[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer Information über eine
aktuelle Hubhöhe eines Lasttragmittels eines Flurförderzeugs sowie ein Flurförderzeug
mit einer Auswerteeinheit zum Bereitstellen dieser Information. Für den sicheren Betrieb
eines Flurförderzeugs ist es von Vorteil, wenn eine Information über die aktuelle
Hubhöhe verfügbar ist. Beispielsweise kann beim Überschreiten einer bestimmten Hubhöhe
die maximale Fahrgeschwindigkeit reduziert werden, um ein Umkippen des Flurförderzeugs
zu verhindern. Wenn die Information über die aktuelle Hubhöhe bereits unmittelbar
nach Inbetriebnahme des Flurförderzeugs vorhanden ist, ist das Flurförderzeug sofort
einsatzbereit. Insbesondere ist es dann nicht erforderlich, die aktuelle Hubhöhe durch
anfängliches Auf und Abbewegen des Lasttragmittels erstmalig zu erfassen.
[0002] Bekannte Flurförderzeuge verwenden daher häufig Schalter für die Hubhöhenerkennung,
die ihren Schaltzustand unabhängig von einer Energieversorgung erhalten, sodass der
Schaltzustand und damit die Hubhöheninformation beim vollständigen Ausschalten des
Flurförderzeugs nicht verlorengeht. Häufig werden als Reed-Schalter ausgeführte Hubhöhenschalter
eingesetzt, die eine solche speichernde Funktion bieten. Bei Reed-Schaltern erfolgt
ein Umschalten unter Einfluss eines Magnetfelds, wobei die Schalterstellung unabhängig
von einer Energieversorgung erhalten bleiben kann. In der Praxis kommt es bei Einsatz
derartiger Hubhöhenschalter aufgrund deren Erschütterungsempfindlichkeit und Anfälligkeit
gegenüber Temperaturschwankungen zu Fehlfunktionen. Insbesondere hat sich das genannte
Vorgehen als nicht kühlhaustauglich erwiesen.
[0003] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bereitstellen
einer Information über eine aktuelle Hubhöhe eines Lasttragmittels eines Flurförderzeugs
sowie ein Flurförderzeug mit einer Auswerteeinheit zum Bereitstellen dieser Information
zur Verfügung zu stellen, das zuverlässiger und kostengünstig umsetzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den sich anschließenden Unteransprüchen angegeben.
[0005] Das Verfahren dient zum Bereitstellen einer Information über eine aktuelle Hubhöhe
eines Lasttragmittels eines Flurförderzeugs und weist die folgenden Schritte auf:
- Auslesen einer beim letzten Ausschalten des Flurförderzeugs in einem nicht-flüchtigen
Speicher gespeicherten Information über die Hubhöhe,
- Ermitteln einer Information über die aktuelle Hubhöhe auf Grundlage der ausgelesenen
Information über die Hubhöhe beim letzten Ausschalten des Flurförderzeugs und des
Schaltzustands eines Schaltelements, das keine seinen Schaltzustand unabhängig von
einer Energieversorgung erhaltende Funktion aufweist und so angeordnet ist, dass sich
sein Schaltzustand ändert, wenn ein Lasttragmittel des Flurförderzeugs eine vorgegebene
Hubhöhe passiert.
[0006] Der nicht-flüchtige Speicher speichert die Information über die aktuelle Hubhöhe
zum Zeitpunkt des Ausschaltens des Flurförderzeugs. Die Information bleibt während
des vollständig ausgeschalteten Zustands des Flurförderzeugs erhalten und kann unmittelbar
nach dem erneuten Inbetriebnehmen des Flurförderzeugs abgerufen werden.
[0007] Zu einem beliebigen Zeitpunkt ab dem Inbetriebnehmen des Flurförderzeugs wird eine
Information über die aktuelle Hubhöhe ermittelt. Dabei wird die ausgelesene Information
zugrundegelegt. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass unmittelbar nach
dem Einschalten die aktuelle Hubhöhe der aus dem nicht-flüchtigen Speicher ausgelesenen
Hubhöhe entspricht. Um die aktuelle Hubhöhe zu ermitteln, insbesondere zu einem Zeitpunkt
nach dem Inbetriebnehmen des Flurförderzeugs, wird weiterhin der Schaltzustand eines
Schaltelements berücksichtigt. Das Schaltelement hat keine seinen Schaltzustand unabhängig
von einer Energieversorgung erhaltende Funktion und kann daher im ausgeschalteten
Zustand des Flurförderzeugs keine Information speichern. Beim Inbetriebnehmen des
Flurförderzeugs wird die Energieversorgung des Schaltelements eingeschaltet und das
Schaltelement befindet sich stets in demselben Grundzustand. Der Zustand des Schaltelements
ändert sich, wenn ein Lasttragmittel des Flurförderzeugs eine vorgegebene Hubhöhe
passiert. Die vorgegebene Hubhöhe kann sowohl in der Richtung "von unten nach oben"
als auch "von oben nach unten" passiert werden, indem das Lasttragmittel in eine der
genannten Richtungen bewegt wird. In beiden Fällen kommt es zu einem Wechsel des Schaltzustands
des Schaltelements. Das Schaltelement kann beispielsweise nur zwei mögliche Zustände
aufweisen. Bei einem komplizierter aufgebauten Schaltelement kann jedoch auch eine
größere Anzahl unterscheidbarer Zustände möglich sein. Beim Passieren der vorgegebenen
Hubhöhe kann ein Wechsel zwischen den beiden möglichen Zuständen erfolgen in dem Sinne,
dass vor dem Passieren ein erster Zustand und nach dem Passieren ein zweiter Zustand
des Schaltelements vorliegt. Ebenso gut kann sich der Schaltzustand während des Passierens
des Lasttragmittels nur kurzzeitig ändern, etwa während sich das Lasttragmittel innerhalb
eines kleinen Höhenbereichs um die vorgegebene Hubhöhe herum befindet, um anschließend
wieder in den Zustand zurückzugelangen, in dem es sich vor dem Passieren der vorgegebenen
Hubhöhe befunden hat. In diesem Fall wechselt der Zustand des Schaltelements beispielsweise
zweimal in schneller Folge. Das Flurförderzeug kann ein deichselgeführtes Flurförderzeug
oder ein Mitfahroder Aufsitzgerät sein. Es kann eine beliebige maximale Hubhöhe und
Mastkonstruktion aufweisen.
[0008] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass viele bekannte Schalter, die ein speicherndes
Verhalten aufweisen, teuer und/oder fehleranfällig sind und unter den Einsatzbedingungen
eines Flurförderzeugs Probleme verursachen können. Bei der Erfindung wird statt eines
speichernden Schalters, dessen Schaltzustand erhalten bleibt, ein nicht-flüchtiger
Speicher eingesetzt, der die zum Zeitpunkt des Ausschaltens gültige Information über
die Hubhöhe speichert. Obwohl bei der Erfindung ein Schaltelement mit nichtspeicherndem
Verhalten verwendet wird, müssen keine Schaltwechsel abgefragt werden, bevor die volle
Funktion des Flurförderzeugs freigegeben wird.
[0009] In einer Ausgestaltung kann die Information über die aktuelle Hubhöhe einen ersten
Wert annehmen, der eine Position des Lasttragmittels unterhalb der vorgegebenen Hubhöhe
repräsentiert, und einen zweiten Wert, der eine Position des Lastragmittels oberhalb
der vorgegebenen Hubhöhe repräsentiert. Es wird also lediglich eine einfache "oberhalb/unterhalb"-Information
ermittelt. Dies ist auf besonders einfache Weise mit einem einzigen Schaltelement
möglich, das nur zwei Schaltzustände annehmen kann. Um eine genauere Information über
die Hubhöhe zu erhalten, können mehrere Schaltelemente kombiniert werden. Diese sind
dann so angeordnet, dass sich ihre Schaltzustände ändern, wenn das Lasttragmittel
unterschiedliche Hubhöhen passiert. Beispielsweise kann ein erstes Schaltelement seinen
Schaltzustand ändern, wenn das Lasttragmittel eine Hubhöhe von 30 cm passiert, und
ein zweites Schaltelement kann seinen Schaltzustand ändern, wenn das Lasttragmittel
eine Hubhöhe von 1,8 m passiert. In dem nicht-flüchtigen Speicher wird dann zu jeder
der vorgegebenen Hubhöhen eine "oberhalb/unterhalb"-Information gespeichert.
[0010] In einer Ausgestaltung weist das Schaltelement einen Sensor auf, der auf eine Annäherung
eines Gegenstücks reagiert. Das Gegenstück kann einen Magneten aufweisen. Ein Ausgangssignal
des Sensors wird ausgewertet und ein Wechsel des Schaltzustands wird nach vorgegebenen
Kriterien ausgelöst. Auf diese Weise ist ein berührungsloses Schalten möglich.
[0011] In einer Ausgestaltung weist das Schaltelement zwei in Bewegungsrichtung eines Gegenstücks
voneinander beabstandete Sensoren auf, deren Ausgangssignale ausgewertet werden, um
eine Bewegung des Gegenstücks an dem Schaltelement vorbei zu erfassen und den Schaltzustand
zu ändern. Insbesondere kann bei der Auswertung der Ausgangssignale eine Signaldifferenz
der beiden Ausgangssignale ermittelt werden. Dies ermöglicht eine zuverlässigere Erkennung
eines Vorbeibewegens des Gegenstücks an dem Schaltelement. Bei Verwendung eines einzigen
Sensors kann unter Umständen nicht zuverlässig zwischen einer Annäherung des Gegenstücks
in einer ersten Richtung und einer nachfolgenden Entfernung in entgegengesetzter Richtung
und einem tatsächlichen Vorbeibewegen des Gegenstücks an dem Sensor unterschieden
werden. Bei Auswertung der Ausgangssignale zweier in Bewegungsrichtung des Gegenstücks
voneinander beabstandeter Sensoren ist dies zuverlässig möglich.
[0012] In einer Ausgestaltung wird bei der Auswertung der Ausgangssignale eine ansteigende
und/oder abfallende Signalflanke mindestens eines Ausgangssignals erfasst und zur
Ermittlung einer Bewegungsrichtung des Gegenstücks ausgewertet. Insbesondere kann
aus einem zeitlichen Zusammentreffen einer ansteigenden oder abfallenden Signalflanke
des Ausgangssignals eines Sensors mit einem 0- oder 1-Signal des Ausgangssignals des
anderen Sensors auf eine Bewegung in Abwärts- bzw. Aufwärtsrichtung des Gegenstücks
geschlossen werden. Dadurch kann die Information über die aktuelle Hubhöhe noch zuverlässiger
ermittelt werden.
[0013] In einer Ausgestaltung wird eine Fehlermeldung erzeugt, wenn an zwei Eingängen einer
Auswerteeinheit zum Ermitteln der aktuellen Hubhöhe, die mit zwei komplementären Ausgängen
des Schaltelements über zwei Leitungen verbunden ist, gleiche Signale anliegen. Dass
das Schaltelement zwei komplementäre Ausgänge aufweist, bedeutet, dass die beiden
Ausgänge, die jeweils zwei unterschiedliche Zustände annehmen können, stets entgegengesetzte
Zustände aufweisen. Stellt der erste Ausgang ein 0-Signal zur Verfügung, stellt der
zweite Ausgang stets ein 1-Signal zur Verfügung, und umgekehrt. Werden an den mit
diesen Ausgängen verbundenen Eingängen einer Auswerteeinheit die gleichen Signale
festgestellt, liegt entweder ein Fehler des Schaltelements oder eine Unterbrechung
der Verbindung zwischen Schaltelement und Auswerteeinheit vor. Dies führt dann zu
einer Fehlermeldung, die beispielsweise einem Benutzer des Flurförderzeugs angezeigt
und/oder in einem Fehlerprotokoll abgespeichert wird und/oder unmittelbar auf eine
Steuerung des Flurförderzeugs einwirkt.
[0014] In einer Ausgestaltung wird eine Fehlermeldung erzeugt, wenn an zwei Eingängen einer
Auswerteeinheit zum Ermitteln der aktuellen Hubhöhe, die mit zwei Ausgängen des Schaltelements
über zwei Leitungen verbunden ist, gleiche Signale anliegen und ein Betätigungselement
für die Hubfunktion für eine vorgegebene Zeitdauer eine Betätigung der Heben- oder
Senkenfunktion anzeigt. In dieser Ausgestaltung sind die beiden Ausgänge nicht im
strengen Sinne komplementär, sondern können bei einer bestimmten Hubhöhe gleiche Signale
liefern. Erst wenn eine Betätigung der Heben- oder Senkenfunktion für eine bestimmte
Zeitdauer diesen Zustand nicht ändert, deutet dies auf eine Fehlfunktion hin.
[0015] In einer Ausgestaltung wird beim Ermitteln der Information über die aktuelle Hubhöhe
die Stellung eines Betätigungselements für eine Hubfunktion des Flurförderzeugs berücksichtigt.
Grundsätzlich ist es möglich und ausreichend, die aktuelle Hubhöhe allein auf Grundlage
einer vorausgehenden Information über die aktuelle Hubhöhe und Feststellen eines Wechsels
des Schaltzustands zu bestimmen. Durch die zusätzliche Berücksichtigung der Stellung
des Betätigungselements kann eine Plausibilitätskontrolle durchgeführt werden. Beispielsweise
deutet ein Wechsel des Zustands des Schaltelements während des Ausführens der Heben-Funktion
auf eine Unregelmäßigkeit hin, wenn die aktuelle Information über die Hubhöhe eine
Position des Lasttragmittels "oberhalb" der vorgegebenen Hubhöhe anzeigt. Derartige
Unregelmäßigkeiten können durch die Berücksichtigung der Stellung des Betätigungselements
erkannt werden.
[0016] In einer Ausgestaltung wird eine Information über die aktuelle Hubhöhe nur dann verändert,
wenn eine Änderung des Schaltzustands des Schaltelements während oder kurz nach einer
Betätigung der Hubfunktion festgestellt wird. Eine Änderung des Schaltzustands wird
also nur dann beachtet, wenn sie im zeitlichen Zusammenhang mit einer Betätigung der
Heben- oder Senken-Funktion auftritt.
[0017] In einer Ausgestaltung wird eine Änderung der Information über die aktuelle Hubhöhe
vom ersten Wert (der eine Position des Lasttragmittels unterhalb der vorgegebenen
Hubhöhe repräsentiert) zum zweiten Wert (der eine Position des Lasttragmittels oberhalb
der vorgegebenen Hubhöhe repräsentiert) nur dann vorgenommen, wenn eine Änderung des
Schaltzustands des Schaltelements während oder kurz nach einer Betätigung der Heben-Funktion
festgestellt wird. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Änderung
der Information über die aktuelle Hubhöhe vom zweiten Wert zum ersten Wert nur dann
vorgenommen wird, wenn eine Änderung des Schaltzustands des Schaltelements während
oder kurz nach einer Betätigung der Senken-Funktion festgestellt wird. Beide Maßnahmen
führen dazu, dass eine zu einem bestimmten Zeitpunkt fehlerhafte Information über
eine aktuelle Hubhöhe bei einem nachfolgenden Vorbeibewegen des Lasttragmittels an
der vorgegebenen Hubhöhe automatisch korrigiert wird.
[0018] Die o.g. Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den sich anschließenden Unteransprüchen
angegeben.
[0019] Das Flurförderzeug hat eine Auswerteeinheit zum Bereitstellen einer Information über
eine aktuelle Hubhöhe eines Lasttragmittels des Flurförderzeugs und ein Schaltelement,
das mit der Auswerteeinheit verbunden und so angeordnet ist, dass sich sein Schaltzustand
ändert, wenn ein Lasttragmittel des Flurförderzeugs eine vorgegebene Hubhöhe passiert,
wobei ein nicht-flüchtiger Speicher vorhanden und die Auswerteeinheit so ausgebildet
ist, dass beim Ausschalten des Flurförderzeugs eine Information über die Hubhöhe in
dem nicht-flüchtigen Speicher gespeichert wird, und wobei das Schaltelement keine
seinen Schaltzustand unabhängig von einer Energieversorgung erhaltende Funktion aufweist.
Hinsichtlich der im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits erläuterten
Merkmale und der besonderen Vorteile wird auf die obenstehenden Erläuterungen des
Verfahrens verwiesen. Bei der Auswerteeinheit handelt es sich um eine elektronische
Vorrichtung, die als gesondertes Gerät oder vorzugsweise als Teil einer Fahrzeugsteuerung
ausgebildet sein kann.
[0020] Bevorzugt ist das Schaltelement gegenüber dem Hubgerüst fest angeordnet und ein Gegenstück,
das eine Änderung des Schaltzustands bewirkt, ist gegenüber dem Lasttragmittel fest
angeordnet. Grundsätzlich ist auch eine umgekehrte Anordnung denkbar. Außerdem kann
das Gegenstück bzw. das Schaltelement statt am Lasttragmittel an einem sich mit dem
Lasttragmittel gemeinsam bewegenden Element, beispielsweise einer Hubkette oder einem
bewegten Element eines Teleskopmasts, befestigt sein.
[0021] In einer Ausgestaltung weist das Schaltelement einen Sensor auf, der auf eine Annäherung
eines Körpers reagiert. Insbesondere kann ein magneto-resistiver Sensor, der auf ein
magnetisches Feld reagiert, verwendet werden. Derartige Sensoren sind kostengünstig
und besonders robust. Insbesondere sind sie unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen
und Erschütterungen. Ein gut geeignetes Beispiel eines magneto-resistiven Sensors
ist ein Hall-Sensor.
[0022] In einer Ausgestaltung weist das Schaltelement zwei Ausgänge auf, die jeweils mit
einem Eingang der Auswerteeinheit verbunden sind. Hierdurch wird insbesondere eine
automatische Fehlererkennung ermöglicht, wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert. Die beiden Ausgänge können insbesondere komplementär sein.
[0023] In einer Ausgestaltung weist das Schaltelement zwei Sensoren auf, die auf Annäherung
eines Gegenstücks reagieren und in Bewegungsrichtung des Gegenstücks voneinander beabstandet
sind. Dies ermöglicht, wie bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert, eine
zuverlässigere Erkennung des am Schaltelement Vorbeibewegens des Gegenstücks.
[0024] In einer Ausgestaltung ist ein Betätigungselement für eine Hubfunktion mit der Auswerteeinheit
verbunden. Hierdurch kann die Stellung des Betätigungselements bei der Ermittlung
der Information über die aktuelle Hubhöhe berücksichtigt werden, was die bereits erläuterten
Vorteile bietet.
[0025] In einer Ausgestaltung ist die Auswerteeinheit so ausgebildet, dass das Verfahren
nach einem der Ansprüche 5 bis 10 ausgeführt wird. Das Flurförderzeug ist also so
ausgebildet, dass die genannten Verfahrensschritte ausführbar sind und auch tatsächlich
ausgeführt werden. Diese Ausbildung des Flurförderzeugs kann insbesondere in einer
entsprechenden Programmierung einer Steuerung bzw. der Auswerteeinheit des Flurförderzeugs
bestehen.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in drei Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein deichselgeführtes Flurförderzeug gemäß der Erfindung,
- Fig. 2
- das Schaltelement, die Auswerteeinheit und ein Betätigungselement des Flurförderzeugs
aus Figur 1 in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 3
- ein Zustandsdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 4
- ein Diagramm zum Verlauf der Ausgangssignale eines weiteren Schaltelements.
[0027] Das Flurförderzeug aus Figur 1 hat einen Hubmast 10, an dem ein Lasttragmittel 12
geführt ist. Über einen Hubantrieb 14 kann die Hubhöhe des Lasttragmittels 12 gesteuert
werden. Hierzu dient eine Steuereinheit 16, die mit einem magneto-resistiven Schaltelement
18, das am Hubmast 10 befestigt ist, verbunden ist. Weiterhin ist die Steuereinheit
16 mit einem Betätigungselement 20 einer Bedieneinheit 22 verbunden. Das Betätigungselement
20 weist eine Ruhestellung, eine Stellung zum Betätigen der Heben-Funktion und eine
weitere Stellung zum Betätigen der Senken-Funktion auf. Natürlich können hierfür auch
mehrere getrennte Betätigungselemente vorgesehen sein. Am Lasttragmittel 12 ist ein
Gegenstück 24 befestigt, das einen Magneten aufweist.
[0028] Passiert das Lasttragmittel 12 die vorgegebene Hubhöhe 26, wird das Gegenstück 24
am Schaltelement 18 vorbeibewegt.
[0029] Weitere Einzelheiten werden anhand der Figur 2 erläutert, die das Schaltelement 18,
eine Auswerteelektronik 28, die eine Auswerte- und Signalaufbereitungseinheit 30 aufweist
und in die Steuereinheit 16 integriert ist, und das Betätigungselement 20 schematisch
darstellt.
[0030] Das Schaltelement 18 weist zwei magneto-resistive Sensoren 32, 34 auf, die in Bewegungsrichtung
eines Gegenstücks 24, das einen Magneten aufweist, voneinander beabstandet angeordnet
sind. Die magneto-resistiven Sensoren 32, 34 sprechen auf eine Annäherung des Gegenstücks
24 an. Die beiden magneto-resistiven Sensoren 32, 34 sind mit zwei Schaltausgängen
S1, S2 des Schaltelements 18 verbunden. Dazwischen können Signalaufbereitungsschritte
ausgeführt werden, die in der Figur nicht dargestellt sind. Die beiden Schaltausgänge
S1 und S2 sind zueinander komplementär und geben jeweils ein 0-Signal oder ein 1-Signal
aus. Immer wenn ein Passieren des Gegenstücks 24 am Schaltelement 18 erfolgt, wechseln
die beiden Ausgänge S1, S2 ihren Zustand (Figur 4). Ebenfalls in der Figur 2 dargestellt
ist ein Anschluss 38 für eine Versorgungsspannung des Schaltelements 18 und ein Masseanschluss
40 des Schaltelements 18.
[0031] Die Auswerteelektronik 28 weist eine Spannungsquelle 42 auf, die mit dem Anschluss
38 des Schaltelements 18 verbunden ist und das Schaltelement 18 mit Energie versorgt.
Weiterhin weist die Auswerteelektronik 28 einen Masseanschluss 44 auf, der mit dem
Masseanschluss 40 des Schaltelements 18 verbunden ist. Die Auswerteelektronik 28 weist
zwei digitale Eingänge 46 und 48 auf, die mit den Ausgängen S1 bzw. S2 verbunden sind.
Das Betätigungselement 20 umfasst eine beliebige Schnittstelle, die über eine geeignete
Schnittstelle 50 der Auswerteelektronik 28 mit deren Auswerte- und Signalaufbereitungseinheit
30 verbunden ist. Ebenfalls mit der Auswerte- und Signalaufbereitungseinheit 30 verbunden
ist ein nicht-flüchtiger Speicher 52, in dem beim Ausschalten des Flurförderzeugs
eine Information über die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Hubhöhe gespeichert wird.
[0032] Die Auswerte- und Signalaufbereitungseinheit 30 weist eine Zustandsmaschine auf,
die eine Information über die aktuelle Hubhöhe zur Verfügung stellt. Dabei berücksichtigt
sie die in dem nicht-flüchtigen Speicher 52 gespeicherte Information der beim letzten
Ausschalten des Flurförderzeugs vorliegende Hubhöhe sowie die an den Eingängen 46,
48 anliegenden Signale des Schaltelements 18. Weiterhin wird die Stellung des Betätigungselements
20 von der Auswerteeinheit 30 berücksichtigt.
[0033] Anhand des Zustandsdiagramms der Figur 3 soll näher erläutert werden, wie die Auswerte-
und Signalaufbereitungseinheit 30 die Information über die aktuelle Hubhöhe ermittelt.
In dem Diagramm sind mögliche Zustände durch Ellipsen veranschaulicht, zugängliche
Übergänge zwischen den Zuständen durch Pfeile.
[0034] Die oben links gezeigte Ellipse 54 entspricht dem Zustand des Lasttragmittels 12
oberhalb der vorgegebenen Hubhöhe 26. Die darunter angeordnete Ellipse 56 entspricht
dem Zustand des Lasttragmittels 12 unterhalb der vorgegebenen Hubhöhe 26. Die Ellipse
58 stellt die in dem nicht-flüchtigen Speicher gespeicherte Information über die Hubhöhe
zum Zeitpunkt des letzten Ausschaltens des Flurförderzeugs dar. Der Pfeil 60 zeigt
die Initialisierung des System für den Fall, dass in dem nicht-flüchtigen Speicher
58 als zuletzt vorliegende Hubhöhe die Information "oberhalb der vorgegebenen Hubhöhe"
gespeichert ist. In diesem Fall befindet sich das System in dem Zustand 54. Der zweite,
vom nicht-flüchtigen Speicher 58 ausgehende Pfeil 62 führt für den Fall, dass im nicht-flüchtigen
Speicher die Information "unterhalb der vorgegebenen Hubhöhe" gespeichert ist, zum
Zustand 56. Ein Wechsel vom Zustand 54 in den Zustand 56 ist durch den Pfeil 64 dargestellt.
Dieser Zustandswechsel wird nur dann vorgenommen, wenn an den Eingängen 46, 48 ein
Wechsel festgestellt wird und im zeitlichen Zusammenhang damit die Stellung "Senken"
des Betätigungselements 20 vorliegt. Entsprechend wird ein Wechsel vom Zustand 56
in den Zustand 54 nur dann vorgenommen, wenn an den Eingängen 46, 48 ein Wechsel festgestellt
wird und im zeitlichen Zusammenhang damit die Stellung "Heben" des Betätigungselements
20 vorliegt, wie durch den Pfeil 66 veranschaulicht.
[0035] Die nachfolgenden Tabellen geben Beispiele für die zeitliche Entwicklung der aktuellen
Position. In der ersten Spalte ist das Signal am Ausgang S1, in der zweiten Spalte
das Signal am Ausgang S2 des Schaltelements 18 eingetragen. Die dritte Spalte gibt
die in dem nicht-flüchtigen Speicher gespeicherte Information über die Hubhöhe beim
letzten Ausschalten des Flurförderzeugs wieder. In der vierten Spalte als "interne
Info" bezeichnet ist die Stellung des Betätigungselements 20, wie sie der Auswerte-
und Signalaufbereitungseinheit 30 zur Verfügung steht. Die fünfte Spalte ist mit "aktuelle
Position" überschrieben und gibt das Ergebnis der Auswertung durch die Auswerte- und
Signalaufbereitungseinheit 30 wieder.
Tabelle 1:
| S 1 |
S2 |
Position beim letzten Ausschalten |
Interne Info |
Aktuelle Position |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Ruhezustand |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Heben |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Heben |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Senken |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Senken |
unterhalb des Schaltpunktes |
Tabelle 2:
| S1 |
S2 |
Position beim letzten Ausschalten |
Interne Info |
Aktuelle Position |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Ruhezustand |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Senken |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Senken |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Heben |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
unterhalb des Schaltpunktes |
Heben |
oberhalb des Schaltpunktes |
Tabelle 3:
| S1 |
S2 |
Position beim letzten Ausschalten |
Interne Info |
Aktuelle Position |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Ruhezustand |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Heben |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Heben |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Senken |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Senken |
unterhalb des Schaltpunktes |
Tabelle 4:
| S1 |
S2 |
Position beim letzten Ausschalten |
Interne Info |
Aktuelle Position |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Ruhezustand |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Senken |
oberhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Senken |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 1 |
0 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Heben |
unterhalb des Schaltpunktes |
| 0 |
1 |
oberhalb des Schaltpunktes |
Heben |
oberhalb des Schaltpunktes |
[0036] Alle vier Tabellen beginnen in der ersten Zeile mit einem unmittelbar nach dem Einschalten
des Flurförderzeugs gegebenen Zustand, in dem sich das Schaltelement 18 in einem Grundzustand
befindet, wobei am Ausgang S 1 ein 0-Signal und am Ausgang S2 ein 1-Signal anliegt.
Ebenfalls in allen Tabellen übereinstimmend befindet sich das Betätigungselement 20
im ersten Schritt im Ruhezustand, wie jeweils in der vierten Spalte unter "interne
Info" angegeben ist.
[0037] In dem in der Tabelle 1 dargestellten Fall befand sich das Lasttragmittel 12 beim
letzten Ausschalten des Flurförderzeugs unterhalb der vorgegebenen Hubhöhe bzw. Wortlaut
der Tabelle, unterhalb des Schaltpunktes. Diese Information ist im nicht-flüchtigen
Speicher 52 gespeichert und bleibt während des betrachteten Zeitraums unverändert.
Demzufolge befindet sich auch die aktuelle Position des Lasttragmittels 12 in der
ersten Zeile der Tabelle unterhalb des Schaltpunktes.
[0038] Im nächsten betrachteten Zeitpunkt, repräsentiert in der zweiten Zeile der Tabelle
1, ist das Betätigungselement 20 in die Stellung "Heben" gebracht worden. Der Schaltzustand
des Schaltelements 18 hat sich jedoch nicht verändert, was an dem 0-Signal am Ausgang
S1 und dem 1-Signal am Ausgang S2 zu erkennen ist. Folglich ist auch die aktuelle
Position des Lasttragmittels unverändert "unterhalb des Schaltpunktes".
[0039] Im nächsten Schritt zeigen die Ausgänge S1 und S2 einen Wechsel des Schaltzustands
an, wobei weiterhin das Betätigungselement 20 in der Stellung "Heben" ist. Es wird
von der Auswerte- und Signalaufbereitungseinheit 30 somit eine Zustandsänderung entsprechend
dem in Figur 3 mit 66 bezeichnetem Pfeil festgestellt und die aktuelle Position wechselt
zu "oberhalb des Schaltpunktes".
[0040] In der Tabelle in der vierten Zeile angegebenen Schritt wird das Betätigungselement
20 in die "Senken"-Stellung gebracht, wobei ein Wechsel des Schaltzustands nicht festzustellen
ist. Demnach bleibt die aktuelle Position "oberhalb des Schaltpunktes".
[0041] Im letzten Schritt der Tabelle 1 wird wiederum ein Wechsel des Schaltzustands erkannt.
Die Stellung des Betätigungselements 20 ist weiterhin "Senken", sodass ein Zustandsübergang
gemäß dem in Figur 3 mit 64 bezeichneten Pfeil in den Zustand "unterhalb des Schaltpunktes"
festgestellt wird.
[0042] Das Beispiel der Tabelle 2 beginnt in Zeile 1 mit dem mit Blick auf Tabelle 1 erläuterten
Ausgangszustand. Im zweiten Schritt findet ein Senken des Lasttragmittels statt, wobei
die aktuelle Position weiterhin "unterhalb des Schaltpunkts" bleibt. Im in der dritten
Zeile der Tabelle 2 gezeigten Schritt wird ein Wechsel des Schaltzustands erkannt.
Dies ist ausgehend von einer aktuellen Position "unterhalb des Schaltpunktes" nur
möglich, wenn das Lasttragmittel nach oben an dem Schaltpunkt vorbeibewegt wurde.
Im Beispiel steht das Betätigungselement 20 jedoch in der "Senken"-Stellung. Demzufolge
sind nicht beide für einen Zustandsübergang gemäß einem der Pfeile 64 oder 66 der
Figur 3 erforderlichen Bedingungen erfüllt, sodass kein Wechsel der aktuellen Position
erfolgt und diese weiter als "unterhalb des Schaltpunktes" zur Verfügung gestellt
wird. Diese Abläufe sind dadurch zu erklären, dass der Ausgangszustand in der ersten
Zeile der Tabelle 2 nicht zutreffend wiedergegeben ist. Tatsächlich hat sich das Lasttragmittel
beim Einschalten des Flurförderzeugs nicht unterhalb des Schaltpunktes befunden, wie
im nicht-flüchtigen Speicher 52 gespeichert, sondern oberhalb des Schaltpunktes. Dies
ist beispielsweise nach Wartungsarbeiten denkbar. Zeile 3 der Tabelle zeigt, dass
in diesem Fall eine automatische Korrektur der aktuellen Position erfolgt, denn nach
dem in der dritten Zeile festgestellten Wechsel des Schaltzustands befindet sich das
Lasttragmittel 12 tatsächlich wieder unterhalb des Schaltpunktes, und dieser Zustand
wird als aktuelle Position festgestellt. Die vierte und fünfte Zeile der Tabelle zeigen
ohne Weiteres verständliche Schritte, die analog zu den in Tabelle 1 erläuterten Abläufen
vonstatten gehen.
[0043] Tabelle 3 zeigt eine weitere Besonderheit. Ausgangspunkt ist Zeile 1, in der sich
das Schaltelement 18 im Ausgangszustand befindet und als letzte Position des Lasttragmittels
12 beim Ausschalten des Flurförderzeugs der Wert "oberhalb des Schaltpunktes" im nicht-flüchtigen
Speicher 52 gespeichert ist. Auch die aktuelle Position des Lasttragmittels 12 wird
als "oberhalb des Schaltpunktes" ermittelt. Im zweiten Schritt erfolgt ein weiteres
Anheben des Lasttragmittels 12, wie an der entsprechenden Stellung des Betätigungselements
20 zu erkennen. Ein Wechsel des Schaltzustands erfolgt nicht und auch die aktuelle
Position bleibt unverändert.
[0044] In der dritten Zeile wird, obwohl weiterhin die Heben-Funktion aktiv ist, ein Wechsel
des Schaltzustands erkannt. Ein korrespondierender Wechsel der aktuellen Position
zum Wert "unterhalb des Schaltpunktes" findet jedoch nicht statt, weil die Bedingungen
des hierfür zu durchlaufenden Übergangs gemäß Pfeil 64 aus Figur 3 nicht beide erfüllt
sind. Tatsächlich erklärt sich dieser Ablauf dadurch, dass die anfangs ermittelte
aktuelle Position nicht zutreffend war, weil das Lasttragmittel während des ausgeschalteten
Zustands des Flurförderzeugs unter die vorgegebene Höhe abgesenkt worden ist. Ab dem
dritten Schritt der Tabelle 3 ist wiederum eine automatische Korrektur der ermittelten
aktuellen Position erfolgt und die Information über die aktuelle Hubhöhe trifft in
allen folgenden Schritten zu.
[0045] Die beiden weiteren Schritte, die in Tabelle 3 verzeichnet sind, sind wiederum ohne
Weiteres verständlich.
[0046] Auch das weitere, in der Tabelle 4 aufgezeigte Beispiel ist anhand des Zustandsdiagramms
der Figur 3 problemlos nachvollziehbar.
[0047] In der Figur 4 ist der Verlauf zweier Ausgangssignale S1 und S2 eines weiteren Schaltelements
beim Vorbeibewegen eines Gegenstücks 24 an zwei Sensoren des Schaltelements veranschaulicht.
Bei diesem Beispiel sind die beiden Schaltausgänge S1, S2 streng genommen nicht komplementär
zueinander ausgeführt, sondern jeweils einem Sensor zugeordnet. An den beiden Schaltausgängen
S1 und S2 kann jeweils entweder ein 0-Signal oder ein 1-Signal anliegen. Am Schaltausgang
S1 liegt ein 0-Signal an, wenn das Gegenstück 24 sich in einem größeren Abstand vom
Schaltelement befindet. Im Bereich zwischen den mit F1 und F3 bezeichneten Schaltpunkten
befindet sich das Gegenstück 24 so nahe an dem dem Schaltausgang S1 zugeordneten Sensor,
dass dieser ein 1-Signal liefert. Der Schaltausgang S2 ist einem zweiten Sensor zugeordnet,
der in Bewegungsrichtung des Gegenstücks 24 in einem Abstand vor dem ersten Sensor
angeordnet ist. Das an diesem Schaltausgang anliegende Signal weist stets einen 1-Wert
auf, wenn sich das Gegenstück 24 in einem größeren Abstand vom Schaltelement 18 befindet.
Nur zwischen den beiden Schaltpunkten F2 und F4 liegt am Schaltausgang S2 ein 0-Signal
an. Die mit Doppelpfeilen 68 bezeichneten Abstände zwischen den Schaltpunkten F1 bis
F4 können beispielsweise einige Millimeter, bevorzugt ca. 3 mm betragen.
[0048] Bei der Auswertung der Signale an den Schaltausgängen S1 und S2 werden ansteigende
und abfallende Signalflanken berücksichtigt. Wie sich aus der Figur ableiten lässt,
ist eine ansteigende bzw. abfallende Signalflanke an einem der beiden Schaltausgänge
S1 oder S2 in Verbindung mit einem bestimmten Schaltzustand am anderen Schaltausgang
ein eindeutiger Hinweis auf eine bestimmte Bewegungsrichtung des Gegenstücks 24. Wird
beispielsweise am Schaltausgang S1 eine ansteigende Signalflanke beobachtet und liegt
gleichzeitig am Schaltausgang S2 ein 1-Signal an, so bewegt sich das Gegenstück 24
in der Figur 4 von links nach rechts, was beispielsweise einer Aufwärtsbewegung des
Lasttragmittels entsprechen kann, am Schaltpunkt F1 vorbei. Liegt zeitgleich mit einer
ansteigenden Signalflanke am Schaltausgang S1 am Schaltausgang S2 ein 0-Signal an,
deutet dies darauf hin, dass sich das Gegenstück 24 gerade in entgegengesetzter Richtung
am Schaltpunkt F3 vorbeibewegt.
[0049] Die nachfolgend wiedergegebene Tabelle 5 zeigt weitere mögliche Kombinationen der
Signale an den Schaltausgängen S1 und S2 auf.
Tabelle 5:
| Schaltpunkt |
S1 |
S2 |
Richtung |
| F1 |
Ansteigende Flanke |
1 |
aufwärts |
| F2 |
1 |
Abfallende Flanke |
aufwärts |
| F3 |
Abfallende Flanke |
0 |
aufwärts |
| F4 |
0 |
Ansteigende Flanke |
aufwärts |
| |
|
|
|
| F1 |
Abfallende Flanke |
1 |
abwärts |
| F2 |
1 |
Abfallende Flanke |
abwärts |
| F3 |
Ansteigende Flanke |
0 |
abwärts |
| F4 |
0 |
Abfallende Flanke |
abwärts |
[0050] Wie sich ebenfalls aus Figur 4 ergibt, sind die Signale an den Schaltausgängen S1
und S2 nicht immer komplementär. Beispielsweise weisen zwischen den Schaltpunkten
F1 und F2 beide Schaltausgänge S1 und S2 ein 1-Signal auf. Dies deutet jedoch nicht
auf einen Fehler hin, sondern lediglich darauf, dass sich das Gegenstück 24 gerade
zwischen den beiden genannten Schaltpunkten befindet. Wird jedoch gleichzeitig festgestellt,
dass die Heben- oder Senkenfunktion für eine bestimmte Zeitdauer betätigt worden ist,
liegt eine Fehlfunktion vor, weil das Lasttragmittel mit dem Gegenstück 24 anderenfalls
diesen engen räumlichen Bereich bereits wieder verlassen haben müsste. Es ist daher
sinnvoll, eine Fehlermeldung auszugeben.
1. Verfahren zum Bereitstellen einer Information über eine aktuelle Hubhöhe eines Lasttragmittels
(12) eines Flurförderzeugs mit den folgenden Schritten:
• Auslesen einer beim letzten Ausschalten des Flurförderzeugs in einem nicht-flüchtigen
Speicher (52) gespeicherten Information über die Hubhöhe,
• Ermitteln einer Information über die aktuelle Hubhöhe auf Grundlage der ausgelesenen
Information über die Hubhöhe beim letzten Ausschalten des Flurförderzeugs und des
Schaltzustands eines Schaltelements (18), dass keine seinen Schaltzustand unabhängig
von einer Energieversorgung erhaltende Funktion aufweist und so angeordnet ist, dass
sich sein Schaltzustand ändert, wenn das Lasttragmittel (12) des Flurförderzeugs eine
vorgegebene Hubhöhe (26) passiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Information über die aktuelle Hubhöhe einen ersten Wert annehmen kann, der eine
Position des Lasttragmittels (12) unterhalb der vorgegebenen Hubhöhe (26) repräsentiert,
und einen zweiten Wert, der eine Position des Lasttragmittels (12) oberhalb der vorgegebenen
Hubhöhe (26) repräsentiert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (18) einen Sensor (32, 34) aufweist, der auf eine Annäherung eines
Gegenstücks (24) reagiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (18) zwei in Bewegungsrichtung eines Gegenstücks (24) voneinander
beabstandete Sensoren (32, 34) aufweist, deren Ausgangssignale ausgewertet werden,
um eine Bewegung des Gegenstücks (24) an dem Schaltelement vorbei zu erfassen und
den Schaltzustand zu ändern.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung der Ausgangssignale eine ansteigende und/oder abfallende Signalflanke
mindestens eines Ausgangssignals erfasst und zur Ermittlung einer Bewegungsrichtung
des Gegenstücks (24) ausgewertet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlermeldung erzeugt wird, wenn an zwei Eingängen (46, 48) einer Auswerteeinheit
zum Ermitteln der aktuellen Hubhöhe, die mit zwei komplementären Ausgängen (S1, S2)
des Schaltelements (18) über zwei Leitungen verbunden ist, gleiche Signale anliegen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlermeldung erzeugt wird, wenn an zwei Eingängen (46, 48) einer Auswerteeinheit
zum Ermitteln der aktuellen Hubhöhe, die mit zwei Ausgängen (S1, S2) des Schaltelements
(18) über zwei Leitungen verbunden ist, gleiche Signale anliegen und ein Betätigungselement
für die Hubfunktion für eine vorgegebene Zeitdauer eine Betätigung der Heben- oder
Senkenfunktion anzeigt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ermitteln der Information über die aktuelle Hubhöhe die Stellung eines Betätigungselements
(20) für eine Hubfunktion des Flurförderzeugs berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Information über die aktuelle Hubhöhe nur dann verändert wird, wenn eine Änderung
des Schaltzustands des Schaltelements (18) während oder kurz nach einer Betätigung
der Hubfunktion festgestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderung der Information über die aktuelle Hubhöhe vom ersten Wert zum zweiten
Wert nur dann vorgenommen wird, wenn eine Änderung des Schaltzustands des Schaltelements
(18) während oder kurz nach einer Betätigung der Heben-Funktion festgestellt wird,
und/oder dass eine Änderung der Information über die aktuelle Hubhöhe vom zweiten
Wert zum ersten Wert nur dann vorgenommen wird, wenn eine Änderung des Schaltzustands
des Schaltelements (18) während oder kurz nach einer Betätigung der Senken-Funktion
festgestellt wird.
11. Flurförderzeug mit einer Auswerteeinheit (30) zum Bereitstellen einer Information
über eine aktuelle Hubhöhe eines Lasttragmittels (12) des Flurförderzeugs und einem
Schaltelement (18), dass mit der Auswerteeinheit (30) verbunden und so angeordnet
ist, dass sich sein Schaltzustand (18) ändert, wenn ein Lasttragmittel (12) des Flurförderzeugs
eine vorgegebene Hubhöhe passiert, dadurch gekennzeichnet, dass ein nicht-flüchtiger Speicher (52) vorhanden und die Auswerteeinheit (30) so ausgebildet
ist, dass beim Ausschalten des Flurförderzeugs eine Information über die Hubhöhe in
dem nicht-flüchtigen Speicher (52) gespeichert wird, und dass das Schaltelement (18)
keine seinen Schaltzustand unabhängig von einer Energieversorgung erhaltende Funktion
aufweist.
12. Flurförderzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (18) einen Sensor aufweist, der auf eine Annäherung eines Körpers
reagiert.
13. Flurförderzeug nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (18) zwei Ausgänge (51, 52) aufweist, die jeweils mit einem Eingang
(46, 48) der Auswerteeinheit (30) verbunden sind.
14. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (18) zwei Sensoren (32, 34) aufweist, die auf Annäherung eines
Gegenstücks (24) reagieren und in Bewegungsrichtung des Gegenstücks (24) voneinander
beabstandet sind.
15. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungselement (20) für einer Hubfunktion mit der Auswerteeinheit (30) verbunden
ist.