1. Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinigungskörper insbesondere zur maschinellen Bearbeitung
von strukturierten Bodenbelägen. Solche Reinigungskörper werden verwendet, um schwer
zu pflegende Bodenbeläge aus Kunststoff mit strukturierten Oberflächen zu reinigen.
2. Stand der Technik
[0002] Bodenbeläge aus Kunststoff werden in vielen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel im
Gesundheitswesen, in der Industrie und im Gewerbe, in Flughäfen, in Büro- und Verwaltungsgebäuden
sowie in Wohnbauten. Neben Kunststoffbodenbelägen mit einer planen Oberfläche sind
solche mit einer ausgeprägten Oberflächenstruktur erhältlich. Diese Oberflächenstruktur
lässt die die Bodenbeläge natürlicher erscheinen und verringert die Rutschgefahr.
Zum Beispiel sind Bodenbeläge mit einer Schieferstruktur, einer Holzstruktur, einer
Hammerschlagoberfläche oder mit Rundnoppen bekannt. Die Strukturierung kann einige
Millimeter Höhe aufweisen.
[0003] Ein gründliches Reinigen solcher Beläge stellt ein großes, bis jetzt noch nicht optimal
gelöstes Problem dar. Bekannte Reinigungsprodukte und Systeme, wie zum Beispiel Bürstmaschinen
mit Bürstwalzen oder Einscheibenmaschinen, Triomaschinen oder Reinigungsautomaten,
welche in Verbindung mit Reinigungspads eingesetzt werden, erreichen tiefere Stellen
der profilierten Oberfläche nicht, sodass eine gründliche Reinigung der gesamten Oberfläche
nicht möglich ist. Insbesondere kann Schmutz aus tieferen Stellen der profilierten
Oberfläche schlecht entfernt werden, da die Reinigungsmittel nur die erhabenen Stellen
der strukturierten Oberfläche des Bodenbelags erreichen. Weiche Bürstwalzen erreichen
zwar die tieferen Stellen der Oberflächenstruktur des Bodens, jedoch ist deren Gesamtreinigungswirkung
sehr gering.
[0004] Weiterhin sind Topf- und Geschirrreinigungsschwämme bekannt, die eine nachgiebige,
leicht profilierte Oberfläche aufweisen. Diese Topf- und Geschirrreinigungsschwämme
werden zur manuellen Geschirrreinigung verwendet und sind prinzipbedingt nicht zur
maschinellen Bodenreinigung geeignet.
[0005] Außerdem sind Polierschwämme mit einer nachgiebigen, profilierten Oberfläche bekannt,
die zusammen mit flüssigen Poliermitteln zur Politur von KFZ-Lackoberflächen verwendet
werden. Die Polierschwämme dürfen jedoch keine Reinigungswirkung haben, um die Lackoberfläche
nicht zu beschädigen.
[0006] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher der Aufgabe, einen Reinigungskörper zur
Verwendung zur effektiven aber schonenden maschinellen Reinigung von strukturierten
Bodenbelägen bereitzustellen.
3. Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Die oben genannte Aufgabe wird gelöst durch einen Reinigungskörper zur Reinigung
von strukturierten Bodenbelägen gemäß Patentanspruch 1, der Verwendung eines solchen
Reinigungskörpers gemäß Anspruch 2 und einem Verfahren zur maschinellen Reinigung
von strukturierten Bodenbelägen nach Anspruch 13.
[0008] Insbesondere wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch einen Reinigungskörper zur
Reinigung von strukturierten Bodenbelägen, aufweisend einen Grundkörper mit einer
ersten planen Seite und einer zweiten Seite mit einer profilierten Oberfläche, wobei
der Grundkörper nachgiebig ist und aus einem Melaminharzschaum besteht. Dadurch, dass
der Grundkörper aus einem nachgiebigen Melaminharzschaum besteht und die zweite Seite
eine profilierte Oberfläche aufweist, kann die zur Reinigung geeignete zweite Seite
gut die tieferen Stellen des Bodenbelags erreichen. Dabei werden Teile des nachgiebigen
Grundkörpers auch in die tiefen Stellen der Oberflächenstruktur des Bodenbelags gedrückt
und können auch in diesen tiefen Stellen reinigen. Dies ist mit planen Reinigungskörpern
nicht möglich. Der nachgiebige Melaminharzschaum hat ohne irgendwelche Beschichtungen
aufgrund seiner Struktur eine leicht abrasive Wirkung und ist daher für eine schonende
Reinigung von strukturierten Böden besonders gut geeignet. Durch den Einsatz eines
Melaminharzschaums wird die eigentliche Oberfläche des Bodenbelags nicht angegriffen,
so dass insbesondere die hervorstehenden Strukturen des Bodenbelags, im Gegensatz
zu Reinigungskörpern mit einer Abrasivstoffbeschichtung, nicht beschädigt werden.
Zu einer effektiven Reinigung braucht lediglich Wasser und etwas Reinigungsmittel
verwendet werden. Dementsprechend ist der erfindungsgemäße Reinigungskörper zudem
für eine besonders umweltfreundliche Bodenreinigung geeignet.
[0009] Das oben genannte Problem wird auch gelöst durch die Verwendung eines Reinigungskörpers
zur maschinellen Reinigung von strukturierten Bodenbelägen, aufweisend einen Grundkörper
mit einer ersten planen Seite und einer zweiten Seite mit einer profilierten Oberfläche,
wobei der Grundkörper nachgiebig ist und aus einem Melaminharzschaum besteht. Der
Reinigungskörper eignet sich aufgrund seiner nachgiebigen, profilierten Oberfläche
und des leicht abrasiven duroplastischen Kunststoffmaterials sehr gut zur Reinigung
von strukturierten Bodenbelägen, die mit anderen Reinigungsmitteln schwer zu reinigen
sind. Eine Beschädigung der Bodenoberfläche ist durch den Melaminharzschaum jedoch
ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil des Melaminharzschaums liegt darin, dass der
Schaum sich bei der Verwendung stets leicht abträgt, sich dadurch nicht zusetzt und
stets seine Abrasivität beibehält.
[0010] Bevorzugt wird der Reinigungskörper verwendet, wobei der Reinigungskörper an einer
Bodenreinigungsmaschine durch bloßes Aufsetzen der Bodenreinigungsmaschine auf den
auf dem Boden liegenden Reinigungskörper befestigt ist. Die Befestigung des Reinigungskörpers
an der Bodenreinigungsmaschine kann durch bloßes Aufsetzen der Maschine auf den Reinigungskörper
erfolgen, da diese in der Regel schwer genug ist, den Reinigungskörper per Haftreibung
mitzubewegen. Ein gegebenenfalls vorhandener Borstenteller der Bodenreinigungsmaschine
unterstützt diese Befestigung durch Haftreibung. Klettsysteme sind hierbei nicht notwendig.
[0011] Bevorzugt besteht der Reinigungskörper aus Melaminharzschaum wobei dieser aus einem
offenzelligen und abrasiven Schaumstoffmaterial besteht. Die offenzellige Struktur
weist eine besonders filigrane, räumliche Netzstruktur aus schlanken und damit leicht
verformbaren Stegen auf, welche zur reinigenden Wirkung beiträgt. Insbesondere wird
durch die leicht abrasive Wirkung des Schaumstoffmaterials eine gute Reinigungswirkung
ohne zusätzliche Abrasivpartikel erzeugt. Damit wird die Oberfläche des Bodenbelags
nicht angegriffen und dennoch gründlich gereinigt. Ein beispielhafter Melaminharzschaum
wird unter dem Markenzeichen "Basotect" von der BASF AG vertrieben.
[0012] Bevorzugt weist die profilierte Oberfläche nachgiebige Noppen auf. Aufgrund der Noppen
ergeben sich Erhebungen auf dem Grundkörper, sodass diese in tiefere Stellen der strukturierten
Oberfläche des Bodenbelags eindringen können, bevorzugt bis auf den Grund der Oberflächenstruktur
und auch dort Schmutz entfernen können.
[0013] Bevorzugt weisen die Noppen eine Pyramidenform, eine Pyramidenstumpfform, eine Kegelform,
eine Kegelstumpfform oder im Querschnitt eine Wellenform auf. Bei der Pyramidenform
und Kegelform ergeben sich vergleichsweise spitze Erhebungen der Noppen, sodass fein
strukturierte Bodenbeläge besser gereinigt werden können. Bei der Pyramidenstumpfform
und Kegelstumpfform ergibt sich eine abgeflachte Spitze, was für gröber strukturierte
Bodenbeläge, insbesondere auch für Noppenbeläge, vorteilhaft ist. Bei der im Querschnitt
gesehenen Wellenform haben die Noppen eine abgerundete Spitze und gehen dann in einen
eher stumpfen Noppenbereich über. Damit sind sie sowohl für feine als auch gröber
strukturierte Bodenbeläge geeignet. Die Wellenform ist zudem besonders einfach zu
fertigen. Die Noppenform und die Noppenabmessungen können daher an die zu reinigende
strukturierte Oberfläche des Bodenbelags angepasst sein.
[0014] Bevorzugt weisen die Noppen eine Höhe von 2 mm - 50 mm, noch bevorzugter 10 mm -
20 mm auf. Mit solchen Abmaßen wird ein gutes Verhältnis zwischen
[0015] Flexibilität der Noppen und der für die Reinigungswirkung erforderlichen Steifigkeit
erzielt.
[0016] Bevorzugt weisen die Noppen zueinander einen Abstand von 3 mm - 50 mm, noch bevorzugter
10 mm - 20 mm auf. Mit solchen Abständen kann der verwendete Reinigungskörper optimal
auf den jeweiligen Bodenbelag abgestimmt werden. Hierbei wird sichergestellt, dass
auch feine Vertiefungen des Bodenbelags gereinigt werden können.
[0017] Bevorzugt weist der Melaminharzschaum eine Stauchhärte nach DIN 53577 bzw. ISO 3386
von 5 - 30 (0,5 - 3 kPa bei 40% Materialstauchung) auf. Damit ist das Schaumstoffmaterial
weich genug, um die Noppen in die Vertiefungen des Bodenbelags zu drücken, um damit
eine gute Reinigungsleistung zu gewährleisten.
[0018] Bevorzugt weist der Grundkörper eine Dicke von 10 mm - 60 mm, noch bevorzugter 15
mm - 30 mm und noch bevorzugter 20 mm - 25 mm auf. Durch solche Dicken des Grundkörpers
wird die erforderliche Nachgiebigkeit des Reinigungskörpers bereitgestellt, die sicherstellt,
dass die Bearbeitungsschicht mit dem notwendigen Druck in tiefere Bereiche der strukturierten
Oberfläche eindringen kann, während andere profilierte Oberflächenbereiche der Bearbeitungsschicht
höher gelegene Bereiche des Bodenbelags bearbeiten können.
[0019] Bevorzugt weist die plane Seite des Grundkörpers eine Klettadaptionsschicht insbesondere
eine Klettveloursschicht auf. Eine Klettveloursschicht verbindet sich sehr gut mit
einer Hakenschicht eines Klettsystems und sorgt so für eine gute schlupffreie Kraftübertragung
von einer Reinigungsmaschine auf den Reinigungskörper.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper als runde Scheibe, als Rechteckzuschnitt
oder im Deltaformat ausgebildet. Damit kann der Reinigungskörper auf die jeweilige
Reinigungsmaschine angepasst werden, mit der er verwendet wird.
[0021] Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur maschinellen Reinigung
von strukturierten Bodenbelägen, aufweisend die folgenden Schritte:
- a. Bereitstellen einer Bodenreinigungsmaschine;
- b. Bereitstellen eines Reinigungskörpers aufweisend einen Grundkörper mit einer ersten
planen Seite und einer zweiten Seite mit einer profilierten Oberfläche, wobei der
Grundkörper nachgiebig ist und aus einem Melaminharzschaum besteht;
- c. Befestigen des Reinigungskörpers an der Bodenreinigungsmaschine und
- d. Bearbeiten des strukturierten Bodenbelags mit der Bodenreinigungsmaschine, wobei
Bereiche der profilierten Oberfläche des Reinigungskörpers in tiefe Bereiche des strukturierten
Bodenbelags eindringen.
[0022] Auch hier können mit dem Reinigungskörper tiefere Stellen eines Bodenbelags erreicht
werden und somit mit einer Bodenreinigungsmaschine maschinell gereinigt werden, weil
die profilierte Oberfläche des Reinigungskörpers gut in die tieferen Stellen der strukturierten
Oberfläche des Bodenbelags eindringen kann. Mit gewöhnlichen Reinigungskörpern war
bisher nur eine Reinigung der erhabenen Stellen des Bodenbelags möglich. Der Reinigungskörper
ist bevorzugt ein erfindungsgemäßer Reinigungskörper, wie er oben beschrieben wurde.
4. Kurze Beschreibung der Figuren
[0023] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand
der begleitenden Zeichnungen beschrieben. In denen zeigt:
Fig. 1: einen erfindungsgemäßen Reinigungskörper in einer perspektivischen Ansicht;
Fig. 2: eine Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Reinigungskörpers aus Fig.
1;
Fig. 3: eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Reinigungskörpers;
Fig. 4: eine mikroskopische Aufnahme eines Melaminharzschaums; und
Fig. 5A - E: unterschiedliche Noppenformen für einen erfindungsgemäßen Reinigungskörper.
5. Bevorzugte Ausführungsformen
[0024] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand
der begleitenden Zeichnungen beschrieben. Merkmale einzelner Ausführungsformen lassen
sich mit Merkmalen anderer Ausführungsformen kombinieren, auch wenn dies nicht ausdrücklich
dargestellt ist.
[0025] Die Figuren 1 - 3 zeigen einen Reinigungskörper 1 gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung. Der Reinigungskörper 1 umfasst einen nachgiebigen Grundkörper 10, der auf
einer zweiten Seite 12 mit einer ebenfalls nachgiebigen profilierten Oberfläche 14
versehen ist. Die Oberfläche 14 des Reinigungskörpers 1 tritt in Kontakt mit der Oberfläche
des Bodens und bewirkt dadurch die Reinigungswirkung. Auf einer ersten, der zweiten
Seite 12 des Grundkörpers 10 gegenüberliegenden Seite 16 ist in einer Ausführungsform
des Reinigungskörpers 1 eine Klettadaptionsschicht 30 angebracht. Mit Hilfe dieser
Klettadaptionsschicht 30 lässt sich der Reinigungskörper 1 fest aber lösbar an einer
Reinigungsmaschine (nicht dargestellt) befestigen.
[0026] Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, besteht die profilierte Oberfläche 14 aus
einer Vielzahl von nachgiebigen Noppen 18. Diese bestehen bevorzugt aus dem gleichen
Material wie der Rest des Grundkörpers 10 und sind einstückig mit dem Rest des Grundkörpers
10 ausgebildet. Als Material für den Grundkörper 10 wird ein Melaminharzschaum 11
verwendet, wie er stark vergrößert in Fig. 4 dargestellt ist. Dieses offenporige Material
ist elastisch und weist eine Stauchhärte nach DIN 53577 bzw. ISO 3386 von 5 - 30 auf.
Dies entspricht einem Druck von 0,5 - 3 kPa bei 40% Stauchung des Materials.
[0027] Daneben ist der Melaminharzschaum, wie in Fig. 4 zu sehen, sehr offenzellig und besteht
im Wesentlichen aus räumlich angeordneten stabförmigen Stegen 13, die untereinander
an Verbindungsstellen 15 miteinander verbunden sind. Durch diese sehr offenzellige
Struktur ergibt sich die leichte Abrasivität des verwendeten Materials, die für die
gute Reinigungswirkung ursächlich ist. Der Melaminharzschaum 11 hat zudem den Vorteil,
dass die Reinigungswirkung im Verlauf der Benutzung nicht nachlässt. Die strukturierte
Oberfläche des Reinigungskörpers 1 wird nämlich während der Benutzung leicht abgetragen,
so dass immer neue Stege 13 mit dem zu reinigenden Bodenbelag in Kontakt treten. Der
Melaminharzschaum 11 ist daher quasi "selbstschärfend" und daher stets abrasiv genug,
um die gewünschte Reinigungswirkung zu erzielen.
[0028] Die Form der Noppen 18 kann je nach Anwendungsfall bzw. dem zu reinigenden Bodenbelag
unterschiedlich sein. In Fig.1 ist die Noppenform im Querschnitt eine Wellenform.
Andere Noppenformen sind in den Figuren 5A - E dargestellt, wobei Fig. 5A einen Grundkörper
10 mit kegelförmigen Noppen 18, Fig. 5B einen Grundkörper 10 mit kegelstumpfförmigen
Noppen 18, Fig. 5C einen Grundkörper 10 mit pyramidenförmigen Noppen 18, Fig. 5D einen
Grundkörper 10 mit pyramidenstumpfförmigen Noppen 18 und Fig. 5E wiederum einen Grundkörper
10 mit im Querschnitt wellenförmigen Noppen 18 zeigt. Die Noppen 18 können jedoch
auch andere Formen und Mischformen der gezeigten Formen aufweisen. Für die Reinigung
eines Kunststoffbodens mit Schieferstruktur wird man zweckmäßigerweise eine spitzer
ausgebildete Noppenform wählen, beispielsweise eine spitze Pyramidenstruktur oder
Kegelstruktur, während man für die Reinigung eines Bodens mit Hammerschlag- oder Rundnoppenstruktur
eher eine an der Spitze rund ausgebildete Noppe einsetzen wird.
[0029] Übliche Höhen h der Noppen 18 betragen von 2 mm - 50 mm, bevorzugt 10 mm - 20 mm.
Solche Höhen stellen einerseits die notwendige Nachgiebigkeit und Flexibilität der
Noppen 18 bereit, sind aber so gewählt, dass gleichzeitig die für die Reinigungswirkung
notwendige Steifigkeit und Stabilität der Noppen 18 gegeben ist. Bevorzugt sind die
Noppen 18, wie in Fig. 1 zu sehen, in einem regelmäßigen Muster an der Oberfläche
14 angeordnet, wobei der Abstand a der Noppen untereinander, wie in Fig. 2 dargestellt,
bevorzugt 3 mm - 50 mm beträgt. Auch ein Abstand a von 10 mm - 20 mm hat sich bei
bestimmten Reinigungsaufgaben bewährt.
[0030] Übliche Dicken D des Grundkörpers 10 betragen 10 mm - 60 mm, bevorzugt 15 mm - 30
mm und noch bevorzugter 20 mm - 25 mm. Die Dicke D des Grundkörpers 10, die Höhe h
der Noppen 18 und deren Abstand a wird so gewählt, dass bei der Verwendung des Reinigungskörpers
1 die Stauchung der Noppen 18 beim benötigten Anpressdruck der Maschine auf den Boden
in einem Bereich liegt, der eine gute Eindringung und damit eine gute Reinigung auch
in den tieferen Bereichen bzw. dem Grund der Oberflächenstruktur ermöglicht. Versuche
haben gezeigt, dass eine Stauchung der Noppen von 30 - 70 % gute Reinigungsergebnisse
bei strukturierten Kunststoffböden liefert. Damit kann sich die profilierte Oberfläche
14 des Reinigungskörpers 1 der Struktur des Bodenbelags anpassen, so dass ein nahezu
gleichmäßiger Druck auf der gesamten Reinigungsfläche erzielt wird.
[0031] Die Klettadaptionsschicht 30 kann aus einem Klettvelours oder Klettvlies bestehen,
das auf die zweite Seite 12 des Grundkörpers 10 mit einem geeigneten Klebstoff aufgeklebt
wird. Über die Klettadaptionsschicht 30 kann der Reinigungskörper 1 an einem Reinigungsteller
oder Reinigungsmittelhalter befestigt werden.
[0032] Es sollte erwähnt werden, dass erfindungsgemäße Reinigungskörper 1 gleichermaßen
auch zum Reinigen strukturierter und planer Kunststoff-, Kautschuk-, Holzböden, insbesondere
Dielenböden, Marmor- und Feinsteinböden geeignet sind.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Reinigungskörpers 1 bei
der die erste Seite 16 nicht mit einer Klettadaptionsschicht 30 versehen ist. Diese
Ausführungsform eignet sich daher insbesondere für Bodenreinigungsmaschinen, die einen
oder mehrere Drehteller aufweisen. Hier kann die Bodenreinigungsmaschine einfach auf
den auf dem Boden liegenden Reinigungskörper 1 aufgesetzt werden, so dass dieser per
Reibschluss vom entsprechenden Drehteller mitbewegt wird. Zur Verbesserung der Reibung
kann der Drehteller an seiner Unterseite mit Borsten versehen sein, die in die erste
Seite 16 des Grundkörpers 10 eindringen. Eine Verankerung über ein Klettsystem ist
in diesem Fall nicht notwendig.
[0034] Die erfindungsgemäßen Reinigungskörper 1 eignen sich insbesondere zur Verwendung
mit solchen Bodenreinigungsmaschinen. Sie können jedoch auch mit anderen Reinigungsgeräten
verwendet werden, beispielsweise mit Handreinigungsmaschinen. In jedem Fall ist die
Außenkontur des Reinigungskörpers 1 dann auf die Reinigungsmaschine angepasst. Übliche
Formen sind rund, rechteckig oder das sog. Deltaformat. Bei der Verwendung von Einscheiben-Bodenreinigungsmaschinen
haben die Reinigungskörper 1 eine runde Außenkontur und einen Durchmesser je nach
Maschine von 370 mm - 500 mm.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Reinigungskörper
- 10
- Grundkörper
- 11
- Melaminharzschaum
- 12
- zweite Seite
- 13
- Stege
- 14
- nachgiebige profilierte Oberfläche
- 15
- Verbindungsstellen
- 16
- erste Seite
- 18
- nachgiebige Noppen
- 30
- Klettadaptionsschicht
1. Reinigungskörper (1) zur Reinigung von strukturierten Bodenbelägen, aufweisend:
a. einen Grundkörper (10) mit einer ersten planen Seite (16) und einer zweiten Seite
(12) mit einer profilierten Oberfläche (14); wobei
b. der Grundkörper (10) nachgiebig ist; und
c. aus einem Melaminharzschaum (11) besteht.
2. Verwendung eines Reinigungskörpers (1), aufweisend:
a. einen Grundkörper (10) mit einer ersten planen Seite (16) und einer zweiten Seite
(12) mit einer profilierten Oberfläche (14); wobei
b. der Grundkörper (10) nachgiebig ist; und
c. aus einem Melaminharzschaum (11) besteht;
zur maschinellen Reinigung von strukturierten Bodenbelägen.
3. Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß Anspruch 2, wobei der Reinigungskörper (1)
an einer Bodenreinigungsmaschine durch bloßes Aufsetzen der Bodenreinigungsmaschine
auf den auf dem Boden liegenden Reinigungskörper (1) befestigt ist.
4. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 3, wobei der Melaminharzschaum (11) aus einem offenzelligen und abrasiven Schaumstoffmaterial
besteht.
5. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 4, wobei die profilierte Oberfläche (14) nachgiebige Noppen (18) aufweist.
6. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß Anspruch 5, wobei die
Noppen (18) eine Pyramidenform, eine Pyramidenstumpfform, eine Kegelform, eine Kegelstumpfform
oder im Querschnitt eine Wellenform aufweisen.
7. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß Anspruch 5 oder 6,
wobei die Noppen (18) eine Höhe (h) von 2 mm - 50 mm, bevorzugt 10 mm - 20 mm aufweisen.
8. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
5 - 7, wobei die Noppen zueinander einen Abstand (a) von 3 mm - 50 mm, bevorzugt 10
mm - 20 mm aufweisen.
9. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 8, wobei der Melaminharzschaum (11) eine Stauchhärte nach DIN 53577 bzw. ISO 3386
von 5 - 30 aufweist.
10. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 9, wobei der Grundkörper (10) eine Dicke von 10 mm - 60 mm, bevorzugt 15 mm -
30 mm und noch bevorzugter 20 mm - 25 mm aufweist.
11. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 10, wobei die erste plane Seite (16) des Grundkörpers (10) eine Klettadaptionsschicht
(30) insbesondere eine Klettveloursschicht aufweist.
12. Reinigungskörper oder Verwendung eines Reinigungskörpers gemäß einem der Ansprüche
1 - 11, wobei der Grundkörper (10) als runde Scheibe, als Rechteckzuschnitt oder im
Deltaformat ausgebildet ist.
13. Verfahren zur maschinellen Reinigung von strukturierten Bodenbelägen, aufweisend die
folgenden Schritte:
a. Bereitstellen einer Bodenreinigungsmaschine;
b. Bereitstellen eines Reinigungskörpers (1) aufweisend einen Grundkörper (10) mit
einer ersten planen Seite (16) und einer zweiten Seite (12) mit einer profilierten
Oberfläche (14), wobei der Grundkörper (10) nachgiebig ist und aus einem Melaminharzschaum
(11) besteht;
c. Befestigen des Reinigungskörpers (1) an der Bodenreinigungsmaschine; und
d. Bearbeiten des strukturierten Bodenbelags mit der Bodenreinigungsmaschine, wobei
Bereiche der profilierten Oberfläche (14) des Reinigungskörpers (1) in tiefe Bereiche
des strukturierten Bodenbelags eindringen.
14. Verfahren zur maschinellen Reinigung von strukturierten Bodenbelägen, gemäß Anspruch
13, wobei der Reinigungskörper (1) ein Reinigungskörper nach einem der Ansprüche 1
oder 4 - 12 ist.