[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilzylinderschlüssel sowie eine Kombination
aus einem Profilzylinderschlüssel und einem zugehörigem Profilzylinder.
[0002] Profilzylinderschlüssel sind allgemein bekannt. Sie weisen eine Schlüsselreide und
einen von der Schlüsselreide ausgehenden Schlüsselschaft auf. Üblicherweise befinden
sich am Schlüsselschaft Ausnehmungen zum mechanischen Ausrichten von Zuhaltungen,
die an einem zugehörigen Profilzylinder oder Schließzylinder vorgesehen sind. Diese
Zuhaltungen bestehen nach dem Stand der Technik aus Kernstiften und Gehäusestiften
und werden in Richtung zum Schließkern eines derartigen Profilzylinders federbeaufschlagt.
Durch das Ausrichten der Zuhaltungen, was bei vollständig eingestecktem Profilzylinderschlüssel
erfolgt, werden die Trennebenen der Kern- und Gehäusestifte so verlagert, dass letztlich
alle gemeinsam in der Drehfläche des Schließzylinderkerns im Gehäuse des Profilzylinders
liegen, so dass der Schließzylinderkern dann frei drehbar ist.
[0003] Derartige Profilzylinderschlüssel haben sich hervorragend bewährt, da sie für den
redlichen Verbraucher eine hohe Sicherheit bieten. Alle namhaften Hersteller haben
sich nämlich verpflichtet, hochwertige Profilzylinderschlüssel nur nach Vorlage einer
entsprechenden Sicherungskarte selbst zu kopieren oder kopieren zu lassen. Das Problem
entsteht allerdings dann, wenn mit den heute zugänglichen Kopierfräsverfahren derartige
Schlüsselrohlinge nachgefräst werden, um dann die entsprechenden Ausnehmungen am Schlüsselschaft
einfach zu übernehmen.
[0004] Dies lässt sich mit den Geschäftsprinzipien eines namhaften Herstellers von derartigen
Profilzylinderschlüsseln und zugehörigen Profilzylindern dann nicht mehr vereinbaren,
wenn der Hersteller sich an die entsprechenden Zusagen halten will, die er mit Übergabe
der Sicherungskarte versichert, Dritte allerdings jedem auf Abruf einen unzulässig
kopierten Nachschlüssel liefern können.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den bekannten Profilzylinderschlüssel
so weiterzubilden, dass die Kopiersicherheit weiter erhöht wird, ohne dass zusätzliche
elektronische Kennungen etc. notwendig werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass beim Fertigen einer unzulässigen
Kopie für den Nachahmer die Funktion des Ansatzstücks nicht klar erkennbar ist, da
er ohne Kenntnisse des Aufbaus des Profilzylinders ist. Die Funktion des Ansatzstücks
könnte er allenfalls erkennen, falls ihm bekannt ist, ob der zugehörige Profilzylinder
ein entsprechendes Passteil für das Ansatzstück aufweist oder nicht. Der besondere
Effekt der Erfindung liegt also darin, dass mit den Merkmalen der Erfindung ein Profilzylinderschlüssel
unter Schutz gestellt wird, dessen genaue Funktion nicht ohne weiteres erkennbar ist
und auch nicht mit einfachen Mitteln nachvollzogen werden kann, ohne den zugehörigen
Profilzylinder genau zu untersuchen.
[0008] Das Ansatzstück kann also der Kodierung des Profilzylinderschlüssels dienen oder
auch nicht. Es dient in jedem Falle der Kodierung des Profilzylinderschlüssels, falls
der zugehörige Profilzylinder ein in entsprechender Weise kodiertes Gegenstück aufweist.
Ist dies nicht der Fall, wäre ein unzulässig kopierter Schlüssel nur mit einem Aufwand
zu fertigen, der erheblich ist, ohne dass der Kopierer die fehlerfreie Funktion eines
derartigen Profilzylinderschlüssels garantieren könnte.
[0009] Dabei kann das Ansatzstück einstückig mit dem Schlüsselschaft oder auch zweistückig
ausgebildet sein.
[0010] Im Falle der einstückigen Ausbildung genügt es herstellerseitig den Eindruck zu erwecken,
dass die Schlüsselspitze zur Schlüsselreide um einen gewissen Verdrehwinkel versetzt
ist.
[0011] Da die Außenkontur des Ansatzstücks vollständig innerhalb der Querschnittsumrandung
des übrigen Schlüsselschafts verläuft, ist aber in jedem Falle sichergestellt, dass
der Profilzylinderschlüssel in jeden Schlüsselkanal hineinpasst, für den er Zutrittsberechtigung
hat.
[0012] Andererseits kann das Ansatzstück auch ein vom Schlüsselschaft separates Bauteil
sein, welches stirnseitig an das vordere Ende des Schlüsselschafts angesetzt ist und
mit diesem zum Beispiel über eine Verdrehsicherung in dem vorbestimmten Verdrehwinkel
gehalten wird.
[0013] Auf diese Weise lassen sich nach Art eines Baukastensystems unterschiedliche Profilzylinderschlüssel
mit unterschiedlicher Hierarchie für eine Schließanlage mit einfachen Mitteln fertigen
und bevorraten, weil allein durch das Ansatzstück bereits eine gewisse Hierarchie
vorgegeben werden kann.
[0014] Dabei wird das Ansatzstück mit der höchsten Hierarchie den schlanksten Querschnitt
aufweisen, so dass es in jeden Profilzylinder unterer Ränge hinein passt, umgekehrt
jedoch nicht.
[0015] Weiterhin wird empfohlen, dem Ansatzstück eine kodierte Außenkontur zuzuweisen, so
dass Profilzylinderschlüssel, die zum Beispiel für Schließanlagen verwendet werden,
jeweils übereinstimmende Kodierung der Außenkontur besitzen und innerhalb der Hierarchie
dann auch noch einmal gegliedert sind. Das Ansatzstück kann auch magnetisch sein und/oder
ist elektrisch leitend oder nicht leitend und/oder erzeugt eine Spannung, wenn es
in den Profilzylinder eingeschoben wird. Diese Merkmale besitzen den Vorteil, dass
sie von Kopiermaschinen nicht erfasst werden, so dass selbst ein perfekt kopierter
Schlüssel dennoch funktionsunfähig ist. Dies wird durch den Einsatz von Sondermaterialien
erreicht, die sich vom Material des Schlüsselschafts unterscheiden.
[0016] Vorzugsweise besteht das Ansatzstück aus einem hochfesten Material und/oder ist mittels
eines Pulverpressverfahrens (MIM) hergestellt. Hierdurch wird nicht nur der Verschleiß
verringert, sondern es können auch die unterschiedlichsten Materialzusammensetzungen
erzeugt werden, die z.B. magnetisch und/oder elektrisch leitend sind, oder eine Spannung
induzieren können.
[0017] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Ansatzstück Hinterschnitte
und/oder Vorwölbungen aufweist. Dabei können diese Hinterschnitte und Vorwölbungen
derart ausgeführt sein, dass sie nur bei von Schlüsselschaft abgenommenem Ansatzstück
erzeugt werden können und bei auf den Schlüsselschaft aufgesetztem Ansatzstück nicht
scannbar und somit nicht kopierbar sind.
[0018] Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schlüsselschaft
ein Einheitsprofil aufweist. Dies führt zu stark reduzierten Lagerhaltungskosten,
da geringere Varianten für den Schlüsselschaft vorgehalten werden müssen. Außerdem
weisen die Profilzylinder für derartige Schlüssel eine höhere Sicherheit auf, da für
die gleich sichere Codierung weniger federbetätigte Sperrstifte erforderlich sind.
[0019] Für eine höhere Sicherheit können auch unterschiedliche Verdrehwinkel dienen, mit
denen unterschiedlich kodierte Ansatzstücke an die entsprechenden Profilzylinderschlüssel
angesetzt sind.
[0020] Von besonderem Vorteil ist eine Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die erfindungsgemäßen
Profilzylinderschlüssel über Ansatzstücke verfügen, die mit entsprechenden Passteilen
zusammenwirken, welche schließzylinderseitig vorgesehen sind.
[0021] Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, dass am Ende des Schlüsselkanals des Profilzylinders
Passteile vorgesehen sind, die über jeweilige, dem Schlüsselkanal zugewandte Ausnehmungen
verfügen, wobei die Außenkontur der Schlüsselspitze, also letztlich des Ansatzstücks,
der genauen Innenkontur des Passteils entsprechen muss, um die Möglichkeit zu Bieten,
den Profilzylinderschlüssel vollständig in den Schlüsselkanal eines Profilzylinders
einführen zu können. Nur dann ist nämlich auch sichergestellt, dass der Profilzylinderschlüssel
die abgefederten Zuhaltungen, die er über die üblichen Ausnehmungen ausrichten soll,
auch tatsächlich im Sinne der Drehfreigabe des Schließkerns ausrichten kann.
[0022] Das Passteil kann in vorteilhafter Weise ein vom Schließkern separates Bauteil sein,
welches endseitig an den Schließkern anzufügen ist. Dabei kann das Passteil einerseits
drehbeweglich gegenüber dem Schließkern gelagert sein und andererseits aber auch drehstarr
um den Verdrehwinkel des Ansatzstücks zum Schlüsselschaft verdreht mit dem Schließkern
fest verbunden sein.
[0023] Der erfindungsgemäße Profilzylinderschlüssel kann über das erfindungsgemäße Ansatzstück
hinaus auch mit üblichen Ausnehmungen versehen sein, um zum Beispiel schließzylinderseitig
vorgesehene Zuhaltungen so auszurichten, dass die Drehfreigabe des Schließkerns erreicht
wird. Dies allerdings ist nur dann möglich, wenn, einen Profilzylinder mit entsprechendem
Passteil vorausgesetzt, der Profilzylinderschlüssel auch bis zum Anschlag in den Schlüsselkanal
eingeschoben werden kann. Da diese Frage für den Kopierer eines Schlüssels nicht ohne
Kenntnisse des Schließzylinders zu haben lösbar ist, muss davon ausgegangen werden,
dass der erfindungsgemäße Profilzylinderschlüssel einen erhöhten Nachahmungsschutz
bietet.
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung bevorzugte
Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
[0025] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Stirnansicht eines erfindungsgemäßen Profilzylinderschlüsselschafts mit verdrehtem
Ansatzstück;
- Figur 2
- das Zusammenwirken eines erfindungsgemäßen Profilzylinderschlüssels mit einem Schließzylinder
mit Passteil;
- Figur 3
- die Erfindung in Darstellung zusätzlicher federbelasteter Zuhaltungen;
- Figur 4
- eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Profilzylinderschlüssels;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf den Profilzylinderschlüssel in Richtung des Pfeils V gemäß Figur
4;
- Figur 6
- eine Frontansicht auf den Profilzylinderschlüssel in Richtung des Pfeils VI gemäß
Figur 4;
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht des Profilzylinderschlüssels gemäß Figur 4;
- Figur 8
- eine Ansicht entsprechend Figur 4 ohne Ansatzstück;
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht des Profilzylinderschlüssels ohne Ansatzstück gemäß Figur
8;
- Figur 10
- eine Seiteansicht des Ansatzstückes gemäß Figur 4;
- Figur 11
- eine Ansicht auf das Ansatzstück in Richtung des Pfeils XI gemäß Figur 10;
- Figur 12
- eine Ansicht auf das Ansatzstück in Richtung des Pfeils XII gemäß Figur 10; und
- Figur 13
- eine perspektivische Ansicht des Ansatzstückes gemäß Figur 10.
[0026] Die Zeichnung zeigt einen Profilzylinderschlüssel 1 mit einer Schlüsselreide 2 und
einem von der Schlüsselreide 2 aus gehenden Schlüsselschaft 3. Der Querschnitt des
Schlüsselschafts 3, von der Schlüsselreide 2 aus betrachtet, ist zunächst über die
Länge des Schlüsselschafts 3 gleichbleibend. Am Schlüsselschaft 3 sind Ausnehmungen
4 vorgesehen, die nach Position und Tiefe so angeordnet sind, dass sie Zuhaltungen
5, die schließzylinderseitig vorgesehen und aus Figur 3 ersichtlich sind, so ausrichten
können, dass eine Drehfreigabe des Schließkerns 13 erreicht wird. Zu diesem Zweck
bestehen die Zuhaltungen 5 in an sich bekannter Weise aus Kernstiften 6 und Gehäusestiften
7, die in Richtung zum Schlüsselkanal 23 über Druckfedern 8 belastet sind, so dass
die Kernstifte 6 geringfügig in den Schlüsselkanal 23 hineinragen und über die Ausnehmungen
4 am Schlüsselschaft 2 ausgerichtet werden, so dass die Trennebenen zwischen Kernstiften
6 und Gehäusestiften 7 genau mit der Drehfläche 14 zwischen dem Schließkern 13 und
dem Gehäuse 10 des Profilzylinders 9 zusammenfallen. Dies setzt allerdings voraus,
dass der Profilzylinderschlüssel 1 entsprechend weit in den Schlüsselkanal 23 hineinschiebbar
ist.
[0027] Um dies ggf. zu verhindern, weist der Profilzylinderschlüssel 1 an seiner Spitze
ein Ansatzstück 15 auf, welches um eine Längsachse 22, die parallel zur Längsmittellinie
des Schlüsselschafts 3 verläuft, verdreht ist und dessen Außenkontur über seine eigene
Länge 16, beginnend an der Ansetzstelle 17 bis zur Schlüsselspitze 18 ausschließlich
innerhalb der Querschnittsumrandung 19 des Schlüsselschafts 3 verläuft.
[0028] In Frontansicht entsprechend Figur 1 entsteht hierdurch eine bereits von außen erkennbare
Abweichung von normalen Schlüsselprofilen, die es einem Nachahmer erheblich erschweren
dürfte, dem kopierten Schlüssel auf einfache Weise ein entsprechendes Längsprofil
zu geben.
[0029] Es ist gerade die Ansicht von vorne auf die Schlüsselspitze 18, die für das Kopieren
eines Profilzylinderschlüssels notwendig ist, um das entsprechende Profil auszuwählen
oder mit den heutigen Mitteln einfach durch Kopieren zu fräsen. Da die Funktion des
Verdrehwinkels 21 jedoch nicht ohne weiteres erkennbar ist, dürfte dem erfindungsgemäßen
Profilzylinderschlüssel durchaus eine erhöhte Nachahmungssicherheit zuzusprechen sein.
[0030] Dabei kann das Ansatzstück 15 ohne weiteres einstückig mit dem Schlüsselschaft 3
ausgebildet sein und aus dem Grundmaterial des Profilzylinderschlüssels 1 herausgefräst
worden sein. Andererseits kann das Ansatzstück 15 auch ein vom Schlüsselschaft 3 separates
Bauteil sein, welches stirnseitig an das vordere Ende des Schlüsselschafts 3 angesetzt
wird und zum Beispiel über eine Verdrehsicherung 20, z.B. in Form eines spaltüberbrückenden
Stifts, mit dem Schlüsselschaft 3 verbunden sein.
[0031] Dieser Sachverhalt ist in Figur 2 gezeigt, wo die Verdrehsicherung 20 ein Überbrückungsstift
ist, der den Schlüsselschaft 3 mit dem Ansatzstück 15 verdrehsicher hält. Das Ansatzstück
15 kann zum Beispiel mit einem Kerbstift entsprechend Figur 2 mit dem Schlüsselschaft
3 verbunden sein.
[0032] Wie insbesondere die Figur 1 erkennen lässt, kann das Ansatzstück 15 auch eine kodierte
Außenkontur besitzen. Hierunter ist zu verstehen, dass gewisse Flächen am Ansatzstück
15 vorgesehen sind, die, eine entsprechende Ausrüstung eines zugeordneten Profilzylinders
9 vorausgesetzt, mit gegenkodierten Konturflächen am Ende des Schlüsselkanals 23 zusammenwirken.
[0033] Wie leicht nachvollziehbar ist, können derartige Ansatzstücke 15 auch über unterschiedliche
Verdrehwinkel 21 kodiert werden, so dass sich durch die Erfindung die Möglichkeit
weiterer Variationen entsprechend kodierter Kombinationen aus Profilzylinderschlüsseln
1 und zugehörigen Profilzylindern 9 ergibt.
[0034] Insbesondere zeigt hierzu Figur 3 die Kombination aus einem erfindungsgemäßen Profilzylinderschlüssel
1 und einem zugehörigen Profilzylinder 9, dessen Schließkern 13 im kreiszylindrischen
Gehäuseteil 11 des Gehäuses 10 des Profilzylinders 9 untergebracht ist. An den kreiszylindrischen
Gehäuseteil 11 schließt sich ein stegartiger Gehäuseteil 12 an, in welchem, je nach
Ausführung, auch Zuhaltungen 5 sitzen können. Die Zuhaltungen 5 bestehen aus Kernstiften
6 und Gehäusestiften 7, die in Richtung zum Schlüsselkanal 23 federbeaufschlagt sind
und durch den eingesteckten Profilzylinderschlüssel 1 so ausgerichtet werden, dass
die Trennebenen zwischen Kernstiften 6 und Gehäusestiften 7 genau in der Drehfläche
14 liegen, welche zwischen dem Schließkern 13 und dem zugeordneten Gehäuseteil 12
angeordnet ist.
[0035] Wesentlich ist, dass diese Ausrichtung der Zuhaltungen 5 nur möglich ist, wenn am
inneren Ende des Schlüsselkanals 23 ein Passteil 25 vorgesehen ist, welches über eine
dem Schlüsselkanal 23 zugewandte Ausnehmung 26 verfügt, deren Kontur mit der Kontur
des Ansatzstücks 15 so genau korrespondiert, dass nur bei Übereinstimmung der Konturen
die vollständige Einstecktiefe des Profilzylinderschlüssels 1 erreicht wird. Dabei
kommt es auf das Passteil 25 nur dann an, wenn dies benutzerseitig auch gewünscht
ist. Durch Weglassen des Passteils 25 würde zwar jeder auch nicht über die Maßnahmen
der Erfindung verfügende Profilzylinderschlüssel 1 in den Schlüsselkanal 23 einführbar
sein. Gleichwohl müsste er über die entsprechenden Ausnehmungen 4 verfügen, um die
Zuhaltungen 5 so auszurichten, dass eine Drehfreigabe des Schließkerns 13 erreicht
wird. Damit geht die Erfindung allerdings weit über die Mindestanforderungen hinaus,
die ein zutrittsberechtigter Schlüssel haben muss, ohne dass für einen Schlüsselkopierdienst
erkennbar wäre, ob das Ansatzstück 15 eine Funktion hat oder nicht.
[0036] Darauf kommt es genau an, denn allein durch Nachrüsten der entsprechenden Profilzylinderschlüssel
1 im Sinne der Erfindung tritt ein gewünschter Nachahmungsverhinderungseffekt ein,
der zusätzliche Sicherheit für den Anwender bietet. Dabei kann das Passteil 25 ein
vom Schließkern 13 separates Bauteil sein, welches endseitig an den Schließkern 13
angefügt ist. Andererseits ist es auch denkbar, dass das Passteil 25 mit dem Schließkern
13 drehstarr verbunden ist.
[0037] Dies setzt jedoch voraus, dass der Verdrehwinkel 21, welcher zwischen dem Ansatzstück
15 und der Schlüsselreide 2 bzw. dem Schlüsselschaft 3 vorliegt, genauso groß ist,
wie der Verdrehwinkel des Passteils 25 relativ zum Schließkern 13. Andererseits kann
das Passteil 25 auch drehbar am Schießkern 13 sitzen, sodass zunächst einmal mit dem
Einstecken des Profilzylinderschlüssels 1 in den Schlüsselkanal 23 mit zunehmender
Annäherung der Schlüsselspitze 18 an das Passteil 25 letzteres zunächst einmal ausgerichtet
werden muss, um die Zutrittsberechtigung des Profilzylinderschlüssels zu verifizieren.
[0038] Da das Passteil 25 am inneren Ende 24 des Schlüsselkanals 23 sitzt, ist zudem der
Vorteil gegeben, dass eine Manipulation des Passteils 25 praktisch ausgeschlossen
ist. Aus diesem Grunde ist auch eine Weiterbildung des Erfindung von Vorteil, bei
welcher Ansatzstück 15 und Passteil 25 im Sinne der Schließtechnologie eine hierarchische
Kodierung aufweisen. Dabei soll der Profilzylinderschlüssel 1 der höchsten Hierarchie
in einen Profilzylinder 9 unterer Hierarchien hineinpassen, umgekehrt jedoch nicht.
[0039] Dies setzt voraus, dass die Ansatzstücke 15 bei den Profilzylinderschlüsseln 1 höchster
Hierarchie in jedem Falle schlanker sind als die Ansatzstücke 15 an Profilzylinderschlüsseln
1 unterer Hierarchien.
[0040] Eine besonders bevorzugte Variante des Profilzylinderschlüssels 1 sieht vor, dass
dessen Querschnitt im Wesentlichen 8-förmig ist und er über einen verbreiterten Taillenbereich
3c verfügt, an welchem sich die beiden Dickbereiche 3a und 3b anschließen. Da ein
derartiger Profilzylinderschlüssel 1 erhebliche Vorteile hinsichtlich der Variation
und der Nachahmungssicherheit bietet, wird durch die Erfindung die Nachahmungssicherheit
sogar noch erhöht, weil die fertigungstechnischen Voraussetzungen zur Nachahmung dieser
Profilzylinderschlüssel 1 aus den oben genannten Erwägungen nicht mehr jedem üblichen
Schlüsseldienst zugänglich sind.
[0041] Die Figuren 4 bis 13 zeigen eine weitere Variante der Erfindung, bei welcher der
Profilzylinderschlüssel 1 ein an den Schlüsselschaft 3 angesetztes Ansatzstück 15
aufweist, welches aus einem zusätzlichen Bauteil besteht, das aus einem anderen Material
gefertigt ist. Der Schlüsselschaft 3 weist, wie z.B. in den Figuren 4 und 7 erkennbar
ein Einheitsprofil auf, wobei die Profilverschiedenheit vom die Schlüsselspitze 18
bildenden Ansatzstück 15 bestimmt wird. Wie aus den Figuren 5 und 6 deutlich ersichtlich,
überragt die Kontur des Ansatzstückes 15 den Querschnitt des Schlüsselschafts 3.
[0042] In den Figuren 8 und 9 ist der Profilzylinderschlüssel 1 ohne Ansatzstück 15 gezeigt,
so, wie er auf Lager gehalten wird. Die Individualisierung erfährt der Profilzylinderschlüssel
1 durch das Ansatzstück 15, welches nach seiner Fertigstellung auf den Schlüsselschaft
3 aufgepresst, angeklebt oder auf andere Weise dauerhaft befestigt wird. Dies erfolgt
in dargestellten Ausführungsbeispiel mittels eines Kerbstiftes 27, der in eine entsprechende
Aufnahmeöffnung im Schlüsselschaft 3 verankert wird.
[0043] Die Figuren 10 bis 13 zeigen das Ansatzstück 15, welches z.B. mittels eines Pulverpressverfahrens
hergestellt ist, und mit Materialien versetzt ist, so dass es magnetisch und elektrisch
leitend ist. Außerdem weist das Ansatzstück 15 Vorwölbungen 28 auf, die über die übliche
Kontur hervorstehen und die auch den Querschnitt des Schlüsselschafts 3 überragen,
wenn das Ansatzstück 15 an diesem befestigt ist. Das Ansatzstück 15 besitzt zudem
einen Fuß 29, mit welchem es am Schlüsselschaft 3 anliegt. Dieser Fuß 29 ist mit Hinterschnitten
30 versehen, die radial von außen nur unvollständig abtastbar sind. Die Hinterschnitte
30 sind nur bei nicht am Schlüsselschaft 3 montiertem Ansatzstück 15 herstellbar.
Somit kann ein Profilzylinderschlüssel 1 als ganzes nicht vollständig gescannt, d.h.
optisch oder mechanisch abgetastet werden. Hierfür müsste der Profilzylinderschlüssel
1 zerlegt werden, was aber nicht möglich ist, ohne dass das Ansatzstück 15 zerstört
wird.
1. Profilzylinderschlüssel (1) mit einer Schlüsselreide (2) und mit einem von der Schlüsselreide
(2) ausgehenden Schlüsselschaft (3), dessen Querschnitt, von der Schlüsselreide (2)
aus betrachtet, über die Länge des Schlüsselschafts (3) zunächst gleich bleibend ist
und mit einem an der Schlüsselspitze fest vorgesehenen Ansatzstück (15), wobei das
Ansatzstück (15) aus einem anderen Material oder dem gleichen Material besteht, wie
der Schlüsselschaft (3).
2. Profilzylinderschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) um eine Längsachse des Schlüsselschafts (3) mit einem vorgegebenen
Verdrehwinkel (21) verdreht ist und über seine eigene Länge (16) von der Ansetzstelle
(17) bis zur Schlüsselspitze (18) ausschließlich innerhalb der Querschnittsumrandung
(19) des Schlüsselschafts (3) verläuft.
3. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) und der Schlüsselschaft (3) einstückig ausgebildet sind und
dass das Ansatzstück (15) aus dem Grundmaterial des Profilzylinderschlüssels (1) herausgefräst
ist, oder dass das Ansatzstück (15) ein vom Schlüsselschaft (3) separates Bauteil
ist, welches stirnseitig an das vordere Ende (17) des Schlüsselschafts (3) angesetzt
ist.
4. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) eine kodierte Außenkontur aufweist und/oder magnetisch ist und/oder
elektrisch leitend oder nicht leitend ist und/oder eine Spannung erzeugt.
5. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für unterschiedliche Profilzylinderschlüssel (1) die Positionen der jeweiligen Ansatzstücke
(15) bezüglich der Schlüsselreide (2) unterschiedliche Verdrehwinkel (21) fest vorgegeben
sind.
6. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) beweglich, insbesondere verschwenkbar am Schlüsselschaft (3)
angebracht und das Sperrelement in Form eines oder mehrerer Abtaststiften (15) ausgebildet
ist.
7. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) aus einem hochfesten Material besteht und/oder mittels eines
Pulverpressverfahrens (MIM) hergestellt ist.
8. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) Hinterschnitte (30) und/oder Vorwölbungen (28) aufweist.
9. Profilzylinderschlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselschaft (3) ein Einheitsprofil aufweist.
10. Kombination aus einem Profilzylinderschlüssel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und einem zugehörigen Profilzylinder (9), dessen Schließkern (13) einen zum Querschnitt
des Schlüsselschafts (3) korrespondierenden Schlüsselkanal (23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass am inneren Ende (24) des Schlüsselkanals (23) ein Passteil (25) vorgesehen ist, welches
über eine dem Schlüsselkanal (23) zugewandte Ausnehmung (26) verfügt, deren Kontur
mit der Kontur des Ansatzstücks (15) so genau korrespondiert, dass nur bei Übereinstimmung
der Konturen die vollständige Einstecktiefe des Profilzylinderschlüssels (1) in den
Schlüsselkanal (23) erreicht wird.
11. Kombination nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Passteil (25) ein vom Schließkern (13) separates Bauteil ist, welches endseitig
an den Schließkern (13) angefügt ist.
12. Kombination nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Passteil (25) mit dem Schließkern (13) drehstarr und um den Verdrehwinkel (21)
des Ansatzstücks (15) zur Schlüsselreide (2) verdreht verbunden ist.
13. Kombination nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Passteil (25) relativ zum Schließkern (13) drehbar an diesem gelagert ist.
14. Kombination nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansatzstück (15) und das Passteil (25) eine im Sinne der Schließtechnologie hierarchische
Kodierung aufweisen.