[0001] Die Erfindung betrifft eine dampfisolierende Wandverkleidung, umfassend eine als
Dampfsperre wirkende Aluminiumfolie, die mit einer Putzträgerschicht verbunden ist.
[0002] Aus den Unterlagen des DE-Gebrauchsmusters 1 995 154 ist eine Isolierplatte bekannt,
bei der der aus Hartschaumstoff bestehende Kern der Platte einerseits mit einer als
Dampfsperre wirkenden undurchlässigen Aluminiumfolie und andererseits mit einem Putzträger
beschichtet ist. Der Putzträger kann beispielsweise eine Platte aus zementierter Holzwolle
sein.
[0003] Insgesamt handelt es sich hierbei um eine steife, dickschichtige Platte, bei der
die Aluminiumfolie über die Hartschaumplatte mittelbar mit dem Putzträger verbunden
ist. Es handelt sich demnach um ein steifes Element in Form einer Bauplatte.
[0004] Für eine Erfindung stellt sich die Aufgabe im Gegensatz dazu dar, eine Wandverkleidung
anzugeben, die insgesamt sehr dünn ist und ähnlich einer Tapete auf eine Wand oder
einen sonstigen, ebenen Träger aufgeklebt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst bei einer dampfisolierenden Wandverkleidung, bei der die
Putzträgerschicht aus einer Faserlage, nämlich einer Vlies-, Gewebe-, Gewirke- oder
Gelegelage aus hydrophilen Fasern besteht, die mit einem flexibel ausgehärteten, die
Faserlage mit der Aluminiumfolie verbindenden und die Eigenschaft eines Putzmörtels
aufweisenden Mörtel gebunden ist.
[0006] Die Wandverkleidung ist flexibel, als Bahn zu rollen und ähnlich einer Tapete zu
verarbeiten. Sie kann demnach auch als "Putztapete" bezeichnet werden. Hervorzuheben
ist, dass die Putzträgerschicht, anders als beim vorgenannten Stand der Technik, auch
eine dünne, vorzugsweise ≤ 5 mm dicke Putzschicht bildet, die mit exakt gleichem Aufbau
industriell herstellbar ist und daher immer unter denselben Voraussetzungen als Putzschicht
unmittelbar eingesetzt werden kann.
[0007] Um die Anbringung zu vereinfachen, ist die Aluminiumfolie auf der der Putzträgerschicht
abgewandten Seite mit einer Klebstoffschicht bedeckt.
[0008] Bei einer vorzugsweise gewählten Ausführungsform ist die Dicke der Aluminiumfolie
zwischen 0,01 und 1 mm und die Dicke der Mörtelschicht mit eingeschlossener Faserlage
zwischen 0,3 und 4 mm. Die Gesamthöhe liegt demnach zwischen 0,4 und 5 mm bei verklebter
Anbringung.
[0009] Hydrophile Fasern, die im Wortsinne "wasserliebend" sind, zeichnen sich dadurch aus,
dass sie mit Wasser eine anziehende Wechselwirkung ausüben. Sie ergeben auch bei sehr
geringer Dicke der Putzträgerschicht eine innige Verbindung zwischen Fasern und Mörtel.
Vorzugsweise werden Fasern gewählt, die wasserunlöslich sind. Als Mörtel wird üblicherweise
ein Gemisch von 50 - 90 Gew.-% aus Zement mit feinstkörnigen Füllstoffen und 10 -
50 Gew.-% aus ursprünglich in Wasser dispergierbaren elastifizierenden Kunststoffen
verwendet. Hierbei ist wesentlich, dass es nicht zu einer Abstoßung der Fasern gegenüber
dem einzurührenden Wasser kommt.
[0010] Die hydrophilen Fasern sind ausgewählt aus Glasfasern, Zellulosefasern und/oder hydrophilierten
Synthese-Fasern, wobei es sich in allen Fällen um wasserunlösliche Fasern handelt.
[0011] Weiterhin wird vorgeschlagen, einen wärmedämmenden Wandverkleidungsaufbau mit der
genannten Wandverkleidung herzustellen, indem ein wärmedämmendes Paneel, insbesondere
eine Schaumkunststoffplatte, mit einer dampfisolierenden Wandverkleidung der genannten
Art verbunden wird. Die Wandverkleidung wird mit der Aluminiumseite nach innen auf
der Warmseite des Paneels aufgeklebt.
[0012] Hierbei wird eine klebende Verbindungsschicht zusätzlich eingesetzt.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren
der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine vergrößerte Schnittdarstellung einer dampfisolierenden Wandverkleidung gemäß
Erfindung;
- Fig. 2
- einen erweiterten Wandverkleidungsaufbau, unter Verwendung der Wandverkleidung gemäß
Fig. 1.
[0014] Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Schichtaufbau einer dampfisolierenden Wandverkleidung
100. Die Gesamtdicke liegt bei dem Ausführungsbeispiel zwischen 0,3 und 5 mm.
[0015] Die Wandverkleidung umfasst zwei Schichten, nämlich eine Aluminiumfolie 4 und eine
kombinierte Faserlage 1 mit darin gefundenem Mörtel 2, die eine Putzträgerschicht
3 bilden.
[0016] Eine Aluminiumfolie 4 von etwa 0,1 mm Dicke ist mit einer Faserlage 1 in Form eines
Vlieses aus Glasfasern belegt. Die Fasern 4 sind in einem flexibel ausgehärteten Mörtel
2 gebunden und zusammen mit dem Mörtel mit der Aluminiumfolie 4 innig verklebt. Eine
zusätzliche Klebstoffschicht ist zwischen Mörtel und Aluminium nicht eingesetzt.
[0017] Der Mörtel 2 besteht aus einer ausgehärteten Masse, die zu 50 - 90 Gew.-% aus Zement
mit feinstkörnigen Füllstoffen und 10 - 50 Gew.-% aus ursprünglich in Wasser dispergierbaren
elastifizierenden Kunststoffen besteht. Unter "feinstkörnigen Füllstoffen" werden
Füll- und Zuschlagstoffe in Granulatform verstanden, beispielsweise Quarzmehl, bei
denen die Kornklasse bei quadratischer Sieböffnung unter 0,2 mm ausgesiebt ist. Allerdings
soll es sich nicht nur um Feinststäube handeln, um Bindefähigkeit, Verarbeitbarkeit
und Wasserhaltung nicht wesentlich zu verschlechtern. Als Füllstoffe eigenen sich
auch andere bekannte Zuschläge, wie Titandioxid, Aluminiumoxid oder Gemische derartiger
Stoffe. Faserlage 1 und Mörtel 2 ergeben zusammen eine Putzträgerschicht 3.
[0018] Weitere geeignete Mörtelmischungen, die zur technischen Verwendung geeignet sind,
sind beispielsweise der
EP 871 810 B1 zu entnehmen.
[0019] Unter "Aluminiumfolien" werden Folien verstanden, die üblicherweise aus einer Aluminiumlegierung
bestehen und auch als Leichtmetallfolien bezeichnet werden. Sie enthalch als Leichtmetallfolien
bezeichnet werden. Sie enthalten einen Anteil von mehr als 80 Gew.-%.
[0020] Wird die Wandverkleidung 100 für sich verwendet, so wird die Aluminiumfolien-Seite
mit einer Wand, einem Bauteil oder dergleichen verklebt. Hierzu eignen sich Klebstoffe
auf Epoxidharzbasis. Die Verklebung und der Transport der Folie können vereinfacht
werden, wenn auf die Außenseite eine Klebstoffschicht 5 mit einer Release-Folie (letztere
nicht dargestellt) abdeckend aufgebracht ist. Die Klebstoffschicht 5 kann nach Abziehen
der Release-Folie unmittelbar auf praktisch jede Wandfläche aufgebracht werden, die
staubfrei ist.
[0021] Die dampfisolierende Wandverkleidung 100 kann einstückig auch mit einem wärmedämmenden
Paneel 10, wie in Fig. 2 dargestellt, verbunden werden. Hierbei handelt es sich insbesondere
um Schaumkunststoffplatten aus Polystyrol oder Polyurethan, wie sie beispielsweise
als "WEDI-Platten" vertrieben werden. Die dampfisolierende Wandverkleidung 100 wird
auf die Warmseite des Paneels aufgeklebt, wobei eine klebende Zwischenschicht vorhanden
ist, die hier nicht gesondert dargestellt ist.
[0022] Dadurch, dass eine Aluminiumfolie 4 zwischen der Schaumkunststoffplatte und der Putzträgerschicht
3 der Wandverkleidung 100 liegt, und darauf eine weitere Beschichtung, beispielsweise
Fliesen oder Keramikplatten, aufgebracht ist, lassen sich in einfacher Weise dampfsperrende
Wände erzeugen, die beispielsweise in Nassräumen benötigt werden.
[0023] Auch können verschiedene Schichtaufbauten hergestellt werden, wobei die Wandverkleidung
100 beispielsweise zwischen zwei Schaumkunststoff-Paneelen angeordnet ist.
1. Dampfisolierende Wandverkleidung (100), umfassend eine als Dampfsperre wirkende Aluminiumfolie
(4), die mit einer Putzträgerschicht (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzträgerschicht (3) aus einer Faserlage (1), nämlich einer Vlies-, Gewebe-,
Gewirke- oder Gelegelage aus hydrophilen Fasern, besteht, die mit einem flexibel ausgehärteten,
die Faserlage mit der Aluminiumfolie verbindenden und die Eigenschaft eines Putzmörtels
aufweisenden Mörtel (2) gebunden ist.
2. Wandverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumfolie (4) auf der der Putzträgerschicht (3) abgewandten Seite mit einer
Klebstoffschicht (5) bedeckt ist.
3. Wandverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophilen Fasern wasserunlöslich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der
Glasfasern, Zellulosefasern und/oder hydrophilierten Synthese-Fasern.
4. Wandverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mörtel (2) zu 50 - 90 Gew.-% aus Zement mit feinstkörnigen Füllstoffen und 10
- 50 Gew.-% aus ursprünglich in Wasser dipergierbaren elastifizierenden Kunststoffen
besteht.
5. Wandverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Aluminiumfolie (4) zwischen 0,01 und 1 mm beträgt.
6. Wandverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Mörtelschicht (2) mit eingeschlossener Faserlage (1) zwischen 0,4 und
5 mm beträgt.
7. Wärmedämmender Wandverkleidungsaufbau, dadurch gekennzeichnet, dass ein wärmedämmendes Paneel (10), insbesondere eine Schaumkunststoffplatte, mit einer
dampfisolierenden Wandverkleidung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 auf der
Warmseite des Paneels (10) verbunden ist.
8. Wärmedämmender Wandverkleidungsaufbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumfolie (4) der Wandverkleidung über eine klebende Verbindungsschicht
mit dem wärmedämmenden Paneel verbunden ist.