Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Druckerzeugnisses
gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus
EP 1 559 573 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen, wie Bücher, Broschüren,
Zeitschriften oder dgl., bekannt geworden. Bei diesem Verfahren werden in einer Druckmaschine
bedruckte Bogen jeweils in einer Falzvorrichtung gefalzt, zu einer Stapelvorrichtung
gefördert und in dieser zu einem Buchblock gestapelt. Mindestens ein Zusatzbogen wird
einem einzelnen Druckbogen hinzugefügt, und das Produkt aus Druckbogen und dem hinzugefügten
Zusatzbogen wird als Einheit gefördert und gestapelt. Somit wird der Zusatzbogen einem
einzelnen Druckbogen beigelegt, das Produkt aus dem einzelnen Druckbogen und dem Zusatzbogen
wird dann wie die üblichen anderen Druckbogen zum Buchblock gestapelt. Zusatzbogen
der genannten Art können beispielsweise Illustrationen, Farbbilder oder auf speziellem
Papier gedruckten Bogen bestehen. Sie können auch funktionelle Bogen sein, welche
wirksam in einem Nachverarbeitungsprozess implementiert werden, wie beispielsweise
Vorsatzbogen für Hartdeckenbücher. Dieser Buchblock mit dem eingelegten Zusatzbogen
kann dann wie üblich bearbeitet werden, beispielsweise klebegebunden, geschnitten,
etc. Es können auch ohne Weiteres mehrere Zusatzbogen eingelegt werden. Aus dieser
Druckschrift geht des Weiteren hervor, dass der Zusatzbogen mit einem Anleger von
einem Stapel abgezogen und anschliessend dem einzelnen Druckbogen hinzugefügt werden
kann. Ebenso ist es möglich, dass der Zusatzbogen zu einer zweiten Fördervorrichtung
geleitet und mit dieser mit einem einzelnen Druckbogen vereint wird, welcher mit einer
Fördervorrichtung sequentiell gefördert wird. Die zweite Fördervorrichtung wird hierbei
vorzugsweise mit einem Anleger beschickt. Sollen mehrere unterschiedliche Zusatzbogen
bereitgestellt werden, so ist hier vorgesehen, mehrere Anleger zu verwenden, die jeweils
einen Zusatzbogen an diese zweite Fördervorrichtung abgeben. Somit ist es hier möglich,
einen Buchblock mit mehreren unterschiedlichen Zusatzbogen zu bilden, wobei diese
Zusatzbogen an verschiedene Stellen des Buchblocks integriert werden können. Allerdings
ist es hier so, dass der Zusatzbogen einem einzelnen Druckbogen beigelegt wird.
[0003] Sind aber demgegenüber Buchblocks zu bilden, bei welchen die Zusatzbogen unregelmässig
und nicht sequenzmonoton beigelegt werden müssen, oder mehrere Zusatzbogen unmittelbar
nacheinander folgen sollen, oder die Zusatzbogen mindestens teilweise als Druckbogen
ausgebildet sind, so stossen die zum Stand der Technik bekannt gewordenen Einrichtungen
hinsichtlich Positionsgenauigkeit und Taktleistung an ihre betriebsimmanente Grenzen.
Punktuelle Verbesserungen sind hier zwar möglich, sie sind aber stets mit einem relativ
grossen Aufwand verbunden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art eine Druckbogen-Produktströmung so zu gestalten, dass verschiedenartig gebildete
Einsteckbogen kontinuierlich, nach Bedarf oder getaktet zugeführt werden können, dergestalt,
dass intermediäre Teilbuchblocks gebildet werden, welche nachfolgend dann konsistent
zu einem Buchblock aufeinander gestapelt werden können.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass hier ein Verfahren zur Herstellung
eines Druckproduktes vorgeschlagen wird, bei welchem Verfahren das Druckprodukt selbst
oder zumindest ein Teildruckprodukt daraus aus mindestens einem Druckbogen und/oder
mindestens einem Einsteckbogen zusammengesetzt ist. Druckbogen und Einsteckbogen werden
in einem Fördersystem teilweise oder integral zusammengetragen und anschliessend einer
Sammelstelle zugeführt, wo die eigentliche Schluss-Stapelung zur Bildung eines Buchblocks
stattfindet. Das Fördersystem selbst besteht aus einer ersten, vorzugsweise ebenen
Förderstrecke, welche eine erste Förderebene bildet, und in welcher die Druckbogen
auch zu einzelnen Teilbuchblocks gesammelt und befördert werden. Mindestens ein Teilbuchblock
wird nach einer Zwischenlagerung in einer ersten Sammelstelle einer zweiten vorzugsweise
tiefer gelegenen Sammelstelle übergeben, welche unmittelbar mit einer weiteren Förderstrecke
für Einsteckbogen in Wirkverbindung steht. In dieser zweiten Sammelstelle werden Teildruckprodukte
gebildet, welche aus einer beliebig gearteten Zusammensetzung aus einzelnen und/oder
zusammengesetzten Druckbogen bestehen, welche aus der ersten Förderstrecke stammen,
und/oder Einsteckbogen, welche aus der weiteren Förderstrecke stammen. Ein solches
Teildruckprodukt wird dann zu einer vorzugsweise vertikal darunterliegenden dritten
Sammelebene befördert, in welcher die Komplettierung der Teildruckprodukte zu einem
Buchblock stattfindet. Es ist aber auch denkbar, dieses Verfahren mit zwei Ebenen
auszuführen, und nach Komplettierung des Buchblocks die Weiterbeförderung in derselben
Ebene stattfinden zu lassen.
[0006] Das Verfahren lässt sich also so verstehen, dass über mindestens zwei, vorzugsweise
drei vertikal oder quasi-vertikal oder horizontal oder quasi-horizontal angeordnete
Ebenen, Teilbuchblocks resp. fertige Buchblocks in einer Art und Weise erzeugt und
gestapelt werden, so dass in den vorbestimmten Zwischenräumen der Teilbuchblocks die
Einsteckbogen platziert werden.
[0007] Die erste Förderstrecke kann Dispositive für eine Unterteilung enthalten. Eine solche
Unterteilung bietet sich dann an, wenn der Transportfluss der Druckbogen nicht als
einzelne beabstandete Bogen ausgebildet ist, sondern anhand eines Schuppenstromes
durchgeführt wird. Die Unterteilung dient dann beispielsweise dazu, mit unterschiedlichen
Fördergeschwindigkeiten zu fahren, um die danach folgende Trennung im Stapelprozess,
beispielsweise unter Zuhilfenahme von intermittierenden Trennelementen, durch die
Bildung einer Lücke zu unterstützen. Der Schuppenstrom kann auch innerhalb der ersten
Förderstrecke zur Unterstützung des Teilbuchblock-Trennvorgangs mittels Rückhalteelemente,
welche eine Lücke injizieren, kombiniert werden.
[0008] Solche Rückhalterelemente können beispielsweise als rechenartige intermittierende
Trennelemente ausgebildete werden, welche taktgenau in den Schuppenstrom eingreifen,
und die im Eingriff wirksame Schuppenstrecke kurzzeitig anstauen, so dass die weiterfördernde
Schuppenstrecke ungehindert die Sammelvorrichtung speisen kann, Diese Verfahrensweise
ist dem Fachmann an sich aus dem Gebiet der Stapler oder sogenannten Kreuzanleger
bekannt, welche beispielsweise nach einem Sammelhefter operieren.
[0009] Zum einem zeichnet sich das erfindungsgemässe System dadurch aus, dass die einzelnen
Sammelstellen in vertikaler Richtung nicht zwingend übereinander gelagert sein müssen,
d.h. sie müssen nicht zwingend verschiedene Ebenen zueinander einnehmen. Sie können
beispielsweise hintereinander, nebeneinander oder im Raum irgendeine Position einnehmen.
[0010] Zum anderen zeichnet sich das erfindungsgemässe System dadurch aus, dass die Druckbogen
oder die aus mehreren Druckbogen gebildeten Teilbuchblocks aus der ersten Förderebene
unter Umgehung weiterer intermediärer Sammelstellen direkt zu der dritten resp. abschliessende
Sammelstelle geleitet werden können, wo die finale Stapelung dieser Druckerzeugnisse
zu einem Buchblock stattfindet.
[0011] Darüber hinaus können die Druckbogen oder Teilbuchblocks alternierend von der ersten
Förderstrecke in die zweite Sammelstelle, wo sie mit Einsteckbogen ergänzt werden
können, oder direkt in die dritte Sammelstelle unter Umgehung der Förderstrecke für
die Einsteckbogen übergeleitet werden. Letztere Anwendung kommt zum Tragen, wenn zum
Beispiel ein Buchblock keinen Einsteckbogen enthalten soll. Somit lässt sich das System
fortlaufend dynamisch umstellen, zwischen Buchblocks mit und ohne Einsteckbogen, womit
das System wirtschaftlich, flexibel und effizient gestaltet werden kann.
[0012] Erfindungsgemäss besteht das Verfahren also darin, dass ein zuführender Strom vorzugsweise
aus digital sequentiell gedruckten Druckbogen gebildet wird, welche im Wesentlichen
den Inhalt eines Druckproduktes bilden. Wird ein Druckprodukt sequentiell gedruckt,
heisst das, dass eine Digitaldruckmaschine mit dem ersten Druckbogen des Druckprodukts
beginnt, und die darauffolgenden Druckbogen, welche das Druckprodukt komplettieren,
gleich anfügt. Digitaldruckmaschinen arbeiten ohne eine feste Druckform, und können
deswegen in der genannten Art operieren.
[0013] Der geschuppte Strom ist aber bei dieser Vorgehensweise nicht zwingend vorgegeben,
es können ohne Weiteres einzelne Druckbogen verarbeitet werden. Diese Druckbogen werden
zunächst einem Stapelmagazin zugeführt, welches zu einer Stapelvorrichtung gehört,
wobei das Stapelmagazin vorzugsweise mindestens zwei Förderstrecken aufweist. In einer
ersten Förderstrecke werden die Druckbogen zu Teilbuchblocks gesammelt und mit geeigneten
Mitteln, beispielsweise durch Trennelemente, getrennt. Ein getrennter Teilbuchblock
wird vorzugsweise durch Abwerfen einer ersten oder zweiten Sammelebene, beispielsweise
durch zurückziehen der Trenngabeln, befördert. Liegen die Sammelstellen nicht übereinander,
so können die Teilbuchblocks durch andere Fördermittel weiterbefördert werden. In
dieser Zwischenphase wird der Teilbuchblock im Regelfall mit einem Einsteckbogen ergänzt,
der über einen anderen Förderpfad resp. Förderstrecke herangeführt wird. Diese Erweiterung
der einzelnen Druckbogen oder Teilbuchblocks mit Einsteckbogen ist aber nicht in allen
Fällen vorgesehen. Die Teilbuchblocks können auch teilweise ohne Einsteckbogen weitergeleitet
werden. In einer vorzugsweise tiefer gelegenen Ebene wirkt eine weitere Sammelebene,
in welcher die Teilbuchblocks und/oder solche durch Einsteckbogen komplettierte Teilbuchblocks
gesammelt und zu einzelnen Buchblocks zusammengeführt werden. Von dieser letztgenannten
Sammelebene werden die so gebildete Buchblocks dann einem Weiterverarbeitungsprozess
zugeführt. Ein solcher Weiterverarbeitungsprozess kann beispielsweise ein Klebebinder
sein.
[0014] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Einsteckbogen
nicht in den Strom der Druckbogen zugeführt resp. dort integriert wird, sondern über
eine eigene Förderstruktur zur Verarbeitung gelangen, so dass an sich eine einfachere
Konstruktion des ganzen Systems möglich ist. Von der Funktionalität her betrachtet,
lässt sich mit dem erfindungsgemässen Verfahren eine zielgerichtete mit hoher Visibilität
ausgestattete Aufteilung der Funktionen entlang der einzelnen Förderstrecken resp.
Sammelstellen erzielen, so dass das System durch eine hohe Flexibilität charakterisiert
ist.. Kinematische Eingriffe ins Fördersystem bei Steigerung oder Senkung der Kadenz
der herangeführten Druckerzeugnisse, seien sie aus einzelnen Druckbogen oder Teilbuchblocks
gebildet, sowie bei einer Umstellung hinsichtlich der Zusammensetzung der zu bildenden
Buchblocks, können innerhalb der einzelnen Förderstrecken erfolgen, wobei die hohe
Flexibilität gewahrt bleibt.
[0015] Zudem lassen sich die Formatumstellungen durch die Aufteilung in verschiedenen Sammelstellen
oder Förderstrecken bewerkstelligen, indem die Teilbuchblocks jeweils kurzfristig
angestaut werden
[0016] Daraus ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass ein so aufgebautes System sehr hohe
Geschwindigkeiten beim Transport der einzelnen Druckbogen, bei der Bildung von Teilbuchblocks
sowie beim Einsteckvorgang erlaubt, wobei diese hohen Geschwindigkeiten gleichzeitig
erlauben, die Förderströme hinsichtlich der Druckbogen, der daraus gebildeten Teilbuchblocks
oder der Einsteckbogen online zu drucken.
[0017] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die verschiedenen
operativen Förderstrecken autonom arbeiten, d.h., die Interdependenz der einzelnen
Strecken zueinander ist auf die Zusammensetzung der Teildruckprodukte innerhalb der
letzten Sammelstelle beschränkt, was zu einer weiteren kompetitiven Produktivität
führt.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, wie bereits erwähnt, darin zu sehen, dass
die Druckbogen in Schuppenstrom oder Einzeln der Stapelung zugeführt werden können,
womit die weiter stromauf wirkende Falzung der Druckbogen nicht von der Transportgeschwindigkeiten
der Druckprodukte innerhalb der einzelnen Förderstrecken abhängig ist, d.h., eine
Schuppenbildung kann ohne Weiteres bei Bedarf und zeitlich beschränkt unmittelbar
eingeleitet resp. implementiert werden, womit auf die ursprüngliche Kadenz der Falzoperationen,
nicht eingegriffen werden muss. So lässt sich diese Schuppe dynamisch in Beabstandung
der Druckbogen als Pufferförderstrecke betrachten resp. vorsehen.
[0019] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das System
innerhalb der verschiedenen Ebenen ohne die sonst üblichen Hilfselemente auskommt;
beispielsweise kommt hier der Betrieb entlang der einzelnen Produktströme ohne Einsatz
von Greifern aus.
[0020] Vielfach werden die Druckbogen anhand einer einfachen Falzung bereitgestellt. Es
ist indessen ohne Weiteres möglich, die Druckbogen auch mit mehrfachen Falzungen zu
bearbeiten. Gefalzte Druckbogen weisen im Allgemeinen eine sehr hohe Formstabilität
auf, welche sich vorteilhaft für das zuverlässige und formgenaue Stapeln auswirkt.
[0021] Weisen Druckbogen mehrfache Falzungen auf, so werden sie im Nachgang einer abschliessenden
Stapelung zu einem Buchblock in aller Regel dann einem Beschnitt unterzogen, bei welchem
eine Trennung der überzähligen Falzränder vorgenommen wird. Selbstverständlich können
auch die Einsteckbogen nach Bedarf vorzugsweise durch autonome Systeme auch gefalzt
werden.
[0022] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0023] Im Folgenden wird anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung unwesentlichen Merkmale sind fortgelassen
worden. Gleiche Merkmale sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0024] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Transportsystem mindestens eines Druckbogens und/oder eines Einsteckbogens mittels
einer aus verschiedenen Förderebenen bestehenden Förderung und Stapelung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0025] Fig. 1 zeigt ein Transportsystem zur Bildung von Buchblocks aus einzelnen Druckbogen
10 und/oder Einsteckbogen 20, wobei Druckbogen und Einsteckbogen entlang eines Systems
zusammengetragen und anschliessend einer Endstapelung 40 überführt werden. Das System
selbst besteht zunächst aus einer Vorrichtung, in welcher die einzeln zugeschnittenen
Druckblätter in Querrichtung durch den Einsatz eines Falzschwertes 3 zu Druckbogen
10 gefalzt werden. Dabei wird eine einfache Falzung so durchgeführt, dass der Rückenfalz
des Druckbogens in Transportrichtung vorangestellt ist. Das Gleiche gilt auch für
die Einsteckbogen, soweit sie auch einer Falzung unterzogen werden.
Selbst ohne Falzung müssen die Einsteckbogen indessen eine kohärente Positionierung
gegenüber den Druckbogen aufweisen, damit eine einheitliche Stapelung erfolgen kann.
Wichtig bei diesem jeweils auf mindestens eine translative ebene Bewegung ausgelegten
System ist die gleichgelagerte Falzung in Transportrichtung, damit die Einheitlichkeit
bei der Stapelung der Druckprodukte sichergestellt ist. Die gefalzten Druckbogen und
die Einsteckbogen werden jeweils über eine eigene Förderstrecke 1, 2 befördert, welche
in der Figur 1 in vertikaler Richtung untereinander angeordnet sind, wobei diese Auslegung
nicht zwingend ist. So können die einzelnen Förderstrecken auch in quasi-vertikaler
Richtung angeordnet sein, oder sie lassen sich auch horizontal oder quasi-horizontal
disponieren.
[0026] Gemäss Figur 1 werden die Druckbogen 10 entlang einer oberen Förderstrecke 1 vorzugsweise
zu einzelnen Teilbuchblocks gesammelt und befördert werden, wobei diese dann einer
ersten Sammelstelle A übergeben werden, welche eine erste Sammelebene bildet. Mindestens
eine Förderstrecke 2 für die Einsteckbogen 20 bildet sodann eine im Wesentlichen autonome
weitere Förderstrecke, welche endseitig mit einer in etwa auf gleicher Höhe wirkenden
weiteren Sammelstelle B in Wirkverbindung steht. Diese weitere Sammelstelle B steht
ihrerseits mit der ersten Sammelstelle A ebenfalls in Wirkverbindung, so dass innerhalb
dieser zweiten Sammelstelle mindestens die Bildung eines Teildruckproduktes stattfindet,
welcher aus mindestens einem Druckbogen und mindestens einem Einsteckbogen besteht.
Dieses Teildruckprodukt wird dann einer weiteren Sammelstelle C übergeben, welche
vorzugsweise eine eigene Ebene bildet. Sind die Sammelstellen untereinander angeordnet,
so bildet, beispielsweise bei dreien Ebenen, die letzte Sammelstelle eine dritte Ebene.
In dieser dritten Ebene entsteht durch die beförderten Druckbogen und Einsteckbogen
sukzessiv den Buchblock selbst. Die Druckbogen oder die daraus gebildeten Teilbuchblocks
können von der ersten Sammelstelle A, unter Bypass der über die zweite Förderstrecke
2 herangeführten Einsteckbogen 20, direkt zu der dritten Sammelstelle C überführt
werden, wo dann auch die Bildung eines entsprechenden Buchblocks vorgenommen wird.
Selbstverständlich ist es immer noch möglich, dass dort in dieser dritten Sammelstelle
punktuell Einsteckbogen aus der zweiten Förderstrecke eingeführt werden können. Darüber
hinaus ist diese dritte Sammelstelle nicht abschliessend zu verstehen; es lassen sich
nach Bedarf ohne Weiteres nachgeordnete Sammelstellen vorsehen, welche die Stapelung
der Buchblocks ergänzen können.
[0027] Der Transport der Druckbogen und der Einsteckbogen wird wie erläutert entlang autonom
wirkender Förderstrecken 1, 2 durchgeführt, deren Bandgeschwindigkeiten nach Bedarf
variiert werden können. Dies kann beispielsweise mit Einzelantrieben erfolgen, welche
zum Beispiel als Servomotoren ausgebildet werden können. Sowohl die Druckbogen 10
als auch die Einsteckbogen 20 lassen sich einzeln zueinander beabstandet oder über
einen Schuppenstrom führen. Diese Fördermöglichkeiten beinhalten in sich auch die
Möglichkeit, die verschiedenen Kadenzen und Bandgeschwindigkeiten aufeinander abzustimmen,
insbesondere dann, wenn die Falzung dieser Zwischendruckprodukte auch auf die Einsteckbogen
erweitert werden sollte.
[0028] Die Förderebenen bestehen, wie dies aus Figur 1 hervorgeht, aus jeweils einem endlos
laufenden Band, welche parallel oder quasi-parallel zueinander in vertikaler Richtung
angeordnet sind, so dass die Druckbogen und Einsteckbogen im Wesentlichen durch eine
translative Bewegung entlang der Förderebenen weiterbefördert werden. Die Druck- und
/ oder Einzelbogen lassen sich beispielsweise auch zwecks eines sicheren Transports
auf eine Art und Weise klemmen, indem die Bogen zwischen ein Oberbandtransport und
dem Transportband gehalten werden. Auch die Übergabe dieser Teildruckprodukte an die
erste und zweite Sammelstelle geschieht auf Grund einer translativen im Wesentlichen
ebenen Bewegung. Erst die Übergabe an die stapelbildende Sammelstelle kann eine gegenüber
den vorangegangenen Förderstrecken eine abweichende Translation ausführen. Ist diese
stapelbildende Sammelstelle unmittelbar unterhalb der Sammelstelle für die Auffangung
der Teildruckprodukte angeordnet, so wird diese Übergabe in eine senkrechte Translation
übergehen.
[0029] Das hier beschriebene Fördersystem ist besonders geeignet, die Geschwindigkeiten
entlang der Förderebenen zueinander durch adaptive Regelungen mit Bewegungsprofilen
zu verändern, resp. anzupassen.
[0030] Grundsätzlich sind die beschriebenen Förderstrecken 1, 2 so aufgebaut, dass die bei
einem auf Hochleistung ausgelegten Transport der Druckbogen und Einsteckbogenbogen
und deren anschliessende Zusammenführung zu Teildruckprodukten oder zu Buchblocks
auftretenden Kräfte keine negativen Auswirkungen auf die Bildung der jeweiligen Stapelung
entfalten können. Grundsätzlich lässt sich bei den gefalzten Druckbogen sagen, dass
bei der sich daraus bildende Zwischenstapelung innerhalb einer intermediären Sammelstelle
oder bei der Schlussstapelung eine Formstabilität aufweisen, welche dafür sorgt, dass
die Druckbogen innerhalb dieser Stapelung während des ganzen Vorganges perpendicular
und kompakt bleiben. Tauchen allenfalls während des Transportes und der anschliessenden
Stapelung solcher abgelegter Bogen interferierende Querkräfte auf, so vermögen diese
nicht, die Stabilität der Stapelung zu schwächen. Während der Stapelvorgänge wird
zudem, vorzugsweise durch Seitenanschläge, der Stapel gerüttelt, um die Druckbogen
oder Einsteckbogen sauber auszurichten, respektiv sauber aufzustossen. Allenfalls
muss bei den aus einzelnen Blättern bestehenden Einsteckbogen Vorkehrungen getroffen
werden, welche zu einer sicheren Stapelung führen.
[0031] Darüber hinaus lässt sich die Stabilität der Stapelung resp. den Zusammenhalt der
Druck- und/oder Zusatzbogen erhöhen, indem Verbindungsmittel, wie beispielsweise Leim,
gezielt eingesetzt werden.
[0032] Der Schuppenstrom kann auch innerhalb der ersten Förderstrecke zur Unterstützung
des Teilbuchblock-Trennvorgangs mittels Rückhalteelemente 30, welche eine Lücke injizieren,
kombiniert werden. Solche Rückhalterelemente, welche eine Trennung des Transportflusses
bewirken, können beispielsweise als rechenartige intermittierende Trennelemente ausgebildete
werden, welche taktgenau in den Schuppenstrom eingreifen, und die im Eingriff wirksame
Schuppenstrecke kurzzeitig anstauen, so dass die weiterfördernde Schuppenstrecke ungehindert
die Sammelvorrichtung speisen kann, Diese Verfahrensweise ist dem Fachmann an sich
aus dem Gebiet der Stapler oder sogenannten Kreuzanleger bekannt, welche beispielsweise
nach einem Sammelhefter operieren.
[0033] Eine Steuerung stellt die prozesstechnische Sicherheit des Systems her, und steuert
sowohl die Antriebe als auch die Trennelemente. Die Produkte werden fortlaufend auf
Qualität und Vollständigkeit geprüft, respektive es sind Kontrollsysteme vorgesehen,
welche die einzelnen Bogen identifiziert und verfolgt. Dies kann beispielsweise durch
den Einsatz von zusätzlich disponierten Sensoren erfolgen.
[0034] Einsteckbogen können innerhalb eines Buchblocks eingefügt werden, oder aber auch
am Anfang als erster Bogen, oder aber auch am Schluss als letzter Bogen vorgesehen
werden. Somit muss nicht zwingend als erster Schritt ein Teilbuchblock aus einem oder
mehreren Druckbogen gestapelt werden, sondern der Prozess kann ohne Weiteres mit einem
Einsteckbogen beginnen. Selbstverständlich kann die Reihenfolge auch umgekehrt sein,
indem ein Einsteckbogen in einer weiteren Ebene bereits dem Stapelprozess zugeführt
wurde, bevor ein Teilbuchblock diesen ergänzt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Druckerzeugnisses, wobei das Druckerzeugnis aus mindestens
einem Druckbogen und/oder mindestens einem Einsteckbogen zusammengesetzt ist, wobei
Druckbogen und Einsteckbogen innerhalb eines Systems gefördert und anschliessend einer
Sammelstelle zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbogen (10) und Einsteckbogen (20) entlang mindestens einer Förderstrecke
(1, 2) einzeln oder als Schuppe befördert werden, dass die Druckbogen einer ersten
und/oder zweiten Sammelstelle (A, B) zugeführt werden, dass die Einsteckbogen mindestens
einer zweiten Sammelstelle (B) zugeführt werden, dass die in der ersten und/oder zweiten
Sammelstelle aus Druckbogen oder aus Druckbogen und Einsteckbogen gebildeten Teilbuchblocks
einer weiteren Sammelstelle (C) zur Bildung eines gestapelten Buchblocks überführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Förderung der Druckbogen und/oder Einsteckbogen dienende Förderstrecke
intermediär angeordnete Trennelemente (30) aufweist, welche den kontinuierlichen Förderstrom
dieser Druckprodukte geregelt anstauen und freigeben.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennelemente als Stauelemente ausgebildet sind, welche den Förderstrom der Druckprodukte
entlang der Förderstrecke an bestimmten Stellen und zeitlich begrenzt aufhalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport der Druckbogen und Einsteckbogen jeweils über mindestens eine Förderstrecke
erfolgen, deren Fördergeschwindigkeiten autonom oder in Wirkverbindung zueinander
geregelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke vertikal oder quasi-vertikal zueinander wirken, oder horizontal
oder quasi horizontal zueinander betrieben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Druckbogen und/oder mindestens ein Einsteckbogen stromauf der Förderstrecke
(1, 2) mindestens einmal gefalzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke aus einer endlos laufenden Förderkette besteht, und dass die Förderstrecke
für Druckbogen und Einsteckbogen gegenläufig, rechtwinklig oder schiefwinklig zueinander
verlaufen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Förderstrecke (1) mit mindestens einer Sammelstelle (A) im Wesentlichen
auf gleicher Höhe betrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeiten entlang der Förderstrecken zueinander durch adaptive Regelungen,
oder adaptiv mit Bewegungsprofilen verändert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportgeschwindigkeiten der Druckprodukte und Einsteckprodukte entlang der
Förderstrecken und der intermediäre Einsatz der Trennelemente durch eine Steuerung
und durch adaptive Regelungen betrieben werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbogen und Einsteckbogen Identifikationsmerkmale aufweisen, deren Verhalten,
Lokalisierung, Geschwindigkeit, Zusammensetzung, während des Transportes und der Stapelung
durch Sensoren überwacht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren in Wirkverbindung mit einer Regelung stehen, welche die Informationen
fortlaufend bearbeitet und Steuerungsbefehle auslöst.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsmerkmale als Barcode oder Datamatrix ausgebildet werden.