[0001] Die Erfindung betrifft ein zur Trennung eines Stoffgemischs durch Destillation gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Kopfkühlungen werden zum Beispiel in der Krypton-Xenon-Gewinnung eingesetzt,
bei der aus einem krypton- und xenonhaltigen Stoffgemisch, das aus einer Luftzerlegungsanlage
stammt, reine oder weitgehend reine Krypton- und Xenon-Produkte hergestellt werden.
[0003] Ein Verfahren der eingangs genannt Art ist beispielsweise aus
DE 4202468 A1 bekannt, die sich mit der Kopfkühlung einer Xenonsäule befasst. Hier wird in dem
"ersten Kopfkondensator", der Rücklauf für die Xenonsäule produziert, gasförmiger
Stickstoff als Kühlmedium eingesetzt, der bei dem indirekten Wärmeaustausch in dem
Kopfkondensator angewärmt wird. Hier wird die Temperatur des gasförmigen Kühlmediums
durch direktes Einspritzen von Flüssigstickstoff stromaufwärts der Einleitung in den
Kopfkondensator eingestellt.
[0004] Alternativ kann die Temperatur des Kühlmediums durch Mischen zweier Ströme eingestellt
werden, die unter verschiedenen Temperaturen verfügbar sind, beispielsweise von warmem
und tiefkaltem Druckstickstoff. Der warme Druckstickstoff weist dabei etwa Umgebungstemperatur
auf, der tiefkalte Druckstickstoff wird in der Regel direkt aus der Hochdrucksäule
einer Luftzerlegungsanlage entnommen. Dieses Kühlverfahren kann beispielsweise bei
einer Krypton-Xenon-Säule oder in einer Kryptonsäule zur Reinigung von Krypton eingesetzt
werden.
[0005] Die beiden oben beschriebenen Verfahren sind betriebstechnisch nicht vollständig
zufriedenstellend.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art sowie eine entsprechende Vorrichtung anzugeben, die eine besonders günstige Betriebsweise
erlauben, insbesondere einen besonders zuverlässigen und stabilen Betrieb des Trennprozesses.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Das Kühlmedium
wird also nicht wie bei den bekannten Verfahren durch Zumischung eines kalten Stroms
auf die benötigte Temperatur abgekühlt, sondern durch indirekten Wärmeaustausch in
einem Wärmetauscher. Die Kälte wird dabei nicht in Form eines kalten Gasstroms, der
häufig nicht ohne Weiteres verfügbar ist, zur Verfügung gestellt, sondern durch eine
Flüssigfraktion, die leicht in einem Flüssigtank vorrätig gehalten werden kann. Außerdem
ist die Temperatureinstellung durch Zumischung einer Flüssigkeit regelungstechnisch
wesentlich einfacher als bei der Vermischung zweier Gasströme. Dennoch besteht bei
der Erfindung nicht die Gefahr, dass Flüssigkeit unbeabsichtigt in den Kopfkondensator
gelangt und dort die Temperatur so weit absenkt, dass Komponenten des Kopfgases ausfrieren
und die Passagen des ersten Kopfkondensators verlegen.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Regelmethode kann eine entsprechende Anlage besonders
schnell in Betrieb genommen werden und ihr Betrieb wird besonders sicher und zuverlässig.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist nicht die Zumischung der Flüssigfraktion nur während
spezieller Betriebsfälle, zum Beispiel dem Anfahren, insbesondere dem Kaltfahren der
Anlage. Im Rahmen der Erfindung wird vielmehr während des stationären Betriebs des
Destilliersäulen-Systems eine Flüssigfraktion dem Kühlmedium zugemischt, vorzugsweise
kontinuierlich. (Selbstverständlich kann darüber hinaus auch in nichtstationären Betriebsfällen,
beispielsweise beim Anfahren, die Aufrechterhaltung oder sogar Verstärkung der Flüssigzufuhr
sinnvoll sein.)
[0010] In einer ersten Variante der Erfindung ohne Kreislauf wird das vermischte Kühlmedium
stromabwärts des Wärmetauschers nicht zu dem ersten Kopfkondensator zurückgeführt.
In diesem Fall wird kein Teil des Kühlmediums im Kreislauf geführt, sondern das "verbrauchte"
Kühlmedium wird entweder verworfen, als Produkt abgezogen oder zu anderen Zwecken
genutzt.
[0011] Eine zweite Variante der Erfindung weist das System analog zu
DE 4202468 A1 einen Kreislauf auf, in dem ein Teil des vermischten Kühlmedium stromabwärts des
Wärmetauschers zu dem ersten Kopfkondensator zurückgeführt wird. Allerdings dient
dieser Kreislauf nicht zur Kälteerzeugung, sondern das zurückgeführte Kühlmedium wird
in dem Kreislauf nicht arbeitsleistend entspannt. Vielmehr wird die gesamte zurückgeführte
Kühlmediummenge zum ersten Kopfkondensator zurückgeleitet, ohne dass ein Teil davon
arbeitsleistend entspannt würde. Vorzugsweise wird das zurückgeführte Kühlmedium in
dem Kreislauf überhaupt nicht entspannt, das heißt keinem dezidierten Entspannungsschritt
unterzogen. Dennoch ist ein Kreislaufgebläse notwendig; dieses dient aber nur der
Überwindung des natürlichen Druckunterschieds in den Leitungen, Apparaten und Regeleinrichtungen.
Das Druckverhältnis am Kreislaufgebläse beträgt beispielsweise höchstens 1,0 bar und
liegt vorzugsweise zwischen 150 und 500 mbar.
[0012] Beiden Varianten gemeinsam ist, dass die Kälte für die Kühlung des ersten Kopfkondensators
nicht durch Entspannung des Kühlmediums erzeugt wird, sondern überwiegend beziehungsweise
ausschließlich durch die Verdampfungswärme der zugemischten Flüssigfraktion. Die zugemischte
Flüssigfraktion wird dabei sehr schnell verdampft, sodass das Kühlmedium selbst ständig
gasförmig bleibt, auch dann, wenn es im Kreislauf geführt wird. Das gasförmige Kühlmittel
in der Zuleitung zum ersten Kopfkondensator bleibt bei beiden Varianten ohnehin vollständig
gasförmig, sowohl während der Abkühlung im Wärmetauscher durch indirekten Wärmeaustausch
mit dem vermischten Kühlmedium, als auch auf dem Weg von diesem Wärmetauscher zum
ersten Kopfkondensator.
[0013] Das gebrauchte Kühlmedium kann stromabwärts der Zumischung der Flüssigfraktion und
stromabwärts des indirekten Wärmeaustauschs in die Atmosphäre abgeblasen werden (erste
Variante). Alternativ wird es in einen Kühlkreislauf eingeführt; dabei kann es sich
um einen vom ersten Kopfkondensator unabhängigen Kreislauf handeln, der andere Drücke
beziehungsweise Temperaturen benötigt, (erste Variante) oder um einen oben erwähnten
Kreislauf mit Rückführung über ein Kreislaufgebläse zum ersten Kopfkondensator (zweite
Variante).
[0014] Wenn das Kühlmedium gemäß der zweiten Variante in einem Kreislauf durch den ersten
Kopfkondensator geführt wird, ist dafür ein Kühlmedium einzusetzen, der in dem Kreislauf
nicht kondensiert. Das gesamte Kühlmittel, das in dem Kreislauf geführt wird, bleibt
also an allen Stellen des Kreislaufs gasförmig.
[0015] Besonders bei Tieftemperatur-Trennverfahren ist es günstig, wenn als gasförmiges
Kühlmedium, und vorzugsweise auch als Flüssigfraktion, Stickstoff eingesetzt wird.
Stickstoff ist einfach und sicher zu handhaben und außerdem kostengünstig verfügbar,
auch in tiefkalter flüssiger Form. Unter "Stickstoff' wird hier technisch reiner oder
im Wesentlichen reiner Stickstoff verstanden; seine Reinheit beträgt mindestens 95
mol-%, vorzugsweise mehr als 99 mol-%. Alternativ kann jeder andere Stoff als Kühlmedium
eingesetzt werden, der bei den vorkommenden Temperaturen nicht kondensiert, beispielsweise
trockene Luft, etwa in Kombination mit Flüssigstickstoff als Flüssigfraktion.
[0016] Das indirekt gekühlte gasförmige Kühlmedium kann parallel zur Kopfkühlung von zwei
oder mehreren Destilliersäulen verwendet werden, indem das abgekühlte Kühlmedium auf
deren zwei Kopfkondensatoren aufgeteilt wird, wie es im Patentanspruch 4 im Einzelnen
beschrieben ist. Dies ist insbesondere dann günstig, wenn ein Strom der ersten Destilliersäule
(zum Beispiel deren Kopfprodukt, insbesondere ein kryptonreiches Gas) in der zweiten
Destilliersäule weiter aufgetrennt wird.
[0017] Die Erfindung betrifft außerdem die Anwendung des Verfahrens bei der Krypton-Xenon-Gewinnung
gemäß den Patentansprüchen 5 bis 7. Hier wird insbesondere ein krypton- und xenonhaltiges
Stoffgemisch 1 getrennt, welches im Übrigen im Wesentlichen aus Sauerstoff besteht
und beispielsweise durch ein Rohprodukt aus einer oder mehreren Luftzerlegungsanlagen
gebildet wird. Dieses Stoffgemisch wird zum Beispiel in einer ersten Destilliersäule,
die als Krypton-Xenon-Säule ausgebildet ist, in eine kryptonreiche Kopffraktion und
eine xenonreiche Sumpffraktion zerlegt. Die kryptonreiche Kopffraktion wird in einer
Kryptonsäule weiter in reines Krypton und eine Restfraktion im Sumpf zerlegt.
[0018] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 8 bis 10.
Die Mischeinrichtung der Vorrichtung ist zur Zumischung der Flüssigfraktion während
des stationären Betriebs des Destilliersäulen-Systems ausgebildet, das heißt sie weist
eine Regeleinrichtung auf, welche die Mischeinrichtung während des stationären Betriebs
automatisch entsprechend einstellt.
[0019] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Das Ausführungsbeispiel zeigt ein Verfahren zur Trennung eines krypton- und xenonhaltigen
Stoffgemischs durch Tieftemperatur-Destillation, das unmittelbar an eine Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage
angeschlossen oder selbstständig aufgebaut sein kann. In dem Beispiel weist das Destilliersäulen-System
zwei Destilliersäulen (2, 5) auf.
[0020] Das krypton- und xenonhaltige Stoffgemisch 1 wird durch ein Rohprodukt aus einer
oder mehreren Luftzerlegungsanlagen gebildet. Es enthält außer Krypton und Xenon noch
Sauerstoff. Das krypton- und xenonhaltige Stoffgemisch 1 wird in dem Beispiel in flüssigem
Zustand in eine Krypton-Xenon-Säule 2 ("erste Destilliersäule") eingeleitet und dort
in eine kryptonreiche Kopffraktion 3 und eine xenonreiche Sumpffraktion 4 zerlegt.
Die xenonreiche Sumpffraktion 4 kann weiter zu reinem Xenon aufbereitet werden, beispielsweise
in einer Getter-Einheit (nicht dargestellt). Die kryptonreiche Kopffraktion 3 wird
in gasförmigem Zustand einer Kryptonsäule 5 ("zweite Destilliersäule") als zu zerlegendes
Stoffgemisch zugeleitet. Vom Kopf der Kryptonsäule 5 wird flüssiges reines Krypton
als Endprodukt abgezogen. Am Sumpf der Kryptonsäule 5 wird ein flüssiger Reststrom
entnommen.
[0021] Die beiden Destilliersäulen 2, 5 weisen Kopfkondensatoren auf, einen "ersten Kopfkondensator"
101 und einen zweiten Kopfkondensator 201, sowie Sumpfheizungen 102, 202, die in dem
Beispiel elektrisch beheizt werden. Die beiden Kopfkondensatoren werden gemäß der
Erfindung mit einem indirekt abgekühlten gasförmigen Kühlmedium 10 beheizt, das in
dem Beispiel durch Stickstoff gebildet wird. Sie sind beide als Rücklaufkondensatoren
ausgebildet, das heißt innerhalb der Kondensationspassagen fließt das gebildete Kondensat
aufgrund seiner Schwerkraft nach unten und anschließend zurück in den Kopf der Destilliersäule.
[0022] Warmer Druckstickstoff 11 wird unter etwa Umgebungstemperatur in einen Wärmetauscher
19 eingeleitet und dort durch indirekten Wärmeaustausch auf eine Temperatur von etwa
130 K abgekühlt. Das abgekühlte Kühlmedium 10 wird auf einen ersten Teilstrom 110
und einen zweiten Teilstrom 210 aufgeteilt, die jeweils den Kopfkondensatoren 101,
201 zugeleitet werden, wo sie in indirekten Wärmeaustausch mit dem kondensierenden
Kopfgas der jeweiligen Destilliersäule treten und dabei Wärme aufnehmen. Nach Anwärmung
im Kopfkondensator werden die beiden Kühlmediumsströme über Ventile 111, 211 und Leitungen
112, 212 wieder vereinigt und strömen gemeinsam über Leitung 12 einer Mischeinrichtung
13 zu, wo dem gemeinsamen Kühlmittelstrom flüssiger Stickstoff (eine "Flüssigfraktion
des Kühlmediums") zugemischt wird. Das vermischte Kühlmedium 18 wird in den Wärmetauscher
19 eingeleitet und entzieht dort dem Strom 11 Wärme. Durch das Ventil 17 wird die
Menge der zugemischten Flüssigkeit eingestellt und damit die Temperatur des Kühlmediums
110, 210 am Eintritt in die Kopfkondensatoren geregelt.
[0023] Der tiefkalte, flüssige Stickstoff 14, 16 wird einem Flüssigtank entnommen, falls
notwendig mittels einer Pumpe oder Druckaufbauverdampfung am Tank auf denselben Druck
wie der gasförmige Druckstickstoff 11 gebracht (bis hierher in der Zeichnung nicht
dargestellt) und anschließend einem Abscheider (Phasentrenner) 15 zugeführt, um einen
möglichen Gasanteil 20 vom Ventil 17 fernzuhalten. Der Gasanteil 20 aus dem Abscheider
15 wird gemeinsam mit dem angewärmten vermischten Kühlmedium 21 über Leitung 22 in
die Atmosphäre abgeblasen. Alternativ kann der Gasanteil 20 kalt abgeblasen werden.
1. Verfahren zur Trennung eines Stoffgemischs durch Destillation in einem Destilliersäulen-System,
das mindestens eine erste Destilliersäule (2) aufweist, wobei bei dem Verfahren das
Stoffgemisch (1) in die erste Destilliersäule (2) eingeleitet wird, eine Kopffraktion
aus der ersten Destilliersäule in einem ersten Kopfkondensator (101) in indirektem
Wärmeaustausch mit einem gasförmigen Kühlmedium (11, 10, 110) mindestens teilweise
kondensiert wird und das dabei gewonnene Kondensat mindestens teilweise als Rücklauf
auf die erste Destilliersäule (2) aufgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des stationären Betriebs des Destilliersäulen-Systems dem gasförmigen Kühlmedium
(112, 12) stromabwärts des ersten Kopfkondensators (101) eine Flüssigfraktion (14,
16) des Kühlmediums zugemischt (13) wird, das dabei gebildete vermischte Kühlmedium
(18) durch einen Wärmetauscher (19) geleitet wird, in dem das gasförmige Kühlmedium
(11) stromaufwärts des ersten Kopfkondensators (101) durch indirekten Wärmeaustausch
abgekühlt wird, die Temperatur des Kühlmediums (110) beim Eintritt in den ersten Kopfkondensator
(101) durch Einstellung (17) der Menge der zugemischten Flüssigfraktion (16) geregelt
wird und dass das vermischte Kühlmedium (18) stromabwärts des Wärmetauschers (19)
entweder nicht zu dem ersten Kopfkondensator (101) zurückgeführt wird oder dass ein
Teil des vermischten Kühlmediums (18) stromabwärts des Wärmetauschers (19) in einem
Kreislauf, der ein Kreislaufgebläse aufweist, zu dem ersten Kopfkondensator (101)
zurückgeführt wird, wobei das zurückgeführte Kühlmedium in dem Kreislauf nicht arbeitsleistend
entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Kühlmittel, das in dem Kreislauf geführt wird, an allen Stellen des Kreislaufs
gasförmig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als gasförmiges Kühlmedium (11) Stickstoff eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Destilliersäulen-System eine zweite Destilliersäule (5) aufweist, wobei eine
Kopffraktion aus der zweiten Destilliersäule (5) in einem zweiten Kopfkondensator
(201) in indirektem Wärmeaustausch mindestens teilweise kondensiert wird und das dabei
gewonnene Kondensat mindestens teilweise als Rücklauf auf die zweite Destilliersäule
(5) aufgegeben wird und wobei das abgekühlte gasförmige Kühlmedium (10) stromabwärts
des Wärmetauschers in einen ersten und einen zweiten Teilstrom (110, 210) aufgeteilt
wird und der erste Teilstrom (110) dem ersten Kopfkondensator (101) und der zweite
Teilstrom (210) dem zweiten Kopfkondensator (201) zugeführt werden.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in einem Verfahren zur Krypton-Xenon-Gewinnung,
wobei die erste Destilliersäule (2) durch eine Krypton-Xenon-Säule gebildet wird,
in der ein krypton- und xenonhaltiges Stoffgemisch (1) in eine kryptonangereicherte
(3) und eine xenonangereicherte (4) Fraktion zerlegt wird.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in einem Verfahren zur Krypton-Xenon-Gewinnung,
wobei die erste Destilliersäule durch eine Kryptonsäule (5) gebildet wird, in der
ein Kryptonprodukt (6) aus einer kryptonangereicherten Fraktion (3) gewonnen wird.
7. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 4 in einem Verfahren zur Krypton-Xenon-Gewinnung,
wobei die erste Destilliersäule durch eine Krypton-Xenon-Säule (2) gebildet wird,
in der ein krypton- und xenonhaltiges Gemisch (1) in eine kryptonangereicherte (3)
und eine xenonangereicherte (4) Fraktion zerlegt wird, und wobei die zweite Destilliersäule
durch eine Kryptonsäule (5) gebildet wird, in der ein Kryptonprodukt (6) aus der kryptonangereicherte
Fraktion (3) gewonnen wird.
8. Vorrichtung zur Trennung eines Stoffgemischs durch Destillation mit einem Destilliersäulen-System,
das mindestens eine erste Destilliersäule (2) aufweist, mit einer Einsatzleitung zum
Einleiten des Stoffgemischs (1) in die erste Destilliersäule (2), mit einem ersten
Kopfkondensator (101) zur Kondensation einer Kopffraktion aus der ersten Destilliersäule
in indirektem Wärmeaustausch mit einem gasförmigen Kühlmedium (11, 10, 110) und mit
Mitteln zum Aufgeben des im ersten Kopfkondensator gewonnenen Kondensats als Rücklauf
in die erste Destilliersäule (2), gekennzeichnet durch eine Mischeinrichtung (13) zum Zumischen einer Flüssigfraktion (14, 16) des Kühlmediums
zu dem gasförmigen Kühlmedium (12) stromabwärts des ersten Kopfkondensators (101)
während des stationären Betriebs des Destilliersäulen-Systems und mit einem Wärmetauscher
(19) zum Abkühlen des gasförmigen Kühlmediums (11) stromaufwärts des ersten Kopfkondensators
(101) durch indirekten Wärmeaustausch mit dem in der Mischeinrichtung gebildeten vermischten
Kühlmedium (18) und mit Mitteln (17) zur Regelung der Temperatur des Kühlmediums (110)
beim Eintritt in den ersten Kopfkondensator (101) durch Einstellung der Menge der zugemischten Flüssigfraktion (16), wobei die Vorrichtung
entweder keine Mittel zum Zurückführen des vermischten Kühlmediums (18) stromabwärts
des Wärmetauschers (19) zu dem ersten Kopfkondensator (101) aufweist oder die Vorrichtung
einen Kreislauf mit Kreislaufgebläse zum Zurückführen eines Teils des vermischten
Kühlmedium (18) stromabwärts des Wärmetauschers (19) zu dem ersten Kopfkondensator
(101) aufweist, der Kreislauf aber keine Mittel zur arbeitsleistenden Entspannung
des zurückgeführten Kühlmedium enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der das Destilliersäulen-System eine zweite Destilliersäule
(5) und einen zweiten Kopfkondensator (201) zur Kondensation einer Kopffraktion aus
der zweiten Destilliersäule (5) in indirektem Wärmeaustausch mit einem gasförmigen
Kühlmedium (210) aufweist, gekennzeichnet durch Mittel zum Aufteilen des abgekühlten gasförmigen Kühlmediums (10) stromabwärts des
Wärmetauschers (19) in einen ersten und einen zweiten Teilstrom (110, 210) und durch Mittel zum Zuführen des ersten Teilstroms (110) zum ersten Kopfkondensator (101)
und des zweiten Teilstroms (210) zum zweiten Kopfkondensator (201).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Destilliersäule durch eine Krypton-Xenon-Säule (2) oder durch eine Kryptonsäule
(5) gebildet wird beziehungsweise die erste Destilliersäule durch eine Krypton-Xenon-Säule
(2) und die zweite Destilliersäule durch eine Kryptonsäule (5) gebildet werden.