[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät, insbesondere Waschmaschine, Wäschetrockner
oder Waschtrockner, mit mindestens einer Heizeinrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben
eines Wäschebehandlungsgeräts.
[0002] Bisher bekannte Widerstandsheizungen in Wäschebehandlungsgeräten weisen unter anderem
folgende Eigenarten auf: Die in Waschmaschinen typischerweise eingesetzten Rohrheizungen
zum Erwärmen von Waschlauge überhitzen sich, wenn sie nicht mit der Waschlauge in
Kontakt stehen. Um diese Überhitzung und daraus resultierende Unfälle (z. B. Brände)
zu vermeiden, müssen temperaturbegrenzende Elemente (z. B. Schmelzsicherungen) installiert
werden. Ausgefallene oder durchgebrannte Schmelzsicherungen sind immer ein Servicefall.
Ferner muss die Regelung der Heizelemente extern betrieben werden. Die dazu notwendige
Steuerelektronik verursacht Materialkosten. Die Heizelemente der Widerstandsheizungen
sind ferner diskrete Komponenten und müssen aufwendig montiert und geprüft werden.
Sie benötigen zudem einen verhältnismäßig großen Bauraum.
[0003] Die damit verbundenen Arbeitsschritte sind mit Kosten verbunden. Es besteht die Gefahr
von Montagefehlern, was zu Nacharbeits- oder Serviceaufwendungen führen kann. Zudem
setzen sich an den Heizelementen über die Zeit Ablagerungen, z.B. Kalk oder Flusen,
ab. Diese Ablagerungen können über die Zeit Probleme verursachen, wie eine schlechtere
Energieübertragung, abgeplatzte Splitter der Ablagerungen usw. Weiterhin erfordert
die Aufnahme der Heizung eine Tasche im Werkzeug. Die Realisierung dieser Tasche verursacht
nicht unerhebliche Werkzeugkosten.
[0004] EP 0 418 807 A2 beschreibt magnetische Dispersionen aus Ferritteilchen mit einem hohen magnetischen
Energieprodukt in einem flexiblen hochgradig gesättigten Nitrilgummi und Verfahren
zum Herstellen derselben. Zu diesem Zweck wird eine flexible magnetische Mischungszusammensetzung
bereitgestellt, welche aus hochenergetischen magnetischen Ferritteilchen in einem
flexiblen, hochgradig temperaturbeständigen und ölbeständigen Polymerbinder besteht.
Der Systembinder ist hochgradig, üblicherweise von 55 bis 65 Volumenprozent, mit den
Ferritteilchen geladen, d.h. Barium- und/oder Strontium-Ferritteilchen, welche gebondete
Magneten mit einem maximalen Energieprodukt von zumindest 1,0 Mega-Gauss-Oersted,
einer Remenanz Br von zumindest 2000 Gauss, einer Koerzitivkraft H0 von zumindest
1800 Oersted und einer intrinsischen Koerzitivkraft Hci von zumindest 2000 Oersted
erzeugen können. Der Prozess für eine Herstellung dieses Systems beinhaltet, dass
das Bindersystem und die Ferritteilchen gemischt werden, wobei die Ferritteilchen
während der Verarbeitung in einer bevorzugten Richtung ausgerichtet sind und dann
in eine endgültige Geometrie gebracht werden, bevor sie durch eine Hochspannungs-Elektronenstrahlung
gehärtet werden, vorzugsweise mit über 3 MeV. Das Elektronenstrahlhärten in den festen
Zustand fixiert die Formbeständigkeit, die magnetischen Eigenschaften, die Öl-, Lösungsmittel-
und chemische Beständigkeit des Teils selbst dann, wenn es nachfolgend Umgebungen
mit ungünstiger Temperatur von 125°C oder mehr ausgesetzt wird. Jegliche fehlgeformten
Teile oder Verschnitt, die in dem Prozess vor dem Strahlungshärten anfallen, können
durch mehrmaliges Verarbeiten ohne die Gefahr einer vorzeitigen Härtung recycelt werden.
[0005] US 5,329,085 beschreibt einen Curiepunktheizer, hauptsächlich zur Verwendung in einem Lötkolben
und ursprünglich dazu ausgestaltet, mit Strömen im Megaherzbereich zu arbeiten, welcher
umgestaltet wird, um im Kilohertzbereich zu arbeiten. Ferner ist in einer Ausführungsform
des Heizers die Spule, welche den Heizer anregt, in dem Griff des Kolbens angebracht.
[0006] US 5,182,427 beschreibt einen selbstregulierenden Heizer, der mittels Platzierens eines Ferritkörperelements,
welches hochgradig verlustreich ist, wenn es einem Hochfrequenz-Magnetfeld ausgesetzt
wird, und eine vorbestimmte Curie-Temperatur aufweist, an oder um einen Mittelleiter
herum, welcher mit einer Leistungsquelle verbunden ist oder dazu eingerichtet ist,
damit verbunden zu sein, welche dem Leiter einen Hochfrequenz-Wechselstrom bereitstellt,
bereitgestellt wird. Der Strom, der durch den Mittelleiter fließt, erzeugt ein Magnetfeld
um den Leiter, welches bewirkt, dass sich der Ferritkörper durch interne Verluste
auf seine Curie-Temperatur erwärmt. Der Heizer reguliert sich bei der Curie-Temperatur
des Ferritkörpers selbst. Die Leistungsquelle ist vorzugsweise eine impedanzangepasste
Leistungsquelle mit konstantem Strom. Das Ferritkörperelement kann ferromagnetisch
oder ferrimagnetisch sein. Der Ferritkörper ist vorzugsweise ferritmagnetisch, wie
etwa Ferritperlen, -ringe und dergleichen, welche sich durch Hystereseverluste erwärmen.
[0007] US 4,303,196 beschreibt ein temperaturempfindliches Ventil, in welchem der ringförmige Ventilsitz
aus einem thermisch empfindlichen magnetischen Material hergestellt ist, das eine
Curie-Temperatur aufweist, die einen vorbestimmten Wert aufweist. Ein vertikal beweglicher
Ventilstecker ist unterhalb des Ventilsitzes positioniert und enthält einen Permanentmagneten,
welcher normalerweise den Stecker nach oben in den Ventilsitz zwingt, um das Ventil
zu schließen, aber welcher es dem Ventil ermöglicht, zu öffnen, wenn die Temperatur
des Ventilsitzes die Curie-Temperatur übersteigt.
[0008] US 4,414,519 beschreibt ein temperaturempfindliches Relais, das mit einem nachgiebigen beweglichen
Ausleger ausgestattet ist, der aus einem amorphen ferromagnetischen Material besteht,
das einen Curie-Punkt aufweist. Der Ausleger ist dazu eingerichtet, ein erstes Kontaktelement
zu tragen. Ein zweites Kontaktelement ist benachbart zu dem ersten Kontaktelement
zum zumindest periodischen Herstellen eines elektrischen Kontakts mit dem ersten Kontaktelements
angeordnet. Das Relais ist dazu eingerichtet, mit einem Schaltkreis verbunden zu sein,
der eine Leistungsquelle zum Bereitstellen eines elektrischen Stroms und einen Schaltmechanismus
zum Aktivieren des Schaltkreises als Reaktion auf einen vorausgewählten Zustand aufweist.
Ein Magnet ist dazu angeordnet und eingerichtet, den Ausleger auf eine erste Position
vorzuspannen, welche eine elektrische Kontinuität zwischen dem ersten und dem zweiten
Kontaktelement unterbricht. Der Ausleger wird von einer ferromagnetischen Phase in
eine paramagnetische Phase überführt, wenn seine Temperatur den Curie-Punkt überschreitet,
wodurch der Ausleger eine zweite Position einnimmt, in welcher die elektrische Kontinuität
hergestellt wird. Ein Erwärmungsmittel ist mit dem Schaltkreis verbunden und in der
Nähe des Auslegers zum Erwärmen des Auslegers angeordnet, um die Überführung während
eines vorausgewählten Zeitabschnitts zu bewirken, welcher der Aktivierung des Schalkreises
folgt.
[0009] Ferner beschreibt
DE 10 2008 044 280 A1 einen Durchlauferhitzer für ein Wäschebehandlungsgerät. Dieser Durchlauferhitzer
ist als induktive Heizeinrichtung ausgebildet, die zur Erzeugung eines magnetischen
Wechselfeldes eine Spule und mindestens einen Heizkörper mit einem ferromagnetischen
Material aufweist, welches durch das magnetische Wechselfeld erwärmbar ist. Gemäß
der
DE 10 2008 044 280 A1 wird der Durchlauferhitzer mittels einer Steuereinrichtung unter Verwendung einer
gemessenen Temperatur des zu erwärmenden Mediums geregelt. Nachteilig an einer solchen
Einrichtung ist, dass Mittel zur Erfassung der Temperatur erforderlich sind und die
Einrichtung nicht eigensicher ist.
[0010] Es ist die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise
zu beseitigen oder abzuschwächen und insbesondere eine Heizmöglichkeit in Wäschebehandlungsgeräten
bereitzustellen, welche wartungsarm, montagefreundlich, kompakt, betriebssicher und
einfach in der Anwendung ist.
[0011] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Wäschebehandlungsgerät mit mindestens einer Heizeinrichtung
zum Erwärmen eines Prozessmediums auf eine vorbestimmte Solltemperatur, wobei die
mindestens eine Heizeinrichtung mindestens ein magnetisches (d.h., ferromagnetisches
oder ferrimagnetisches) Material oder Materialvolumen mit einer vorbestimmten Curietemperatur
(Tc), die der Solltemperatur entspricht, und mindestens ein Wechselfelderzeugungsmittel
zum Erzeugen eines magnetischen Wechselfelds an dem Ort des mindestens einen (ferro-
oder ferri-)magnetischen Materials aufweist.
[0013] Ferromagneten und Ferrimagneten zeichnen sich durch die sog. Curietemperatur aus.
Unterhalb dieser Temperatur absorbieren Ferromagneten magnetische Wechselfelder, oberhalb
dieser Temperatur sind sie für die Wechselfelder inaktiv. Die Absorption magnetischer
Wechselfelder führt zu einer Wärmebildung. Diese Eigenschaft ist besonders stark bei
hartmagnetischen Materialien ausgeprägt. In der technischen Anwendung bedeutet dies,
dass das magnetische Material die Energie des magnetischen Wechselfeldes in Wärme
umwandelt, bis die Curietemperatur erreicht ist. Daraus folgt, dass bei einem Anlegen
eines (genügend starken) elektromagnetischen Wechselfeldes das ferromagnetische oder
ferrimagnetische (Heiz-)Material auf der Curietemperatur Tc gehalten wird. Die durch
das magnetische Material erzeugte Wärme kann an ein zu erwärmendes Prozessmedium des
Wäschebehandlungsgeräts (z.B. Lauge, Frischwasser und/oder Prozessluft) abgegeben
("magnetische Heizung") werden. Ferromagnetische oder ferrimagnetische Materialien
sind für einen breiten Bereich an Curietemperaturen Tc kommerziell verfügbar.
[0014] Ein solches Wäschebehandlungsgerät weist unter anderem folgende Vorteile auf: es
kann auf eine Temperaturbegrenzungstechnik verzichtet werden. Die Heizeinrichtung
ist vielmehr eigensicher, weil eine vorgegebene Solltemperatur (welche der Curietemperatur
entsprechen oder, unter Berücksichtigung von Wärmeverlusten, geringer sein kann als
die Curietemperatur Tc), nicht überschritten wird. Schäden auch bei Temperaturen um
die 100°C führen nicht zu zerstörenden Schäden, wie Selbstentzündung, Durchbrennen
oder Verzunderung. Das magnetische Material kann ferner direkt in Bauteile oder Strukturen
des Wäschebehandlungsgeräts integriert werden, z.B. in ein Rohr oder einen Laugenbehälter.
Dadurch kann auf diskrete Heizelemente verzichtet werden, so dass ein Aufwand an Montage,
Abdichtung und Verkabelung entfällt, als auch damit zusammenhängende mögliche Montagefehler.
Durch diese Integration entfällt auch der bisher für die separaten Heizelemente benötigte
Raum, während das Wechselfelderzeugungsmittel (z.B. eine mit einem Frequenzgenerator
gekoppelte Spule) weit kompakter ausgestaltet sein kann, so dass das Wäschebehandlungsgerät
besonders kompakt ausführbar und auch designtechnisch flexibler auslegbar ist. Zudem
können Werkzeuge zur Herstellung der Komponenten des Wäschebehandlungsgeräts einfacher
ausfallen. Darüber hinaus kann eine Verflusung und/oder Verkalkung zumindest verringert
werden. Auch mag wegen einer potenziell niedrigeren Arbeitstemperatur der 'magnetischen
Heizung', beispielsweise aufgrund eines besseren Kontakts mit dem Prozessmedium, eine
günstigere Energieeffizienz erreicht werden. Zudem kann die Tasche im Werkzeug nun
optimiert werden, z.B. auf eine Ableitung einer während eines Schleuderns anfallenden
Flüssigkeit. Die Tasche würde sich allgemein vereinfachen, und die Kosten lassen sich
reduzieren.
[0015] Es ist eine Ausgestaltung, dass das Wäschebehandlungsgerät genau eine Heizeinrichtung
aufweist, z.B. mit einem Felderzeugungsmittel und einem oder mehreren davon magnetisch
bestrahlten Materialvolumina des magnetischen Materials. Alternativ kann das Wäschebehandlungsgerät
mehrere solche Heizeinrichtungen aufweisen, deren magnetisches Material eine unterschiedliche
Curietemperatur Tc aufweist. So kann das Prozessmedium auf unterschiedliche Solltemperaturen
aufgeheizt werden. Diese mehreren Heizeinrichtungen können beispielsweise in Abhängigkeit
von einer gewünschten Solltemperatur individuell aktiviert werden, z.B. mittels eines
Wäschebehandlungsprogramms. Die mehreren Heizeinrichtungen können auch in individuellen
Gruppen zusammen aktiviert werden.
[0016] Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass das Wäschebehandlungsgerät eine Waschfunktion
aufweist und das magnetische Material in einen Laugenbehälter integriert ist. Das
Wäschebehandlungsgerät kann z.B. eine Waschmaschine oder ein Wäschetrockner sein.
Durch die Integration in den Laugenbehälter kann auf den Bauraum für die bisher verwendeten
separaten Widerstandsheizelemente verzichtet werden. Das Wechselfelderzeugungsmittel,
z.B. eine Spule, kann direkt an dem das magnetische Material beinhaltenden Bauteil,
hier: dem Laugenbehälter, angebracht werden. Der Laugenbehälter kann z.B. eine Kunststoffoberfläche
aufweisen, welche das magnetische Material gegen die Lauge abschirmt, so dass das
magnetische Material nicht korrodiert. Der Laugenbehälter kann beispielsweise an den
Stellen, die mit der Lauge in Kontakt kommen, aus Kunststoff gefertigt sein, in welches
das (ferro- oder ferri-)magnetische Material (z. B. über ein Masterbatch) eingefüttert
ist. Hergestellt werden kann ein solcher Laugenbehälter z.B. mittels eines Zweischuss-Spritzgussverfahrens.
[0017] Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass das (ferro-) oder ferri-) magnetische
Material als Bestandteil eines Lacks vorhanden ist und insbesondere an den Stellen
aufgebracht wird, wo eine Wärmeeinleitung beabsichtigt ist.
[0018] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das magnetische Material in einen Kanal für
Prozessmedium integriert ist. Dadurch kann eine Erwärmung des den Kanal durchströmenden
Mediums auf eine besonders kompakte Weise durchgeführt werden. Eine Kanalführung kann
entsprechend flexibel ausgelegt sein. Der Kanal kann an seinem das magnetische Material
(d.h., das ferromagnetische oder ferrimagnetische Material mit der vorbestimmten und
ausgewählten Curietemperatur Tc) umgebenden Abschnitt z.B. von einer Spule oder Wicklung
umgeben sein oder mehrere gerade, das magnetische Material durchquerende Leiter aufweisen.
Das Rohr kann z.B. ein Kunststoffrohr sein, in welches das magnetische Material eingefüttert
ist, z.B. über ein Masterbatch. Der (ferro- / ferri-) magnetische Rohrabschnitt kann
z.B. wie ein Durchlauferhitzer wirken oder ein solcher sein.
[0019] Es ist eine für eine effektive Wärmeübertragung bevorzugte Weiterbildung, dass der
Kanal eine innere Struktur besitzt, welche das magnetische Material aufweist. So kann
eine Wärmeübertragungsfläche zwischen dem magnetischen Material und dem Prozessmedium
vergrößert werden. Die innere Struktur kann durch die integrale Bauweise des magnetischen
Materials besonders komplex und großflächig ausgestaltet sein.
[0020] Es ist eine für eine besonders effektive Wärmeübertragung bevorzugte Weiterbildung,
dass der Kanal mindestens einen Abschnitt aufweist, dessen Strömungsquerschnitt für
das Medium mehrere Teilkanäle aufweist, deren Wände das magnetische Material aufweisen.
So kann über eine kurze Strecke auf eine kompakte Weise eine besonders hohe Wärmemenge
in das durchströmende Prozessmedium eingebracht werden. Die Zahl und der Strömungsquerschnitt
der Teilkanäle kann z.B. abhängig von dem Prozessmedium (Luft, Flüssigkeit (Frischwasser,
Lauge)), der zu übertragenden Wärmemenge und/oder der zu heizenden Volumina eingestellt
werden.
[0021] Es ist herstellungstechnisch vorteilhaft, wenn die Teilkanäle im Querschnitt eine
Wabenstruktur aufweisen. Durch diese Geometrie kann eine sehr große Wärmekontaktfläche
für einen vorgegebenen Strömungsquerschnitt erlangt werden.
[0022] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Wäschebehandlungsgerät eine Wäschetrocknungsfunktion
aufweist (z.B. ein Wäschetrockner oder ein Waschtrockner) und das Prozessmedium Luft
ist.
[0023] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das Wäschebehandlungsgerät eine Waschfunktion
aufweist (z.B. eine Waschmaschine oder ein Waschtrockner) und das Prozessmedium (Wasch-)Lauge
ist.
[0024] Es ist eine Weiterbildung, dass das magnetische Material Ferrit aufweist. Ferrite
sind kostengünstige "Massenchemikalien" und können nach Vorgaben (z.B. der Curietemperatur
und/oder anderer magnetischer Parameter) auch kundenspezifisch hergestellt werden.
Beispielsweise können Ferrite in einem "Masterbatch", z.B. wie in
EP 0418 807 A2 beschrieben, hergestellt werden. Solche Masterbatches können spritztechnisch verarbeitet
werden. Ein Ferrit aufweisendes Bauteil des Wäschebehandlungsgeräts kann dadurch sehr
kostengünstig hergestellt werden, z.B. mittels eines Lacks, mittels Zweikomponenten-Spritzgusstechnik
oder mittels einer "Zweischusstechnik" in das Bauteil eingespritzt werden, insbesondere
dort, wo die Beaufschlagung mit Wärme beabsichtigt ist. Das ist insbesondere der Fall,
falls der Mantel des Bauteils selbst spritzgussfähig ist.
[0025] Es ist noch eine Weiterbildung, dass das magnetische Material eine NiFe-Legierung
aufweist. NiFe-Legierungen sind kostengünstig und für verschiedene geeignete Curietemperaturen
verfügbar und lassen sich in den wesentlichen Massenfertigungsprozessen verarbeiten.
[0026] Jedoch ist die Erfindung nicht auf Ferrite oder NiFe beschränkt, sondern kann jegliches
magnetische Material umfassen, das eine Curietemperatur aufweist.
[0027] Das Verwenden einer Spritzgusstechnik, um das magnetische (ferromagnetische oder
ferrimagnetische) Material zu formen, kann folgende Vorteile aufweisen: das magnetische
Material ist sehr komplex formbar. Das magnetische Material als die Wärmequelle kann
direkt dort integriert werden, wo die Wärme in das Prozessmedium einzubringen ist,
was eine kompakte Bauform mit einer hohen Entwurfsflexibilität paart und eine effektive
Wärmeübertragung ermöglicht. Ferner kann eine große Wärmekontaktfläche realisiert
werden, so dass das Prozessmedium schneller erwärmbar ist, was eine schnellere Temperaturführung
des Prozessmediums ermöglicht. Jedoch sind auch andere Herstellungsverfahren möglich,
z.B. durch eine Integration von Folien, Blechen, Stäben, Formteilen usw. oder eine
Verwendung eines Sinterprozesses. Derartige Komponenten können durch in Umspritzungstechnik
oder einfach als eingesteckte, geklebte, geklemmte und/oder verrastete Einzelteile
zum Einsatz kommen.
[0028] Es ist ferner eine Weiterbildung, dass das magnetische Material von einem elektrisch
isolierenden Schutzmantel, insbesondere Kunststoffmantel, umgeben ist. Dadurch kann
das magnetische Material ohne eine Abschirmung des magnetischen Wechselfelds bestrahlt
werden, während gleichzeitig ein vor einer chemischen und abrasiven Degradation schützender
Schutzmantel oder Schutzlage bereitgestellt wird. Auch ist der Kunststoffmantel gut
zusammen mit dem magnetischen Material herstellbar, z.B. durch ein Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren
oder eine Verwendung von Masterbatches. Die Beaufschlagung von Wärme an dem Ort, wo
diese benötigt wird kann insbesondere durch das Zwei-Schuss-Verfahren ermöglicht werden,
wobei die magnetische Substanz vorzugsweise nur dort eingebracht wird, wo später eine
Wärmeentwicklung beabsichtigt ist. Jedoch sind auch andere Herstellungsverfahren möglich,
z.B. ein Herstellen eines Kerns aus dem magnetischen Material, z.B. mittels eines
Spritzgusses oder eines Sinterns, und folgendes Beschichten, z.B. durch Besprühen,
Spritzgießen, Lackieren usw.
[0029] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Wechselfelderzeugungsmittel mindestens eine
Antenne aufweist, die mit einem Frequenzgenerator elektrisch verbunden ist. Der Frequenzgenerator
kann die Antenne mit einem Wechselstrom speisen, welche daraufhin das magnetische
Wechselfeld mit einer zumindest im Wesentlichen gleichen Frequenz abstrahlt. Die Antenne
kann beispielsweise eine Spule sein, die z.B. außerhalb des magnetischen Materials
angeordnet ist. Die Antenne kann alternativ z.B. ein gerader, durch das magnetische
Material geführter Leiter sein. Der Frequenzgenerator kann eine Wechselspannung z.B.
in einem Bereich von kHz oder MHz erzeugen.
[0030] In einer alternativen Ausgestaltung kann die Antenne (ohne Verwendung eines Frequenzgenerators)
direkt an ein, ggf. amplitudenreduziertes, Netzspannungssignal angelegt werden.
[0031] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Wäschebehandlungsgerät mit mindestens einer
Heizeinrichtung, insbesondere wie oben beschrieben, wobei das Wäschebehandlungsgerät
mindestens einen Curie-Schalter aufweist, welcher ein magnetisches (ferromagnetisches
oder ferrimagnetisches) Material mit einer vorbestimmten Curietemperatur aufweist,
so dass der Curie-Schalter bei oder nach einem Erreichen der Curietemperatur des magnetischen
Materials schaltet, wobei das magnetische Material mit einem Prozessmedium des Wäschebehandlungsgeräts
in thermischer Verbindung steht. Durch den Curie-Schalter kann auf eine sonst verwendete
Kombination aus einem Temperatursensor und einer Regelung verzichtet werden. Der Curie-Schalter
kann in anderen Worten gleichzeitig als Sensor und als Regler bzw. als ein schaltender
Sensor wirken. Der Curie-Schalter schaltet sehr exakt und mit nur geringen Toleranzen
(z.B. im Gegensatz zu einem Bimetallschalter).
[0032] Es kann für eine Einstellung eines von mehreren Temperaturniveaus, insbesondere einer
Waschlauge, vorteilhaft sein, dass das Wäschebehandlungsgerät mehrere Schalter mit
unterschiedlichen Curietemperaturen aufweist, wobei die Curietemperaturen im Bereich
einer möglichen Zieltemperatur des Prozessmediums liegt. Es ist ferner eine Ausgestaltung,
dass der Curie-Schalter eine zugeordnete Heizung zum Heizen des Prozessmediums schaltet.
Die Heizungen können individuell in Abhängigkeit von der zu erreichenden Solltemperatur
aktiviert werden oder in Abhängigkeit der anliegenden aktuellen Temperatur individuell
durch die zugehörigen Curie-Schalter an- oder abgeschaltet werden. Dadurch kann ein
eigensicheres Heizen erreicht werden, wobei auf eine aufwändige Temperaturabtastung
und Regelung verzichtet werden kann.
[0033] Es ist eine spezielle Ausgestaltung, dass diese Schalter oder Schalteinrichtungen
gezielt für eine Temperatursteuerung vorgewählter Waschprogramme eingesetzt werden.
[0034] Es ist eine Ausgestaltung, dass das ferromagnetische oder ferrimagnetische Material
zumindest teilweise von dem Prozessmedium umgeben ist, um ein schnelles Ansprechen
auf eine Temperaturänderung zu erreichen.
[0035] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das (ferro- oder ferri-) magnetische Material
von einem zumindest elektrisch isolierenden Schutzmantel, insbesondere aus Kunststoff,
umgeben ist. Dadurch kann das magnetische Material ohne eine Abschirmung des magnetischen
Wechselfelds magnetisch bestrahlt werden, während gleichzeitig ein vor einer chemischen
und abrasiven Degradation schützender Schutzmantel oder Schutzlage bereitgestellt
wird. Auch ist der Kunststoffmantel gut zusammen mit dem magnetischen Material herstellbar,
z.B. durch ein Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren oder Zwei-Schuss-Verfahren.
[0036] Der Curie-Schalter kann z.B. ein Ventil oder ein Relais sein.
[0037] Es ist noch eine Ausgestaltung, mindestens eine ferro- oder ferrimagnetische Komponente,
die im Kontakt mit dem zu heizenden Medium steht, als Temperaturensensor einzusetzen.
Die bei der Curietemperatur stattfindende Änderung der Magnetisierbarkeit kann einen
in der Nähe, aber außerhalb des Mediums angebrachten Schwingkreis verstimmen. Das
aus der Verstimmung generierte Signal kann beispielsweise dazu genutzt werden, um
eine Heizung zu schalten.
[0038] Es ist ferner eine Ausgestaltung, eine mit dem zu heizenden Medium in thermischem
Kontakt stehende ferro- oder ferrimagnetische Substanz als einen Schaltstößel eines
Relais oder Magnetventils einzusetzen. So können beispielsweise Versorgungsströme
von Heizungen oder ein Fluss von Waschlauge, Frischwasser oder Trocknerluft gesteuert
werden.
[0039] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschebehandlungsgeräts,
wobei ein ferromagnetisches oder ferrimagnetisches Material mittels eines magnetischen
Wechselfelds bestrahlt wird, so dass das ferromagnetische oder ferrimagnetische Material
auf seine Curietemperatur Tc erwärmt wird und seine Verlustwärme zumindest teilweise
an ein auf eine Solltemperatur aufzuheizendes Prozessmedium übertragen wird, und/oder
ein ferromagnetisches oder ferrimagnetisches Material mit Erreichen seiner Curietemperatur
einen Schalter schaltet, welcher wiederum mindestens ein Heizmittel des Wäschebehandlungsgeräts
schaltet. Hierfür ergeben sich auch die bereits oben diskutierten Vorteile und möglichen
Ausgestaltungen.
[0040] Allgemein umfasst die Erfindung somit die Verwendung eines Materials mit einer vorbestimmten
und im Wesentlichen der Solltemperatur des aufzuheizenden Prozessmediums entsprechenden
Curietemperatur Tc in einem Wäschebehandlungsgerät, und zwar zum eigensicheren Abschalten
von Heizmitteln und/oder zur exakten und einfachen Temperaturregelung bei einem Erreichen
der Curietemperatur Tc.
[0041] In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch
genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
- Fig.1
- zeigt als Schnittdarstellung in Schrägansicht ein Bauteil eines Wäschebehandlungsgeräts
in Form eines Kanalabschnitts für ein Prozessmedium mit einem magnetischen Material;
- Fig.2
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein weiteres Bauteil eines Wäschebehandlungsgeräts
in Form eines Laugenbehälters mit einem weiteren magnetischen Material; und
- Fig.3
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch ein weiteres Bauteil eines Wäschebehandlungsgeräts
in Form eines Laugenbehälters mit einem Curie-Schalter.
[0042] Fig.1 zeigt ein Bauteil eines Wäschebehandlungsgeräts 1 in Form eines Kanalabschnitts 2
zum Durchleiten eines Prozessmediums M. Der Kanalabschnitt 2 weist eine rohrförmige
Außenwand 3 auf, welche hier ein ferromagnetisches Material 4 aufweist, das beidseitig
von einem Kunststoffmaterial 5 ummantelt ist. Der Strömungsquerschnitt des Kanalabschnitts
2 ist in mehrere Teilkanäle 6 unterteilt, welche parallel zur Längsrichtung des Rohrabschnitts
2 liegen und eine im Profil (senkrecht zur Längsachse L) im Wesentlichen bienenwabenförmige
Struktur mit hexagonalen Wandformen aufweist. Auch die Wände der Teilkanäle 6 sind
aus einem mit einem magnetischen Material (d.h., einem ferromagnetischen oder ferrimagnetischen
Material) gefütterten Kunststoff umgeben. An seiner Außenseite ist der Rohrabschnitt
2 von einer Spule 7 mit mehreren Wicklungen 8 umgeben.
[0043] Bei einem Betrieb des Kanalabschnitts 2 wird durch die Spule 7, welche an einen Frequenzgenerator
(o.Abb.) angeschlossen ist, ein elektrisches Wechselfeld F an dem Ort des magnetischen
Materials 4 erzeugt, da der Kunststoffmantel 5 für das magnetische Wechselfeld F im
Wesentlichen durchlässig ist. Mittels des magnetischen Wechselfelds wird das magnetische
Material 4 immer weiter aufgeheizt, bis es seine Curietemperatur Tc erreicht. Mit
Erreichen der Curietemperatur Tc ist das magnetische Material 4 für das magnetische
Wechselfeld F nicht mehr aufnahmefähig und wird somit nicht weiter erwärmt. Durch
den Betrieb der Spule 7 kann somit das magnetische Material 4 exakt auf die Curietemperatur
Tc eingestellt werden, und zwar ohne eine Gefahr einer Überhitzung. Die Curietemperatur
Tc kann durch eine entsprechende Materialauswahl genau vorgegeben werden. Die durch
die Einstrahlung des magnetischen Wechselfelds F erzeugte Wärme W in dem magnetischen
Material 4 wird zumindest zum Teil auf den Kunststoffmantel 5 und weiter in das Prozessmedium
M übertragen. Zur Vermeidung eines Wärmeverlusts an ein anderes als das Prozessmedium
M kann der Kanalabschnitt 2 an seiner Außenseite mit einem wärmedämmenden Material
umgeben sein.
[0044] Der Kanalabschnitt 2 stellt somit einen Durchlauferhitzer für das durchströmende
Prozessmedium M dar. Das Prozessmedium M kann Luft oder eine Flüssigkeit (z.B. Wasser
oder Lauge) sein. Dieser Kanalabschnitt 2 weist gegenüber einem Durchlauferhitzer
mit einer herkömmlichen Widerstandsheizung den Vorteil auf, dass auf großvolumige
Widerstandsheizelemente verzichtet werden kann. Die Windungen 8 der Spule 7 nehmen
vergleichsweise wenig Raum ein. Auch ist es möglich, vergleichsweise feine Strukturen,
wie die Teilkanäle 6, großflächig zur Wärmeabgabe einzurichten. Dadurch kann eine
besonders effektive und kompakte Möglichkeit zur Erwärmung des Prozessmediums M bereitgestellt
werden. Zudem lässt sich der Rohrabschnitt 2 vergleichsweise einfach herstellen, beispielsweise
im Rahmen eines einzigen Herstellungsablaufs, z.B. durch ein Zweikomponenten-Spritzgussverfahren
oder Zweischuss-Verfahren.
[0045] Der Kanalabschnitt 2 kann beispielsweise in einen Prozessluftkanal eines Wäschetrocknungsgeräts
eingebracht werden und kann dort beispielsweise in einen Behandlungsraum des Wäschetrocknungsgeräts
einzublasende Luft erwärmen. Alternativ kann der Kanalabschnitt 2 beispielsweise zur
Erwärmung von Lauge in einem Wäschebehandlungsgerät mit Waschfunktion verwendet werden.
Eine weitere Anwendung für ein Wäschebehandlungsgerät ist die Erwärmung von zugeführtem
Frischwasser.
[0046] Alternativ kann der Rohrabschnitt 2 auch ein (ferro- oder ferri-)magnetisches Rohr
ohne die Kunststoffummantelung sein, insbesondere falls das Prozessmedium M ein trockenes
Gas ist oder das magnetische Material 4 gegenüber einer Korrosion durch das Prozessmedium
M unempfindlich ist.
[0047] Fig.2 zeigt ein weiteres Bauteil eines Wäschebehandlungsgeräts 11 in Form eines Laugenbehälters
12, welcher ähnlich zu dem Rohrabschnitt 2 einen von einem Kunststoff 5 ummantelten
Kern aus einem magnetischen (ferromagnetischen oder ferrimagnetischen) Material 4
aufweist. Der Laugenbehälter 12 nimmt Lauge L auf, in welcher sich ein unterer Teil
einer Wäschetrommel (o. Abb.) dreht. Die Lauge L wird zur Reinigung typischerweise
erwärmt, wobei herkömmlicherweise Widerstandsheizelemente an dem Laugenbehälter 12
angebracht sind oder in einem durch die Lauge L belegten Zwischenraum zwischen dem
Laugenbehälter 12 und der Wäschetrommel.
[0048] In der gezeigten Ausführungsform wird hingegen der Laugenbehälter 12 selbst beheizt,
indem eine außenseitig angebrachte Spule 13 mit vorzugsweise mehreren Windungen 14
kreisförmig um einen Bereich, welcher auch durch die Lauge L benetzt wird, des Bodens
des Laugenbehälters 12 herumgewickelt ist. Dadurch kann erstens Wärme W sehr effektiv
in die Lauge L abgegeben werden, wobei hierzu der Laugenbehälter 12 an seiner Außenseite
auch mit einem wärmeisolierenden Material versehen sein kann. Ferner kann ein Zwischenraum
zwischen dem Laugenbehälter 12 und der Wäschetrommel besonders klein gehalten werden,
wodurch eine Menge an für einen Waschgang benötigter Lauge L reduziert werden kann.
Die Reduktion an Lauge L wiederum verringert einen Wasserverbrauch und einen Energieverbrauch.
Darüber hinaus braucht für eine effektive Reinigung der Wäsche nicht mehr so viel
Reinigungsmittel in die Lauge L gegeben zu werden.
[0049] Bei einem Betrieb der Waschmaschine 11 wird, ähnlich zu dem Rohrabschnitt 2 aus Fig.1,
durch die Spule 13 ein magnetisches Wechselfeld F erzeugt, welches das magnetische
Material 4 erwärmt, wodurch wiederum die Lauge L erwärmt werden kann. Es kann ausreichen,
wenn der Laugenbehälter 12 nur bis zu einem maximalen Füllstand der Lauge L das magnetische
Material 4 mit der vorbestimmten Curietemperatur Tc aufweist, oder das magnetische
Material 4 sogar eine noch geringere Fläche an einem unteren Bereich des Laugenbehälters
12 einnimmt.
[0050] Fig.3 zeigt einen Ausschnitt einer Waschmaschine 21 mit einem Laugenbehälter 22, wobei
der Laugenbehälter 22 ein herkömmlicher Laugenbehälter oder der in Fig.2 gezeigte
magnetisch geheizte Laugenbehälter 12 sein kann. Der Laugenbehälter 22 weist einen
bei einer vorbestimmten Curietemperatur Tc schaltenden Sensor oder Curie-Schalter
23 auf, der hier körperlich zweiteilig ausgeführt ist. Und zwar besteht der Curie-Schalter
23 aus einem Volumen aus (ferro- oder ferri-)magnetischem Material 24, welches an
einer Innenseite des Laugenbehälters 22 an einer Position angeordnet ist, welche typischerweise
von der Lauge L bedeckt ist, hier: an dem untersten Punkt des Laugenbehälters 22.
Zur Verhinderung einer Korrosion durch die Lauge L ist das magnetische Material 24
von einem Kunststoffmantel umgeben.
[0051] An der trockenen Außenseite des Laugenbehälters 22 und dem magnetischen Material
24 gegenüberliegend bzw. durch den Laugenbehälter 22 getrennt befindet sich ein zweiter
Teil des Curie-Schalters 23 mit einer Spule 25 und einer Auswerteschaltung 26. Über
die Spule 25 wird durch den Laugenbehälter 22 hindurch, welcher zumindest an dieser
Stelle für das von der Spule 25 erzeugte magnetische Wechselfeld durchlässig ist,
an dem Ort des magnetischen Materials 24 das magnetische Wechselfeld erzeugt, wobei
eine zugehörige Feldstärke nicht so hoch ist, dass sie eine wesentliche Erwärmung
des magnetischen Materials 24 zur Folge hat.
[0052] Das magnetische Material 24 ändert seine magnetische Eigenschaft, wenn die Lauge
L eine vorbestimmte Curie-Temperatur Tc des magnetischen Materials 24 erreicht. Mit
Erreichen der Curie-Temperatur Tc ändert sich folglich das "magnetische Umfeld" der
Spule 25, was mittels der Auswertelogik 26 detektierbar ist. Beispielsweise kann durch
ein Erreichen der Curietemperatur Tc ein in der Auswertelogik 26 vorhandener oder
damit gekoppelter Schwingkreis verstimmt werden, was mit einer hohen Genauigkeit sensiert
ist. Solche Sensoren sind als integrierte Schaltkreise verfügbar und sehr kostengünstig.
Die Auswertelogik 26 kann dann eine durch den Curie-Schalter 23 schaltbare Heizung
28 zum Erwärmen der Lauge L abschalten. Dazu kann beispielsweise ein Ausgangssignal
der Auswertelogik 26 als eine Freigabe für ein Relais oder einen TRIAC genutzt werden,
über welchen wiederum ein Heizungsstrom schaltbar ist. Die Heizung 28 kann eine herkömmliche
Heizung oder eine 'magnetische Heizung', insbesondere wie oben beschrieben, sein.
[0053] Dieser Curie-Schalter 23, welcher auch nur als ein Curie-Sensor betreibbar ist, kann
ein Erreichen der Curie-Temperatur Tc von einer niedrigeren Temperatur aus oder von
einer höheren Temperatur aus zuverlässig erkennen. Sinkt beispielsweise durch ein
Abschalten der Heizung 28 die Temperatur der Lauge L wieder, wird das magnetische
Material 24 mit Erreichen der Curie-Temperatur Tc von einer höheren Temperatur aus
wieder für das magnetische Wechselfeld F absorbierend, wodurch der Schwingkreis der
Auswertelogik 26 wieder umgestimmt wird. Dann kann der Curie-Schalter 23 die Heizung
28 wieder anschalten.
[0054] Alternativ zu dem gezeigten Curie-Schalter 23 können auch andere Curie-Schalter (Ventile,
Relais usw.) oder auch Curie-Sensoren eingesetzt werden, wie beispielsweise aus
US 4,303,196 und
US 4,414,519 bekannt. Dabei ist der mit dem Prozessmedium M in Berührung stehende Teil vorzugsweise
von einem Schutzmantel 27 umgeben, insbesondere, falls das Prozessmedium M ein korrosives
Medium ist. Ein Curie-Schalter 23 weist beispielsweise gegenüber einem Bimetallelement
den Vorteil auf, dass es sehr exakt mit der Curie-Temperatur schaltet und beispielsweise
auch gegenüber einer thermischen Wechselbeanspruchung unempfindlich ist. Bei der Verwendung
eines Relais oder Magnetventils als dem Curie-Schalter kann z.B. ein Stößel des Relais
oder des Magnetventils in direktem Kontakt mit der Lauge L stehen, und zwar über eine
Schutzumhüllung oder Abdichtung.
[0055] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Wäschebehandlungsgerät
- 2
- Kanalabschnitt
- 3
- Außenwand
- 4
- ferromagnetisches Material
- 5
- Kunststoffmantel
- 6
- Teilkanal
- 7
- Spule
- 8
- Wicklung
- 11
- Wäschebehandlungsgerät
- 12
- Laugenbehälter
- 13
- Spule
- 14
- Windung
- 21
- Waschmaschine
- 22
- Laugenbehälter
- 23
- Curie-Schalter
- 24
- magnetisches Material
- 25
- Spule
- 26
- Auswertelogik
- 27
- Schutzmantel
- 28
- Heizung
- L
- Lauge
- F
- elektrisches Wechselfeld
- M
- Prozessmedium
- S
- Längsachse
- Tc
- Curietemperatur
- W
- Wärme
1. Wäschebehandlungsgerät (1; 11) mit mindestens einer Heizeinrichtung (3, 7; 12, 13),
die mindestens ein magnetisches Material (4) und mindestens ein Wechselfelderzeugungsmittel
(7; 13) zum Erzeugen eines magnetischen Wechselfelds (F) an dem Ort des mindestens
einen magnetischen Materials (4) aufweist und mit der ein Prozessmedium (M, L) auf
eine vorbestimmte Solltemperatur erwärmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (4) eine vorbestimmte Curietemperatur (Tc) aufweist, die
der Solltemperatur entspricht.
2. Wäschebehandlungsgerät (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (11) eine Waschfunktion aufweist und das magnetische Material
(4) in einen Laugenbehälter (12) integriert ist.
3. Wäschebehandlungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (4) in einen Kanal (2) für das Prozessmedium (M, L) integriert
ist.
4. Wäschebehandlungsgerät (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (2) mindestens einen Abschnitt aufweist, dessen Strömungsquerschnitt für
das Prozessmedium (M, L) mehrere Teilkanäle (6) aufweist, deren Wände das magnetische
Material (4) aufweisen.
5. Wäschebehandlungsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkanäle (6) im Querschnitt eine Wabenstruktur aufweisen.
6. Wäschebehandlungsgerät (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (1) eine Wäschetrocknungsfunktion aufweist und das Prozessmedium
(M) Luft ist.
7. Wäschebehandlungsgerät (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (1) eine Waschfunktion aufweist und das Prozessmedium
(L) Lauge ist.
8. Wäschebehandlungsgerät (1; 11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (4) Ferrit aufweist.
9. Wäschebehandlungsgerät (1; 11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (4) eine NiFe-Legierung aufweist.
10. Wäschebehandlungsgerät (1; 11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (4) von einem elektrisch isolierenden Schutzmantel (5),
insbesondere Kunststoffmantel, umgeben ist.
11. Wäschebehandlungsgerät (1; 11; 21) mit mindestens einer Heizeinrichtung (28), insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (21) mindestens einen Curie-Schalter (23) aufweist, welcher
ein magnetisches Material (24) mit einer vorbestimmten Curietemperatur (Tc) aufweist,
so dass der Curie-Schalter (23) bei oder nach einem Erreichen der Curietemperatur
(Tc) schaltet, wobei das magnetische Material (24) mit einem Prozessmedium (M, L)
des Wäschebehandlungsgeräts (21) in einer thermischen Verbindung steht.
12. Wäschebehandlungsgerät (21) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (24) zumindest teilweise von dem Prozessmedium (M, L) umgeben
ist.
13. Wäschebehandlungsgerät (21) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das magnetische Material (24) von einem zumindest elektrisch isolierenden Schutzmantel
(27), insbesondere aus Kunststoff, umgeben ist.
14. Wäschebehandlungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Curie-Schalter (23) eine Heizung (28) zum Heizen des Prozessmediums (M, L) schaltet.
15. Verfahren zum Betreiben eines Wäschebehandlungsgeräts (1; 11; 21), bei dem
∼ Wärme (W) mit mindestens einer Heizeinrichtung (3, 7; 12, 13, 28) zumindest teilweise
an ein aufzuheizendes Prozessmedium (M) übertragen wird und das Prozessmedium (M,
L) auf eine vorbestimmte Solltemperatur erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
∼ die Heizeinrichtung (3, 7; 12, 13) mit einem magnetischen Material (4) ausgebildet
wird, das eine der Solltemperatur entsprechende, vorbestimmte Curietemperatur (Tc)
aufweist und das mittels eines magnetischen Wechselfelds (F) auf die Curietemperatur
(Tc) erwärmt wird und/oder
∼ ein magnetisches Material (24) mit Erreichen seiner Curietemperatur (Tc) einen Schalter
(23) schaltet, welcher wiederum mindestens die Heizeinrichtung (28) des Wäschebehandlungsgeräts
(21) schaltet.