Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen
Teilen eines Bauwerks. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen
eines Bauwerks.
[0002] Bei Bauwerken, insbesondere bei in das Erdreich eingelassenen Bauwerksteilen aus
porösen mineralischen Baustoffen, wie gemauerten oder betonierten Kellerwänden, besteht
häufig das Problem, dass Wasser aus der Umgebung des Bauwerkes, insbesondere aus dem
umgebenden Erdreich, in Teile des Bauwerks eindringt und durchfeuchtet. Ursache kann
dabei Regen- und Spritzwasser sein, das über eine fehlende oder defekte Sockelabdichtung
in das Bauwerkteil eindringt. Als weitere Ursache kommt hygroskopische Wasseraufnahme
durch Salze in Bauwerksteilen vor. Auch kann Feuchtigkeit aus dem das Bauwerksteil
umgebenden Erdreich durch eine fehlende oder defekte Außenabdichtung in das Bauwerksteil
eindringen. Schließlich kann Feuchtigkeit durch eine fehlende oder defekte Horizontalsperre
von unten durch Kapillarwirkung der Poren im Baustoff aufsteigen.
[0003] Für das Eindringen von Wasser in Bauwerksteile durch das den Baukörper umgebende
Erdreich werden in der Fachwelt vier sogenannte Lastfälle unterschieden. Bei dem ersten
Lastfall handelt es sich um die Bodenfeuchte, das heißt, im Erdreich kapillar gebundenes
Wasser. Bodenfeuchte ist als Mindestbeanspruchung immer vorhanden. Dieser geringste
Belastungsfall ist nur gegeben, wenn bis zu einer ausreichenden Tiefe unter dem Bauwerkskörper
nur nicht bindiger Boden vorhanden ist, so dass Oberflächen- und Regenwasser bis zum
freien Grundwasserstand absickern kann, ohne hydrostatischen Druck auf die Abdichtung
des Bauwerkskörpers auszuüben. Ein ähnlicher Lastfall ist nichtstauendes Sickerwasser.
Für ein dauerhaftes Standhalten der Bauwerksabdichtung muss jedoch eine Drainage zur
Ableitung des Wassers vorhanden sein.
[0004] Zeitweise aufstauendes Sickerwasser tritt auf, wenn Sickerwasser durch bindigen Boden
nicht schnell genug zum Grundwasser absickern kann. Durch den Rückstau des Wassers
übt das Wasser einen hydrostatischen Druck auf die Bauwerksabdichtung aus. Von außen
drückendes Wasser wird angenommen, wenn der Bemessungswasserstand nicht mindestens
30 cm unterhalb der Unterseite des Fundaments des Bauwerks liegt, das Bauwerk also
ständig einem hydrostatischen Wasserdruck von außen ausgesetzt ist. Eine solche Bausituation
erfordert spezielle Abdichtungsmaßnahmen.
[0005] Eindringende Feuchtigkeit kann die vorgesehene Nutzung des Bauwerks beeinträchtigen,
wenn durch die in das Bauwerk eingedrungene Feuchtigkeit beispielsweise in einem Kellerraum
eine so hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, dass der Raum nicht mehr für die vorgesehenen
Lagerzwecke benutzbar ist. Dies gilt natürlich erst recht, wenn Wasser in den einen
solchen Raum sickert. Weiterhin bilden sich auf der Oberfläche der Innerseite einer
solchen Wand schnell Schimmelpize, die einen solchen Raum auch aus Gründen des Gesundheitsschutzes
für den Aufenthalt von Menschen unbrauchbar machen.
[0006] Schließlich kann eine solche Durchfeuchtung die Stabilität des Gebäudeteils beeinträchtigen
und damit die Standsicherheit des Bauwerkes. Dies gilt insbesondere dann, wenn die
Feuchtigkeitsbelastung zyklisch schwankt. Eine Ursache dafür kann sein, dass das in
ein Bauwerksteil eindringende Wasser bereits gelöste Salze enthält, z.B. Chloride
aus Streusalz oder Nitrate aus Düngemitteln, mit denen das umgebende Erdreich belastet
ist. Verdunstet das eingedrungene Wasser auf der Innenseite des betroffenen Gebäudeteils,
fällt das Salz aus und bleibt auf der Oberfläche oder in dem porösen Material des
Bauwerksteils zurück. Im Laufe der Zeit reichert sich das Bauteil mit Salz an. Durch
den Platzbedarf des Salzes beim Auskristallisieren wird der poröse Baustoff nach und
nach von innen regelrecht zermahlen. Das eingedrungene Wasser löst jedoch auch Salze
aus einem mineralischen Baustoff, insbesondere z.B. Mörtel. Auch diese Salze werden
entsprechend zur Innenseite des Bauwerksteils transportiert und kristallisieren beim
Verdunsten des Wassers aus.
[0007] Durch die Anreicherung des Bauwerksteils mit Salzen, insbesondere im Bereich seiner
Oberflächen, wird durch die hygroskopischen Eigenschaften des Salzes die Wasseraufnahme
des Bauwerksteils beschleunigt, und damit auch die weitere Salzein- oder -verlagerung.
Bei gleichmäßiger Feuchtigkeitsbelastung tritt dieser Effekt zunächst nur auf der
Innenseite des Bauwerksteils auf und macht sich z.B. zunächst durch losen oder herabfallenden
Putz oder aus Fugen herausbröckelnden Mörtel bemerkbar. Bei schwankender Feuchtigkeitsbelastung,
z.B. bei schwankendem Grundwasserspiegel, tritt infolge der zwischenzeitlichen Trocknung
des Bauwerksteiles dieser Effekt auf beiden Seiten des Bauwerksteils auf, wobei dies
auf einer mit Erdreich abdeckten Außenseite nicht sichtbar ist und daher lange unentdeckt
bleibt, häufig bis zum Auftreten von Strukturschäden an dem Bauwerk infolge des Verlustes
der Tragkraft des betroffenen Gebäudeteils. Durch die erhöhte Salzmenge im Bauwerksteil
und die erhöhte Wasseraufnahme infolge der hygroskopischen Eigenschaften der Salze
steigt auch das Risiko einer mechanischen Schädigung des Bauwerksteils durch Frost.
[0008] Als Innenseite der Teile des Bauwerks wird hier diejenige Seite, z.B. einer Mauer,
bezeichnet, die der geringeren Befeuchtung durch die Umgebungsbedingungen ausgesetzt
ist.
[0009] Die Feuchtigkeit bzw. das in die Wand eingedrungene Wasser steigt dabei durch die
Kapillarwirkung in porösen Baustoffen auch über das Niveau des umgebenden Erdreiches
hinaus auf, so dass die nachteiligen Auswirkungen auch in höher liegenden Teilen des
Bauwerks eintreten. Der Wassereintritt erfolgt dabei in der Regel horizontal aus dem
Erdreich in das Bauwerksteil durch Schäden der Außenabdichtung, z.B. in einem Bitumenanstrich,
oder über das Fundament als aufsteigende Feuchtigkeit.
[0010] Kann der Belastungsfall, dem ein Bauwerk ausgesetzt ist, bei der Errichtung noch
durch geeignete Abdichtungsmaßnahmen berücksichtigt werden, gestaltet sich die nachträgliche
Bekämpfung eines Feuchtigkeitsschadens sehr viel schwieriger und damit teurer. Ursache
für das Auftreten nachträglicher Feuchteschäden können eine bei Errichtung des Bauwerks
unzureichende oder mangelhaft ausgeführte Abdichtung sein, eine Beschädigung der Abdichtung
z.B. bei nachträglichen Baumaßnahmen oder durch Setzungen, oder durch Änderungen der
Belastung, z.B. durch Bodenverdichtung oder Flächenversiegelung in der näheren Umgebung
des Bauwerks, durch Veränderung des Grundwasserspiegels oder wasserbauliche Maßnahmen
in der weiteren Umgebung des Bauwerks.
Stand der Technik
[0011] Grundsätzlich wird allgemein in der Fachwelt als zweckmäßigste Lösung vorgeschlagen,
ein betroffenes Bauwerk mit einer nachträglichen Außenabdichtung abzudichten. Dazu
ist das Bauwerk durch Ausschachten außenseitig freizulegen. Da üblicherweise bereits
eine alte Abdichtung vorhanden ist, bieten verschiedene Hersteller speziell auf mineralische
oder bituminöse Untergründe abgestimmte Sätze von Beschichtungsmaterialien zur Erstellung
einer neuen Außenabdichtung auf den vorgefundenen Untergründen an.
[0012] Die
DE 40 31 745 C2 beschreibt ein Verfahren zum Abdichten poröser Bauflächen gegen Wassereinwirkung.
Gegenstand der in diesem Patent beschriebenen Erfindung ist dabei die Verwendung einer
speziellen Polymer/Bitumen-Emulsion. Als Anwendungsgebiet wird dabei die senkrechte
Außenabdichtung von Kellerwänden etc., die waagerechte Abdichtung von Betonplatten
und Zwischenabdichtungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit und in Nassräumen angegeben.
[0013] Die
DE 41 27 351 C2 bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zum Abdichten von porösen Bauflächen gegen
Wassereinwirkung. Als erfindungsgemäße Besonderheit wird dabei die Aufbringung einer
bestimmten Schichtfolge einer wässrigen alkalischen siliciumhaltigen Grundierung,
einer zementmineralischen Zwischenschicht und einer polymerdispersionsmodifizierten
zementmineralischen Beschichtung angegeben. Als Anwendungsgebiet wird insbesondere
die Neubauabdichtung von Kelleraußenwänden, die horizontale Abdichtung von Betonplatten
und auch die nachträgliche Kellerabdichtung von innen angegeben.
[0014] Die
DE 101 63 133 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Bauwerksabdichtung, insbesondere für
Wände im Grundmauerbereich. Als erfindungsgemäße Besonderheit wird dabei die Anordnung
einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Schutzbahn zwischen zwei Lagen einer
Dickbeschichtung oder einer Anbringung der Schutzbahn auf der Dickbeschichtung angegeben.
Als Anwendungsgebiet werden abzudichtende vertikale Wände angegeben, jedoch auch horizontale
Böden oder schräge Wände, ferner der Einsatz für Kunstharzputze im Fassadenbereich.
[0015] In der
DE 100 30 595 A1, die auch in der vorgenannten Schrift bereits erwähnt wurde, wird ein Verfahren zur
nachträglichen horizontalen und vertikalen Abdichtung von Bauwerken gegen drückendes
Wasser beschrieben. Dabei soll allerdings eine allseitig wasserdichte Umfassungskonstruktion
in das Erdreich um das Gebäude herum eingebracht werden.
[0016] Schwierig wird eine nachträgliche Abdichtungsmaßnahme, wenn die Außenwände eines
Bauwerks nicht freigelegt werden können, beispielsweise wenn die Anschlussfläche z.B.
mit Nebengebäuden, Anbauten oder Verkehrswegen überbaut ist.
[0017] Für solche Fälle besteht praktisch nur die Möglichkeit, eine nachträgliche Abdichtung
von der Innenseite des Bauwerkes aus vorzunehmen. Hierzu werden im Stand der Technik
verschiedene höchst unterschiedliche Verfahren und Vorgehensweisen vorgeschlagen.
Diese lassen sich in zwei Gruppen einteilen: zum einen die Injektion von Stoffen in
die Bauwerkswand (Imprägnierung), und zum anderen das Aufbringen einer dichten Beschichtung
auf der Innenseite der Bauwerkswand.
[0018] Für die Imprägnierung eines Mauerwerks werden verschiedene Stoffe vorgeschlagen,
die im Allgemeinen durch Injektoren in das Mauerwerk einzubringen sind. Diese Imprägnierungen
werden in der Regel zur Bildung von Horizontalsperren im Mauerwerk gegen aufsteigende
Feuchte angewendet. Zur Anwendung kommende Silikonmikroemulsionen bestehen aus relativ
dickflüssigen Silikonharzen bzw. deren Lösung in einem organischen Lösemittel, die
mittels eines Emulgators in Form von kleinen Tropfen in Wasser verteilt (emulgiert)
sind. Die dickflüssige Stammemulsion lässt sich mit Leitungswasser auf die Gebrauchskonzentration
verdünnen und in das Mauerwerk injizieren. Die Emulsionstropfen sind so groß, dass
sie durch sogenannte Mikrofilter (Membranfilter), deren Porengröße im Bereich von
Ziegel-, Kalksandstein und ähnlichen Baustoffen liegen, aus der Gebrauchsverdünnung
herausfiltern lassen. Die wässrige Mikroemulsion wird durch das Porenwasser weiterverdünnt
und zeigt praktisch das gleiche kapillare Transportverhalten wie das Porenwasser,
wird also mit dem Fluss des aufsteigenden Wassers aus der geplanten Sperrzone transportiert,
auf andere Wandbereiche verteilt und damit weitgehend verdünnt.
[0019] Sogenannte Verkieselungssperren werden durch stark verdünnte wässrige Wasserglaslösungen
(ca. 5% Wasserglas + 95% Wasser) erzeugt. Wasserglas ist chemisch instabil. Die Lösung
erstarrt durch geringen Säureeinfluss (in der Wand durch die Luftkohlensäure) zu einem
wässrigen Gel, welches die Poren verstopfen soll. Diese Art der Sperren wurde zum
Stoppen von Wassereinbrüchen im Tunnel- und Bergbau entwickelt. Wie alle wässrigen
Produkte haben auch Verkieselungen die natürlichen Verteilungsprobleme in der nassen
Wand. Daher wird ein Bohrlochabstand von 10-15 cm gefordert. Außerdem sind Verkieselungssperren
nicht langlebig (nur 2-3 Jahre) und erzeugen in der Wand durch den Einschluss von
Wasser (Gel mit 95% Wassergehalt) Wärmebrücken, die die Raumwärme fast ungehindert
nach außen abfließen lässt.
[0020] Wässrige Gel-Sperren wurden zum Stoppen von Wassereinbrüchen im Tunnel-und Bergbau
entwickelt. Sie basieren auf Gel bildenden Kunststoffen - meist Acrylaten - und erzeugen
im Mauerwerk zwar keine bauschädlichen Salze, dichten aber auch nur durch den Einschluss
von Wasser in den Poren. Auch hier wird die Dichtwirkung durch Verstopfung der Poren
mit einem wässrigen Gel (ca. 90%Wasser im Gel) erzeugt.
[0021] Die
DE 101 30 091 A1 beschreibt eine Injektionscreme zur Hydrophobierung von Mauerwerk. Als Besonderheit
wird dabei die Zusammensetzung der Injektionscreme in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion
mit einem Verhältnis von Wasserphase zu Ölphase von 20 zu 80 angegeben. Ferner wird
ein Verfahren zur Herstellung der Injektionscreme beschrieben sowie die Verwendung
der Injektionscreme zur Trockenlegung bzw. Trockenhaltung von Mauerwerk. Als besonderer
Vorteil wird dabei die cremige Konsistenz angegeben, wodurch nahezu waagerechte Bohrungen
in eine Mauermörtelfuge auch bei druckloser Füllung möglich sein sollen, ohne dass
das Injektionsmittel aus dem Bauloch herausläuft.
[0022] Die
DE 42 30 547 A1 beschreibt einen Injektionspacker für Bohrlöcher und dergleichen in Mauerwerken und
in anderen porösen Medien. Hierzu ist eine besondere Ausgestaltung eines solchen Packers
angegeben.
[0023] Das Einbringen der Imprägniermittel erfolgt dabei in der Regel durch die so genannten
Packer, wobei entweder jeder Packer mit einem Vorratsbehälter verbunden wird, der
das Imprägniermittel enthält, und das Imprägniermittel über einen verhältnismäßig
langen Zeitraum in das Bauwerksteil einsickert, oder ein Packer wird über einen Druckschlauch
mit einem Gerät verbunden, das einen Vorratstank mit dem Imprägniermittel umfasst.
Das Gerät wird mit einem üblichen Baustellenkompressor verbunden und mit Druckluft
beaufschlagt. Das Einbringen des Imprägniermittels wird durch Öffnen eines Absperrhahnes
gestartet, so dass das von der Druckluft beaufschlagte Imprägniermittel durch den
Schlauch zu dem Packer und in das Bauwerksteil gelangt. Das Einbringen wird beendet
durch Schließen des Absperrhahnes durch den Bediener, wenn nach Einschätzung des Bedieners
das Bauwerksteil an dieser Stelle ausreichend getränkt ist. Anschließend wird der
Schlauch von dem Packer getrennt und mit dem nächsten, üblicherweise nicht mehr als
15 cm beabstandeten Packer verbunden. Entsprechend wiederholt sich der Vorgang für
jedes Loch und jeden Packer, bis die Imprägnierung des Bauwerksteils als abgeschlossenen
angesehen wird. Beide Methoden sind sehr zeitaufwändig und der Erfolg der Imprägnierung
hängt sehr stark von der Erfahrung und Aufmerksamkeit der mit der Durchführung betrauten
Person ab.
[0024] Für das Aufbringen einer dichten Beschichtung auf der Innenseite der Bauwerkswand
wird üblicherweise das Aufbringen einer Grundierung auf die gereinigte und insbesondere
von losen Mörtel- und Putzresten befreite Wand und nachfolgendes Aufbringen einer
Ausgleichsschicht vorgeschlagen. Darauf werden eine oder mehrere Schichten einer Dichtschlämme
aufgebracht und schließlich ein Sanierputz. Solche Beschichtungen haben sich allgemein
als zuverlässige Innenabdichtung erwiesen und bieten die Möglichkeit einer nachträglichen
Abdichtung der Nutzräume zu einigermaßen kalkulierbaren Kosten.
[0025] Ein Verfahren, bei dem eine außenseitige Abdichtung des Baukörpers gegen drückendes
Wasser von innen heraus durchgeführt werden soll, beschreibt die
DE 10 2004 013 726 A1. Dazu soll im Wesentlichen der Grundwasserspiegel um das Gebäude herum gesenkt werden
und durch die Wände des Baukörpers hindurch ein Injektionsmaterial, beispielsweise
ein Acrylatgel, in die unmittelbare Umgebung des Baukörpers gespritzt werden, so dass
der Baukörper praktisch von außen abgedichtet wird.
[0026] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Abdichtung
und Hydrophobierung von porösen Teilen eines Bauwerks bereitzustellen. Der Erfindung
liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, die zur Benutzung
bei der Durchführung des Verfahrens vorteilhaft geeignet ist.
[0027] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren der Eingangs erwähnten
Art, wobei das Verfahren umfasst: Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in
ein poröses Teil eines Bauwerks, wobei die Zusammensetzung Wasser verdrängende oder
unterwandernde Eigenschaften besitzt, bis die Zusammensetzung in einer vorbestimmten
Menge in das poröse Teil des Bauwerks eingedrungen ist, und nachfolgendes Aufbringen
einer Beschichtung auf der Innenseite der Teile des Bauwerks, wobei die Beschichtung
zumindest eine oder mehrere Lagen einer Dichtschlämme umfasst.
[0028] Dadurch wird ein Verfahren zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen
eines Bauwerks geschaffen, mit dem eine besonders zuverlässige Abdichtung auch bei
Haarrissen im Mauerwerk möglich ist. Durch die Wasser verdrängenden oder unterwandernden
Eigenschaften der Zusammensetzung kann eine allmähliche Austrocknung des Mauerwerks
durch Abdiffusion des Wassers aus der Wand erfolgen. Durch das Vorsehen der Beschichtung
mit zumindest einer oder mehreren Lagen einer Dichtschlämme auf der Innenseite der
Teile des Bauwerks ist ferner ein geringerer Anfall von Kondensfeuchte durch die verbesserte
Isolationswirkung der Außenwand im Vergleich zur konventionellen Innenabdichtung erreichbar
und auch ein geringerer Wärmeverlust an das umgebende Erdreich. Es kann somit Heizenergie
eingespart werden.
[0029] Als sehr vorteilhaft erweist es sich, wenn die Zusammensetzung nicht mehr als 50
Gewichts% Wasser enthält, vorzugsweise nicht mehr als 5 Gewichts%, besonders bevorzugt
im Wesentlichen wasserfrei ist. Hierdurch ist eine besonders gute Verdrängung bzw.
Unterwanderung von Wasser in porösen Teilen eines Bauwerks zu dessen Trocknung möglich.
[0030] Zusammensetzung ist vorteilhaft im Wesentlichen frei von Siliconöl. Vielmehr umfasst
die Zusammensetzung vorteilhaft eine Lösung wenigstens eines Kunstharzes in einem
bei Raumtemperatur flüssigen Lösungsmittel, wobei das Lösungsmittel einen höheren
Dampfdruck aufweist als Wasser. Dies erweist sich bei der Wasserverdrängung und Trocknung
eines Mauerwerks als besonders vorteilhaft. Das Lösungsmittel kann vorteilhaft ein
organisches Lösungsmittel sein, insbesondere ein Alkohol, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol und Isopropanol oder Mischungen aus
zwei oder mehreren davon.
[0031] Die Zusammensetzung kann ferner eine Suspension enthaltend Teilchen wenigstens eines
Kunstharzes in einer Flüssigkeit umfassen. Hierbei kann die flüssige Phase einen höheren
Dampfdruck aufweisen als Wasser. Dies erweist sich bei der Wasserverdrängung und Trocknung
eines Mauerwerks als besonders vorteilhaft. Die flüssige Phase kann einen Alkohol
umfassen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol und
Isopropanol, oder Mischungen aus zwei oder mehreren daraus. Das Kunstharz kann vorteilhaft
durch Verdampfen der flüssigen Phase auf den Wandungen von Poren oder Kapillaren in
dem porösen Baustoff abgeschieden werden und einen nicht wasserbenetzbaren Film bilden.
Der Film kann die Kapillare in dem porösen Baustoff nur so weit verengen, dass ein
Kapillartransport von Wasser unterbunden ist, Wasserdampf jedoch hindurchtreten kann.
[0032] Weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn das Kunstharz mit dem Baustoff zur Bildung
eines hydrophobierenden Monolayers auf den Wandungen der Poren des Baustoffes reagiert.
Hierdurch wird ein Schutzmantel gegen Wassereintritt auf dem Baustoff bereits schon
durch Auftrag des Kunstharzes gebildet.
[0033] Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn das Einpressen der Zusammensetzung über
einen Abschnitt des Teil des Bauwerks erfolgt, der auf seiner Außenseite von Erdreich
abgedeckt ist zuzüglich eines vertikal darüber angeordneten Bereiches, wobei der Bereich
eine Höhe in vertikaler Richtung von wenigstens 20 cm, vorzugsweise wenigstens 30
cm, besonders bevorzugt wenigstens 45 cm aufweist. Das Aufbringen der Beschichtung
kann über einen Abschnitt des Teils des Bauwerks erfolgen, der auf seiner Außenseite
von Erdreich abgedeckt ist zuzüglich eines vertikal darüber angeordneten Bereiches,
wobei der Bereich eine Höhe in vertikaler Richtung von wenigstens 20 cm, vorzugsweise
wenigstens 30 cm, besonders bevorzugt wenigstens 45 cm aufweist. Hierbei kann somit
der der Feuchtigkeit als erster ausgesetzte Bereich behandelt und damit getrocknet
und auf Dauer hydrophobisiert werden.
[0034] Vorteilhaft erfolgt das Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses
Teil eines Bauwerks durch Löcher, die in das poröse Teil des Bauwerks eingebracht
sind. Die Löcher können wenigstens um 20 cm, vorzugsweise wenigstens etwa 25 cm voneinander
beabstandet sein. Hierdurch ist einerseits ein direktes Einbringen der Zusammensetzung
in den porösen Teil eines Bauwerks, insbesondere ein Mauerwerk, möglich, andererseits
eine solche Verteilung der Löcher, dass auch die Zusammensetzung sich optimal in dem
porösen teil verteilen kann.
[0035] Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn der Schritt des Aufbringens einer Beschichtung
auf der Innenseite der Teile des Bauwerks das Aufbringen eines Haftvermittlers und
nachfolgend das Aufbringen einer Ausgleichsschicht vor dem Aufbringen einer oder mehrerer
Lagen einer Dichtschlämme umfasst. Hierdurch ist ein besonders guter Halt der Beschichtung
auf der Oberfläche der Bauwerksteile möglich. Es kann der Schritt des Aufbringens
einer Beschichtung auf der Innenseite der Teile des Bauwerks auch das Aufbringen von
zwei Lagen zweier unterschiedlicher Dichtschlämme umfassen. Vorteilhaft sind die Lagen
der Dichtschlämme gegen anstehendes Wasser dicht. Bei Vorsehen zweier unterschiedlicher
Dichtschlämme kann eine besonders gute Anpassung an den jeweiligen Anwendungsfall
erfolgen.
[0036] Der Schritt des Aufbringens einer Beschichtung auf der Innenseite der Teile des Bauwerks
kann vorteilhaft ferner das Aufbringen eines Spritzbewurfes und eines Putzes nach
dem Aufbringen einer oder mehrerer Lagen einer Dichtschlämme umfassen. Hierdurch kann
ein optimaler Schutz der Bauwerksteile geschaffen werden.
[0037] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung zum Einpressen einer pumpfähigen
Zusammensetzung in ein poröses Teil eines Bauwerks, insbesondere zur Verwendung in
einem Verfahren zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen eines Bauwerks,
wobei das Verfahren: das Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses
Teil eines Bauwerks, wobei die Zusammensetzung Wasser verdrängende oder unterwandernde
Eigenschaften besitzt, bis die Zusammensetzung in einer vorbestimmten Menge in das
poröse Teil des Bauwerks eingedrungen ist, umfasst, wobei die Vorrichtung mehrere
Behälter zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung umfasst und jeder der Behälter
einen separaten mit einem oder mehreren Injektionspackern verbindbaren Auslass aufweist.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0038] Durch die erfindungsgemäße Anordnung ist es nunmehr möglich, in mehrere Löcher gleichzeitig
jeweils eine vorgegebene Menge der Zusammensetzung zu injizieren, so dass trotz eines
unterschiedlichen hydraulischen Widerstands des einen jeweiligen Injektionspacker
umgebenden Bauwerksmaterials dies zu einer ausreichend gleichmäßigen Durchtränkung
des Bauwerksmaterials führt.
[0039] Besonders zweckmäßig umfasst die Vorrichtung vier bis acht Behälter zur Aufnahme
der pumpfähigen Zusammensetzung. Dadurch ist eine solche Vorrichtung noch ausreichend
kompakt, um von einer Person auf einer Baustelle oder z.B. in vorhandenen Kellerräumen
gehandhabt werden zu können, bei gleichzeitig verkürztem Zeitbedarf für das Einbringen
der Zusammensetzung in das Bauwerksteil.
[0040] Als besonders zweckmäßig hat sich herausgestellt, dass jeder Behälter zur Aufnahme
der pumpfähigen Zusammensetzung ein Fassungsvermögen von bis zu 2,5 l (Liter) aufweist,
vorzugsweise 0,5 l bis 1,5 l, besonders bevorzugt um 0,7 l bis 1 l. Eine solche Füllung
ergibt eine ausreichende Tränkung bei einem typischen Kellerwandmauerwerk von ca.
36 cm Dicke.
[0041] Für die Bedienung einer solchen Vorrichtung ist es vorteilhaft, wenn jeder Behälter
zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung eine Wandung aufweist, die zumindest
über den größten Teil der Behälterhöhe einen durchsichtigen oder durchscheinenden
Abschnitt zur visuellen Füllstandskontrolle aufweist. Einerseits kann der Fortschritt
des Einpressvorgangs dadurch leicht abgelesen werden, andererseits sind dafür separate
Füllstandsanzeigeinrichtungen, wie Steigröhrchen, nicht erforderlich und damit können
die Nachteile solcher Einrichtungen, wie Abbinden oder Aushärten der Zusammensetzung
innerhalb solcher Röhrchen, vermieden werden.
[0042] Ausreichend genau und andererseits besonders übersichtlich ist es, wenn der oder
die durchscheinenden Abschnitte zur visuellen Füllstandskontrolle mit einer Skalierung
versehen ist/sind, wobei die Skalierung vorzugsweise Markierungen in Abständen von
jeweils 50 ml, 100 ml und/oder 250 ml aufweist.
[0043] Besonders vorteilhaft ist es, wenn jeder Behälter zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
oberhalb einer vorbestimmten Betriebsfüllhöhe ein Kopfvolumen aufweist und die Kopfvolumina
der Behälter miteinander verbunden oder integral ausgebildet sind und die Vorrichtung
wenigstens einen Druckgasanschluss zur ständigen oder intermittierenden Druckgasversorgung
der Kopfvolumina während der Durchführung des Verfahrens aufweist. Dadurch kann die
Vorrichtung mit einer einzigen Energiequelle betrieben werden, wie sie in der Regel
auf Baustellen anzutreffen oder leicht vorzusehen ist, wie einem handelsüblichen Baustellenkompressor.
Die Verwendung eines Druckgases hat zudem den Vorteil, dass die Art des Gases gegebenenfalls
der einzupressenden Zusammensetzung angepasst werden kann, z.B. ein Inertgas bei besonders
reaktiver Zusammensetzung. Durch das Kopfvolumen wird auch ein gewisser Druckspeicher
realisiert, so dass auch Unterbrechungen der Druckgasversorgung nicht unmittelbar
zur Unterbrechung des Einpressvorganges führen.
[0044] Vorteilhaft weist jeder Behälter zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung einen
Auslauf mit einem verschließbaren Absperrelement an seinem unteren Ende zur im Wesentlichen
vollständigen Entleerung auf. Dadurch kann ein unnötiger Energieverbrauch durch z.B.
Druckluftverlust vermieden werden, ferner kann ein unerwünschtes Einblasen von Druckluft
oder einem anderen bei der Vorrichtung verwendeten Treibmittel in das Bauwerksteil
unterbunden werden. Schließlich ist es so auch möglich, im Bedarfsfall nur einen oder
einige der Behälter der Vorrichtung gleichzeitig zu nutzen.
[0045] Eine kompakte Bauform der Vorrichtung und damit eine leichtere Handhabung auf der
Baustelle, insbesondere in Altbauten, lässt sich erhalten, wenn das Absperrelement
ein Verteilergehäuse und wenigstens zwei jeweils mit einem einzigen Injektionspacker
verbindbare Absperrventile mit einstellbarem Durchflussmengenbegrenzer umfasst.
[0046] Vorteilhaft weist die Vorrichtung ein vorderes und ein hinteres Ende, sowie einen
Radsatz näher zu dem hinteren Ende und wenigstens einen Stützfuß näher zu dem vorderen
Ende, und ferner wenigstens einen Handgriff an oder nahe dem vorderen Ende auf. Hierdurch
ist ein einfaches Verfahren und Abstellen, somit Handhaben der Vorrichtung auf einer
Baustelle bzw. an der Anwendungsstelle möglich.
[0047] Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn jeder Behälter als Arbeitsraum eines
Zylinders ausgebildet ist, der durch einen Kolben begrenzt ist, wobei der Kolben zum
Austrag der pumpfähigen Zusammensetzung durch den Auslass aus einer dem Auslass fernen
ersten Betriebsstellung in eine dem Auslass nahen zweiten Betriebsstellung verschiebbar
ist. Durch das Ausbilden des Behälters als Arbeitsraum eines Zylinders ist ein raumsparender
Aufbau möglich, da kein zusätzlicher Platzbedarf für die Behälter besteht.
[0048] Um eine einfache Handhabung und exakte Dosierung zu ermöglichen, kann der Kolben
durch einen Elektromotor und eine Getriebeanordnung aus der ersten in die zweite Betriebsstellung
angetrieben werden, wobei zur Bestimmung des ausgetragenen Volumens der Zusammensetzung
eine Einrichtung zur direkten oder indirekten Wegmessung der zwischen der ersten Betriebsstellung
und einer aktuellen Stellung des Kolbens zurückgelegten Strecke vorgesehen ist.
[0049] Vorteilhaft kann alternativ der Kolben als Trennkolben ausgebildet sein, der den
Arbeitsraum des Zylinders von einem Antriebsraum trennt, und der Antriebsraum mit
einem Hydraulikfluid gefüllt sein, wobei der Trennkolben aus der ersten in die zweite
Betriebsstellung durch Einpumpen von Hydraulikfluid in den Antriebsraum bringbar ist,
wobei zur Bestimmung des ausgetragenen Volumens der Zusammensetzung eine Einrichtung
zur Messung des zwischen der ersten Betriebsstellung und einer aktuellen Stellung
des Kolbens in den Antriebsraum eingepumpten Hydraulikfluids vorgesehen ist. Auch
hierdurch ist wiederum eine exakte Dosierung der Zusammensetzung möglich.
[0050] Vorteilhaft ist ferner eine Regelungseinrichtung vorgesehen, die mit einer Einrichtung
zur Bestimmung des ausgetragenen Volumens verbunden oder integral ausgebildet ist,
den Antrieb des Kolbens oder das Einpumpen des Hydraulikfluids unterbricht, sobald
das ausgetragene Volumen der vorbestimmten Menge an pumpfähiger Zusammensetzung entspricht.
Somit kann die Dosierung an Zusammensetzung vorgebbar genau erfolgen, wobei durch
den Eingriff in den Antrieb des Kolbens bzw. das Einpumpen des Hydraulikfluids ein
sofortiges Unterbrechen der Förderung der Zusammensetzung möglich ist.
[0051] Alternativ kann eine Mengenbegrenzung erfolgen durch jeweils mit einem einzigen Injektionspacker
verbindbare Absperrventile mit einstellbarem Durchflussmengenbegrenzer.
[0052] Es kann ferner eine Druckmesseinrichtung zur Messung des Druckes in jedem Arbeitsraum
vorgesehen und die Regelungseinrichtung mit den Druckmesseinrichtungen verbunden sein
zur Ansteuerung des Elektromotors oder einer Pumpe für das Hydraulikfluid derart,
dass ein vorbestimmter Druck, vorzugsweise von nicht mehr als 10 bar, vorzugsweise
nicht mehr als 8 bar, in jedem Arbeitsraum nicht oder im Wesentlichen nicht überschritten
wird. Hierdurch kann bei einer festgestellten Drucküberschreitung der Elektromotor
oder die Pumpe umgehend abgeschaltet werden, um eine ansonsten ggf. auftretende Gefahr
durch einen zu hohen Druck zu vermeiden. Das Einpressen der Zusammensetzung kann somit
mit einem Volumenstrom von 50 ml/min bis 100 ml/min vorzugsweise bei einem Druck von
nicht mehr as 10 bar erfolgen, weiter vorzugsweise nicht mehr als 8 bar.
[0053] Die Regelungseinrichtung kann mit einer Kommunikationseinrichtung, vorzugsweise einer
Einrichtung des Mobilfunknetzes oder einer Nahbereichs-Datenfunkeinrichtung oder einer
Betriebsfunkeinrichtung, verbunden oder zusammengebaut sein zur Übermittlung eines
Informationssignals, sobald der Antrieb eines Kolbens oder das Einpumpen des Hydraulikfluids
unterbrochen und/oder eine Ansteuerung des Elektromotors oder einer Pumpe für das
Hydraulikfluid zur Druckbegrenzung erfolgt ist. Somit ist eine schnelle Benachrichtigung
eines Betreibers bei Unterbrechung des Einpumpvorgangs bzw. bei Drucküberschreitung
möglich, so dass dieser umgehend entsprechende weitere Maßnahmen ergreifen kann.
[0054] Die Erfindung soll im Folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einpressen
einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses Teil eines Bauwerks,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine gegenüber der Ansicht in Fig. 1 um 90° versetzte Seitenansicht der Vorrichtung
gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Detailansicht als Seitenansicht eines Behälters in der Vorrichtung gemäß Fig.
1,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Behälter gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Querschnittsansicht einer Außenwand eines Gebäudes mit erfindungsgemäßer Abdichtung,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß abgedichteten Bauwerkswandung,
- Fig. 8
- eine Teil-Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform der Vorrichtung,
- Fig. 9
- eine Teil-Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 8, und
- Fig. 10
- eine Ansicht eines Verteilergehäuses mit zwei Absperrventilen der Vorrichtung gemäß
Figur 8.
[0055] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Vorrichtung 1 zum Einpressen einer pumpfähigen
Zusammensetzung in ein poröses Teil eines Bauwerks. Die Vorrichtung umfasst acht Behälter
10,11,12,13,14,15,16,17 zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung. Jeder der Behälter
weist an seinem unteren Ende einen jeweiligen Auslass 18 auf, der über einen Absperrhahn
19 geöffnet und verschlossen werden kann. An dem Auslass kann ein Injektionspacker
21 angeschlossen werden, wobei der Seitenansicht gemäß Fig. 3 ein Druckschlauch 20,
der zum Injektionspacker 21 führt, entnommen werden kann. Der Injektionspacker 21
ist in Fig. 3 lediglich angedeutet.
[0056] Die Vorrichtung 1 weist ferner über allen Behältern einen Hohlraum 30, der als Druckraum
dienen kann, um die pumpfähigen Zusammensetzungen aus den Behältern über einen in
Fig. 1 nicht gezeigten Kolben auszutreiben. Behälter und Hohlraum bilden im Wesentlichen
die Vorrichtung. Ferner kann in den Hohlraum 30 selbstverständlich auch eine Getriebeanordnung
eingreifen, um den Kolben über einen Elektromotor aus einer ersten in eine zweite
Betriebsstellung zu bewegen, um die Zusammensetzungen aus den Behältern auszutreiben.
Insbesondere kann der Kolben auch als sog. Trennkolben ausgebildet werden, wobei der
Behälter als Arbeitsraum des Zylinders ausgebildet von dem Antriebsraum für den Kolben
getrennt wird. In den Hohlraum kann ein Hydraulikfluid eingefüllt werden, so dass
über diesen Antriebsraum im Hohlraum 30 ein Bewegen des Kolbens zum Austreiben der
in den Behältern vorgesehenen Zusammensetzung möglich ist.
[0057] Wie den Figuren 1 bis 3 weiter entnommen werden kann, weist die Vorrichtung 1 einen
entsprechenden Anschluss 31 für einen Kompressor auf, um den Druck für das Austreiben
der Zusammensetzung aus den Behältern vorzusehen. Um ein Abschalten des Kompressors
bei einem festgestellten übermäßigen Druck innerhalb des Hohlraums 30 zu ermöglichen,
ist ferner ein Überdruckventil 32 im Bereich des Anschlusses für den Kompressor vorgesehen.
Ferner ist ein Befüllstutzen 33 zum Befüllen der Behälter 10-17 der Vorrichtung 1
vorgesehen. Zum Vermeiden eines Überfüllens der Vorrichtung ist ein Überlaufstutzen
34 parallel zu den Behältern 10-17 an der Vorrichtung angeordnet. Eine Druckmesseinrichtung
35, die auf der Oberseite der Vorrichtung 1 vorgesehen ist, dient zum Messen des Druckes
in jedem Arbeitsraum, also jedem Behälter. Die Druckmesseinrichtung 35 kann mit einer
Regelungseinrichtung verbunden werden, um eine Ansteuerung eines Elektromotors oder
einer Pumpe für ein Hydraulikfluid, das dem Austrag der Zusammensetzung aus den Behältern
dient, vornehmen zu können und hierbei durch die permanente Druckmessung ein Überschreiten
eines vorgebbaren Maximaldrucks von bspw. 10 bar bzw. 8 bar zu vermeiden.
[0058] In den Figuren 2, 3 und 9 sind der Übersichtlichkeit halber einige Bauteile auf der
Oberseite der Vorrichtung nicht dargestellt, z.B. Handgriff 52, Anschluss 31 für einen
Kompressor, Überdruckventil 32, sowie der Überlaufstutzen 34.
[0059] Zum Bestimmen des ausgetragenen Volumens der Zusammensetzung aus den einzelnen Behältern
kann eine in den Figuren 1 bis 3 nicht dargestellte Messeinrichtung zum Ermitteln
der ersten Betriebsstellung und der gerade aktuellen Betriebsstellung des Kolbens,
der die Zusammensetzung aus den Behältern austreibt, vorgesehen sein, damit hieraus
die ausgetragene Menge an Zusammensetzung ermittelt werden kann.
[0060] Um eine visuelle Kontrolle bzgl. der Restmenge an Zusammensetzung in den einzelnen
Behältern, also bzgl. des Verbrauchs, vornehmen zu können, ist ein Sichtfenster 40
an den Behältern vorgesehen, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Das Sichtfenster ist
als durchscheinender Abschnitt der Behälterwandung 42 ausgebildet. In der Behälterwandung
42 ist eine Skalierung 41 vorgesehen, hier in 250 ml - Abständen, so dass eine Verbrauchskontrolle
leicht möglich ist. Ein Behälter kann bspw. ein Fassungsvermögen von bis zu 2,5 l
aufweisen, ggfs. auch das Doppelte, wenn aus dem Behälter zwei Injektionspacker 21
gespeist werden sollen, so dass rechtzeitig vor dem vollständigen Entleeren der Behälter
ein Nachfüllbedarf für den Betrachter ersichtlich ist.
[0061] Wie insbesondere Fig. 4 zu entnehmen, läuft der Behälter 10 im untersten Bereich
konisch zu, weist also eine entsprechende Vertiefung auf, um eine restlose Entleerung
des Behälters zu ermöglichen. Grundsätzlich ist es ebenfalls möglich, den Behälter
mit einem flachen oder bauchigen Boden zu versehen, wenn dies gewünscht wird.
[0062] Wie den Figuren 1 bis 3 ferner entnommen werden kann, weist die Vorrichtung 1 einen
Radsatz 50 an seinem einen (hinteren) Ende 53 und einen Stützfuß 51 an seinem anderen
(vorderen) Ende 54 auf. Ferner ist auf der Oberseite der Vorrichtung 1 ein Handgriff
52 vorgesehen. Die Vorrichtung kann somit, wie in Fig. 1 und 3 gezeigt, auf einem
Boden abgestellt werden. Ferner ist über das einseitige Anheben der Vorrichtung und
Rollen von dieser mit Hilfe des Radsatzes auch ein einfacher Transport an einen anderen
Einsatzort möglich.
[0063] Fig. 6 zeigt eine Querschnittsansicht einer Außenwand 60 eines nicht weiter dargestellten
Bauwerks. Die Außenwand ist mit neun schräg angeordneten Löchern bzw. Bohrlöchern
61 versehen. In die Bohrungen wurde eine Wasser verdrängende oder unterwandernde Zusammensetzung
eingepresst, die sich bereits in dem porösen Material der Außenwand teilweise verteilt
hat. Dies ist durch die Durchdringungsbereiche 62 angedeutet. Durch Kapillarwirkung
verteilt sich die Zusammensetzung immer weiter in dem porösen Material der Außenwand
60. Die von der Zusammensetzung bereits durchdrungenen Bereiche 62 überlappen einander,
wie Fig. 6 entnommen werden kann, und bilden hier entsprechend eine Flächensperre
gegen eindringende Feuchtigkeit bzw. verdrängen diese aus der Wand 60.
[0064] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Außenwand 60 mit den zahlreichen Bohrlöchern
61: Der Abstand der einzelnen Bohrlöcher zueinander kann bspw. 25 cm betragen. Hierdurch
ist ein ausreichender Abstand gegeben, um eine sehr gute Verteilung und Durchdringung
des porösen Teils der Außenwand 60 mit der Zusammensetzung zu ermöglichen, die in
die Bohrlöcher mittels der Vorrichtung 1 eingepresst wird.
[0065] Im rechten Teil der Fig. 1 sind weitere Schichten auf die Außenwand 60 auf deren
Innenfläche 63 aufgebracht. Direkt auf die Ziegelschicht der Außenwand 60, also deren
Innenfläche 63, ist eine Haftvermittlerschicht 64 aufgebracht. Darüber befindet sich
eine Ausgleichsschicht zur Egalisierung. Im Bereich zur Bodenplatte 80 ist eine Dichtkehle
66 angeordnet.
[0066] Über der Ausgleichsschicht 65 ist eine erste Abdichtungsschicht 67 und über dieser
eine zweite Abdichtungsschicht 68 angeordnet. Diese Abdichtungsschichten enthalten
Dichtschlämme, wobei grundsätzlich auch mehr als diese beiden Abdichtungsschichten
vorgesehen werden können. Die beiden Lagen von Abdichtungsschichten bzw. Dichtschlämmen
können aus demselben Material oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
[0067] Auf der zweiten Abdichtungsschicht 68 ist ein Spritzbewurf 69 vorgesehen. Dieser
wird insbesondere auf die noch feuchte Absichtungsschicht als sog. Vorspritzmörtel
aufgebracht. Auf diesem ist entsprechend Fig. 7 ein Sanierputz 70 angeordnet. Spritzbewurf
und Sanierputz sparen jeweils, wie Fig. 7 entnommen werden kann, den Bereich der Dichtkehle
66 aus, ragen also nicht bis an die Bodenplatte 80 heran.
[0068] Die in der Vorrichtung befindliche und in die Bohrlöcher 61 der Außenwand 60 eingepresste
Zusammensetzung kann eine Suspension mit Teilchen zumindest eines Kunstharzes in einer
Flüssigkeit aufweisen, wobei die flüssige Phase bspw. einen Alkohol, wie Methanol,
Ethanol und Isopropanol oder eine Mischung aus zweien oder dreien von diesen enthält.
Das Kunstharz wird dann nach dem Einpressen der Zusammensetzung in die Bohrlöcher
unter Verdampfen der flüssigen Phase in der Wand bzw. innerhalb von deren Poren oder
Kapillaren abgeschieden und bildet dort einen nicht wasserbenetzbaren Film. Hierdurch
wird aufgrund der Verengung der Kapillaren ein Kapillartransport von Wasser unterbunden.
Wasserdampf kann jedoch weiterhin durch das Mauerwerk hindurch treten. Insbesondere
bildet das Kunstharz einen hydrophobierenden Monolayer innerhalb der Poren des Mauerwerks
der Außenwand 60.
[0069] In den Figuren 8 bis 10 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform der Vorrichtung
dargestellt. Die Vorrichtung entspricht im Wesentlichen der aus Figur 1. Jedoch umfasst
das Absperrelement 19 ein Verteilergehäuse 25 und zwei (oder mehr) jeweils mit einem
einzigen Injektionspacker 21 verbindbare Absperrventile 26 mit einstellbarem Durchflussmengenbegrenzer.
Dadurch lassen sich z.B. zwei Injektionspacker gleichzeitig aus einem der Behälter
10-17 speisen. Das Verteilergehäuse 25 umfasst jeweils einen Anschluss 27 für einen
Druckschlauch 20. Dennoch kann über die Absperrventile 26 die über einen einzigen
Injektionspacker 21 abzugebende vorgegebene Menge der Zusammensetzung eingehalten
werden über die entsprechende Einstellung des Durchflussmengenbegrenzers für jedes
der Absperrventile, der nach Erfassen der vorgegebenen Menge das Ventil schließt.
Durch diese Ausführungsform ist es möglich, die Baulänge der Vorrichtung bezogen auf
die Zahl der gleichzeitig zu versorgenden Injektionspacker 21 geringer zu halten,
was insbesondere der Manövrierfähigkeit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung z.B. in
Altbaukellern oder beim Transport über enge Treppen verbessert. Bei entsprechend größeren
Behältern 10-17 lässt sich alternativ der zeitliche Gesamtaufwand für ein Sanierungsobjekt
verringern.
[0070] Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
einer Vorrichtung zum Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses
Teil eines Bauwerks sowie eines Verfahrens zur Abdichtung und Hydrophobierung von
porösen Teilen eines Bauwerks können noch zahlreiche weitere gebildet werden, bei
denen jeweils die Vorrichtung mehrere Behälter zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
umfasst und jeder Behälter mit einem separaten Auslass zum Anschluss eines Injektionspackers
versehen ist und wobei die Zusammensetzung in das poröse Teil eines Bauwerks in einer
vorbestimmten Menge eingepresst wird, wobei die Zusammensetzung Wasser verdrängende
oder unterwandernde Eigenschaften aufweist.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Vorrichtung
- 10
- Behälter
- 11
- Behälter
- 12
- Behälter
- 13
- Behälter
- 14
- Behälter
- 15
- Behälter
- 16
- Behälter
- 17
- Behälter
- 18
- Auslass
- 19
- Absperrhahn
- 20
- Druckschlauch
- 21
- Injektionspacker
- 25
- Verteilergehäuse
- 26
- Absperrventil mit einstellbarem Durchflussmengenbegrenzer
- 27
- Anschluss
- 30
- Hohlraum
- 31
- Anschluss für Kompressor
- 32
- Überdruckventil
- 33
- Befüllstutzen
- 34
- Überlaufstutzen
- 35
- Druckmesseinrichtung
- 40
- Sichtfenster
- 41
- Skalierung
- 42
- Behälterwandung
- 50
- Radsatz
- 51
- Stützfuß
- 52
- Handgriff
- 53
- hinteres Ende
- 54
- vorderes Ende
- 60
- Außenwand
- 61
- Bohrloch
- 62
- Durchdringungsbereich
- 63
- Innenfläche
- 64
- Haftvermittlerschicht
- 65
- Ausgleichsschicht
- 66
- Dichtkehle
- 67
- erste Abdichtungsschicht
- 68
- zweite Abdichtungsschicht
- 69
- Spritzbewurf
- 70
- Sanierputz
- 80
- Bodenplatte
1. Verfahren zur Abdichtung und Hydrophobierung von porösen Teilen (60) eines Bauwerks,
wobei das Verfahren umfasst:
Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses Teil (60) eines Bauwerks,
wobei die Zusammensetzung Wasser verdrängende oder
unterwandernde Eigenschaften besitzt, bis die Zusammensetzung in einer vorbestimmten
Menge in das poröse Teil (60) des Bauwerks eingedrungen ist,
und nachfolgendes Aufbringen einer Beschichtung auf der Innenseite (63) der Teile
(60) des Bauwerks,
wobei die Beschichtung zumindest eine oder mehrere Lagen einer Dichtschlämme (67,68)
umfasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung nicht mehr als 50 Gewichts% Wasser
enthält, vorzugsweise nicht mehr als 5 Gewichts%, besonders bevorzugt im Wesentlichen
wasserfrei ist, und/oder die Zusammensetzung im Wesentlichen frei von Siliconöl ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung eine
Suspension enthaltend Teilchen wenigstens eines Kunstharzes in einer Flüssigkeit umfasst,
vorzugsweise, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase einen höheren Dampfdruck aufweist als Wasser, besonders bevorzugt,
dass die flüssige Phase einen Alkohol umfasst, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Methanol, Ethanol und Isopropanol, oder Mischungen aus zwei oder mehreren
daraus.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Kunstharz durch Verdampfen der flüssigen Phase
auf den Wandungen von Poren oder Kapillaren in dem porösen Baustoff abgeschieden wird
und einen nicht wasserbenetzbaren Film bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei die Zusammensetzung eine Lösung wenigstens eines Kunstharzes in einem bei Raumtemperatur
flüssigen Lösungsmittel umfasst, wobei das Lösungsmittel einen höheren Dampfdruck
aufweist als Wasser, insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel ein organisches Lösungsmittel ist, insbesondere ein Alkohol ist,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol und Isopropanol
oder Mischungen aus zwei oder mehreren davon.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Film die Kapillare in dem porösen Baustoff nur so weit verengt, dass ein Kapillartransport
von Wasser unterbunden ist, Wasserdampf jedoch hindurchtreten kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunstharz mit dem Baustoff zur Bildung eines hydrophobierenden Monolayers auf
den Wandungen der Poren des Baustoffes reagiert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einpressen der Zusammensetzung
über einen Abschnitt des Teil des Bauwerks erfolgt, der auf seiner Außenseite von
Erdreich abgedeckt ist zuzüglich eines vertikal darüber angeordneten Bereiches, wobei
der Bereich eine Höhe in vertikaler Richtung von wenigstens 20 cm, vorzugsweise wenigstens
30 cm, besonders bevorzugt wenigstens 45 cm aufweist, vorzugsweise wobei das Aufbringen
der Beschichtung über einen Abschnitt des Teils des Bauwerks erfolgt, der auf seiner
Außenseite von Erdreich abgedeckt ist zuzüglich eines vertikal darüber angeordneten
Bereiches, wobei der Bereich eine Höhe in vertikaler Richtung von wenigstens 20 cm,
vorzugsweise wenigstens 30 cm, besonders bevorzugt wenigstens 45 cm aufweist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einpressen einer pumpfähigen
Zusammensetzung in ein poröses Teil (60) eines Bauwerks durch Löcher (61) erfolgt,
die in das poröse Teil (60) des Bauwerks eingebracht sind, vorzugsweise, wobei die
Löcher wenigstens um 20 cm, vorzugsweise wenigstens etwa 25 cm voneinander beabstandet
sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einpressen der Zusammensetzung
mit einem Volumenstrom von 50 ml/min bis 100 ml/min vorzugsweise bei einem Druck von
nicht mehr als 10 bar erfolgt, weiter vorzugsweise nicht mehr als 8 bar.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Aufbringens einer Beschichtung auf der Innenseite (63) der Teile
des Bauwerks das Aufbringen eines Haftvermittlers (64) und nachfolgend das Aufbringen
einer Ausgleichsschicht (65) vor dem Aufbringen einer oder mehrerer Lagen einer Dichtschlämme
(67,68) umfasst.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Aufbringens einer Beschichtung auf der Innenseite (63) der Teile
des Bauwerks das Aufbringen von zwei Lagen zweier unterschiedlicher Dichtschlämme
(67,68) umfasst, vorzugsweise, dass die Lagen der Dichtschlämme (67,68) gegen anstehendes
Wasser dicht sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Aufbringens einer Beschichtung auf der Innenseite (63) der Teile
des Bauwerks das Aufbringen eines Spritzbewurfes (69) und eines Putzes (70) nach dem
Aufbringen einer oder mehrerer Lagen einer Dichtschlämme (67,68) umfasst.
14. Vorrichtung (1) zum Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in ein poröses Teil
(60) eines Bauwerks, insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren zur Abdichtung
und Hydrophobierung von porösen Teilen (60) eines Bauwerks nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Verfahren das Einpressen einer pumpfähigen Zusammensetzung in
ein poröses Teil (60) eines Bauwerks, wobei die Zusammensetzung Wasser verdrängende
oder unterwandernde Eigenschaften besitzt, bis die Zusammensetzung in einer vorbestimmten
Menge in das poröse Teil (60) des Bauwerks eingedrungen ist, umfasst, wobei die Vorrichtung
(1) mehrere Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
umfasst und jeder der Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) einen separaten mit einem
oder mehreren Injektionspackern (21) verbindbaren Auslass (18) aufweist.
15. Vorrichtung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) vier bis acht Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) zur Aufnahme
der pumpfähigen Zusammensetzung umfasst, und/oder dass jeder Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17)
zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung ein Fassungsvermögen von bis zu 2,5 l
aufweist, vorzugsweise 0,5 l bis 1,5 l, besonders bevorzugt um 0,7 l bis 1 l.
16. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
eine Wandung (42) aufweist, die zumindest über den größten Teil der Behälterhöhe einen
durchsichtigen oder durchscheinenden Abschnitt (40) zur visuellen Füllstandskontrolle
aufweist, vorzugsweise, dass der oder die durchscheinenden Abschnitte (40) zur visuellen
Füllstandskontrolle mit einer Skalierung (41) versehen ist/sind, wobei die Skalierung
(41) vorzugsweise Markierungen in Abständen von jeweils 50 ml, 100 ml und/oder 250
ml aufweist.
17. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
oberhalb einer vorbestimmten Betriebsfüllhöhe ein Kopfvolumen aufweist und die Kopfvolumina
der Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) miteinander verbunden oder integral ausgebildet
sind und die Vorrichtung (1) wenigstens einen Druckgasanschluss (31) zur ständigen
oder intermittierenden Druckgasversorgung der Kopfvolumina (30) während der Durchführung
des Verfahrens aufweist.
18. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) als Arbeitsraum eines Zylinders ausgebildet
ist, der durch einen Kolben begrenzt ist, wobei der Kolben zum Austrag der pumpfähigen
Zusammensetzung durch den Auslass (18) aus einer dem Auslass fernen ersten Betriebsstellung
in eine dem Auslass nahen zweiten Betriebsstellung verschieblich ist, vorzugsweise,
dass der Kolben durch einen Elektromotor und eine Getriebeanordnung aus der ersten
in die zweite Betriebsstellung antreibar ist, wobei zur Bestimmung des ausgetragenen
Volumens der Zusammensetzung eine Einrichtung zur direkten oder indirekten Wegmessung
der zwischen der ersten Betriebsstellung und einer aktuellen Stellung des Kolbens
zurückgelegten Strecke vorgesehen ist, oder, dass der Kolben als Trennkolben ausgebildet
ist, der den Arbeitsraum des Zylinders von einem Antriebsraum trennt und der Antriebsraum
mit einem Hydraulikfluid gefüllt ist, wobei der Trennkolben aus der ersten in die
zweite Betriebsstellung durch Einpumpen von Hydraulikfluid in den Antriebsraum bringbar
ist, wobei zur Bestimmung des ausgetragenen Volumens der Zusammensetzung eine Einrichtung
zur Messung des zwischen der ersten Betriebsstellung und einer aktuellen Stellung
des Kolbens in den Antriebsraum eingepumpten Hydraulikfluids vorgesehen ist.
19. Vorrichtung (1) nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine Regelungseinrichtung, die mit einer Einrichtung zur Bestimmung des ausgetragenen
Volumens verbunden oder integral ausgebildet ist, den Antrieb des Kolbens oder das
Einpumpen des Hydraulikfluids unterbricht, sobald das ausgetragene Volumen der vorbestimmten
Menge an pumpfähiger Zusammensetzung entspricht, vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass ferner eine Druckmesseinrichtung (35) zur Messung des Druckes
in jedem Arbeitsraum vorgesehen ist und die Regelungseinrichtung mit den Druckmesseinrichtungen
verbunden ist zur Ansteuerung des Elektromotors oder einer Pumpe für das Hydraulikfluid
derart, dass ein vorbestimmter Druck, vorzugsweise von nicht mehr als 10 bar, vorzugsweise
nicht mehr als 8 bar, in jedem Arbeitsraum nicht überschritten wird, weiter bevorzugt,
dass die Regelungseinrichtung mit einer Kommunikationseinrichtung, vorzugsweise einer
Einrichtung des Mobilfunknetzes oder einer Nahbereichs-Datenfunkeinrichtung oder einer
Betriebsfunkeinrichtung, verbunden oder zusammengebaut ist zur Übermittlung eines
Informationssignals, sobald der Antrieb eines Kolbens oder das Einpumpen des Hydraulikfluids
unterbrochen und/oder eine Ansteuerung des Elektromotors oder einer Pumpe für das
Hydraulikfluid zur Druckbegrenzung erfolgt ist.
20. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Behälter (10,11,12,13,14,15,16,17) zur Aufnahme der pumpfähigen Zusammensetzung
einen Auslauf (18) mit einem verschließbaren Absperrelement (19) an seinem unteren
Ende zur im Wesentlichen vollständigen Entleerung aufweist, vorzugsweise weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrelement (19) ein Verteilergehäuse (25) und wenigstens zwei jeweils mit
einem einzigen Injektionspacker (21) verbindbare Absperrventile (26) mit einstellbarem
Durchflussmengenbegrenzer umfasst.
21. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ein vorderes und ein hinteres Ende (53,54), sowie einen Radsatz
(50) näher zu dem hinteren Ende (53) und wenigstens einen Stützfuß (51) näher zu dem
vorderen Ende (54), und ferner wenigstens einen Handgriff (52) an oder nahe dem vorderen
Ende (54) aufweist.