[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Befestigung
und Justierung von Schienen auf einer Tragschicht.
[0002] Eine Vorrichtung zur Fixierung und Ausrichtung von Schienen ist aus
EP 1 873 308 A1 bekannt. Diese sieht Möglichkeiten zur vertikalen und horizontalen Justierung sowie
zur Einstellung der Spurweite während der Montage vor. Hierzu werden die Schienen
mit Klemmen in horizontaler Richtung verschiebbar in Stahlplatten fixiert, die mit
sich am Untergrund abstützenden Abstandsbolzen versehen sind und eine Justage der
vertikalen Position der Stahlplatten vorsehen.
[0003] Aus
EP 1 882 777 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen einer festen Fahrbahn für
Schienenfahrzeuge bekannt. Hierbei kommt eine Schienenbefestigungsplatte zum Einsatz,
die auf der einen Seite an einer Fahrschiene und auf der anderen Seite auf einer Gleistragplatte
befestigbar ist. Zur Schienenbefestigungsplatte gehört einerseits eine in eine Befestigungsbohrung
einsetzbare Führungsschraube, die in ein Befestigungselement eingreift, und andererseits
eine Befestigungsschraube, die über eine in die Befestigungsbohrung eingesetzte Exzenterhülse
in das Befestigungselement eingreift. Die Schienenbefestigungsplatten werden mit den
Befestigungselementen für die Schienenbefestigung an einer Gleistragplatte mit Abstand
zur Schienenbefestigungsplatte versehen. Auf der Tragschicht wird die Gleistragplatte
mit zum größten Teil eingegossenen Befestigungselementen verbaut, wobei die Verbindung
zwischen der Gleistragplatte und den mit Abstand zur Unterseite der Schienenbefestigungsplatte
angeordneten Befestigungselementen zur mechanischen Entkopplung von Fahrschienen und
der Gleistragplatte bis zum ausreichenden Aushärten des Betons gelöst und anschließend
die Fahrschienen nach endgültiger Justage über die Schienenbefestigungsplatten an
der Gleistragplatte befestigt und mit einer Vergussmasse untergossen werden.
[0004] Eine Höhenverstellvorrichtung einer gleistragenden Platte wird in
DE 40 37 849 C2 vorgeschlagen. Die Anordnung von Exzentern an der Auflageplatte ist aus
DD 113 781 A1 und Kammerfüllelemente sind aus
DE 94 17 436 U1 vorbekannt.
[0005] Diesen Vorrichtungen ist gemeinsam, dass die Befestigung der Schienen nicht zur Befestigung
in der Tragschicht genutzt werden kann, die elektrische Isolation der Schienen nicht
gewährleistet ist und die Befestigungselemente mehrteilig ausgeführt sind.
[0006] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine sowohl horizontal als auch
vertikal justierbare, einfach in der Herstellung und Montage produzierbare Vorrichtung
und ein Verfahren zur Schienenbefestigung zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem
Verfahren nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
[0008] Die Vorrichtung zur Befestigung und Justierung von Schienen, insbesondere Straßenbahnschienen,
auf einer Tragschicht umfasst eine Auflageplatte zur Befestigung der Schienen auf
deren Oberseite, wobei die Auflageplatte erfindungsgemäß auf der Unterseite mit Dübeln
versehen ist, die in auf die Tragschicht aufstellbare, im Tragschichtbeton einbindbare,
fixierbare Verstellfüße eingreifen und in diesen vertikal verstellbar sind.
[0009] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Auflageplatte einstückig mit mindestens
zwei angeformten Dübeln auf der Unterseite ausgebildet. Dabei wird der Abstand der
Auflageplatte zur unteren Tragschicht mittels den Dübeln zugeordneter Verstellfüße
angepasst. Die Dübel sind mit den Verstellfüßen zweiteilig ausgeführt und mit diesen
im Tragschichtbeton fixierbar. Auf der Auflageplatte befindet sich ein elastisches
Fußelement, das die Schienen aufnimmt und auf dem die Schienen auf der Auflageplatte
auflagerbar sind.
[0010] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Schienen auf der Auflageplatte
horizontal mit Exzentern stufenlos verstellbar und mit Schrauben in den Dübeln fixierbar.
Über die Exzenter horizontal justierbare Klemmen erlauben die horizontale Positionierung
der Schienen, was eine einfache Anpassung der Spurweite ermöglicht. Oberhalb der Klemmen
befinden sich seitlich an die Schiene angrenzende Kammerelemente und der sich nach
oben hin erstreckende Fugenverguss. Zur Abschirmung gegen das sich seitlich der Schienen
befindliche Material, wie Asphalt, Pflaster oder Schotter, sind die Schraubenköpfe
und die Exzenter mit Abdeckkappen versehen und so ausreichend geschützt.
[0011] Schließlich ist der mit dem elastischen Fußelement umhüllte Schienenfuß der Schienen
an der Auflageplatte mit den Dübeln in definierten Abständen von vorzugsweise 1,5
m mit Klemmen, mit den Exzentern und mit den Schrauben befestigbar.
[0012] In weiterer bevorzugter Weise ist die Schiene mit den beidseitig im Bereich des Schienenfußes
angeordneten Klemmen mittels der Schrauben gemeinsam auf der Oberseite der Auflagerplatte
verschraubt, wobei oberhalb des Schienenfußes Kammerelemente und ein sich bis zur
Oberkante der Schienen erstreckender Fugenverguss vorgesehen sind und die Köpfe der
Schrauben und die Klemmen von einer Abdeckplatte überdeckt sind, welche ein mehrteiliges
oder einteiliges winkelförmige Adapterelement bildet, als Schalung für den Fugenverguss
dient und eine Stützungs- und Begrenzungsfunktion für die Kammerelemente und den Fugenverguss
hat.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung und Positionierung von Schienen auf
einer Tragschicht mittels der Vorrichtung besteht darin, dass die Höhenlage der Schienen
gegenüber der Tragschicht durch Drehen der Verstellfüße der mit den angeformten Dübeln
versehenen Auflageplatte eingestellt wird. Das Verfahren ermöglicht eine einfache
und schnelle Positionierung der Schienen in horizontaler und vertikaler Richtung und
eine Fixierung der Schienen auf der Auflageplatte.
[0014] Weiterhin wird eine Tragbetonschicht durch Verfüllen des Raumes zwischen der Tragschicht
und der Unter- bzw. Oberseite der Auflageplatte mit den angeformten Dübeln gebildet.
Dabei werden die horizontale Ausrichtung der Schienen und die Spurweite durch Einstellen
der beiden Schrauben und durch Drehen der Exzenter stufenlos angepasst.
[0015] Auf einer stabilen, tragfähigen Tragschicht werden in einem ersten Arbeitsschritt
die Schienen ausgelegt und lückenlos verschweißt. Der Schienenfuß wird dann mit elastischen
und/oder elektrisch isolierenden Fußelementen umhüllt bzw. dieses auf geeignete Art
und Weise am Schienenfuß haftend angebracht.
[0016] Im definierten Abstand von typischerweise 1,5 m werden die Auflageplatten mit angeformten
Dübeln mit Klemmen, Exzentern und Schrauben am umhüllten Schienenfuß befestigt, wobei
sich alle Stellelemente in ihrer Nullstellung befinden.
[0017] Durch Drehen der Verstellfüße der Auflageplatte mit angeformten Dübeln kann die exakte
Höhenlage der Schienen gegenüber der vorgegebenen unteren Tragschicht eingestellt
werden.
[0018] Das anschließende Betonieren der Tragbetonplatte erfolgt bis zur Oberkante der Auflageplatte
und zur Unterseite der Fußelemente der Schienen, wobei die Dübel fest in den flüssigen
bis plastischen Beton eingebunden werden.
[0019] Zur abschließenden Justage können nach dem Lockern der Schrauben durch das Verdrehen
der Exzenter die horizontale Ausrichtung der Schienen und die Spurweite stufenlos
exakt eingestellt werden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Befestigung und Justierung von Schienen auf einer Tragschicht näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung zur Schienenbefestigung im Querschnitt und
Fig. 2 mit Exzentern versehene Klemmen zur Fixierung der Schienen in einer vereinfachten
Draufsicht.
[0021] Die Fig. 1 zeigt die Schienenbefestigung im Querschnitt. Diese umfasst eine Auflageplatte
4 mit auf der Unterseite 6 einstückig angeformten und senkrecht zur Unterseite 6 der
Auflageplatte 4 ausgerichteten Dübeln 7, um deren freie Enden vertikal einstellbare
Verstellfüße 17 angeordnet sind. Die angeformten Dübel 7 und die Verstellfüße 17 weisen
ein Gewinde 20 mit grober Steigung auf, so dass zur vertikalen Justierung der Auflageplatte
4 die Verstellfüße 17 entsprechend dem gewünschten Abstand zwischen unterer Tragschicht
18 und Auflageplatte 4 verdrehbar sind. Die Verstellfüße 17 liegen auf der unteren
Tragschicht 18 auf und sind nach dem Verfüllen mit dem Tragschichtbeton 16 fest mit
den Dübeln 7 verbunden.
[0022] Die Schiene 1 ist in ein elastisches, den Schienenfuß 2 der Schiene 1 umschließendes
Fußelement 3 gebettet und liegt unter Zwischenlage des elastischen Fußelements 3 auf
der Auflageplatte 4 auf. Die Schiene 1 wird mittels beidseitig im Bereich des Schienenfußes
2 angeordneter Klemmen 15, die mit Exzentern 14 versehen sind, gemeinsam mit der Auflageplatte
4 verschraubt und horizontal verschiebbar fixiert. Oberhalb des Schienenfußes 2 befinden
sich Kammerelemente 8 und ein sich bis zur Oberkante der Schiene 1 erstreckender Fugenverguss
9. Seitlich angrenzend befindet sich ein mit Asphalt, Pflaster oder Rasen verfüllter
Bereich 11, der mittels einer Abdeckplatte 12 von den Schrauben 13 und den Exzentern
14 getrennt ist. Der Bereich 21 zwischen der unteren Tragschicht 18 und der Unterseite
6 der Auflageplatte 4, der Oberseite 5 der Auflageplatte 4 bzw. der Unterseite des
elastischen Fußelements 3 ist mit Tragschichtbeton 16 verfüllt. Der sich seitlich
an die Klemmen 15 anschließende und in der Höhe mit den Abdeckplatten 12 abschließende
Bereich 19 nimmt den Unterbeton 10 der Straßenfahrbahn auf. Oberhalb des Bereichs
19 und seitlich des Fugenvergusses 9 und des Kammerelementes 8 erstreckt sich die
angrenzende Gleiseindeckung 11 aus Asphalt, Pflaster oder Rasen. Das mittels Befestigungselementen
23, vorzugsweise Schrauben, an den Kammerelementen 8 angebrachte Adapterelement 22
aus Kunststoff oder Metall dient als Schalung für den Fugenverguss 9 und vermittelt
den Anschluss an die Gleiseindeckung 11. Alternativ ist auch eine Verklebung des Adapterelementes
22 mit den Kammerelementen 8 denkbar.
[0023] In einer anderen Ausführungsform sind die Abdeckplatte 12 und das Adapterelement
22 als Einheit ausgeführt. Das winkelförmige Adapter- und Stützelement 24 aus Kunststoff
oder Metall ist ein- oder mehrteilig ausgeführt und dient als Stützungselement und
Begrenzung für das Kammerelement 8 und den Fugenverguss 9. Es ist mit der Abdeckkappe
12 und/oder der Klemme mittels Verschraubung oder Verklebung verbunden.
[0024] Fig. 2 zeigt die Schiene 1 mit zwei seitlich angeordneten Klemmen 15, die mittels
Exzentern 14 eine seitlich variable Fixierung der Schiene 1 durch Verschraubung mittels
der Schrauben 13 ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Schiene
- 2
- Schienenfuß
- 3
- Elastisches Fußelement
- 4
- Auflageplatte
- 5
- Oberseite Auflageplatte
- 6
- Unterseite Auflageplatte
- 7
- Dübel
- 8
- Kammerelement
- 9
- Fugenverguss
- 10
- Unterbeton der Straßenfahrbahn
- 11
- Gleiseindeckung(Asphalt, Pflaster, Rasen)
- 12
- Abdeckplatte
- 13
- Schraube
- 14
- Exzenter
- 15
- Klemme
- 16
- Tragschichtbeton
- 17
- Verstellfuß
- 18
- Untere Tragschicht
- 19
- Bereich
- 20
- Gewinde
- 21
- Bereich
- 22
- Adapterelement
- 23
- Befestigung für 22
- 24
- Adapter- und Stützelement
1. Vorrichtung zur Befestigung und Justierung von Schienen (1), insbesondere Straßenbahnschienen,
auf einer Tragschicht (18), mit einer Auflageplatte (4) zur Befestigung der Schienen
(1) auf der Oberseite (5) der Auflageplatte (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (4) auf der Unterseite (6) mit Dübeln (7) versehen ist, die in
auf die Tragschicht (18) aufstellbare, im Tragschichtbeton (16) einbindbare, fixierbare
Verstellfüße (17) eingreifen und in diesen vertikal verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (4) einstückig mit mindestens zwei angeformten Dübeln (7) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dübel (7) mit den Verstellfüßen (17) zweiteilig ausgeführt und mit diesen im
Tragschichtbeton (16) fixierbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (1) mittels eines elastischen Fußelementes (3) auf der Auflageplatte
(4) auflagerbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (1) und die Auflageplatte (4) elektrisch isoliert in den Tragschichtbeton
(16) einbindbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (1) auf der Auflageplatte (4) horizontal mit Exzentern (14) stufenlos
verstellbar und mit Schrauben (13) in den Dübeln (7) fixierbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem elastischen Fußelement (3) umhüllte Schienenfuß (2) der Schienen (1)
an der Auflageplatte (4) mit den Dübeln (7) in definierten Abständen von vorzugsweise
1,5 m mit Klemmen (15), mit den Exzentern (14) und mit den Schrauben (13) befestigbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (4) einstückig mit den Dübeln (7) aus Kunststoff ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (1) mit den beidseitig im Bereich des Schienenfußes (2) angeordneten
Klemmen (15) mittels der Schrauben (13) gemeinsam auf der Oberseite (5) der Auflageplatte
(4) verschraubt ist, dass oberhalb des Schienenfußes (2) Kammerelemente (8) und ein
sich bis zur Oberkante der Schienen (1) erstreckender Fugenverguss (9) vorgesehen
sind und dass die Köpfe der Schrauben (13) und die Klemmen (15) von einer Abdeckplatte
(12) überdeckt sind, welche ein mehrteiliges oder einteiliges winkelförmiges Adapterelement
(22, 24 bildet, als Schalung für den Fugenverguss (9) dient und eine Stützungs- und
Begrenzungsfunktion für die Kammerelemente (8) und den Fugenverguss (9) hat.
10. Verfahren zur Befestigung und Justierung von Schienen (1) mit einer Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenlage der Schienen (1) gegenüber der Tragschicht (18) durch Drehen der Verstellfüße
(17) der mit den angeformten Dübeln (7) versehenen Auflageplatte (4) einstellbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tragbetonplatte (16) durch Verfüllen des Raumes zwischen der Tragschicht (18)
und der Unter-(6) bzw. Oberseite (5) der Auflageplatte (4) mit den angeformten Dübeln
(7) gebildet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Ausrichtung der Schienen (1) sowie die Spurweite durch Einstellen
der beiden Schrauben (13) und durch Drehen der Exzenter (14) stufenlos angepasst wird.