichernde Verglasung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (10) eine mehrlagige Isolierglasscheibe ist.
17. Absturzsichernde Verglasung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glasscheibe (10) eine Brandschutzscheibe ist, vorzugsweise eine Brandschutzscheibe
mit einer innen liegenden Zwischenschicht aus einem im Brandfall aufschäumenden Material.