[0001] Die Erfindung betrifft einen Magervormischbrenner eines Gasturbinentriebwerks gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf einen Magervormischbrenner eines Gasturbinentriebwerks
mit einem im Wesentlichen zu einer Brennermittelachse konzentrischen, ringförmigen
Zentralkörper, welcher einen mit einer Versorgungsleitung verbundenen Ringkanal aufweist
und mit einem an einer Brennstoffaustrittsseite sich konisch erweiternden Filmleger,
in dessen radial nach innen weisendem Bereich zumindest eine mit dem Ringkanal verbundene
Brennstoffaustrittsöffnung mündet.
[0003] Brennkammern von Gasturbinentriebwerken können mit Magervormischbrennern ausgerüstet
werden, um in der Brennkammer ein Brennstoff-Luft-Gemisch mit hohem Luftanteil und
niedriger Verbrennungstemperatur sowie entsprechend reduzierter Stickoxidbildung verbrennen
zu können. Um die Zündung des mageren Luft-BrennstoffGemisches jederzeit, zum Beispiel
auch bei niedrigen Außentemperaturen und entsprechend ungünstigem Verdampfungsverhalten,
zu gewährleisten, ist es bekannt, den Magerbrenner (Hauptbrenner) mit einem zentrisch
in diesen integrierten Stützbrenner zu kombinieren.
[0004] Darüber hinaus sind - beispielsweise aus der
US 6 560 964 B2 - Brenner mit einer - auch als Filmleger bezeichneten - Zerstäuberlippe bekannt.
Die ringförmige Zerstäuberlippe, auf der ein stetiger, mit einem konzentrischen Luftstrom
beaufschlagter Brennstofffilm erzeugt wird, bewirkt eine deutliche Verbesserung der
Zerstäubungswirkung und der Vermischung von Brennstoff und Luft.
[0005] Derartige Brenner können, wie beispielsweise in der
EP 1 801 504 beschrieben, mit einer ringförmigen Zerstäuberlippe, die eine umlaufende Brennstofffilmlegefläche
aufweist, versehen sein. Auf die Filmlegefläche wird - über an dieser mündende Zuführungskanäle
gleichmäßig verteilt - ein stetiger Brennstofffilm aufgebracht, der mit einem konzentrischen,
über Drallelemente verwirbelten Luftstrom beaufschlagt wird. Auf diese Weise kann
eine hohe Zerstäubungswirkung und eine intensive Vermischung von Luft und Brennstoff
erzielt werden.
[0006] An der üblicherweise glatten Filmlegefläche ist jedoch ein gutes Anlegen des Brennstofffilms
nicht mit Sicherheit gewährleistet, das heißt, der Luftstrom und damit der Brennstofffilm
kann sich von der Filmlegefläche ablösen, und zwar insbesondere dann, wenn die Strömung
an der Zerstäuberlippe verzögert ist, also konkave Stromlinien aufweist. Infolgedessen
kommt es zu einer ungleichförmigen, am Umfang strähenhaften oder punktförmigen Brennstoffverteilung.
Darüber hinaus führt das Ablösen der Strömung und des Brennstofffilms von der Filmlegefläche
der Zerstäuberlippe zu turbulenten Instabilitäten, aus denen sich Druckschwingungen
mit hoher Amplitude entwickeln können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Magervormischbrenner der eingangs
erwähnten Art so auszubilden, dass an der Filmlegefläche ein stabiler, gleichmäßig
verteilter Brennstofffilm erzeugt wird, der an der Abrisskante gleichmäßig abreißt
und einen feinen Tröpfchennebel bildet, um eine ruhige Verbrennung bei niedriger Temperatur,
geringer Stickoxidbildung und gutem Ausbrand zu gewährleisten.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0009] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass zwischen einem Außenring und dem Filmleger
in dem zwischen diesen gebildeten Ringkanal ein ringförmiges Strömungsleitelement
angeordnet ist, welches in Axialrichtung des Ringkanals zumindest zum Teil außerhalb
des Außenrings und/oder des Filmlegers angeordnet ist. Das Strömungsleitelement steht
somit aus dem Ringkanal in Strömungsrichtung in den Brennkammerinnenraum über. Das
Strömungsleitelement bildet somit ein aerodynamisches Strömungsfeld aus, welches zu
einer verbesserten Atomisierung des Brennstoffs führt. Dies wird erzielt durch eine
direkte Führung der zur Atomisierung dienenden Strömung, um die Strömung entlang des
Filmlegers zu verbessern.
[0010] Das erfindungsgemäße Strömungsleitelement kann in unterschiedlichsten Ausgestaltungen
ausgebildet und angeordnet werden, abhängig von der jeweiligen Bauart des Magervormischbrenners.
Dabei ist es besonders günstig, wenn das Strömungsleitelement stromab eines Drallelements
angeordnet ist. Das Drallelement ist beispielsweise in dem Ringkanal stromauf des
Strömungselements vorgesehen. Es kann jedoch auch radial innen oder radial außen direkt
angrenzend an das Strömungsleitelement ausgebildet sein.
[0011] Besonders günstig ist es, wenn das Strömungsleitelement im Querschnitt mit einer
konvexen, radial zur Brennermittelachse weisenden Kontur versehen ist, während die
gegenüberliegende Seite bevorzugt mit einer konkaven Kontur versehen ist. Somit ist
das Strömungsleitelement strömungstechnisch optimiert und im Querschnitt strömungsgünstig
optimiert, wie etwa ein Flächenprofil eines Flugzeugflügels. Es ergibt sich somit,
dass eine Unterseite, an welcher ein Unterdruck herrscht, dem Filmleger zugewandt
ist, so dass die an dem Filmleger entlanggeführte Strömung mitsamt den Brennstofftröpfchen
beschleunigt wird. Dies führt zu einer guten Atomisierung des Brennstoffs. Die rückseitige
Strömung (radial außenliegend) des Strömungsleitelements bewirkt eine verbesserte
Gesamtströmung durch den Brenner.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Strömungselement mit einem sich in Strömungsrichtung
erweiternden Querschnitt versehen ist. Der hierdurch gebildete Winkel zur Brennermittelachse
kann somit dem Öffnungswinkel des Brenners gleich sein, so dass sich entlang des Filmlegers
und, in Strömungsrichtung folgend, entlang des Strömungsleitelements eine gleichmäßige
Erweiterung und damit eine günstige Strömung ergeben. Der Öffnungswinkel des Strömungsleitelements
kann in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung auch geringfügig größer sein als der
Öffnungswinkel des Filmlegers. Hierdurch ergeben sich bessere Zündcharakteristiken.
[0013] Die über die Ebene des Filmlegers, bezogen auf eine senkrecht zur Brennermittelachse
liegende Ebene, in welcher die Abrisskante des Filmlegers angeordnet ist, überstehende
Länge des Strömungsleitelements, führt zu einem strömungstechnischen Schutz der Lippe
des Filmlegers und schützt diesen auch mechanisch.
[0014] Durch die kreisringförmige Ausgestaltung des Strömungsleitelements wird die Drallrichtung
der Strömung nicht beeinträchtigt, so dass optimierte Strömungsverhältnisse sichergestellt
werden können.
[0015] Erfindungsgemäß kann das Strömungsleitelement an dem Außenring gelagert sein, es
ist auch möglich, dieses an dem Filmleger oder an einem diesen umgebenden Hitzeschild
zu lagern. Die Lagerung des Strömungsleitelements kann über aerodynamische geformte
Streben erfolgen. Diese Streben können zu einer nichtverdrallten Strömung auf der
Lagerungsseite des Strömungsleitelements führen, so dass sich dort eine Verbesserung
der Strömung zusammen mit einer verbesserten Atomisierung ergibt.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Teil-Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Magervormischbrenners,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht des in Fig. 1 markierten Bereichs, und
- Fig. 3-8
- abgewandelte Ausführungsbeispiele des Strömungsleitelements in einer Ansicht analog
Fig. 2.
[0017] Der in Fig. 1 dargestellte Magervormischbrenner weist eine Brennermittelachse 1 auf,
zu welcher die Bauelemente im Wesentlichen konzentrisch angeordnet sind. Der Magervormischbrenner
weist einen Stützbrenner 13 auf, welcher gemäß dem Stand der Technik ausgebildet ist
und welchem durch eine Brennstoffleitung 14 Brennstoff zugeführt wird. Der Stützbrenner
13 ist von Drallelementen 15 umgeben, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Zentrisch zu dem Stützbrenner 13 ist ein Flammenstabilisator 16 vorgesehen, welcher
ebenfalls gemäß dem Stand der Technik ausgebildet ist, so dass auf eine detaillierte
Beschreibung an dieser Stelle verzichtet werden kann. Radial außerhalb des Flammenstabilisators
16 ist ebenfalls zumindest ein Drallelement 17 angeordnet. Radial außerhalb des Drallelements
17 und konzentrisch zur Brennermittelachse 1 weist der erfindungsgemäße Magervormischbrenner
einen ringförmigen Zentralkörper 2 auf, in welchem eine Versorgungsleitung 18 für
Brennstoff ausgebildet ist. Die Versorgungsleitung 18 mündet in einen Ringkanal 19,
durch den Brennstoff durch zumindest eine Brennstoffaustrittsöffnung 20 austreten
kann.
[0018] Der ringförmige Zentralkörper 2 bildet einen Filmleger 3, der konisch ausgebildet
ist und sich radial in Strömungsrichtung nach außen erweitert. Radial nach innen weisend
ist an dem Filmleger 3 eine Filmlegerfläche ausgebildet, welche in Axialrichtung an
einer Zerstäuberlippe 12 (Abströmkante) endet.
[0019] Radial außerhalb des Filmlegers 3 bzw. des ringförmigen Zentralkörpers 2 ist zumindest
ein Drallelement 7 angeordnet, welches radial außerhalb von einem Außenring 4 begrenzt
wird.
[0020] Zwischen dem Außenring 4 und dem Zentralkörper 2 ist, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines Hitzeschildes 9 ein Ringkanal 5 ausgebildet. In diesem Ringkanal 5 befindet
sich das Drallelement 7. Stromab des Drallelements (siehe das Ausführungsbeispiel
der Fig. 2) ist ein ringförmiges Strömungsleitelement 6 angeordnet. Dieses ist mittels
Streben 21, welche einen strömungsoptimierten Querschnitt aufweisen können, an dem
Außenring 4 gelagert.
[0021] Das ringförmige Strömungsleitelement 6 weist einen strömungsflügelartigen Querschnitt
auf, so wie dies beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist. Es ergibt sich somit eine
radial außenliegende konkave Seite, während die radial nach innen weisende Seite konvex
ausgebildet ist. Hierdurch erfolgt eine Beschleunigung der Strömung, die an der radial
nach innen weisenden konvexen Kontur 8 vorbeiströmt. Diese vermischt sich mit der
Filmlegerströmung 22 und erzeugt einen Unterdruck, wodurch der aus der Brennstofföffnung
20 austretende Brennstoff zusammen mit der Filmlegerströmung 22 beschleunigt und verbessert
atomisiert wird.
[0022] Die Fig. 3 bis 8 zeigen abgewandelte Detaillösungen. Dabei zeigt die Fig. 3 eine
Darstellung analog Fig. 2, bei welcher insbesondere der Öffnungswinkel des Strömungsleitelements
6 im Wesentlichen gleich dem Öffnungswinkel des Filmlegers 3 ist, wobei jedoch das
Strömungsleitelement 6 einen größeren Durchmesser aufweist.
[0023] Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Strömungsleitelement 6 mittels
Streben radial innen an dem Hitzeschild 9 gelagert.
[0024] Die Fig. 5 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei welchem das Strömungsleitelement
über äußere Streben 21 an dem Außenring 4 gelagert ist und an seiner radialen Außenseite
ein Drallelement 10 aufweist. Stromab des Strömungsleitelements 6 sind keine Streben
vorgesehen. Dies führt zu einer nichtverdrallten Luftströmung an der Innenseite des
Strömungsleitelements, um die Atomisierung zu verbessern. Die Luftströmung weist dabei
einen höheren dynamischen Druck auf, da der gesamte Druckabfall über die Luftpassage
erfolgt, ohne dass sich Verluste an Streben ergeben. Es ergibt sich somit eine gute
Homogenität der Brennstoffatomisierung in Umfangsrichtung.
[0025] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zeigt eine in Strömungsrichtung verlängerte Ausgestaltung
des Strömungsleitelements 6. Dieses weist beidseitig jeweils ein Drallelement 10 bzw.
11 auf. Hierdurch können gezielt die Geschwindigkeitsverteilungen ober- oder unterhalb
des Strömungsleitelements kontrolliert werden.
[0026] Die Fig. 7 zeigt ein Ausgestaltungsbeispiel, bei welchem die Abströmkante des Strömungsleitelements
im Querschnitt gegabelt ausgebildet ist, so dass sich zwei Abrisskanten ergeben. Es
ergibt sich somit zwischen den beiden Strömungen eine Verwirbelungszone welche eine
verstärkte Dispersion des Sprays hervorruft, so wie dies Fig. 7 zeigt.
[0027] Die Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, analog Fig. 3. Dabei führt der
dünnere Querschnitt des Strömungsleitelements zu einer Erwärmung des Brennstoffs in
Richtung auf die Zerstäuberlippe/Abrisskante 12, wodurch die Filmbildung und die Atomisierung
verbessert werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Brennermittelachse
- 2
- Zentralkörper
- 3
- Filmleger
- 4
- Außenring
- 5
- Ringkanal
- 6
- Strömungsleitelement
- 7
- Drallelement
- 8
- konvexe Kontur
- 9
- Hitzeschild
- 10
- Drallelement
- 11
- Drallelement
- 12
- Abströmkante/Zerstäuberlippe
- 13
- Stützbrenner
- 14
- Brennstoffleitung
- 15
- Drallelement
- 16
- Flammenstabilisator
- 17
- Drallelement
- 18
- Versorgungsleitung
- 19
- Ringkanal
- 20
- Brennstoffaustrittsöffnung
- 21
- Strebe
- 22
- Filmlegerströmung
1. Magervormischbrenner eines Gasturbinentriebwerks, mit einem im Wesentlichen zu einer
Brennermittelachse (1) konzentrischen ringförmigen Zentralkörper (2), welcher mit
einem an einer Brennaustrittsseite sich konisch erweiternden Filmleger (3) verbunden
ist, sowie mit einem konzentrisch zur Brennermittelachse (1) angeordneten, zumindest
den Filmleger (3) mit einem Abstand umgebenden Außenring (4), dadurch gekennzeichnet, dass in einem zwischen dem Außenring (4) und den Filmleger (3) gebildeten Ringraum (5)
ein ringförmiges Strömungsleitelement (6) angeordnet ist, welches in Axialrichtung
des Ringkanals (5) zumindest zum Teil außerhalb des Außenrings (4) angeordnet ist.
2. Magervormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (6) stromab eines in dem Ringkanal (5) angeordneten Drallelements
(7) angeordnet ist.
3. Magervormischbrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (6) mit einer konvexen, radial zur Brennermittelachse (1)
weisenden Kontur versehen ist.
4. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (6) an dem Außenring (4) gelagert ist.
5. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (6) an dem Filmleger (3) oder an einem diesen umgebenden
Hitzeschild (9) gelagert ist.
6. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (6) an seiner radial nach außen weisenden Seite konkav ausgebildet
ist.
7. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass radial innen und/oder außen an dem Strömungsleitelement (6) ein Drallelement (10,
11) angeordnet ist.
8. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abströmkante (12) am abströmseitigen Ende des Strömungsleitelements (6) ausgebildet
ist.
9. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das abströmseitige Ende des Strömungsleitelements (6) mit mehreren Abströmkanten
versehen ist.
10. Magervormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Strömungsleitelement (6) mit einem sich in Strömungsrichtung erweiternden Querschnitt
versehen ist.