[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen
Tötens eines insbesondere in einer Schlachtstraße transportierten Schlachttiers, insbesondere
Schweins, insbesondere unter Berücksichtigung eines für das Töten relevanten Parameters,
wobei bei Feststellen der Nichterfüllung des Parameters das Schlachttier einer ein
sicheres Töten gewährleistenden Nachbearbeitung unterzogen wird.
[0002] Ein entsprechendes Verfahren ist der Veröffentlichung Fleischwirtschaft 5/2010, Seiten
8 - 10, zu entnehmen.
[0003] Überprüfungen in Schlachthöfen haben ergeben, dass in etwa 1 % von Schlachtschweinen
nicht ordnungsgemäß gestochen werden, so dass diese am Ende der Entblutestrecke reagieren
mit der Folge, dass das Schlachttier beim anschließenden Enthaaren in einer Brühanlage
einem unzulässigen Risiko ausgesetzt wird. Daher wird ein Kontrollsystem vorgeschlagen,
bei dem die Schweine vor und nach dem Entbluten gewogen werden, damit mittels geeigneter
Software Schlachttiere, bei denen die Blutmenge einen bestimmten Grenzwert unterschreitet,
aus dem Transportweg geschleust oder der Transport angehalten wird, um eine Nachbearbeitung
zu ermöglichen.
[0004] Um den Grenzwert bestimmen zu können, ist es jedoch erforderlich, dass das Schlachttier
vor oder nach dem Einstechen des Messers gewogen wird, da die Blutmenge vom Gewicht
des Schlachttiers abhängig ist.
[0005] Die
DE-U-93 10 215 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur elektrischen Überwachung von elektrischen Betäubungsvorgängen
an Schlachttieren. Dabei werden während des Betäubungsvorgangs Betäubungsspannung
und Stromflüsse aufsummiert und registriert, um festzustellen, wann der erforderliche
Betäubungsstrom den erforderlichen Mindestwert erreicht hat, der einer korrekten Betäubung
entspricht.
[0006] Die
DE-T-603 07 440 hat ein Verfahren und ein System zur Überwachung der Verarbeitung von Objekten zum
Gegenstand, bei denen es sich z.B. um Fleischstücke handelt.
[0007] Gegenstand der
DE-T-601 05 806 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betäuben und Schlachten von Wassertieren
wie Aalen. Diese werden einem von Strom durchflossenen Wasser ausgesetzt, wobei ein
EEG oder ECG des Tieres durchgeführt wird.
[0008] Aus der
US-A-2009/01 30 964 ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Bearbeiten von geschlachteten Tieren verfolgt
wird, wobei während der einzelnen Bearbeitungsschritte Ist- und Soll-Daten verglichen
werden. Die geschlachteten Tiere werden mit einem RFID Transponder versehen, um die
jeweiligen Bearbeitungsschritte konkret einem Schlachttier zuordnen zu können.
[0009] Der
EP 1 799 041 B1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überprüfen des Ausblutens eine Schlachttieres
zu entnehmen. Hierzu wird nach Entfernen des Stechmessers aus dem Schlachttier ein
Bild aufgenommen, das einen Bereich unter dem Schlachttier abdeckt, in den das Blut
des Schlachttiers gelangt. Dabei wird die Menge Blut in dem Bild als Fläche des Bildfeldes
bestimmt, um von der Größe der Blutfläche Rückschlüsse auf ein ordnungsgemäßes Schlachten
ziehen zu können.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass insbesondere ohne Beeinträchtigung der weiteren
[0011] Bearbeitungsschritte in einer Schlachtstraße festgestellt werden kann, ob ein ordnungsgemäßes
Töten eines Schlachttiers erfolgt ist, insbesondere auch dann, wenn nacheinander Schlachttiere
unterschiedlicher Größen und Gewichte getötet werden, und ohne dass Kenntnis von dem
Gewicht jedes einzelnen Schlachttiers erforderlich ist.
[0012] Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung im Wesentlichen vor,
dass nach Beginn des Entblutens des Schlachttiers zeitabhängige Verlaufsänderung von
aus dem Schlachttier austretendem Blutvolumen oder austretender Blutmenge als Parameter
gemessen wird und dass bei Unterschreitung von ein ordnungsgemäßes Töten repräsentierenden
Soll-Werten ein Signal erzeugt wird, und/oder
dass das gestochene Tier innerhalb eines Zeitfensters Δt nach dem Stechen einer eine
ein nicht ordnungsgemäßes Töten signalisierende Reaktion auslösenden Behandlung bei
gleichzeitiger Überwachung des Schlachttiers ausgesetzt wird und dass bei Feststellen
der Reaktion das Schlachttier der Nachbehandlung zugeführt wird, und/oder
dass bei Feststellen der Nichterfüllung des Parameters die Nachbearbeitung protokolliert
und abgespeichert wird.
[0013] Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung u. a. vor, dass nach Beginn des Entblutens
des Schlachttiers zeitabhängige Verlaufsänderung von aus dem Schlachttier austretendem
Blutvolumen oder austretender Blutmenge als Parameter gemessen wird und dass bei Unterschreitung
von ein ordnungsgemäßes Töten repräsentierenden Soll-Werten ein Signal erzeugt wird.
[0014] Erfindungsgemäß wird die Zunahme des Schwallblutes, d. h. dessen Menge bzw. Volumen
unmittelbar nach dem Stich in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Stich gemessen, um
Rückschlüsse auf ein ordnungsgemäßes Stechen und somit Töten des Schlachttiers zu
ermöglichen.
[0015] Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das aus dem Schlachttier fließende Blut in
einem Behälter gesammelt wird, um sodann Blutmenge oder Blutvolumen z. B. mittels
Wärmebildkamera, Füllstandssensor, optisch über ein in dem Behälter vorhandenes Sichtfenster
oder durch Wiegen zu ermitteln. Andere geeignete Messverfahren kommen gleichfalls
in Frage.
[0016] Vorzugsweise schlägt die Erfindung vor, dass nach Stechen des Schlachttiers die Veränderung
des Blutvolumens bzw. der Blutmenge in aufeinander folgenden Zeitabständen Δt mit
0 sec < Δt ≤ 5 sec, insbesondere 0 sec < Δt ≤ 2 sec gemessen wird und aus den ermittelten
Messwerten eine Ist-Kurve berechnet wird, die mit den eine Soll-Kurve bildenden Soll-Werten
verglichen wird. Dabei wird die Blutmenge bzw. das Blutvolumen in der Soll-Kurve und
in der Ist-Kurve in relativen Einheiten berücksichtigt.
[0017] Insbesondere werden 10 bis 20 aufeinander folgende Messungen durchgeführt, um die
Veränderung des Volumens bzw. der Menge des aus dem Schlachttier strömenden Bluts
in Abhängigkeit von der Dauer des Entblutens zu ermitteln.
[0018] Erfindungsgemäß soll die Menge des Schwallblutes direkt nach dem Stich gemessen werden,
und zwar die Mengen- bzw. Volumenzunahme in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Stich.
[0019] Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung auch vor, dass das gestochene Tier innerhalb
eines Zeitfensters Δt nach dem Stechen einer eine mögliche Reaktion des Schlachttiers
auslösenden Behandlung bzw. Beeinflussung bei gleichzeitiger Überwachung des Schlachttiers
ausgesetzt wird und dass bei Feststellen einer ein nicht ordnungsgemäßes Schlachten
signalisierenden Reaktion das Schlachttier der Nachbehandlung zugeführt wird.
[0020] Untersuchungen haben ergeben, dass Schlachttiere, die nicht ordnungsgemäß gestochen
worden sind, nach etwa 3 bis 3 ½ Minuten nach dem Stechen erneut reagieren können.
Um eine diesbezügliche Reaktion zu beschleunigen bzw. künstlich auszulösen, wird erfindungsgemäß
das Schlachttier einer Behandlung unterzogen, die eine Reaktion wie Reflex dann auslösen
kann, wenn das Schlachttier nicht ordentlich gestochen worden ist.
[0021] Die Reaktion, die dem Grunde nach eine Reflexreaktion ist, kann thermisch, elektrisch
und/oder mechanisch ausgelöst werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Schlachttier
mit Wasser besprüht wird, wodurch klar erkennbare Reaktionen des Schlachttiers dann
auftreten, wenn dieses nicht ordnungsgemäß getötet worden ist.
[0022] Aber auch das Beaufschlagen mit Strom oder das Einwirken von Reaktionen auslösenden
mechanischen Hilfsmitteln wie Spitzen können benutzt werden, um eine Überprüfung des
Schlachttiers vornehmen zu können. Dabei werden ausschließlich Reaktionen überprüft,
die bei einem ordnungsgemäß getöteten Schlachttier nicht oder nicht in dem zu messenden
Umfang auftreten können.
[0023] Das Zeitfenster, innerhalb dessen das Schlachttier zur Auslösung einer möglichen
Reaktion behandelt wird, liegt bevorzugterweise zwischen 1 Minute und 6 Minuten, insbesondere
zwischen 2 ½ Minuten und 4 Minuten nach dem Stechen des Schlachttiers, gleichwenn
hierdurch eine Einschränkung der erfindungsgemäßen Lehre nicht erfolgt. Das Zeitfenster
kann auch mit dem Stechen beginnen.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schlachttier innerhalb des
Zeitfensters mittels einer Kamera überwacht wird, um mögliche Reflexreaktionen zu
erfassen und diese sodann zur Auslösung eines Signals zu nutzen, aufgrund dessen das
Schlachttier z. B. aus dem normalen Transportweg herausgeschleust und sodann z. B.
durch Bolzenschuss oder erneutes Entbluten sicher getötet wird. Dabei kann mittels
eines Bildverarbeitungssystems eine Automatisierung derart durchgeführt werden, dass
das Herausschleusen des Tieres ohne manuelle Eingriffe erfolgt.
[0025] Alternativ besteht die Möglichkeit, dass das Schlachttier innerhalb des Zeitfensters,
insbesondere nach Beendigung des Austritts des Schwallbluts, fortwährend oder zumindest
mehrfach gewogen wird, wobei außerhalb von vorgegebenen Toleranzen liegender Gewichtsschwankungen
bzw. -veränderungen diese als Signal für eine sich durch ein nicht ordnungsgemäßes
Töten erfolgende Reaktion des Schlachttiers gewertet werden.
[0026] Dabei besteht die Möglichkeit, durch eine Vielzahl von Messungen innerhalb des Zeitfensters
zu überprüfen, inwieweit aufgrund der Behandlung eine Bewegung des Schlachttieres
erfolgt, da hierdurch bedingt Gewichtsschwankungen auftreten, die au-βerhalb von gegebenen
Toleranzen liegen. Bei der Bestimmung der Toleranzen wird auch üblicher Blutverlust,
der durch das Stechen bewirkt wirkt, berücksichtigt.
[0027] Erfindungsgemäß wird eine Reflexreaktion des gestochenen Tieres als Parameter benutzt,
um ein ordnungsgemäßes Töten festzustellen bzw. überprüfen zu können. Dieser Parameter
der Reflexreaktion ist dabei grundsätzlich vom tatsächlichen Gewicht des Schlachttieres
unabhängig.
[0028] Die Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, dass bei Feststellen der Nichterfüllung
des Parameters die Nachbearbeitung protokolliert und abgespeichert wird.
[0029] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre ist sichergestellt, dass das Nachbearbeiten
erfasst und dokumentiert wird, um sodann nachweisen zu können, dass den Tierschutzbedingungen
entsprochen worden ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Nachbearbeitung
optisch erfasst und abgespeichert wird. Dies kann mittels einer Videoaufzeichnung
erfolgen. Alternativ und ergänzend kann die Nachbearbeitung durch ein individuell
angefertigtes Protokoll erfasst und abgespeichert werden. Dies kann von einer Bedienperson
erfolgen, die am Ende der Entblutestrecke eine Überwachung vornimmt.
[0030] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die die Nachbearbeitung betreffenden abgespeicherten
Daten in einem Datenspeicher abgelegt werden, der sich in einer Black Box befindet.
Somit ist sichergestellt, dass die Dokumentation der Nachbearbeitung von nicht ordnungsgemäß
getöteten Schlachttieren vor Fremdzugriffen gesichert ist, um eine Manipulation auszuschließen.
Somit kann das Nachbearbeiten allein von zertifizierten Personen oder Einrichtungen
wie z.B. Veterinären bzw. Personen einer Veterinärbehörde überprüft werden.
[0031] Insbesondere ist vorgesehen, dass als Parameter Menge des während einer Entblutestrecke
ermittelten aus dem Schlachttier geflossenen Bluts, Veränderungen des pH-Werts des
Bluts während des Entblutens, Veränderungen des Hormonausstoßes während oder nach
dem Entbluten, Herztätigkeit und/oder Hirntätigkeit ausgewählt wird.
[0032] Dabei wird insbesondere die Menge des Bluts durch dessen Auffangen nach dem Einstechen
eines Messers in das Schlachttier und/oder aus der Gewichtsdifferenz des Schlachttiers
zwischen Anfang und Ende der Entblutestrecke ermittelt.
[0033] Die Herztätigkeit und/oder Hirntätigkeit wird durch EKG- bzw. EEG-Messung nach vorgegebener
Zeit nach Beginn des Blutentzugs zur Ermittlung des Parameters ermittelt.
[0034] Bei Nichterfüllung des ein sicheres Töten signalisierenden Parameters kann das Schlachttier
aus dem Förderweg der Schlachtstraße ausgeschleust und der Nachbearbeitung zugeführt
werden. Alternativ kann der Transport des Schlachttiers in der Schlachtstraße angehalten
werden und die Nachbearbeitung erfolgen.
[0035] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass das Schlachttier vor dem Betäuben mit zumindest
einem Transponder wie RFID-Transponder gekennzeichnet wird, dessen Daten mit den protokollierten
Daten verknüpft werden. Somit kann ein lückenloses Verfolgen des Schlachttiers während
des Transports und der Bearbeitung in der Schlachtstraße erfolgen, um überprüfen zu
können, ob die während der Bearbeitungsschritte in der Schlachtstraße durchgeführten
Maßnahmen u.a. Tierschutzbestimmungen entsprechen.
[0036] Ein eigenständiger Lösungsvorschlag sieht vor, dass eine Anzahl von Schlachttieren
hintereinander transportiert wird, dass jedes Schlachttier mit einem gesonderten,
jeweils einer Halterung entnommenen Messer gestochen wird, dass ein Vergleich zwischen
der Anzahl der Schlachttiere und der Anzahl der benutzten Messer erfolgt und dass
bei einer Abweichung ein Signal erzeugt wird. Die Anzahl der Schlachttiere und die
der Messer werden dabei in einem gemeinsamen Zeitfenster ermittelt.
[0037] Erfindungsgemäß wird überprüft, ob die Anzahl der in einer Entblutestrecke vorhandenen
oder diese durchlaufenden Schlachttiere mit der Anzahl der Messer übereinstimmt, mit
der die Schlachttiere gestochen werden.
[0038] Sollte z. B. der Fall eintreten, dass ein kleineres Schlachttier auf dem Transportweg
durch größere Schlachttiere aus der Transportlinie nach hinten herausgedrückt wird,
so dass dieses von einem Schlachter nicht wahrgenommen wird, so würde sich herausstellen,
dass die gemessene Anzahl der Schlachttiere nicht mit der Anzahl der benutzten Messer
übereinstimmt. Durch ein Signal wird sodann der Schlachter auf den entsprechenden
Fehler hingewiesen, so dass ein Nacharbeiten erfolgen kann.
[0039] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Messer von Halterungen aufgenommen werden,
die von einem synchron mit der Förderung der Schlachttiere umlaufenden Förderer wie
Karussell-Förderer ausgehen.
[0040] Ferner wird über erste Sensoren die Anzahl der durch eine Entblutestrecke geförderten
Schlachttiere und über zweite Sensoren die Anzahl der in der Entblutestrecke zum Einsatz
gelangenden Messer ermittelt.
[0041] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination
-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
[0042] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer zeitabhängig gemessenen Volumenzunahme aufgefangenen
Bluts eines entblutenden Schlachttiers,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung eines Ausschnitts einer Schlachtstraße im Bereich einer Entblutestrecke,
- Fig. 3
- die Anordnung gemäß Fig. 2, wobei ein Schlachttier nicht ordnungsgemäß getötet ist,
und
- Fig. 4
- ein Verfahrensablauf zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Tötens eines Schlachttiers.
[0043] Der Fig. 1 ist eine Prinzipdarstellung eines Messverfahrens zu entnehmen, das es
ermöglicht festzustellen, ob ein Schlachttier ordnungsgemäß getötet worden ist. Hierbei
macht man sich die Kenntnis zunutze, dass nach dem Einstechen eines Messers wie Hohlmessers
in das zu tötende Tier beim Entbluten die Blutmengen über die Zeit betrachtet nicht
linear ausströmt. Dies wird prinzipiell anhand der Fig. 1 verdeutlicht.
[0044] So wird nach einem Startpunkt, der dem Einstechen eines Messers in das Schlachttier
und somit dem Beginn des Entblutens entsprechen kann, das aus dem Schlachttier flie-βende
Blut in einem Behältnis 10 aufgefangen, um die Mengen- bzw. Volumenzunahme in Abhängigkeit
von der Zeit zu messen. Es sollte die Menge bzw. das Volumen des Schwallblutes erfasst
werden, das unmittelbar nach dem Stich austritt. Die zeitliche Verlaufsänderung ermöglicht
Aussagen, ob das Schlachttier ordnungsgemäß gestochen worden ist und somit getötet
wird.
[0045] Wie sich aus der Darstellung der Fig. 1 ergibt, ist eine nichtlineare Zunahme der
Menge des ausfließenden Blutes und damit des Blutvolumens festzustellen, wobei die
zeitabhängige Verlaufsänderung, also die relative Zunahme des ausfließenden Bluts
unabhängig vom Gewicht des Schlachttiers ist. So ist der relative Verlauf des austretenden
Bluts pro Zeiteinheit für Schlachttiere gleicher Art innerhalb zu bestimmender Toleranzen
prinzipiell gleich. Somit kann man aus der zeitabhängigen Verlaufsänderung des Blutaustritts
und damit des gesammelten Bluts Rückschlüsse ziehen, ob ein ordnungsgemä-βes Einstechen
und Entbluten des Schlachttiers erfolgt ist, um dieses nach Ende einer Blutstrecke
als ordnungsgemäß getötet klassifizieren zu können oder nicht.
[0046] Ein entsprechendes Blutvolumen-Zeit-Diagramm ist der Fig. 1 zu entnehmen.
[0047] Um die Blutmenge und damit das Blutvolumen zu bestimmen, kommen verschiedene Verfahren
in Frage. So kann das Behältnis 10 einen Füllstandsmesser aufweisen bzw. die Höhe
des in dem Behältnis 10 aufgefangenen Blutes kann mittels einer Wärmebildkamera bestimmt
werden. Auch besteht die Möglichkeit, das Behältnis 10 mit einem Sichtfenster zu versehen,
um sodann optisch z. B. mittels einer Kamera das Ansteigen der Blutmenge in dem Behältnis
überwachen und damit messen zu können. Aber auch eine Gewichtsveränderung des Behältnisses
kann zur Bestimmung des Blutvolumens bzw. der Blutmenge benutzt werden, um deren zeitabhängige
Verlaufsänderung als Parameter für ein ordnungsgemäßes oder nicht ordnungsgemäßes
Töten auszuwerten.
[0048] Wird eine Nichterfüllung des Parameters festgestellt, so wird dies signalisiert,
um das entsprechende Schlachttier einer Nachbearbeitung zu unterziehen.
[0049] Folglich bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen
Tötens eines in einer Schlachtstraße transportierten Schlachttiers unter Berücksichtigung
eines für das Töten relevanten Parameters, wobei bei Feststellen der Nichterfüllung
des Parameters das Schlachttier einer ein sicheres Töten gewährleistenden Nachbearbeitung
unterzogen wird. Hierzu wird die zeitabhängige Zunahme von aus dem Schlachttier austretendem
Schwallblut gemessen und bei Unterschreitung von ein ordnungsgemäßes Töten repräsentierenden
Soll-Werten ein Signal erzeugt.
[0050] Eine alternative Methode, um das ordnungsgemäße Töten des Schlachttiers zu überwachen,
ist den Fig. 2 und 3 zu entnehmen. Den Figuren, in denen für gleiche Elemente gleiche
Bezugszeichen Verwendung finden, ist ein Ausschnitt einer Schlachtstraße zu entnehmen,
und zwar im Bereich einer Entblutestrecke.
[0051] Dem Förderer und somit dem Förderweg 11 der Schlachttiere 12, 14 ist ein Karussell-Förderer
15 zugeordnet, der Aufnahmen wie Halterungen 16, 18 für Hohlmesser aufweist, mit denen
die Schlachttiere 12, 14 gestochen werden sollen.
[0052] Die Hohlmesser sind über z. B. Drähte 20, 22 mit den Halterungen 16, 18 fest verbunden.
[0053] Aufeinander folgende Schlachttiere 12, 14 werden jeweils mit einem gesonderten Messer
geschlachtet, d. h., dass ein Messer nicht für mehrere Schlachttiere 12, 14 benutzt
wird, solange sich Schlachttiere 12, 14 in einem zu überwachenden Zeitfenster befinden,
das z. B. durch die übliche Transportdauer durch die Entblutestrecke vorgegeben ist.
[0054] Im Ausführungsbeispiel sind insgesamt acht Halterungen 16, 18 für Messer vorgesehen,
die synchron mit der Fördergeschwindigkeit der Schlachttiere 12, 14 bewegt werden.
[0055] Wie sich aus der Fig. 1 ergibt, werden durch einen Sensor 24 die in die Entblutestrecke
eintretenden Schlachttiere 12, 14 gezählt. Gleichzeitig erfolgt über einen Sensor
26 eine Überwachung der aus den Halterungen 16, 18 entnommenen Messer mit denen, die
durch die Entblutestrecke geförderten Schlachttiere 12, 14 gestochen werden. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 erfolgt demzufolge eine Zuordnung des der Halterung 1 entnommenen Messers
zu dem Schlachttier 1, ein der Halterung 2 entnommenes Messer zu dem Schlachttier
2 usw. Am Ende der Entblutestrecke wird über einen weiteren Sensor 28 die Anzahl der
in dem Zeitfenster durch die Entblutestrecke geförderten Schlachttiere 12, 14 unter
Berücksichtigung der von dem Sensor 24 übermittelten Signale gezählt. Entsprechend
wird die Anzahl der nach dem Entbluten aus den Schlachttieren 12, 14 herausgezogenen
und in die Halterungen 16, 18 zurückgesteckten Messer mittels eines Sensors 30 bestimmt,
wobei gleichfalls die Startsignale des Sensors 26 berücksichtigt werden.
[0056] Sollte die Anzahl der gezählten Schlachttiere 12, 14 von der Anzahl der entnommenen
und zurückgesteckten Messer 20, 22 abweichen, wird ein Signal erzeugt, das der das
Stechen der Schlachttiere 12, 14 durchführenden Bedienperson 32 signalisiert, dass
ein Schlachttier 12, 14 nicht gestochen worden ist und somit nicht getötet, wie dies
anhand eines Vergleichs der der Fig. 2 und 3 verdeutlicht wird.
[0057] Wie sich aus der Fig. 2 ergibt, werden in einem überwachten Zeitfenster vier Schlachttiere
1, 2, 3, 4 gezählt. Werden sämtliche Schlachttiere 1, 2, 3, 4 gestochen, so werden
in demselben Zeitfenster vier in die Halterungen 16, 18 zurückgeführte Messer gezählt.
[0058] Die Fig. 3 verdeutlicht, dass fehlerhaft das Schlachttier 3 nicht gestochen worden
ist. Infolgedessen werden in dem überwachten Zeitfenster vier Schlachttiere 1, 2,
3, 4, jedoch nur drei zurückgesteckte Hohlmesser gezählt.
[0059] Ein Übersehen eines Schlachttiers kann dann auftreten, wenn z. B. das Schlachttier
3 größenmäßig kleiner als die benachbarten Schlachttiere 2, 4 sind, so dass das Schlachttier
3 aus dem Förderweg nach hinten zurückgedrängt wird und somit von der Bedienperson
22 nicht wahrgenommen worden ist.
[0060] Da jedes Messer mit einer der Halterungen 16, 18 z. B. durch den Draht 20, 22 fest
verbunden ist, ist eine eindeutige Zuordnung gegeben.
[0061] Somit ist beim Feststellen, dass die Anzahl der zurückgesteckten Messer geringer
ist als die Anzahl der in einem gleichen Zeitfenster gezählten Schlachttiere 12, 14,
die Nichterfüllung eines ordnungsgemäßen Schlachtens signalisiert. Das Zählen der
einander zugeordneten Messer und Schlachttiere stellt somit einen Parameter dar, der
Aufschluss bietet, ob ein ordnungsgemäßes Schlachten erfolgt ist.
[0062] Ergänzend ist zu den Fig. 2 und 3 anzumerken, dass in diesen ein optischer Sensor
wie Kamera 34 eingezeichnet ist, mit der die Blutmenge bzw. das Blutvolumen ermittelt
werden kann, die bzw. das aus dem Schlachttier 12, 14 nach Einstechen des Messers
ausströmt, um den aus der zeitabhängigen Verlaufsänderung des ausströmenden Bluts
sich ergebenden Parameter entsprechend der Erläuterungen zu der Fig. 1 zu messen.
[0063] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei Feststellen der Nichterfüllung
des Parameters die Nachbearbeitung protokolliert und abgespeichert wird.
[0064] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre ist sichergestellt, dass das Nachbearbeiten
erfasst und dokumentiert wird, um sodann nachweisen zu können, dass den Tierschutzbedingungen
entsprochen worden ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Nachbearbeitung
optisch erfasst und abgespeichert wird. Dies kann mittels einer Videoaufzeichnung
erfolgen. Alternativ und ergänzend kann die Nachbearbeitung durch ein individuell
angefertigtes Protokoll erfasst und abgespeichert werden. Dies kann von einer Bedienperson
erfolgen, die am Ende der Entblutestrecke eine Überwachung vornimmt.
[0065] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die die Nachbearbeitung betreffenden abgespeicherten
Daten in einem Datenspeicher abgelegt werden, der sich in einer Black Box befindet.
Somit ist sichergestellt, dass die Dokumentation der Nachbearbeitung von nicht ordnungsgemäß
getöteten Schlachttieren vor Fremdzugriffen gesichert ist, um eine Manipulation auszuschließen.
Somit kann das Nachbearbeiten allein von zertifizierten Personen oder Einrichtungen
wie z. B. Veterinären bzw. Personen einer Veterinärbehörde überprüft werden.
[0066] In einem ersten Verfahrensschritt 110 erfolgt eine Kennzeichnung des Schlachttiers,
das nachstehend vereinfacht als Schwein bezeichnet wird. Das Kennzeichnen wird durch
zumindest Ablegen eines Transponders wie RFID-Transponders in einem Bereich des Schweins
durchgeführt, der während der gesamten Bearbeitung des Schweins in der Schlachtstraße
unverletzt bleibt. Insbesondere wird jeweils ein Transponder in einem Schenkel des
Schweins abgelegt. Sodann wird das Schwein in einem Verfahrensschritt 112 betäubt.
Dies erfolgt bevorzugterweise in einer CO
2-Betäubungsanlage. Nach Verlassen der Betäubungsanlage wird das Schwein an einen Förderer
übergeben. Sodann wird ein Messer wie Hohlmesser in den Hals-/Brustbereich des betäubten
Schweins eingestochen (Verfahrensschritt 114).
[0067] Um ein ordnungsgemäßes Töten überwachen zu können, wird sodann entsprechend der erfindungsgemäßen
Lehre ein Parameter ausgewählt, der entsprechende Rückschlüsse ermöglicht. Dies kann
die zeitliche Änderung der Blutmenge bzw. des Blutvolumens sein, die bzw. das nach
dem Stechen des Schlachttiers aus diesem strömt und gemessen wird, oder durch den
Vergleich der Anzahl der in einem Zeitfenster durch die Entblutestrecke geförderten
Schlachttiere zu der Anzahl der Messer erfolgen, mittels der die Schlachttiere gestochen
werden. Ein entsprechender Verfahrensschritt ist in der Fig. 4 mit 116 gekennzeichnet.
[0068] Die ermittelten Werte werden über angepasste Schnittstellen an einen Auswerte-PC
übermittelt, in dem ein Abgleich bzw. eine Auswertung der Daten erfolgt. Ein positiver
Befund wird ausgegeben, wenn die ermittelten Werte den Vorgaben entsprechen. In diesem
Fall läuft die Anlage, d. h. der Transport des Schweins normal weiter. Die Werte werden
unter Zuordnung des gekennzeichneten Schweins mit Datum und Uhrzeit in einer Protokolldatei
abgespeichert. Ergibt jedoch die Messung, dass der ein sicheres Töten signalisierende
Parameter nicht erfüllt ist, wird ein negativer Befund ausgegeben. In diesem Fall
wird ein Signal zur Einleitung von Maßnahmen ausgegeben, um das Tier einer Nachbearbeitung
(Verfahrensschritt 118) zu unterziehen. Die Nachbearbeitung kann derart erfolgen,
dass das Schlachttier aus dem Transportweg herausgeschleust und sodann z. B. durch
Bolzenschuss oder erneutes Entbluten sicher getötet wird.
[0069] Anschließend erfolgt eine weitere Bearbeitung (Verfahrensschritt 120) wie Zuführen
des Schlachttiers zu einer Brühanlage. Gleiches erfolgt, wenn die Messwerte (Verfahrensschritt
116) einen positiven Befund ergeben, d. h., dass der ermittelte Parameter signalisiert,
dass das Schwein ordnungsgemäß getötet ist.
[0070] Erfindungsgemäß wird das Nachbearbeiten protokolliert und die entsprechenden Daten
abgespeichert. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass das Nachbearbeiten mittels
Videoaufzeichnung erfasst und die entsprechenden Daten einem geschlossenen und zertifizierten
System, das nicht manipulierbar ist, zugeführt wird. Mit anderen Worten werden die
Daten in einer sogenannten Black Box abgespeichert, die ausschließlich zertifizierten
Personen bzw. einer zertifizierten Behörde zugänglich ist.
[0071] Alternativ oder ergänzend zu einer optischen Aufzeichnung kann auch ein Protokoll
angefertigt werden, in dem die entsprechenden das Nachbearbeiten betreffenden Daten
über eine Tastatur einem Rechner zugeführt werden. Dies kann durch einen Schlachter
oder Veterinär erfolgen, der am Ende der Entblutestrecke den entsprechenden Parameter
erfasst und gegebenenfalls das Nachbearbeiten eingeleitet hat.
[0072] Die sichere Dokumentation der Nachbearbeitung ermöglicht somit einen Nachvollzug,
ob tatsächlich die Schlachttiere ordnungsgemäß getötet worden sind und damit den Tierschutzbedingungen
entsprochen wurde.
[0073] Anstelle oder ergänzend der Blutmengenbestimmung als Parameter kann auch mittels
EKG-Messung die Herztätigkeit bzw. mittels EEG-Messung die Hirntätigkeit nach einer
festzulegenden Zeit nach Beginn des Blutentzugs bestimmt werden. Auch der Hormonausstoß
nach einem vorgegebenen Zeitpunkt nach dem Betäuben bzw. Beginn des Entblutens kann
als Parameter gewählt werden, der Rückschlüsse über ein ordnungsgemä-βes Töten bietet.
Chemische Veränderungen des Bluts wie Veränderung des pH-Werts bieten gleichfalls
eine entsprechende Möglichkeit.
[0074] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre wird die Möglichkeit geboten, ein ordnungsgemäßes
Töten eines Schlachttiers zu überprüfen, wobei die Nachbearbeitung derart erfasst
ist, dass die entsprechenden Daten manipuliersicher abgelegt werden.
1. Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Tötens eines insbesondere in einer
Schlachtstraße transportierten Schlachttiers, insbesondere Schweins, insbesondere
unter Berücksichtigung eines für das Töten relevanten Parameters, wobei bei Feststellen
der Nichterfüllung des Parameters das Schlachttier einer ein sicheres Töten gewährleistenden
Nachbearbeitung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Beginn des Entblutens des Schlachttiers zeitabhängige Verlaufsänderung von aus
dem Schlachttier austretendem Blutvolumen oder austretender Blutmenge als Parameter
gemessen wird und dass bei Unterschreitung von ein ordnungsgemäßes Töten repräsentierenden
Soll-Werten ein Signal erzeugt wird, und/oder
dass das gestochene Tier innerhalb eines Zeitfensters Δt nach dem Stechen einer eine ein
nicht ordnungsgemäßes Töten signalisierende Reaktion auslösenden Behandlung bei gleichzeitiger
Überwachung des Schlachttiers ausgesetzt wird und dass bei Feststellen der Reaktion
das Schlachttier der Nachbehandlung zugeführt wird, und/oder
dass bei Feststellen der Nichterfüllung des Parameters die Nachbearbeitung protokolliert
und abgespeichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlachttier zum Auslösen einer möglichen Reaktion thermisch, elektrisch und/oder
mechanisch behandelt und/oder mit Wasser besprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nachbearbeitung optisch erfasst und abgespeichert wird, insbesondere die Nachbearbeitung
durch ein individuell angefertigtes Protokoll erfasst und abgespeichert wird, wobei
die die Nachbearbeitung betreffenden abgespeicherten Daten in einem Datenspeicher
abgelegt werden, der sich vorzugsweise in einer Black Box befindet.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blutvolumen des in einem Behälter gesammelten Bluts mittels Wärmebildkamera,
Füllstandssensor oder optisch z. B. über ein in dem Behälter vorhandenes Sichtfenster
ermittelt wird, wobei insbesondere nach dem Stechen des Schlachttiers die Zunahme
des Blutvolumens bzw. der Blutmenge in aufeinander folgenden Zeitabständen Δt mit
0 sec < Δt ≤ 5 sec, insbesondere 0 sec < Δt ≤ 2 sec, gemessen wird und aus den so
ermittelten Messwerten eine Ist-Kurve berechnet wird, die mit der Soll-Kurve verglichen
wird, wobei vorzugsweise die zeitliche Veränderung der Blutmenge bzw. des Blutvolumens
in der Soll-Kurve und der Ist-Kurve in relativen Einheiten berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zeitfenster eine Zeitspanne zwischen 1 Minute und 6 Minuten, insbesondere zwischen
2 ½ Minuten und 4 Minuten nach dem Stechen ausgewählt wird, wobei insbesondere das
Schlachttier innerhalb des Zeitfensters mittels einer Kamera überwacht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlachttier innerhalb des Zeitfensters, insbesondere nach Beendigung des Austritts
des Schwallbluts, fortwährend oder zumindest mehrfach gewogen wird, wobei außerhalb
von vorgegebenen Toleranzen liegender Gewichtsschwankungen bzw. -veränderungen diese
als Signal für eine sich durch ein nicht ordnungsgemäßes Töten erfolgende Reaktion
des Schlachttiers gewertet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Parameter Menge des während einer Entblutestrecke ermittelten aus dem Schlachttier
geflossenen Bluts, Veränderungen des Bluts wie pH-Wert, Herztätigkeit, Hirntätigkeit
und/oder Veränderung von Hormonausstoß des Schlachttiers ausgewählt wird.
8. Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Tötens eines in einer Schlachtstraße
transportierten Schlachttiers, insbesondere Schweins, unter Berücksichtigung eines
für das Töten relevanten Parameters, wobei bei Feststellen der Nichterfüllung des
Parameters das Schlachttier einer ein sicheres Töten gewährleistenden Nachbearbeitung
unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Anzahl von Schlachttieren hintereinander durch eine Entblutestrecke gefördert
werden, dass jedes Schlachttier mit einem gesonderten, jeweils aus einer Halterung
entnommenen Messer wie Hohlmesser gestochen wird, dass zur Bestimmung des Parameters
ein Vergleich zwischen der Anzahl der Schlachttiere und der Anzahl der benutzten Messer
erfolgt und dass bei einer Abweichung ein Signal erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messer von Halterungen aufgenommen werden, die von einem synchron mit dem Förderer
der Schlachttiere umlaufenden Förderer wie Karussell-Förderer ausgehen, wobei insbesondere
jedes Messer über z. B. einen Draht mit der Halterung verbunden ist.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Nichterfüllung des Parameters bzw. nach Feststellen einer ein nicht ordnungsgemäßes
Töten signalisierenden Reaktion das Schlachttier automatisch aus einem Transportweg
geschleust oder ein weiterer Transport des Schlachttiers unterbunden wird, um sodann
das Schlachttier nachzubearbeiten.
11. Verfahren nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlachttier vor dem Entbluten, insbesondere vor dem Betäuben mit zumindest einem
Transponder wie RFID-Transponder gekennzeichnet wird, dessen Daten mit den protokollierten
Daten verknüpft werden.