[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungseinrichtung für die Teile einer Präsentationspuppe,
insbesondere für den Anschluss von Gliedmaßen an ein Rumpfteil mit zwei Verbindungsteilen,
wobei eines der Verbindungsteile mindestens einen Steckvorsprung und das andere Verbindungsteil
mindestens eine Aufnahmeöffnung für den mindestens einen Steckvorsprung aufweist.
[0002] Eine Präsentationspuppe ist eine in der Regel naturgetreu gestaltete Gliederpuppe
in der Form eines Menschen, eines Tieres oder einer anderen Figur, die insbesondere
zur Präsentation von Kleidungsstücken, beispielsweise in Kaufhäusern eingesetzt wird.
Die in der Regel menschengroßen Figuren sollen leicht transportierbar sein und platzsparend
gelagert werden können. Darüber hinaus sollen sie zur Darstellung verschiedener Körperhaltungen
auch mit beweglichen Gliedmaßen ausgestattet werden können und einfach bekleidbar
sein. Es hat sich darum als vorteilhaft erwiesen, die Gliedmaßen von Präsentationspuppen
abnehmbar auszuführen. Dazu sind zwischen den Gliedmaßen und dem Torso der Präsentationspuppe
Verbindungseinrichtungen vorgenommen. Neben einfachen Steckverbindungen finden, wie
in der
US 2,595,485 A offenbart, Bajonett-verschlüsse Verwendung. Eine weitere Art einer Verbindungseinrichtung
wird in der
DE 601 27 241 T2 beschrieben, bei der die Verbindung zwischen dem Torso und den Gliedmaßen durch ein
Einfügen eines Zapfens in eine Öffnung realisiert und magnetisch gesichert wird.
[0003] Einfache Steckverbindungen haben den Nachteil, dass bei einem einfachen Einführen
oder Einstecken der Gliedmaße, insbesondere der Arme, diese oftmals beim Bekleiden
der Präsentationspuppe ungewollt wieder vom Torso getrennt werden. Bajonettverschlüsse,
wie sie in der
US 2,595,485 A beschrieben sind, können bei einer Drehbewegung der Arme ungewollt geöffnet werden.
Zudem sind Bajonettverschlüsse teuer in der Herstellung und bei beispielsweise durch
Kleidung verdeckten Verschlüssen schwer zu bedienen. Die in der
DE 601 27 241 T2 beschriebene magnetische Verbindung sichert zwar die Gliedmaße vor ungewolltem Trennen,
allerdings ist die Herstellung der Gelenkverbindung durch den Einsatz von magnetischen
Materialien teuer, und die Stärke der Magnete muss für unterschiedlich schwere Gliedmaße,
beispielsweise für Arme oder Beine einer Präsentationspuppe, eigens angepasst werden.
Darüber hinaus besteht bei starken Magneten eine Verletzungsgefahr beim Aufsetzen
der Gliedmaßen, da die Verbindungsteile aufeinander schnappen und die Finger der mit
der Puppe hantierenden Person einklemmen können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige und gleichzeitig
einfach zu bedienende Verbindungseinrichtung bereitzustellen, die derart gestaltet
ist, die Gliedmaße einer Präsentationspuppe mit deren Torso zu verbinden, ohne dass
die Verbindungseinrichtung beim Hantieren der Präsentationspuppe ungewollt gelöst
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Verbindungseinrichtung für die Teile einer Präsentationspuppe,
insbesondere für den Anschluss von Gliedmaßen an ein Rumpfteil mit zwei Verbindungsteilen,
wobei eines der Verbindungsteile mindestens einen Steckvorsprung und das andere Verbindungsteil
mindestens eine Aufnahmeöffnung für den mindestens einen Steckvorsprung aufweist,
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der mindestens eine Steckvorsprung in der zugehörigen
Aufnahmeöffnung durch mindestens eine Rasteinrichtung sicherbar ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung hat den wesentlichen Vorteil, dass durch
die Rasteinrichtung eine gegen ein unbeabsichtigtes Lösen gesicherte Verbindung zwischen
Gliedmaßen und Torso hergestellt wird, welche außerdem eine werkzeugfreie Montage
der Gliedmaßen an den Torso ermöglicht. Beide Verbindungsteile können zusätzlich Lager
oder andere bewegliche Elemente aufweisen, um eine Verstellbarkeit der Gliedmaße bezüglich
des Torsos zu ermöglichen. Bei der erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung kann im
Gegensatz zu magnetischen Verbindungen die Stärke des Rastmechanismus unabhängig vom
Gewicht und der Belastung der Gliedmaße gewählt werden. Zudem wird das bei magnetischen
Verbindungen mögliche Verletzungsrisiko bei der erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung
vermieden.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Rasteinrichtung bei der
Entnahme des Steckvorsprungs wieder lösbar sein. Die Verbindung zwischen Gliedmaßen
und Torso kann dadurch werkzeugfrei und ohne das Betätigen weiterer Verschlüsse oder
anderer Mechanismen gelöst werden. Dies ist besonders beim Entkleiden der Präsentationspuppe
vorteilhaft, da die Verbindungseinrichtung durch Ziehen an den Gliedmaßen unter Überwindung
des Widerstandes der Rasteinrichtung gelöst werden kann und keine zusätzlichen, ggf.
durch Kleidungsstücke verdeckten Verriegelungen an der Verbindungseinrichtung gelöst
werden müssen.
[0008] Weiterhin bietet sich bei einer bevorzugten Ausführung der Verbindungseinrichtung,
bei der die Rasteinrichtung durch ein oder mehrere unter Vorspannung stehende Elemente
ausgeführt ist, die in ein oder mehrere Rastöffnungen des Steckvorsprungs einführbar
sind, der Vorteil einer zuverlässigen und nahezu ermüdungsfreien Rastverbindung.
[0009] Werden die ein oder mehrere vorgespannten Elemente durch eine oder mehrere unter
Federdruck stehende Kugeln ausgeführt, die durch Einrasten in eine oder mehrere als
Vertiefungen ausgebildete Rastöffnungen des Steckvorsprungs die Verbindungseinrichtung
sichern, so ergibt sich der Vorteil, dass die Verbindungseinrichtung durch die Verwendung
der verschleißarmen Kombination aus Feder und Kugel sowohl kostengünstig herstellbar
als auch wartungsarm ist. Die Feder kann durch einen Anschlag gekontert werden, der
beispielsweise kostengünstig in Form eines Nagels oder einer Schraube ausgeführt werden
kann. Die Vertiefung der Rastöffnung ist vorzugsweise kalottenförmig ausgebildet,
um die Kugel optimal aufnehmen zu können und gleichzeitig eine leichte Lösbarkeit
der Verbindung zu gewährleisten. Die Rastöffnung kann allerdings auch jede andere
Form aufweisen, die in der Lage ist, die Kugel sicher aufzunehmen und beim Herausziehen
des Steckvorsprungs wieder freizugeben.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Verbindungsteil mit dem mindestens
einen Steckvorsprung schräg von oben in die mindestens eine Aufnahmeöffnung des korrespondierenden
Verbindungsteils einführbar, wodurch ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindungseinrichtung
zusätzlich erschwert wird, da das Gewicht der Gliedmaße, sowie der Kleidung den Steckvorsprung
in die Aufnahmeöffnung hineindrückt.
[0011] Die mechanische Belastung der Verbindungseinrichtung ist durch häufiges Be- und Entkleiden
sowie Zerlegen oder Umbauen der Puppe relativ hoch. In bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung wird daher zumindest der Steckvorsprung aus Metall hergestellt, während
die Grundkörper der Verbindungsteile aus Kunststoff gefertigt werden können.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Zeichnung, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung darstellt.
[0013] Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch den Schulterbereich einer Präsentationspuppe
mit einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung in gelöstem Zustand.
[0014] In der Figur sind gestrichelt eingezeichnet der Umriss eines Torsos 150 einer Präsentationspuppe
100 im Schulterbereich sowie der obere Ansatz einer Gliedmaße 200, hier eines Armes,
der Puppe 100 dargestellt. Zur Verbindung von Arm 200 und Torso 150 sind ein erstes
Verbindungsteil 1, das mit einer Aufnahmeöffnung 3 versehen ist und ein zweites Verbindungsteil
2, das mit einem Steckvorsprung 4 versehen ist, vorgesehen. In der gezeigten Darstellung
ist das erste Verbindungsteil 1 im Schulterbereich des Torsos 150 eingesetzt, in welches
das Verbindungsteil 2, das als korrespondierendes Gegenstück in den Arm 200 der Präsentationspuppe
100 eingesetzt ist, in Richtung des Pfeils 15 eingeschoben wird. Die Öffnung 3 ist
zur Aufnahme des schräg angeordneten Steckvorsprungs 4 schräg nach unten verlaufend
ausgebildet. Eine als Schraubenfeder ausgeführte Feder 5 drückt eine Kugel 6 mit einem
Teil ihrer Oberfläche in die Aufnahmeöffnung. Die in einem Führungsabschnitt 7 geführte
Feder 5 liegt mit ihrem der Kugel 6 entgegengesetzten Ende gegen einen Anschlag 8
an und wird dadurch unter Vorspannung gehalten. Der Anschlag 8 besteht hier aus einem
Stift, der die Feder 5 im Führungsabschnitt 7 sichert und, beispielsweise zum Austausch
einer ermüdeten Feder 5, einfach entfernt und wieder eingesetzt werden kann. Beim
Einführen des einen Verbindungsteils 2 in das andere Verbindungsteil 1 wird die Kugel
6 durch den Steckvorsprung 4 zunächst entgegen der Kraft der Feder 5 aus der Aufnahmeöffnung
3 herausgeschoben und beim Erreichen der Endstellung der zusammengefügten Verbindungseinrichtung
durch den Federdruck in eine am Steckvorsprung vorgesehene Rastöffnung 9 gedrückt.
Der Radius der kalottenförmig ausgebildeten Rastöffnung 9 ist an den Radius der Kugel
6 angepasst, um diese optimal aufnehmen zu können. In der geschlossenen Endstellung
der Verbindungseinrichtung sichert die in die Rastöffnung 9 geschobene Kugel 6 die
Verbindung gegen ungewolltes Öffnen. In dieser Endstellung stützt sich außerdem eine
plane Verbindungsfläche 10 des Verbindungsteils 1 an einer korrespondierenden planen
Verbindungsfläche 11 des Verbindungsteils 2, sowie einer Auflagefläche 12 des Steckvorsprungs
4 an einer Auflagefläche 13 der Aufnahmeöffnung 3 ab, wodurch die aufgrund des Gewichts
des Armes 200 auf den Steckvorsprung 4 wirkenden Biegekräfte sicher und dauerhaft
aufgenommen werden können. Die Grundkörper der Verbindungsteile 1 und 2 sind vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigt, wohingegen der Steckvorsprung 4 aus Stabilitätsgründen aus
Metall besteht. Um die Verbindung wieder zu lösen, werden die Verbindungsteile 1 und
2 entgegen der Richtung des Pfeils 15 auseinander gezogen. Dabei wird die Kugel 6
aus der Rastöffnung 9 geschoben. Der hierbei auftretende Widerstand kann durch die
Federstärke der Feder 5 bzw. durch deren Vorspannung eingestellt werden. Die Vorspannung
wird so eingestellt, dass die Verbindung ohne großen Kraftaufwand gelöst werden kann
und gleichzeitig ein ungewolltes Öffnen der Verbindung beim Ankleiden der Präsentationspuppe
verhindert wird.
[0015] Es versteht sich, dass die Darstellung in der Figur nur schematisch zu verstehen
ist und keinerlei Einschränkungen im Hinblick auf Anordnungen, Einzelheiten oder Abmessungen
enthält. So können beispielsweise die beiden Verbindungsteile 1, 2 auch vertauscht
verwendet werden, d. h. das Verbindungsteil 1 könnte am Arm 200 und das Verbindungsteil
2 am Torso 150 befestigt sein. Darüber hinaus können zusätzliche Elemente vorgesehen
sein, die eine Verstellbarkeit der Gliedmaße 200 in Bezug auf den Torso 150 ermöglichen.
1. Verbindungseinrichtung für die Teile einer Präsentationspuppe, insbesondere für den
Anschluss von Gliedmaßen an ein Rumpfteil mit zwei Verbindungsteilen (1, 2), wobei
eines der Verbindungsteile mindestens einen Steckvorsprung (4) und das andere Verbindungsteil
mindestens eine Aufnahmeöffnung (3) für den mindestens einen Steckvorsprung (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Steckvorsprung (4) in der zugehörigen Aufnahmeöffnung (3) durch
mindestens eine Rasteinrichtung sicherbar ist.
2. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung bei der Entnahme des mindestens einen Steckvorsprungs (4) aus
der Aufnahmeöffnung (3) wieder lösbar ist.
3. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung durch ein oder mehrere unter Vorspannung stehende Elemente ausgeführt
ist, die in eine oder mehrere Rastöffnungen des Steckvorsprungs (4) einführbar sind.
4. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgespannten Elemente durch eine oder mehrere unter Federdruck stehende Kugeln
(6) ausgeführt sind, die die Verbindungseinrichtung durch Einrasten in eine oder mehrere
als Vertiefungen ausgebildete Rastöffnungen (9) des Steckvorsprungs (4) sichern.
5. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil mit dem mindestens einen Steckvorsprung (4) schräg von oben in
die mindestens eine Aufnahmeöffnung (3) des korrespondierenden Verbindungsteils einführbar
ist.
6. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckvorsprung (4) aus Metall gefertigt ist.
7. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper der Verbindungsteile (1, 2) aus Kunststoff gefertigt sind.