Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es sind bereits Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsysteme zur Anbringung an einem Hochhaus,
die wenigstens ein Wärmedämmelement aufweisen, bekannt.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht aus von einem Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem zur Anbringung
an einem Hochhaus, mit wenigstens einem Wärmedämmelement.
[0004] Es wird vorgeschlagen, dass das Wärmedämmelement wenigstens einen Dämmstoff aufweist,
der zumindest teilweise organisch ausgebildet ist. Dadurch kann ein Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem
realisiert werden, das eine vorteilhaft hohe Wärmedämmung bei einer vorteilhaft geringen
Dicke der Wärmedämmplatten bereitstellt. Zudem können durch Wärmedämmelemente, die
einen organischen Dämmstoff aufweisen, brandschutztechnische Anforderungen einfach
erfüllt werden, wodurch ein effektives Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem realisiert
werden kann.
[0005] Unter einem "organischen Dämmstoff" soll dabei insbesondere ein Dämmstoff verstanden
werden, dessen chemische Zusammensetzung zumindest eine chemische Verbindung aufweist,
die Kohlenstoff umfasst. Unter einer "chemischen Verbindung mit Kohlenstoff" soll
insbesondere ein langkettiges Molekül verstanden werden, das wenigstens ein Kohlenstoffatom
aufweist. Nicht darunter verstanden werden sollen sogenannte wasserstofffreie Chalkogenide
des Kohlenstoffs, wie beispielsweise Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Schwefelkohlenstoff
sowie Kohlensäure und Carbonate, Carbide und ionische Cyanide, Cyanate und Thiocyanate.
Unter "einem Hochhaus" soll dabei insbesondere ein Gebäude verstanden werden, dessen
Gebäudehöhe eine festgelegte Höhe überschreitet. Die Höhe ist vorzugsweise durch eine
amtliche Verordnung, wie beispielsweise eine Landesbauverordnung, festgelegt. Unter
einer "Gebäudehöhe" soll insbesondere verstanden werden, dass eine Fußbodenhöhe von
zumindest einem Aufenthaltsraum des Gebäudes zumindest 10 Meter, vorzugsweise zumindest
15 Meter und besonders bevorzugt zumindest 20 Meter über einer Geländeoberfläche liegt.
Unter einem "Aufenthaltsraum" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Raum verstanden
werden, der zur regelmäßigen Nutzung vorgesehen ist, wie beispielsweise ein Büroraum
oder ein Wohnraum.
[0006] Weiter wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem eine Hochhausfassadenhöhe
von zumindest 22 Metern aufweist. Dadurch kann für ein Hochhaus eine besonders hohe
Wärmedämmung erreicht werden. Vorzugsweise ist die Fassadenhöhe größer als 22 Meter,
insbesondere wenn das Hochhaus zumindest einen Aufenthaltsraum aufweist, dessen Fußbodenhöhe
zumindest 22 Meter über einer Geländeoberfläche liegt. Vorzugsweise ist die Fassadenhöhe
durch eine Traufhöhe von zumindest 25 Metern definiert. Unter einer "Traufhöhe" soll
dabei insbesondere eine untere Dachabschlusskante verstanden werden.
[0007] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem eine Hochhausfassade
aufweist, die mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement zumindest teilweise verkleidet
ist. Durch Verkleidung der Hochhausfassade kann eine einfache und kostengünstige Wärmedämmung
realisiert werden. Unter einer "Hochhausfassade" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
eine Außenfläche des Hochhauses verstanden werden, die zur Anbringung der Wärmedämmelemente
vorgesehen ist. Insbesondere soll darunter eine im Wesentlichen unverkleidete Wandfläche
verstanden werden, auf die zur zusätzlichen Wärmedämmung die Wärmedämmelemente aufgebracht
werden.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine
Wärmedämmelement als eine Wärmedämmplatte ausgebildet ist, die dazu vorgesehen ist,
die Hochhausfassade im Wesentlichen vollständig zu verkleiden. Dadurch kann ein Wärmeverlust
durch ungedämmte Fassadenflächen verringert werden, wodurch insbesondere ein Energiebedarf
zum Heizen eines entsprechenden Hochhauses gesenkt werden kann. Unter "im Wesentlichen"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass zumindest 75 Prozent
der Hochhausfassade mit zumindest einem, vorzugsweise jedoch mehreren nebeneinander
angeordneten Wärmedämmplatten verkleidet ist.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Dämmung kann zudem erreicht werden, wenn der Dämmstoff
des wenigstens einen Wärmedämmelements im Wesentlichen aus einem organischen Material
ausgebildet ist. Unter "im Wesentlichen" soll dabei insbesondere verstanden werden,
dass ein Anteil der organischen Verbindungen in dem Dämmstoff zumindest 50% beträgt.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Dämmstoff des wenigstens einen
Wärmedämmelements im Wesentlichen als ein Polyurethanschaum (PUR-Schaum) und/oder
Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum) ausgebildet. Dadurch kann ein besonders vorteilhafter
organischer Dämmstoff bereitgestellt werden.
[0011] Vorzugsweise weist das wenigstens eine Wärmedämmelement eine homogene Rohdichte auf.
Durch eine homogene Rohdichte kann neben einem gewährleisteten guten Brandschutz bei
einer vorgegebenen Isolationsstärke eine besonders gute Wärmedämmung erzielt werden.
Unter einer "Rohdichte", angegeben in kg/m
3, soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Dichte eines Materials verstanden
werden, zu deren Ermittlung das Porenvolumen im Materialvolumen mit einbezogen wird.
Unter einer "homogenen" Rohdichte soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden
werden, dass in einer Verteilung von Messwerten der Rohdichte, die an Probevolumina
in Form von Würfeln mit einer Kantenlänge von 10 Millimetern bestimmt wird, die aus
einem Teil des Wärmedämmelements von einer parallel zu einer äußeren Oberfläche liegenden
Mittelebene durch einen Volumenmittelpunkt bis zu der äußeren Oberfläche gewonnen
werden, mindestens 70% der ermittelten Messwerte der Rohdichte in einem Intervall
von ±20%, insbesondere in einem Intervall von ±10%, um einen statistischen Mittelwert
liegen. Der "Volumenmittelpunkt" soll in diesem Zusammenhang insbesondere als identisch
mit einem Schwerpunkt des Wärmedämmelements bei einer als konstant angenommenen Rohdichte
verstanden werden. Dabei wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Rohdichte des wenigstens
einen Wärmedämmelements größer als 26 kg/m
3 und geringer als 80 kg/m
3 ist.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem
ein Putzsystem aufweist, das wenigstens teilweise auf zumindest eine Oberfläche des
wenigstens einen Wärmedämmelements aufgetragen ist. Dadurch kann der Brandschutz weiter
verbessert werden. Zudem kann dadurch eine vorteilhafte Oberflächengestaltung realisiert
werden. Unter einer "Oberfläche" soll dabei insbesondere eine Fläche des Wärmedämmelements
verstanden werden, die in montiertem Zustand parallel zu der Hochhausfassade orientiert
ist.
[0013] Vorzugsweise ist das Wärmedämmelement zumindest teilweise in das Putzsystem eingebettet.
Dadurch kann ein besonders vorteilhafter Brandschutz realisiert werden. Unter "eingebettet"
soll dabei insbesondere verstanden werden, dass das Putzsystem zumindest auf die zwei
parallel zu der Hochhausfassade orientierten Oberflächen des Wärmedämmelements aufgetragen
ist.
[0014] Außerdem wird vorgeschlagen, dass das Putzsystem wenigstens ein Putzmaterial aufweist,
das im Wesentlichen aus anorganischen Substanzen ausgebildet ist. Dadurch kann ein
besonders vorteilhaftes Putzmaterial bereitgestellt werden. Unter "im Wesentlichen"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass ein Anteil von anorganischen
Substanzen in dem Putzmaterial größer als 85 Prozent ist, wobei ein Anteil an anorganischen
Substanzen größer als 95 Prozent vorteilhaft und ein Anteil größer als 99 Prozent
besonders vorteilhaft ist.
[0015] Außerdem wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Wärmedämmelement ein Brandverhalten
aufweist, das zumindest in eine Brandklasse E eingeordnet ist. Dadurch kann eine vorteilhafte
Einhaltung von einem Mindeststandart von Bauvorschriften erreicht werden, wobei eine
Einordnung in bessere Brandklassen vorteilhaft ist. Unter einem "Brandverhalten" soll
dabei insbesondere eine Einstufung in Brandklassen gemäß europäischer Norm verstanden
werden. Die Brandklassen sind vorzugsweise gemäß einer DIN EN 13501-1 definiert. Unter
einer "Brandklasse E" soll dabei insbesondere eine Einstufung in normalentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 11925-1 geprüft wird. Unter
einer Einordnung "zumindest in Brandklasse E" soll verstanden werden, dass das Wärmedämmelement
in eine der Brandklassen A1, A2, B, C, D oder E gemäß der europäischen Norm eingeordnet
ist.
[0016] Unter einer "Brandklasse D" soll dabei insbesondere eine Einstufung in normalentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
einer "Brandklasse C" soll dabei insbesondere eine Einstufung in schwerentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
einer "Brandklasse B" soll dabei insbesondere eine Einstufung in schwerentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
den "Brandklasse A1 und A2" sollen dabei insbesondere Einstufungen in nichtbrennbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 1182, EN ISO 1716 und/oder
EN ISO 9239 geprüft werden.
[0017] Vorzugsweise ist das Brandverhalten des Wärmedämmelements zumindest in eine Brandklasse
C eingeordnet. Dadurch kann ein besonders vorteilhaftes Verhalten in einem Brandfall
erreicht werden.
Zeichnung
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Hochhaus mit einem erfindungsgemäßen Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem und
- Fig. 2
- das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem in einem Querschnitt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Hochhaus mit einem erfindungsgemäßen Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem.
Das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem umfasst mehrere Wärmedämmelemente 10, die alle
gleichartig ausgebildet sind. Die Wärmedämmelemente 10 sind als Wärmedämmplatten ausgebildet,
die auf einer Hochhausfassade 16 des Hochhauses aufgebracht sind. In montiertem Zustand
verkleiden die Wärmedämmelemente 10 die Hochhausfassade 16 im Wesentlichen vollständig.
Von der Verkleidung ausgenommen sind Gebäudeöffnungen 24, wie beispielsweise Fenster,
Türen oder in die Hochhausfassade 16 eingebrachte Belüftungsöffnungen.
[0021] Das Hochhaus weist eine Gebäudehöhe 26 von wenigstens 22 Metern auf. Das Hochhaus
umfasst einen Aufenthaltsraum 28, dessen Fußbodenhöhe 30 wenigstens die 22 Meter über
einer Geländeoberfläche 32 ist. Die Hochhausfassade 16 weist somit eine Hochhausfassadenhöhe
14 auf, die größer ist als die 22 Meter.
[0022] Die Wärmedämmelemente 10 weisen einen Dämmstoff 12 auf, der teilweise aus organischen
Verbindungen besteht. Der Dämmstoff 12 ist mittels Molekülketten ausgebildet, die
Kohlenstoff enthalten. Ein Material, das den Dämmstoff 12 ausbildet, ist als Polyurethan
ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann der Dämmstoff 12 auch als Polyisocyanurat
ausgebildet sein. Das Polyurethan bzw. das Polyisocyanurat ist zur Ausbildung der
Wärmedämmelemente 10 aufgeschäumt. Der Dämmstoff 12 besteht somit im Wesentlichen
aus Polyurethanschaum (PUR-Schaum) bzw. Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum).
[0023] Die Wärmedämmelemente 10 weisen eine homogene Rohdichte auf. Eine Dichte des Dämmstoffs
12, der die Dämmelemente 10 ausbildet, beträgt 32 kg/m
3. Eine Wärmeleitfähigkeit der Wärmedämmelemente 10 liegt im Bereich 0,020 W/(m.K)
bis 0, 030 W/(m·K).
[0024] Eine Länge L der Wärmedämmelemente 10 und eine Breite B der Wärmedämmelemente 10
sind jeweils wesentlich größer als eine Dicke D der Wärmedämmelemente 10. Eine erste
Oberfläche 20 der Wärmedämmelemente 10 bildet eine Innenseite der Wärmedämmelemente
10 aus, deren Ausmessung durch die Länge L und die Breite B definiert ist und die
der Hochhausfassade 16 zugewandt ist. Eine zweite Oberfläche 22 der Wärmedämmelemente
10 bildet eine Außenseite der Wärmedämmelemente 10 aus, die der Hochhausfassade 16
abgewandt ist. Unmittelbar benachbart angeordnete Wärmedämmplatten 10 grenzen jeweils
an ihren Stirnseiten 34 aneinander.
[0025] Die Wärmedämmelemente 10 sind schwer entflammbar. Gemäß einer europäischen Norm sind
die Wärmedämmelemente 10 in eine Brandschutzklasse B eingestuft. Sie erfüllen damit
auch eine Brandschutzklasse E, die ebenfalls gemäß der europäischen Norm definiert
ist.
[0026] Die Wärmedämmelemente 10 sind gemäß EN ISO 9239-1 geprüft. Im Fall einer Brandeinwirkung
karbonisiert der Dämmstoff 12, wodurch eine Sauerstoffzufuhr gestoppt wird. Der Dämmstoff
12 verhindert damit eine Brandausbreitung. Der Dämmstoff 12 ist somit nicht brennbar.
Zudem ist er unter Brandeinwirkung nicht schmelzend. Außerdem ist der Dämmstoff unter
Brandeinwirkung nicht brennend abtropfend. Der Dämmstoff 12 ist dabei insbesondere
nicht-glimmend. Eine kurzzeitige Temperatureinwirkung kann dabei grundsätzlich zu
einer chemischen Veränderung des Dämmstoffs 12 führen. Eine exotherme Oxidation, die
zu einem Glimmen führt, wird durch chemische Eigenschaften des Dämmstoffs 12, und
zwar insbesondere durch die Karbonisierung, verhindert.
[0027] Weiter ist der Dämmstoff temperaturstabil. Bei einer dauerhaften Temperatureinwirkung
von ca. 60 Grad bis 70 Grad bleibt eine physikalische Struktur des Dämmstoffs im Wesentlichen
erhalten. Insbesondere ein Volumen des Dämmstoffs verringert sich dabei nur unwesentlich,
d.h. eine Schrumpfung unter einer Dauertemperaturbelastung von 60 Grad bis 70 Grad
ist kleiner als 5 Prozent. Der Dämmstoff ist dabei hochtemperaturbeständig, d.h. für
eine Dauertemperaturbelastung von ca. 110 Grad ohne wesentliche Änderung der physikalischen
Struktur ausgelegt.
[0028] Weiter umfasst das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem ein Putzsystem 18, das auf die
der Hochhausfassade 16 abgewandten Oberfläche 22 der Wärmedämmelemente 10 aufgebracht
ist (vgl. Figur 2). Das Putzsystem 18 weist einen Oberflächenputz 36 auf, der mittels
eines im Wesentlichen anorganischen Putzmaterials 38 ausgebildet ist. In dem Putzmaterial
38, das wenigstens den Oberflächenputz 36 ausbildet, ist ein Anteil von anorganischen
Verbindungen größer als ein Anteil von organischen Verbindungen. Das Putzmaterial
38 weist einen Anteil von organischen Verbindungen auf, der kleiner als 1 Prozent
ist.
[0029] Das Putzmaterial 38 des Oberflächenputzes 36 ist stoffschlüssig mit dem Dämmstoff
12 der Wärmedämmelemente 10 verbunden. Das Putzmaterial 38 bedeckt die Oberfläche
22 des Dämmmaterials, die der Hochhausfassade 16 abgewandt ist, im Wesentlichen vollständig.
Der Oberflächenputz 36 ist zwischenträgerfrei direkt auf die Wärmedämmelemente 10
aufgebracht. Zur farblichen Gestaltung des Hochhauses ist eine Farbe des Oberflächenputzes
36 frei gestaltbar.
[0030] Das Putzsystem 18 weist weiter einen Unterputz 40 auf, der zwischen der Hochhausfassade
16 und den Wärmedämmelementen 10 angeordnet ist. Der Unterputz 40 ist stoffschlüssig
mit der Hochhausfassade 16 und den Wärmedämmelementen 10 verbunden. Mittels des Unterputzes
40 sind die Wärmedämmelemente 10 an der Hochhausfassade 16 befestigt. Der Unterputz
40 ist ebenfalls aus einem im Wesentlichen anorganischen Putzmaterial 42 ausgebildet.
Die Wärmedämmelemente 10 sind wärmebrückenfrei mit der Hochhausfassade 16 verbunden.
Grundsätzlich können anstelle des Unterputzes 40 auch andere Zwischenschichten verwendet
werden, die die Wärmedämmelemente 10 wärmebrückenfrei mit der Hochhausfassade 16 verbinden.
[0031] Durch den Oberflächenputz 36 und den Unterputz 40 sind die Wärmedämmelemente 10 in
das Putzsystem 18 eingebettet. Das Putzsystem 18 begrenzt die Wärmedämmelemente 10
an den beiden Oberflächen 20, 22, die die Innenseite und die Außenseite der Wärmedämmelemente
10 ausbilden. Das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem ist als ein Schichtsystem ausgebildet,
bei dem der Dämmstoff 12 der Wärmedämmelemente 10 zwischen dem Oberflächenputz 36
und dem Unterputz 40 des Putzsystems 18 angeordnet ist. Durch die aneinander grenzenden
Stirnseiten 34 bilden die Wärmedämmelemente 10 eine unterbrechungsfreie Zwischenschicht
zwischen dem Unterputz 40 und dem Oberflächenputz 36 aus.
Bezugszeichen
[0032]
- 10
- Wärmedämmelement
- 12
- Dämmstoff
- 14
- Hochhausfassadenhöhe
- 16
- Hochhausfassade
- 18
- Putzsystem
- 20
- Oberfläche (Innenseite)
- 22
- Oberfläche (Außenseite)
- 24
- Gebäudeöffnung
- 26
- Gebäudehöhe
- 28
- Aufenthaltsraum
- 30
- Fußbodenhöhe
- 32
- Geländeoberfläche
- 34
- Stirnseite
- 36
- Oberflächenputz
- 38
- Putzmaterial
- 40
- Unterputz
- 42
- Putzmaterial
- L
- Länge
- B
- Breite
- D
- Dicke
1. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem zur Anbringung an einem Hochhaus, mit wenigstens
einem Wärmedämmelement (10) dadurch gekennzeichnet, dass
das Wärmedämmelement (10) wenigstens einen Dämmstoff (12) aufweist, der zumindest
teilweise organisch ausgebildet ist.
2. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Hochhausfassadenhöhe (14) von zumindest 22 Metern.
3. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine Hochhausfassade (16), die mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement (10) zumindest
teilweise verkleidet ist.
4. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Wärmedämmelement (10) als eine Wärmedämmplatte ausgebildet ist,
die dazu vorgesehen ist, die Hochhausfassade (16) im Wesentlichen vollständig zu verkleiden.
5. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dämmstoff (12) des wenigstens einen Wärmedämmelements-(10) im Wesentlichen aus
einem organischen Material ausgebildet ist.
6. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dämmstoff (12) des wenigstens einen Wärmedämmelements (10) im Wesentlichen als
ein Polyurethanschaum (PUR-Schaum) und/oder Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum) ausgebildet
ist.
7. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Wärmedämmelement (10) eine homogene Rohdichte aufweist.
8. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Putzsystem (18), das wenigstens teilweise auf zumindest eine Oberfläche (20, 22)
des wenigstens einen Wärmedämmelements (10) aufgetragen ist.
9. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Wärmedämmelement (10) zumindest teilweise in das Putzsystem (18)
eingebettet ist.
10. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Putzsystem (18) wenigstens ein Putzmaterial (38, 42) aufweist, das im Wesentlichen
aus anorganischen Substanzen ausgebildet ist.
11. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brandverhalten des Wärmedämmelements (10) zumindest in eine Brandklasse C eingeordnet
ist.
12. Hochhaus, insbesondere mit einer Gebäudehöhe von zumindest 22 Metern, mit wenigstens
einem Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Verfahren zur Herstellung eines Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystems, insbesondere zur
Herstellung eines Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystems nach einem der Ansprüche 1 bis
12,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Wärmedämmelement (10) verwendet wird, dessen Brandverhalten zumindest
in eine Brandklasse E eingeordnet ist und dessen Dämmstoff (12) zumindest teilweise
organisch ausgebildet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement (10) eine Hochhausfassade (16) im Wesentlichen
vollständig verkleidet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Putzsystem (18) wenigstens teilweise auf zumindest eine Oberfläche (20, 22) des
wenigstens einen Wärmedämmelements (10) aufgetragen wird.