[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] In einer Buchdeckenmaschine mit horizontalem Verarbeitungsprinzip [
Liebau, Heinze; "Industrielle Buchbinderei"; Verlag Beruf und Schule, 1997; S.: 399ff] werden Deckelpappen und eine Rückeneinlage aus Karton oder Pappe passgerecht mit
den mit Klebstoff versehenen Bezugsnutzen in einer Anrolleinrichtung vereinigt. Eine
gattungsgemäße Buchdeckenmaschine ist in der
DE 100 57 599 A1 dargestellt und beschrieben. Die Deckelpappen werden aus einem Pappenmagazin ausgeschoben
und gemeinsam mit der Rückeneinlage an Führungsschienen seitlich ausgerichtet der
Anrolleinrichtung zugeführt. Als Rückeneinlage kann ein in der Maschine in Länge und
Breite geschnittener flexibler Rollenschrenz oder ein vorher zugeschnittener Pappenstreifen
Verwendung finden, der unmittelbar vor dem Anrollen in die Zufuhrebene der Deckelpappen
eingebracht wird. Synchron zur Pappenzuführung wird der Bezugsnutzen über einen Nutzenzylinder
in die Anrollebene gebracht. Die überstehenden Kanten der Buchdecke werden anschließend
in hintereinander liegenden Arbeitsstationen entweder im fließenden Durchlauf oder
jeweils im Stillstand eingeschlagen, i.d.R. erst die an Kopf und Fuß überstehenden
Kanten, und nach dem Eckeneinziehen an den Seiten. Abschließend werden die Buchdecken
zwischen Presswalzen einer Andrückvorrichtung geführt zum Anreiben der Pappenteile
auf den Bezugsnutzen. In einer Auslage gelangen die fertigen Buchdecken als Stapel
über einen Rollentisch zur manuellen Abnahme.
[0003] In den bekannten, gattungsgemäßen Buchdeckenmaschinen wird der flexible Rollenschrenz
neben der Pappenzuführung von einer Vorratsrolle abgewickelt und von Rollenmessern
auf Breite zugeschnitten. Über mehrere Umlenkungen mit Tänzerrolle gelangt der Schrenz
zu einer zwischen dem Pappenmagazin und der Anrolleinrichtung angeordneten Schrenzfördereinrichtung,
mit einem Abzugswalzensystem zum taktgemäßen Vorziehen der Materialbahn um eine Länge
gleich der Rückenhöhe. Mittels einer Schneideinrichtung wird ein Abschnitt abgelängt
und als Rückeneinlage von weiteren Mitteln in die Pappenzuführungsebene eingebracht.
[0004] Bei Formatwechsel wird der Breitenzuschnitt der Schrenzbahn manuell auf eine andere
Rückenbreite eingestellt, wobei zur Reduzierung des Abfalls ggf. noch auf eine andere
Schrenzrolle gewechselt wird. Der bereits auf Breite geschnittene Rollenschrenz kann
nicht mehr verwendet werden und muss durch meterlanges Vorziehen der Materialbahn
entsorgt werden, bis die neue Breite an der Schrenzfördereinrichtung anliegt. Eine
Verlegung des Breitenzuschnitts in die Nähe der Schrenzfördereinrichtung würde zwar
die Abfallmenge bei Formatänderung reduzieren, beeinträchtigt aber die Zugänglichkeit
und erfordert eine aufwändigere Lösung für die Beseitigung des Abfalls aus dem Breitenzuschnitt.
Nachteilig ist auch, dass nicht unerhebliche Mengen an Schrenzmaterial allein schon
beim Breitenzuschnitt weggeschnitten werden, sodass eine Automatisierung der Schrenzbreite,
bei der verschiedenen Schrenzbreiten über eine größere Spanne aus einer Schrenzrolle
gefahren werden, nicht wirtschaftlich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen,
die eine abfallarme Automatisierung der Formatänderung insbesondere der Rückeneinlagebreite
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird für die gattungsgemäße Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 erreicht. Bevorzugte Weiterausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
2 bis 11.
[0007] Mit einer das Rückeneinlagematerial quer zur Pappenzuführungsrichtung taktgemäß in
Rückenbreite vorschiebenden Schrenzfördereinrichtung kann zwischen zwei aufeinander
folgend abgelängten Rückeneinlagen die Rückenbreite verändert werden, ohne dass dabei
zusätzlicher Abfall anfällt. Das Rückeneinlagematerial wird nicht mehr wie bisher
längs zum Rücken der Buchdecke zugeführt sondern quer. Mit dem Abtrennen eines Abschnitts
entsteht die gewünschte Rückenbreite. Der bislang erforderliche Breitenzuschnitt an
der Materialbahn entfällt. Der Vorschub des Rückeneinlagematerials, beispielsweise
durch ein Abzugswalzenpaar, kann ohne Rüst- bzw. Verstellzeit von Arbeitstakt zu Arbeitstakt
elektronisch verstellt werden, sodass Buchdecken mit unterschiedlich breiten Rücken
ohne Unterbrechung hergestellt werden können.
[0008] Wenn der Führungskanal für die Rückeneinlage durch das Pappenmagazin hindurch bis
hinter das Pappenmagazin verlängert ist, kann an dem frei vorstehendem, stromaufwärtigen
Ende des Führungskanals die Schrenzfördereinrichtung angeordnet werden, mit dem Vorteil
einer allseitig guten Zugänglichkeit und der einfachen Beseitigung von ggf. anfallendem
Abfall nahe dem Führungskanal. Die abgetrennte Rückeneinlage ist an einer solchen
Stelle des vorstehenden Führungskanals einbringbar, dass mit einem oder mehreren zusätzlichen
Förderhüben der Pappenzuführung die Rückeneinlage in eine Position zwischen den Deckelpappen
des Pappenmagazins überführt wird, aus der dann mit dem nächsten Förderhub die Rückeneinlage
gemeinsam mit den aus dem Magazin vereinzelten Deckelpappen weiter transportiert wird.
[0009] Vorzugsweise wird die Rückeneinlage von der Schrenzfördereinrichtung direkt in den
Führungskanal eingeschoben und mit dem Abtrennen gänzlich in den Führungskanal überführt,
sodass auf zusätzliche Förder- und Leitmittel zum Überführen der abgetrennten Rückeneinlage
in den Führungskanal verzichtet werden kann.
[0010] Mit einer weiteren Schneideinrichtung, welche der Schneideinrichtung zum Abtrennen
der Abschnitte nachgeordnet ist, können die auf Rückenbreite abgelängten Rückeneinlagen
durch einen zumindest einseitigen Beschnitt auf Rückenhöhe zugeschnitten werden. Die
Rückenhöhe kann durch eine in Pappenzuführungsrichtung gerichtete, relative Positionsänderung
der Schneideinrichtung zur abgelängten Rückeneinlage erfolgen.
[0011] In einer bevorzugten Weiterausgestaltung ist der Schrenzfördereinrichtung eine Anlegevorrichtung
für als Bogen bereitgestelltes Rückeneinlagematerial zugeordnet. Die Bogen können
als flexibler Karton (gleich dem Rollenschrenz) oder als feste Pappe vorliegen. Auch
besondere Materialien, wie z.B. Bleche, Kunststoffe oder spezielle Materialkompositionen
sind möglich. Aus einem Bogen können zahlreiche Rückeneinlagen abgeschnitten werden,
sodass erst nach einer Vielzahl von Arbeitstakten ein neuer Bogen angelegt werden
muss. Bei einem Formatwechsel können die Bogen sehr einfach gewechselt werden, wobei
ein entnommener angebrochener Bogen in einem Nachfolgeauftrag aufgebraucht werden
kann. Ein Zuschneiden der von dem Bogen abgetrennten Rückeneinlagen auf Rückenhöhe
ist in der Buchdeckenmaschine nicht erforderlich, wenn die angelegten Bogen bereits
eine Breite entsprechend der gewünschten Rückenhöhe aufweisen. Die vorgehaltene Menge
an Rückeneinlagen kann durch ein Stapelmagazin deutlich erhöht werden. Durch die Vereinzelung
des jeweils untersten Bogens können weitere Bogen ohne Maschinenstopp nachgelegt werden.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Weiterausgestaltung ist der Schrenzfördereinrichtung
eine Abrolleinrichtung für eine von einer Vorratsrolle abzuwickelnde Bahn des Rückeneinlagematerials
zugeordnet, zur Verarbeitung von flexiblem Rollenschrenz. Neben der Bogenverarbeitung
eignet sich die Erfindung auch für die Bahnverarbeitung, wobei die Materialbahn quer
zum Rücken zugeführt wird und eine einzige Rolle einen sehr großen Vorrat an Rückeneinlagematerial
enthalten kann, sodass auf eine Rollenwechseleinrichtung verzichtet werden kann.
[0013] Vorzugsweise ist stromaufwärts von der Schrenzfördereinrichtung eine Schneideinrichtung
zum Beschneiden des Rückeneinlagematerials auf eine Breite gleich der Rückenhöhe angeordnet,
sodass aus der abgewichelten Bahn oder dem angelegten Bogen verschiedene Rückenhöhen
gefahren werden können.
[0014] Durch die Anordnung von wenigstens zwei Schrenzfördereinrichtungen können mehrere
Rückeneinlagematerialien zur wahlweisen oder auch redundanten Verarbeitung in der
Buchdeckenmaschine bereitgehalten werden, sodass bei Auftrags- oder Rollenwechsel
die Rüst- bzw. Wechselzeiten entfallen.
[0015] Mit einer Ausschleuseinrichtung im Bereich des Führungskanals können taktgemäß nicht
benötigte oder in falscher Breite vorliegende Rückeneinlagen ausgeschleust werden,
ohne dass dafür die Buchdeckenmaschine angehalten werden muss. Bspw. können damit
bei der Bogenverarbeitung anfallende Reststücke des Rückeneinlagematerials automatisch
entfernt werden.
[0016] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung einer
erfindungsgemäß ausgestatteten Buchdeckenmaschine anhand der beigefügten Zeichnung
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Buchdeckenmaschine;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Buchdeckenmaschine;
- Fig. 3
- eine Queransicht auf eine Schrenzfördereinrichtung mit zugeordnetem Bogenmagazin;
- Fig. 4
- eine Queransicht auf eine Schrenzfördereinrichtung zur Verarbeitung von Rollenschrenz;
- Fig. 5
- die Schrenzfördereinrichtung mit zugeordneter Ausschleusung;
- Fig. 6
- zwei, Rückeneinlagematerial wahlweise zuführende Schrenzfördereinrichtungen.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Buchdeckenmaschine 1, in der Buchdecken 10 durch
Zusammenfügen von Deckelpappen 2 und Rückeneinlagen 3 auf Bezugsnutzen 4 hergestellt
werden. Ein jeweiliger Bezugsnutzen 4 wird von einer hier nicht näher dargestellten,
bekannten Nutzenzuführung 11 einem Nutzenzylinder 12 zugeführt, der den Bezugsnutzen
4 mit Greifern 12 a übernimmt, an einer Auftragswalze 14 eines Leimwerks 13 vorbeiführt
und im Fügepunkt an die beiden synchron zugeführten Deckelpappen 2 und der einen Rückeneinlage
3 anrollt. Andrückrollen 15 drücken im Fügepunkt die Pappen 2, 3 auf den Bezugsnutzen
4, während ein hin- und herbewegter Saugbalken 16 die Buchdecke 10 von der aus Nutzenzylinder
12 und Andrückrollen 15 gebildeten Anrolleinrichtung übernimmt, um sie einer hier
nicht gezeigten Einschlag- und Andrückstation zuzuführen.
[0018] Die Deckelpappen 2 befinden sich in einem Pappenmagazin 24. Die jeweils untersten
Deckelpappen 2.1 werden von einem ersten Pappenschieber 21.1 einer Pappenzuführung
20 ausgeschoben und zu einer Zwischenposition 27 geführt, aus der sie mit einem zweiten
Pappenschieber 21.2 unter Ausrichtung an äußeren Pappenführungen 25 dem Fügepunkt
zugeführt werden. Die Pappenschieber 21.1, 21.2 sind in einem festen Abstand miteinander
gekoppelt und werden mit einem konstanten Förderhub 23 gleich diesem Abstand taktgemäß
vor und zurück bewegt. In dem Ausführungsbeispiel ist die vorlaufende Kante der Pappen
2, 3 als feste Bezugskante festgelegt. Formatverstellungen V
RH nach der Rückenhöhe der Buchdecken 10 sind daher an der Hinterkante wirksam, sodass
diesbezüglich auch die Hublage des Förderhubes 23 verstellt wird.
[0019] Die Rückeneinlagen 3 werden in einem auf Rückeneinlagebreite B
s einstellbaren Führungskanal 26 mit an den Pappenschiebern 21.1, 21.2 gekoppelten
Schrenzschiebern 22.1 bis 22.4 vorgeschoben, wobei die Rückeneinlagen 3 hinter dem
Pappenmagazin 24 in den durch das Pappenmagazin 24 hindurch verlängerten Führungskanal
26 eingebracht werden.
[0020] Erfindungsgemäß wird von einem Abzugswalzenpaar 31 einer Schrenzfördereinrichtung
30 Rückeneinlagematerial 5, 6 quer zur Pappenzuführungsrichtung 23 in den Führungskanal
26 eingeschoben und mittels einer aus Ober- und Untermesser 33, 34 bestehenden Schneideinrichtung
32 in Rückeneinlagebreite B
s von dem Rückeneinlagematerial 5, 6 abgetrennt und dabei gänzlich in den Führungskanal
26 überführt. Mit dem ersten Schrenzschieber 22.1 wird die abgetrennte Rückeneinlage
3 in eine Zwischenposition 28 überführt, aus der sie mit dem zweiten Schrenzschieber
22.2 in eine Position innerhalb des Pappenmagazins 24 transportiert wird, von wo aus
sie dann gemeinsam mit den Deckelpappen 2 mit dem dritten und vierten Schrenzschieber
22.3 und 22.4 bis zur Anrolleinrichtung weiter transportiert wird.
[0021] Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsform der Schrenzzuführung. Der Schrenzfördereinrichtung
30 ist ein Bogenmagazin 35 für Rückeneinlagebogen 5 zugeordnet, aus dem der jeweils
unterste Rückeneinlagebogen 5.1 mittels eines Saugers 36 vereinzelt und dem Abzugswalzenpaar
31 zum taktgemäßen Vorziehen in Rückeneinlagebreite B
s zugeführt wird.
[0022] Die Rückeneinlagebogen 5 können von Pappenkreisscheren oder Planschneidern bereits
im Vorfeld auf eine Breite entsprechend der benötigten Rückeneinlagelänge L
s zugeschnitten sein. Ein Zuschneiden der von dem Rückeneinlagebogen 5 abgetrennten
Rückeneinlagen 3 auf die benötigte Rückeneinlagelänge L
s ist dann in der Buchdeckenmaschine 1 nicht mehr erforderlich. In den Fig. 1 und 2
ist der Fall dargestellt, dass die von dem Rückeneinlagematerial 5, 6 abgetrennte
Rückeneinlage 3 etwas länger als die benötigte Rückeneinlagelänge L
s ist. Diese wird durch einen einseitigen Beschnitt-mittels einer in der Zwischenposition
28 am Führungskanal 26 angeordneten Schneideinrichtung 39 geschaffen. Das dabei abgetrennte
Abfallstück 3 a kann einfach nach unten in einen bereitgestellten Abfalleimer 40 fallengelassen
werden.
[0023] Bei den Rückeneinlagebogen 5 kann es sich um flexiblen Karton (gleich dem Rollenschrenz)
oder um feste Pappe handeln. Auch andere Materialien, wie z.B. Bleche, Kunststoffe
oder spezielle Materialkompositionen können mit der Schrenzzuführung nach Fig. 3 zugeführt
werden.
[0024] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform der Schrenzzuführung. Der Schrenzfördereinrichtung
30 ist hier eine Abrolleinrichtung 37 für eine von einer Vorratsrolle 7 abzuwickelnde
Rückeneinlagebahn 6 zugeordnet, zur Verarbeitung von flexiblem Rollenschrenz. Es ist
noch eine Seitenbeschnitteinrichtung 38 vorgesehen, mit der die Rückeneinlagebahn
6 auf eine Breite entsprechend der benötigten Rückeneinlagelänge L
s zugeschnitten wird. Die Seitenbeschnitteinrichtung 38 könnte auch bei der Bogenverarbeitung
gemäß Fig. 3 zum Einsatz kommen. Aus der abgewickelten Rückeneinlagebahn 6 bzw. dem
angelegten Rückeneinlagebogen 5 können so verschiedene Rückeneinlagelängen L
s gefahren werden.
[0025] Dadurch dass erfindungsgemäß die Rückeneinlagebahn 6 quer zum Rücken zugeführt wird
und die Rückeneinlagen 3 in schmaler Rückeneinlagebreite B
s abgetrennt werden, enthält eine einzige Rolle einen sehr großen Vorrat an Rückeneinlagematerial,
sodass auf eine Rollenwechseleinrichtung verzichtet werden kann.
[0026] Fig. 5 zeigt eine Ausschleuseinrichtung für nicht benötigte oder in falscher Breite
vorliegende Rückeneinlagen, bspw. die bei der Bogenverarbeitung anfallenden Reststücke
8 des zugeführten Rückeneinlagebogens 5. Zum automatischen Ausschleusen wird einfach
eine den Führungskanal 26 begrenzende Führungsschiene 29 auf- und zugefahren.
[0027] Fig. 6 zeigt die Anordnung von zwei, Rückeneinlagematerial 5, 6 wahlweise zuführende
Schrenzfördereinrichtungen 30.1, 30.2. Es können durch die beiden Schrenzfördereinrichtungen
30.1, 30.2 Rückeneinlagebogen 5 bzw. Rückeneinlagebahnen 6 von gleicher Beschaffenheit
und Abmessung im Sinne einer redundaten Anordnung zugeführt werden, sodass bei Ausfall
einer Schrenzfördereinrichtung 30.1 oder bei Aufbrauchen des Rückeneinlagematerials
5, 6 die jeweils andere Schrenzfördereinrichtung 30.2 die weitere Zuführung übernimmt.
Die andere Schrenzfördereinrichtung 30.2 kann aber auch mit einem anderen, für einen
Folgeauftrag bestimmten Rückeneinlagematerial 5, 6 vorbreitet werden, sodass bei Auftragswechsel
die Rüst- bzw. Wechseizeiten an der Schrenzzuführung entfallen.
1. Vorrichtung zum Ablängen und Zuführen von Rückeneinlagen (3) für eine Buchdeckenmaschine (1),
mit einer Schrenzfördereinrichtung (30) zum taktsynchronen Vorziehen eines Rückeneinlagematerials
(5, 6) aus vorzugsweise Karton oder Pappe, mit einer Schneideinrichtung (32) zum Abtrennen
eines Abschnitts des Rückeneinlagematerials als Rückeneinlage (3), mit Mitteln zum
Einbringen der Rückeneinlage (3) in einen Führungskanal (26) einer die Rückeneinlage
(3) und weitere Deckelpappen (2) schiebenden Pappenzuführung (20) zum synchronen Zuführen
der Pappen (2, 3) an einem an einer Leimauftragswalze (14) beleimten und über einen
Nutzenzylinder (12) zugeführten Bezugsnutzen (4) in einer Anrolleinrichtung (12, 15),
gekennzeichnet durch eine das Rückeneinlagematerial (5, 6) quer zur Pappenzuführungsrichtung (23) taktgemäß
in Rückenbreite (Bs) vorschiebende Schrenzfördereinrichtung (30).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrenzfördereinrichtung (30) hinter einem Pappenmagazin (24) für die Deckelpappen
(2) angeordnet ist, mit einem durch das Pappenmagazin (24) hindurch verlängerten Führungskanal
(26) zur Aufnahme der abgetrennten Rückeneinlage (3).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückeneinlage (3) von der Schrenzfördereinrichtung (30) in den Führungskanal
(26) eingeschoben wird, wobei mit dem Abtrennen die Rückeneinlage (3) gänzlich in
den Führungskanal (26) überführt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine weitere Schneideinrichtung (39) zum zumindest einseitigen Zuschneiden der auf
Rückenbreite (Bs) abgelängten Rückeneinlage (3) auf Rückenhöhe (Ls).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine der Schrenzfördereinrichtung (30) zugeordnete Anlegevorrichtung (35, 36) für
Bogen (5) des Rückeneinlagematerials.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen (5) eine Breite entsprechend der Rückenhöhe (Ls) aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch ein Magazin (35) für Stapel von Bogen (5) mit einer Vereinzelungsvorrichtung (36)
zur Übergabe des jeweils untersten Bogens (5.1) an die Schrenzfördereinrichtung (30).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine der Schrenzfördereinrichtung (30) zugeordnete Abrolleinrichtung (37) für eine
von einer Vorratsrolle (7) abzuwickelnde Bahn (6) des Rückeneinlagematerials.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine stromaufwärts von der Schrenzfördereinrichtung (30) angeordnete Schneideinrichtung
(38) zum Beschneiden des Rückeneinlagematerials (5, 6) auf eine Breite gleich der
Rückenhöhe (Ls).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch die Anordnung von wenigstens zwei Schrenzfördereinrichtungen (30.1, 30.2) zum wahlweisen
Vorziehen eines jeweiligen Rückeneinlagematerials (5, 6).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine Ausschleusvorrichtung (29) für abgelängte Rückeneinlagen (3) und/oder Reststücke
(8) des Rückeneinlagematerials (5).