[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung für Türen, Fenster oder dergleichen
mit mindestens einem Schloss mit einem Bolzenriegel und/oder einer Falle, welche über
eine motorische Antriebseinrichtung ausfahrbar und einziehbar sind/ist, mit einer
Steuereinrichtung zum Überwachen und Steuern der Schließvorrichtung, wobei mittels
der Steuereinrichtung die motorische Antriebseinrichtung elektrisch betätigbar ist.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene derartige Schließvorrichtungen mit elektrisch
betriebenen motorischen Antriebseinrichtungen bekannt, bei welchen neben dem mechanischen
und manuell zu betätigenden Schloss eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist, um den
Fallenriegel des Schlosses bei Bedarf gezielt einzuziehen oder auszufahren. Die Ansteuerung
der motorischen Antriebseinrichtung derartiger Schließvorrichtungen ermöglicht zusätzliche
Funktionalitäten, wie sie beispielsweise im Bereich von Brandschutztüren für öffentliche
Gebäude erforderlich sind. Beispiele für Schließvorrichtungen mit motorischer Antriebseinrichtung
zur Betätigung der Riegel eines Schlosses finden sich in
EP 1 340 871 A2 und
EP 1 340 872 B1.
[0003] Bei den bekannten derartigen Schließvorrichtungen besteht ein Problem dahingehend,
dass die elektrisch betriebene motorische Antriebseinrichtung einen relativ hohen
Energiebedarf erfordert. Um eine permanente Funktion der Schließvorrichtung zu gewährleisten,
ist zudem Vorsorge dafür zu treffen, dass bei einem Stromausfall die motorische Antriebseinrichtung
weiter mit Spannung versorgt wird. Insbesondere beim Einsatz derartiger Schließvorrichtungen
in Brandschutztüren von öffentlichen Gebäuden ist eine sichere Verriegelung der Türen
auch bei einem Ausfall der Netzspannungsversorgung zu gewährleisten. Wenn der Versorgungsstrom
einer derartigen Schließvorrichtung ausfällt, kann es insbesondere hinsichtlich der
Fallenriegel solcher Schlösser zu einem unbeabsichtigten Öffnen der Türen führen.
Eine sichere Gewährleistung der permanenten Verriegelung von motorisch betriebenen
Schließvorrichtungen stellt damit ein Problem in verschiedenen Anwendungsbereichen
dar.
[0004] Um beim Ausfall einer Stromversorgung den Betrieb solcher Schließvorrichtungen dennoch
zu gewährleisten, wurden bisher im Stand der Technik aufwendige USV-(unterbrechungsfreie
Stromversorgungs-)Vorrichtungen eingesetzt. Solche Vorrichtungen zur unterbrechungsfreien
Stromversorgung bestehen im Allgemeinen aus mehreren konventionellen Akkumulatoren,
Stromrichtern und einer elektronischen Steuerung zum Schalten der Notstromversorgung
im Falle eines kurzzeitigen Ausfalls der Stromversorgung aus dem Stromnetz. Damit
sind diese bekannten Vorrichtungen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung nicht
nur relativ voluminös und schwer. Sie erfordern auch eine permanente Überwachung und
Kontrolle der Funktionsfähigkeit. Im Bereich von Schließvorrichtungen für beispielsweise
Türen besteht auch ein Problem dahingehend, dass in der Regel relativ wenig Raum für
den Einbau derartiger USV-Vorrichtungen vorhanden ist.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schließvorrichtung
mit motorischer Antriebseinrichtung bereitzustellen, welche eine effektive Stromausfallsicherung
bietet und ohne großen Aufwand in Schließvorrichtungen, insbesondere auch als Nachrüstteil
in bestehende Schließvorrichtungen, montierbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Schließvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass zwischen Antriebseinrichtung und Steuereinrichtung ein autarkes
Stromversorgungspufferbauteil derart zwischengeschaltet ist, dass bei einem Stromausfall
oder einer Unterbrechung eines Stromkreises zumindest eine Notbetätigung des Bolzenriegels
und/oder der Falle, insbesondere zu deren Verstellen in die Schließstellung mittels
der Antriebseinrichtung, gewährleistet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die Schließvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung weist mindestens ein Schloss
mit einem Bolzenriegel und/oder einem Fallenriegel auf, welche(r) über eine motorische
Antriebseinrichtung ausfahrbar und einziehbar ist bzw. sind. Ferner ist eine Steuereinrichtung
zum Überwachen und Steuern der Schließvorrichtung vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung
zur Betätigung der motorischen Antriebseinrichtung dient. Die Schließvorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebseinrichtung und der Steuereinrichtung
ein autarkes Stromversorgungspufferbauteil derart zwischengeschaltet ist, dass bei
einem Stromausfall oder einer Unterbrechung eines Stromkreises zumindest eine Notbetätigung
des Bolzensriegels und/oder der Falle gewährleistet ist, insbesondere zu deren gezieltem
Verstellen in die Schließstellung mittels der motorischen Antriebseinrichtung. Auf
diese Weise wird eine sichere Verriegelung beispielsweise einer Brandschutztür mit
der Schließvorrichtung nach der Erfindung auch bei einem Ausfall der normalen Stromversorgung
gewährleistet. Das autarke Stromversorgungspufferbauteil, welches eine Stromversorgung
ohne das normale Stromnetz ermöglicht, übernimmt dann die Betätigung des oder der
Riegel des Schlosses. Auf diese Weise kann gezielt und automatisch beispielsweise
ein Fallenriegel in die Schließstellung ausgefahren werden. Das Stromversorgungspufferbauteil
ist hierzu mit geeigneten elektronischen Schaltkreisen und Akkumulatoren ausgestattet,
so dass die aktuelle Stellung von Riegeln der Schließvorrichtung erkannt werden kann
und die elektrisch betriebene motorische Antriebseinrichtung gegebenenfalls gezielt
angesteuert werden kann. Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung mit dem autarken
Stromversorgungspufferbauteil zwischen der Antriebseinrichtung und der Steuereinrichtung
bietet damit eine effektive Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen oder Offenlassen
von Türen, beispielsweise im Falle von Brandschutztüren. Mit der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung ist es nicht mehr erforderlich, einen vollständigen zweiten Stromkreis
zu verlegen. Auch wird hierdurch der Einsatz von apparativ aufwendigen Vorrichtungen
zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), wie sie bisher im Stand der Technik
bekannt waren, vermieden. Eine Stromversorgung ist auch bei einem Kurzschließen beispielsweise
aufgrund von Sabotage sichergestellt und die Vorrichtung kann das Schloss mit Hilfe
des Strompuffers jederzeit verriegeln.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Stromversorgungspufferbauteil
an einer Position nahe zu dem Schloss montiert, vorzugsweise in einem Rohrrahmen,
in einer Stahltüre oder in einem Kabelkanal nahe des Schlosses. Hierdurch wird eine
aufwendige zusätzliche Verkabelung vermieden. Das Stromversorgungspufferbauteil, welches
hierzu in seiner Bauform relativ kompakt ausgebildet ist, wird direkt in der Nähe
des Schlosses montiert und mit dieser elektrisch gekoppelt. Selbst bei einer Beschädigung
beispielsweise einer Wand in einem Gebäude wird so der Betrieb der elektrisch betriebenen
motorischen Antriebseinrichtung der Schließvorrichtung aufrechterhalten.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Stromversorgungspufferbauteil
mindestens einen und vorzugsweise eine Mehrzahl von Akkumulatoren von hoher Energiedichte/Volumen
auf, welche(r) im Normalbetrieb permanent geladen wird bzw. werden. Die Ladung der
Akkumulatoren im Normalbetrieb erfolgt vorzugsweise über die Stromleitung selbst,
welche zum Ansteuern bzw. zur Stromversorgung der Antriebseinrichtung dient. Durch
den Einsatz von Akkumulatoren bzw. Kondensatoren von hoher Energiedichte kann das
Stromversorgungspufferbauteil relativ kompakt ausgeführt werden und beispielsweise
auch als Nachrüstteil in bestehende derartige Schließvorrichtungen eingebaut werden.
Die Akkumulatoren von hoher Energiedichte liefern bei Bedarf eine ausreichend hohe
Spannung zum sicheren Betrieb der motorischen Antriebseinrichtung für die Verstellung
der Riegel eines Schlosses insbesondere in die Schließstellung. Als Akkumulatoren
von hoher Energiedichte können beispielsweise sogenannte Doppelschicht-Kondensatoren
(SuperCaps) eingesetzt werden, die dem Fachmann auch als sogenannte Superkondensatoren
bekannt sind. Es handelt sich dabei um elektrochemische Doppelschicht-Kondensatoren,
die im Vergleich zu normalen Akkus eine recht große Energiedichte aufweisen. Dem Fachmann
sind geeignete Akkumulatoren für den Aufbau des kompakten Stromversorgungspufferbauteils
gemäß der Erfindung bekannt. Auf diese Weise wird eine autarke Stromversorgung im
Falle eines Stromausfalls sichergestellt, da die Akkumulatoren im Normalbetrieb der
Schließvorrichtung permanent geladen werden. Eine regelmäßige Überprüfung und Kontrolle
des Stromversorgungspufferbauteils, wie dies bei USV-Vorrichtungen erforderlich ist,
entfällt somit.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind standardisierte
Adapterstecker zum Anschließen des Stromversorgungspufferbauteils an die Stromleitung
vorgesehen. Hierdurch läst sich die Vorrichtung leicht montieren. Auch ist eine gute
Nachrüstbarkeit von bestehenden Anlagen gegeben. Das Zwischenschalten der Adapter
und des Stromversorgungspufferbauteils bietet auch eine vorteilhafte Zugentlastung
der Leitungen.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Stromversorgungspufferbauteil
einen integrierten Schaltkreis auf, welcher ausgebildet ist zum Erkennen eines aktuellen
Schließzustandes bzw. Öffnungszustandes des Schlosses bzw. seiner Riegel und welcher
angepasst ist zum Ansteuern der motorischen Antriebsvorrichtung der Schließvorrichtung,
um sie bei einer Unterbrechung der Stromversorgung gezielt in einen Schließzustand
zu verstellen. Das Stromversorgungspufferbauteil der Schließvorrichtung selbst erkennt
somit den aktuellen Zustand des Schlosses und insbesondere, ob ein Fallenriegel oder
ein Bolzenriegel des Schlosses in einer unerwünschten Öffnungsstellung ist. Dadurch
sind keine zusätzlichen Sensoren erforderlich. Die Steuerungsfunktion wird unmittelbar
nach einem Stromausfall bei Bedarf durch das Stromversorgungspufferbauteil übernommen
und die elektrisch betriebene motorische Antriebseinrichtung zum Verstellen der Riegel
gezielt im Bedarfsfall angesteuert. Hierzu kann der integrierte Schaltkreis beispielsweise
mit einer Steuerleitung der Haupt-Steuereinrichtung verbunden sein, so dass im Normalbetrieb
permanent die aktuellen Zustände der Riegel der Schließvorrichtung und insbesondere
des Fallenriegels eines Schlosses durch den Schaltkreis erfasst und gespeichert werden.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Stromversorgungspufferbauteil
ein im Wesentlichen geschlossenes und relativ kompaktes Gehäuse zum Schutz gegen äußere
Einflüsse auf. Ein Ausfall der Funktionsfähigkeit der Notstromversorgung durch das
Stromversorgungspufferbauteil wird hierdurch vermieden. Alternativ oder ergänzend
kann nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ein Schrumpfschlauch über das Stromversorgungspufferbauteil
und seine Anschlüsse gezogen werden. Dies erhöht den Ausfallschutz.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Stromversorgungspufferbauteil
der Schließvorrichtung speziell ausgebildet zum nachträglichen Einbau in bestehende
Schließanlagen oder
Schließvorrichtungen. Hierdurch werden die Montage und der Einbau vor Ort des Stromversorgungspufferbauteils
erleichtert. Das Stromversorgungspufferbauteil der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
kann beispielsweise in einen Kabelkanal oder in einen Hohlraum der Tür oder eines
Türrahmens leicht integriert werden. Auch kann das Stromversorgungspufferbauteil problemlos
in schon bestehende elektrisch angetriebene Schließvorrichtungen eingebaut werden.
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung ist das Stromversorgungspufferbauteil
mit standardisierten Adaptersteckern zu seinem Anschließen an die Stromleitung versehen.
Das Verwenden von standardisierten Adaptersteckern zum Anschließen erleichtert weiter
die Montage und den nachträglichen Einbau des Stromversorgungspufferbauteils. Als
standardisierte Adapterstecker können verschiedene, dem Fachmann des Gebiets bekannte
Arten von Adaptern eingesetzt werden. Beispielsweise können herkömmliche Stromkabelverbindungsstecker
eingesetzt werden, so dass die direkte Verbindung zum Zwischenschalten des Stromversorgungspufferbauteils
möglich ist.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im Stromversorgungspufferbauteil
ein spezieller Schaltkreis vorgesehen, welcher ausgebildet ist, um das einmalige Schließen
der Falle und/oder des Bolzenriegels mittels der Antriebsvorrichtung im Falle einer
Stromunterbrechung zu steuern. Die Schließvorrichtung wird dadurch gezielt bei Stromausfällen
in die Schließposition verstellt, damit kein unbeabsichtigtes Offenbleiben oder Öffnen
von Türen während des Stromausfalls passieren kann. Alternativ oder ergänzend hierzu
können nach dem gezielten Verstellen der Riegel in die Schließstellung die Akkumulatoren
des Stromversorgungspufferbauteils blockiert werden, damit die Schließstellung dann
solange wie erforderlich aufrechterhalten bleibt.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im Stromversorgungspufferbauteil
ein Speicher vorhanden, in welchem der aktuelle Schließzustand bzw. Öffnungszustand
des oder der Riegel des Schlosses und insbesondere des Fallenriegels permanent im
Normalbetrieb abgelegt wird. Der integrierte Schaltkreis des Stromversorgungspufferbauteils
ist somit jederzeit vorbereitet, um ein erforderliches Verstellen mittels der motorischen
Antriebsvorrichtung zu steuern und auszulösen.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung; und'
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung mit Hauptschloss und Zusatzschloss.
[0018] In der Fig. 1 ist in einer schematischen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Schließvorrichtung mit motorischer Antriebseinrichtung dargestellt.
Die Schließvorrichtung 10 besteht im Wesentlichen aus einer Steuereinrichtung 4 und
einem Schloss 1, welches mit einer elektrisch betriebenen motorischen Antriebseinrichtung
(in der Fig. 1 nicht dargestellt) zum gezielten Verstellen der Falle 3 oder anderer
Riegel des Schlosses versehen ist. Die Steuereinrichtung 4 ist über eine Leitung 5,
beispielsweise in Form eines Stromkabels, mit dem Schloss 1 verbunden. Die Steuereinrichtung
4 ist ausgebildet, um eine motorische Antriebseinrichtung zum Verstellen der Falle
3 bei Bedarf anzusteuern. Erfindungsgemäß ist bei der Schließvorrichtung 10 in der
mittels Pfeilen vereinfacht in der Fig. 1 dargestellten Stromleitung 5 ein Stromversorgungspufferbauteil
6 zwischengestellt. Das Stromversorgungspufferbauteil weist eine vergleichsweise kompakte
Bauform auf und ist in einem im Wesentlichen geschlossenen Gehäuse 9 untergebracht.
Das Stromversorgungspufferbauteil 6 dient dem Aufrechterhalten einer Notstromversorgung
beim Ausfall eines Stromkreises sowie der gezielten Ansteuerung der motorischen Antriebseinrichtung
zum Verstellen der Falle 3 in solch einem Fall.
[0019] Hierzu weist das Stromversorgungspufferbauteil 6 nach diesem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 auf der Eingangsseite eine Steckleiste 15 mit vierzehn Anschlüssen auf
und entsprechend auf der Ausgangsseite ebenfalls eine Steckleiste 15 mit vierzehn
Anschlüssen. Mittels der eingangsseitigen und ausgangsseitigen Steckleisten 15 wird
das Stromversorgungspufferbauteil 6 direkt an eine Stromleitung 5 angeschlossen, die
zwischen der Steuereinrichtung 4 und dem eigentlichen Schloss 1 der Schließvorrichtung
10 verlegt ist. Die Einbauposition des Stromversorgungspufferbauteils 6 kann beispielsweise
innerhalb oder nahe bei einem Kabelkanal liegen. Alternativ kann das Stromversorgungspufferbauteil
6 auch in einem Hohlraum beispielsweise des Türrahmens oder der Tür selbst angeordnet
sein. In letzterem Fall kann der elektrische Anschluss auch über sogenannte Stößelkontakte
realisiert werden, damit ein Öffnen und Schließen und dennoch ein sicherer Kontakt
zwischen den elektrisch leitenden Elementen bei geschlossener Tür gewährleistet ist.
[0020] Das Stromversorgungspufferbauteil 6 nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist
in seinem Inneren zwei Akkumulatoren 7 von hoher Energiedichte auf. Beispielsweise
können sogenannte Superkondensatoren oder SuperCaps mit einer relativ hohen Energiedichte
hierzu eingesetzt werden. Dies sind elektrochemische Doppelschicht-Kondensatoren,
die bei relativ kleiner Bauweise dennoch eine entsprechend hohe und für die Antriebseinrichtung
erforderliche Spannung liefern, um den sicheren Betrieb der motorischen Antriebseinrichtung
auch bei einem Stromausfall zu gewährleisten. Des Weiteren ist im Stromversorgungspufferbauteil
6 nach diesem Ausführungsbeispiel ein integrierter Schaltkreis 8 (IC) vorgesehen.
Der Schaltkreis ist angepasst, um ein gezieltes Verstellen beispielsweise der Falle
3 in die Schließposition bei einem Stromausfall zu gewährleisten.
[0021] Hierzu ist der Schaltkreis 8 derart ausgebildet, dass die aktuelle Stellung des Fallenriegels
3 permanent erfasst und vorzugsweise gespeichert wird. Der Schaltkreis 8 kann beispielsweise
derart ausgebildet sein, dass bei einem Stromausfall dies automatisch erkannt wird
und je nach Stellung des Fallenriegels 3 die motorische Antriebseinrichtung 20 (vgl.
Fig. 2) bei Bedarf angesteuert wird. Beispielsweise kann bei einer Offenstellung des
Fallenriegels 3 der motorische Antrieb durch das Stromversorgungspufferbauteil 6 angesteuert
werden, um die Falle 3 motorisch in ihre Schließstellung zu verstellen. Die umgekehrte
Situation ist ebenfalls denkbar im Rahmen der Erfindung. Eine Verstellung in die Schließstellung
stellt das sichere Verriegeln des Schlosses 1 beispielsweise im Falle einer Brandschutztür
auch bei Ausfall der Stromversorgung sicher. Hierdurch wird ein unerwünschtes Offenlassen
oder Öffnen des Schlosses 1 in jeder Situation effektiv vermieden. Vorzugsweise werden
die Akkumulatoren 7 nach dem einmaligen Verschließen der Falle 3 extra blockiert,
so dass kein unbeabsichtigtes weiteres Betätigen der motorischen Antriebseinrichtung
20 (vgl. Fig. 2) erfolgen kann.
[0022] In der Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
10 in einer schematischen Ansicht dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
die Schließvorrichtung 10 mit einem Hauptschloss 1 und einem Zusatzschloss 14 versehen,
welche über jeweilige Sensorleitungen 13 mit der Steuereinrichtung verbunden sind.
Im Normalbetrieb steuert und überwacht die Steuereinrichtung 4 den Zustand des Schlosses
1 und des Zusatzschlosses 14, insbesondere das Verschließen der Falle 3 und der Bolzenriegel
2, 15. Eine weitere Sensorleitung 13 erfasst für die Steuereinrichtung 4 den Zustand
des Schließzylinders 21 oder der Drückernuss 16.
[0023] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist in dem Stromkabel 5 zwischen der motorischen
Antriebseinrichtung 20 und der Steuereinrichtung 4 ein erfindungsgemäßes Stromversorgungspufferbauteil
6 von kompakter Bauweise zwischengeschaltet. Das Stromversorgungspufferbauteil 6 weist
bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Adapterstecker 11 auf, welche ein einfaches Montieren
und auch Nachrüsten von bestehenden Schließvorrichtungen ermöglichen. Das Stromversorgungspufferbauteil
6 ist des Weiteren mit Akkumulatoren 7 von hoher Energiedichte ausgestattet, die beispielsweise
die Form von sogenannten Doppelschicht-Kondensatoren bzw. SuperCaps aufweisen können.
Das Stromversorgungspufferbauteil 6 weist ferner einen Speicher 12 auf zum zeitweisen
oder permanenten Speichern der aktuellen Stellung der jeweiligen Riegel der Schließvorrichtung
10 und insbesondere des Fallenriegels 3. Der integrierte Schaltkreis 8 ist auch hier
derart ausgestaltet, dass bei einem Stromausfall ein gezieltes Verfahren der Riegel
des Schlosses 1 und/oder des Zusatzschlosses 14 erfolgen kann. Die Antriebsvorrichtung
20 wird dann durch das Stromversorgungspufferbauteil 6 zum Beispiel derart angesteuert,
dass über eine Treibstange 18 die jeweiligen Riegel einmalig in ihre Schließstellung
verstellt werden. Die Antriebsvorrichtung 20 nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.
2 weist einen Antriebsmotor 17 und ein damit gekoppeltes Getriebe 19 auf, die derart
ausgestaltet sind, dass die Treibstange 18 in vertikaler Richtung in der Zeichnung
verstellt wird durch ein Anlegen eines Steuerstroms an dem Stromkabel 5 mittels der
Steuereinrichtung 4 im Normalbetrieb bzw. mittels des Stromversorgungspufferbauteils
6 bei Stromausfall.
[0024] Auf diese Weise wird jederzeit gewährleistet, dass ein unbeabsichtigtes Öffnen oder
ein unbeabsichtigtes Offenlassen beispielsweise einer Brandschutztür vermieden wird.
Das Stromversorgungspufferbauteil 6 weist eine relativ kompakte Bauweise auf, so dass
es leicht in bestehende Hohlräume, wie einen Kabelkanal oder ähnliches, eingebaut
werden kann. Durch das geschlossene Gehäuse 9 ist das Stromversorgungspufferbauteil
6 gegen äußere Einflüsse relativ geschützt, und es kann nach einer alternativen oder
zusätzlichen Ausgestaltung auch mit einem in den Figuren nicht dargestellten Schrumpfschlauch
überzogen sein, der vorzugsweise auch die Anschlussstecker oder die Anschlüsse oder
Adapterstecker 11 bedeckt.
1. Schließvorrichtung (10) für Türen, Fenster oder dergleichen mit mindestens einem Schloss
(1) mit einem Bolzenriegel (2) und/oder einer Falle (3), welche über eine motorische
Antriebseinrichtung (20) ausfahrbar und einziehbar sind/ist, mit einer Steuereinrichtung
(4) zum Überwachen und Steuern der Schließvorrichtung (10), wobei mittels der Steuereinrichtung
(4) die motorische Antriebseinrichtung (20) elektrisch betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Antriebseinrichtung (20) und Steuereinrichtung (4) ein autarkes Stromversorgungspufferbauteil
(6) derart zwischengeschaltet ist, dass bei einem Stromausfall oder einer Unterbrechung
eines Stromkreises zumindest eine Notbetätigung des Bolzenriegels (2) und/oder der
Falle (3), insbesondere zu deren Verstellen in die Schließstellung mittels der Antriebseinrichtung
(20), gewährleistet ist.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) an einer Position nahe zu dem Schloss (1) montiert
ist, vorzugsweise in einem Rohrrahmen, in einer Stahltüre oder in einem Kabelkanal
nahe des Schlosses (1).
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) mit Akkumulatoren (7) von hoher Energiedichte/Volumen
ausgestattet ist, welche im Normalbetrieb permanent, insbesondere über die Stromleitung
(5), geladen werden.
4. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) einen integrierten Schaltkreis (8) aufweist,
welcher ausgebildet ist zum Erkennen eines aktuellen Schließzustandes der Falle (3)
und/oder des Bolzenriegels (2) und angepasst ist zum Ansteuern der motorischen Antriebsvorrichtung
(20), um sie gezielt in einen Schließzustand bei einer Unterbrechung der Stromversorgung
zu verstellen.
5. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) ein geschlossenes und kompaktes Gehäuse (9)
aufweist zum Schutz gegen äußere Einflüsse.
6. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) ausgebildet ist zum nachträglichen Einbau in
bestehende, motorisch angetriebene Schließanlagen oder Schließvorrichtungen.
7. Schließvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass standardisierte Adapterstecker (11) zum Anschließen des Stromversorgungspufferbauteils
(6) an die Stromleitung (5) vorgesehen sind.
8. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Stromversorgungspufferbauteil (6) ein Schaltkreis (8) vorgesehen ist, welcher
ausgebildet ist, um das einmalige Schließen der Falle (3) und/oder des Riegels (2)
mittels der Antriebsvorrichtung (20) im Falle einer Stromunterbrechung zu steuern.
9. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromversorgungspufferbauteil (6) und seine Anschlüsse mit einem vor äußeren
Einflüssen schützenden Schrumpfschlauch überzogen sind.
10. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Stromversorgungspufferbauteil (6) ein Speicher (12) vorhanden ist, in welchem
der aktuelle Schließzustand der Falle (3) und/oder des Riegels (2) permanent im Normalbetrieb
abgelegt wird/werden.