[0001] Die Erfindung betrifft ein Bedienaggregat gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bedienaggregate für Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen, die eine Vielzahl von
Arbeitsstellen aufweisen, welche ihrerseits jeweils über verschiedene Spulen- und
Fadenhandhabungseinrichtungen, wie einen Spulenrahmen, ein Greiferrohr und eine Saugdüse
verfügen, sind seit langem bekannt und in zahlreichen Patentschriften ausführlich
beschrieben.
[0003] Solche zum Beispiel als Kreuzspulenwechsler ausgebildeten Bedienaggregate sind in
der Regel verfahrbar auf Laufbahnen angeordnet und greifen im Bedarfsfall helfend
an den Arbeitsstellen ein.
[0004] In der
DE 10 2007 036 696 A1 ist beispielweise ein Kreuzspulenwechsler beschrieben, der über Fahrwerke verfügt,
mit denen er auf maschinenlangen Laufbahnen, die oberhalb der Arbeitsstellen eines
Kreuzspulautomaten angeordnet sind, verfahrbar gelagert ist.
[0005] Der bekannte Kreuzspulenwechsler versorgt im Bedarfsfall selbsttätig die Arbeitsstellen
der vorgenannten Textilmaschine. Das heißt, der Kreuzspulenwechsler sorgt beispielsweise
dafür, dass Kreuzspulen, die einen vorbestimmten Durchmesser erreicht haben, auf eine
textilmaschineneigene Transporteinrichtung überführt werden.
[0006] Anschließend wechselt der Kreuzspulenwechsler aus einem arbeitsstelleneigenen Hülsenmagazin
eine neue Leerhülse in den Spulenrahmen der betreffenden Arbeitsstelle ein.
[0007] Der Kreuzspulenwechsler ist zu diesem Zweck mit verschiedenen Handhabungselementen
ausgestattet, die im Zuge des Wechselvorganges Kreuzspule/Leerhülse benötigt werden.
[0008] Solche Kreuzspulenwechsler verfügen beispielsweise über einen Rahmenöffner, einen
Rahmenheber, eine Spulenführungsvorrichtung, einen Hülsenzubringer sowie über einen
Fadenheber.
[0009] Bei dem in der
DE 10 2007 036 696 A1 beschriebenen Kreuzspulenwechsler erfolgt der Antrieb der verschiedenen Handhabungselemente
über elektromotorische Einzelantriebe, die jeweils an eine kreuzspulenwechslereigene
Steuereinrichtung angeschlossen sind.
[0010] Anstelle einer Vielzahl von Einzelantrieben kann ein solcher Kreuzspulenwechsler
allerdings auch einen zentralen Antrieb aufweisen, der ein Kurvenscheibenpaket antreibt,
an das über entsprechende Hebelgestänge die verschiedenen Handhabungselemente angeschlossen
sind.
[0011] Obwohl die bekannten Kreuzspulautomaten über zahlreiche Handhabungselemente verfügen,
sind diese Bedienaggregate bislang nicht in der Lage, helfend einzugreifen, wenn beispielsweise
die arbeitsstelleneigene Saugdüse Schwierigkeiten bei der Aufnahme eines nach einer
Fadenunterbrechung auf die Mantelfläche einer Kreuzspule aufgelaufenen oder an einer
der Seitenwände der Kreuzspule anhaftenden Fadens hat.
[0012] Bislang war in einem solchen Fall stets ein manueller Eingriff durch das Bedienpersonal
notwendig.
[0013] Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Kreuzspulenwechsler dahingehend zu modifizieren, dass er im
Bedarfsfall an einer Arbeitsstelle helfend eingreifen kann.
[0014] Das heißt, wenn nach einer Fadenunterbrechung an einer Arbeitsstelle Schwierigkeiten
bei der Fadenaufnahme auftreten, soll der Kreuzspulenwechsler helfend so eingreifen,
dass die arbeitstelleneigene Saugdüse das nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten
Fadenreinigerschnitt beispielsweise auf die Mantelfläche einer im Spulenrahmen einer
Arbeitsstelle gehalterten Kreuzspule aufgelaufene Fadenende des Oberfadens zuverlässig
aufnehmen kann.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bedienaggregat gelöst, das die im Anspruch
1 beschriebenen Merkmale aufweist.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Der Einsatz eines erfindungsgemäß ausgestatteten Bedienaggregates hat insbesondere
den Vorteil, dass an den Arbeitsstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
auf relativ einfache Weise und damit verhältnismäßig kostengünstig gewährleistet werden
kann, dass ein nach einer Spulunterbrechung auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufener
oder an einer der Seitenflächen der Kreuzspule haftender Faden, selbst beim Vorliegen
schwieriger Bedingungen, durch die arbeitsstelleneigene Saugdüse leicht aufnehmbar
bleibt und durch die Saugdüse an die Spleißvorrichtung überführt werden kann.
[0018] Das heißt, wenn eine Saugdüse Schwierigkeiten mit der Aufnahme des Oberfadens hat,
weil dieser zum Beispiel stark in die Oberfläche der Kreuzspule eingewalzt ist, wird
einfach das mit einem Fadenlöser ausgestattete Bedienaggregat angefordert.
[0019] Das Bedienaggregat bearbeitet dann mit seinem mittels der Steuereinrichtung des Bedienaggregates
aktivierbaren Fadenlöser an der betreffenden Arbeitsstelle die in Abwickelrichtung
rotierende Kreuzspule und legt dabei das Fadenende des Oberfadens stets so bereit,
dass es anschließend von der arbeitsstelleneigenen Saugdüse problemlos erfasst werden
kann.
[0020] Während bislang im Fall der Nichterfassung des Fadenendes an der Kreuzspule durch
die Saugdüse die Bedienungsperson eingreifen musste, was aufgrund der Überlastung
der Bedienperson oft mit Produktivitätseinbuße verbunden war, kann jetzt das Bedienaggregat
diese Aufgabe übernehmen.
[0021] Dabei kann, abhängig davon, welche über den üblichen Wechselbedarf hinausgehende
Kapazität das Bedienaggregat besitzt, die erfindungsgemäße Funktion ausgeweitet werden.
[0022] So kann beispielsweise der an der Saugdüse anstehende Unterdruck reduziert werden,
wenn die damit verbundene zunehmende Anzahl von Nichterfassungen des Fadenendes allein
durch die Saugdüse lediglich zu einem verstärkten Einsatz des Bedienaggregates innerhalb
dessen freien Kapazität respektive innerhalb des Leistungsvermögens seines Fadenlösers
führt.
[0023] Das heißt, wenn die Saugdüse sowohl zur Aufnahme "normaler" Fadenenden als auch zur
Aufnahme von durch einen Fadenlöser bereitgelegten Fadenenden nur einen relativ niedrigen
Unterdruck benötigt, kann der bislang an den Saugdüsen anstehende Unterdruck, der
so ausgelegt ist, dass im Bedarfsfall möglichst auch schwierig zu lösende Fadenenden
aufgenommen werden konnten, deutlich verringert und damit Energie eingespart werden.
[0024] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
der Fadenlöser an der Spulenführungseinrichtung des Kreuzspulenwechslers angeordnet
ist.
[0025] Das heißt, der Fadenlöser wird an einem bereits vorhandenen, definiert ansteuerbaren
Handhabungselement des Kreuzspulenwechslers festgelegt, mit der Folge, dass sich die
Modifikationen am Kreuzspulenwechsler in Grenzen halten.
[0026] Gemäß Anspruch 3 ist der Fadenlöser als Friktionsfadenlöser ausgebildet. Mit einem
solchen Friktionsfadenlöser können auch stark eingewalzte Fadenenden relativ problemlos
so bearbeitet werden, dass die arbeitsstelleneigene Saugdüse das Fadenende sicher
aufnehmen kann.
[0027] Zum Erreichen dieses Zieles ist der Friktionsfadenlöser so ansteuerbar, dass er im
Bedarfsfall auf der Mantelfläche der im Spulenrahmen einer Arbeitsstelle gehalterten
Kreuzspule aufgesetzt oder an eine der Seitenflächen der Kreuzspule angelegt werden
kann.
[0028] Der Friktionsfadenlöser weist zu diesem Zweck vorzugsweise wenigstens ein bürstenartig
ausgebildetes Löseelement auf. Durch eine solche bürstenartige Ausbildung des oder
der Löseelemente ist einerseits auf relativ einfache Weise eine schonende Behandlung
der Kreuzspule während des Ablösevorganges zu gewährleisten, anderseits kann mit einer
solchen Einrichtung sichergestellt werden, dass auch bei schwierigen Garnen, zum Beispiel
bei Garnen, die stark in die Mantelfläche eingewalzt sind oder bei haarigen Garnen,
die sich in der Mantelfläche oder einer der Seitenflächen verhakt haben, das betreffende
Fadenende zuverlässig bereitgelegt werden kann.
[0029] Gemäß Anspruch 4 ist in einer alternativen Ausführungsform vorgesehen, dass der Fadenlöser
als Pneumatikfadenlöser ausgebildet ist, der über eine Blasdüseneinrichtung verfügt,
die mittels eines Blasluftstrahls das Lösen des Fadenendes eines auf die Mantelfläche
der Kreuzspule aufgelaufenen oder an einer der Seitenflächen der Kreuzspule anhaftenden
Fadens initiiert.
[0030] Das heißt, mittels einer am Kreuzspulewechsler angeordneten Blasdüseneinrichtung
wird, vorzugsweise während die Kreuzspule langsam entgegen ihrer der Abwickelrichtung
rotiert, eine Blasluftströmung so auf die Kreuzspule gegeben, dass das Fadenende des
Oberfadens von der Kreuzspule abgehoben wird.
[0031] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform (Anspruch 5) ist vorgesehen, dass
der Kreuzspulenwechsler eine Fadenlöseeinrichtung aufweist, die sowohl ein bürstenartig
ausgebildetes Löseelement aufweist, als auch mit einer Blasdüseneinrichtung ausgestattet
ist.
[0032] Das heißt, die Spulenführungseinrichtung des Kreuzspulenwechslers ist mit einer Blasdüseneinrichtung
ausgestattet, die den Friktionsfadenlöser im Bedarfsfall beim Lösen des Fadenendes
unterstützt.
[0033] Die Blasdüseneinrichtung kann beispielsweise definiert immer dann zugeschaltet werden,
wenn ein erster Versuch oder mehrere Versuche das Fadenende allein mit dem mechanischen
Friktionsfadenlöser von der Kreuzspule so abzuheben, dass es von der Saugdüse der
Arbeitsstelle aufgenommen werden kann, fehlgeschlagen sind.
[0034] Die Entscheidung, ob die Blasdüseneinrichtung aktiviert werden muss oder nicht, kann
beispielsweise abhängig gemacht werden vom Signal einer innerhalb der arbeitsstelleneigenen
Saugdüse angeordneten Sensoreinrichtung.
[0035] Mit solchen an sich bekannten Sensoreinrichtungen wird bislang lediglich überwacht,
ob eine Saugdüse bei ihrem Versuch der Aufnahme eines Oberfadens erfolgreich war.
[0036] Wie im Anspruch 6 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform außerdem vorgesehen,
dass die Spulenführungseinrichtung den Friktionsfadenlöser in Abhängigkeit von vorgebbaren
Anforderungen, wie beispielsweise einem vorteilhaften Anpressdruck, an die Mantelfläche
der Kreuzspule anstellbar ist. Durch eine solche Ausbildung wird gewährleistet, dass
der Friktionsfadenlöser nicht nur unabhängig von der Größe und oder Breite der zu
handhabenden Kreuzspule stets sehr exakt und damit fadenschonend positioniert wird,
sondern dass der Friktionsfadenlöser auch, beispielsweise abhängig vom Garnmaterial
oder der Garnnummer, mit einem vorgebbaren, vorteilhaften Anpressdruck an die Kreuzspule
angelegt werden kann.
[0037] Ähnliche Vorteile sind mit der im Anspruch 7 beschriebenen Ausführungsform, bei der
die Stärke des Blasluftstrahles der Blasdüseneinrichtung des als Pneumatikfadenlöser
ausgebildeten Fadenlösers definiert einstellbar ist, erzielbar.
[0038] Auch mit einer solchen Einrichtung ist, zum Beispiel abhängig vom Garnmaterial oder
der Garnnummer, eine schonende Ablösung des Fadenendes von der Kreuzspule realisierbar.
[0039] Wie in den Ansprüchen 8 und 9 dargelegt, kommen im Zusammenhang mit den verschiedenen
Handhabungseinrichtungen des Kreuzspulenwechslers vorzugsweise elektromotorische Einzelantriebe
in Form von Schrittmotoren zum Einsatz, die in vorteilhafter Ausführungsform über
Steuerleitungen an die Steuereinrichtung des Kreuzspulenwechslers angeschlossen sind.
[0040] Der Vorteil des Einsatzes von Schrittmotoren sowie deren Ansteuerung durch die kreuzspulenwechslereigene
Steuereinrichtung liegt einerseits in der kompakten Bauweise solcher Antriebe sowie
anderseits in dem relativ geringen Aufwand, der notwendig ist, derartige Antriebe
mit großer Genauigkeit anzusteuern.
[0041] Das heißt, durch die Verwendung eines Schrittmotors ist es möglich, sicherzustellen,
dass zum Beispiel der Friktionsfadenlöser bei jedem Einsatzfall stets zuverlässig
und mit genau dosierter Anpresskraft auf die Mantelfläche der Kreuzspule aufgesetzt
oder an eine der Seitenflächen der Kreuzspule angelegt wird.
[0042] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0043] Es zeigt:
- Fig.1
- eine Vorderansicht einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einer Vielzahl
von Arbeitsstellen und einem fahrbar gelagerten, erfindungsgemäß ausgestatteten Bedienaggregat,
vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers,
- Fig.2
- in Seitenansicht, gemäß Schnitt II-II der Fig.1, einen an einer Arbeitsstelle der
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine positionierten Kreuzspulenwechsler, dessen
mittels einer Steuereinrichtung aktivierbarer Fadenlöser als Friktionsfadenlöser ausgebildet
ist,
- Fig.3
- eine perspektivische Ansicht eines Kreuzspulenwechslers, gemäß Blickrichtung des Pfeils
X in Fig.2, wobei der Kreuzspulenwechsler eine Fadenlöseeinrichtung aufweist, die
sowohl über ein bürstenartig ausgebildetes Löseelement als auch über eine Blasdüseneinrichtung
verfügt,
- Fig.4
- eine perspektivische Seitenansicht einer Arbeitsstelle der Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine, mit einem gemäß Fig.3 ausgestatteten Kreuzspulenwechsler, der die
Fadenlöseeinrichtung im Einsatz hat.
[0044] In Fig. 1 ist in Vorderansicht schematisch eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine,
im Ausführungsbeispiel ein mit der Bezugszahl 1 gekennzeichneter Kreuzspulautomat,
dargestellt. Derartige Kreuzspulautomaten 1 weisen üblicherweise eine Vielzahl gleichartiger,
nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 sowie wenigstens ein Maschinenendgestell
36 auf.
[0045] Auf den Arbeitsstellen 2 werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, die
auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produzierten Spinnkopse 9 zu großvolumigen
Kreuzspulen 11 umgespult.
[0046] Die fertig gestellten Kreuzspulen 11 werden anschließend mittels eines selbsttätig
arbeitenden Bedienaggregates 23, vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine
textilmaschineneigene Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführt und zu einer maschinenendseitig
angeordneten (nicht dargestellten) Spulenverladestation oder dergleichen gefördert.
[0047] Derartige Kreuzspulautomaten 1 verfügen in der Regel über eine Logistikeinrichtung
in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3, in dem, auf Transporttellern 8,
Spinnkopse 9 beziehungsweise leere Spinnkopshülsen 34 umlaufen.
[0048] Des Weiteren besitzen solche Kreuzspulautomaten 1 meistens eine Zentralsteuereinheit
37, die, beispielsweise über einen Maschinenbus 40, sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern
39 der einzelnen Arbeitsstellen 2 als auch mit der Steuereinrichtung 38 des die Arbeitsstellen
2 bedienenden Kreuzspulenwechslers 23 verbunden ist.
[0049] Der Kreuzspulenwechsler 23 ist mit Fahrwerken 24, 25 auf maschinenlangen Laufbahnen
26, 27, die oberhalb der Arbeitsstellen 2 angeordnet sind, verfahrbar gelagert.
[0050] Die Antriebsrollen 24 sind an Einzelantriebe, vorzugsweise an Schrittmotoren 70,
71 angeschlossen und können über die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers
23 definiert angesteuert werden.
[0051] Der Kreuzspulenwechsler 23 sorgt im Bedarfsfall dafür, dass die auf den Arbeitsstellen
2 fertig gestellten Kreuzspulen 11 ordnungsgemäß auf die Kreuzspulentransporteinrichtung
21 überführt werden und wechselt anschließend jeweils selbsttätig eine Kreuzspulenleerhülse
28 in den Spulenrahmen 18 der betreffenden Arbeitsstelle 2 ein.
[0052] Die entsprechende Kreuzspulenleerhülse 28 entnimmt den Kreuzspulenwechsler 23 vorzugsweise
einem spulstelleneigenen Leerhülsenmagazin 22, das jeweils oberhalb der Arbeitsstelle
2 angeordnet ist.
[0053] Wie vorstehend bereits angedeutet, verfügen derartige Kreuzspulautomaten 1 in der
Regel über ein Spulen- und Hülsentransportsystem 3, von dem in Fig.2 lediglich die
maschinenlange Spinnkopszuführstrecke 4, die hinter den Arbeitsstellen 2 verlaufende,
reversierend angetriebene Speicherstrecke 5, eine der zu den Arbeitsstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 6 sowie die Leerhülsenrückführstrecke 7 dargestellt ist.
[0054] Die relativ wenig Garnvolumen aufweisenden Spinnkopse 9 werden in den Abspulstellungen
10, die sich im Bereich der Quertransportstrecken 6 befinden, zu großvolumigen Kreuzspulen
11 umgespult.
[0055] Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur
angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb derartiger
Arbeitsstellen 2 gewährleisten.
[0056] Die Fig. 2 zeigt in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 eines Kreuzspulautomaten 1,
an der ein erfindungsgemäß ausgestatteter Kreuzspulenwechsler 23 positioniert ist.
[0057] In Fig.2 ist der vom Spinnkops 9 zur Kreuzspule 11 laufende Faden mit der Bezugszahl
30, eine spulstelleneigene Saugdüse mit 12, ein Greiferrohr mit 42, eine Spleißeinrichtung
mit 13, eine Fadenspanneinrichtung mit 14, ein Fadenreiniger mit Fadenschneideinrichtung
mit 15 sowie eine Paraffiniereinrichtung mit 16 gekennzeichnet.
[0058] Derartige Spulstellen 2 verfügen des Weiteren über eine, vorzugsweise durch einen
elektromotorischen Einzelantrieb 50 beaufschlagbare Spultrommel 17, die die Kreuzspule
11, die in einem Spulenrahmen 18 gehalten ist, während des Spulvorganges über Reibschluss
rotiert.
[0059] Im Ausführungsbeispiel ist unterhalb des Spulenrahmens 18, der um eine Achse 19 schwenkbar
gelagert ist, ebenfalls um die Schwenkachse 19 begrenzt drehbar, ein Schwenkblech
20 angeordnet, über das eine fertig gestellte Kreuzspule 11 auf die hinter den Arbeitsstellen
2 verlaufende Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführbar ist.
[0060] Wie in Fig.2 weiter angedeutet, werden die Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten
1 durch einen selbsttätig arbeitenden Kreuzspulenwechsler 23 versorgt.
[0061] Das heißt, der Kreuzspulenwechsler 23 sorgt dafür, dass Kreuzspulen 11, die einen
vorbestimmten Durchmesser erreicht haben, auf die Kreuzspulentransporteinrichtung
21 überführt werden und dass anschließend eine neue Kreuzspulenleerhülse 28 in den
Spulenrahmen 18 eingewechselt wird, die der Kreuzspulenwechsler 23 beispielsweise
einem arbeitsstelleneigenen Leerhülsenmagazin 22 entnimmt.
[0062] Die wichtigsten der im Zuge eines Wechselvorganges Kreuzspule/Leerhülse benötigten,
vorzugsweise einzelmotorisch antreibbaren Handhabungselemente des Kreuzspulenwechslers
23 sind in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
[0063] Zu diesen wichtigen Handhabungselementen gehören beispielsweise der Rahmenöffner
29, der Rahmenheber 32, die Spulenführungsvorrichtung 33, der Hülsenzubringer 31 sowie
der Fadenheber 41. Die einzelnen Handhabungselemente sind jeweils über einen der Schrittmotoren
51 - 55 definiert ansteuerbar, die zu diesem Zweck jeweils über eine der Steuerleitungen
58 - 62 an die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers 23 angeschlossen sind.
[0064] Das heißt, der Rahmenöffner 29 verfügt über einen Schrittmotor 52, der seinerseits
über eine Steuerleitung 59 an die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers 23
angeschlossen ist.
[0065] Der Schrittmotor 51 für den Rahmenheber 32 ist entsprechend über eine Steuerleitung
58 mit der Steuereinrichtung 38 verbunden. Die Spulenführungseinrichtung 33 weist
vorzugsweise zwei Schrittmotoren 53, 55 auf, die jeweils getrennt ansteuerbar sind.
[0066] Mittels des Schrittmotors 53 kann dabei der Spulenführungsarm 43A definiert verschwenkt
werden, während der Spulenführungsarm 43B über den Schrittmotor 55 verschwenkbar ist.
[0067] Die Schrittmotoren 53, 55 sind ebenfalls über entsprechende Steuerleitungen 60, 62
an die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers 23 angeschlossen.
[0068] Des Weiteren ist ein Schrittmotor 54 zum Positionieren eines Hülsengreifers 31 und
ein (nicht dargestellter) Schrittmotor zum Einstellen eines Fadenhebers 41 vorgesehen.
[0069] Auch diese Schrittmotoren stehen jeweils über eine Steuerleitung mit der Steuereinrichtung
38 in Verbindung. Der Schrittmotor 54 ist beispielsweise über die Steuerleitung 61
an die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers 23 angeschlossen. Gemäß vorliegender
Erfindung greift der Kreuzspulenwechsler 23 allerdings nicht nur bei einem Wechselvorgang
Kreuzspule /Leerhülse an den Arbeitsstellen 2 ein, sondern wird auch helfend tätig,
wenn es an einer der Arbeitsstellen 2 nach einem Fadenbruch oder nach einem kontrollierten
Reinigerschnitt zu Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme eines beispielsweise auf
die Mantelfläche 46 der Kreuzspule 11 aufgelaufenen Oberfadens kommt.
[0070] Das heißt, der Kreuzspulenwechsler 23 greift ein, wenn eine der arbeitsstelleneigenen
Saugdüse 12 Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme eines Oberfadens hat, weil das
Fadenende dieses Oberfadens zum Beispiel zu stark in die Mantelfläche der Kreuzspule
11 eingewalzt ist.
[0071] Der erfindungsgemäße Kreuzspulenwechsler 23 ist zu diesem Zweck beispielsweise mit
einem Friktionsfadenlöser 44 ausgestattet, der mittels der Steuereinrichtung 38 des
Bedienaggregats 23 aktivierbar ist.
[0072] Dieser Friktionsfadenlöser 44 ist vorzugsweise an der Spulenführungseinrichtung 33
befestigt und kann bei Bedarf, wie in Fig.4 dargestellt, auf einer langsam in Abwickelrichtung
R rotierenden Kreuzspule 11 platziert werden.
[0073] In vorteilhafter Ausführungsform weist der Friktionsfadenlöser 44 wenigstens ein
bürstenartig ausgebildetes Löseelement 45 auf. Das Löseelement 45 ist beispielsweise
durch zwei Rundbürsten gebildet, die schonend auf die Mantelfläche 46 der Kreuzspule
11 aufgesetzt werden.
[0074] In einer weiteren, alternativen Ausführungsform weist der Kreuzspulenwechsler eine
spezielle Fadenlöseeinrichtung auf.
[0075] Das heißt, außer einem Friktionsfadenlöser 44 ist noch eine Blasdüseneinrichtung
47 installiert, deren auf die Mantelfläche 46 der Kreuzspule 11 gerichtete Blasluftströmung
48 bei Bedarf ebenfalls durch die Steuereinrichtung 38 des Bedienaggregates 23 aktiviert
werden kann und dann das Ablösen des Fadenendes von der Mantelfläche 46 unterstützt.
Funktionsbeschreibung:
[0076] Wenn es an einer der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 zu Schwierigkeiten
beim Wiederanspulen nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Reinigerschnitt
kommt, weil die arbeitsstelleneigne Saugdüse 12 den zum Beispiel auf die Mantelfläche
46 der Kreuzspule 11 aufgelaufenen Oberfaden nicht ansaugen kann, wird der zuständige
Kreuzspulenwechsler 23 der Textilmaschine angefordert.
[0077] Der Kreuzspulenwechsler 23, der, wie vorstehend erläutert, neben Handhabungsvorrichtungen
zum Wechseln einer fertig gestellten Kreuzspule 11 gegen eine Leerhülse 28 auch einen
mittels seiner Steuereinrichtung 38 aktivierbaren Fadenlöser 44 aufweist, positioniert
sich vor der betreffenden Arbeitsstelle 2 und schwenkt seine Spulenführungsvorrichtung
33 aus der in Fig.2 dargestellten Ruhestellung in die in Fig.4 dargestellte Betriebsstellung.
[0078] Das heißt, die Spulenführungsarme 43A und 43B der Spulenführungsvorrichtung 33 werden
durch entsprechende Ansteuerung der zugehörigen Schrittmotoren 53, 55 so positioniert,
dass das Löseelement 45 des Friktionsfadenlösers 44 auf die Mantelfläche 46 der Kreuzspule
11 aufgesetzt ist.
[0079] Die Steuereinrichtung 38 des Kreuzspulenwechslers 23 steuert die Spulenführungsvorrichtung
33 dabei nicht nur in Abhängigkeit vom jeweils vorliegenden Kreuzspulendurchmesser,
sondern auch in Abhängigkeit von einem gewünschten Anpressdruck des Löseelements 45
an der Mantelfläche 46 der Kreuzspule 11.
[0080] Nach dem Aufsetzen des Friktionsfadenlösers 44 auf die Mantelfläche 46 der Kreuzspule
11 wird die Spulentrommel 17 auf "abwickeln" geschaltet und dadurch entsprechend die
Kreuzspule 11 in Abwickelrichtung R rotiert.
[0081] Das Fadenende läuft dabei gegen das auf der Mantelfläche 46 der Kreuzspule 11 positionierte
Löseelement 45 des Friktionsfadenlösers 44 an und wird dabei so weit von der Mantelfläche
46 abgelöst, dass es von der Saugdüse 12 pneumatisch erfasst werden kann.
[0082] Der vorstehend beschriebene Ablösevorgang des Fadenendes von der Mantelfläche 46
der Kreuzspule 11 kann außerdem durch eine im Bereich des Friktionsfadenlösers 44
angeordnete Blasdüseneinrichtung 47 unterstützt werden.
[0083] Das heißt, durch die Steuereinrichtung 38 des Bedienaggregats 23 kann ein auf die
Mantelfläche 46 der Kreuzspule 11 gerichteter Blasluftstrom 48 der Blasdüseneinrichtung
47 aktiviert werden, der das Ablösen des Fadenende von der Mantelfläche 46 der Kreuzspule
11 wirkungsvoll unterstützt.
[0084] Nach erfolgreicher Aufnahme des Oberfadens durch die Saugdüse 12 der Arbeitsstelle
2 wird der Fadenlöser 44 deaktiviert und der Kreuzspulenwechsler 23 steht wieder zur
Übernahme einer neuen Aufgabe bereit.
1. Bedienaggregat für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die eine Vielzahl
von Arbeitsstellen mit jeweils verschiedenen Spulen- und Fadenhandhabungseinrichtungen,
wie einem Spulenrahmen, einem Greiferrohr und einer Saugdüse aufweist und über maschinenlange
Laufbahnen verfügt, auf denen das vorzugsweise als Kreuzspulenwechsler ausgebildete
Bedienaggregat verfahrbar angeordnet ist, das im Bedarfsfall an den Arbeitsstellen
Kreuzspulenwechsel durchführt und zu diesem Zweck mit Handhabungseinrichtungen, wie
zum Beispiel mit einem Rahmenheber, einem Rahmenöffner und einer Spulenführungseinrichtung
ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bedienaggregat (23) mit einem mittels einer Steuereinrichtung (38) aktivierbaren
Fadenlöser (44) ausgestattet ist und, wenn eine Saugdüse (12) einer Arbeitsstelle
(2) nach einer Fadenunterbrechung Schwierigkeiten bei der Aufnahme des auf eine Kreuzspule
(11) aufgelaufenen Fadenendes eines Fadens (30) hat, an dieser Arbeitsstelle (2) positionierbar
ist und der Fadenlöser (44) zum Lösen des Fadenendes im Bereich der im Spulenrahmen
(18) dieser Arbeitsstelle (2) gehalterten und in Abwickelrichtung rotierenden Kreuzspule
(11) durch die Steuereinrichtung (38) aktivierbar ist.
2. Bedienaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenlöser (44) an der Spulenführungseinrichtung (33) des Kreuzspulenwechslers
(23) angeordnet ist.
3. Bedienaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenlöser (44) als Friktionsfadenlöser ausgebildet ist und wenigstens ein bürstenartig
ausgebildetes, auf die Mantelfläche (46) und/oder die Seitenflächen (49) der Kreuzspule
(11) aufsetzbares Löseelement (45) aufweist.
4. Bedienaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenlöser (44) als Pneumatikfadenlöser ausgebildet ist, der über eine Blasdüseneinrichtung
(47) verfügt, die mittels eines Blasluftstrahls das Lösen des Fadenendes eines auf
die Mantelfläche (46) der Kreuzspule (11) aufgelaufenen oder an einer der Seitenflächen
(49) haftenden Fadens (30) initiiert.
5. Bedienaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreuzspulenwechsler (23) eine Fadenlöseeinrichtung aufweist, die sowohl ein bürstenartig
ausgebildetes Löseelement (45) aufweist, als auch mit einer Blasdüseneinrichtung (47)
ausgestattet ist.
6. Bedienaggregat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Friktionsfadenlöser (44) in Abhängigkeit von vorgebbaren Anforderungen, wie zum
Beispiel einem vorteilhaften Anpressdruck, an die Mantelfläche (46) und/oder an eine
der Seitenflächen (49) der Kreuzspule (11) anstellbar ist.
7. Bedienaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke des Blasluftstrahles der Blasdüseneinrichtung (47) des als Pneumatikfadenlöser
ausgebildeten Fadenlösers (44) definiert einstellbar ist.
8. Bedienaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungseinrichtungen (29, 31, 32, 33, 41) des Kreuzspulenwechslers (23) durch
elektromotorische Einzelantriebe beaufschlagbar sind, wobei als Einzelantriebe vorzugsweise
Schrittmotoren (51-55) zum Einsatz kommen.
9. Bedienaggregat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrittmotoren (51-55) über Steuerleitungen (58-62) an eine kreuzspulenwechslereigene
Steuereinrichtung (38) angeschlossen sind.