[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft zwei Verfahren zum Auswählen und Entwerten von
elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges elektronisches Endgerät,
insbesondere durch ein Mobiltelefon. Ferner betrifft die Erfindung ein Ticketterminal
zum Entwerten von elektronischen Tickets
[0002] Es ist seit langem bekannt Tickets, beispielsweise Fahrscheintickets, an einem Ticketautomaten
auszuwählen, zu kaufen und bei Benutzung an einem Entwerter entwerten zu lassen. Diese
Art des Ticketkaufes kann nachteilig sein, da zum einen die Ticketautomaten defekt
sein können und zum anderen häufig Bargeld benötigt wird zum Kauf des Fahrscheintickets.
[0003] Es sind ferner Mobiltelefone mit einer integrierten Fahrscheinticketapplikation bekannt.
Dies erspart den Kunden den Kauf eines Fahrscheins oder auch die Suche nach passendem
Kleingeld für den Fahrschein-Automaten. Die Mobiltelefone sind mit einer Nahfeldkommunikationsfunktionalität
und die Transportmittel, wie Bahn oder Bus, sind mit speziellen Lesegeräten ausgestattet.
Die Fahrgäste führen im Transportmittel beim Ein- und Ausstieg ihr Mobiltelefon in
geringem Abstand an den installierten Lesegeräten vorbei. Dabei erhalten sie eine
Rückmeldung, ob die An-oder Abmeldung erfolgreich war. Die Fahrdaten werden sicher
im Handy gespeichert. Am Ende des Monats bekommt der Kunde vom Anbieter des Transportmittels
die Monatsrechnung inklusive einer Liste aller Fahrten zugesandt. Nachteilig bei einem
derartigen Verfahren ist die sehr teure Infrastruktur. D.h., jedes Transportmittel
muss mit speziellen Lesegeräten beim Ein- und Ausstieg, insbesondere an jedem Ein-
und Ausstieg, ausgerüstet sein. Dies stellt einen immensen Kostenaufwand dar.
[0004] Einrichtungen zur Nahfeldkommunikation an sich sind bereits aus dem Stand der Technik
bekannt und beispielsweise in der ISO 18092, ECMA 340 und ETSI TS 102 90 spezifiziert.
Bei der Nahfeldkommunikation (NFC = Near-Field-Communication) handelt es sich generell
um eine drahtlose Kommunikationstechnologie für Datenverbindungen über kurze Strecken,
das heißt zur ortsnahen Kommunikation. Zwei mit entsprechenden Einrichtungen zur Nahfeldkommunikation
ausgerüstete Endeinrichtungen werden kurz aneinander gehalten und identifizieren sich
über die Einrichtung zur Nahfeldkommunikation. Nach erfolgreicher Identifizierung
kann ein Datenaustausch stattfinden. Die Abstände für eine solche ortsnahe Kommunikation
bewegen sich vorteilhaft im Bereich von wenigen Zentimetern bis zu 30cm, insbesondere
im einem Bereich zwischen einem und 10 Zentimetern.
[0005] Bei der Nahfeldkommunikation werden auf so genannten RFID-Chips bzw. -Tags (RFID
= Radio Frequency Identification) Daten gespeichert, die über Lesegeräte ausgelesen
werden können. Ein RFID-Chip bzw. -Tag kann aktiv oder passiv ausgebildet sein. Ein
aktiver RFID-Chip bzw. ―Tag weist einen Mikrochip, eine Antenne und ein Energiequelle
auf, während ein passiver RFID-Chip bzw. -Tag nur einen Mikrochip und eine Antenne
aufweist.
[0006] Aktive RFID-Chips bzw. -Tags befinden sich in einer Ruhestellung, in der sie keine
Signale aussenden. Erst wenn sie ein bestimmtes Aktivierungssignal empfangen, aktiviert
sich deren Sender. Passive Transponder beziehen ihre Energie zur Übertragung von Informationen
aus empfangenen Funkwellen. D.h. ein passiver RFID-Chip bzw. -Tag bezieht die benötigte
Energie zur Aussendung eines Signals aus den von einem Lesegerät ausgesandten Funkwellen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es zumindest ein Verfahren zum Auswählen und Entwerten
von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges elektronisches Endgerät,
insbesondere durch ein Mobiltelefon, zu schaffen, das besonders einfach und kostengünstig
durchführbar ist. Ferner soll ein Ticketterminal zu Entwerten von elektronischen Tickets
geschaffen werden, durch welches elektronische Tickets besonders einfach entwertet
werden und ggf. bezahlt werden können.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Auswählen und Entwerten
von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges elektronisches Endgerät
mit den Merkmalen gemäß des unabhängigen Patentanspruchs 3, durch ein Verfahren zum
Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät mit den Merkmalen gemäß des unabhängigen Patentanspruchs 4,
durch ein Verfahren zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein
nahfeldkommunikationsfähiges elektronisches Endgerät mit den Merkmalen gemäß des unabhängigen
Patentanspruchs 5 sowie durch Ticketterminal zum Entwerten eines elektronischen Tickets
mit den Merkmalen gemäß des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Vorteile,
Merkmale, Details, Aspekte und Effekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung. Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß des Patentanspruchs 3 beschrieben werden, gelten dabei selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der Patentansprüche
4 und 5 sowie dem Ticketterminal gemäß des Patentanspruchs 1, und umgekehrt.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß eines ersten Aspektes der Erfindung durch ein Verfahren zum
Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon, gelöst, wobei folgende
Schritte von dem elektronischen Endgerät durchgeführt werden:
- a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
- b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
- c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät
zugeordnete Ticketapplikation und Darstellen von, zu den Ticketinitialdaten zugehörigen
Ticketinformationen durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen Endgerätes,
- d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen,
- e) Erzeugen eines Zeitstempels und Zuordnung des Zeitstempels zu dem ausgewählten
elektronischen Ticket,
- f) Übertragen des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets durch Nahfeldkommunikation
an ein Signierungstag, wobei die Übertragung durch Aktivieren des Signierungstags
erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag, insbesondere in einem
Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
- g) Empfang des signierten elektronischen Tickets,
- h) Abspeichern des durch Signierung entwerteten elektronischen Tickets im elektronischen
Endgerät.
[0010] Das erfindungsgemäße nahfeldkommunikationsfähige elektronische Endgerät kann ein
Mobiletelefon, ein PDA (PDA ― persönlicher digitaler Assistent), ein Smartphone, oder
ein ähnliches kleines portables Mobilfunkgerät sein. Zur Nahfeldkommunikation weist
das elektronische Endgerät zumindest eine Sende/Empfangseinheit, auch als Lesegerät
bezeichnet, auf. Das Tickettag kann als aktives oder passives Tag ausgebildet sein.
[0011] In einem ersten Schritt wird das Tickettag aktiviert, indem das elektronische Endgerät
an das Tickettag, insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird.
Das elektronische Endgerät wird bevorzugt in einem Abstand von weniger als 5cm an
das Tickettag herangeführt. Hierdurch empfängt das elektronische Endgerät die von
dem Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten. Die Ticketinitialdaten stellen dabei
spezielle Ticketdaten dar, aus denen hervorgeht, um welche Art von Ticket es sich
handelt. So können die Ticketinitialdaten Daten über die Ticketart oder den Preis
eines Tickets sein. Nach dem Empfang der Ticketinitialdaten werden diese durch eine
dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation verarbeitet, wobei die Ticketapplikation
zu den Ticketinitialdaten zugehörige Ticketinformationen bereitstellt. Nach dem Bereitstellen
der Ticketinformationen werden diese durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen
Endgerätes dargestellt. Der Nutzer des elektronischen Endgerätes erkennt aufgrund
der Darstellung der Ticketinformation, um welche Art von Ticket es sich handelt. Die
Ticketapplikation wandelt die Ticketinitialdaten in darstellbare Ticketinformationen
um. Der Nutzer generiert durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen ein elektronisches
Ticket. Die Ticketapplikation stellt die Ticketinformationen derart dar, dass der
Nutzer beispielsweise durch Anklicken der Ticketinformationen oder durch verbale Eingabe
einer Auswahlbestätigung das elektronische Ticket auswählt, welches dann durch das
elektronische Endgerät generiert wird.
[0012] In einem nächsten Schritt erzeugt das elektronische Endgerät einen Zeitstempel und
ordnet den Zeitstempel dem ausgewählten elektronischen Ticket zu. D.h. das elektronische
Ticket wird mit einem Zeitstempel versehen. Um das elektronische Ticket zu entwerten,
überträgt das elektronische Endgerät das mit dem Zeitstempel versehene elektronische
Ticket durch Nahfeldkommunikation an ein Signierungstag, wobei die Übertragung nach
Aktivieren des Signierungstags erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird. Zur besonders sicheren
Aktivierung des Signierungstags wird das elektronische Endgerät in einem Abstand von
weniger als 5cm an dem Signierungstag herangeführt. Das aktivierte Signierungstag
versieht das mit dem Zeitstempel versehene elektronische Ticket mit einer Signierung
und sendet das signierte und mit einem Zeitstempel versehene elektronische Ticket
an das elektronische Endgerät zurück. Dies geschieht beim Heranführen des elektronischen
Endgeräts an das Signierungstag. Aufgrund der schnellen Datenübertragung bei der Nahfeldkommunikation
empfängt das elektronische Endgerät das signierte elektronische Ticket direkt nach
der Übertragung des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets an das Signierungstag.
D.h., die Übertragung des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets zu
dem Signierungstag und der Empfang des signierten elektronischen Tickets erfolgt beim
Heran- bzw. Vorbeiführen des elektronischen Endgeräts an das bzw. dem Signierungstag.
Nach dem Empfang des von dem Signierungstag signierten elektronischen Tickets durch
das elektronische Endgerät speichert dieses das entwertete elektronische Ticket in
einer Speichereinrichtung des elektronischen Endgeräts. Das Entwerten des elektronischen
Tickets erfolgt durch die Zuordnung eines Zeitstempels zu dem elektronischen Ticket
und durch die Signierung des elektronischen Tickets.
[0013] Bei der Signierung des elektronischen Tickets werden zumindest der Name und/oder
der Ort des Signierungstags dem elektronischen Ticket zugeordnet. Die Signierung erfolgt
vorteilhafterweise mit einer Verschlüsselung.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist auf eine einfache und kostengünstige Art
und Weise ein elektronisches Ticket durch ein elektronisches Endgerät auswählbar und
entwertbar. Ein derartiges Verfahren erfordert eine einfache und kostengünstige Infrastruktur.
D.h., zum Bereitstellen eines elektronischen Tickets dient ein Tickettag, auf dem
lediglich Ticketinitialdaten abgespeichert sind. Durch Heranführen des elektronischen
Endgerätes an das Tickettag wird der Ticketauswahlprozess gestartet. Durch die auf
dem elektronischen Endgerät implementierte Ticketapplikation kann einfach, schnell
und kostengünstig das elektronische Ticket generiert, mit einem Zeitstempel versehen
und an einem weiteren Tag, dem Signierungstag, entwertet werden. Durch das zuvor beschriebene
Verfahren wird auf dem elektronischen Endgerät ein entwertetes elektronisches Ticket
gespeichert, das als Berechtigung zur Nutzung eines Transportmittels oder einer Veranstaltung
dient. Bei den Ticket handelt es sich bevorzugt um Fahrscheinticket. Es sind aber
auch Eintrittskartenticket denkbar. Das Auslesen des elektronischen Tickets kann durch
ein Lesegerät einer Kontrolleinrichtung erfolgen. Hierzu wird das elektronische Endgerät
an die Kontrolleinrichtung gehalten, so dass dieses das elektronische Ticket, insbesondere
über eine Nahfeldkommunikationsverbindung, auslesen kann. Die zur Auswahl und zur
Entwertung des elektronischen Tickets benötigten Tags sind sehr einfach und sehr kostengünstig
herstellbar. Ebenso ist die auf dem elektronischen Endgerät implementierte Ticketapplikation
eine einfache Softwareanwendung.
[0015] Gemäß eines weiteren Aspektes des Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon, gelöst, wobei folgende
Schritte von dem elektronischen Endgerät durchgeführt werden:
- a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
- b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
- c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät
zugeordnete Ticketapplikation, Anreichern der Ticketinitialdaten mit Ticketinformationen,
die in der Ticketapplikation gespeichert sind oder von der Ticketapplikation mittels
einer Onlineverbindung bezogen werden, und Darstellen der mit Ticketinformationen
angereicherten Ticketinitialdaten durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen
Endgerätes,
- d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten, mit Ticketinformationen
angereicherten Ticketinitialdaten,
- e) Erzeugen eines Zeitstempels und Zuordnung des Zeitstempels zu dem ausgewählten
elektronischen Ticket,
- f) Übertragen des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets durch Nahfeldkommunikation
an ein Signierungstag, wobei die Übertragung durch Aktivieren des Signierungstags
erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag, insbesondere in einem
Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
- g) Empfang des signierten elektronischen Tickets,
- h) Abspeichern des durch Signierung entwerteten elektronischen Tickets im elektronischen
Endgerät.
[0016] Die Verfahrensschritte a) und b) sind genauso, wie bei Verfahren gemäß des ersten
Aspektes der Erfindung. Nach dem Empfang der Ticketinitialdaten werden diese durch
eine dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation verarbeitet, wobei
die Ticketapplikation zu den Ticketinitialdaten zugehörige Ticketinformationen bereitstellt.
D.h., bei dem Bereitstellen der Ticketinitialdaten werden diese durch zusätzliche
Ticketinformationsdaten, welche gespeichert sind oder mittels einer Onlineverbindung
bezogen wurden, angereichert und dann durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen
Endgerätes dargestellt. Der Nutzer des elektronischen Endgerätes erkennt aufgrund
der Darstellung der Ticketinformation, um welche Art von Ticket es sich handelt. Die
Ticketapplikation wandelt die Ticketinitialdaten in darstellbare Ticketinformationen
um. Der Nutzer generiert durch Auswahl der dargestellten, mit Ticketinformationen
angereicherten Ticketinitialdaten ein elektronisches Ticket. Die Ticketapplikation
stellt die zusätzlichen Ticketinformationen derart dar, dass der Nutzer beispielsweise
durch Anklicken der Ticketinformationen oder durch verbale Eingabe einer Auswahlbestätigung
das elektronische Ticket auswählt, welches dann durch das elektronische Endgerät generiert
wird.
[0017] Um das elektronische Ticket zu entwerten, erzeugt das elektronische Endgerät einen
Zeitstempel und ordnet den Zeitstempel dem ausgewählten elektronischen Ticket zu.
D.h. das elektronische Ticket wird mit einem Zeitstempel versehen. Anschließend überträgt
das elektronische Endgerät das mit dem Zeitstempel versehene elektronische Ticket
durch Nahfeldkommunikation an ein Signierungstag, wobei die Übertragung nach Aktivieren
des Signierungstags erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird. Zur besonders sicheren
Aktivierung des Signierungstags wird das elektronische Endgerät in einem Abstand von
weniger als 5cm an dem Signierungstag herangeführt. Das aktivierte Signierungstag
versieht das mit dem Zeitstempel versehene elektronische Ticket mit einer Signierung
und sendet das signierte und mit einem Zeitstempel versehene elektronische Ticket
an das elektronische Endgerät zurück. Dies geschieht beim Heranführen des elektronischen
Endgeräts an das Signierungstag. Aufgrund der schnellen Datenübertragung bei der Nahfeldkommunikation
empfängt das elektronische Endgerät das signierte elektronische Ticket direkt nach
der Übertragung des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets an das Signierungstag.
D.h., die Übertragung des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets zu
dem Signierungstag und der Empfang des signierten elektronischen Tickets erfolgt beim
Heran- bzw. Vorbeiführen des elektronischen Endgeräts an das bzw. dem Signierungstag.
Nach dem Empfang des von dem Signierungstag signierten elektronischen Tickets durch
das elektronische Endgerät speichert dieses das entwertete elektronische Ticket in
einer Speichereinrichtung des elektronischen Endgeräts. Das Entwerten des elektronischen
Tickets erfolgt durch die Zuordnung eines Zeitstempels zu dem elektronischen Ticket
und durch die Signierung des elektronischen Tickets.
[0018] Bei der Signierung des elektronischen Tickets werden zumindest der Name und/oder
der Ort des Signierungstags dem elektronischen Ticket zugeordnet. Die Signierung erfolgt
vorteilhafterweise mit einer Verschlüsselung.
[0019] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist auf eine einfache und kostengünstige Art
und Weise ein elektronisches Ticket durch ein elektronisches Endgerät auswählbar und
entwertbar. Ein derartiges Verfahren erfordert eine einfache und kostengünstige Infrastruktur.
D.h., zum Bereitstellen eines elektronischen Tickets dient ein Tickettag, auf dem
lediglich Ticketinitialdaten abgespeichert sind. Durch Heranführen des elektronischen
Endgerätes an das Tickettag wird der Ticketauswahlprozess gestartet. Durch die auf
dem elektronischen Endgerät implementierte Ticketapplikation kann einfach, schnell
und kostengünstig das elektronische Ticket generiert, mit einem Zeitstempel versehen
und an einem weiteren Tag, dem Signierungstag, entwertet werden. Durch das zuvor beschriebene
Verfahren wird auf dem elektronischen Endgerät ein entwertetes elektronisches Ticket
gespeichert, das als Berechtigung zur Nutzung eines Transportmittels oder einer Veranstaltung
dient. Bei dem Ticket handelt es sich bevorzugt um Fahrscheinticket. Es sind aber
auch Eintrittskartenticket denkbar. Das Auslesen des elektronischen Tickets kann durch
ein Lesegerät einer Kontrolleinrichtung erfolgen. Hierzu wird das elektronische Endgerät
an die Kontrolleinrichtung gehalten, so dass dieses das elektronische Ticket, insbesondere
über eine Nahfeldkommunikationsverbindung, auslesen kann. Die zur Auswahl und zur
Entwertung des elektronischen Tickets benötigten Tags sind sehr einfach und sehr kostengünstig
herstellbar. Ebenso ist die auf dem elektronischen Endgerät implementierte Ticketapplikation
eine einfache Softwareanwendung.
[0020] Gemäß eines weiteren Aspektes des Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon, gelöst, wobei folgende
Schritte von dem elektronischen Endgerät durchgeführt werden:
a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät
zugeordnete Ticketapplikation und Darstellen von, zu den Ticketinitialdaten zugehörigen
Ticketinformationen durch eine Ausgabeeinrichtung,
d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen,
e) Übertragen des ausgewählten elektronischen Tickets an ein Ticketterminal, wobei
die Übertragung durch des Ticketterminals insbesondere durch Nahfeldkommunikation
erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Ticketterminal, insbesondere in einem
Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
g) Empfang des mit einem Zeitstempel und mit einer Signierung versehenen, entwerteten
elektronischen Tickets,
h) Abspeichern elektronischen Tickets im elektronischen Endgerät.
[0021] Die Schritte a) bis d) sind identisch zu den Schritten a) bis d) des zuvor geschilderten
Verfahrens gemäß des ersten Aspektes der Erfindung, so dass auf die obige Beschreibung
verwiesen wird. Bei diesem weiteren Verfahren zur Auswahl und Entwertung eines elektronischen
Tickets überträgt das elektronische Endgerät, nach der Generierung des elektronischen
Tickets durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen, das ausgewählte elektronische
Ticket an ein Ticketterminal. Die Übertragung erfolgt vorteilhafterweise durch Nahfeldkommunikation,
wobei das elektronische Endgerät an das Ticketterminal, insbesondere in einem Abstand
von weniger als 30cm, gehalten wird. Zur besonders sicheren Übertragung des elektronischen
Tickets wird das elektronische Endgerät in einem Abstand von weniger als 5cm an das
Ticketterminal herangeführt. Das Ticketterminal versieht das elektronische Ticket
mit einem Zeitstempel und einer Signierung und überträgt dieses an das elektronische
Endgerät.
[0022] Das elektronische Endgerät empfängt daraufhin das mit einem Zeitstempel und einer
Signierung versehene elektronische Ticket. Dies geschieht beim Heranführen des elektronischen
Endgeräts an das Ticketterminal. Aufgrund der schnellen Datenübertragung bei der Nahfeldkommunikation
kann das elektronische Endgerät das mit dem Zeitstempel und der Signatur versehene
elektronische Ticket direkt nach der Übertragung des elektronischen Tickets an das
Ticketterminal empfangen. D.h. die Übertragung des elektronischen Tickets zu dem Ticketterminal
und der Empfang des mit dem Zeitstempel und der Signatur versehenen elektronischen
Tickets erfolgt beim Heran- bzw. Vorbeiführen des elektronischen Endgeräts an das
Ticketterminal. Nach dem Empfang des von dem Ticketterminal mit dem Zeitstempel und
der Signatur versehenen elektronischen Tickets durch das elektronische Endgerät, speichert
dieses das entwertete elektronische Ticket in einer Speichereinrichtung des elektronischen
Endgeräts. Das Entwerten des elektronischen Tickets erfolgt durch die Zuordnung des
Zeitstempels und der Signatur zu dem elektronischen Ticket in dem Ticketterminal.
[0023] Durch das weitere erfindungsgemäße Verfahren ist ebenfalls auf eine einfache und
kostengünstige Art und Weise ein elektronisches Ticket durch ein elektronisches Endgerät
auswählbar und entwertbar. Auch dieses Verfahren erfordert eine einfache und kostengünstige
Infrastruktur. D.h., zum Bereitstellen eines elektronischen Tickets dient ein Tickettag,
auf dem lediglich Ticketinitialdaten abgespeichert sind. Durch Heranführen des elektronischen
Endgerätes an das Tickettag wird der Ticketauswahlprozess gestartet. Durch die auf
dem elektronischen Endgerät implementierte Ticketapplikation kann einfach, schnell
und kostengünstig das elektronische Ticket generiert werden und an das Ticketterminal
zum Entwerten des elektronischen Tickets gesendet werden. Durch das zuvor beschriebene
Verfahren wird auf dem elektronischen Endgerät das entwertete elektronische Ticket
gespeichert, das als Berechtigung zur Nutzung eines Transportmittels oder einer Veranstaltung
dient. Das Auslesen des elektronischen Tickets kann durch ein Lesegerät einer Kontrolleinrichtung
erfolgen. Hierzu wird das elektronische Endgerät an die Kontrolleinrichtung gehalten,
so dass dieses das elektronische Ticket, insbesondere durch eine Nahfeldkommunikationsverbindung,
auslesen kann.
[0024] Bevorzugt ist ferner ein zuvor beschriebenes Verfahren, bei dem die Ticketinformationen
der Ticketapplikation durch Empfang von Aktualisierungsdaten aktualisiert werden.
Die Ticketapplikation des elektronischen Endgerätes kann "offline" arbeiten, so dass
Ticketinformationen zu allen, von einem Ticketanbieter über Tickettags bereitgestellten
Ticketinitialdaten in der Ticketapplikation hinterlegt sein müssen. Sobald das elektronische
Endgerät einen Zugang zu einem Ticketserver des Anbieters von elektronischen Tickets
erlangt, werden die Ticketinformationen durch Empfang von Aktualisierungsdaten auf
dem neuesten Stand gebracht.
[0025] Ferner ist ein Verfahren vorteilhaft, bei dem die dem elektronischen Endgerät zugeordnete
Ticketapplikation die Ticketinformationen über einen auf dem elektronischen Endgerät
implementierten Browser erhält. D.h., die Ticketinformationen sind "online" einsehbar.
Nach dem Empfang der Ticketinitialdaten werden durch die Ticketapplikation und durch
den Browser die Ticketinformationen "online" bereitgestellt. Hierzu verfügt das elektronische
Endgerät über einen Zugang zum Internet. Bei diesem Verfahrensschritt wird durch die
Ticketapplikation gewährleistet, dass die Ticketinformationen immer auf dem neuesten
Stand sind.
[0026] Ein weiterer vorteilhafter Verfahrensschritt sieht vor, dass die Darstellung der
Ticketinformationen auf einer Anzeigevorrichtung des elektronischen Endgerätes erfolgt.
Die Darstellung kann durch eine Lautsprechereinheit akustisch erfolgen. Bevorzugt
werden die Ticketinformationen aber auf einem dem elektronischen Endgerät zugeordneten
Display angezeigt.
[0027] Die Auswahl der dargestellten Ticketinformationen zum Generieren eines elektronischen
Tickets erfolgt vorteilhafterweise durch Betätigen einer Auswahleinrichtung, insbesondere
durch Drücken einer Taste an dem elektronischen Endgerät. Auch hier kann die Auswahl
durch Sprechen in ein dem elektronischen Endgerät zugeordnetes Mikrofon erfolgen.
Bevorzugt ist aber das Betätigen einer Auswahleinrichtung.
[0028] Bevorzugt ist ferner ein Verfahrensschritt, bei dem beim Generieren des elektronischen
Tickets durch die Auswahl des Tickets über eine Online-Anbindung der Applikation automatisch
eine benötigte Bezahlinformation an einen Bezahlserver des Anbieters der elektronischen
Tickets übertragen wird. D.h., durch die Auswahl des elektronischen Tickets über eine
Online-Anbindung, z.B. über einen Browser, wird automatisch die benötigte Bezahlinformation
an einen Bezahlserver des Anbieters der elektronischen Tickets übertragen.
[0029] Besonders bevorzugt ist ein zuvor beschriebenes Verfahren, bei dem durch Übertragung
des abgespeicherten elektronischen Tickets an einen Bezahlserver die Bezahlung des
elektronischen Tickets erfolgt. Das elektronische Endgerät überträgt das oder die
gespeicherte(n) elektronischen Tickets zum Bezahlen der elektronischen Tickets an
einen Bezahlserver des Anbieters der elektronischen Tickets. Dabei kann das elektronische
Endgerät die elektronischen Tickets dann zu dem Bezahlserver senden, wenn eine Verbindung
zu diesem möglich ist. Das elektronische Endgerät kann die elektronischen Tickets
auch eine Zeit lang speichern, um diese dann nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer
an den Bezahlserver zu senden. Bei diesem so genannten Batchverfahren kann vorgesehen
sein, dass nur so lange Tickets gespeichert werden, bis eine vorbestimmte Bezahlsumme
erreicht ist. Ist diese überschritten, kann vorgesehen sein, dass das elektronische
Endgerät keine weiteren elektronischen Tickets auswählen kann.
[0030] Bevorzugt ist ein zusätzlicher Verfahrensschritt, bei dem zur Bezahlung des elektronischen
Tickets das elektronische Endgerät die abgespeicherten elektronischen Tickets über
eine Funkverbindung an eine Rechnereinheit des Kommunikationsnetzes, in dem das mobile
Endgerät registriert ist, sendet, wobei der Rechnereinheit ein Bezahlserver des Anbieters
der elektronischen Tickets zugeordnet ist. Sollte keine Netzabdeckung vorliegen, speichert
das elektronische Endgerät die entwerteten elektronischen Tickets. Sobald das elektronische
Endgerät Zugang zu dem Kommunikationsnetz hat, in dem es registriert ist, sendet dieses
die elektronischen Tickets zum Bezahlen der Tickets an eine Rechnereinheit des Kommunikationsnetzes.
Die Rechnereinheit ist mit dem Bezahlserver verbunden, so dass über die Rechnereinheit
die elektronischen Tickets an den Bezahlserver weitergeleitet werden.
[0031] Vorteilhaft ist ferner ein Verfahrensschritt, bei dem zur Bezahlung des elektronischen
Tickets das elektronische Endgerät die abgespeicherten elektronischen Tickets über
eine Funkverbindung, insbesondere über einen Nahfeldkommunikationsverbindung, an das
Ticketterminal sendet, wobei dem Ticketterminal ein Bezahlserver des Anbieters der
elektronischen Tickets zugeordnet ist. Dieser Verfahrensschritt ermöglicht eine Bezahlung
der elektronischen Tickets, ohne dass das elektronische Endgerät Zugang zu dem Kommunikationsnetz,
in dem es registriert ist, hat. Das Ticketterminal ist dauerhaft mit dem Bezahlserver
verbunden. Das elektronische Endgerät sendet die gespeicherten elektronischen Tickets
bevorzugt über eine Nahfeldkommunikationsverbindung an das Ticketterminal. Hierbei
wird das elektronische Endgerät bis zu einem Abstand von wenigen Zentimetern an das
Ticketterminal herangeführt. Nach dem Empfang der elektronischen Tickets sendet das
Ticketterminal die elektronischen Tickets an den verbundenen Bezahlserver weiter.
[0032] Ferner ist ein Verfahrensschritt bevorzugt, bei dem zur Kontrolle des elektronischen
Tickets das elektronische Ticket an eine Kontrolleinrichtung gesendet wird. Hierdurch
kann beispielsweise ein Kontrolleur überprüfen, ob ein Fahrgast ein gültiges Ticket
zum Befahren der kontrollierten Verbindung aufweist. Das elektronische Ticket wird
bevorzugt durch eine Nahfeldkommunikationsverbindung von dem elektronischen Endgerät
an ein entsprechendes Lesegerät des Kontrolleurs übertragen.
[0033] Gemäß eines letzten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Ticketterminal
zum Entwerten von elektronischen Tickets, mit einer Empfangseinrichtung zum Empfangen
eines durch ein elektronisches Endgerät generierten elektronischen Tickets, mit einer
Einrichtung zum Erzeugen eines Zeitstempels, mit einer Signierungseinrichtung sowie
mit einer Übertragungseinrichtung zum Übertragen des mit einem Zeitstempel und einer
Signierung versehenen elektronischen Tickets, gelöst. Ein derartiges Ticketterminal
ist kostengünstig und ermöglicht ein Entwertung des von einem elektronischen Endgerätes
ausgewählten elektronischen Tickets.
[0034] Besonders vorteilhaft ist ein Ticketterminal, bei dem die Übertragungseinrichtung
des Ticketterminals zur Übertragung des elektronischen Tickets zu einem Kommunikationsnetz
zugeordneten Bezahlserver ausgebildet ist.
[0035] Nachfolgend werden abgewandelte Ausführungsformen der Erfindung aufgeführt.
[0036] Die Erfindung erleichtert den Vertrieb von Tickets im privaten und öffentlichen Verkehr,
im Veranstaltungswesen, o. Ä.. Die Erfindung ermöglicht durch den Einsatz mobiler
Kommunikationsgeräte den Vertrieb von Fahrscheinen, Zugangsberechtigungen etc., möglichst
einfach und kostengünstig.
[0037] Durch die Erfindung bedarf es keiner teuren Infrastruktur für den Check in Check
out Betrieb.
[0038] Die Erfindung ermöglicht, dass die Auswahl eines Tickets, sowie der Kauf und die
Bezahlung über das mobile Endgerät abgewickelt werden. Als Infrastruktur sind evtl.
Tarifposter mit NFC Tags und optional einfache Geräte (online oder offline) mit dynamischen
NFC Tags, welche die Tarifstruktur vermitteln und/oder einen Zeitstempel mitgeben,
gedacht.
1) Tarifstruktur auf dem Endgerät
[0039] Durch die Tag-Infrastruktur via Poster oder einfacher Kartenterminals (s.o.) kann
auf dem elektronischen Endgerät ein Menü gestartet werden (offline Applikation oder
online Abfrage via Browser) über welches Tickets gekauft werden können. Hierbei werden
durch das Tag Initialdaten, wie z.B. die Ticketarten und Preise (oder nur Preisstufen)
übermittelt. Der Rest wird dann im Telefon dargestellt.
[0040] Im offline Fall erfolgt ein regelmäßiger Update der Tarifdaten im Handset sobald
Netzwerk-Coverage besteht.
2)Ticketqenerierunq durch das Kartenterminal mit zugeordnetem Tag
[0041] Offlinemode:
Durch eine kryptographische Operation im Tag kann ein Ticket erstellt werden.
Hierzu generiert das Endgerät einen Token (z.B. Zeitstempel), sendet ihn an das Tag,
empfängt ihn signiert wieder und speichert ihn als Ticket.
[0042] Onlinemode:
Bei der Herstellung eines Kontaktes zwischen Kartenterminal und Handy generiert das
Kartenterminal eine Anfrage nach einem Ticket beim zentralen Ticketserver. Das Ticket
wird zentral generiert, mit digitaler Signatur und Zeitstempel versehen und dann über
das Kartenterminal ins Handy übertragen. Das Kartenterminal besitzt dazu eine online
Verbindung
3) Zeitstempel
[0043] Beim "Entwerten" des Tickets auf dem sicheren Chip (z.B. der SIM Karte) wird von
der Applikation aktiv ein "Zeitstempel" vom Trägergerät (z.B. dem mobilen Telefon)
ermittelt.
[0044] Bei Kontrolle und optional in regelmäßigen Intervallen wird dann ein weiterer Zeitstempel
abgefragt, so dass die relative Dauer und damit die Validität des Tickets überprüfbar
wird. Bei Verändern der Systemzeit wird das Ticket entweder nicht berührt (weil eine
Änderung nur eine Änderung der Anzeige bedeutet) oder wird invalid.
4)Bezahlen
[0045] Falls keine Onlineverbindung möglich ist, weil es die Netz-Abdeckung nicht erlaubt
(z.B. im Tiefgeschoss einer U-Bahn), gibt es zwei Möglichkeiten des Bezahlens:
Über das Kartenterminal:
Hier wird die online Verbindung des Kartenterminals benützt, um die Bezahldaten aus
dem Handy über NFC an das Kartenterminal und von dort an den Bezahlserver übertragen.
Im Batchprozess:
Hier werden die gekauften Tickets bis zu einem festgesetzten Maximal-Betrag gespeichert.
Sobald wieder Netzabdeckung besteht wird die Ticket-Applikation getriggert, um die
Bezahlvorgänge für die gespeicherten Tickets auszulösen.
1. Ticketterminal zum Entwerten von elektronischen Tickets, mit einer Empfangseinrichtung
zum Empfangen eines durch ein elektronisches Endgerät generierten elektronischen Tickets,
mit einer Einrichtung zum Erzeugen eines Zeitstempels und einer Signierungseinrichtung,
mit einer Übertragungseinrichtung zum Übertragen des mit einem Zeitstempel und einer
Signierung versehenen elektronischen Tickets.
2. Ticketterminal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung des Ticketterminals zur Übertragung des elektronischen
Tickets zu einem Kommunikationsnetz zugeordneten Bezahlserver ausgebildet ist.
3. Verfahren zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon,
gekennzeichnet durch folgende von dem elektronischen Endgerät durchgeführte Schritte:
a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation und Darstellen von,
zu den Ticketinitialdaten zugehörigen Ticketinformationen durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen Endgerätes,
d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen,
e) Erzeugen eines Zeitstempels und Zuordnung des Zeitstempels zu dem ausgewählten
elektronischen Ticket,
f) Übertragen des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets durch Nahfeldkommunikation an ein Signierungstag, wobei die Übertragung durch Aktivieren des Signierungstags erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
g) Empfang des signierten elektronischen Tickets,
h) Abspeichern des durch Signierung entwerteten elektronischen Tickets im elektronischen Endgerät.
4. Verfahren zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon,
gekennzeichnet durch folgende von dem elektronischen Endgerät durchgeführte Schritte:
a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation, Anreichern der Ticketinitialdaten
mit Ticketinformationen, die in der Ticketapplikation gespeichert sind oder von der
Ticketapplikation mittels einer Onlineverbindung bezogen werden, und Darstellen der
mit Ticketinformationen angereicherten Ticketinitialdaten durch eine Ausgabeeinrichtung des elektronischen Endgerätes,
d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten, mit Ticketinformationen angereicherten Ticketinitialdaten,
e) Erzeugen eines Zeitstempels und Zuordnung des Zeitstempels zu dem ausgewählten
elektronischen Ticket,
f) Übertragen des mit dem Zeitstempel versehenen elektronischen Tickets durch Nahfeldkommunikation an ein Signierungstag, wobei die Übertragung durch Aktivieren des Signierungstags erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Signierungstag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
g) Empfang des signierten elektronischen Tickets,
h) Abspeichern des durch Signierung entwerteten elektronischen Tickets im elektronischen Endgerät.
5. Verfahren zum Auswählen und Entwerten von elektronischen Tickets durch ein nahfeldkommunikationsfähiges
elektronisches Endgerät, insbesondere durch ein Mobiltelefon,
gekennzeichnet durch folgende von dem elektronischen Endgerät durchgeführte Schritte:
a) Aktivieren eines Tickettags, indem das elektronische Endgerät an das Tickettag,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
b) Empfangen von, vom Tickettag ausgesendeten Ticketinitialdaten,
c) Verarbeiten der empfangenen Ticketinitialdaten durch eine dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation und Darstellen von,
zu den Ticketinitialdaten zugehörigen Ticketinformationen durch eine Ausgabeeinrichtung,
d) Generieren eines elektronischen Tickets durch Auswahl der dargestellten Ticketinformationen,
e) Übertragen des ausgewählten elektronischen Tickets an ein Ticketterminal, wobei
die Übertragung durch des Ticketterminals insbesondere durch Nahfeldkommunikation erfolgt, wobei das elektronische Endgerät an das Ticketterminal,
insbesondere in einem Abstand von weniger als 30cm, gehalten wird,
g) Empfang des mit einem Zeitstempel und mit einer Signierung versehenen, entwerteten
elektronischen Tickets,
h) Abspeichern elektronischen Tickets im elektronischen Endgerät.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ticketinformationen der Ticketapplikation durch Empfang von Aktualisierungsdaten
aktualisiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dem elektronischen Endgerät zugeordnete Ticketapplikation die Ticketinformationen
über einen auf dem elektronischen Endgerät implementierten Browser erhält und/oder
dass die Darstellung der Ticketinformationen auf einer Anzeigevorrichtung des elektronischen
Endgerätes erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl der dargestellten Ticketinformationen zum Generieren eines elektronischen
Tickets durch Betätigen einer Auswahleinrichtung, insbesondere durch Drücken einer
Taste, erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Generieren des elektronischen Tickets durch die Auswahl des Tickets über eine
Online-Anbindung der Applikation automatisch eine benötigte Bezahlinformation an einen
Bezahlserver des Anbieters der elektronischen Tickets übertragen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Übertragung des abgespeicherten elektronischen Tickets an einen Bezahlserver
die Bezahlung des elektronischen Tickets erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bezahlung des elektronischen Tickets das elektronische Endgerät die abgespeicherten
elektronischen Tickets über eine Funkverbindung, insbesondere über einen Nahfeldkommunikationsverbindung,
an eine Rechnereinheit des Kommunikationsnetzes, in dem das mobile Endgerät registriert
ist, sendet, wobei der Rechnereinheit ein Bezahlserver des Anbieters der elektronischen
Tickets zugeordnet ist, oder dass zur Bezahlung des elektronischen Tickets das elektronische
Endgerät die abgespeicherten elektronischen Tickets über eine Funkverbindung an das
Ticketterminal sendet, wobei dem Ticketterminal ein Bezahlserver des Anbieters der
elektronischen Tickets zugeordnet ist
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kontrolle des elektronischen Tickets das elektronische Ticket an eine Kontrolleinrichtung
gesendet wird.