[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters
nach Anspruch 1.
[0002] Aus der
EP 2 075 398 A2 ist ein Antrieb für einen Flügel eines Fensters oder einer Tür bekannt, mit einem
Gehäuse und einem in dem Gehäuse angeordneten, federbeaufschlagten Kolben. Das Gehäuse
ist mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt, die zur Steuerung der Kolbenbewegung beim
Öffnen und Schließen des Flügels dient, wozu Überströmkanäle und Ventile vorgesehen
sind. Zum Ausgleich der Volumenänderung der Hydraulikflüssigkeit infolge Wärmeausdehnung
ist ein von einem elastischen Hüllkörper umschlossenes Gasvolumen vorgesehen, auf
dessen Mantelfläche der Druck der Hydraulikflüssigkeit wirkt. Nachteilig ist die aufwändige
Abdichtung des elastischen Hüllkörpers, der möglicherweise auch durch Alterung undicht
werden könnte.
[0003] Aus der
DE 34 11 189 A1 ist ein als Türschließer ausgebildeter Antrieb bekannt, mit einem auf einer Hubkurvenscheibe
abgestützten Dämpfungskolben, welcher eine als Speicherzylinder dienende Aushöhlung
aufweist, in welcher ein Druckausgleichskolben angeordnet ist, der in Richtung auf
die Aushöhlung des Dämpfungskolbens unter Belastung einer Druckfeder steht und eine
Druckausgleichseinrichtung für das im Türschließer vorhandene Druckmittel bildet.
Bei einem Druckanstieg innerhalb des Türantriebs wird der Druckausgleichskolben gegen
die Druckfeder verschoben. Problematische ist dabei die Abdichtung des Luftvolumens
in der Aushöhlung des Dämpfungskolbens durch den Druckausgleichskolben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, zuverlässige Druckausgleichseinrichtung
für einen Antrieb für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters zu schaffen.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0007] Antriebe für Flügel einer Tür oder eines Fensters sind allgemein bekannt. Diese können
als Bodentürschließer ausgebildet sein, welche meist mit einer Hubkurvenscheibe mit
einer Abtriebswelle versehen sind, die am Drehpunkt des Flügels angreift. In dem mit
einer Hydraulikflüssigkeit gefüllten Gehäuse des Türschlie-βers ist dabei ein gegen
eine Feder beaufschlagter Kolben geführt. Weiterhin können die Antriebe als obenliegende
Tür- oder Fensterantriebe ausgebildet sein, welche häufig einen verzahnten Kolben
aufweisen, in dessen Verzahnung ein Ritzel einer Abtriebswelle kämmt. An der Abtriebswelle
ist dabei in bekannter Weise ein Gestänge oder ein in einer Gleitschiene geführter
Gleitarm angeordnet, der mit dem Flügel zum Öffnen und Schließen zusammenwirkt. Der
Kolben ist ebenfalls im mit der Hydraulikflüssigkeit gefüllten Gehäuse mit einer Feder
beaufschlagt. Weiterhin sind Überströmkanäle und Ventile für die Hydraulikflüssigkeit
in den Antrieben angeordnet, welche zur Steuerung des Verhaltens der Antriebe dient.
Die Antriebe können rein manuelle Antriebe, jedoch auch automatische Antriebe, meist
elektro-hydraulische Antriebe, sein, welche auch ohne Schließfeder ausgebildet sein
können.
[0008] Die Druckausgleichseinrichtung besteht aus einem Ausgleichsgehäuse mit einer in den
Innenraum des Ausgleichsgehäuses hinein gerichteten Hülse. Die Druckausgleichseinrichtung
wird mit Hydraulikflüssigkeit soweit gefüllt, dass die innere Öffnung der Hülse immer
von Hydraulikflüssigkeit bedeckt ist. Dazu reicht die Hülse vorteilhaft bis in die
Mitte des Volumenmittelpunktes des Ausgleichsgehäuses oder geringfügig darüber hinaus.
Dadurch ist ein Gasvolumen in der Druckausgleichseinrichtung eingeschlossen. Da Gase
kompressibel bzw. expandierbar sind, wird eine temperaturbedingte Änderung des Volumens
der Hydraulikflüssigkeit kompensiert.
[0009] Die Druckausgleichseinrichtung wirkt lageunabhängig, wodurch der Antrieb für alternative
Montageweisen geeignet ist. Diese Lageunabhängigkeit ist bei einer alternativen Montage
auf der Bandseite bzw. der Bandgegenseite einer Tür oder bei der wahlweisen Montage
auf dem Flügel oder auf dem Rahmen der Tür wichtig, da der Antrieb dabei auch um 180°
gedreht anbaubar sein muss. Die Lageunabhängigkeit ist auch bei Lagerung und Transport
des Antriebs vorteilhaft, wobei der Antrieb in unterschiedlichen Lagen verschiedenen
Temperaturen ausgesetzt sein kann.
[0010] Die Druckausgleichseinrichtung weist kostengünstig keine beweglichen Teile oder besondere
Dichtflächen auf und ist als einfaches Gußteil herstellbar.
[0011] Vorteilhaft kann in der Hülse eine Drossel vorgesehen sein, wodurch die Druckausgleichseinrichtung
nur bei langsamen Druckänderungen wirksam ist, und schnelle Druckänderungen, wie diese
beim Betrieb des Türantriebs entstehen können, nicht kompensiert werden.
[0012] Die Druckausgleichseinrichtung lässt eine Vakuumbefüllung des Antriebs zu. Dazu wird
die Hülse im Inneren des Ausgleichsgehäuses der Druckausgleichseinrichtung mit einem
Stopfen vorrübergehend verschlossen. Nach Befüllen des Ausgleichsgehäuses mit Hydraulikflüssigkeit
unter Freihaltung des Gasvolumens durch eine dafür vorgesehene Befüllöffnung im Ausgleichsgehäuse
wird diese Öffnung mit einem Verschlusselement verschlossen. Das Befüllen des Antriebs
erfolgt dann in bekannter Weise, indem das Gehäuse des Antriebs zunächst evakuiert
wird und dann in dieses Vakuum hinein mit Hydraulikflüssigkeit befüllt wird. Dadurch
wird ein möglichst gasfreier Antriebsinnenraum erzielt. Nach der Befüllung des Antriebs
wird die Befüllöffnung des Antriebsgehäuses verschlossen. Durch eine Temperaturerhöhung
kann nun ein Druckanstieg im Antrieb bewirkt werden, welcher durch die Hülse auf den
Stopfen einwirkt und diesen von der Hülse abhebt, wodurch die Druckausgleichseinrichtung
wirksam wird.
[0013] Die Befüllung der Druckausgleichseinrichtung kann bei beliebiger Temperatur erfolgen,
da das eingeschlossene Gasvolumen bei demgegenüber niedrigeren Temperaturen expandiert
und bei höheren Temperaturen komprimiert wird, wodurch der Druckausgleich durch das
Gasvolumen in jedem Fall wirksam ist.
[0014] Die Druckausgleichseinrichtung ist nicht ausschließlich auf Türschließer beschränkt,
sonder kann auch beispielsweise bei hydraulischen Feststelleinrichtungen für Türflügel
Anwendung finden.
[0015] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0016] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen als Türschließer ausgebildeten Antrieb mit einer schematisch
eingezeichneten Druckausgleichseinrichtung;
- Fig. 2
- eine Prinzipskizze eines Antriebs mit einer Druckausgleichseinrichtung mit waagerechter
Lage der Hülse in einem ersten Zustand;
- Fig. 3
- eine Prinzipskizze des Antriebs mit Druckausgleichseinrichtung gemäß Fig. 2 in einem
zweiten Zustand;
- Fig. 4
- eine Prinzipskizze des Antriebs mit Druckausgleichseinrichtung gemäß Fig. 2 in einem
dritten Zustand;
- Fig. 5
- eine Zusammenfassung der Prinzipskizzen aus Fig. 2 bis 4 in den drei Zuständen jedoch
in anderer Lage mit senkrecht nach unten weisender Hülse;
- Fig. 6
- eine Zusammenfassung der Prinzipskizzen entsprechend Fig. 5 in einer weiteren Lage
mit senkrecht nach oben weisender Hülse;
- Fig. 7
- eine Prinzipskizze entsprechend Fig. 5 bzw. Fig. 6 in einem Zustand in einer Schräglage;
- Fig. 8
- eine Prinzipskizze des Antriebs mit Druckausgleichseinrichtung für eine Vakuumbefüllung
des Antriebs.
[0017] In Fig. 1 ist ein als Türschließer ausgebildeter Antrieb 1 im Schnitt dargestellt.
Der Antrieb 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit einem im zylindrischen Innenraum verschiebbar
geführten Kolben 3, in dessen Verzahnung das Ritzel der Abtriebswelle 4 kämmt. Der
Antrieb 1 kann auch ein eine Kurven- oder Nockenscheibe aufweisender Antrieb 1 sein.
Eine Schließerfeder 5 ist axial zwischen einer Stirnfläche des Kolbens 3 und einem
am rechten Ende des Gehäuses 2 zum Verschließen des Gehäuses 2 dienenden Gehäusedeckels
7 angeordnet. Am linken Ende ist ein Gehäusedeckel 6 zum Abschluss des Gehäuses 2
vorgesehen. Im Hohlraum innerhalb der Schließerfeder 5 ist eine zylindrisch ausgebildete
Druckausgleichseinrichtung 8 angeordnet, wobei die Druckausgleichseinrichtung 8 an
dem Gehäusedeckel (7) festgelegt oder einstückig mit diesem ausgebildet sein kann.
[0018] Der zylindrische Innenraum des Gehäuses 2 ist durch den Kolben 3 in zwei Kammern
unterteilt. Die linke Kammer wird demnach von Gehäusedeckel 6 und dem Kolben 3, die
rechte Kammer von Kolben 3 und dem Gehäusedeckel 7 begrenzt. Die Kammern sind vollständig
mit Hydraulikflüssigkeit 9 gefüllt, da das Hydrauliksystem des Antriebs 1 während
des Befüllens entlüftet wurde.
[0019] Dadurch wird ein durch ein im Innenraum des Gehäuses 2 ansonsten vorhandenes Luftpolster
bedingtes, für den Bediener nachteiliges "Durchfallen" des Flügels der Tür verhindert.
D.h. nachteilig wäre dann am Flügel durch das komprimierbare Luftpolster zunächst
kein oder nur ein sehr geringer Widerstand spürbar, bis das Luftpolster so weit komprimiert
ist, dass die Hydraulik des Antriebs 1 wirksam wird. Durch das fehlende Luftpolster
bei vollständiger Befüllung mit Hydraulikflüssigkeit erfolgt jedoch bei einer Temperaturerhöhung
nachteilig ein Druckanstieg im Gehäuse 2 des Antriebs 1.
[0020] Damit der Kolben 3 seine Verschiebebewegung im Gehäuse 2 unter Dämpfung durch die
Hydraulikflüssigkeit 9 ausführen kann, sind im Gehäuse 2 nicht dargestellte Überströmkanäle
mit zugeordneten, einstellbaren Ventilen ausgebildet. Weiterhin sind im Kolben 3 Rückschlagventile
10 angeordnet, die richtungsabhängig ein Überströmen von Hydraulikflüssigkeit 9 erlauben.
Durch diese Anordnung von Überströmkanälen, Ventilen und Rückschlagventilen 10 ist
ein gesteuertes Überströmen von Hydraulikflüssigkeit 9 zwischen den Kammern des Gehäuses
2 möglich. Es kann auch eine hier nicht gezeigte Hydraulikpumpe in einen geeigneten
Überströmkanal geschaltet werden, wodurch unter Verwendung von Ansteuerelementen zur
Personenerkennung ein automatischer Betrieb des Antriebs 1 möglich ist.
[0021] Beim dargestellten manuellen Antrieb 1 erfolgt durch Öffnen des zugeordneten, in
bekannter Weise über einen Hebelarm bzw. ein Gestänge verbundenen Flügels der Tür
eine Verschiebebewegung des Kolbens 3 durch Drehung der Abtriebswelle 4 nach rechts.
[0022] Durch die Verschiebebewegung des Kolbens 3 wird die Schließerfeder 5 komprimiert.
Die dadurch in der Schließerfeder 5 gespeicherte Energie steht umgekehrt zum Schließen
des Flügels der Tür wieder zur Verfügung. Die Verschiebebewegung des Kolbens 3 bewirkt
gleichzeitig eine Verdrängung und ein Überströmen von Hydraulikflüssigkeit 9 zwischen
den im Gehäuseinnenraum gebildeten Kammern.
[0023] In den weiteren Figuren 2 bis 8 ist der Antrieb 1 mit dem Gehäuse 2 mit der im Antrieb
1 angeordneten Druckausgleichseinrichtung 8 und der sich darin befindlichen Hydraulikflüssigkeit
9 jeweils als Prinzipskizze dargestellt. Dabei sind die Funktionselemente des Antriebs
1, wie Kolben 3, Abtriebswelle 4 und Feder 5 und ggf. weitere Elemente, die in dem
Antrieb 1 angeordnet sein können, nicht dargestellt, da diese für die Beschreibung
der Funktion der Druckausgleichseinrichtung 8 im Antrieb 1 nicht wesentlich sind.
[0024] In Fig. 2 ist der Antrieb 1 mit dem Gehäuse 2 und mit der Druckausgleichseinrichtung
8 dargestellt. Das Gehäuse 2 des Antriebs 1 ist mit der Hydraulikflüssigkeit 9 befüllt,
wobei die Befüllöffnung mit dem Verschlusselement 16 verschlossen ist. Das Verschlusselement
16 kann im Gehäusedeckel 7 angeordnet sein, oder es kann der Gehäusedeckel 7 selbst
das Verschlusselement 16 sein. Die Druckausgleichseinrichtung 8 weist ein Ausgleichsgehäuse
11 auf und ist teilweise mit Hydraulikflüssigkeit 9 befüllt, wobei die Befüllöffnung
mit einem Verschlusselement 15 verschlossen ist.
[0025] Der Innenraum des Ausgleichsgehäuses 11 der Druckausgleichseinrichtung 8 ist gegenüber
dem Innenraum des Gehäuses 2 des Antriebs 1 nicht abgeschlossen, sondern steht mittels
einer Hülse 12 mit diesem in Verbindung, wobei die Hülse 12 zumindest bis zum Volumenmittelpunkt
des Ausgleichsgehäuses 11 reicht. Denkbar ist es, die Befüllung mit Hydraulikflüssigkeit
9 durch die Befüllöffnung im Gehäuse 2 des Antriebs 1 durchzuführen, wobei die Hydraulikflüssigkeit
9 durch die Hülse 12 in das Ausgleichsgehäuse 11 der Druckausgleichseinrichtung 8
einströmt und eine Entlüftung durch die Öffnung im Ausgleichsgehäuse 11 erfolgt. Die
Druckausgleichseinrichtung 8 kann auch vorbefüllt in das Gehäuse 2 des Antriebs 1
eingebracht werden.
[0026] Die Befüllung mit Hydraulikflüssigkeit 9 wird so durchgeführt, dass das Gehäuse 2
keine Luft bzw. Gas mehr enthält, da dies, wie vorbeschrieben, zu einem "Durchfallen"
des Antriebs 1 führt. Der Füllstand der Hydraulikflüssigkeit 9 im Ausgleichsgehäuse
11 ist so zu wählen, dass bei einer niedrigsten vorgesehenen Betriebstemperatur die
Hülse 12 zumindest gerade vollständig mit Hydraulikflüssigkeit 9 umgeben ist, wie
es in der Fig. 2 gezeigt ist. Das Gasvolumen 14 ist dadurch in dem Ausgleichsgehäuse
11 abgeschlossen.
[0027] Der Antrieb 1 und die Hydraulikflüssigkeit 9 können diese Temperatur beim Befüllen
aufweisen. Wird die Befüllung bei höherer Temperatur durchgeführt, ist die Menge an
Hydraulikflüssigkeit 9 zu berechnen. Sinkt die Temperatur gegenüber der Temperatur
bei Befüllung ab, wird das Gasvolumen 14 expandiert, und es wird ebenfalls ein Druckausgleich
erreicht. Vorteilhaft kann somit eine Befüllung bei Umgebungstemperatur erfolgen.
[0028] Es ist somit gewährleistet, dass das Gasvolumen 14 stets innerhalb des Ausgleichsgehäuses
11 der Druckausgleichseinrichtung 8 verbleibt. In der Figur 3 ist ein weiterer Zustand
der Anordnung gezeigt, wobei eine Temperaturerhöhung gegenüber der niedrigsten Betriebstemperatur
besteht. Die Hydraulikflüssigkeit 9 hat sich aufgrund dieser Temperaturerhöhung ausgedehnt,
wodurch das Gasvolumen 14 komprimiert wurde und dieses den Druckanstieg im Antrieb
1 aufgefangen hat. In Fig. 4 ist der Zustand nach einer weiteren Temperaturerhöhung
gezeigt, wodurch eine weitere Kompression des Gasvolumens 14 erfolgt ist.
[0029] Da die Druckausgleichseinrichtung 8 jedoch nur teilweise mit Hydraulikflüssigkeit
9 befüllt ist, verbleibt ein Gasvolumen 14 in der Druckausgleichseinrichtung 8, das
die Umgebungsluft sein kann, welche sich vor dem Befüllen auch im Antrieb 1 mit der
Druckausgleichseinrichtung 8 befand. Denkbar ist es jedoch, vor dem Befüllen mit Hydraulikflüssigkeit
9 ein anderes Gas, wie beispielsweise Stickstoff, das sich gegenüber der Hydraulikflüssigkeit
9 vorteilhaft verhält, einzubringen, sodass dieses Gas nach dem Befüllen das Gasvolumen
14 bildet.
[0030] Die Hülse 12 der Druckausgleichseinrichtung 8 kann eine Drossel 13 aufweisen, welche
das Überströmen der Hydraulikflüssigkeit 9 in das Ausgleichsgehäuse 11 hinein und
aus diesem heraus dämpft, wodurch betriebsbedingte kurzzeitige Druckanstiege im Antrieb
1, die ein gewolltes, funktionsbedingtes Überströmen der Hydraulikflüssigkeit 9 über
die Ventile und Überströmkanäle bewirken, nicht kompensiert werden, sondern nur langsame
Druckänderungen, wie diese durch Einwirkung der Umgebungstemperatur auf den Antrieb
1 erfolgen.
[0031] In den Figuren 5 und 6 ist der Antrieb 1 in verschiedenen Lagen dargestellt, wobei
gezeigt ist, dass das in der Druckausgleichseinrichtung 8 eingeschlossene Gasvolumen
14 durch die in das Ausgleichsgehäuse 11 hineinragende Anordnung der Hülse 12 lageunabhängig
stets durch die Hydraulikflüssigkeit 9 im Ausgleichsgehäuse 11 abgeschlossen verbleibt.
[0032] Dabei ist in den Figuren 5 und 6 jeweils von links nach rechts der Antrieb 1 bei
unterschiedlichen Temperaturen dargestellt. In der Abbildung links ist der Antrieb
1 bei niedrigster zulässiger Temperatur gezeigt, wobei die Hülse 12 das Gasvolumen
14 gerade noch abschließt. In der mittleren Abbildung ist eine Volumenausdehnung der
Hydraulikflüssigkeit 9 durch Temperaturerhöhung mit einhergehender Kompression des
Gasvolumens 14 und in der rechten Abbildung ist ein entsprechender Zustand bei noch
weiterem Temperaturanstieg gezeigt.
[0033] Die Figur 7 zeigt eine Schräglage des Antriebs 1 des jeweils in den Figuren 5 und
6 links dargestellten Zustands des Antriebs 1 bei niedrigster zulässiger Temperatur.
Auch bei einer Schräglage des Antriebs 1 bleibt das Gasvolumen 14 durch die Hülse
12 bedingt innerhalb der Druckausgleichseinrichtung 8 abgeschlossen.
[0034] Es ist ersichtlich, dass durch die Anordnung der Hülse 12 in der Druckausgleichseinrichtung
8 innerhalb des zulässigen Temperaturbereichs das Gasvolumen 14 abgeschlossen bleibt
und die Druckausgleichseinrichtung 8 völlig lageunabhängig funktioniert.
[0035] In Figur 8 ist die Vorgehensweise bei einer Vakuumbefüllung des Antriebs 1 dargestellt.
Eine Vakuumbefüllung ist vorteilhaft, um möglichst alle Luft, die sich in Hohlräumen,
Hinterschnitten der Funktionselemente und den Überströmkanälen des Antriebs 1 befindet,
aus dem Gehäuse 2 zu beseitigen.
[0036] Dazu ist es vorgesehen, dass zunächst die Hülse 12 innerhalb der Druckausgleichseinrichtung
8 mit einem Stopfen 17 verschlossen und dann mit einer Menge an Hydraulikflüssigkeit
9 - entsprechend der bei der Befüllung herrschenden Temperatur - befüllt und mit dem
Verschlusselement 15 verschlossen wird. Über der Hydraulikflüssigkeit 9 befindet sich
dann das erforderliche Gasvolumen 14. Das Gehäuse 2 des Antriebs 1 wird mit einem
Vakuum 18 beaufschlagt, wie es in der linken Abbildung in der Fig. 8 gezeigt ist.
Nach der Evakuierung strömt unmittelbar die Hydraulikflüssigkeit 9 ein, wozu die Vakuumeinrichtung
ausgebildet ist. Das Gehäuse 2 wird nun mittels des Verschlusselements 16 verschlossen,
wie es in der Fig. 8 in der mittleren Abbildung gezeigt ist. Durch einen Druckanstieg
im Gehäuse 2 des Antriebs 1, z.B. durch Temperaturerhöhung, wird der Stopfen 17 von
der Hülse 12 herausdrückt, wodurch die Druckausgleichseinrichtung 8 wirksam wird,
wie es in der Fig. 8 in der rechten Abbildung dargestellt ist.
Liste der Referenzzeichen
[0037]
- 1
- Antrieb
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kolben
- 4
- Abtriebswelle
- 5
- Feder
- 6
- Gehäusedeckel (links)
- 7
- Gehäusedeckel (rechts)
- 8
- Druckausgleichseinrichtung
- 9
- Hydraulikflüssigkeit
- 10
- Rückschlagventil
- 11
- Ausgleichsgehäuse
- 12
- Hülse
- 13
- Drossel
- 14
- Gasvolumen
- 15
- Verschlusselement
- 16
- Verschlusselement
- 17
- Stopfen
- 18
- Vakuum
1. Antrieb (1) für einen Flügel eines Fensters oder einer Tür, mit einem Gehäuse (2)
und einem in dem Gehäuse (2) angeordneten, mit einer Feder (5) beaufschlagten Kolben
(3), der mit einer Abtriebswelle (4) zum Öffnen und/oder Schließen des Flügels zusammenwirkt,
wobei in dem mit einer Hydraulikflüssigkeit (9) gefüllten Gehäuse (2) des Antriebs
(1) eine Druckausgleichseinrichtung (8) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckausgleichseinrichtung (8) ein Ausgleichsgehäuse (11) aufweist, wobei der
Innenraum des Ausgleichsgehäuses (11) der Druckausgleichseinrichtung (8) mit dem Innenraum
des Gehäuses (2) des Antriebs (1) mittels einer Hülse (12) in Verbindung steht.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) zumindest bis zum Volumenmittelpunkt des Ausgleichsgehäuses (11) reicht.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand der Hydraulikflüssigkeit (9) im Ausgleichsgehäuse (11) bei einer niedrigsten
vorgesehenen Betriebstemperatur des Antriebs (1) die Hülse (12) zumindest gerade vollständig
mit Hydraulikflüssigkeit (9) umgibt.
4. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass im innenraum des Ausgleichsgehäuse (11) ein Gasvolumen (14) durch die Hydraulikflüssigkeit
(9) zum Innenraum des Gehäuses (2) des Antriebs (1) hin abgeschlossen ist.
5. Antrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass durch die Hülse (12) das Gasvolumen (14) lageunabhängig stets durch die Hydraulikflüssigkeit
(9) im Innenraum des Ausgleichsgehäuse (11) abgeschlossen ist.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) eine Drossel (13) aufweist.
7. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) mit einem Stopfen (17) verschließbar ist, wodurch eine Vakuumbefüllung
des Antriebs (1) möglich ist.
8. Antrieb nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfen (17) durch eine erste Druckerhöhung lösbar ist.